DE1254363B - Verfahren zur Reduktion von oxydischen Rohstoffen - Google Patents
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C22b
Deutsche Kl.: 40 a-5/10
Nummer: 1254 363
Aktenzeichen: G 42235 VI a/40 a
Anmeldetag: 10. Dezember 1964
Auslegetag: 16. November 1967
Die Erfindung ist gerichtet auf ein Verfahren zur Reduktion von oxydischen Rohstoffen der Metalle,
wie Chrom, Mangan, Titan, Vanadium, Nickel, Eisen, Tantal, Niob, Molybdän und Wolfram, und
zwar einzeln oder gemischt. Unter oxydischen Rohstoffen sind hierbei alle Stoffe zu verstehen, die eines
oder mehrere der genannten Metalle in oxydischer Form enthalten, sei es, daß die Oxyde als Erze vorliegen,
sei es, daß sie mittels physikalischer, chemischer oder metallurgischer Verfahren hergestellt werden.
Das Verfahren soll unter Anwendung der Reduktion im festen und flüssigen Zustand durchgeführt
werden.
Es ist bekannt, oxydische Erze im festen Zustand mit Kohlenstoff oder reduzierenden Gasen zu reduzieren.
Diese Verfahren haben eine möglichst vollkommene Ausreduktion der Erze zum Ziel. Bei
kleinen restlichen Oxydgehalten wird der Sauerstoff unter Anwendung von Wasserstoff entfernt.
Es sind auch sogenannte Vorreduktionsverfahren so bekanntgeworden, bei denen das Erz in festem
Zustand der Einwirkung von Kohlenstoff ausgesetzt wird. Bei diesen Verfahren wird die Reduktion unter
Verwendung von kohlenstoffhaltigen Mitteln im Schmelzofen bis zur vollständigen Ausreduktion
weitergeführt.
Es ist ferner die metallothermische bzw. elektrometallothermische Reduktion bekannt. So wird z. B.
Ferrochrom im elektrischen Ofen aus einem Chromerz-Kalk-Gemisch unter Zufügen von Silicochrom als
Reduktionsmittel erzeugt.
Nach dem bisherigen Stand der Technik erschien es manchmal vorteilhaft, die Reduktion im festen
Zustand bis zu einem verkaufsfähigen metallischen Produkt durchzuführen. Falls dies nicht möglich
war, war die Reduktion im festen Zustand lediglich als eine Vorreduktion zu betrachten, die mit Kohlenstoff
im flüssigen Zustand zu Ende geführt wurde.
Es ist nach den bekannten Verfahren nicht möglich, schwer reduzierbare oxydische Rohstoffe, deren
Kohlenstoifreduktion im festen Zustand nur beschränkt möglich ist, auf Legierungen zu verarbeiten,
deren Kohlenstoffgehalt sich von der niedrigsten Grenze von praktisch 0% bis unter die Sättigungsgrenze für Kohlenstoff erstreckt. Man ist darauf an-
gewiesen, den Kohlenstoffgehalt hinzunehmen, der sich aus der Reduktion mit Kohlenstoff ergibt, wobei
sich meist die Karbide der Metalle bilden. Sind niedrigere Kohlenstoff geh alte gewünscht, müssen diese
Legierungen durch Raffination des Kohlenstoffs mit festem Oxyd oder gasförmigem Sauerstoff entkohlt
werden. Diese Verfahren sind teuer und führen nur Verfahren zur Reduktion
von oxydischen Rohstoffen
von oxydischen Rohstoffen
Anmelder:
Gesellschaft für Elektrometallurgie m. b. H.,
Düsseldorf, Grafenberger Allee 56
AJs Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Joachim Müller-Berghaus,
Helmut Güttier, Düsseldorf
auf schwierige Weise zum gewünschten Resultat, da beim Entfernen des Kohlenstoffs auch von dem gewünschten
Metall erhebliche Mengen wieder oxydiert werden.
Diese Nachteile der bekannten Verfahren sollen vermieden werden, und das Verfahren gemäß der
Erfindung besteht im Gegensatz zum Bekannten in einer Kombination: nämlich einer Teilreduktion der
Oxyde im festen Zustand zu Metall oder Metallkarbid in einer ersten Stufe und einer Fertigreduktion
im flüssigen Zustand, bei der die mit Kohlenstoff und/oder reduzierenden Gasen noch nicht fertig
reduzierten Oxyde in einer zweiten Stufe ebenfalls zu Metall reduziert werden. Die zweite Stufe ist ein
metallothermisches oder elektrometallothermisches Schmelzverfahren.
Im Sinne der Erfindung sind unter Kohlenstoff alle industriellen kohlenstoffhaltigen Stoffe zu verstehen,
wie Kohle, Koks und Holz. Unter den Kohlensorten sind sowohl die gasreichen als auch die mit geringem
Gehalt an flüchtigen Bestandteilen zu verwenden. Es eignen sich prinzipiell alle Kokssorten, doch
sind die bei niedriger Temperatur erzeugten Kokse, die gewöhnlich eine bessere Oberflächenreaktivität
haben, vorzuziehen. Die anzuwendenden Gase können Wasserstoff, Methan und andere höhere Kohlenwasserstoffgase
oder Gemenge sein, wie Leuchtgas und Erdgas.
Das vorliegende Verfahren gestattet die Einstellung des Kohlenstoffgehaltes im Enderzeugnis, indem
durch Bemessung des Reduktionsmittels in der ersten Stufe die Menge des reduzierten Metalls, wel-
709 688/340
Claims (6)
1. Verfahren zur Reduktion von oxydischen Rohstoffen der Metalle Chrom, Mangan, Titan,
Vanadium, Nickel, Eisen, Tantal, Niob, Molybdän und Wolfram einzeln oder gemischt durch
Teilreduktion mittels Kohlenstoff und/oder reduzierenden Gasen in festem Zustand zu Metall
oder Metallcarbid in einer ersten Stufe und einer Fertigreduktion in flüssigem Zustand, bei der die
mit Kohlenstoff und/oder reduzierenden Gasen nicht fertig reduzierten Oxyde in einer zweiten
Stufe ebenfalls zu Metall reduziert werden, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Stufe metallothermisch oder elektrometallothermisch
reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einen Gehalt an Oxyd des
zu gewinnenden Metalls im Zwischenerzeugnis hingearbeitet wird, der 15 bis 80%, vorzugsweise
25 bis 65% des ursprünglichen Oxydgehaltes beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Reduktion im festen
Zustand der oxydische Rohstoff in Form von Pellets oder Briketts oder Feinerz, roh oder
gesintert, vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion im festen Zustand
mit Kohlenstoff und/oder reduzierenden Gasen unter normalem Druck kontinuierlich im
Drehrohrofen vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion im festen
Zustand mit Kohlenstoff und/oder reduzierenden Gasen unter normalem Druck kontinuierlich im
Schachtofen vorgenommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reduktion im festen
Zustand mit Kohlenstoff im Vakuum in einem mit Strahlkörpern versehenen Ofen vorgenommen
wird.
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