DE4426623A1 - Zweistufenverfahren zur Erzeugung von Eisencarbid aus Eisenoxid - Google Patents
Zweistufenverfahren zur Erzeugung von Eisencarbid aus EisenoxidInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Erzeugung von Eisencarbid aus einem eisenhaltigen Be
schickungsmaterial. Genauer gesagt nutzt die Erfindung ein
Zweistufenverfahren, um in der ersten Stufe Eisenoxid in
metallisches Eisen umzuwandeln und um in der zweiten Stufe
metallisches Eisen in Eisencarbid, für die Verwendung bei der
Stahlherstellung, umzuwandeln.
Die Stahlindustrie ist auf ein Verfahren angewiesen, das
seit vielen Jahren bei der Umwandlung von Eisenerz in Stahl
angewandt wurde. Das Verfahren wandelt unter Verwendung von in
einem Verkokungsofen hergestelltem Koks Eisenerz in einem
Hochofen in Roheisen um. Das Verfahren wandelt danach das
Masseleisen oder flüssige Roheisen in einem Herdofen oder
Sauerstoffaufblaskonverter in Stahl um.
In den letzten Jahren sorgten Bundes- und lokale Umwelt
schutzvorschriften für zahlreiche Probleme bei den Stahl
produzenten, die diese Stahlerzeugungsverfahren anwandten. Die
in diesem Verfahren angewandte Hoch- und Verkokungsofen sind
nicht nur energieintensiv, sondern zeichnen auch für die
meisten umweltschädigenden Emissionen der Stahlproduzenten
verantwortlich. Es ist teuer, Hochöfen und Verkokungsöfen so
umzugestalten oder zu modifizieren, daß sie den Standardwerten
für Schadstoffe gerecht werden. Die Verteuerung würde dazu
führen, daß die Kosten für nach dem herkömmlichen Verfahren
hergestellten Stahl gegenüber denjenigen für durch aus
ländische Wettbewerber hergestellten Stahl nicht mehr kon
kurrenzfähig wären.
Um diese Probleme anzugehen, wurde ein Verfahren zur
Stahlerzeugung entwickelt, das den Hochofen und Verkokungsofen
im Verfahren der Stahlherstellung ausschließt. In dem Ver
fahren wird ein Eisenoxidbett durch einen einzelnen Mehr
komponentengasstrom fluidisiert und direkt in ein eisencarbid
haltiges Produkt, das in erster Linie aus Fe₃C besteht, umge
wandelt. Das Eisencarbid wird dann in einen Sauerstoffaufblas
konverter oder einen Elektrolichtbogenofen gegeben, um Stahl
zu erzeugen. In dem Verfahren finden Reduktions- und
Aufkohlungs- bzw. Zementierungsreaktionen zusammen in dem
gleichen Wirbelbett statt.
Ein anderes Verfahren wurde zur Erzeugung von nadel
förmigem Eisencarbid mit erwünschten magnetischen Eigen
schaften, zum Einsatz bei der magnetischen Aufzeichnung und
als Katalysator zur Umwandlung von Co und H₂ in niedrige
aliphatische Kohlenwasserstoffe, angewandt. In diesem Ver
fahren wird ein Bett des nadelförmigen Eisenoxids durch ein
Gas reduziert und ein Bett des Reduktionsprodukts wird dann
durch ein anderes Gas aufgekohlt, um nadelförmiges Eisencarbid
herzustellen. Das Verfahren krankt an einer langsamen Reak
tionskinetik und großen Mengen an Verunreinigungen (ein
schließlich Eisenoxid, freiem Kohlenstoff und metallischem
Eisen) in dem nadelförmigen Eisencarbidprodukt.
Andere Techniken zur Umwandlung eines eisenhaltigen
Beschickungsmaterials in ein eisencarbidhaltiges Produkt sind
diskontinuierliche bzw. Batchverfahren, die teure Bestandteile
erfordern und/oder bei denen andere Komplikationen während des
Betriebs auftreten.
Es wäre vorteilhaft, ein kontinuierliches Verfahren zur
Umwandlung von eisenhaltigen Materialien in Eisencarbid zur
Verfügung zu stellen. Es wäre ferner vorteilhaft ein Eisen
carbidprodukt mit umweltfreundlichen und/oder ungefährlichen
Nebenprodukten herzustellen. Es wäre ein weiterer Vorteil die
Reaktionskinetiken der chemischen Reaktionen zur Umwandlung
der eisenhaltigen Materialien in Eisencarbid zu optimieren und
ein Eisencarbidprodukt zu erzeugen, das eine hohe Reinheit
aufweist.
Zusätzlich wäre es vorteilhaft, ein umweltfreundliches,
energie-effizientes und billiges Verfahren zur Erzeugung von
Stahl zu entwickeln. Es wäre ferner vorteilhaft, eisenhaltiges
Material billig und wirksam in Eisencarbid für die Verwendung
in der Stahlerzeugung umzuwandeln. Es wäre ferner vorteilhaft,
den Hochofen und Verkokungsofen aus dem Stahlherstellungs
verfahren zu eliminieren.
In Übereinstimmung mit einer Ausführungsform der Erfin
dung wird ein Zweistufenverfahren zur Herstellung von Eisen
carbid zur Verfügung gestellt. In der ersten Stufe wird ein
eisenhaltiges Beschickungsmaterial mit einem ersten Gas in
Kontakt gebracht, um ein erstes, metallisches Eisen ent
haltendes Produkt zu erzeugen. Das erste Gas enthält Wasser
stoff. Der Wasserstoff in dem ersten Gas kann Wasserstoffgas,
eine Wasserstoffgas-Vorstufe oder Mischungen davon sein.
Das erste Produkt enthält nicht mehr als ungefähr 49
Gewichtsprozent Eisencarbid. Um dieses Ergebnis zu liefern,
enthält das erste Gas nicht mehr als eine vorgegebene Menge an
reaktivem Kohlenstoff. Der hier verwendete Begriff "reaktiver
Kohlenstoff" bezieht sich auf irgendeine kohlenstoffhaltige
Verbindung, die geeignet ist, Kohlenstoff für das Aufkohlen
von metallischem Eisen bei der Temperatur, dem Druck und der
Zusammensetzung der Reaktoratmosphäre zur Verfügung zu
stellen. Zum Beispiel kann reaktiver Kohlenstoff Kohlen
monoxid, Kohlendioxid und Mischungen davon einschließen. Das
Aufkohlen des ersten Beschickungsmaterials ist unerwünscht, da
es die Geschwindigkeit vermindert, mit der das Eisenoxid zu
metallischem Eisen reduziert wird.
Es ist bevorzugt, daß das Eisenoxid in der ersten Stufe
auf wasserfreier Basis mindestens ungefähr 90 Molprozent des
Beschickungsmaterials ausmacht. Bevorzugt wird ein wesent
licher Teil, bevorzugter eine Mehrheit des Eisenoxids, in dem
ersten Beschickungsmaterial in der ersten Stufe in metal
lisches Eisen umgewandelt. Die Anwesenheit von Eisenoxiden in
dem ersten Produkt ist unerwünscht, da Eisenoxid in der
zweiten Stufe die Reaktionskinetik verlangsamt und die
Verweilzeit verlängert.
In einer zweiten Stufe wird das erste Produkt mit einem
zweiten Gas in Kontakt gebracht, um ein zweites, eisencarbid
haltiges Produkt zu erzeugen. Um ein zweites, eisencarbid
haltiges Produkt zu erzeugen, schließt das zweite Gas (a)
einen ersten Bestandteil ein, der Kohlenmonoxid oder eine
Kohlenmonoxid-Vorstufe, Kohlendioxid oder eine Kohlendioxid-
Vorstufe oder Mischungen davon enthält und (b) einen zweiten
Bestandteil, der Wasserstoffgas oder eine Wasserstoffgas
Vorstufe enthält. Das zweite Gas kann auch einen dritten
Bestandteil einschließen, der Methan oder eine Methan-Vorstufe
enthält. Das zweite Produkt kann direkt einem geeigneten
Reaktor zur Umwandlung in Stahl zugeführt werden.
Eine Mehrheit des zweiten Produkts ist bevorzugt
Eisencarbid. Es ist erwünscht, daß mindestens ungefähr 90
Molprozent, bevorzugter 95 Molprozent des Eisencarbids in Form
von Fe₃C vorliegen. Im Gegensatz zu Fe₃C ist Fe₂C unerwünscht,
da es hochreaktiv ist und oxidiert, wenn es der Luft
ausgesetzt wird. Das zweite Produkt sollte nicht mehr als
ungefähr 6 bis ungefähr 8 Molprozent an Verunreinigungen,
einschließlich von metallischem Eisen, freiem Kohlenstoff und
Eisenoxid enthalten. Verunreinigungen wie metallisches Eisen,
freier Kohlenstoff und Eisenoxid können Probleme verursachen,
wenn das zweite Produkt in Stahl umgewandelt wird und der
Stahl zu nützlichen Gegenständen verarbeitet wird.
In dem zweiten Gas ist der erste Bestandteil bevorzugt
Kohlenmonoxid oder eine Kohlenmonoxid-Vorstufe, Kohlendioxid
oder eine Kohlendioxid-Vorstufe, oder Mischungen davon. Der
erste Bestandteil sollte die primäre Kohlenstoffquelle bei der
Umwandlung des metallischen Eisens in Eisencarbid sein. Obwohl
das Methan oder die Methan-Vorstufe in dem dritten Bestandteil
Kohlenstoff enthält, sind die bevorzugten Kohlenstoffquellen
für das Aufkohlen des metallischen Eisens Kohlenmonoxid oder
eine Kohlenmonoxid-Vorstufe, Kohlendioxid oder eine
Kohlendioxid-Vorstufe, oder Mischungen davon. Wasser und nicht
Wasserstoffgas ist ein Nebenprodukt des Kohlens unter Ver
wendung der bevorzugten Verbindungen.
In dem zweiten Bestandteil begrenzt Wasserdampf, eine
Wasserstoffgas-Vorstufe, im wesentlichen die Zersetzung des
Kohlenmonoxids zu freiem Kohlenstoff, wodurch der freie
Kohlenstoff im wesentlichen aus dem zweiten Produkt entfernt
wird.
Der dritte Bestandteil, Methan, eine Methan-Vorstufe,
oder Mischungen davon, verhindert, daß sich Wasserstoff mit
dem Kohlenstoff im Eisencarbid umsetzt, eine Reaktion, die
Eisencarbid in metallisches Eisen umwandeln würde. Metalli
sches Eisen in dem zweiten Produkt kann unter Bildung von
Eisenoxiden oxidieren, was zu Schwierigkeiten bei der Um
wandlung des zweiten Produkts in Stahl führt.
In einer Ausführungsform der Erfindung ist das Verfahren
ein kontinuierliches Verfahren. Bevorzugt werden die beiden
Stufen in getrennten Reaktionszonen durchgeführt, um die
Kontinuität des Verfahrens zu erleichtern. Bevorzugt ist die
Reaktionszone in einer oder beiden Verfahrensstufen ein
Wirbelbett.
Die Erfindung weist gegenüber bestehenden Verfahren und
Apparaturen zahlreiche Vorteile auf. Eine Ausführungsform der
Erfindung stellt vorteilhafterweise ein kontinuierliches Ver
fahren zur Umwandlung von eisenhaltigen Materialien in Eisen
carbid zur Verfügung. Die Erfindung vermeidet dabei einen An
stieg an Betriebskosten, wie er mit den Batch-Verfahren ver
bunden ist.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung stellt vor
teilhafterweise ein Verfahren mit einer schnellen Reaktions
kinetik zur Verfügung. Die Zusammensetzung eines jeden Gases
kann so ausgewählt werden, daß in jeder Verfahrensstufe die
Kinetik der Reaktion optimiert wird. Die Reaktionsbedingungen,
wie Druck, Temperatur und Zeit, können ebenfalls so ausgewählt
werden, um die Kinetik jeder Reaktion zu optimieren.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung stellt vorteil
hafterweise ein Verfahren zur Verfügung, das ein Eisencarbid
produkt von hoher Reinheit erzeugt. Das Eisencarbidprodukt ist
im wesentlichen frei von Verunreinigungen, einschließlich von
freiem Kohlenstoff, Eisenoxid und metallischem Eisen.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung erzeugt vor
teilhafterweise Nebenprodukte, die umweltfreundlich und un
schädlich sind. Das Hauptnebenprodukt ist Wasserdampf.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung stellt vor
teilhafterweise ein umweltfreundliches, energie-effizientes
und billiges Verfahren zur Stahlherstellung zur Verfügung. Das
Verfahren beseitigt mittels direkter Umwandlung des eisen
haltigen Materials in Eisencarbid, gefolgt von der Erzeugung
von Stahl, den Hoch- und Verkokungsofen.
Fig. 1 stellt ein Fließschema einer Ausführungsform der
Erfindung dar, das den Zweistufen-Ansatz zur Umwandlung eines
eisenhaltigen Beschickungsmaterials in ein eisencarbidhaltiges
Produkt aufzeigt,
Fig. 2 ist eine Graphik, die die Fe-O-H-C-Stabilität bei
800°K zeigt,
Fig. 3 stellt ein Fließschema einer anderen Ausführungs
form der Erfindung dar, bei der getrennte Gas-Loops bzw.
Gasumlaufsysteme für den ersten und zweiten Reaktor verwendet
werden, und
Fig. 4 stellt die Daten für die Gaszusammensetzung, den
Druck und die Temperatur für Beispiel 2 dar.
Es wird auf Fig. 1 Bezug genommen: In einer Ausführungs
form der Erfindung kann ein Eisenmaterial 4 in einer Heizein
richtung 6 erhitzt werden, um ein Beschickungsmaterial 8 zu
erzeugen. Das Eisenmaterial 4 kann aus einem breiten Bereich
eisenhaltiger Materialien ausgewählt werden, einschließlich
von Eisenerzen und Eisenerzkonzentraten. Bevorzugt ist das
Eisenmaterial 4 eines von oder eine Mischung aus verschiedenen
Eisenoxiden, einschließlich Magnetit (Fe₃O₄), Hämatit (Fe₂O₃),
Limonit (Fe₂O₃ · H₂O) und Geothit (Fe₃O₄ · H₂O), und Eisen
hydroxiden, einschließlich Fe(OH)₂ und Fe(OH)₃. Bevorzugter
ist das Eisenmaterial 4 eine Mischung aus Eisenoxiden und am
bevorzugtesten enthält das Eisenmaterial 4 mindestens ungefähr
90 Molprozent Eisenoxide, auf wasserfreier Basis. In einigen
Anwendungen, wie Eisenerze und Eisenerzkonzentrate, kann das
Eisenmaterial 4 kleine Mengen an Wasser einschließen.
In der Heizeinrichtung 6 wird das Eisenmaterial 4 bevor
zugt in einer oxidierenden Atmosphäre auf eine Temperatur
erhitzt, die ausreicht, um das Eisenoxid und andere Bestand
teile des Eisenmaterials 4 zu oxidieren. Diese Stufe erhöht
die Ausbeute an Eisencarbid, indem Magnetit in Hämatit und
sulfidischer Schwefel in Schwefeldioxidgas oder stabilere
Schwefelverbindungen (z. B. thermisch stabile Sulfate, gebildet
durch Umsetzung des oxidierten sulfidischen Schwefels mit
Alkali- und Erdalkalioxiden) umgewandelt wird und indem Wasser
als Wasserdampf entfernt oder beseitigt wird.
Die Umwandlung des Magnetits in dem Eisenmaterial 4 in
Hämatit in dem Beschickungsmaterial 8 vergrößert die Eisen
carbidausbeute, da der Hämatit in dem ersten Reaktor 12
einfacher als Magnetit zu metallischem Eisen reduziert wird.
Das Beschickungsmaterial 8 enthält bevorzugt mindestens
ungefähr 90, bevorzugter mindestens ungefähr 95, und am
bevorzugtesten mindestens ungefähr 98 Molprozent Eisenoxide,
auf wasserfreier Basis. Nach dem Erhitzen in der Heizein
richtung 6 sollte der Eisenoxidbestandteil in dem Be
schickungsmaterial 8 bevorzugt mehr als ungefähr 75, bevor
zugter mehr als ungefähr 85 und am bevorzugtesten mehr als
ungefähr 95 Molprozent Haematit und bevorzugt weniger als
ungefähr 25, bevorzugter weniger als ungefähr 15, und am
bevorzugtesten weniger als ungefähr 5 Molprozent Magnetit
enthalten. Bevorzugt wird in der Heizeinrichtung 6 mindestens
ungefähr 50, bevorzugter mindestens ungefähr 75, und am
bevorzugtesten mindestens ungefähr 95 Molprozent des Magnetits
in dem Eisenmaterial 4 in Hämatit umgewandelt.
Die Ausbeute an Eisencarbid wird durch die Anwesenheit
von sulfidischem Schwefel in dem Beschickungsmaterial 8 ver
ringert, da der sulfidische Schwefel die Umwandlung von
metallischem Eisen in Eisencarbid verzögert. Das Beschickungs
material 8 sollte bevorzugt weniger als ungefähr 2, bevor
zugter weniger als ungefähr 1 und am bevorzugtesten weniger
als ungefähr 0,1 Molprozent sulfidischen Schwefel enthalten.
Die Ausbeute an Eisencarbid wird durch die Anwesenheit
von Wasser oder Wasserdampf verringert, da Wasserdampf, der
ein Nebenprodukt der Umwandlung von Eisenoxiden in metal
lisches Eisen und von metallischem Eisen in Eisencarbid ist,
der Erzeugung von metallischem Eisen und Eisencarbid Gleich
gewichtsbeschränkungen auferlegen kann. Das Beschickungs
material 8 sollte bevorzugt weniger als ungefähr 5, bevor
zugter weniger als ungefähr 2 und am bevorzugtesten weniger
als ungefähr 1 Molprozent Wasser aufweisen.
Die oxidierende Atmosphäre in der Heizeinrichtung 6 kann
irgendein geeignetes oxidierendes Gas einschließen. Bevorzugt
enthält das oxidierende Gas freien Sauerstoff, bevorzugter
mindesten ungefähr 2 und am bevorzugtesten mindestens ungefähr
5 Volumenprozent freien Sauerstoff.
Das Eisenmaterial 4 wird in der oxidierenden Atmosphäre
bevorzugt auf eine Temperatur von ungefähr 500 bis ungefähr
800°C erhitzt, bevorzugter von ungefähr 550 bis ungefähr
700°C, und am bevorzugtesten von ungefähr 600 bis ungefähr
650°C.
Die Heizeinrichtung 6 kann jeder Heizbehälter sein, der
geeignet ist, die bevorzugten Temperaturen zu erreichen. Bei
spielsweise kann die Heizeinrichtung irgendeine Ofenein
richtung oder irgendein Heizgerät sein, einschließlich eines
Drehofens und eines mehrherdigen Ofens oder eines
Schachtofens.
Das Beschickungsmaterial 8 kann mit einem ersten Gas 10
in einem ersten Reaktor 12 in Kontakt gebracht werden, um ein
erstes Reaktorabgas 14 und ein erstes Produkt 16 zu erzeugen.
Das erste Gas 10 sollte Wasserstoff enthalten, um die
Eisenoxide und Hydroxide in dem Beschickungsmaterial 8 zu
metallischem Eisen zu reduzieren. Bevorzugt liegt der
Wasserstoff in Form von Wasserstoffgas, einer Wasserstoffgas-
Vorstufe oder einer Mischung davon vor.
Obwohl keine Festlegung auf irgendeine Theorie beab
sichtigt ist, wird doch angenommen, daß Wasserstoffgas die
Eisenoxide und -hydroxide gemäß einer oder mehrerer der
nachstehenden Gleichungen zu metallischem Eisen reduziert:
Fe₂O₃ + 3 H₂ → 2 Fe + 3 H₂O (1)
Fe₃O₄ + 4 H₂ → 3 Fe + 4 H₂O (2)
Fe(OH)₂ + H₂ → Fe + 2 H₂O (3)
2 Fe(OH)₃ + 3 H₂ → 2 Fe + 6 H₂O (4)
Fe₃O₄ + 4 H₂ → 3 Fe + 4 H₂O (2)
Fe(OH)₂ + H₂ → Fe + 2 H₂O (3)
2 Fe(OH)₃ + 3 H₂ → 2 Fe + 6 H₂O (4)
Es versteht sich, daß Kohlenmonoxid ebenfalls zur
Reduktion der Eisenoxide und -hydroxide verwendet werden kann.
Da das Kohlendioxid-Nebenprodukt der Reduktionsreaktion
schwierig aus dem ersten Reaktor-Abgas 14 entfernt werden kann
und freier Kohlenstoff in dem ersten Produkt 16 mittels
Umsetzung abgeschieden werden kann, ist Kohlenmonoxid nicht
das bevorzugte Reduktionsmittel.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann die Zusammen
setzung des ersten Gases 10 auf Fig. 2 basieren. Fig. 2 ist
ein für das Eisen-Sauerstoff-Wasserstoff-Kohlenstoff-System
repräsentatives Stabilitätsdiagramm, das sich auf die Bildung
von metallischem Eisen und Eisencarbid bei einer Betriebs
temperatur von ungefähr 800°K in einem 5-Sorten-Gassystem
bezieht, das Co, CO₂, H₂, CH₄ und H₂O enthält. Es versteht
sich, daß sich das Stabilitätsdiagramm ändert, wenn sich die
Betriebstemperaturen ändern. Obwohl der Gasdruck sich auf die
Zusammensetzung des ersten Gases 10 auswirkt, verursacht er in
dem Stabilitätsdiagramm keine Änderung. Das Stabilitäts
diagramm zeigt, daß es durch Steuerung der Zusammensetzung der
Gasatmosphäre und der Betriebstemperatur in dem ersten Reaktor
12 möglich ist, sicherzustellen, daß metallisches Eisen das
Endprodukt ist.
Jeder Punkt des Stabilitätsdiagramms entspricht einer
einzigartigen Gaszusammensetzung in dem 5-Sorten-Gassystem bei
einer speziellen Betriebstemperatur und bei einem speziellen
Druck. Es ist möglich, die doppellogarithmischen Koordinaten
an dem Punkt in die einzigartige Gaszusammensetzung, basierend
auf Gleichgewichtsbeschränkungen für das System, wie sie durch
die nachstehenden Gleichgewichte repräsentiert werden, zu
überführen.
CO + H₂O → CO₂ + H₂ (5)
CH₄ + H₂O → CO + 3H₂ (6)
CH₄ + H₂O → CO + 3H₂ (6)
Wie durch die Gleichgewichte gezeigt wird, ist das S-Sorten-
Gassystem ein Boulliardsystem Es versteht sich, daß, wenn
eine Sorte in einem Boulliardsystem in weniger als der Gleich
gewichtsmenge auftritt, die anderen Bestandteile des Systems
eine Gleichgewichtskonzentration der Sorten in dem System
erzeugen werden. Wenn das System zum Beispiel weniger als die
Gleichgewichtskonzentration an Methan aufweist, werden einer
seits Wasser und Wasserstoff und andererseits Kohlenmonoxid
und Kohlendioxid unter Erzeugung der benötigten Methanmenge
reagieren.
Die Menge an Wasserstoffgas und/oder an Wasserstoffgas-
Vorstufe in dem ersten Gas 10 sollte mindestens gleich der
jenigen Menge sein, die dem Betriebspunkt, ausgewählt in dem
Fe-Bereich von Fig. 2, entspricht. Das erste Gas 10 enthält
bevorzugt mindestens ungefähr 30, und bevorzugter mindestens
ungefähr 35 und am bevorzugtesten mindestens ungefähr 45
Molprozent Wasserstoffgas.
Bevorzugt enthält das erste Gas 10 nicht mehr als die
jenigen Mengen an CO, CO₂, CH₄ und H₂O, die dem in dem Fe-
Bereich von Fig. 2 ausgewählten Punkt entsprechen. Es versteht
sich, daß Konzentrationen einer oder mehrere dieser Bestand
teile, die im Überschuß gegenüber den in Fig. 2 gezeigten
Mengen vorliegen, eine Verschiebung des ausgewählten Punktes
in dem Stabilitätsdiagramm verursachen, was zur Erzeugung
einer unerwünschten Sorte, einschließlich von Magnetit und
Eisencarbid, führen kann. Bevorzugter enthält das erste Gas 10
nicht mehr als ungefähr 40 und bevorzugter nicht mehr als
ungefähr 30 Molprozent an reaktivem Kohlenstoff.
In einer anderen Ausführungsform, gezeigt in Fig. 3,
enthält das erste Gas 10 ein Wasserstoffgas, eine Wasser
stoffgas-Vorstufe oder Mischungen davon und ist im
wesentlichen frei von CO, CO₂ und CH₄. Diese Ausführungsform
ist kein 5-Sorten-Gassystem, da zuwenig Kohlenstoff verfügbar
ist, um Gleichgewichtskonzentrationen an CO, CO₂ und CH₄ zu
erzeugen.
Es ist bevorzugt, daß mindestens ungefähr 70, bevorzugter
mindestens ungefähr 80 und am bevorzugtesten mindestens 95
Molprozent der Eisenoxide in dem Beschickungsmaterial 8 in dem
ersten Reaktor 12 in metallisches Eisen umgewandelt werden.
Der Eisenbestandteil in dem ersten Produkt 16 beträgt
bevorzugt mindestens ungefähr 65, bevorzugter mindestens
ungefähr 75 und am bevorzugtesten mindestens ungefähr 90
Molprozent an metallischem Eisen. Das erste Produkt 16 enthält
bevorzugt nicht mehr als ungefähr 35, bevorzugter nicht mehr
als ungefähr 25 und am bevorzugtesten nicht mehr als ungefähr
10 Gewichtsprozent Eisencarbid. Bevorzugt enthält das erste
Produkt 16 weniger als ungefähr 10 Molprozent Eisenoxide. Die
Anwesenheit von Eisenoxiden in dem ersten Produkt 16 ver
langsamt die Reaktionskinetik, wenn das erste Produkt 16 in
einem zweiten Reaktor 20 in Eisencarbid umgewandelt wird.
Der erste Reaktor 12 kann aus einer Vielzahl von Reak
toren ausgewählt werden, einschließlich einem Wirbelbett
reaktor, einem Drehofen oder einem mehrherdigen Ofen oder einem
Schachtofen. Für das Beschickungsmaterial 8, das einen
mittleren Durchmesser von nicht mehr als ungefähr 6,35 mm (1/4
inch) aufweist, ist der bevorzugte Reaktor ein Wirbelbett
reaktor. Für das Beschickungsmaterial 8 mit einem mittleren
Durchmesser von mindestens ungefähr 6,35 mm (1/4 inch) ist der
bevorzugte Reaktor ein Schachtofen. Wirbelbettreaktoren weisen
im Gegensatz zu Schachtofenreaktoren überall im Bett für
feinere Teilchengrößen eine einheitliche Zusammensetzung des
ersten Gases 10 auf, was einen wichtigen Faktor für die
Ausbeute und Reinheit des ersten Produkts 16 darstellt. Der
horizontale Querschnitt des Wirbelbettreaktors kann jeder
gewünschten geometrischen Struktur entsprechen, er kann zum
Beispiel rechtwinklig oder zylindrisch sein.
Für einen Wirbelbettreaktor beträgt die Tiefe des Bettes
des Beschickungsmaterials 8 bevorzugt ungefähr 30,48 cm (1
Fuß) bis ungefähr 182,88 cm (6 Fuß), bevorzugter ungefähr
60,96 cm (2 Fuß) bis ungefähr 121,92 cm (4 Fuß) und am
bevorzugtesten ungefähr 91,44 cm (3 Fuß). Die Größe des
Beschickungsmaterials 8 in dem Bett beträgt bevorzugt ungefähr
0,05 mm bis ungefähr 1,5 mm, bevorzugter ungefähr 0,1 mm bis
ungefähr 1,5 mm und am bevorzugtesten ungefähr 0,1 mm bis
ungefähr 1,0 mm.
Während der Fluidisation des Beschickungsmaterials 8 in
dem ersten Reaktor 12 beträgt der Druck des ersten Gases 12
über dem Wirbelbett bevorzugt ungefähr 103,421 × 10³ Pa (15
psia) bis ungefähr 551,581 × 10³ Pa (80 psia), bevorzugter
ungefähr 137,895 × 10³ Pa (20 psia) bis ungefähr 482,633 × 10³
Pa (70 psia) und am bevorzugtesten ungefähr 206,843 × 10³ Pa
(30 psia) bis ungefähr 413,686 × 10³ Pa (60 psia). Die Ober
flächengeschwindigkeit des ersten Wirbelgases 12 beträgt
bevorzugt ungefähr 30,48 cm/sec (1,0 Fuß/Sekunde) bis ungefähr
121,92 cm/sec (4,0 Fuß/Sekunde,) bevorzugter ungefähr 30,48
cm/sec (1,0 Fuß/Sekunde) bis ungefähr 106,68 cm/sec (3,5
Fuß/Sekunde), und am bevorzugtesten ungefähr 45,72 cm/sec (1,5
Fuß/Sekunde) bis ungefähr 106,68 cm/sec (3,5 Fuß/Sekunde).
Die Temperatur des Beschickungsmaterials 8 in dem ersten
Reaktor 12 sollte ausreichen, um pyrophores metallisches Eisen
zu erzeugen. Wie bekannt sein dürfte, ist pyrophores metal
lisches Eisen die bevorzugte Form des metallischen Eisens, da
die hohe Reaktivität des pyrophoren metallischen Eisens die
Reaktionsgeschwindigkeiten vergrößert und die Verweilzeiten
verringert. Die Temperatur des Beschickungsmaterials 8 in dem
Wirbelbett beträgt bevorzugt ungefähr 400 bis 700°C, bevor
zugter ungefähr 500 bis ungefähr 600°C und am bevorzugtesten
ungefähr 550 bis ungefähr 600°C.
Um das Beschickungsmaterial 8 wirkungsvoll in einem Wir
belbettreaktor in metallisches Eisen umzuwandeln, ist es be
vorzugt, daß das Beschickungsmaterial 8 während einer Zeit
dauer in Kontakt mit dem ersten Gas 10 bleibt, die ausreicht,
daß die diffusionsgesteuerte Bildung von metallischen Eisen
bis zum Ende fortschreitet. Bevorzugt beträgt die Verweilzeit
ungefähr 10 bis ungefähr 600 Minuten, bevorzugter 30 bis unge
fähr 300 Minuten und am bevorzugtesten ungefähr 60 bis unge
fähr 300 Minuten.
Das erste Produkt 16 wird von dem ersten Reaktor 12 zu
einem zweiten Reaktor 20 überführt und mit einem zweiten Gas
18 in dem zweiten Reaktor 20 in Kontakt gebracht, um ein
zweites Reaktorabgas 22 und ein zweites Produkt 24 zu
erzeugen. Das zweite Gas 18 ist ein Mehrkomponentengasstrom,
der das metallische Eisen in dem ersten Produkt 16 aufkohlt
und es in Eisencarbid verwandelt.
Das zweite Gas 18 enthält bevorzugt reaktiven Kohlen
stoff, um das metallische Eisen zu kohlen, und Wasserstoffgas
oder eine Wasserstoffgas-Vorstufe. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist es bevorzugt, daß das zweite Gas 18 Konzen
trationen an reaktivem Kohlenstoff und Wasserstoff aufweist,
die größer sind als die Gleichgewichtskonzentrationen in Fig.
2, um die Zeit zu verringern, die erforderlich ist, um das
metallische Eisen in Eisencarbid umzuwandeln.
Der bevorzugte reaktive Kohlenstoff ist Kohlenmonoxid
oder eine Kohlenmonoxid-Vorstufe, Kohlendioxid oder eine
Kohlendioxid-Vorstufe oder eine Mischung davon. Basierend auf
Fig. 2 beträgt die Gleichgewichtskonzentration an Kohlen
monoxid bevorzugt ungefähr 2 bis ungefähr 10, bevorzugter
ungefähr 2 bis ungefähr 8, und am bevorzugtesten ungefähr 2
bis ungefähr 6 Molprozent. Die Gleichgewichtskonzentration an
Kohlendioxid beträgt bevorzugt ungefähr 1 bis ungefähr 5,
bevorzugter ungefähr 1 bis ungefähr 4, und am bevorzugtesten
ungefähr 1 bis ungefähr 3 Molprozent.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung enthält
das zweite Gas 18 bevorzugt nicht mehr als ungefähr 50,
bevorzugter nicht mehr als ungefähr 45, und am bevorzugtesten
nicht mehr als ungefähr 40 Molprozent Kohlenmonoxid. Das
zweite Gas 18 enthält bevorzugt nicht mehr als ungefähr 50,
bevorzugter nicht mehr als ungefähr 45, und am bevorzugtesten
nicht mehr als ungefähr 40 Molprozent Kohlendioxid. Wie klar
sein dürfte, kann das zweite Reaktorabgas 22 Nebenprodukte
enthalten, einschließlich Methan und Wasserdampf.
Obwohl hier keine Festlegung auf eine bestimmte Theorie
beabsichtigt ist, wird doch angenommen, daß das zweite Gas 18
das metallische Eisen entsprechend einer oder mehreren der
nachstehenden Gleichungen in Eisencarbid umwandelt:
3 Fe + CO + H₂ → Fe₃C + H₂O (7)
3 Fe + CO₂ + 2 H₂ → Fe₃C + 2 H₂O (8)
2 Fe +CO + H₂ → Fe₂C + H₂O (9)
2 Fe + CO₂ + 2 H₂ → Fe₂C + 2 H₂O (10)
3 Fe + CO₂ + 2 H₂ → Fe₃C + 2 H₂O (8)
2 Fe +CO + H₂ → Fe₂C + H₂O (9)
2 Fe + CO₂ + 2 H₂ → Fe₂C + 2 H₂O (10)
Wie aus den vorstehenden Gleichungen ersichtlich ist,
sind Kohlenmonoxid und Kohlendioxid die primären Kohlen
stoffquellen für die Umwandlung von metallischem Eisen in
Eisencarbid. Es ist bevorzugt, daß das Eisencarbid in dem
zweiten Produkt 24 aus mindestens ungefähr 90, bevorzugter
mindestens ungefähr 92, und am bevorzugtesten mindestens
ungefähr 95 Molprozent Fe₃C besteht. Bevorzugt besteht das
Eisencarbid aus weniger als ungefähr 1, bevorzugter weniger
als ungefähr 0,5 und am bevorzugtesten weniger als ungefähr
0,1 Molprozent Fe₂C. Fe₂C ist im Gegensatz zum FeC₃ hoch
reaktiv und wird, wenn es der Luft ausgesetzt wird,
reoxidiert.
Die Entfernung des Sauerstoffs in dem Kohlenmonoxid und
Kohlendioxid gestattet die Freisetzung des Kohlenstoffs für
die Bildung des Eisencarbids. Der Sauerstoff in dem Kohlen
monoxid und/oder Kohlendioxid verbindet sich mit dem in Bezug
auf die Gleichgewichtsmenge überschüssigen Wasserstoffgas in
dem zweiten Gas 18 und wird in Wasser umgewandelt.
Das Wasserstoffgas und/oder die Wasserstoff-Vorstufe, wie
Wasserdampf, vermindert im wesentlichen die Abscheidung von
freiem Kohlenstoff auf dem Eisencarbid in dem zweiten Produkt
24. In einer Ausführungsform der Erfindung enthält das zweite
Gas 18 bevorzugt bis zu ungefähr 50, bevorzugter bis zu
ungefähr 40 und am bevorzugtesten bis zu ungefähr 30 Mol
prozent Wasserstoffgas.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung entspricht
die in der in Fig. 2 aufgeführte Gleichgewichtskonzentration
an Wasserstoff in dem zweiten Gas 18 der gewünschten Minimal
konzentration an Wasserstoff in dem zweiten Gas 18. Basierend
auf Fig. 2 beträgt die Gleichgewichtskonzentration an Wasser
stoffgas in dem zweiten Gas 18 bevorzugt ungefähr 25 bis
ungefähr 40, bevorzugter ungefähr 25 bis ungefähr 35, und am
bevorzugtesten ungefähr 30 bis ungefähr 35 Molprozent.
Der freie Kohlenstoff resultiert aus dem Vorhandensein
von Kohlenmonoxid in dem zweiten Gas 18 in einer in Bezug auf
die Gleichgewichtskonzentration des Kohlenmonoxids in Fig. 2
überschüssigen Menge. Obwohl hier keine Festlegung auf eine
bestimmte Theorie erfolgen soll, wird doch angenommen, daß
überschüssiges Kohlenmonoxid sich zu freiem Kohlenstoff zer
setzt oder sich mit Wasserstoff entsprechend den nachstehenden
Gleichungen umsetzt:
2 CO → CO₂ + C (11)
CO + H₂ → H₂O + C (12)
CO + H₂ → H₂O + C (12)
und daß die Anwesenheit von Wasserstoffgas, einer Wasser
stoffgas-Vorstufe, oder Mischungen davon in dem zweiten Gas 18
die nachstehende Gleichung begünstigt:
CO₂ + H₂ → CO + H₂O (13)
Wie aus diesen Gleichungen ersichtlich ist, schränkt die
Anwesenheit von Wasserdampf, einer Wasserstoff-Vorstufe und
Kohlendioxid die Zersetzung des überschüssigen Kohlenmonoxids
in freien Kohlenstoff ein und das Wasserstoffgas wandelt
überschüssiges Kohlendioxid in Kohlenmonoxid und Wasser um.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung enthält
das zweite Gas 18 Methan oder eine Methan-Vorstufe und
Wasserdampf. In dieser Ausführungsform können das Methan und
der Wasserdampf entweder von außen in das System mit dem
zweiten Gas 18 oder intern in das System (wenn das System ein
Recycling-Gasumlaufsystem aufweist) als Nebenprodukte der
Aufkohlungsreaktion eingeführt werden. In dieser Ausführungs
form werden sich die Konzentrationen der fünf Bestandteile in
dem zweiten Gas 18 mit der Zeit ändern. Die Methan
konzentration in dem zweiten Gas wird entsprechend dem
ausgewählten Punkt in Fig. 2 auf die Gleichgewichts
konzentration ansteigen.
Das Methan oder die Methan-Vorstufe verringert die
Zersetzung des Eisencarbids wesentlich. Basierend auf Fig. 2
enthält das zweite Gas 18 im Gleichgewicht bevorzugt bis zu
ungefähr 65, bevorzugter bis zu ungefähr 60, und am bevor
zugtesten bis zu ungefähr 55 Molprozent Methan.
Die Zersetzung des Eisencarbids wird durch ein Ungleich
gewicht der Wasserstoffaktivität gegenüber der Kohlenstoff
aktivität in dem zweiten Gas 18 verursacht. Obwohl keine
Festlegung auf eine bestimmte Theorie beabsichtigt ist, wird
doch angenommen, daß sich Eisencarbid entsprechend der nach
stehenden Gleichungen zu metallischem Eisen zersetzen kann:
Fe₃C + 2 H₂ → 3 Fe + CH₄ (14)
Fe₂C + 2 H₂ → 2 Fe + CH₄ (15)
Fe₂C + 2 H₂ → 2 Fe + CH₄ (15)
Die Anwesenheit von Methan oder einer Methan-Vorstufe in
dem zweiten Gas 18 verschiebt das Gleichgewicht nach links,
oder zur Bildung von Eisencarbid. Wie klar sein dürfte, wäre
jedes metallische Eisen in dem zweiten Produkt 24 pyrophor und
würde leicht oxidieren. Wenn das zweite Produkt 24 zu Stahl
umgewandelt würde, würden die Eisenoxide eine überschüssige
Energiezufuhr bei der Umwandlung erfordern.
Obwohl Methan und Methan-Vorstufen Kohlenstoff enthalten,
ist es bevorzugt, daß Methan oder eine Methan-Vorstufe keine
Kohlenstoffquelle für die Aufkohlung des metallischen Eisens
darstellen. Die Verwendung des Kohlenstoffs in dem Methan oder
der Methan-Vorstufe zur Bildung des Eisencarbids könnte
Wasserstoffgas erzeugen, wie durch die Rückreaktionen in den
vorstehenden Gleichungen gezeigt wird. Das Nebenprodukt Was
serstoffgas würde die Zusammensetzung des zweiten Gases 18
verändern und den ausgewählten Punkt in Fig. 2 nach links
verschieben. In Bezug auf die Gleichgewichtsmenge überschüs
siges Wasserstoffgas ist mittels Gaswaschtechniken schwer aus
einem Gasstrom zu entfernen.
Das überschüssige Wasserstoffgas würde mit dem Eisen
carbid reagieren und erneut metallisches Eisen und Methan
bilden, wodurch unreines Eisencarbid erzeugt würde. Mit
Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid als Kohlenstoffquelle enthält
das Eisencarbid nicht nur weniger Verunreinigungen, sondern es
tritt als Nebenprodukt der Umwandlung von metallischem Eisen
zu Eisencarbid auch eher Wasser als Wasserstoffgas auf. Es
versteht sich, daß Wasserdampf leichter in dem Gaswäscher bzw.
dem Skrubber 36 zu entfernen ist als Wasserstoffgas.
Basierend auf dem Vorstehenden versteht es sich, daß das
Methan in der Erfindung eine Art von Gleichgewichtsfaktor
(balance wheel) darstellt. Wenn das 5-Elemente-Gas zusätz
lichen Wasserstoff oder Kohlenstoff erfordert, wird das Methan
mit anderen Bestandteilen unter Erzeugung des benötigten
Materials reagieren. Wenn das System zu viel Wasserstoff oder
Kohlenstoff aufweist wird sich Methan bilden.
Das zweite Gas 18 kann auch Wasserdampf enthalten. Das
zweite Gas 18 enthält bevorzugt nicht mehr als ungefähr 1,5,
bevorzugter nicht mehr als ungefähr 1 und am bevorzugtesten
nicht mehr als ungefähr 0,5 Volumenprozent Wasserdampf. Wie
klar sein dürfte, verschiebt die geringe Konzentration an
Wasserdampf in dem zweiten Gas 18 das Gleichgewicht in den
Gleichungen (7) bis (10) zugunsten der Bildung von Eisencarbid
und Wasser nach rechts.
Das zweite Produkt 24 ist nicht pyrophor, enthält einen
hohen Prozentsatz an Eisen und weist eine hohe Reinheit auf.
Die eisenhaltigen Materialien in dem zweiten Produkt 24
betragen bevorzugt mindestens ungefähr 90, bevorzugter min
destens ungefähr 92, und am bevorzugtesten mindestens ungefähr
95 Molprozent Eisencarbid. Das zweite Produkt 24 enthält
bevorzugt weniger als ungefähr 5 Molprozent Eisenoxide,
weniger als ungefähr 1 Molprozent freien Kohlenstoff, und
weniger als ungefähr 2 Molprozent metallisches Eisen.
Der zweite Reaktor 20 kann aus einer großen Vielfalt an
geeigneten Reaktoren ausgewählt werden, einschließlich einem
Wirbelbettreaktor, einem Drehofen oder einem mehrherdigen Ofen
oder einem Schachtofen. Für ein erstes Produkt 16 mit einem
mittleren Durchmesser von nicht mehr als ungefähr 6,35 mm (1/4
inch) ist der bevorzugte Reaktor ein Wirbelbettreaktor. Für
ein erstes Produkt 16 mit einem mittleren Durchmesser von
mindestens ungefähr 6,35 mm (1/4 inch) ist der bevorzugte
Reaktor ein Schachtofen. Wirbelbettreaktoren weisen im
Gegensatz zu Schachtofenreaktoren überall im Bett für feinere
Teilchengrößen eine einheitliche Zusammensetzung des zweiten
Gases 18 auf, was einen wichtigen Faktor für die Ausbeute und
Reinheit des zweiten Produkts 24 darstellt. Der horizontale
Querschnitt des Wirbelbettreaktors kann jeder gewünschten
geometrischen Struktur entsprechen, er kann zum Beispiel
rechtwinklig oder zylindrisch sein.
Für einen Wirbelbettreaktor als den zweiten Reaktor 20
beträgt die Tiefe des Bettes bevorzugt ungefähr 30,48 cm (1
Fuß) bis ungefähr 182,88 cm (6 Fuß), bevorzugter ungefähr
60,96 cm (2 Fuß) bis ungefähr 121,92 cm (4 Fuß) und am
bevorzugtesten ungefähr 91,44 cm (3 Fuß). Die Größe des
mittleren Durchmessers des ersten Produkts 16 in dem Bett
beträgt bevorzugt zwischen ungefähr 0,05 mm bis ungefähr 1,5
mm, bevorzugter ungefähr 0,1 mm bis ungefähr 1,5 mm und am
bevorzugtesten ungefähr 0,1 mm bis ungefähr 1 mm.
Während der Fluidisation des ersten Produkts 16 in dem
zweiten Reaktor 20 beträgt der Druck des zweiten Gases 18 über
dem Wirbelbett bevorzugt ungefähr 103,421 × 10³ Pa (15 psia)
bis ungefähr 620,538 × 10³ Pa (90 psia), bevorzugter ungefähr
103,421 × 10³ Pa (15 psia) bis ungefähr 517,107 × 10³ Pa (75
psia), und am bevorzugtesten ungefähr 206,843 × 10³ Pa (30
psia) bis ungefähr 413,686 × 10³ Pa (60 psia). Die Ober
flächengeschwindigkeit des zweiten Wirbelgases 18 beträgt
bevorzugt ungefähr 30,48 cm/sec (1,0 Fuß/Sekunde) bis ungefähr
121,92 cm/sec (4,0 Fuß/Sekunde,) bevorzugter ungefähr 30,48
cm/sec (1,0 Fuß/Sekunde) bis ungefähr 106,68 cm/sec (3,5
Fuß/Sekunde), und am bevorzugtesten ungefähr 45,72 cm/sec (1,5
Fuß/sec) bis ungefähr 106,68 cm/sec (3,5 Fuß/Sekunde).
Die Temperatur des ersten Produkts 16 in dem Wirbelbett
beträgt bevorzugt ungefähr 400 bis ungefähr 600°C, bevorzugter
ungefähr 500 bis ungefähr 600°C und am bevorzugtesten ungefähr
550 bis ungefähr 590°C.
Um das erste Produkt 16 wirkungsvoll in Eisencarbid
umzuwandeln, ist es bevorzugt, daß das erste Produkt 16
während einer Zeitdauer mit dem zweiten Gas 18 in Kontakt
bleibt, die ausreicht, daß die diffusionsgesteuerte Bildung
von metallischen Eisen bis zum Ende fortschreitet. Bevorzugt
beträgt die Verweilzeit ungefähr 30 bis ungefähr 600 Minuten,
bevorzugter ungefähr 60 bis ungefähr 300 Minuten, und am
bevorzugtesten ungefähr 120 bis ungefähr 300 Minuten.
Nach einer ausreichenden Zeit in dem zweiten Reaktor 20
wird das zweite Produkt 24 entfernt. Bevorzugt wird mindestens
ungefähr 90, bevorzugter mindestens ungefähr 94, und am
bevorzugtesten mindestens ungefähr 98 Gewichtsprozent des
metallischen Eisens im ersten Produkt 16 in dem zweiten
Reaktor 20 in Eisencarbid umgewandelt.
Das zweite Produkt 24 kann beim Verlassen des zweiten
Reaktors 20 eine Wasserstoffschicht auf seiner Oberfläche
aufweisen. Da eine katalytische Verbrennung des Wasserstoffs
zu einer Erhitzung des Materials führen kann, die für eine
Oxidation ausreicht, ist es wünschenswert das zweite Produkt
24 einer Behandlung zur Entfernung der Wasserstoffschicht zu
unterziehen. Das zweite Produkt 24 kann zum Beispiel einem
Strom eines Inertgases unterzogen werden oder in ein Vakuum
eingebracht werden, um den Wasserstoff zu entfernen.
In dem zweiten Reaktor 20 und dem modifizierten Sauer
stoffaufblaskonverter 26 ist nur eine kleine Wärmemenge erfor
derlich, um das Verfahren auto-thermal zu gestalten. Es
versteht sich, daß die Erfindung auch andere Anwendungen als
die Bereitstellung von Eisencarbid für die Umwandlung in Stahl
aufweist. Für das Stahlerzeugungsverfahren kommt das zweite
Produkt 24 bei einer erhöhten Temperatur von ungefähr 500 bis
ungefähr 600°C, bevorzugter von ungefähr 520 bis ungefähr
590°C, und am bevorzugtesten von ungefähr 550 bis ungefähr
590°C aus dem zweiten Reaktor 20 . Das zweite Produkt 24 kann
bei dieser Temperatur direkt zu dem modifizierten Sauerstoff
aufblaskonverter gegeben werden. Alternativ dazu kann das
zweite Produkt 24 auf ungefähr 1200°C erhitzt werden, um im
wesentlichen die gesamte Wärme zur Verfügung zu stellen und
das Verfahren auto-thermal zu machen.
Das erste Reaktorabgas 14, das eine Temperatur von
ungefähr 500 bis ungefähr 600°C aufweist, wird mit dem zweiten
Reaktorabgas 22 vereinigt, um das Abgas 30 zu bilden. Das
Abgas 30 passiert einen Wärmeaustauscher 32, der ein Umlaufgas
34 erhitzt. Ausgehend von dem Wärmeaustauscher 32 passiert das
Abgas 30 einen Gaswäscher 36.
Der Gaswäscher 36 schließt einen Venturi-Wäscher 37 ein,
um feine Teilchen und überschüssige Wärme aus dem Abgas 30 zu
entfernen und einen Füllturmbereich 35, wo das Abgas 30
gegenläufig zum Wasser bei ungefähr 70°C strömt, um in den
ersten und zweiten Reaktoren 12, 20 gebildetes Wasser zu kon
densieren und das Umlaufgas 34 zu bilden.
Das Umlaufgas 34 passiert einen geeigneten Kompressor 38
und dann den Wärmeaustauscher 32, wo es mittels des Abgases 30
auf ungefähr 400°C erhitzt wird. Ein Teil des Umlaufgases 34
kann abgelassen werden, um die Bildung unerwünschter Bestand
teile zu überprüfen. Das Umlaufgas 34 wird in der Heizeinrich
tung 40 auf eine Temperatur zwischen ungefähr 550 und ungefähr
700°C erhitzt.
Das erste Gas 10 ist eine Mischung aus dem Umlaufgas 34
und dem ersten Make-up-Gas 42. Die Mengen an dem Umlaufgas 34
und dem ersten Make-up-Gas 42 in dem ersten Gas 10 hängen von
der Zusammensetzung eines jeden Gases und der gewünschten
Zusammensetzung des ersten Gases 10 ab. Nach dem Mischen der
beiden Gase wird das erste Gas 10 dem ersten Reaktor 12 bei
einer Temperatur zwischen ungefähr 550 und 700°C zugeführt.
In einer Ausführungsform der Erfindung kann ein Ofenabgas
44 aus einem modifiziertem Sauerstoffaufblaskonverter 26
direkt zu dem zweiten Make-up-Gas 46 geleitet werden. Im
wesentlichen wird der gesamte reaktive Kohlenstoff, der in dem
zweiten Reaktor 20 verwendet wurde, um metallisches Eisen in
Eisencarbid umzuwandeln, als Kohlenmonoxid in dem modifizier
ten Sauerstoffaufblaskonverter 26 zurückgewonnen und durch den
zweiten Reaktor 20 dem Kreislauf wiederzugeführt, um für die
Erzeugung von Eisencarbid wiederverwendet zu werden.
Es wird auf Fig. 3 Bezug genommen, einer anderen Aus
führungsform der Erfindung, wo ein Eisenmaterial 4 in einer
Heizeinrichtung 6 erhitzt werden kann, um ein Beschickungs
material 8 zu erzeugen. Das Beschickungsmaterial 8 kann mit
einem ersten Gas 10 in einem ersten Reaktor 12 in Kontakt
gebracht werden, um das erste Reaktorabgas 14 und ein erstes
Produkt 16 zu erzeugen. Nach einer ausreichenden Zeit in dem
ersten Reaktor 12 kann das erste Produkt 16 in einen zweiten
Reaktor 20 überführt werden.
Das erste Reaktorabgas 14 wird durch einen ersten
Wärmeaustauscher 48 geleitet, der ein erstes Umlaufgas 50
erhitzt. Von dem ersten Wärmeaustauscher 48 strömt das erste
Reaktorabgas 14 durch einen ersten Gaswäscher 52.
In dem ersten Gaswäscher 52 wird ein Venturi-Wäscher
(nicht gezeigt) verwendet, um feine Teilchen und etwas
überschüssige Wärme aus dem ersten Reaktorabgas 14 zu
entfernen. Das erste Reaktorabgas 14 strömt dann zu einem
Füllturmbereich (nicht gezeigt) des ersten Gaswäschers 52, wo
das erste Reaktorabgas 14 gegenläufig zum Wasser strömt, um in
dem ersten Reaktor 12 gebildetes Wasser zu kondensieren und
das Umlaufgas 50 zu bilden. Das erste Umlaufgas 50 durchströmt
den ersten Wärmeaustauscher 48, wo es durch das erste
Reaktorabgas 14 erhitzt wird. Ein Teil des ersten Umlaufgases
50 kann abgelassen werden, um die Bildung unerwünschter
Bestandteile zu überprüfen. Das Umlaufgas 50 wird in einer
ersten Vorheizeinrichtung 54 erhitzt.
Das erste Gas 10 ist eine Mischung aus dem ersten
Umlaufgas 50 und einem ersten Make-up-Gas 56. Die Mengen an
dem Umlaufgas 50 und dem ersten Make-up-Gas 56 in dem ersten
Gas 10 hängen von der Zusammensetzung eines jeden Gases und
der gewünschten Zusammensetzung des ersten Gases 10 ab. Nach
dem Mischen der beiden Gase wird das erste Gas 10 durch einen
geeigneten Kompressor geleitet (nicht gezeigt) und dem ersten
Reaktor 12 zugeführt.
Das erste Produkt 16 wird mit einem zweiten Gas 18 in
einem zweiten Reaktor 20 in Kontakt gebracht, um ein zweites
Reaktorabgas 28 und ein zweites Produkt 24 zu erzeugen. Nach
einer ausreichenden Zeitdauer in dem zweiten Reaktor 20 kann
das zweite Produkt 24 in den modifizierten Sauerstoffaufblas
konverter 26 überführt werden.
Das zweite Reaktorabgas 28 strömt durch einen zweiten
Wärmeaustauscher 58, der ein zweites Umlaufgas 60 erhitzt. Aus
dem zweiten Wärmeaustauscher 58 strömt das zweite Reaktorabgas
28 durch einen zweiten Gaswäscher 62.
In dem zweiten Gaswäscher 62 wird ein Venturi-Wäscher
(nicht gezeigt) verwendet, um feine Teilchen und etwas über
schüssige Wärme aus dem zweiten Reaktorabgas 28 zu entfernen.
Das zweite Reaktorabgas 28 strömt dann zu einem Füll
turmbereich (nicht gezeigt) des zweiten Gaswäschers 62, wo das
zweite Reaktorabgas 28 gegenläufig zum Wasser strömt, um in
dem zweiten Reaktor 20 gebildetes Wasser zu kondensieren und
das zweite Umlaufgas 60 zu bilden.
Das zweite Umlaufgas 60 durchströmt den zweiten Wärme
austauscher 58, wo es durch das zweite Reaktorabgas 28 erhitzt
wird. Ein Teil des zweiten Umlaufgases 60 kann abgelassen
werden, um die Bildung unerwünschter Bestandteile (z. B.
Stickstoff) in dem zweiten Umlaufgas 60 zu überprüfen. Das
zweite Umlaufgas 60 wird in einer zweiten Vorheizeinrichtung
64 erhitzt.
Das zweite Gas 18 ist eine Mischung aus dem zweiten Um
laufgas 60 und einem zweiten Make-up-Gas 66. Das Ofenabgas 44
aus dem modifizierten Sauerstoffaufkonverter 26 kann direkt zu
dem zweiten Make-up-Gas 66 geleitet werden, um einen Teil des
Kohlenmonoxids in dem zweiten Make-up-Gas 66 zu liefern. Die
Mengen an dem zweiten Umlaufgas 18 und dem zweiten Make-up-Gas
66 in dem zweiten Gas 18 hängen von der Zusammensetzung eines
jeden Gases und der gewünschten Zusammensetzung des zweiten
Gases 18 ab. Das zweite Gas 18 wird durch einen geeigneten
Kompressor (nicht gezeigt) geleitet und dem zweiten Reaktor 20
zugeführt.
Als ein Beispiel für die Wirksamkeit des Zweistufenver
fahrens für die Erzeugung von Eisencarbid wurde zunächst
Magnetiterz, das 69,8 Prozent Eisen und weniger als 2 Prozent
Gangart enthielt, in einem Wirbelbett-Laborreaktor unter Ver
wendung eines Wirbelgases mit hohem Wasserstoffgehalt als
Reduktionsgas zu metallischem Eisen reduziert. Der Reaktor
wies ein Umlaufsystem (recycling loop) für das Wirbelgas auf,
das dem in Fig. 1 gezeigten glich. Nachdem die Probe bei einer
Temperatur von 500°C im wesentlichen vollständig in
metallisches Eisen umgewandelt worden war, wurde ein Wirbel
gas, das Wasserstoffgas zusammen mit Kohlenmonoxid und Kohlen
dioxid enthielt, in das System eingeleitet. Es versteht sich,
daß der Kohlenstoff in dem Kohlenmonoxid und dem Kohlendioxid
mit einem Teil des überschüssigen Wasserstoffs unter Erzeugung
von Methan reagiert. Als Ergebnis wird eine Gleichgewichts
menge an Methan in dem Umlaufgas anwesend sein.
Innerhalb einiger Minuten nach dem Kontakt mit dem
Wirbelgas begann das metallische Eisen in Eisencarbid (Fe₃C)
umgewandelt zu werden und nach drei Stunden ergab eine Analyse
des Materials in dem Wirbelbettreaktor 97,5% Fe₃C, mit weniger
als 0,2% in dem Produkt verbleibendem FeO oder Fe₃O₄.
Die analytischen Daten für diese Untersuchung sind in den
nachstehenden Tabellen 1-3 wiedergegeben. Tabelle 1 zeigt die
chemische Zusammensetzung des Magnetiterzes
Tabelle 2 zeigt die Zusammensetzung für dem Reaktor
produkt entnommenen Proben.
Tabelle 3 gibt die chemischen Verbindungen in dem Produkt,
basierend auf einer Mössbaueranalyse des Produkts wieder.
Um die Unterschiede der in dem Zweistufenverfahren für
die Erzeugung von Eisencarbid eingeschlossenen, grundlegenden
Reaktionen im Vergleich mit denjenigen aufzuzeigen, die in dem
in U.S.-Patent 4.053.301 beschriebenen Einstufenverfahren
eingeschlossen sind, wurde eine Untersuchung durchgeführt, bei
der ein hochwertiger Haematiterz in einem Wirbelbettreaktor
bei 500°C ungefähr 250 Minuten lang zunächst zu metallischem
Eisen reduziert wurde.
Das metallische Eisen wurde dann mit einem Gas, das eine
Zusammensetzung aus Fig. 2 aufwies, die für die direkte
Umwandlung von Eisenoxid in Eisencarbid geeignet ist,
fluidisiert. Die Gaszusammensetzung entspricht der Gleich
gewichts-Gaszusammensetzung an einem ausgewählten Punkt in dem
Fe₃C-Bereich von Fig. 2. An dem ausgewählten Punkt wies die
Gleichgewichts-Gaszusammensetzung ungefähr 60 Volumen-% Methan
und 20 Volumen-% Wasserstoff mit einer Spurenmenge an
vorhandenem Kohlenmonoxid und Kohlendioxid auf. Die Probe
wurde 175 Minuten lang mit dem Gas in Kontakt gebracht,
während dieser Zeit bildete sich wenig oder kein Eisencarbid.
Nach dem Ende der 175 Minuten wurde die Gaszusam
mensetzung verändert, um ein Beschickungsgas zur Verfügung zu
stellen, das ungefähr 5 bis ungefähr 40% Kohlenmonoxid,
ungefähr 3 bis ungefähr 30% Kohlendioxid und ungefähr 20 bis
ungefähr 80% Wasserstoff enthielt. Wie vorstehend in der
Diskussion von Beispiel 1 bemerkt, war in dem Umlaufgas Methan
vorhanden. An der Probe war sofort eine Umwandlung von
metallischem Eisen in Eisencarbid feststellbar. Nach 160
Minuten war das Eisen in der Probe vollständig zu Eisencarbid
umgewandelt worden, ohne Eisenoxide, und wobei in der Probe
nur 1,7% metallisches Eisen zurückblieb. (Siehe Tabelle 5). In
der fertigen Probe war kein freier Kohlenstoff anwesend, wobei
die gesamten 6,5% des Kohlenstoffs als Fe₃C vorhanden waren.
Analytische Daten für diese Untersuchung sind in der
nachstehenden Tabelle 4-6 mit den Daten der Gaszusammensetzung
und der Temperatur für die graphisch in Fig. 4 gezeigte Unter
suchung wiedergegeben. Diese Daten zeigen, daß die Umwandlung
von metallischem Eisen in Eisencarbid leicht unter Verwendung
von Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid als Kohlenstoffquelle
erreicht werden kann. Im Gegensatz zu den Eisenoxiden im
Einstufenverfahren wird metallisches Eisen unter Verwendung
des reaktiven Kohlenstoffs im Methan als einer Kohlen
stoffquelle nicht einfach in Eisencarbid verwandelt. Obgleich
hier keine Festlegung auf eine Theorie erfolgen soll, so wird
doch angenommen, daß das Fehlen von Sauerstoff in dem System
die Umwandlung von metallischen Eisen zu Eisencarbid mittels
der Einstufen-Gasmischung verzögert. Das Fehlen von Sauerstoff
verhindert, daß das System den überschüssigen Wasserstoff als
Wasserdampf entfernt. Wasserdampf ist der einzige Bestandteil
des Gases, der von einem Gaswäscher in dem Umlaufgassystem
entfernt wird. Dementsprechend wird nur genug metallisches
Eisen in Eisencarbid unter Erzeugung einer Gleichgewichtsmenge
an Wasserstoffgas umgewandelt. In dem Einstufenverfahren liegt
das Eisen in Form von Eisenoxid (nicht als metallisches Eisen)
vor, das genügend Sauerstoff liefert, wenn das Eisenoxid sich
in Eisencarbid umwandelt, um eine Bildung von Wasser zu
gestatten, wodurch es dem Methan gestattet wird, als
Kohlenstoffquelle zu fungieren.
Tabelle 4 gibt die chemische Zusammensetzung der Haema
titerzprobe wieder. Tabelle 5 gibt die chemischen Zusammen
setzungen wieder für die Probe vor einer Röststufe, um den
Magnetit in der Probe zu Hämatit zu oxidieren, für die Probe
nach einer Röststufe, für die Probe nach der Reduktionsstufe,
und für die Probe nach der Aufkohlungsstufe. In der Auf
kohlungsstufe wurde das Gas, das Kohlenmonoxid, Kohlendioxid
und Wasserstoff enthält, ungefähr 160 Minuten lang mit der
Probe in Kontakt gebracht, danach wurde eine Aufkohlung unter
Verwendung der Einstufengasmischung versucht. Tabelle 6 gibt
im Gegensatz dazu die Zusammensetzungen des Beschickungs
materials vor der Reduktion ("Beschickung"), nach der Reduk
tion ("Reduziertes Fe"), nach der versuchten Aufkohlung unter
Verwendung der Einstufengasmischung ("Einstufen-Gasmisch.")
und unter Verwendung der gleichen Kohlenmonoxid, Kohlendioxid
und Wasserstoff-Gasmischung wieder, auf die vorstehend in
Bezug auf Tabelle 5 ("CO+CO₂+H₂") Bezug genommen wurde. Die
endgültige Zusammensetzung der Probe (wenn das Experiment nach
einer gesamten Dauer von 585 Minuten beendet wird) ist in
Tabelle 5 (siehe "Endbett") wiedergegeben.
Obgleich verschiedene Ausführungsformen der Erfindung im
Detail beschrieben wurden, versteht es sich für den Fachmann,
daß Modifikationen und Anpassungen dieser Ausführungsformen
auftreten können. Es sei jedoch ausdrücklich darauf hinge
wiesen, daß solche Modifikationen und Anpassungen sich im
Geltungsbereich der Erfindung befinden, wie er in den nach
stehenden Ansprüchen dargelegt ist.
Die Erfindung stellt ein Verfahren zur Umwandlung von
eisenhaltigem Material in Eisencarbid dar. Das Verfahren
schließt eine erste Stufe ein, in der das eisenhaltige
Material mit einem reduzierenden Gas in Kontakt gebracht wird,
daß nicht mehr als eine kleine Menge an reaktivem Kohlenstoff
enthält, um metallisches Eisen zu erzeugen, und eine zweite
Stufe, in der das metallische Eisen mit einem reduzierenden
und aufkohlenden Gas unter Erzeugung von Eisencarbid in
Kontakt gebracht wird.
Das reduzierende und aufkohlende Gas schließt reaktiven
Kohlenstoff, Wasserstoff und Methan ein. Das Eisencarbid
produkt ist von hoher Reinheit.
Claims (33)
1. Verfahren zur Herstellung von Eisencarbid, umfassend:
- (a) das In-Kontakt-bringen eines Beschickungs materials, umfassend Eisen, mit einem ersten Gas, umfassend Wasserstoff, unter Erzeugung eines ersten Produkts, umfassend metallisches Eisen, wobei das erste Produkt nicht mehr als ungefähr 35 Gewichtsprozent Eisencarbid enthält; und
- (b) das In-Kontakt-bringen des ersten Produkts mit einem zweiten Gas, umfassend (i) einen ersten Bestandteil, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kohlenmonoxid oder einer Kohlenmonoxid-Vorstufe, Kohlendioxid oder einer Kohlen dioxid-Vorstufe, oder Mischungen davon, (ii) einen zweiten Bestandteil, umfassend Wasserstoffgas oder eine Wasserstoff gas-Vorstufe, und (iii) einen dritten Bestandteil, umfassend Methan oder eine Methan-Vorstufe, unter Erzeugung eines zweiten Produkts, umfassend Eisencarbid.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verfahren ein
kontinuierliches Verfahren ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Stufen (a) und
(b) in getrennten Reaktionszonen durchgeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das In-Kontakt
bringen in Stufe (a) das Fluidisieren eines Bettes des ersten
Beschickungsmaterials mit dem ersten Gas umfaßt, und das In-
Kontakt-bringen in Stufe (b) das Fluidisieren eines Bettes des
ersten Produkts mit dem zweiten Gas umfaßt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Beschickungs
material Eisenoxid umfaßt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Beschickungs
material Magnetit und Haematit umfaßt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, das ferner das Erhitzen des
Beschickungsmaterials in einer oxidierenden Atmosphäre vor der
Stufe (a) auf eine Temperatur umfaßt, die ausreicht, um das
Beschickungsmaterial zu oxidieren.
8. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das Beschickungs
material weniger als ungefähr 4 Molprozent Wasser umfaßt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Temperatur des
Beschickungsmaterials in Stufe (a) in einem Bereich von
ungefähr 400 bis ungefähr 700°C liegt.
10. Verfahren nach Anspruch 3, wobei mindestens ungefähr
90 Molprozent des Beschickungsmaterials aus Eisenoxid, auf
wasserfreier Basis, besteht.
11. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein wesentlicher
Teil des Eisenoxids in Stufe (a) in metallisches Eisen
umgewandelt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine Mehrheit des
ersten Produkts aus metallischem Eisen besteht.
13. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das erste Produkt
pyrophores metallisches Eisen umfaßt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Wasserstoff in
dem ersten Gas aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoffgas,
einer Wasserstoffgas-Vorstufe oder Mischungen davon ausgewählt
ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei das erste Gas
mindestens ungefähr 30 Molprozent Wasserstoff umfaßt.
16. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Temperatur des
ersten Produkts in Stufe (b) im Bereich von ungefähr 400 bis
ungefähr 600°C liegt.
17. Verfahren nach Anspruch 1, wobei eine Mehrheit des
metallischen Eisens in Stufe (b) in Eisencarbid umgewandelt
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das erste Gas nicht
mehr als eine vorgegebene Menge an reaktivem Kohlenstoff
umfaßt.
19. Verfahren nach Anspruch 1, wobei ein erster Teil des
ersten Bestandteils aus der Gruppe bestehend aus Kohlen
monoxid, einer Kohlenmonoxid-Vorstufe oder einer Mischung
davon ausgewählt ist und ein zweiter Teil des ersten
Bestandteils aus der Gruppe bestehend aus Kohlendioxid, einer
Kohlendioxid-Vorstufe oder einer Mischung davon ausgewählt
ist.
20. Verfahren nach Anspruch 1, wobei mindestens ungefähr
90 Molprozent des zweiten Produkts aus Eisencarbid bestehen.
21. Verfahren nach Anspruch 20, wobei das zweite Produkt
nicht mehr als ungefähr 10 Molprozent Verunreinigungen
enthält.
22. Verfahren nach Anspruch 1, ferner umfassend:
- (c) Umwandlung des zweiten Produkts in Stahl.
23. Verfahren zur Umwandlung von Eisenoxid in Eisen
carbid, umfassend:
- (a) das In-Kontakt-bringen eines eisenhaltigen Beschickungsmaterials mit einem ersten Gas, umfassend Wasserstoffgas oder eine Wasserstoffgas-Vorstufe, in einer ersten Reaktionszone unter Umwandlung des eisenhaltigen Beschickungsmaterials in ein metallisches, eisenhaltiges Produkt, und
- (b) das In-Kontakt-bringen des metallischen, eisen haltigen Produkts in einer zweiten Reaktionszone mit einem zweiten Gas, umfassend: (i) eine erste Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kohlenmonoxid, einer Kohlen monoxid-Vorstufe, oder Mischungen davon, (ii) eine zweite Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kohlen dioxid, einer Kohlendioxid-Vorstufe, oder Mischungen davon, (iii) eine dritten Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoffgas, einer Wasserstoffgas-Vorstufe, oder Mischungen davon, und (iv) eine vierte Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Methan, einer Methan- Vorstufe, oder Mischungen davon, unter Bildung eines eisen carbidhaltigen Produkts.
24. Verfahren nach Anspruch 23, wobei das eisenhaltige
Material mindestens 90 Molprozent Eisenoxid umfaßt.
25. Verfahren nach Anspruch 24, wobei das Eisenoxid aus
mindestens ungefähr 75 Molprozent Haematit besteht.
26. Verfahren nach Anspruch 24, wobei mindestens 70
Molprozent des Eisenoxids in Stufe (a) in metallisches Eisen
umgewandelt wird.
27. Verfahren nach Anspruch 23, wobei die Zeitdauer des
In-Kontakt-bringens in Stufe (a) zwischen dem ersten Gas und
dem eisenoxidhaltigen Beschickungsmaterial im Bereich von
ungefähr 10 bis ungefähr 600 Minuten liegt.
28. Verfahren nach Anspruch 23, wobei das metallische,
eisenhaltige Produkt mindestens ungefähr 65 Molprozent
metallisches Eisen umfaßt.
29. Verfahren nach Anspruch 23, wobei das zweite Gas
zwischen ungefähr 2 und 50 Molprozent der ersten Verbindung
umfaßt.
30. Verfahren nach Anspruch 23, wobei das zweite Gas
zwischen ungefähr 1 und 50 Molprozent der zweiten Verbindung
umfaßt.
31. Verfahren nach Anspruch 23, wobei das zweite Gas
zwischen ungefähr 25 und 50 Molprozent der dritten Verbindung
umfaßt.
32. Verfahren nach Anspruch 23, wobei das zweite Gas bis
zu ungefähr 65 Molprozent der vierten Verbindung umfaßt.
33. Verfahren nach Anspruch 23, wobei mindestens 90
Molprozent des Eisencarbids aus Fe₃C bestehen.
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