DE4440412A1 - Reibungskupplung mit automatischem Verschleißausgleich - Google Patents
Reibungskupplung mit automatischem VerschleißausgleichInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Membran- oder Tellerfe
derkupplung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, umfassend ein
an der Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine befestigtes
Schwungrad, welches eine Drehachse definiert, eine gegenüber
dem Schwungrad drehfest aber axial verlagerbare Anpreßplatte,
eine zwischen Anpreßplatte und Schwungrad angeordnete Kupp
lungsscheibe mit Reibbelägen, eine Membran- oder Tellerfeder
zum Kraftbeaufschlagen der Anpreßplatte in Richtung Schwung
rad, eine Lüfteinrichtung für die Anpreßplatte sowie eine
Einrichtung zur automatischen Verschleißnachstellung der Mem
bran- oder Tellerfeder in Abhängigkeit vom Verschleiß der
Reibbeläge.
Aus dem Stand der Technik sind mehrere Reibungskupplungen be
kannt, die einen automatischen Verschleißausgleich aufweisen.
Beispielsweise ist es aus den Offenlegungsschriften 43 06 688
und 44 12 107 bekannt, im Bereich der Auflage zwischen der
Membran- oder Tellerfeder und der Anpreßplatte Verstellele
mente mit Schrägflächen einzusetzen, die bei auftretendem
Verschleiß die ursprüngliche Stellung der Membran- oder Tel
lerfeder zum Gehäuse wieder herstellen, um sowohl die Einbau
lage konstant zu halten als auch die Anpreßkraft.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Kupplung der
o. g. Bauart dahingehend zu verbessern, daß über die gesamte
Lebensdauer des Kupplungsaggregates das übertragbare Drehmo
ment konstant gehalten wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Hauptanspruch
gelöst. Dadurch, daß die Größe der Verschleißnachstellung in
Abhängigkeit der an der Anpreßplatte benötigten Anpreßkraft
eingestellt wird, können alle Faktoren berücksichtigt werden,
die einen Einfluß auf die Drehmomentübertragung innerhalb der
Kupplung während des Betriebs haben. Eine wichtige Rolle
spielt hierbei die Charakteristik der Lüftfedern, die während
des Lüftvorgangs die Anpreßplatte beaufschlagen. Da die An
preßplatte durch den Verschleiß der Reibbeläge mit der Zeit
näher an das Schwungrad wandert, werden auch die von den
Lüftfedern auf die Anpreßplatte ausgeübten Kräfte verändert.
Diese Veränderung kann mit der erfindungsgemäßen Ausbildung
berücksichtigt werden. Weiterhin ist bekannt, daß die Mem
branfedern mit der Zeit Setzverluste aufweisen, welche bekannt
sind und auf diese Weise berücksichtigt werden können. Wei
terhin ist es bekannt, daß mitunter bestimmte Reibbeläge an
der Kupplungsscheibe über ihre Lebensdauer Reibwertschwan
kungen unterworfen sind. Auch solche Einflüsse können berück
sichtigt werden.
Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß die Größe der Ver
schleißnachstellung vorzugsweise niedriger angesetzt ist als
die Größe des tatsächlich aufgetretenen Verschleißes an den
Reibbelägen. Mit dieser Auslegung wird berücksichtigt, daß die
Kräfte der Lüftfedern der Anpreßplatte mit zunehmendem Ver
schleiß ansteigen. Dieser Kraftanstieg, der der Anpreßkraft
der Membran- oder Tellerfeder entgegenwirkt, kann dadurch
kompensiert werden, daß die Größe der Verschleißnachstellung
entsprechend der zusätzlich benötigten Kraft zur Überwindung
des Lüftfedern angesetzt wird. Bei vollständiger Kompensation
des Verschleißweges wurde die Teller- oder Membranfeder ihre
Kraft entsprechend der Einbaulage beibehalten und die Anpreß
kraft würde somit zurückgehen. Da üblicherweise die Membran-
oder Tellerfeder im absteigenden Ast ihrer Federkennlinie be
trieben wird, kann durch den teilweisen Ausgleich des tat
sächlichen Verschleißweges eine Federkraftanhebung erzielt
werden, die den Kraftanstieg der Lüftfedern entspricht.
Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß eine Einrichtung zum Er
fassen der Größe des tatsächlichen Verschleißes vorgesehen
ist, welche mittels Übersetzung die Größe des durchzuführenden
Verschleißausgleichs festlegt. Dabei kann das Übersetzungs
verhältnis fest eingestellt sein, es ist jedoch auch möglich,
das Übersetzungsverhältnis variabel über den gesamten Ver
schleiß auszubilden, entsprechend den an der speziellen Rei
bungskupplung auftretenden Erfordernissen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird bei einer Rei
bungskupplung, bei welcher die Lüfteinrichtung eine Federein
richtung umfaßt, mit in Einrückrichtung ansteigender Feder
kraft, ferner umfassend eine über relativ zueinander ver
schiebbare Schrägflächen wirkende Einrichtung zur Verschleiß
nachstellung, über welche einerseits die von der Membranfeder
oder Tellerfeder ausgehende Anpreßkraft auf die Anpreßplatte
übertragen wird und welche andererseits von Spielgebern in
ihrer Nachstellbewegung begrenzt wird, vorgeschlagen, daß die
Einrichtung zur Verschleißnachstellung ein Verstellelement
umfaßt, welches gegenüber einer korrespondierenden Gegenfläche
der Anpreßplatte eine Schrägfläche und gegenüber dem Spielge
ber eine Kontur aufweist und die Steigungen von Schrägfläche
und Kontur unterschiedlich ausgeführt sind dergestalt, daß die
Größe der Verschleißnachstellung gegenüber der Membran- oder
Tellerfeder kleiner ist als die Größe des tatsächlichen Ver
schleißes. Durch die gewählte Konstruktion ist es möglich, in
Abhängigkeit von der Steigung der Schrägflächen, unter Be
rücksichtigung der Kontur gegenüber dem Spielgeber, einen
Verschleißausgleich durchzuführen, der entsprechend den Er
fordernissen der notwendigen Anpreßkraft an den Reibbelägen
ausgelegt ist. Die dazu notwendigen Einrichtungen sind einfach
im Aufbau und leicht herzustellen.
Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß das Verstellelement als
konzentrisch zur Drehachse angeordnetes, verdrehbares und
federkraftbeaufschlagtes Ringelement ausgebildet ist, das über
vorzugsweise mehrere am Umfang verteilte Schrägflächen an
korrespondierenden Gegenflächen der Anpreßplatte anliegt, das
eine unterbrochene und konzentrische Anlagefläche für die
Teller- oder Membranfeder aufweist, und das in den Unterbre
chungen Bereiche der Spielgeber umfaßt, wobei in Umfangsrich
tung weisende Konturen in den Unterbrechungen gegenüber den
Anschlaghebeln der Spielgeber vorgesehen sind, die mit entge
gengesetzter Steigung zur Steigung der Schrägflächen ausge
bildet sind. Durch diese Ausbildung des Ringelementes ist es
möglich, durch entsprechende Anpassung der Steigung der Kon
turen im Ringelement einen teilweise durchzuführenden Ver
schleißausgleich herbeizuführen. Dabei liegt die Steigung der
Schrägflächen im wesentlichen durch ihre Funktion fest
(Selbsthemmung durch Reibung während der eingerückten Kupp
lung), während die Steigung der Konturen entsprechend der Er
fordernis der Anpreßkraft ausgelegt werden können.
Dabei ist es möglich die Konturen in den Unterbrechungen des
Ringelementes geradlinig auszuführen, im Hinblick auf eine
gleichmäßige Verschleißnachstellung über die gesamte Lebens
dauer, es ist jedoch auch möglich, die Konturen über ihre
Umfangserstreckung mit unterschiedlicher Steigung auszuführen,
wodurch weitere Einflüsse zusätzlich zu der Veränderung der
Anpreßkraft der Lüftern berücksichtigt werden können.
Die Erfindung wird anschließend anhand eines Ausführungsbei
spieles näher erläutert. Es zeigen in einzelnen
Fig. 1 den Längsschnitt durch eine Kupplung;
Fig. 2 den Schnitt A-A gemäß Fig. 1
Fig. 3-5 vergrößerte Darstellung von Fig. 2 in verschie
denen Betriebszuständen;
Fig. 6 Federkraftverlauf in Abhängigkeit von Verschleiß.
Fig. 1 zeigt eine Membranfederkupplung 1, im Schnitt. Das
Schwungrad 2 ist an einer nicht dargestellten Kurbelwelle ei
ner Brennkraftmaschine befestigt und läuft mit dieser um die
Drehachse 3 um. Am Schwungrad 2 ist ein Kupplungsgehäuse 4
befestigt, welches die Anpreßplatte 5 sowie die Membranfeder 6
umfaßt. Die Anpreßplatte 5 ist gegenüber dem Kupplungsgehäu
se 4 und somit auch gegenüber dem Schwungrad 2 drehfest aber
axial verlagerbar geführt, und zwar im vorliegenden Fall über
etwa tangential verlaufende Tangentialblattfedern 8, die eine
Lüftkraft auf die Anpreßplatte 5 ausüben, und zwar wegweisend
vom Schwungrad 2. Zwischen Anpreßplatte 5 und Schwungrad 2
sind die Reibbeläge 11 einer Kupplungsscheibe angedeutet.
Zwischen Anpreßplatte 5 und Kupplungsgehäuse 4 ist die Mem
branfeder 6 so angeordnet, daß sie sich über einen mittleren
Durchmesser am Kupplungsgehäuse 4 abstützt und über mehrere am
Umfang verteilte Distanzbolzen gehalten ist. Mit ihrem Außen
durchmesser liegt sie unter Zwischenschaltung einer Einrich
tung zur Verschleißnachstellung 10 auf der Anpreßplatte 5 auf.
Die Membranfeder 6 weist nach radial innen gerichtete Feder
zungen 7 auf, die über ein nicht dargestelltes Ausrücksystem
betätigt werden können. Das Ausrücksystem wirkt in Richtung
des Pfeiles F auf die Federzungen 7 ein. Anstelle der Mem
branfeder 6 kann selbstverständlich eine Tellerfeder verwendet
werden, wobei dann ein separates Hebelsystem zum Ausrücken der
Reibungskupplung vorhanden sein muß.
Die Einrichtung 10 zur Verschleißnachstellung wird nachstehend
in Verbindung mit Fig. 2 näher erläutert. Sie weist ein
Ringelement 16 auf, welches zentrisch zur Drehachse 3 verläuft
und zwischen Anpreßplatte 5 und Membranfeder 6 eingespannt
ist. Das Ringelement 6 liegt über mehrere am Umfang verteilte
Schrägflächen 17 auf entsprechenden Gegenflächen 18 der An
preßplatte 5 auf. Im vorliegenden Fall ist zwar ein separates
Bauteil zur Darstellung der Gegenflächen 18 eingezeichnet, es
ist jedoch in jedem Fall fest mit der Anpreßplatte 5 verbun
den. Die Steigung von Schrägflächen 17 und Gegenflächen 18 mit
dem Winkel β₁ ist unter anderem so festgelegt, daß in
eingerücktem Zustand der Kupplung, wenn das Ringelement 16
durch die Kraft der Membranfeder 6 auf die Gegenflächen 18
aufgepreßt wird, eine Relativverdrehung durch Selbsthemmung
verhindert wird. Weiterhin besteht die Einrichtung 10 aus ei
ner oder mehreren Federn 12, die das Ringelement 16
umfangsmäßig mit einer Kraft beaufschlagen, die versucht, den
Abstand zwischen dem Außenumfang der Membranfeder 6 und der
Anpreßplatte 5 zu vergrößern. Weiterhin sind mehrere am Umfang
verteilte Spielgeber 13 vorgesehen, die jeweils einen Schie
bebolzen 14 aufweisen parallel zur Drehachse 3, der mit einem
Kopf an einer Fläche des Schwungrades 2 zur Anlage kommt. Je
der Spielgeber 13 weist zusätzlich auf der dem Schwungrad ab
gewandten Seite der Anpreßplatte 5 einen im wesentlichen nach
radial innen weisenden Anschlaghebel 15 auf, der, ohne von der
Membranfeder 6 beeinflußt zu werden, auf dem Ringelement 16
aufliegt und dieses im ausgerückten Zustand der Kupplung an
einer nicht gewollten Verdrehung durch die Federn 12 durch
Axialanschlag hindert. Jeder Anschlaghebel 15 reicht dabei in
eine entsprechende Unterbrechung 19 des Ringelementes 16 hin
ein und das Ringelement 16 liegt mit einer Kontur 20 der Un
terbrechung 19 am Anschlaghebel 15 an, und zwar auf der Seite
des Anschlaghebels 15, die der Anpreßplatte zugewandt ist. Die
Kontur 20 der Unterbrechung 19 kann - wie im vorliegenden Fall
dargestellt - als Gerade ausgebildet sein mit einer Neigung
entsprechend dem Winkel β₂, wobei diese Neigung der Neigung
von Schrägflächen 17 und Gegenfläche 18 mit dem Winkel β₁
entgegengerichtet ist. Es ist jedoch auf möglich, die Kon
tur 20 nicht als eine gerade Linie auszubilden, sondern ent
sprechend einem bestimmten Verhalten der Kupplung als Kurve
auszubilden. Dabei wird jedoch auch über den gesamten Ver
schleißweg die Neigung der Kontur 20 entgegengesetzt zur Nei
gung von Schrägflächen 17 und Gegenflächen 18 verlaufen.
Der prinzipielle Verlauf eines Verschleißausgleichsvorgangs
wird anschließend anhand der Fig. 1 und 2 in Verbindung mit
der Fig. 6 dargestellt. Fig. 6 zeigt den typischen Kraftver
lauf einer Membranfeder, wobei über den Federweg die
Federkraft zuerst ansteigt und nach einem Maximum wieder ab
fällt. Üblicherweise werden die Membranfedern in Reibungs
kupplungen so verbaut, daß im Neuzustand die Membranfeder eine
Einbaulage (EL) aufweist, die auf dem absteigenden Ast der
Kurve liegt. Bei herkömmlichen Reibungskupplungen ohne Ver
schleißausgleich verändert die Membranfeder ihre Einbaulage
entsprechend dem auftretenden Verschleiß an den Reibbelägen 11
und damit ändert sich die von ihr ausgeübte Kraft entsprechend
dem Pfeil in Fig. 6. Damit ist sichergestellt, daß die An
preßkraft auch bei Verschleiß immer ausreichend groß ist. Bei
einer Reibungskupplung mit automatischem Verschleißausgleich,
entsprechend dem angezogenen Stand der Technik, ist dafür ge
sorgt, daß die Einbaulage der Membranfeder absolut konstant
gehalten wird und somit ihre Federkraft ebenfalls konstant
gehalten wird. Die Einbaulage entsprechend EL bleibt erhalten.
Bei der hier vorliegenden Konstruktion ist jedoch eine Ein
richtung 10 zur Verschleißnachstellung vorgesehen, die im
vorgegebenen Umfang Einfluß nimmt auf die Einbaulage der Mem
branfeder 6. Da beispielsweise mit zunehmendem Verschleiß an
den Reibbelägen 11 die Anpreßplatte 5 näher an das Schwung
rad 2 wandert, wird die Vorspannkraft der Tangentialblattfe
dern 8, die als Lüftkraft genutzt wird, größer. Da diese
Lüftkraft der Anpreßkraft der Membranfeder 6 entgegenwirkt,
würde somit über die Lebensdauer der Reibungskupplung die An
preßkraft, die an den Reibbelägen 11 wirkt, absinken und die
volle Drehmomentübertragungsfähigkeit der Kupplung würde lei
den. Daher ist die Einrichtung 10 so ausgelegt, daß sie keinen
einhundertprozentigen Verschleißausgleich durchführt, sondern
lediglich eine Verschleißnachstellung. Dies wird dadurch er
reicht, daß die Anschlaghebel 15 in den Unterbrechungen 19 des
Ringelements 16 mit einer Kontur 20 zusammenarbeiten, die -
bei geradliniger Ausbildung - einen Winkel β₂ gegenüber der
Ebene der Reibfläche der Anpreßplatte aufweist. Durch die
Neigung der Kontur 20 ist sichergestellt, daß das
Ringelement 16 bei jedem Nachstellvorgang nur einen Teil des
entstandenen Verschleißes an den Reibbelägen 11 kompensiert,
so daß entsprechend Fig. 6 die Einbaulage der Membranfeder 6
mit zunehmendem Verschleiß geringfügig geändert wird, und zwar
in Richtung d es Pfeiles in Fig. 6. Damit erhöht sich die von
der Membranfeder 6 auf die Anpreßplatte ausgeübte Kraft bei
spielsweise in dem Maß, in welchem die Lüftkraft der Tangen
tialblattfedern 8 zunimmt. Auf diese Weise steht auch über
dem gesamten Verschleißbereich der Reibbeläge 11 an diesen
immer die gleiche Anpreßkraft zur Verfügung, so daß das über
tragbare Drehmoment der Reibungskupplung erhalten bleibt.
Die einzelnen Schritte der Verschleißnachstellung werden an
schließend anhand der Fig. 3-5 näher erläutert.
In Fig. 3 ist der Neuzustand der Reibungskupplung dargestellt,
entsprechend Fig. 2. Die unverbrauchten Reibbeläge 11 weisen
eine Belagdicke von X₁ auf, wobei dieser Abstand gleichzeitig
der Abstand zwischen der Anpreßplatte 5 und dem Schwungrad 2
ist. Dabei ergibt sich ein Abstand zwischen dem Schwungrad 2
und der Membranfeder 6 in ihrem radial äußeren Bereich von der
Größe Y₁. Das Ringelement 16 ist dabei so verbaut, daß entge
gen der Kraft der Feder 12, das heißt entgegen der Kraft P,
mit seiner Unterbrechung am Anschlaghebel 15 anliegt. Gleich
zeitig liegt der Anschlaghebel 15 an der Kontur 20 an. Im
Neuzustand ist gleichzeitig dafür gesorgt, daß jeder Spielge
ber 13 mit seinem Schiebebolzen 14 an einer gehäusefesten
Fläche anliegt, im vorliegenden Fall am Schwungrad 2. Bei ei
nem auf diesen Neuzustand folgenden Einrückvorgang, bei
welchem Verschleiß an den Reibbelägen 11 auftritt, ergibt sich
nun eine Situation, wie sie in Fig. 4 dargestellt ist. Die
Materialstärke der Reibbeläge 11 ist auf das Maß X₂ zurück
gegangen, wobei X₂ kleiner als ist. Um dieses Maß wandert
jeder der Anschlaghebel 15 von der Kontur 20 der Unterbre
chung 9 weg, und zwar in Richtung aus die Membranfeder 6, ohne
diese allerdings zu berühren. Es sei darauf hingewiesen, daß
auch der Abstand X₂ zwischen Membranfeder 6 und Schwungrad 2
um das gleiche Maß kleiner ist gegenüber Y₁ wie der Übergang
von X₁ zu X₂. Es sind nämlich während des Verschleißvorganges
sämtliche Bauteile 5, 16, 6 näher an das Schwungrad 2
herangerückt. Beim nachfolgenden Ausrückvorgang wird die Mem
branfeder 6 über eine Ausrücksystem mit einer Kraft in Rich
tung des Pfeiles F auf die Federzungen 7 einwirken, so daß die
Membranfeder 6 um die Distanzbolzen 9 herumkippt und sie im
Bereich ihres Außendurchmessers die Auflagekraft auf das
Ringelement 16 verringert. Dabei ist nun das Federsystem mit
der Feder 12 in der Lage, über die Federkraft P das
Ringelement 16 gegenüber der Anpreßplatte 5 bzw. der Membran
feder 6 zu verdrehen, und zwar gegen die Kraft der als
Lüftfedern fungierenden Tangentialblattfedern 8. Diese Rela
tivverdrehung der Ringelements 16 kann solange fortgesetzt
werden, bis die Unterbrechungen 19 mit ihrer Kontur 20 am An
schlaghebel 15 zur Anlage kommen. In diesem Betriebszustand
sind die Spielgeber 13 mit ihren Anschlaghebeln 15 durch die
auf sie einwirkenden Kräfte (Federkraft P von Feder 12 über
Kontur 20) in ihrer Stellung arretiert und das Maß der Ver
schleißnachstellung ist nunmehr nur abhängig von der Neigung
der Konturen 20. Der Endzustand nach dem Nachstellvorgang und
nach dem Aufheben der Ausrückkraft entsprechend Pfeil F ist in
Fig. 5 dargestellt. Hier ist die Kupplung wieder voll einge
rückt und das Ringelement 16 ist um einen bestimmten Betrag in
Richtung des Pfeiles P der Federkraft der Federn 12 gegenüber
der Anpreßplatte 5 bzw. der Membranfeder 6 verdreht. Damit
weist die Membranfeder 6 einen Abstand von der Anpreßplatte 2
von der Größe Y₃ auf, wobei Y₃ größer ist als Y₂ und kleiner
als Y₁.
Die Kontur 20 in der Unterbrechung 19 kann natürlich auch
kurvenförmig anstelle eine Geraden ausgebildet sein, und zwar
in Abhängigkeit beispielsweise von Reibwertveränderungen an
den Reibbelägen während der Laufzeit einer Kupplungsscheibe.
Weiterhin können auch beispielsweise Reibverluste berücksich
tigt werden, die sich an den Lagerstellen zwischen der Mem
branfeder und den übrigen Bauteilen ergeben können, sowie
Setzverluste der Membranfeder über einen größeren Zeitraum.
Claims (8)
1. Membran- oder Tellerfederkupplung, insbesondere für eine
Kraftfahrzeug, umfassend ein an der Kurbelwelle einer
Brennkraftmaschine befestigtes Schwungrad, welches eine
Drehachse definiert, eine gegenüber dem Schwungrad dreh
fest, aber axial verlagerbare Anpreßplatte, eine zwischen
Anpreßplatte und Schwungrad angeordnete Kupplungsscheibe
mit Reibbelägen, eine Membran- oder Tellerfeder zum
kraftbeaufschlagen der Anpreßplatte in Richtung Schwung
rad, eine Lüfteinrichtung für die Anpreßplatte sowie eine
Einrichtung zur automatischen Verschleißnachstellung der
Membran- oder Tellerfeder in Abhängigkeit vom Verschleiß
der Reibbeläge, dadurch gekennzeichnet, daß die Größe der
Verschleißnachstellung (Y₁-Y₃) in Abhängigkeit der an der
Anpreßplatte (5) benötigten Anpreßkraft einstellbar ist.
2. Membran- oder Tellerfederkupplung nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Größe der Verschleißnach
stellung (Y₁-Y₃) vorzugsweise niedriger angesetzt ist als
die Größe des tatsächlich auftretenden Ver
schleißes (X₁-X₂) an den Reibbelägen (11).
3. Membran- oder Tellerfederkupplung nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (15, 16) zum
Erfassen der Größe des tatsächlichen Verschleißes (X₁-X₂)
vorgesehen ist, welche mittels Übersetzung (20) die Grö
ße (Y₁-Y₃) des durchzuführenden Verschleißausgleiches
festlegt.
4. Membran- oder Tellerfederkupplung nach Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsverhältnis fest
eingestellt ist.
5. Membran- oder Tellerfederkupplung nach Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß das Übersetzungsverhältnis va
riabel ist über den gesamten Verschleiß.
6. Membran- oder Tellerfederkupplung nach den Ansprüchen 4
oder 5, wobei die Lüfteinrichtung eine Federeinrichtung
umfaßt mit in Einrückrichtung ansteigender Federkraft,
ferner umfassend eine über relativ zueinander verschieb
bare Schrägflächen (17, 18) wirkende Einrichtung (10) zur
Verschleißnachstellung, über welche einerseits die von
der Tellerfeder oder Membranfeder (6) ausgehende Anpreß
kraft auf die Anpreßplatte (5) übertragen wird, und
welches andererseits von Spielgebern (13) in ihrer Nach
stellbewegung begrenzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zur Verschleißnachstellung (10) ein Ver
stellelement (16) umfaßt, welches gegenüber einer korre
spondierenden Gegenfläche (18) der Anpreßplatte (5) eine
Schrägfläche (17) und gegenüber dem Spielgeber (13) eine
Kontur (20) aufweist und die Steigungen beider (17, 20)
unterschiedlich ausgeführt sind dergestalt, daß die Größe
der Verschleißnachstellung (Y₁-Y₃) gegenüber der Teller
feder oder Membranfeder (6) kleiner ist als die Größe des
tatsächlichen Verschleißes (X₁-X₂).
7. Membran- oder Tellerfeder nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Verstellelement als konzentrisch
zur Drehachse (3) angeordnetes, verdrehbares und
federbeaufschlagtes Ringelement (16) ausgebildet ist, das
über vorzugsweise mehrere am Umfang verteilte Schrägflä
chen (17) an korrespondierenden Gegenflächen (18) der
Anpreßplatte (5) anliegt, das eine unterbrochene und
konzentrische Anlagefläche für die Teller- oder Membran
feder (6) aufweist, und das in den Unterbrechungen (19)
Bereiche (Anschlaghebel 15) der Spielgeber (13) umfaßt,
wobei in Umfangsrichtung weisende Konturen (20) in den
Unterbrechungen (19) gegenüber den Anschlaghebeln (15)
der Spielgeber (13) vorgesehen sind, die mit entgegenge
setzter Steigung (β₂) zur Steigung (β₁) der Schrägflä
chen (17) ausgebildet sind.
8. Membran- oder Tellerfederkupplung nach Anspruch 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Konturen (20) über ihre
Umfangserstreckung eine unterschiedliche Steigung auf
weisen.
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