DE725828C - Verfahren zur Herstellung von Chrom oder Chromlegierungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chrom oder Chromlegierungen

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DE725828C
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Germany
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carbon
hydrogen
chrome
chromium
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Expired
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DEI60680D
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Inventor
Dr Michael Jahrstorfer
Dr Helmut Schlecht
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B34/00Obtaining refractory metals

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chrom oder Chromlegierungen Es ist bekannt, Chromoxyd mit Kohlenstoff zu reduzieren, wobei man zur Ünterstützung der Umsetzung auch die Anwendung von vermindertem Druck vorgeschlagen hat. Die Reduktion mit Kohlenstoff hat den Nachteil, daß man nur bei genauer Einhaltung des für die Umsetzung erforderlichen Kohlenstoff-Chromoxyd-Verhältnisses und bei sehr langen Reduktionszeiten zu einigermaßen kohlenstoff- und oxydfreien Erzeugnissen gelangt.
  • Durch die Anwendung von Wasserstoff als Reduktionsmittel entgeht man zwar der Notwendigkeit einer genauen Einstellung des Mengenverhältnisses der Reaktionsteilnehmer, indessen muß man hier mit großen Strömungsgeschwindigkeiten, also großen Wasserstoffmengen arbeiten, um den gebildeten Wasserdampf vom Reduktionsgut zu entfernen. Die Wiedergewinnung der für die Umsetzung nicht verbrauchten Wasserstoffmengen aus dem Endgas ist umständlich und teuer.
  • Erfindungsgemäß werden nun diese Nachteile der bekannten Verfahren vermieden, wenn man die Reduktion des Chromoxyds gleichzeitig mit Kohlenstoff und mit Wasserstoff vornimmt und dabei unter vermindertem Druck arbeitet.
  • Durch die gleichzeitige Anwendung dieser Maßnahme erreicht man den Vorteil, nicht mehr an eine genaue Einstellung des Kohlenstoff-Chromoxyd-Verhältnisses gebunden zu sein, denn der Wasserstoff wirkt einerseits als Hilfsreduktionsmittel, andererseits als Entkohlungsmittel. Ferner nutzt man bei dem Verfahren sowohl die Wirkung einer erhöhten Desorptionsgeschwindigkeit der Reaktionserzeugnisse infolge des Unterdrucks als auch die Wirkung eines Transportgases zum Wegschaffen der flüchtigen Umsetzungserzeugnisse, wie Wasserdampf und Oxyde des Kohlenstoffs, aus dem Reaktionsraum aus. Weiterhin besteht nicht mehr die Gefahr einer übermäßigen Verlängerung der Reaktionsdauer durch Anwendung von Unterdruck, weil die Reduktion im wesentlichen durch den Kohlenstoff ausgeführt wird. Endlich sinken die benötigten Mengen Wasserstoff auf einen so geringen Bruchteil derjenigen Mengen herab, welche man bei der Arbeitsweise unter gewöhnlichem Druck aufwenden muß, daß auf eine Wiedergewinnung des Wasserstoffs aus dem Endgas verzichtet werden kann.
  • Als Ausgangsstoffe für das Verfahren eignen sich außer Chromoxyden oder -hydroxyden Verbindungen des Chroms, die unter den Arbeitsbedingungen in Chromoxyde übergehen, insbesondere Verbindungen des Chroms mit anorganischen oder organischen Säuren. Die Ausgangsstoffe können für sich oder im Gemisch miteinander oder mit Metallen oder Legierungen verwendet werden. Der Kohlenstoff kann in verschiedenartiger Form, z. B. als Holzkohle, Graphit, Ruß oder Grudekoks, angewendet werden. Man benötigt im allgemeinen eine um so geringere Menge Kohlenstoff, je reaktionsträger er sich gegen Wasserstoff verhält. Bei der Wahl der Kohleart richtet man sich naturgemäß auch nach dem gewünschten Reinheitsgrad des Enderzeugnisses. An Stelle oder neben Kohlenstoff können auch Kohlenstoff enthaltende oder unter den Arbeitsbedingungen Kohlenstoff bildende Stoffe benutzt werden, z. B. kohlenstoffreiche Metalle oder Legierungen, zweckmäßig in Pulverform, ferner Zukker, Holzmehl u. dgl.
  • Als Reaktionstemperatur kommen Temperaturen zwischen goo° und 1300" in Frage. Die Zugabe gewisser Metalle zum Reaktionsgut vermag in vielen Fällen eine Erniedrigung der Temperatur, beispielsweise um zoo bis zoo°, zu bewirken. Zweckmäßig wendet man diese Metalle in fein verteilter Form an, z. B. in jener feinen Pulverform, in der manche Metalle, z. B. die der Eisengruppe, durch Zersetzung ihrer Carbony lverbindungen erhältlich sind. Diese Metallkomponente kann auch in an sich bekannter Weise in geschmolzenem Zustand mit dem Kohlegemisch unter vermindertem Wasserstoffdruck umgesetzt werden. Eine Erleichterung der Reduktion kann ferner auch erzielt werden, wenn man der schwer reduzierbaren Chromverbindung Oxvde leichter reduzierbarer Metalle, z. B. der Eisengruppe, zumischt. Zur Erzeugung des Unterdrucks genügen die üblichen technischen Mittel; mit absoluten Drucken von etwa 50 mm Hg kann man gut arbeiten. Der Wasserstoff wird zweckmäßig mit verhältnismäßig großer Strömungsgeschwindigkeit, z. B. mit 5 bis 3o 1 (auf Normalbedingungen berechnet-) in der Stunde je Liter Ofenraum, über das Gemisch geleitet. Man erzielt bei gleichbleibender Wasserstoffmenge in der Zeiteinheit eine um so bessere Wirkung, je niedriger der Druck ist. An sich ist es zweckmäßig, den Wasserstoff in möglichst reinem Zustand, insbesondere frei von Sauerstoff und Wasserdampf, anzuwenden. jedoch brauchen derartige Verunreinigungen nicht vollkommen ausgeschlossen zu werden, es kann z. B. technischer Wasserstoff ohne besondere Vorreinigung Verwendung finden, insbesondere wenn bei dein herzustellenden Metall nicht auf vollkommene Freiheit von Kohlenstoff und Sauerstoff Wert gelegt «-erden muß.
  • Das nach vorliegendem Verfahren gewinnbare Chrommetall bzw. die Chromlegierungen zeichnen sich durch besondere Reinheit aus. Obwohl Chrom stark zur Carbidbildung neigt, gelingt es ohne weiteres, praktisch vollkomm,en kohlenstofffreies Chrom herzustellen. auch wenn mit einem Überschuß an Kohlenstoff gearbeitet wurde.
  • Das Reaktionserzeugnis stellt meist eine leicht zusammengesinterte, porige Masse dar. Kann es nicht in dieser Form verwertet werden, so läßt es sich meist ohne Schwierigkeiten zu feinem Metallpulver zerreiben oder auch durch eine Druckbehandlung auf Formstücke verarbeiten.
  • Die gleichzeitige Verwendung von Kohlenstoff und Wasserstoff ist bereits vorgeschlagen worden, jedoch nicht die Anwendung von Unterdruck. Dieses bekannte Verfahren weist daher eine wesentliche Maßnahme des vorliegenden Verfahrens nicht auf. Wie bei Verwgndung von Wasserstoff allein sind auch hier große Mengen Wasserstoff erforderlich, deren Wiedergewinnung aus dem Endgas nicht einfach ist. Ferner ist die Verwendung großer Wasserstoffmengen mit einem großen Wärmeverbrauch verbunden.
  • Es ist auch bekannt, Chromoxyd dadurch zu reduzieren, daß man Metalle wie Calcium, Palladium, Tantal, Chrom und Kobalt bei Rotglut unter gewöhnlichem Druck mit Wasserstoff sättigt, den Wasserstoff bei höheren Temperaturen durch Erniedrigung des Drukkes in atomarem Zustand wieder austreibt und zur Reduktion verwendet. Bei diesemVerfahren wird also Kohlenstoff nicht mitverwendet. Im übrigen bringt eine Verminderung des Druckes bei der Reduktion mit Wasserstoff allein, ohne Kohlenstoff, nicht nur keine Verbesserung; sondern beeinflußt den Reduktionsverlauf sogar ungünstig, denn das Gleichgewicht Cr2 03 +'3 H2 : '- a Cr -[- 3 H2 O verschiebt sich nach links, wenn der Wasserstoffdruck vermindert wird. Beispiel z 138 Teile Chromoxyd werden mit 34 Teilen aus Naphthalin erhaltenem Ruß innig gemischt. Nachdem die gröberen Anteile durch ein Sieb von 40o Maschen/cm2 abgesiebt worden sind, wird die Mischung 8 Stunden lang in einem Wasserstoffstrom, der mit einer Geschwindigkeit von 15 1 je Stunde und je Liter Reaktionsraum strömt, unter einem Druck von 2o mm Hg auf i aooi ° erhitzt. Die hierbei erhaltene, leicht gesinterte Metallmasse läßt sich nach dem Mahlen leicht durch ein Sieb von 1o oöo@Maschen/cm2 schlagen. Das Pulver besteht zu 99,5 °/o aus Chrom, und es enthält weniger als o,oi % Kohlenstoff.
  • Beispiel a 76 Teile Chromoxyd werden mit 135 Teilen eines 14,61/, Kohlenstoff in Form von Carbid enthaltenden Chrommetalls durch Vermahlen in einer Kugelmühle innig gemischt. Die Mischung wird in gereinigtem Wasserstoff bei einer Strömungsgeschwindigkeit von zol je Stunde und je Liter Reaktionsraum und unter einem Druck von 30 mm Hg 1o Stunden lang auf 1 Zoo ° erhitzt. Man erhält dabei ein Sinterstück aus metallischem Chrom von derselben Reinheit, wie sie das nach Beispiel 1 erhaltene Erzeugnis aufweist.
  • Beispiel 3 Eine feine Pulvermischung aus 152 Teilen Chromoxyd, 33 Teilen aus Naphthalin erhaltenem Ruß und q.16 Teilen Nickelpulver, das durch thermische Zersetzung von Nickelcarbonyl erhalten wurde, wird in gereinigtem Wasserstoff bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 301 je Stunde und j e Liter Reaktionsraum und unter einem Druck von 40 mm Hg 15 Stunden lang auf i ooo° erhitzt. Das hierbei erhaltene porige Chromnickelsinterstück, das 0,031/, Kohlenstoff enthält, läßt sich durch Hämmern oder Walzen verdichten.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Chrom oder Chromlegierungen durch Reduktion von Chromoxyden oder chromoxydhaltigen oder unter den Arbeitsbedingungen Chromoxyde bildenden Stoffen, gegebenenfalls in Gegenwart anderer Metalle oder Metallverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mit Kohlenstoff und mit Wasserstoff reduziert und dabei unter vermindertem Druck gearbeitet wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlenstoff liefernde Bestandteile kohlenstoffreiche Metalle oder Legierungen verwendet werden.
DEI60680D 1938-03-03 1938-03-03 Verfahren zur Herstellung von Chrom oder Chromlegierungen Expired DE725828C (de)

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