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Telegraphenanlage, bei der die Zeichen mittels synchron arbeitender
Verteiler übertragen und empfangen werden. Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung
bei Telegraphenanlagen mit synchron arbeitenden Sendern und Empfängern, die dazu
dient, die Zeichen für den Empfang oder für die Weiterübertragung wiederherzustellen.
Zu diesem Zwecke sind auf der Empfangs- bzw. Weiterübertragungss.eite besondere
Relais und Verteiler vorgesehen, mittels deren die verhältnismäßig schwachen oder
verzerrt ankommenden Zeichen als verstärkte sowie klar und richtig geformte Stromstöße
wiedergegeben werden. Die Erfindung ist besonders für Kabel- oder Drahttelegraphie
bestimmt; sie kann aber auch bei drahtlosen oder anderen elektrischen Systemen Anwendung
finden, bei denen zwischen den Sendern und Empfängern Synchronismus aufrechterhalten
wird.
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Gemäß der Erfindung wird die Tätigkeit von Erneuerungsrelais in Zusammenwirkung
mit dem synchron umlaufenden Verteiler durch Auswahlrelais bewirkt, die von einem
Empfangsorgan des Verteilers, gesteuert werden. Durch die Erneuerungsrelais werden
die Zeichen als neue bzw. richtig geformte Stromstöße von bestimmter Länge für die
Weiterübertragung bzw. für die Betätigung des Empfangsapparateswiedergegeben. Eskönnen
schwache oder verzerrt empfangene Zeichen auf diese Weise in richtiggestaltete Zeichen
umgebildet und weiter übertragen werden. Die Erfindung ermöglicht es, Zeichen aus
zwei Kabeln in ein einzelnes Kabel oder in eine einzelne Leitung weiter zu übertragen
und umgekehrt. Beispielsweise kann eine einzelne Überlandleitung dazu benutzt werden,
um zwei (oder mehr) Überseekabel zu bedienen. Dabei ist die Gebezeit für die Zeichen
eine für die Übertragungsgeschwindigkeit der Zeichen der Einzelleitung genügend
große. Bei der Übertragung von zwei Kabeln in ein einzelnes haben die Zeichen in
dem letzteren natürlich so große Geschwindigkeit wie die Zeichen in jedem einzelnen
Übertragungskabel.
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Für die Auswahl der beiden Gruppen von Zeichen sowie zur Wiederherstellung
jeder Gruppe für Empfangszwecke dient ein Verteiler. Eine Gruppe von Zeichen kann
durch einen Beamten und die andere Gruppe durch einen anderen Beamten aufgenommen
werden. Die Erneuerungsrelais werden bei jeder Betätigung zweckmäßig in die übertragungsstellung
durch ein Element des umlaufenden Verteilers bewegt und am Schluß einer vorher bestimmten
Gebezeit wieder in die Außerbetriebsstellung eingestellt. Die Länge des Verteilerelements
bestimmt die Länge des erneuerten Gebestromstoßes und läßt sich einstellen, um einen
beliebig gewünschten Prozentsatz der Gebezeit zu .erzielen.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen in mehreren Ausführungsformen
beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i ein Schaltungsschema, das
einen gemäß der Erfindung ausgeführten Empfangs- und Weiterübertragungsstromkreis
darstellt, wobei Abb. ia eine für die Aufzeichnung erforderliche abweichende Ausführungsform
veranschaulicht.
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Abb. z stellt einen Empfangs- und Weiterübertragungsstromkreis dar,
bei dem die Zeichen aus zwei Kabeln oder Linien empfangen und in eine Linie weiter
übertragen werden, während Abb. 3 eine Einrichtung zur Aufnahme der Zeichen auf
einer Linie und zur Weiterübertragung in zwei Kabel oder Linien darstellt.
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Bei der Ausführung gemäß Abb. i enthält der Verteiler drei Ringpaare,
nämlich einen Empfangsring C, einen Sende- oder Festhalteling D, und einen Auslöse-
oder Wiedereinstellring E. An die in Sektoren unterteilten Ringe C, D und
E schließen sich entsprechend der üblichen Ausbildung der umlaufenden Verteiler
volle Sammelringe c, d, e an. Umlaufende Verteiler dieser Art sind in der Telegraphentechnik
allgemein bekannt. Mit cl, dl und ,e1 sind die zu den betreffenden Empfangs-,
Sende- und Wiedereinstellringvn gehörigen Bürsten bezeichnet. F und F1 sind die
Hauptempfangsrelais, von denen nur die Anker dargestellt sind und deren Erregerspulen
die Plus- oder Minus-Stromstöße von einer Lokalbatterie aus unter Überwachung durch
ein Kabelrelais empfangen. Dies ist die allgemein auf allen Kabelstationen übliche
und wohlbekannte Anordnung. Wird ein positiver Stromstoß über das Kabel empfangen,
so wird der Anker des RelaisF gegen seinen rechtsseitigen Anschlag oder Kontakt
gelegt. Wenn ein negativer Stromstoß durch das Kabelrelais empfangen wird, bewegt
sich das Relais F1 gegen seinen rechtsseitigen Anschlag oder Kontakt. Die positiven
Stromstöße bedeuten. die Punktimpulse und die negativen Stromstöße die Strichimpulse
des
habeltelegraplienschlüssels. Aus diesem Grunde wird das Relais
F mit Punktrelais und das Relais F1 mit Strichrelais bezeichnet.
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Nachdem jedes einzelne Zeichen aufgezeichnet ist, müssen die Relaisanker
gegen ihre linksseitigen Anschläge gelegt werden, damit sie zur Aufnahme des nächsten
Stromstoßes bereit sind. Dies geschieht mit Hilfe der Bürste @el, die sich über
den Ring E bewegt. Geschieht dies, so wird der Stromkreis durch die Relaiswicklungen
g b g eschlo,ssen. Diese Wicklungen .sind so bemessen, daß sie einen stärkeren Zug
als die Festhalte wicklungengl ausüben. Infolgedessen werden die Anker von den rechtsseitigen
Anschlägen weggezogen und wieder gegen die linksseitigen Anschläge gelegt. Die Anker
werden unter leichtem Druck mit ihren linksseitigen Anschlägen durch die Wicklungen
g in Anlage gehalten, die die Stelle von Federn vertreten. G, 0l,
02, G3 sind die Auswählrelais_ von denen jedes Paar abwechselnd vom Strom
durchflossen wird. Jedes Paar enthält ein Punkt- oder Plus-Stoßrelais und ein Strich-oder
1Vlinus-Stoßrelais, die durch eine Reihe von Wicklungen überwacht werden, wie im
nachstehenden beschrieben werden wird. Die. Verwendung von zwei abwechselnd gesteuerten
Relaisgruppen gestattet eine Erhöhung der Zeichengebegeschwindigkeit unter gleichzeitiger,
vollständiger Erneuerung der Zeichen. H, Hl sind Aussende- oder Erneuerungsrelais,
mit Hilfe deren die Zeichen in das Kabel X oder, wie in Abb. ja angedeutet, in das
Aufzeichnungsinstrument J weiter übertragen werden, welch letzteres an Stelle der
in Abb. i dargestellten Erd- und Kabelverbindungen parallel zum Relaisstromkreis
geschaltet ist. Jedes der Auswählrelais G, G1, G2, G3 ist mit vier Wicklungen versehen.
In dem Schaltungsschema sind die Wicklungen der Auswählrelais G bis G3 in der Reihenfolge
von oben nach unten: Haltewicklungen g, Festhaltewicklungen g1, Auswählwicklungen
g2 und Wiedereinstellwicklungen g3. Die Auss,enderelais H, Hl sind jedes
mit Halteivicklungen lt
und Einstellwicklungen hl versehen.
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Bei der in Abb. i schematisch dargestellten Anordnung bestehen die
Ringe C und D aus vierzig isolierten Sektoren. Jeder Zeicheneinheit (oder Zeichenstromstoß)
sind zehn Sektoren zugeordnet. Die Zeit, die erforderlich ist, damit die- Bürsten
cl, dl über zehn Sektoren laufen, entspricht der einem Zeichenstoß zugemess,enen
Zeitdauer. Die ersten beiden Sektoren in der Zehnergruppe des Ringes C sind, nie
bei c= und c3 angedeutet, miteinander verbunden. Die acht zwischenliegenden Sektoren
in der Gruppe sind isoliert. Die beiden Sektorgruppen c° sind an die Aus.-wählwicklungen
.g2 der Relais G, G1 angeschlossen, während die beiden Wicklungsgruppenc3 mit den
Auswählwicklungeng2,g3 verbunden sind. ` Im Sende- oder Festhaltering D sind acht
Sektoren jeder Sektorgruppe miteinander verbunden, während die beiden anderen Sektoren
jeder Gruppe isoliert sind. Die beiden Gruppen d2 sind an die Festhaltespulen g
1 der Relais G, G1 angeschlossen, und die beiden Gruppen d3 sind mit den Festhaltespulen
g1 der Relais G2, G3 verbunden, so daß, wenn die Bürsten cl, dl über die Ringe gleiten,
die Relais G, G1 und G2, G3 abwechselnd mit den Sektoren dieser Ringe verbunden
werden. Die Anzahl der miteinander verbundenen Sektoren bestimmt die Länge oder
Zeitspanne jedes Zeichenstromstoßes:. Die Zeit, die die Bürsten gebrauchen, um über
zehn Sektoren zu gleiten, entspricht der einem Stromstoß zugemessenen vollen Zeitdauer.
Dementsprechend wird, wenn zehn Sektoren miteinander verbunden sind, der Stromkreis
durch die Relais während der ganzen Zeitdauer oder ioo Prozent der zugemessenen
Zeitdauer geschlossen. Sind nur acht Sektoren jeder Gruppe miteinander verbunden,
wie in dem der Darstellung zugrunde gelegten Falle, so erhält jeder Stromstoß eine
Dauer von 8o Prozent der einem Stromstoß entsprechenden vollen Gebezeit.
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Der Wiederherstellring E ist in zwanzig isolierte Sektoren unterteilt.
Jeder fünfte Sektor ist an die Wiederlierstellwicklungen der Relais angeschlossen./
Die Sektoren e2 sind mit den Wiederherst@llwicklungen g3 der Relais G2 und G3 verbunden,
während die Sektoren e3 an die '\Viederherstellßicklung en 'o-' der Relais G und
G1 angeschlossen sind.
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Die Wirkungsweise der in Abb. i dargestellten Stromkreise ist folgende:
Es sei angenommen, daß ein positiver Stromstoß entsprechend einem Punkt des Schlüssels
über das Kabel geschickt werde. Dann legt sich der Anker des EmpfangsrelaisF gegen
seinen rechten Kontakt und verbindet damit den positiven Pol der Batterie I( mit
dem massiven Ring c. Wenn die Bürste cl über den ersten Sektor c2 hinweggeht, wird
ein Stromkreis geschlossen, der vom positiven Pol der Batterie I( über den rechten
Kontakt und den Anker des Relais F, den massiven Ring c, die Bürste cl, den Sektor
c= des Ringes C und die Auswählspulen g2 der Relais. G und G1 zum neutralen Punkt
der Batterie verläuft. Der Anker des Punktrelais G wird geigen seinen rechten Kontakt
gelegt. Das Strichrelais G1 bleibt unbeeinflußt, da es nur durch einen negativen
Stromstoß in Tätigkeit gesetzt wird.
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Wenn sich der Anker des Punktrelais G gegen seinen rechten Kontakt
legt, wird ein Festhaltestromkreia geschlossen, der vom Pluspol der Batterie 1(
über den rechten Kontakt
und den Anker des Relais G und die Fes,thaltespulen
gl der Relais. G und GI verläuft, woduroh der Anker des Relais G an seinem rechten
Kontakt anliegend gehalten wird. Ferner wird ein Stromkreis geschlossen, der vom
Pluspol der Batterie I( über den rechten Kontakt und den Anker des Relais G in dem
Maße, wie die Bürstedl über den Ring D läuft, nacheinander durch die acht miteinander
verbundenen Sektoren d2 dieses Ringes, die Bürste dl, den massiven Ring d und die
Wicklungen hl der polarisierten Relais Hl und H zum Mittelpunkt der unterteilten
Batlterie I( verläuft. Dieser Stromkreis wird aufrechterhalten, während die Bürste
über die acht miteinander verbundenen Sektoren d2 gleitet. Der die Spulen hl einschließende
Stromkreis wird auf diese Weise für eine Zeit aufrechterhalten, die 8o Prozent der
einem Zeichenstromstoß zugemessenen vollen Zeit beträgt. Wird das Punktkabelrelais
H durch einen seine Wicklung hl durchfließenden Stromstoß erregt, so wird der Anker
des Relais gegen seinen rechtsseitigen Kontakt gelegt. Die Anker der Relais H und
Hl werden für gewöhnlich durch ihre ständig von Strom durchflossenen Kontaktspulen
h in Anlage an ihre linksseitigen Anschläge gehalten. Die schwachen Spulen k dienen
an Stelle von Federn. Die Spulenhl üben einen stärkeren Druck aus als die Spulen
h, so daß sie, wenn sie erregt werden, den Anker von dem linksseitigen Anschlag
abziehen und ihn gegen .den rechtsseitigen Anschlag legen. Bei dem der Darstellung
zugrunde gelegten Beispiel veranlaßt der durch die Spule hl der Relais fließende
Strom eine Bewegung des Ankers des Relais H gegen seinen rechten Kontakt. Spricht
das Relais Hl auf einen Plus-Stromstoß nicht an, so bleibt sein Anker an .dem linksseitigen
Anschlag liegen. Auf diese Weise wird ein Plus-Stromstoß in. das Kabel X geschickt.
Der Stromverlauf ist folgender: Von der Erde über den Anker und den rechtsseitigen
Kontakt des Relais H durch die Batterie h2, von dem linken oder positiven Ende der
Batterie über den linksseitigen Kontakt und den Anker des Relais Hl zum Kabel. Dieser
positive Stromstoß wird in das Kabel geschickt, während die Bürstedl über die acht
miteinander verbundenen Sektoren d2 gleitet. Beim Übergange der Bürste d2 von dem
letzten Sektor d2 auf einen isolierten Sektor wird der durch die Spulen. hl fließende
Strom unterbrochen, so daß die Spule h den Anker des Relais H gegen sein-en linksseitigen
Kontakt ziehen. und dadurch das Kabel über den Anker und die linksseitigen Kontakte
der Relais H und Hl erden kann.
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Während die Bürste dl sich über die letzten beiden der acht miteinander
verbundenen Sektonen d2 bewegt, geht die Bürste cl über Sektor c3 und -verbindet
dadurch die Kabelempfangsrelais F, F1 mit dem anderen Relaispaar G2, Gs. Auf diese
Weise empfängt, während das Relais G bzw. GI einen Stromstoß in das Kabel G abschickt,
das andere Relaispaar G2, G3 den nächstfolgenden Stromstoß, der in gleicher Weise
in das Kabel X weitergegeben wird. Dieser nächstfolgende Stromstoß wird durch die
Erneuerungsrelais H, Hl geschickt, sobald die Bürste dl über die Gruppe der miteinander
verbundenen Sektoren d3 geht. Wenn die Bürste dl über die dritte Segmentgrupped3
läuft, erreicht die Bürste e1 den Sektor e3 des Ringes E und schließt dadurch
einen Stromkreis, der von dem Pluspol der Batterie I( über die Wiederherstellungsspulen
g3 der Relais G, G1, den Sektor e3 des Ringes F, die Bürste e1 und den massiven
Ring e zum Mittelpunkt der Batterie K verläuft. Die Wirkung der Spulen g3 ist stärker
als die der Spulen g2 und ihr entgegengericht.et, so daß der Anker des Relais G
von seinem rechten Kontakt abgezogen und wieder an seinen linken oder Haltekontakt
gelegt wird, wo er normalerweise durch die linke Kontaktspule g gehalten wird. Die
Relais G und GI werden auf diese Weise in ihrer normalen Stellung zum Empfange eines
anderen Stromstoßes von den Kabelrelais F, F1 her bereit gehalten, während der letzte
Stromstoß von dem Relais G2 bzw. G3 durch die Wiederherstellungsrelais H, Hl in
das Kabel X weiter übertragen wird. Der Wiederherstellring E kann gegenüber
den anderen Ringen so verstellt werden, daß die Sektoren e2 und e3 gegenüber den
miteinander verbundenen Sektoren d2 und d3 eingestellt werden können. Auf diese
Weise kann der Ring E so reingestellt werden, daß die Bürste e1 über die Sektoren
e2 bzw. e3 gleitet, bevor die Bürstedl über das letzte Segment der Gruppe d2 bzw.
d3 weggegangen: ist. Ist dies geschehen, so wird durch die Spulen g3 der durch den
Anker der Relais G, GI bzw. G2, G3 führende Stromkreis geöffnet und
damit der Stromstoß verkürzt, der in diesem Augenblick durch die Erneuerungsrelais
H, Hl in das Kabel X geschickt wird. Dies ermöglicht eine sehr genaue Einstellung
der Länge eines in das Kabel X weiter üb'ertragenen Stromstoßes.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, wie die durch die Kabelempfangsrelais
F, F1 empfangenen Stromstöße abwechselnd in das Relaispaar G, G1 und in das Relaispaar
G2, G3 geleitet werden und wie diese Relaispaare ihrerseits den Stromstoß durch
die Erneuerungsrelais H, Hl weitersenden, die neue, richtiggeformte Stromstöße von
der Batterie h2 in das Kabel X weiterleiten.
Statt die Stromstöße
in ein Kabel X weiterzuleiten, können die Erneuerungsrelais H, Hl auch einen der
üblichen Telegraphenempfangsapparate, beispielsweise einen Heberschreiber oder ein
polarisiertes Relais, in- Tätigkeit setzen. Dieser Fall ist in Abb. ia veranschaulicht.
Die Anker der Relais H, Hl ,sind an die bewegliche Wicklung J angeschlossen, die
für gewöhnlich aus einer zwischen den Polen eines Dauermagneten drehbar aufgehängten
Spule besteht. Wie oben auseinandergesetzt wurde, werden die Anker der Relais H,
Hl für gewöhnlich in Anlage an ihren linksseitigen Kontakten gehalten. Wird ein
positiver Stromstoß empfangen, so legt sich der Anker des Relais H gegen seinen
rechtsseitigen Kontakt. Es fließt dann .ein Strom vom Pluspol der Batterie über
den linksseitigen Kontakt und den Anker des Relais Hl, die Spule des Empfangsapparates
J und den Anker sowie den rechtsseitigen Kontakt des Relais H zur Batterie. Durch
diesen Strom wird die Wicklung J in einer Richtung be-,vegt. Wird ein negativer
Stromstoß empfangen, so bewegt isich der Anker des Relais Hl gegen seinen rechten
Kontakt, während der Anker des Relais H an seinem linken Kontakt anliegen bleibt.
Fließt ein Strom von entgegengesetzter Polarität durch die Wicklung J, so bewegt
sie sich natürlich in entgegengesetzter Richtung. Ist die Wicklung J, wie bei den
bekannten Heberschreibern, mit einer Heberschreiberfeder verbunden, so werden die
entgegengesetzten Bewegungen auf einem sich bewegenden Bande verzeichnet.
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Abb.2 stellt schematisch die Stromkreise für den Empfang aus zwei
Kabeln A und B und die Weiterübertragung in ein Kabel oder eine Telegraphenlinie
X dar. F2, F3 sind Trommelrelais zum Empfang der über die Kabel geschickten
Stromstöße. Derartige Trommelrelais sind allgemein bekannt. Jedes Trommelrelais
überwacht ein Paar Lokalrelais f 1, f 2 bzw. /3,/4. Die Wicklungen der Relais
f 1, f 2, f 3, f ¢ werden durch die Batterie/3 erregt.
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Cl, C2 sind Empfangsringe des Verteilers für die Kabel A bzw.
B. Die Auswählrelaispaa.re G, G1 und G2, G3 entsprechen den betreffenden
Relais nach Abb. i. Die Anker dieser Relais werden für gewöhnlich gegen ihre linksseitigen
Anschläge durch Haltekontaktspulen entsprechend den Spulen g der Abb. i gehalten.
In gleicher Weise werden die Anker der Absende- oder Erneuerungsrelais H, Hl für
gewöhnlich in Anlage an ihren linksseitigen Kontakten durch Haltekontaktspulen entsprechend
den Spulen k der Abb. i gehalten. Zur Weiterübertragung der Zeichen aus den beiden
Kabeln A und B in das einzelne Kabel X ist es natürlich nötig, daß
die Stromstöße in der Einzellinie oder dem Kabel X je die Hälfte der Länge der ursprünglichen
Stromstöße in den Kabeln A und B aufweisen, da zweimal so viel Stromstöße im Kabel
X wie in einem der Kabel A
und B verlaufen. Um dies zu erreichen, ist
der Verteiler mit einem Ring M versehen, dessen Sektoren. in Gruppen unterteilt
sind, die abwechselnd an die Ringe Cl und C2 angeschlossen sind.
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Der RingM enthält also acht Gruppen miteinander verbundener Sektoren,
wobei ein Satz abwechselnder Gruppen mit den vier Gruppen des Ringes Cl verbunden
ist, während der andere Satz abwechselnder Gruppen des Ringes M mit den vier Gruppen
des Ringes C° in Verbindung steht. Die Bürste ml läuft über zwei Gruppen miteinander
verbundener Sektoren des Ringes M, während die Bürsten cl über eine einzelne Sektorgruppe
des Ringes Cl und C2 hinweggeht. Auf diese Weise wird erreicht, daß die einem Stromstoß
im Kabel X zugemessene Zeitdauer die Hälfte der Zeit ausmacht, die einem Stromstoß
in den Kabeln A, B zugemessen ist. Es versteht sich, daß die Bürsten des Verteilers
synchron mit den Bürsten der Verteiler auf den Sendeenden der Kabel A und
B arbeiten.
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Die Wirkungsweise des in Abb.2 veranschaulichten Apparates ist folgende:
Es sei angenommen, daß ein positiver Stromstoß (entsprechend einem Punkt des Zeichenschlüsseln)
über das KabelA von dem Trommelrelais F2 empfangen sei, wodurch dessen Zunge auf
die linke Seite der Trommel hinüberbewegt und ein Stromkreis geschlossen wird, der
von der Batterie f 5 durch die NVicklung des Relais/' fließt. Der Anker dieses Relais
legt sich dann nach rechts gegen seinen rechten Kontakt. Dadurch wird ein Stromkreis
geschlossen, der vom Pluspol der Batterie I( über den rechten Kontakt und den Anker
des Relais f1, die Sektoren c= des Ringes Cl, die Bürste cl, den massiven Ring c
und die Spulen g4 der Auswählrelais G, G1 zum Mittelpunkt der Batterie K verläuft.
Dadurch wird der Anker des Relais G gegen seinen rechten Kontakt gelegt. Wenn die
Bürste cl von den Sektoren c2 auf den ersten der miteinander verbundenen Sektoren
c4 übergeht, wird ein Stromkreis geschlossen, der vom Pluspol der Batterie I( über
den rechten Kontakt und den Anker des Relais G, die Sektoren c4, die Bürste cl,
den massiven Ring c und die Spulen g4 zum Mittelpunkt der Batterie zurück verläuft.
Durch dien betreffenden Strom wird das Relais G erregt gehalten. Ferner wird ein
Stromkreis geschlossen, der vom Pluspol der Batterie I( über den rechten Kontakt
und den Anker des Relais G, die miteinander verbundenen Sektoren m2 des
Ringes
M, die Bürste ml, den massiven Ring m und die Spulen h1 der Relais H und Hl zurück
zum Mittelpunkt der Batterie verläuft. Der Anker des Erneuerungsrelais H bewegt
sich gegen seinen rechtsseitigen Kontakt und schließt dadurch einen Stromkreis,
der von der Erde über den Anker und den linken Kontakt des Relais Hl, die Batterie
h2, den rechten Kontakt und den Anker des Relais H zum Kabel X läuft. Dadurch wird
-ein positiver Stromstoß, der einem Punkt des Zeichenschlüssels entspricht, in das
Kabel X gesandt. Die Dauer dieses Stromstoßes ist gleich der Zeit, die die Bürste
ml benötigt, um die fünf miteinander verbundenen Sektoren m2 zu
überschreiten.
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Wenn der nächste über das Kabel B ankommende Stromstoß negativ ist,
also einem Strich der Schlüsselzeichen entspricht, so legt sich die Zunge des Trommelrelais
F3 auf die rechte Seite und schließt einen Stromkreis, der von der Batterie f5 durch
die Wicklung des Relais f4 verläuft. Verfolgt man die Stromkreise in derselben Weisse,
wie oben beschrieben, so ergibt sich, daß das Relais G3 erregt wird und das Erneuerungsrelais,
Hl veranlaßt, einen negativen Stromstoß von der Batterie h' aus in. das Kabel
X zu schicken. Auf diese Weise werden die über die Kabel A und B empfangenen
Stromstöße abwechselnd i11 das Kabel bzw. die Linie X weiter übertragen. Auf dem
anderen oder Empfangsende des Kabels X ist der Vorgang umgekehrt, indem die abwechselnden.
Zeichenstromstöße durch einen Verteiler ausgewählt und auf ihre ursprüngliche Länge
zurückgeführt werden, mit der sie in die Kabel A und B
gesandt wurden.
Diese Wirkungsweise ist in Abb.3 schematisch veranschaulicht.
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Es sei angenommen, daß der in -Üb. 3 dargestellte Apparat sich .auf
dem anderen Ende des in Abb. 2 gezeigten Kabels X befinde, so daß das Trommelrelais
F4 sämtliche Stromstöße empfängt, die über die Kabel A und B gesandt
werden, wobei die Stromstöße in der oben beschriebenen Weise abwechselnd geleitet
werden. Entsprechend ist die Zeitdauer der durch das Trommelrelais F4 empfangenen
Stromstöße halb so lang wie die Länge der über die Kabel A und
B gesandten Stromstöße, und der Empfang erfolgt mit der doppelten Geschwindigkeit.
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Der in Abb.3 dargestellte Apparat verteilt die Stromstöße abwechselnd
auf die Kabel A2 und B2 und stellt ihre Zeitdauer wieder auf die volle Zeitdauer
der über die Kabel A und B gesandten Stromstöße her.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung gemäß Abb:3 ist folgende: Es sei
angenommen, daß ein positiver Stromstoß von dem Relais F4 empfangen ist. Die Nadel
dieses @ Relais schwingt dann nach links und schließt einen Stromkreis, -der von
dem Pluspol der Batterie/5 durch die Wicklung des - Punktrelais f G verläuft. Der
Anker dieses Relais bewegt ,sich gegen seinen rechten Kontakt und schließt dadurch
einen Stromkreis, der vom Pluspol der Batterie I( -über den .rechten Kontakt und
den -Anker des Relais/6, .den ersten Sektorcd des Ringes die Bürste Cl, den massiven
Ring c, die Spulen g4 der Auswählrelais Cr2, Cri und zurück zum Mittelpunkt der
Batterie K verläuft. Der Anker des Relais G2 legt sich gegen seinen rechten Kontakt,
und sobald die Bürste Cl auf die Sektorgruppe c7 des Ringes C4 tritt, wird ein Stromkreis
geschlossen, der vom Pluspol der Batterie 1K über den rechten Kontakt und den Anker
des Relais G2, die Spulen hl der Erneuerungsrelais H4# H5 zurück zum Mittelpunkt
der Batterie, K verläuft. Ferner wird ein die Spule des Relais G2 enthaltender Festhaltestromkreis
geschlossen, der vom Pluspol der Batterie K über den rechten Kontakt und den Anker
des Relais G2, die Sektoren der Gruppe c7 des Ringes C4, die Bürste Cl, den massiven
Ring c und die Spulen g4 der Relais G3, G2' zum Mittelpunkt der Batterie
1K. zurück verläuft. Dieser Stromkreis hält die Erregung des Relais. G2 aufrecht,
während die Bürste Cl über die Sektoren c7 läuft. Die Erregung der Spulen h' veranlaßt
den Anker des WiederherstellungsreIais H4, sich gegen seinen rech ftsseitigryn Kontakt
zu legen. Der Anker des Relais H5 verbleibt in seiner normalen Stellung in Anlage
an seinem linksseitigen Kontakt, und dementsprechend wird ein positiver Stromstoß
von der Batterie- h2 in das Kabel B2 geschickt. Dieser durch die Batterie h2 aufgefrischte
Stromstoß hält so lange an, wie die Bürste Cl über die miteinander verbundenen Sektoren
der Gruppe c7 gleitet, und er kann von einer Länge sein, die gleich der Länge des
vorn Relais F2 (Abb. 2) empfangenen Stromstoßes ist. Der nächstfolgende durch das,
Relais F4 vom Kabel X empfangene Stromstoß wird in gleicher Weise über die Sektoren
des Ringes C3, die Auswählrelais G, G1 und die Erneuerungs- und Auffrischrelais
H2, H3 in das Kabel A2 übertragen. Auf diese Weise werden die vom Relais F4 empfangenen,
aufeinanderfolgenden Stromstöße von halber Länge abwechselnd als erneuerte oder
aufgefrischte Stöße von voller Dauer in die Kabel 42 und B2 weitergeleitet.
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Es ist somit .erklärt, wie die über die beiden Kabel A und
B (Abb. 2) empfangenen Zeichenstromstöße abwechselnd als Stromstöße von halber
Zeitdauer durch das einzelne Kabel X geschickt und- am andern Ende dieses Kabels
von dem Relais F4 (Abb. 3) empfangen
und wieder in ihre ursprüngliche
Reihenfolge auseinandergezogen und dann als erneuerte Zeichen von voller Länge in
die beiden Kabel A2 und B' weitergegeben werden. Die über das Kabel A geschickten
Zeichen werden also über das, Kabel A2 und die über das Kabel B geschickten Zeichen
werden über das KabelB' weiter übertragen.
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Es ist ersichtlich, daß die Zeichenstromstöße, die abwechselnd durch
den Verteiler und die Relais gemäß Abb. z in das Kabel X geschickt werden, von zwei
synchron laufenden Sendern statt von den Kabeln A und B
ausgehen können. Mit
anderen Worten, es können zwei getrennte Telegramme von zwei synchron laufenden
Sendern aus gleichzeitig über ein einzelnes Kabel geleitet werden, wobei die Stromstöße
der beiden Telegramme auf die halbe Länge gekürzt und abwechselnd durch den Apparat
gemäß Abb. z in das Kabel geschickt werden, und am andern Ende des Kabels X können
dann diese Stromstöße entsprechend ihrer ursprünglichen Reihenfolge aufgeteilt und
in getrennte Leitungen oder Kabel A=, B2 oder andere Empfangsapparate mittels der
in Abb.3 dargestellten Einrichtung weitergesandt werden.
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Bei Vergrößerung der Zahl der Ringe und Relais können :natürlich Telegramme
aus einer Linie oder einem Kabel in mehr als zwei Kabel übertragen werden und umgekehrt,
wobei die Ringe so eingestellt werden, daß sie nacheinander arbeiten. Das Erneuerungssystem
kann in Verbindung mit jedem beliebigen Schlüssel, beispielsweise dem Morsekabelschlüssel,
benutzt werden oder auch in Verbindung mit Schlüsseln mit Buchstaben von gleicher
Länge 1@-i.e bei dem Schlüssel von Baudot, Murray und bei anderen automatischen
Systemen. Das, neue Verfahren ist auch nicht auf Kabel- oder Liniensysteme beschränkt,
es kann vielmehr auch für die Weiterübertragung von Telegrammen von drahtlosen auf
Kabelsysteme und umgekehrt Verwendung finden. Im vorstehenden ist ein. Verteiler
beschrieben, der nach Art der Verteiler mit umlaufendem Ring arbeitet; :es versteht
sich aber, daß die Erfindung nicht auf eine besondere Apparatbauart beschränkt ist;
und daß jeder beliebige synchronisierte Verteiler benutzt werden kann.