DE44585C - Vielfach - Telegraph - Google Patents

Vielfach - Telegraph

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DE44585C
DE44585C DENDAT44585D DE44585DA DE44585C DE 44585 C DE44585 C DE 44585C DE NDAT44585 D DENDAT44585 D DE NDAT44585D DE 44585D A DE44585D A DE 44585DA DE 44585 C DE44585 C DE 44585C
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DE
Germany
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spring
current
iii
contact
cone
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DENDAT44585D
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English (en)
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D. KüN-HARDT in Aachen, Hartmannstr. 14I
Publication of DE44585C publication Critical patent/DE44585C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04LTRANSMISSION OF DIGITAL INFORMATION, e.g. TELEGRAPHIC COMMUNICATION
    • H04L5/00Arrangements affording multiple use of the transmission path
    • H04L5/22Arrangements affording multiple use of the transmission path using time-division multiplexing

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Signal Processing (AREA)
  • Computer Networks & Wireless Communication (AREA)
  • Toys (AREA)

Description

O · Q
KAISERLICHES
PATENTAMT
Auf beiliegenden Zeichnungen, Blatt I bis VI, ist ein Vielfach-Telegraphensystem dargestellt, welches gestattet, eine beliebige Anzahl gleicher oder verschiedener Depeschen auf einer einzigen Leitung zu expediren oder dieselben nach einer beliebigen Anzahl Orte zugleich zu verschicken.
Fig. ι zeigt einen Beamten in Thätigkeit vor dem Aufgabe-Apparat.
Fig. 2 ist die Vorderansicht,
Fig. 3 ein Grundrifs, und
Fig. 4 zeigt eine Anordnung desselben zum gleichzeitigen Verkehr mit mehreren Orten.
Fig. 5 bis 10 und Fig. 11 bis 14 zeigen Details des ersten Aufgabe-Apparates.
Fig. ι 5 und 16 stellen denselben Apparat in anderer Anordnung dar.
Fig. 17 bis 29 zeigen den Stromlauf der Apparate in schematischer Darstellung.
Die Zusammensetzung des ganzen Apparates ist folgende:
Auf einer senkrechten, in dem Gestell B, Fig. ι bis 4, gelagerten Welle A sitzt ein Konus C, welcher durch die letztere in Drehung versetzt werden kann.
Die Drehung der Welle erfolgt von einem Motor aus durch eine beliebig angebrachte Transmission. Mehrere solcher Konen C stehen neben einander und werden jeder von einem Beamten bedient. Statt der Konen lassen sich auch Cylinder anwenden; doch ist es dann erforderlich, dieselben auf einer einzigen horizontalen Welle neben einander zu montiren. Einen solchen Cylinder zeigen Fig. 1 5 und 16, Blatt III. Die liegende Cylinderform hat den Vorzug bequemerer Arbeit für Hand und Auge des Telegraphisten.
Der Konus (Cylinder) C trägt auf seinem Umfange eine Anzahl (hier 3) Telegraphen-Alphabete, d. h. es sind in den Mantel desselben Platten d eingesetzt, welche kurze und lange, den Punkten und Strichen des Morse-Alphabets entsprechende Erhöhungen, Nasen e besitzen, Fig. 14. In die obere Endfläche des Konus C sind Contactalphabete α b und c, Fig. 3 und 6 und 15, eingesetzt, deren Lage mit der Lage der Buchstabenplatten d correspondirt und in derselben Anzahl vorhanden sind, d. h. für jedes Alphabet jedesmal drei Contactplatten abc.
Diese Contactplatten α b und c können auch auf besonderen, auf der Welle A sitzenden Scheiben C, Fig. 4, angebracht werden. Die Anzahl der Scheiben C1 richtet sich nach der Zahl der Ortschaften, nach welchen eine und dieselbe Depesche zugleich von einem Beamten verschickt werden soll, und müssen auch dann die Buchstabenplatten d die gleiche Anzahl neben einander liegender Erhöhungen e oder durchweg eine entsprechende Breite erhalten.
An dem Gestell B ist über dem Konus oder den Scheiben C1 je eine Brücke B1 befestigt, Fig. 1, 2, 4, 5, 6, 7, 8, 15 und 16. Beim Cylinderarrangement sitzt dieses ganze System seitwärts neben den Cylindern C, Fig. 16. Die Brücke trägt die Contactfedern 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8, welche auf der oberen Fläche des Konus C oder der Scheibe C1 schleifen. Die Federn sind von einander isolirt, nur die Federn 2 und 4 sind mit Feder 5 leitend verbunden. Feder 6 ist doppelt. Federn 7 und 8 sind mit Klemmschrauben versehen.
Aufserdem trägt die Brücke B1 noch ein U-förmiges Gestell f, welches eine Stromwechselvorrichtung enthalt, Fig. i, 5, 6, 7, 8, 9 und 10. Diese letztere besteht aus der an einem Arm g] sitzenden Holzplatte g, an wel
* g*
gn g
cher die Contactknöpfe
befestigt sind.
Die Platte g dreht sich um zwei am Arm ^1 angebrachte und im Gestell f gelagerte Stifte und wird durch Feder g'' stets an die den Contactknöpfen g~ g:i gA entsprechenden Contactfedern /r /r! und hl angedrückt.
Auf der oberen Fläche von Konus C oder Scheiben C ist noch eine starke Feder i angebracht, welche beim Drehen des ersteren unter dem äufseren Theil des Armes gl hindurchgeht, dadurch die Wirkung der Feder gl aufhebt, die Platte g hinabdrückt, Contaete g2 Ii- g'-'· h* und gl h' öfl'net und dafür Contaete g:'hr> gn hn g1 h~ und gs /is schliefst.
Die Contactknöpfe g- g* g''' und g~ auf der Platte g sind durch Metallstreifen leitend verblinden, ebenso g'' und
ist
gänzlich Pol
isolirt von den anderen und mit dem
einer Batterie D1 verbunden.
Von den Contactfedern /; ist /;'- und hT' mit der Erdplatte E der Abgangsstation. hx und hK mit dem —Pol, hs mit dem 4-Pol der Batterie D1 daselbst leitend verbunden. Ferner steht Feder }rl durch einen Draht mit der Schleiffeder 3, Feder Iv mit Schleiffeder 1 in leitender Verbindung.
Vor dem Konus C, Fig. 1 , oder oberhalb des Cylinders C, Fig. 1 5. ist ein Gehäuse B- angebracht, in welchem die Taster A drehbar gelagert, Fig. 11, 12 und 13. und durch je eine Feder k- stets in gehobener Stellung gehalten sind. Die Taster sind, um Raum zu ersparen, rechts und links versetzt und tragen an dem einen Ende je eine Scheibe A1, auf welcher der betreffende Buchstabe oder das Zeichen steht. Es sind sonach so viel Taster vorhanden, als Zeichen gebraucht werden.
Jeder Taster besitzt an der dem Konus i'oder dem Cylinder) C zugekehrten Seite eine isolirte Feder /, welche eine Nase m besitzt. Zwischen letzterer und dem Tasterhebel ist eine zweite isolirte Feder /' angebracht, unter gewöhnlichem Umstände in geringerem Abstande von ersterer. Wenn nicht schon die Buchstabenplatten an sich isolirt sind 'dadurch, dafs sie auf hölzernem Konus befestigt sind), so müfste Nase m an sich nicht in leitender Verbindung mit Feder / stehen; oder es müfste auf Feder / zwischen dieser und /' über Nase m ein isolirtes Metallplättchen aufliegen, welches bei Druck der Buchstabenplatte auf /' stiefse.
Die Nasen in befinden sich genau den auf dem Konus (Cylinder' C befestigten Nasen e gegenüber und werden von diesen, wenn der Taster niedergedrückt wird, zurückgedrückt, so
C ■ ~ 7
dafs die Feder / mit der Feder /' in leitende Berührung kommt. Damit der betreffende Beamte jedoch den Taster nicht fortwährend niederzuhalten hat, so lange die betreffende Buchstabenplatte darunter weggeht, ist folgende Einrichtung getroffen:
Jeder Taster A", Fig. 13, trägt seitwärts ein gezahntes Plättchen A3, in dessen Zähne ein im Gehäuse B- mittelst Winkelarmes A1 drehbar gelagerter und durch Feder k" an A3 angedrückter Haken A''' eingreift. Wird nun ein Taster hcrabgedrückt, so .hält Haken A"6 denselben so lange fest, bis eine auf der Buchstabenplatte d seitwärts vom Ende der letzten Nase e befestigte Nase ex an das untere Ende von Haken k'·' stöfst und denselben auslöst, so dafs der Taster A' wieder hochgehen kann.
Zu jedem Taster gehören auch je zwei Klemmschrauben η und nl; erstere steht mit Feder /, letztere mit Feder Z1 in leitender Verbindung. Aufserdem geht aber von jeder Klemmschraube η je ein Draht nach der Schleiffeder 8 und von jeder Klemmschraube«1 je ein Draht nach der Schleifteder 7, sowie ferner je ein Draht nach dem Streckenstreifen und der Strecke.
Wird also beim Drehen des Konus C einer der Taster k niedergedrückt, so bleibt derselbe so lange unten, bis die Buchstabenplatte d mit ihren kurzen und langen Erhöhungen e unter der Nase in hindurchgegangen ist. Hierbei wird nun zwischen Feder / und I1 langer oder kurzer Contact entstehen, je nachdem die durchgehende Nase e lang oder kurz ist. Der dadurch geöffnete oder geschlossene Strom wird in der Empfangsstation mittelst später beschriebener Einrichtung genau dem durchgehenden Buchstaben entsprechende Zeichen geben. Nach Abgang des Buchstabens geht der Taster sofort wieder hoch, wie oben schon gesagt.
Die Empfangsapparate auf der Empfangsstation haben nun folgende, in Fig. 17 bis 29 dargestellte Einrichtung:
Entsprechend der Anzahl der Konen im Aufgabeapparat besitzt die Empfangsstation eine gleiche Zahl Empfangsapparate, welche mit einander und mit den entsprechenden Nebenapparaten und Batterien auf die dort dargestellte W'eise verbunden sind.
Der Empfangsapparat besteht entsprechend der Anzahl der Konen oder Cylinder (drei angenommen) des Absendeapparates aus drei Magnetsystemen I, II und III, Fig. 17 bis 29. Jedes einzelne derselben besteht aus den Elektromagneten LMOP und Q.für alle drei Systeme; gemeinsam ist aufserdem ein Relais vorhanden, bestehend aus den Elektromagneten T und U.
Das System der drei Elektromagnete LMO, Fig. 17, ist entweder liegend oder aufrecht-
stehend angeordnet. Wir nehmen letzteren '■ Fall an. ;
Magnet L zieht, wenn magnetisirt, den Anker L1 an. Das rechte Ende dieses Doppelhebels L1 mit einem Queransatz heifse L1 α, das linke L' ß; es würde also L1 α angezogen werden. Eine bei β angebrachte Abreifsfeder zieht nach Stromöffnung L1 in die Normallage zurück. Wird L1 angezogen, so drückt es mit einer unter β angebrachten Nase auf Anker M1 von Elektromagnet M (Ai' ist ein Doppelhebel mit zwei Queransätzen M1 γ und M' #); dadurch senkt sich M1 γ auf M, AP ei" dagegen wird, entgegen der Wirkung einer bei 6' angebrachten Abreifsfeder, gehoben. Bei diesem Hub drückt M1 6' mittelst einer auf ihm sitzenden Nase gegen eine Nase unter Anker O1, zu Elektromagnet O gehörig. O1 ist, wie Ai1, Doppelhebel mit zwei Queransätzen O1E und O1 ζ. Ο'ε wird gegen O gehoben, O'ζ senkt sich; eine Abreifsfeder bei ζ stellt auch hier die Normallage her. Fig. 18 zeigt die drei Magnete und ihre Hebel im Grundrifs.
Wird also L' α angezogen, so müssen die anderen Doppelhebel in ihren eben bezeichneten Bewegungen folgen. Denkt man sich nun, dafs bei diesem Hebelspiel Af'y, wenn es herabgedriickt wird, durch einen Localstromschlufs auf M festgehalten wird, ebenso dafs das gehobene, Ο'ε, bei dieser Gelegenheit gleichfalls durch Localstromschluis unter O festgehalten wird, so mufs Li nach Aufhören des Stromes um L in die Normallage zurückfallen, während Af1y aufAf, Ο'ε an O hängen bleiben. Nach Oeffnung des Localstromes um M kann darauf auch Af1 allein in die Normallage zurückfallen, so dafs allein Anker O1 noch gehoben bliebe — angezogen von O — und erst nach Oeffnung des Localstromes um O herum zurückfiele.
Das Ankerende L1 α trägt, wie Fig. ig zeigt, auf isolirender Schicht (Ebonit) oben eine Metallplatte o, unten eine Metallplatte_p; letztere ruht in der Normallage auf dem Metallstück q. Bei Hub von L1 hebt Platte ο eine zwischen den Rollen von L hindurchgehende isolirte Feder r (auf besonderem Gestell befestigt), während ρ sich von q entfernt. Feder r kann, wenn ο sich wieder entfernt, nur bis zu einem bestimmten Punkt zurückfallen, indem sie an die Ebonitplatte r' stöfst (im Apparat werden überhaupt alle Federn, welche einen Contact herstellen, auf diese Weise verhindert, den zurückweichenden Contactstellen weiter als bis zu einem gewissen Punkt zu folgen). L' β drückt mit seiner Nase das Ankerende Af'y hinab , so dafs der unter M' γ ■ isolirt sitzende Metallkegel s gegen eine zwischen den Rollen von M hindurchgehende, auf eigenem Gestell ruhende Feder s1 aufgestofsen wird. Wie Fig. 20, Blatt IV, zeigt, steht s in Verbindung mit dem einen Pol der Localbatterie V. Der andere Pol liegt am Metallkegel i1. Dieser Kegel £' sitzt auf Anker P1, zu Magnet P gehörig. P1 ist, wie L\ ein Doppelhebel mit einem polarisirten Queransatz. Dieser Queransatz trägt oben, isolirt, den bei der Normallage von?1 an Metallplatte t anliegenden Kegel t\ unten aber den isolirten Kegel »>, welcher bei Anzug von P1 an P auf Feder jpl gestofsen wird. Das andere Ende von P1 ruht, durch eine (hier nicht dargestellte) Abreifsfeder gehalten, mittelst des isolirten Kegels ii auf der isolirten Feder iil; der Contact ii ii' wird bei Anzug von P1 an P natürlich gelöst, während zugleich der Contact zwischen dem über ii auf P1 sitzenden isolirten Kegel χ und der isolirten Feder xl hergestellt wird. Die Bedeutung dieses Contactes wie die von Contact t" t3 wird später gezeigt.
Von t läuft der Draht um M herum nach s\ Stöfst also ί auf s1, so ist der Stromkreis von V geschlossen und M' wird mit seinem Ende γ so lange auf M festgehalten, bis durch einen Strom um P herum dieser Magnet seinen Anker P1 anzieht, wodurch Contactlösung bei 111 und also Stromöffnung entsteht, bei welcher M1 nicht mehr an M haftet.
(Es wird hier im Voraus bemerkt, dafs die Batterien V1 V2 F3 W1 W- W3 und R, Blatt V, nur der Deutlichkeit und Uebersichtlichkeit wegen gezeichnet sind; in Wirklichkeit führen die entsprechenden Drähte alle zu einer einzigen Gesammtstromquelle, aus welcher sie ihre Stromtheile entnehmen.)
Fig. 23 zeigt nur Ankerende Af1O'. Unten trägt es die isolirten Kegel ν und y\ es liegt ν auf Metallplatte v1, y auf yl. Oben trägt es einen isolirten Wulst η1 und einen Kegel ^2. Auf dem isolirten Kegel £r ruht der Kegel κ, welch letzterer isolirt unter Ankerende Οιε sitzt (s. Fig. 17). Wird also bei Niedergang von Mx y das Ende M1O gehoben, so verlassen ν und y ihre Platten v1 und y^\ Wulst η1 stöfst Feder η empor, so dafs η die aufhaltende Metallplatte λ verläfst, und Kegel ^2 stöfst die auf ihm ruhende Feder ^ mittelst des auf ihr sitzenden Knöpfchens gegen die obere Feder \Ί welche auf Ansatz \λ aufstöfst. (Es sei hier gleich bemerkt, dafs weder Wulst 1 noch Ansatz ^1 eine leitende, sondern nur eine mechanische Bedeutung haben. Selbstverständlich sind sie aber sorgfältig zu isoliren.)
Bei diesem Hub wird ferner durch Kegel S-der Kegel ■/. und mit diesem Ankerende Ο'ε gehoben. Liegt dieses aber an O an, so ist O1 ζ hinabgedrückt, wie dies Fig. 24 und 24a zeigen; dabei stöfst Kegel μ auf Platte μ\ Kegel ν auf Platte y'. Durch Contact ν ν1 aber wird Localbatterie W geschlossen, wie dies Fig. 21, Blatt V, zeigt, und hiermit Magnet O magnetisirt, dadurch also O' bis auf Weiteres
an O festgehalten. Der eine Poldraht führt nämlich nach Platte v1, von >< um O herum, von da zum Kegel Jr im nächstfolgenden Apparat, dann von Kegel/ ebendortselbstzurück zur Batterie.
Bei Empfangsapparat E. A. I, Fig. 25 z. B., läuft der Draht von OI zum J? in Empfangsapparat II, von y. in II zurück zur Batterie WK Ebenso ergiebt sich der Drahtlauf: O II in E. A. II, Ji in III, ■/. in III über 17, Batterie W2, und Olli in E. A. Ill, Jr in I, κ in I über 18, Batterie W3.
Sobald bei einem selbstständigen Zurückfallen des . Ankers M] von dem noch immer festgehaltenen Anker O1 der Contact Jr y. in einem Apparat gelöst wird, hört auch im vorhergehenden Apparat der Strom um O herum auf.
Die Magnete T und U, Fig. 22, Blatt IV, ziehen gegebenenfalls die Anker T1 bezw. U] an. T1 ist wie L1 und P1 ein Doppelhebel mit einem Queransatz, U] trägt zwei Queransätze wie M1 und OK T1 und U1 sind an ihren über den Kernen liegenden Queransätzen gleichartig polarisirt. Das hintere Ende von T1 wird durch Abreifsfeder (hier nicht dargestellt) niedergezogen. Es tragt unten den isolirten Metallkegel ξ, welcher in der Normallage von T1 auf Metallplatte ξ1 ruht. Oben trägt es die isolirte Metallplatte ρ1, welche bei Anzug von T1 an T gegen die Stellschraube c stöfst, die ihrerseits im Metallbügel p2 sitzt. In p2 mündet der + Poldraht der Relaisbatterie R, in ξ eine Abzweigung desselben. U1 liegt mit dem hinteren, durch Abreifsfeder niedergehaltenen Queransatz mittelst der isolirten Metallplatte σ auf Kegel σ1 auf. Bei Anzug an U stöfst U1 mittelst der isolirten Platte τ1 an Schraube τ (in Metallbügel r2) und Platte φ1 an Schraube φ (in Metallbügel φ2). Der ·—Poldraht mündet über 8 in er mit einer Abzweigung nach φ1.
Soll telegraphirt werden, so wird im Empfangsapparat III der Anker O1 mit dem Finger so niedergedrückt, dafs sein Ende O1 ζ mit μ auf μ1, mit ν auf vl aufliegt. Entfernt man den Finger, so bleibt O1 in dieser neuen Stellung, weil ein Strom aus Batterien W"\ 18 über κ und Jr im Empfangsapparat I 17, um Magnet O III in E. A. III herum und über Contact yv1 zur Batterie W3 zurückläuft. Damit ist nun Empfangsapparat I zur Entgegennahme des nächstfolgenden Stromes eingestellt. Dieser Strom, ein +Strom, geht in Konus (oder Cylinder) I des Absendeapparates durch die Federn und über die Platten hinweg in die Linie, umläuft auf der Empfangsstation die Magnete T und U und geht über Erde zurück zur Absendestation. Er ruft im Magneten T folgende Polcombination mit T1 hervor:
N S
„ ,Γ· Infolge dessen Anzug von TK Es
stöfst dabei pl an p, und es läuft nun der -|- Strom aus S über Punkt 1 nach p2, p, p1, über Punkt 2 und 3 nach μ im Empfangsapparat III. Hier nun ruht, wie eben erwähnt wurde, μ auf μΚ Der Strom läuft also (siehe Fig. 26, Blatt VI) μ, μ1, ν, ν1, u, u1 nach P in Empfangsapparat I, ohne dessen Anker zu affi-
ciren I Polcombination
NS NS
von P nach Ansatz λ. Bei augenblicklicher Stellung des Empfangsapparates I ist nur der Weiterweg über Feder rt möglich, von da nach t-, t'A über Punkt 4 nach Magnet L, von L zurück nach y im E. A. III über Punkt y\ Punkt 5, 6, 7, σ-1, o-, Punkt 8 zum —Pol von R.
Dieser Strom macht also L im Empfangsapparat I magnetisch, L zieht L1 an. Es erfolgt das bekannte Hebelspiel von LK1 M1 und O1 in Empfangsapparat I.
j Durch dasselbe treten die Veränderungen im Empfangsapparat I ein, wie sie in Fig. 27 angegeben sind. Der angezogene Anker L1 (der Deutlichkeit wegen ist der Magnet L in gröfserer Höhe über L1 α gehalten, um Feder r besser erscheinen zu lassen; in Wirklichkeit liegt jetzt L1 α am Kern von L an) drückt mit L1 β den Anker M1 γ auf M, welcher durch Batterie F1 von jetzt ab auf M festgehalten wird (durch Contactschlufs s sK). M1S dagegen geht in die Höhe, drückt mittelst Jr den Anker O1 ε gegen OI und zugleich O1 ζ abwärts, so dafs durch Contactschlufs ν v1 vermittelst Batterie W1 bis auf Weiteres O1 an O haften bleibt. M1S drückt aber auch zugleich mittelst Kegels ^2 die Feder ^3 an Feder %, welche letztere von Ansatz ^1 entfernt wird. Zugleich drückt aber auch Wulst η1 die Feder η von Ansatz λ fort nach oben hin.
Hierdurch würde nun allerdings der Strom um L herum, welcher andauert, unterbrochen werden. Diese Unterbrechung soll jedoch nicht von dem Vorstofs des Wulstes η1 abhängen, sondern von der Dauer des Schleifens der Feder über die Platten im Absendeapparat. Es mufs daher einstweilen die Continuität des Stromes aufrecht erhalten bleiben. Dies geschieht dadurch, dafs durch constructiv-mechanische Vorrichtung der Wulst T1 ' die Feder rs erst dann von λ entfernt, nachdem die sehr nahe über 0 liegende Feder r mit ο in Contact getreten ist; es mufs also Entfernung 0 r kleiner sein als Entfernung η1-/;. Bevor also η1 die Feder η von λ wegstöfst, tritt ο mit r in Contact; mag also nun auch von λ entfernt werden, so geht der
j Strom dann noch immer ungestört über λ nach r 0, Punkt 4 und den schon bekannten Weg um L herum.
Hört dieser erste -f- Strom mit Abschleifen der Absendeapparatplatten von den Federn weg auf, so fällt L im E. A. I in die Normallage zurück, während M1 an M und O1 an O hängen bleiben.
Nun treten im Absendeapparat die Platten der zweiten Reihe unter die Schleiffedern und die Buchstabenwulste unter die Taster. Wird kein Buchstabe abgegeben, so bleibt die augenblickliehe Stellung des Empfangsapparates I eben einfach unbenutzt, wird dagegen ein Buchstabe abgegeben, so wird dieser jetzt vom Empfangsapparat I in folgender Weise aufgenommen:
L1 ist wieder auf q zurückgefallen, Fig. 28. Der nun eintretende, durch das erste Elementarzeichen des Buchstabens hervorgerufene Strom, ebenfalls ein + Strom, kommt, wie schon bekannt, über T und U. T1 wird angezogen, dadurch entsteht Relaisstrom, Fig. 25: +Pol, Punkt 1, p2, p, ,o1, Punkt 2, 3 nach μ μ1 im E. A. Ill, ν, v\ u\ u nach P im E. A. I (P1 bleibt unafficirt), λ, r, p, q zum Elektromagneten Q im E. A. I, über Punkt 12, ^3, %,y]Punkt 9, 10, ι i, 6, 7, σ\ σ, 8 zum —Pol von R (in allen anderen Seitenabzweigungen läuft er sich todt).
Der Elektromagnet Q. III trägt nun einen polarisirten Anker Q1, welcher bei der jetzigen
Polcombination <-, ^. angezogen wird und dadurch auf das Farbrädchen wirkt. Die verlangten Zeichen werden also durch Magnet Q. abgegeben.
Ist der Buchstabe beendet, so schleifen im Absendeapparat die Platten von den Federn ab, der Umschalter wird umgelegt und die dritte Plattenreihe vermittelt nun einen umgekehrten Strom. Dieser, um T und U herum-
N S gehend, zieht vermöge Polcombination „„
in U den Anker U1 an, während T1 in der Normallage bleibt. Dadurch läuft der Strom der Batterie R nun folgenden Wreg: + Pol, ι, ξ, ξ1, τ2, r, τ1, γ, 6, ΐΐ, ίο, 9> Υλ irn Empfangsapparat I (woselbst augenblicklich Contact y1,y noch immer unterbrochen, s. Fig. 27, Blatt VI), vonyx nach ^, f, Fig. 28, Blatt VI, Punkt 12 um Q herum, q,p,r nach λ um P herum, über w, ιιλ in Empfangsapparat III nach ν1, ν dortselbst μ\ μ (noch immer geschlossen), Punkt 3, 2, φ2, φ, φ1, 8 zum —Pol von R.
Dieser Strom zieht im Empfangsapparat I Anker P1 an P an, infolge der Polcombination
Dadurch wird zunächst Contact t1 t an
SJV
laufenden (umgekehrten) Strom öffnen. Indefs die Continuität desselben soll hier (wie es oben beim Normalstrom auch der Fall war) auch erhalten bleiben. Seine Dauer soll nicht vom Contact ^3 ^, sondern von dem Schleifen der Federn im Absendeapparat abhängen. Es ist daher die Construction des Contactes ^3 ■{ so einzurichten, dafs :p! bei Hochgang von ^2 sofort an \ stöfst, und dafs die mitemporgehobene Feder - bei Niedergang von ^2 immer noch einen Augenblick an ^" angedrückt bleibt, bevor der Ansatz \ 1^2 an tieferem Mitgehen hindert. Ebenso mufs aber auch der Contact W )Vl unter Anker P1 unmittelbar nach Hinuntergehen von P1 eintreten, und nun läuft der Strom, wenn auch \?' von ^ getrennt, über Punkt 9, w\ w nach Punkt 12, um Q. herum
(hier infolge der Polcombination
NS NS
nun kein
P1 gelöst", infolge dessen wird M1 γ von M losgelassen, M1S' fällt zurück, ν fällt auf v1, y auf γλ. Mit z2 geht {3 hinunter, den Contact z3z lösend. Dies würde nun den eben Zeichen mehr gebend), q,p.r,X um Magnet P, n, 1, in Empfangsapparat III, ν1, ν, μ\ μ, 3,
2, φ2, φ, φ1, 8, Pol von R.
Wenn bei dem Zurückfallen von Af1 in die Normallage in Empfangsapparat I der Kegel Jjvon υ. abfällt bleibt, wie schon erwähnt, oben), so würde auch dadurch der augenblicklich laufende (umgekehrte) Relaisstrom unterbrochen werden, weil bei Trennung von Jr und ■/. Empfangsapparat I der von Anfang der Manipulation an geschlossene Strom der Batterie W* geöffnet und dadurch der Contact μ μ1 im Empfangsapparat III gelöst würde (durch Zurückfallen des Ankers O1 dortselbst).
Damit also der (umgekehrte) Relaisstrom aus Batterie W''' bei Trennung von £r und κ im Empfangsapparat I nicht vor der Zeit unterbrochen wird, wird der Contact χ xl am Anker P1 mittelst mechanischer Vorkehrung einen Augenblick früher als Contact ip )Pl dortselbst geschlossen.
Die Lösung der Contacte 11 iil und t" t3 verhindert störende Nebenschliefsungen über η im Empfangsapparat I und μ μ1 dortselbst.
Hört der umgekehrte Strom infolge Abschleifens der Platten unter den Federn auf, so fällt P1 in die Normallage zurück. Es bleibt nun Anker O1 im Empfangsapparat I an Magnet O hängen, weil noch immer der Strom der Batterie W1 über y v1 in OI Empfangsapparat I, Punkt 3, und über Jr v. im Empfangsapparat II über Punkt 14 W1 geschlossen ist. Es ist somit dieselbe Lage für den nunmehr zur Inempfangnahme des folgenden Buchstabens bereit gestellten Empfangsapparat II geschaffen, wie sie vorhin zur Einleitung der Manipulation durch das Niederdrücken von O1 ζ im Empfangsapparat I hergestellt war. Im Absendeapparat beginnen nunmehr die ersten Platten des Absendekonus II (Cylinder) unter den Federn wegzuschleifen, und es wird dadurch
im Empfangsapparat II der Schreibmagnet Q ebenso zur Thätigkeit eingestellt, wie vorhin Schreibmagnet Q. im Empfangsapparat I.
In constructive!" Beziehung sei bemerkt, dafs das Anliegen der Leitungsdrähte an die Contacte in den Zeichnungen stellenweise nur schematisch gegeben ist. In Wirklichkeit würde der Strom über seine Zuleitungen, isolirt an den Ankern liegend, zu den betreffenden Contactcn gelangen. Für das Aufstofsen der Federn η und % würde statt der in der Zeichnung angegebenen Art und Weise sich die Construction Fig. 29 eignen. Dort ist ^3 ein isoliri unter M1 6 sitzender Winkel, durch welchen Feder :- hindurchfafst, an einem Metallbügel sitzend, welcher seinerseits wiederum mit yx leitend verbunden ist. Bei Hochgang stöfst Winkel ^:! sofort an f, während der isolirt unter ■(*■ sitzende Stift η mit γ· hochgeht, wobei der federnde Balken λ dem Stift r( einen Augenblick folgt, bis λ durch einen Ansatz festgehalten wird, während η sich gänzlich von >.. löst. Dadurch werden alle besprochenen Contacte bezüglich ihres Anfanges und ihrer Dauer innegehalten. Die Contactstücke v1 und yx sind Metallschrauben.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    Bei Vielfach - Telegraphen zum Zwecke des Abgebens der Buchstabenzeichen und des selbstthätigen Einschaltens der verschiedenen Empfangsapparate in richtiger Reihenfolge:
    i. Die Anordnung von Contactstücken d, welche mit den Zeichen des Morse-Alphabets entsprechenden kurzen und langen Erhöhungen e versehen sind, auf dem Umfang rotirender Konen bezw. Cylinder derart, dafs dieselben nach Niederdrücken der zugehörigen feststehenden Taste die mit Vorsprung in versehene Contactfeder / heben und senken, wodurch der Stromkreis abwechselnd geschlossen und wieder geöffnet wird.
    ι 2. Die Anordnung der aus dem Haken ks, \ der Klinke kc' und Nase e1 bestehenden ! Sperrvorrichtung, durch welche eine nieder- ! gedruckte Taste so lange in ihrer Lage ge-J halten wird, bis das betreffende Zeichen abtelegraphirt ist und demnächst selbstthätig wieder ausgelöst wird,
    j. Die Schaltvorrichtung g und die Schleiffedern ι bis 8 in Verbindung mit den auf den rotirenden Konen bezw. Cylindern angeordneten Federn i und den Contactstücken abc, um jedesmal nach Abgabe eines Zeichens einen Wechsel der Batteriepole herbeizuführen.
    [. Bei Vielfach - Telegraphen die Anordnung eines Empfangsapparates, bestehend aus einer der Anzahl von Konen (oder Cylindern) im Absendeapparate entsprechenden Zahl von Magnetsystemen I, II, III (bezw. mehr), deren jedes aus den Elektromagneten LMOPQ. besteht — während für alle Systeme I, II, III (bezw. mehr) zusammen ein Relais vorhanden ist —, wobei durch Thätigkeit der Magnete LMOP in jedem einzelnen System I, II, III (oder mehr) der Magnet Q. zum eventuellen Anzug seines Schreibankers befähigt und nach Thätigkeit (bezw. Nichtthätigkeit) der Wirkung des ihn erforderlichenfalls magnetisirenden Stromes wieder entzogen wird, so dafs alle Magnete — entsprechend der Bereitschaft der Konen (Cylinder) zur Zeichenabgabe — reihenfolgend zur Bereitschaft einer (etwa erforderlichen) Zeichenentgegennahme bezw. Zeichenwiedergabe, d. h. zum entsprechenden Anzug ihres betreffenden Schreibankers, eingestellt werden.
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