DE4400024A1 - Silikatische Builder und ihre Verwendung in Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Mehrstoffgemische für den Einsatz auf diesem Sachgebiet - Google Patents
Silikatische Builder und ihre Verwendung in Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Mehrstoffgemische für den Einsatz auf diesem SachgebietInfo
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Description
Die erfindungsgemäße Lehre betrifft das Gebiet der Wertstoffe und
Wertstoffgemische aus dem Bereich der Wasch- und Reinigungsmittel. Be
troffen ist dabei insbesondere der Bereich solcher Wasch- und Reinigungs
mittel für Textilien, die erfindungsgemäße Lehre ist aber nicht darauf
eingeschränkt.
Arbeitsmittel der angegebenen Art und dabei insbesondere entsprechende
Feststoffkonzentrate enthalten zusammen mit den waschaktiven Tensid
verbindungen die sogenannten Builder beziehungsweise Buildersysteme als
Hauptkomponenten neben weiteren üblichen Hilfs- und Zusatzstoffen. Die
Builder oder Buildersysteme erfüllen in Wasch- und Reinigungsmitteln eine
Vielzahl von Aufgaben, die sich mit der ständigen Veränderung der Zusam
mensetzung, der Angebotsform und der Herstellung von Waschmitteln in den
letzten Jahren und Jahrzehnten ebenfalls beträchtlich ändern. Moderne
Waschmittel enthalten heute ca. 20 bis 50 Gew.-% Buildersubstanzen. Diese
gehören damit zu den wichtigsten Stoffklassen für den Aufbau von Wasch-
und Reinigungsmitteln.
Wegen der hier angedeuteten Vielfalt und Evolution der Waschmittelsysteme
sind die Aufgaben der Builder vielgestaltig und weder vollständig noch
quantitativ definiert. Die Hauptanforderungen sind jedoch gut beschrieben.
Zu nennen sind hier vor allem die Wasserenthärtung, die Verstärkung der
Waschwirkung, eine Vergrauungsinhibierung und die Schmutzdispergierung.
Builder sollen zu der für den Waschprozeß notwendigen Alkalität beitragen,
ein hohes Aufnahmevermögen für Tenside zeigen, die Wirksamkeit der Tenside
verbessern, positive Beiträge zu den Eigenschaften der Feststoffprodukte
beispielsweise in Pulverform liefern, und damit strukturbildend wirken
oder auch die Staubproblematik senken. Diese unterschiedlichen Anforde
rungen lassen sich üblicherweise mit nur einer Builderkomponente allein
nicht erfüllen, so daß im Regelfall auf ein System von Buildern und Co-
Buildern zurückgegriffen wird.
Aus ökologischen Gründen - verwiesen sei auf die Stichworte der Ge
wässereutrophierung oder die Remobilisierung von Schwermetallen - sind
heute Phosphor und/oder Stickstoff enthaltende Builder beziehungsweise
Buildersysteme als Waschmittelkomponenten in die Kritik geraten. In großem
Umfange hat sich heute insbesondere in Textilwaschmittelformulierungen das
dreidimensional vernetzte, wasserunlösliche Natriumalumosilikat Zeolith
NaA durchgesetzt. In beträchtlichem Ausmaß, insbesondere im Rahmen der
Textilwaschmittel, wird hier allerdings die Mitverwendung sogenannter Co-
Builder nötig, insbesondere um unerwünschten Inkrustationen entgegenzu
wirken. In großem Umfange werden heute zusammen mit Zeolith NaA polymere
Polycarboxylate, insbesondere Copolymere auf Basis von Acrylsäure und
Maleinsäure gemeinsam mit Soda zu diesem Zweck eingesetzt. Zusätzlich
werden häufig Komplexbildner mitverwendet.
In neuerer Zeit werden auch rein silikatische Systeme, wie die kristal
linen Disilikate - die sogenannten SKS-Typen - oder Kombinationen solcher
Komponenten mit Soda für den Einsatz als Builder oder Co-Builder be
schrieben. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang beispielsweise auf die
nachfolgenden Druckschriften: EP-A-0 205 070, EP-A-0 320 770,
EP-A-0 425 428, EP-A-0 502 325 und EP-A-0 548 599, in denen durchweg die Her
stellung von kristallinen Natriumsilikaten beschrieben wird. Zu verweisen
ist weiterhin auf die EP-A-0 488 868 und EP-A-0 561 656. Beschrieben wer
den hier als Buildersubstanzen Stoffkombinationen aus Silikaten und lös
lichen anorganischen Salzen wie Natriumcarbonat, Natriumsulfat, Natrium
borat beziehungsweise -perborat sowie weiteren Verbindungen dieser Art.
Weder Zeolith A noch die kristallinen Schichtsilikate genügen allen
anwendungstechnischen Anforderungen. Bei Zeolith A sind einige anwen
dungstechnische Nachteile auf die Unlöslichkeit dieser Stoffklasse zu
rückzuführen, welche wegen der technischen Änderungen an Waschmaschinen
mit zunehmend kleiner werdenden Flottenvolumina zu Dispergierungs- und
Ausspülproblemen führen. Auch ist das Magnesiumbindevermögen unzureichend.
Die kristallinen Disilikate vermögen nur wenig Niotenside aufzunehmen.
Darüber hinaus sind die kristallinen Disilikate thermisch gefährdet, wo
durch sich Nachteile im Rahmen von Zerstäubungsprozessen bei der Wasch
pulverproduktion ergeben können. Darüber hinaus ist die Herstellung defi
nierter Disilikatphasen vergleichsweise aufwendig.
Zeitgleich mit der Entwicklung des Zeolith NaA als Builder wurde vorge
schlagen, ausgewählte wasserlösliche amorphe Natriumsilikatverbindungen
als Buildersubstanzen in Wasch- und Reinigungsmitteln einzusetzen. Ver
wiesen wird beispielsweise auf die US-Patentschriften 3,912,649,
3,956,467, 3,838,193 und 3,879,527. Beschrieben sind hier amorphe Natri
umsilikatverbindungen als Buildersubstanzen, die durch Sprühtrocknung
wäßriger Wasserglaslösungen, anschließendes Mahlen und nachfolgendes Ver
dichten und Abrunden unter zusätzlichem Wasserentzug des Mahlgutes herge
stellt werden, vgl. hierzu beispielsweise die Fig. 3 der US 3,912,649.
Der Wassergehalt der zum Einsatz kommenden Produkte liegt bei ca. 18 bis
20 Gew.-% bei Schüttdichten deutlich über 500 g/l.
Gemäß der EP-A-0 444 415 werden Waschmittel mit 5 bis 50 Gew.-% mindestens
eines Tensids, 0,5 bis 60 Gew.-% eines Gerüststoffes sowie üblichen
Waschhilfsstoffen vorgeschlagen, wobei das Kennzeichen darin liegt, daß
als Gerüststoff ein amorphes wasserarmes Natriumdisilikat mit einem Was
sergehalt von 0,3 bis 6 Gew.-% eingesetzt wird. Bevorzugt soll das amorphe
Natriumdisilikat 0,5 bis 2 Gew.-% Wasser enthalten. Die Herstellung dieser
hochentwässerten amorphen Disilikate erfolgt in einem Mehrstufenverfahren,
das zunächst die Herstellung eines pulverförmigen amorphen Natriumsilikats
mit einem Wassergehalt von 15 bis 23 Gew.-% vorsieht. Dieses Material wird
in einem Drehrohrofen mit Rauchgas bei Temperaturen von 250 bis 500°C im
Gegenstrom behandelt. Das aus dem Drehrohrofen austretende amorphe Na
triumdisilikat wird mit Hilfe eines mechanischen Brechers auf Korngrößen
von 0,1 bis 12 mm zerkleinert und anschließend mit einer Mühle auf Korn
größen von 2 bis 400 µm zermahlen.
Die Lehre der EP-A-0 542 131 will demgegenüber ein als Builderkomponente
brauchbares aufgetrocknetes kristallwasserhaltiges Natriumsilikat mit ei
nem freien Wassergehalt zwischen 5 und 12 Gew.-% in einem Verfahrens
schritt dadurch herstellen, daß eine 40 bis 60 Gew.-%ige wäßrige Lösung
des Natriumsilikats in einem mit Schlagwerkzeugen ausgerüsteten Turbo
trockner mit Heißluft behandelt wird. Das trocknende Produkt durchschrei
tet dabei einen pseudoplastischen Zustand, der zur Ausbildung eines Pro
duktes in Granulatform ausgenutzt wird. Die Auftrocknung dieses Granulats
wird unter Arbeitsbedingungen durchgeführt, die eine Versprödung der Gra
nulataußenhülle und ein damit verbundenes Zerbrechen der Granulatstruktur
ausschließen. Auf diese Weise wird es - unter Vermeidung des sogenannten
"Popcorn-Effekts" - möglich, wasserlösliche Natriumsilikate mit spezi
fischen Gewichten im Bereich zwischen 0,5 und 1,2 herzustellen, die sich
durch vollständige Löslichkeit in Wasser bei Umgebungstemperatur aus
zeichnen.
Die Lehre der vorliegenden Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen
multifunktionell wirksamen Builder auf Natriumsilikatbasis zur Verfügung
zu stellen, der sich durch eine bisher nicht beschriebene Kombination von
Stoffeigenschaften und damit verbundene Vorteile im praktischen Einsatz
auszeichnet.
Gegenstand der Erfindung sind dementsprechend in einer ersten Ausfüh
rungsform Natriumsilikate des Modulbereiches (Molverhältnis SiO₂/Na₂O) von
1,3 bis 4 in der Form eines saugfähigen, feinteiligen Feststoffes in
Scherbenstruktur mit der Befähigung zur Minderung der Inkrustationsbildung
beim Einsatz als Builderkomponente in Wasch- und Reinigungsmitteln. Diese
erfindungsgemäßen Natriumsilikate kennzeichnen sich insbesondere dadurch,
daß sie als röntgenamorphes übertrocknetes Gut - im nachfolgenden auch als
"primäres Trocknungsgut" bezeichnet - mit Wassergehalten im Bereich un
terhalb 15 Gew.-% und mit Schüttgewichten des unverdichteten Feststoffgu
tes gleich oder kleiner 0,5 g/cm³ ausgebildet sind, das durch Auftrocknung
einer wäßrigen Natriumsilikatzubereitung unter Mitverwendung einer Heiß
gasphase als Trocknungsmedium und/oder durch Tempern eines
sprühgetrockneten Natriumsilikats mit Wassergehalten von wenigstens 15
Gew.-% bei Temperaturen im Bereich von 120 bis 450°C bei gleichzeitiger
oder nachfolgender Krafteinwirkung zur Ausbildung der Scherbenstruktur
hergestellt worden ist. Dieser Scherbenstruktur kommt dabei eine essenti
elle Bedeutung zu. Es werden darunter muldenförmige Halbschalen mit ge
brochenem Rand verstanden, deren Teilchengröße vorzugsweise zwischen 10
und 200 µm liegt, wobei Werte von 20 bis 120 µm und insbesondere zwischen
50 und 100 µm besonders bevorzugt sind. Die Wandstärke dieser Schalen be
trägt dabei vorzugsweise 1 bis 5 µm. Als makroskopische Vergleichsstruktur
können zerkleinerte Eierschalen herangezogen werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft feste Wasch- und Rei
nigungsmittel mit Schüttgewichten von wenigstens etwa 0,7 g/cm³, enthal
tend Tenside in Abmischung mit die Wasch- und Reinigungskraft verstärken
den Builderkomponenten zusammen mit weiteren Hilfs- und/oder Wertstoffen
sowie schütt- und rieselfähige Wertstoffgemische zur Verwendung im ge
nannten Gebiet, enthaltend eine oder mehrere Builderkomponente(n), die
wenigstens anteilig auf Basis von wasserlöslichen Natriumsilikaten mit
einem Modul von 1,3 bis 4 in Abmischung mit weiteren Wert- und/oder
Hilfsstoffen des genannten Einsatzgebietes basieren. Diese
Mehrstoffgemische kennzeichnen sich dadurch, daß sie - insbesondere zur
Ausbildung und/oder Verstärkung der Inkrustationsminderung, d. h. zur Ver
besserung der sekundären Wasch- und Reinigungskraft - wasserlösliche
röntgenamorphe Natriumsilikate als Mischungskomponente enthalten, die
durch Auftrocknung wäßriger Natriumsilikatzubereitungen zu einem über
trockneten rieselfähigen Feststoffgut mit Restwassergehalten bis höchstens
15 Gew.-% und Schüttgewichten von höchstens 0,5 g/cm³ hergestellt worden
sind. Dabei besitzen die im Gemisch vorliegenden röntgenamorphen Natrium
silikate die zuvor angegebene Scherbenform und zeichnen sich insbesondere
durch das Vorliegen mikrokristalliner Feststoffbereiche aus.
Die erfindungsgemäße Lehre erfaßt schließlich die Verwendung der angege
benen röntgenamorphen übertrockneten Natriumsilikate des angegebenen Mo
dulbereichs mit Restwassergehalten bis zu 15 Gew.-% als multifunktionelle
Mischungskomponenten mit Builderwirkung und hoher Aufnahmekapazität für
fließfähige Hilfs- und Wertstoffe in Abmischungen des Bereichs fester
Wasch- und Reinigungsmittel oder hierfür geeigneter Vorgemische. Die er
findungsgemäß zu verwendenden röntgenamorphen übertrockneten Natriumsi
likate zeichnen sich insbesondere durch die folgende Kombination von
Stoffeigenschaften aus: Schüttgewichte gleich oder kleiner 0,5 g/cm³,
spezifische BET-Oberfläche von mindestens 5 m²/g sowie kumulatives Volumen
oberhalb 100 mm³/g. Wesentliche Elemente dieser Definition werden durch
die erwähnte Scherbenstruktur des übertrockneten röntgenamorphen Natrium
silikats bestimmt, beziehungsweise sichergestellt.
Das die unterschiedlichen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Handelns
verbindende Bestimmungselement ist die Builderkomponente auf Natriumsili
katbasis. Die übergeordnete Zielvorstellung der Erfindung ist hier, für
den angesprochenen Bereich der Wasch- und Reinigungsmittel eine Fest
stoffkomponente vorzuschlagen, die sich einerseits durch eine vielgestal
tige Multifunktionalität auszeichnet, zum anderen aber sowohl bei der
Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln in heute gewünschten Ange
botsformen als auch beim praktischen Einsatz dieser Wasch- und Reini
gungsmittel neue und verbesserte Möglichkeiten eröffnet. Die wesentlichen
Parameter dieser bestimmenden Komponente im Sinne des erfindungsgemäßen
Handelns werden dementsprechend nachfolgend zunächst dargestellt.
Der erfindungsgemäß zum Einsatz kommende Natriumsilikatbuilder ist ein
feinteiliger Feststoff hoher und rascher Wasserlöslichkeit, der sich
durch eine Mehrzahl ausgewählter und miteinander verbundener Stoffparame
ter auszeichnet. Seine Herstellung ist - ausgehend von Wasserglaslösungen
der nachfolgend angegebenen Parameter oder auch ausgehend von konventio
nell durch insbesondere Sprühtrocknung hergestellten festen rieselfähigen
Natriumsilikatpulvern - auf verschiedenen Wegen möglich.
Ein erstes wichtiges Bestimmungselement der erfindungsgemäßen Builderkom
ponente ist ihre röntgenamorphe Beschaffenheit. Amorphe Alkalisilikate
werden schon seit langer Zeit in Waschmitteln eingesetzt, ihre Funktion
besteht im wesentlichen darin, die für den Waschprozeß notwendige Alka
lität zu liefern. In marktgängigen Waschmitteln werden amorphe Natri
umsilikate als sprühgetrocknete Wassergläser mit dem Modul (SiO₂/Na₂O-
Gewichtsverhältnis) von ca. 2 bis 3,5 verwendet. Diese Feststoffpulver
enthalten üblicherweise ca. 18 bis 20 Gew.-% Wasser und zeichnen sich un
ter anderem dadurch aus, daß sie nur eine sehr geringe spezifische Ober
fläche nach BET (DIN 66131) aufweisen, die wesentlich kleiner als 5 m²/g
ist. Auch ist deren kumulatives Volumen, bestimmbar über Hg-Porosimetrie
messungen (in Anlehnung an DIN 66133) sehr gering und erreicht üblicher
weise Werte bis 50 mm³/g. Die Aufnahmekapazität dieser sprühgetrockneten
Wassergläser gegenüber flüssigen Komponenten, beispielsweise nichtioni
schen Tensiden, ist äußerst gering. Schon bei Zugaben von 5 Gew.-% des
Niotensids verlieren die Feststoffe ihre Pulvereigenschaften und verkleben
untereinander. Die erfindungsgemäß jetzt zum Einsatz kommenden feinteili
gen Feststoffbuilder können sich zwar in einer Reihe von Stoffparametern
mit den entsprechenden Werten der handelsüblichen Wassergläser in Fest
stofform überschneiden, in der Summe ihrer Eigenschaften unterscheiden sie
sich jedoch grundlegend.
Die erfindungsgemäßen Builderkomponenten sind röntgenamorphe Natriumsili
kate des üblicherweise im hier angesprochenen Gebiet zum Einsatz kommenden
Modulbereiches von 1 bis 4, insbesondere innerhalb des Bereiches von 1,3
bis 3,7. Besondere Bedeutung kommt Modulwerten von wenigstens 1,5 und da
bei insbesondere dem Bereich von 1,5 bis 3,3 zu. Bevorzugte weitere untere
Grenzwerte für den Modulbereich liegen bei 1,7 und insbesondere bei 1,9,
während weiterhin bevorzugte Obergrenzen bei Modulwerten von 3,0 und ins
besondere 2,7 liegen. In der bisherigen Praxis der Verwendung amorpher
Wassergläser in Feststofform in Waschmitteln kann Modulwerten um 2 - also
den Disilikatverbindungen - eine besondere Bedeutung zukommen. Auch er
findungsgemäß sind Wassergläser dieses Modulwertes geeignet. In wichtigen
Ausführungsformen der Erfindung werden jedoch Natriumsilikatbuilder be
ziehungsweise Buildergemische eingesetzt, die wenigstens anteilsweise von
diesem Modulwert abweichen und im übrigen im angegebenen Zahlenrahmen
liegen. Hier bevorzugte Ausführungsformen kennzeichnen sich dadurch, daß
wenigstens 5 Gew.-% und insbesondere wenigstens 10 bis 20 Gew.-% des
röntgenamorphen Natriumsilikatbuilders vom Modulwert 2 abweichen.
Ein weiteres wichtiges Bestimmungselement für die Builderkomponenten der
erfindungsgemäßen Definition ist in ihrem Wassergehalt zu sehen. Die Er
findung sieht hier den Einsatz von feinteiligen Natriumsilikaten im über
trockneten Zustand vor. Geeignet sind insbesondere Produkte mit Wasserge
halten von höchstens und vorzugsweise kleiner als 15 Gew.-%, wobei dem
Bereich von etwa 1 bis 13 Gew.-% und dabei wiederum dem Bereich von we
nigstens etwa 3 Gew.-% Wasser, besondere Bedeutung zukommen kann. In einer
wichtigen Ausführungsform kommen übertrocknete röntgenamorphe Natriumsi
likate des angegebenen Modulbereiches mit Wassergehalten oberhalb etwa 6
Gew.-% und insbesondere des entsprechenden Bereiches bis etwa 13 bis 15
Gew.-% in Betracht.
Übertrocknete Natriumsilikate dieser Art zeichnen sich als primäres
Trocknungsgut durch extrem geringe Schüttdichten aus. Erfindungsgemäß sind
dementsprechend Natriumsilikatbuilder der geschilderten Art bevorzugt, die
Schüttdichten gleich oder kleiner 0,5 g/cm³ und insbesondere von höchstens
etwa 0,4 g/cm³ besitzen. Schüttdichten des primären Trocknungsgutes un
terhalb des zuletzt genannten Zahlenwertes können besonders bevorzugt
sein, als geeigneter Zahlenbereich ist hier für die Schüttdichten insbe
sondere zu nennen 0,1 bis 0,35 g/cm³.
Ein primäres Trocknungsgut auf Natriumsilikatbasis dieser Art ist durch
eine Reihe von Herstellverfahren zugänglich, auf die nachfolgend noch im
einzelnen eingegangen wird. Unabhängig von der jeweils speziellen Her
stellung zeichnen sich diese erfindungsgemäß bevorzugten Anbietungsformen
des feinteiligen Natriumsilikats durch hohe BET-Oberflächen (DIN 66131)
und durch hohe Zahlenwerte zum kumulativen Volumen (DIN 66133) aus. Die
BET-Oberfläche erfindungsgemäß besonders brauchbarer Builder liegt bei
wenigstens etwa 5 m²/g, wobei unteren Grenzwerten für diese BET-Oberfläche
von wenigstens etwa 7,5 m²/g und insbesondere von wenigstens etwa 10 m²/g
bis beispielsweise etwa 20 m²/g besondere Bedeutung zukommt. Das kumula
tive Volumen dieser Builder in der Form des primären Trocknungsgutes liegt
in der Regel bei Werten von wenigstens 100 mm³/g, wobei entsprechende
Werte von wenigstens 150 mm³/g und insbesondere von wenigstens 200 mm³/g
besonders bevorzugt sind.
Die hier zuletzt geschilderten Stoffparameter der niederen Schüttdichten
und hohen Werte für die BET-Oberfläche und das kumulative Volumen stehen
in Beziehung zur Struktur des Feststoffgutes. Es handelt sich bei Mate
rialien dieser Art in der Regel um ein übertrocknetes und damit versprö
detes Wasserglas, das durch geeignete Verfahrensmaßnahmen zu einem scher
benartigen Gut aufgebrochen ist. Die Ausbildung dieser Scherbenstruktur
führt zu den hier zitierten wichtigen physikalischen Eigenschaften. Die
vorgängige Versprödung durch Obertrocknung hat offensichtlich wichtigen
Einfluß auf die anwendungstechnischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Builderkomponenten im Rahmen des Gesamtwaschmittels. Auffallend ist dabei
insbesondere - zusätzlich zur Verbesserung der Primärwaschkraft - die
Verstärkung der Inkrustationsinhibierung und damit die Verbesserung der
sogenannten sekundären Waschkraft von beispielsweise Textilwaschmitteln.
Die Löslichkeit und Lösegeschwindigkeit der erfindungsgemäßen Builderkom
ponenten in Wasser ist grundsätzlich gut. Dabei gilt jedoch die folgende
Besonderheit: Man beobachtet ein nachträgliches Lösen von Silikat im Ver
gleich zum Alkali. Gegenüber bisher üblichen Handelsprodukten liegt hier
eine wichtige Abweichung vor, die möglicherweise insbesondere im Zusam
menhang mit der Verbesserung der sekundären Waschwirkung zu sehen ist. Die
Lösegeschwindigkeit des primären Trocknungsgutes liegt vorzugsweise bei
höchstens etwa 1 Minute unter Standardbedingungen (95 Gew.-%/40°C).
Das Aufnahmevermögen des primären Trocknungsgutes im Sinne der erfin
dungsgemäßen Definition für Flüssigkomponenten ist überraschend hoch.
Vermutlich spielt auch hier der Scherbencharakter in der räumlichen Aus
gestaltung des primären Trocknungsguts eine wichtige Rolle. In geeigneten
Mischaggregaten können beispielsweise mindestens 40 bis 50 Gew.-% - be
zogen auf das Gewicht des Alkalisilikatbuilders - an Flüssigkomponenten
wie entsprechenden Niotensiden aufgebracht werden. Bei wichtigen Ausfüh
rungsformen der erfindungsgemäßen Builderkomponenten können die Flüssig
bestandteile mengengleich aufgenommen werden, wobei es auch möglich ist,
wenigstens das Doppelte des Eigengewichts an Flüssigkomponente - wieder
bezogen auf das Gewicht des erfindungsgemäß definierten Natriumsilikat
builders - einzutragen und hier zu binden.
Die Herstellung der im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre übertrockneten
Natriumsilikate kann sowohl von wäßrigen fließfähigen Natriumsilikatzube
reitungen als auch von bereits vorliegenden Trockenformen des Natriumsi
likats - insbesondere ausgehend von einem sprühgetrockneten Natriumsilikat
- erfolgen. Wesentlich ist die hinreichende Entfernung des Wassers aus dem
aufzutrocknenden Gut in den zahlenmäßig zuvor definierten Bereich des
übertrockneten Natriumsilikats. Die erfindungsgemäß geforderte hinrei
chende Absenkung des Wassergehaltes kann insbesondere durch Behandlung des
feinteiligen Gutes bei hinreichend über 100°C erhöhten Temperaturen er
folgen. Geeignet ist hier insbesondere der Temperaturbereich bis maximal
500°C, vorzugsweise von 120 bis 450°C. Es bilden sich zunächst ver
sprödete Materialschichten des Natriumsilikats aus - beispielsweise ent
sprechend versprödete Hohlkugeln eines sprühgetrockneten Produktes - die
schon beim Eintrag mäßiger Scher- beziehungsweise Schlagkräfte zur ge
wünschten Scherbenstruktur aufbrechen. In einer wichtigen Ausführungsform
der Erfindung werden damit Natriumsilikate der geschilderten Stoffparame
ter zur Verfügung gestellt, die durch Auftrocknung einer wäßrigen Natri
umsilikatzubereitung unter Mitverwendung einer Heißgasphase als Trock
nungsmedium und/oder durch Tempern eines sprühgetrockneten Natriumsilikats
mit Wassergehalten von wenigstens 15 Gew.-% bei Temperaturen von 120 bis
450°C und erforderlichenfalls bei gleichzeitiger und nachfolgender Kraft
einwirkung zur Ausbildung der Scherbenstruktur hergestellt worden sind.
Die Auftrocknung des wasserhaltigen Gutes zum übertrockneten Material im
Sinne der erfindungsgemäßen Definition und dessen Zerstörung zur Scher
benstruktur kann in einem Verfahrensschritt oder auch getrennt voneinander
durchgeführt werden.
Ein Beispiel für die Gewinnung der erfindungsgemäßen Builderfeststoffe in
einem integralen Arbeitsschritt liegt im Einsatz von Turbotrocknern, die
insbesondere mit Schlageinrichtungen ausgerüstet sein können, so wie sie
beispielsweise in der eingangs zitierten EP-A-0 542 131 beschrieben sind.
Abweichend von der Lehre dieser Druckschrift wird erfindungsgemäß jetzt
ein solcher Turbotrockner aber unter Bedingungen gefahren, die nicht zum
Erhalt der Granulatstruktur, sondern zur gezielten Erzeugung und zum Bre
chen aufgeblähter Partikel führen. Aber auch die Kombination einer Sprüh
trocknung flüssiger Wasserglaslösungen zum rieselfähigen Feststoff und die
nachfolgende Temperung bei Temperaturen von beispielsweise 200 bis 450°C
führt bereits zu der erfindungsgemäß angestrebten Vergrößerung der Ober
fläche des Feststoffmaterials. Durch den zusätzlichen Energieeintrag bei
spielsweise in Misch-, Mahl- oder Knetaggregaten bricht dann das über
trocknete Gut im angestrebten Sinne, so daß die hohe innere Oberfläche für
Flüssigkomponenten verfügbar wird.
Charakteristisch für die röntgenamorphen Trockenprodukte im Sinne der
erfindungsgemäßen Definition ist, daß mit Hilfe der Elektronenbeugung mi
krokristalline Anteile festgestellt werden können. Im Rahmen dieser Er
findung bedeutet dabei Mikrokristallinität, daß zwar Nahordnungen der
einzelnen Bausteine vorhanden sind, jedoch übergreifende Fernordnungen
fehlen, so daß im Röntgenbeugungsspektrum keine Reflexe auftreten und die
Silikate somit als röntgenamorph charakterisierbar sind.
Wie eingangs angegeben, umfaßt die Erfindung weiterführende Ausführungs
formen, in denen die hier in ihren Stoffeigenschaften geschilderten über
trockneten Natriumsilikatbuilder als Bestandteil von insbesondere festen
Wasch- und Reinigungsmitteln oder aber als Bestandteil in Vorgemischen für
die Herstellung von solchen Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt sind.
Die erfindungsgemäße Lehre umfaßt in dieser Ausgestaltung praktisch be
liebige Stoffkombinationen, in denen die multifunktionelle Kombination von
Stoffparametern wenigstens anteilig ausgenutzt werden soll.
Für die Ausbildung und Konfektionierung von festen Wasch- und Reinigungs
mitteln oder Vorgemischen für diesen Einsatzzweck können die erfindungs
gemäß beschriebenen Builderkomponenten dann besonders wichtige Mischungs
bestandteile sein, wenn bei Raum- und/oder Verarbeitungstemperatur flüs
sige Mischungsbestandteile in nicht unwesentlichen Mengen in das Wirk
stoffgemisch eingearbeitet werden sollen. Durch die hohen BET-Oberflächen
und das zur Verfügung stehende kumulative Volumen der erfindungsgemäßen
Builder wird eine wirkungsvolle Adsorption von Flüssigkomponenten ermög
licht, ohne daß die Pulvereigenschaften der Festkörper verloren gehen.
Insbesondere gilt das auch für erhöhte Temperaturbereiche, die im Rahmen
der Herstellung der bei Raumtemperatur festen Wertstoffzubereitungen
durchschritten werden, in denen sich Mischungskomponenten, beispielsweise
durch Schmelzen verflüssigen, die an sich bei Raumtemperatur fest sind.
Vorteilhaft ist für die Praxis aber nicht nur diese Befähigung, beträcht
liche Flüssiganteile zu binden und damit gewissermaßen zu verfestigen,
beim Eintrag des Mischgutes in die wäßrige Flotte kommt ein anderer Vor
teil zum Tragen: Die innige Durchsetzung einer beispielsweise verzögert
wasserlöslichen Komponente mit dem leicht wasserlöslichen anorganischen
Builder in Scherbenstruktur im Sinne der erfindungsgemäßen Definition
führt zu einer unmittelbaren Dispergierungshilfe beim Lösevorgang des
aufgenommenen schwerer wasserlöslichen Gutes. Hier liegen wichtige
verfahrenstechnische und anwendungstechnische Vorteile beispielsweise bei
der Herstellung und Konfektionierung von Wasch- und Reinigungsmitteln in
hochverdichteter Form, wie sie heute vom Verbraucher und vom Markt ge
wünscht und gefördert werden. Lediglich beispielhaft sei auf die Ange
botsform der Textilwaschmittel in der Ausbildung als hochverdichtete
Extrudate verwiesen.
Besondere Bedeutung kann den erfindungsgemäßen strukturgebenden Buildern
in Scherbenform zur Bindung und Aufnahme von Flüssigkomponenten aus dem
Bereich der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln zukommen. Als
Beispiele seien hier bei Raumtemperatur oder mäßig erhöhten Temperaturen
flüssige niotensidische Verbindungen, wasserhaltige Aniontensidpasten be
ziehungsweise Zubereitungen, aber auch Schmelzen beziehungsweise plasti
fizierte hochkonzentrierte Aniontenside, Schauminhibitoren wie Silikone
und/oder Paraffine, aber auch Textilweichmacherformulierungen zum Einsatz
in Wasch- und Reinigungsmitteln für Haushalt und Gewerbe benannt. Die in
nige Vermischung der fließfähigen Komponenten mit der anorganischen Kom
ponente mit großer Oberfläche und die Möglichkeit, diesen vorgegebenen
Mischungszustand auch im Rahmen der Vollkonfektionierung der Wasch- und
Reinigungsmittel aufrechtzuerhalten, sichert nicht nur die zunächst ge
wünschte Verfestigung des Wertstoffgemisches, insbesondere findet die
funktionelle Absicherung der jeweiligen Wertstoffkomponente beim Einmi
schen in die wäßrige Waschflotte durch die mit großer Oberfläche und hoher
Wasserlöslichkeit vorliegende Builderkomponente statt. Die erfindungsgemäß
eingesetzten Builderkomponenten besitzen durchweg hohe Calcium- und
Magnesiumbindevermögen, in der Regel von mindestens 4 mval/g Produkt (be
rechnet auf die wasserfreie Substanz). Optimiert und sichergestellt wird
damit die Funktionsfähigkeit auch gerade von gegenüber Wasserhärte emp
findlichen Aktivsubstanzen bei ihrem Erstkontakt mit umgebender wäßriger
Phase in der Waschflotte. Es leuchtet sofort ein, daß damit für die nach
folgenden Arbeitsschritte des Wasch- und Reinigungsprozesses wichtige An
fangshilfen gegeben werden. Verständlich wird daraus aber gerade auch ein
wesentlicher Kern, in dem sich die erfindungsgemäße Lehre vom Stand der
Technik unterscheidet: Die partikuläre Anbietungsform der erfindungsgemäß
beschriebenen und eingesetzten Builderkomponenten auf Natriumsilikatbasis
kennzeichnet sich unter anderem durch die mit der Scherbenform verbundene
große zugängliche Oberfläche. Für den Reaktionsablauf der Auflösung des
Wasch- und Reinigungsmittelgemisches in der Waschflotte und die Primärre
aktionen der Interaktion zwischen wäßriger Flotte und Wirkstoffmischung
führt das zu wichtigen Vorteilen gegenüber vergleichbaren Stoffmischungen,
in denen die Builderkomponente in Form weitgehend abgerundeter kleiner
Partikel mit insgesamt stark verringerter Oberfläche vorliegen bezie
hungsweise zum Einsatz kommen.
In dem hier betroffenen Gebiet der Abmischungen der erfindungsgemäßen
röntgenamorphen Builder auf Natriumsilikatbasis mit weiterführenden Wert
und/oder Hilfsstoffen aus dem Gebiet der Wasch- und Reinigungsmittel wer
den die im jeweiligen Stoffgemisch vorliegenden Mengenverhältnisse von
Builder zu aufgenommenem Wert- und/oder Hilfsstoff(gemisch) durch den
Einsatzzweck unter Berücksichtigung des allgemeinen Fachwissens bestimmt.
Lediglich beispielhaft seien einzelne charakteristische Fälle dargestellt:
In fertigen Wasch- und Reinigungsmittelformulierungen liegt der Builder
gehalt üblicherweise im Bereich von etwa 15 bis 60 Gew.-% - bezogen auf
das Gesamtgewicht des festen Wasch- und Reinigungsmittels. Hier können
erfindungsgemäß ausgestaltete Alkalisilikatbuilder den gesamten Builder
anteil ausmachen. Ebenso ist es aber auch möglich, erfindungsgemäß aus
gestaltete Builderkomponenten nur als einen Anteil eines weitere an sich
bekannte Mischungskomponenten mit Buildereigenschaften enthaltenden Ge
samtgemisches einzusetzen. Mitentscheidend wird hier die angestrebte
Funktion sein, die den erfindungsgemäß definierten Builderkomponenten im
Rahmen des gesamten Wasch- und Reinigungsmittels zukommt. Sollen primär
flüssige Wirkstoffkomponenten in verfestigter Form in das Gesamtgemisch
eingetragen werden, die insbesondere in vergleichsweise geringen Zusatz
mengen mitverwendet werden - beispielsweise Schauminhibitoren - dann kann
der Gehalt solcher Wasch- und Reinigungsmittel an Alkalisilikatbuildern im
erfindungsgemäßen Sinne vergleichsweise gering sein. Hier wird dann primär
Gebrauch gemacht von der hohen Aufnahmekapazität des erfindungsgemäß de
finierten Materials für Flüssigphasen. Ganz anders liegen die Verhältnis
se, wenn im fertigen Wasch- und Reinigungsmittel den erfindungsgemäß de
finierten Buildern für den praktischen Anwendungszweck die überwiegende
oder gar die alleinige Builderfunktion zukommt. Hier werden dann ver
gleichsweise große Mengen des Mehrstoffgemisches durch die erfindungsgemäß
definierten Natriumsilikate ausgebildet sein.
Die Abmischung der erfindungsgemäßen Builderkomponenten mit flüssigen oder
erschmolzenen Wert- und/oder Hilfsstoffen kompensiert den von der heutigen
Waschmitteltechnologie empfundenen Nachteil für die in Scherbenform vor
liegenden übertrockneten Natriumaluminiumsilikate, der sich in ihrem nie
deren Schüttgewicht ausdrückt. Durch Aufnahme der Wert- und/oder Hilfs
stoffe in fließfähigem Zustand wird das Schüttgewicht des kombinierten
Materials sehr weitgehend frei variierbar. So können die Builderkomponen
ten auch in modernen Waschmitteln mit Schüttdichten von wenigstens etwa
0,7 g/cm³ eingesetzt werden.
Wenn auch die Abmischung der erfindungsgemäß definierten Builderkompo
nenten mit fließfähigen Wert- und/oder Hilfsstoffen wenigstens in einer
ersten Verarbeitungsstufe eine bevorzugte Maßnahme - insbesondere im Sinne
einer hinreichenden Verdichtung des Gutes - sein kann, so ist die Lehre
der Erfindung hierauf jedoch nicht eingeschränkt. Auch die unmittelbare
Abmischung mit Feststoffen führt zu wichtigen Vorteilen, die dann insbe
sondere in der Anwendung der Mehrstoffgemische als Wasch- und Reinigungs
mittel liegen können. Zum Tragen kommt hier insbesondere die Fähigkeit der
beschriebenen Builderkomponenten zur Verminderung der Inkrustationsbildung
und damit zur Verbesserung der sekundären Waschkraft von insbesondere
Textilwaschmitteln. Durch Wahl des Moduls - in Abstimmung mit der sonsti
gen Zusammensetzung des Mehrstoffgemisches und dem beabsichtigten
Einsatzzweck - können Wirkungsoptimierungen in an sich bekannter Weise
eingestellt werden. Die Erfindung sieht darüber hinaus vor, Gemische von
unterschiedlichen Builderkomponenten im Sinne der erfindungsgemäßen Defi
nition einzusetzen, die sich insbesondere durch ihre jeweiligen Modulwerte
unterscheiden. Auf diese Weise können weiterführende Optimierungen in der
Gesamtwirkung eingestellt werden.
Im nachfolgenden werden ohne Anspruch auf Vollständigkeit Angaben zu Mi
schungskomponenten gemacht, die im Rahmen der erfindungsgemäßen Mehr
stoffgemische mitverwendet werden können. Grundsätzlich steht hier der
gesamte Bereich der Wert- und Hilfsstoffe aus dem Gebiet der Wasch- und
Reinigungsmittel zur Verfügung. Insbesondere kommen hier Tenside anio
nischer, nichtionischer, kationischer, amphoterer und/oder
zwitterionischer Struktur sowie weitere anorganische und/oder organische
Buildersubstanzen, Bleichmittel und Bleichaktivatoren, Enzyme und Enzym
stabilisatoren, Schauminhibitoren, optische Aufheller, anorganische alka
lische und/oder in Wasser neutral reagierende Salze, beispielsweise Sul
fate oder Chloride, und Farb- und Duftstoffe in Betracht.
Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise die bekannten C₉-C₁₃-Al
kylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate und Alkansulfonate in Betracht. Ge
eignet sind auch Ester von α-Sulfofettsäuren bzw. die Disalze der α-
Sulfofettsäuren. Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte
Fettsäureglycerinester, welche Mono-, Di- und Triester sowie deren
Gemische darstellen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung durch
ein Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von
Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden.
Geeignete Tenside vom Sulfat-Typ sind die Schwefelsäuremonoester aus pri
mären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs, insbesondere aus
Fettalkoholen, z. B. aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Oleylalkohol,
Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol, oder den C₁₀-C₂₀-Oxoalko
holen, und diejenigen sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge. Auch die
Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten Al
kohole, wie 2-Methyl-verzweigte C₉-C₁₁-Alkohole mit im Durchschnitt 2 oder
3,5 Mol Ethylenoxid, sind geeignet.
Bevorzugte Aniontensid-Mischungen enthalten Kombinationen aus Alk(en)yl
sulfaten, insbesondere Mischungen aus gesättigten und ungesättigten Fett
alkoholsulfaten, und Alkylbenzolsulfonaten, sulfierte Fettsäureglycerin
estern und/oder α-Sulfofettsäureestern und/oder Alkylsulfosuccinaten.
Insbesondere sind hierbei Mischungen bevorzugt, die als anionische Tenside
Alk(en)ylsulfate und Alkylbenzolsulfonate und optional α-Sulfofettsäure
methylester und/oder sulfierte Fettsäureglycerinester enthalten.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen, vorzugsweise in
Mengen unterhalb 5 Gew.-%, in Betracht. Geeignet sind gesättigte Fettsäu
reseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure oder
Stearinsäure, sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z. B. Kokos-,
Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische. Ungesättigte
Fettsäureseifen, die sich beispielsweise von der Ölsäure ableiten, können
ebenfalls vorhanden sein, allerdings soll ihr Anteil an den Seifen 50
Gew.-% nicht überschreiten.
Die anionischen Tenside und Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium-
oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-,
Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen
Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der
Natriumsalze vor. Der Gehalt der Mittel an anionischen Tensiden beträgt im
allgemeinen zwischen 5 und 40 Gew.-%.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhaf
terweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8
bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol
Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-
Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste
im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten
vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten
aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-,
Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro
Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören
beispielsweise C₁₂-C₁₄-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C₉-C₁₁-Alkohol mit 7
EO, C₁₃-C₁₅-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C₁₂-C₁₈-Alkohole mit
3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C₁₂-
C₁₄-Alkohol mit 3 EO und C₁₂-C₁₈-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen
Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein
spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Be
vorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf
(narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Ten
siden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Bei
spiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der
allgemeinen Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären ge
radkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylver
zweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen
bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6
C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x,
der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine
beliebige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
in der R²CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffato
men, R³ für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydro
xyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen
steht.
Der Anteil der nichtionischen Tenside in den Mitteln beträgt im allgemei
nen 2 bis 25 Gew.-%.
Als weitere anorganische Buildersubstanzen können alle bisherigen übli
cherweise eingesetzten Buildersubstanzen eingesetzt werden. Zu diesen
zählen insbesondere Zeolithe, kristalline Schichtsilikate, ja sogar
Phosphate, wenn ihr Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden wer
den sollte. Ihr Gehalt kann in Abhängigkeit des Gehalts an den
erfindungsgemäßen röntgenamorphen und übertrockneten Silikaten mit Scher
benstruktur in einem weiten Bereich variieren. Die Summe aus üblichen
Buildersubstanzen und den erfindungsgemäßen Silikaten beträgt üblicher
weise 10 bis 60 Gew.-%.
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die bevorzugt
in Form ihrer Natriumsalze eingesetzten Polycarbonsäuren, wie Citronen
säure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren,
Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Ein
satz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen
aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Ci
tronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zucker
säuren und Mischungen aus diesen.
Geeignete polymere Polycarboxylate sind beispielsweise die Natriumsalze
der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit
einer relativen Molekülmasse von 800 bis 150 000 (auf Säure bezogen). Ge
eignete copolymere Polycarboxylate sind insbesondere solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure.
Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Malein
säure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Ma
leinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren,
beträgt im allgemeinen 5000 bis 200 000, vorzugsweise 10 000 bis 120 000 und
insbesondere 50 000 bis 100 000. Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch
abbaubare Terpolymere, beispielsweise solche, die als Monomere Salze der
Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Deri
vate (P 43 00 772.4) oder die als Monomere Salze der Acrylsäure und der
2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate (P 42 21 381.9) enthalten.
Weitere geeignete Buildersysteme sind Oxidationsprodukte von
carboxylgruppenhaltigen Polyglucosanen und/oder deren wasserlöslichen
Salzen, wie sie beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-93/08251 beschrieben werden oder deren Herstellung beispielsweise in
der internationalen Patentanmeldung WO-A-93/16110 oder der älteren
deutschen Patentanmeldung P 43 30 393.0 beschrieben wird.
Zusätzlich können die Mittel auch Komponenten enthalten, welche die Öl-
und Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen. Dieser Effekt
wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das bereits
vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese öl- und
fettlösende Komponente enthält, gewaschen wird. Zu den bevorzugten öl- und
fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Cellulose
ether wie Methylhydroxypropylcellulose mit einem Anteil an Methoxyl-Grup
pen von 15 bis 30 Gew.-% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15
Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die
aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der
Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethy
lenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten.
Zusätzlich zu den Silikaten können die Mittel auch weitere wasserlösliche
anorganische Salze wie Bicarbonate und Carbonate, vorzugsweise in ihrer
Alkalimetallsalzform, enthalten. Der Gehalt der Mittel an Natriumcarbonat
kann dabei beispielsweise bis zu etwa 20 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 5
und 15 Gew.-% betragen und liegt bei einem Gehalt der Mittel an den
erfindungsgemäßen Silikaten von oberhalb 20 Gew.-% insbesondere bei Werten
bis etwa 10 Gew.-%. Nach der Lehre der älteren deutschen Patentanmeldung
P 43 19 578.4 können Alkalicarbonate auch durch schwefelfreie, 2 bis 11
Kohlenstoffatome und gegebenenfalls eine weitere Carboxyl- und/oder
Aminogruppe aufweisende Aminosäuren und/oder deren Salze ersetzt werden.
Im Rahmen dieser Erfindung ist es dabei bevorzugt, daß ein teilweiser bis
vollständiger Austausch der Alkalicarbonate durch Glycin bzw. Glycinat
erfolgt.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H₂O₂ liefernden Verbin
dungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmono
hydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind bei
spielsweise Natriumpercarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate so
wie H₂O₂ liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Per
oxophthalate, Diperazelainsäure oder Diperdodecandisäure. Der Gehalt der
Mittel an Bleichmitteln beträgt vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-% und insbe
sondere 10 bis 20 Gew.-%, wobei vorteilhafterweise Perboratmonohydrat
eingesetzt wird.
Um beim Waschen bei Temperaturen von 60°C und darunter eine verbesserte
Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die Präparate
eingearbeitet werden. Beispiele hierfür sind mit H₂O₂ organische Persäuren
bildende N-Acyl- bzw. O-Acyl-Verbindungen, vorzugsweise N,N′-
tetra-acylierte Diamine, ferner Carbonsäureanhydride und Ester von Poly
olen wie Glucosepentaacetat. Weitere bekannte Bleichaktivatoren sind
acetylierte Mischungen aus Sorbitol und Mannitol, wie sie beispielsweise
in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 525 239 beschrieben werden. Der
Gehalt der bleichmittelhaltigen Mittel an Bleichaktivatoren liegt in dem
üblichen Bereich, vorzugsweise zwischen 1 und 10 Gew.-% und insbesondere
zwischen 3 und 8 Gew.-%. Besonders bevorzugte Bleichaktivatoren sind
N,N,N′,N′-Tetraacetylethylendiamin (TAED), 1,5-Diacetyl-2,4-dioxo
hexahydro-1,3,5-triazin (DADHT) und acetylierte Sorbitol-Mannitol-
Mischungen (SORMAN).
Beim Einsatz in maschinellen Waschverfahren kann es von Vorteil sein, den
Mitteln übliche Schauminhibitoren zuzusetzen. Als Schauminhibitoren eignen
sich beispielsweise Seifen natürlicher oder synthetischer Herkunft, die
einen hohen Anteil an C₁₈-C₂₄-Fettsäuren aufweisen. Geeignete nicht-
tensidartige Schauminhibitoren sind beispielsweise Organopolysiloxane und
deren Gemische mit mikrofeiner, ggf. silanierter Kieselsäure sowie Paraf
fine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter
Kieselsäure oder Bistearylethylendiamid. Mit Vorteilen werden auch Gemi
sche aus verschiedenen Schauminhibitoren verwendet, z. B. solche aus Sili
konen, Paraffinen oder Wachsen. Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren,
insbesondere Silikon- oder Paraffin-haltige Schauminhibitoren, an eine
granulare, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz gebunden.
Insbesondere sind dabei Mischungen aus Paraffinen und Bistearylethylen
diamiden bevorzugt.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen,
Cellulasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus
Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus lichenifor
mis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugs
weise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die
aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischun
gen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase oder
Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase oder aus Protease,
Amylase und Lipase oder Protease, Lipase und Cellulase, insbesondere je
doch Cellulase-haltige Mischungen von besonderem Interesse. Auch Peroxi
dasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen.
Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen
eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der An
teil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate kann beispielsweise
etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis etwa 2 Gew.-% betragen.
Als Stabilisatoren insbesondere für Perverbindungen und Enzyme kommen die
Salze von Polyphosphonsäuren, insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphon
säure (HEDP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure (DETPMP) oder
Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure (EDTMP) in Betracht.
Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten
Schmutz in der Flotte suspendiert zu halten und so das Vergrauen zu ver
hindern. Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur ge
eignet, beispielsweise die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren,
Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren der
Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der
Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende
Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich lösliche
Stärkepräparate und andere als die obengenannten Stärkeprodukte verwenden,
z. B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist
brauchbar. Bevorzugt werden jedoch Celluloseether, wie Carboxymethylcellu
lose (Na-Salz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether, wie
Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxy
methylcellulose und deren Gemische, sowie Polyvinylpyrrolidon beispiels
weise in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Mittel, eingesetzt.
Die Mittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendi
sulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B.
Salze der 4,4′-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stil
ben-2,2′-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die an
stelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylamino
gruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen.
Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle an
wesend sein, z. B. die Alkalisalze des 4,4′-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls,
4,4′-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4′-(2-
sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können
verwendet werden.
Das Schüttgewicht der bevorzugten granularen Wasch- oder Reinigungsmittel,
welche die erfindungsgemäßen Silikate enthalten, beträgt im allgemeinen
300 bis 1200 g/cm³, vorzugsweise jedoch 500 bis 1100 g/cm³. Ganz besonders
bevorzugt sind dabei Wasch- und Reinigungsmittel mit Schüttgewichten von
wenigstens 700 g/cm³. Ihre Herstellung kann nach jedem der bekannten Ver
fahren wie Mischen, Sprühtrocknung, Granulieren und Extrudieren erfolgen,
wobei die erfindungsgemäßen röntgenamorphen und übertrockneten Silikate
und vorzugsweise die mit fließfähigen Wertstoffen aus dem Gebiet der
Wasch- und Reinigungsmittel, insbesondere mit Niotensiden, beladenen Si
likate vorteilhafterweise zu den übrigen Komponenten des Mittels hinzuge
mischt werden. Geeignet sind insbesondere solche Verfahren, in denen meh
rere Teilkomponenten, beispielsweise sprühgetrocknete Komponenten und
granulierte und/ oder extrudierte Komponenten miteinander vermischt wer
den. Insbesondere in Granululations- und Extrusionsverfahren ist es be
vorzugt, die gegebenenfalls vorhandenen Aniontenside in Form eines sprüh
getrockneten, granulierten oder extrudierten Compounds entweder als Zu
mischkomponente in den genannten Verfahren oder als Additiv nachträglich
zu anderen Granulaten einzusetzen. Ebenso ist es möglich und kann in Ab
hängigkeit von der Rezeptur von Vorteil sein, wenn weitere einzelne Be
standteile des Mittels, beispielsweise Carbonate, Citrat bzw. Citronen
säure oder andere Polycarboxylate bzw. Polycarbonsäuren, polymere Poly
carboxylate, Zeolith und/oder Schichtsilikate, beispielsweise
schichtförmige kristalline Disilikate, nachträglich zu sprühgetrockneten,
granulierten und/oder extrudierten Komponenten hinzugemischt werden.
In einem Turbotrockner/Granulator der Firma Vomm (Italien) wurde eine 55
gew.-%ige wäßrige Wasserglaslösung (Na₂O : SiO₂ 1 : 2,0) bei einer Temperatur
des eingesetzten Heizgases (Luft) von 250°C und bei einer Verweilzeit von
60 Sekunden auf ein röntgenamorphes Silikat mit Scherbenstruktur und einem
Wassergehalt von 7,6 Gew.-% getrocknet. Ein analoges Ergebnis wurde er
halten, wenn die Wasserglaslösung in einem ersten Trocknungsschritt nur 20
Sekunden im Turbotrockner/Granulator verweilte und das angetrocknete Gut
zwei weiteren Trocknungsschritten von je 20 Sekunden in dem Turbotrock
ner/Granulator ausgesetzt wurde.
Die Bestimmung des Calciumbindevermögens dieses röntgenamorphen und über
trockneten Silikats erfolgte potentiometrisch mit einer Calcium-sensitiven
Elektrode der Firma Orion. Hierzu wurden zunächst in einem auf 25°C
thermostatisierten Glasgefäß 1 l Wasser von 30°d (entsprechend 30 mg
Cao/l) vorgelegt, diese Lösung mit Natronlauge auf pH 11,5 und mit Kali
umchlorid zur Simulierung eines für ein Waschmittel üblichen Elektrolyt
gehalts auf eine 0,08 molare Kaliumchlorid-Lösung eingestellt. Je 1 g der
zu untersuchenden Substanz wurden in 5 ml Ethanol gelöst und unter Rühren
zu der Kaliumchlorid-Lösung hinzugegeben. Die Abnahme der Calciumhärte
wurde mittels eines Computers als Funktion der Zeit (Resthärte) bestimmt.
Das Calciumbindevermögen des röntgenamorphen übertrockneten Silikats wies
nach 300 Sekunden eine Resthärte von 3°d auf. Überraschenderweise stieg
die Resthärte jedoch im weiteren Zeitverlauf wieder an und erreichte nach
1200 Sekunden den Wert 7,5°d. Obwohl zur Zeit noch ungeklärt ist, wie es
zu dem Phänomen des Wiederanstiegs der Resthärte kommt, ist doch ersicht
lich, daß erfindungsgemäße röntgenamorphe übertrocknete Silikate sehr
schnell den Härtebildner Calcium binden.
In einem Vergleichsbeispiel wurde das Calciumbindevermögen eines kristal
linen schichtförmigen Disilikats (SKS 6®, Handelsprodukt der Hoechst AG)
gemessen. Hier wurde keine Anomalie eines Rückgangs der Restwasserhärte
mit einem in dem beobachteten Zeitintervall anschließenden Wiederanstieg
gefunden. Allerdings betrug die Restwasserhärte im Falle des SKS 6® nach
300 Sekunden etwa 27°d und nach 1200 Sekunden 24,4°d.
Zusätzlich wurde in einem weiteren Test die Auflösegeschwindigkeit unter
sucht, wobei die Zeiten gemessen wurden, innerhalb der sich 80 Gew.-% bzw.
95 Gew.-% von 5 g des Silikats in 500 g demineralisiertem Wasser in einem
Rührgefäß bei 40°C (Konzentrationsmessung über die Leitfähigkeit) gelöst
hatten. Dabei wurden Lösezeiten von 16 Sekunden (80%) und 25 Sekunden
(95%) ermittelt. Zum Vergleich wurde der Versuch mit SKS 6® wiederholt.
Hier wurden Lösezeiten von 52 Sekunden (80%) und 80 Sekunden (95%) gefun
den.
Zusätzlich wurde in einem weiteren Test die spezifische Oberfläche des
röntgenamorphen Silikats nach BET (DIN 66131; Probenvorbereitung: 200°C
und 10-6 Torr) bestimmt. Es wurde ein Wert für die spezifische Oberfläche
von 13,4 m²/g ermittelt.
Es wurden granulare Waschmittel nachstehender Zusammensetzung
(erfindungsgemäßes Mittel M1 sowie Vergleichsbeispiel V1) in herkömmlicher
Weise zusammengemischt und getestet. Dabei enthielt das erfindungsgemäße
Mittel M1 als silikatischen Builder ein röntgenamorphes übertrocknetes
Silikat gemäß Beispiel 1 und das Vergleichsbeispiel SKS 6®.
Zusammensetzung | |
(in Gew.-%) | |
Talgfettalkoholsulfat | |
8,5 | |
C₁₂-C₁₈-Fettalkohol mit 5 EO | 16,5 |
Talgfettalkohol mit 5 EO | 1,8 |
C₁₂-C₁₈-Fettsäureseife-natriumsalz | 0,8 |
silikatischer Builder | 34,0 |
Perboratmonohydrat | 16,0 |
TAED | 6,0 |
Polyethylenglykol (relative Molekülmasse 400) | 2,0 |
Protease | 1,24 |
Entschäumergranulat auf Silikonölbasis | 0,6 |
Natriumsulfat und Wasser | Rest |
Die Prüfung erfolgte unter praxisnahen Bedingungen in Haushaltswaschma
schinen. Hierzu wurden die Maschinen mit 3,5 kg sauberer Füllwäsche und
0,5 kg Testgewebe beschickt, wobei das Testgewebe zum Teil mit üblichen
Testanschmutzungen zur Prüfung des Primärwaschvermögens imprägniert war
und zum Teil zur Prüfung des Sekundärwaschvermögens aus weißem Gewebe be
stand. Als Testgewebe wurden Streifen aus standardisiertem Baumwollgewebe
(Wäschereiforschungsanstalt Krefeld, WFK), Wirkware (Baumwolltrikot, B),
Nessel (BN) und Frottiergewebe (FT) verwendet.
Waschbedingungen: Leitungswasser von 23°d (äquivalent zu 230 mg Cao/l), eingesetzte Waschmittelmenge pro Mittel und Maschine 80 g,
Waschtemperatur 25 bis 90°C (Aufheizzeit 60 Minuten, 15 Minuten bei 90°C),
Flottenverhältnis (kg Wäsche : Liter Waschlauge im Hauptwaschgang) 1 : 5,7,
4maliges Nachspülen mit Leitungswasser, Abschleudern, Trocknen.
Waschbedingungen: Leitungswasser von 23°d (äquivalent zu 230 mg Cao/l), eingesetzte Waschmittelmenge pro Mittel und Maschine 80 g,
Waschtemperatur 25 bis 90°C (Aufheizzeit 60 Minuten, 15 Minuten bei 90°C),
Flottenverhältnis (kg Wäsche : Liter Waschlauge im Hauptwaschgang) 1 : 5,7,
4maliges Nachspülen mit Leitungswasser, Abschleudern, Trocknen.
Die Primärwaschleistungen der Mittel M1 und V1 waren vergleichbar.
Nach 25 Waschzyklen wurde der Aschegehalt der Textilproben quantitativ
bestimmt. Das erfindungsgemäße Mittel M1 zeigte sowohl an den Einzelgewe
ben mit Ausnahme von Wirkware als auch im Durchschnitt über alle Gewebe
bessere Aschegehalte als das Vergleichsbeispiel V1.
Es wurde 1 kg des röntgenamorphen übertrockneten Silikats gemäß Beispiel 1
in einem handelsüblichen Mischer mit C₁₂-C₁₈-Fettalkohol mit 5 EO und
C₁₂-C₁₄-Fettalkohol mit 3 EO im Gewichtsverhältnis 80 : 20 innerhalb von 2
Minuten beaufschlagt. Zum Vergleich wurde dieses Beispiel mit Zeolithpul
ver und SKS 6® wiederholt. Die Tabelle 2 gibt an, welche Mengen an
Niotensid von dem jeweiligen Träger aufgenommen werden konnten, ohne daß
die Rieselfähigkeit der imprägnierten Produkte verlorenging.
Beladung verschiedener Trägermaterialien mit Niotensid | |
Träger (1 kg) | |
Menge Niotensid (in kg) | |
Silikat gemäß Beispiel 1 | |
2,4 | |
Zeolithpulver | 0,22 |
SKS 6® | 0,68 |
Claims (25)
1. Natriumsilikate des Modulbereichs (Molverhältnis SiO₂/Na₂O) von 1,3
bis 4 in der Form eines feinteiligen Feststoffes in Scherbenstruktur
mit der Befähigung zur Minderung der Inkrustationsbildung beim Einsatz
als Builderkomponente in Wasch- und Reinigungsmitteln, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie als röntgenamorphes übertrocknetes Gut (primäres
Trocknungsgut) mit Wassergehalten im Bereich unterhalb 15 Gew.-% und
Schüttgewichten des unverdichteten Feststoffgutes gleich oder kleiner
0,5 g/cm³ vorliegen, das durch Auftrocknung einer wäßrigen Natriumsi
likatzubereitung unter Mitverwendung einer Heißgasphase als Trock
nungsmedium und/oder durch Tempern eines sprühgetrockneten Natriumsi
likats mit Wassergehalten von wenigstens 15 Gew.-% bei Temperaturen
von 120 bis 450°C, erforderlichenfalls bei gleichzeitiger oder nach
folgender Krafteinwirkung zur Ausbildung der Scherbenstruktur, herge
stellt worden ist.
2. Natriumsilikate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als
primäres Trocknungsgut Schüttgewichte unterhalb 0,4 g/cm³ und insbe
sondere im Bereich von etwa 0,1 bis 0,35 g/cm³ aufweisen.
3. Natriumsilikate nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
sie als primäres Trocknungsgut mit einer spezifischen BET-Oberfläche
von mindestens 5 m²/g - bevorzugt mindestens 7,5 m²/g und insbesondere
mindestens 10 bis 20 m²/g - und vorzugsweise einem kumulativen Volumen
oberhalb 100 mm³/g - insbesondere oberhalb 150-200 mm³/g - ausge
bildet sind.
4. Natriumsilikate nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie Teilchengrößen von 10 bis 200 µm, vorzugsweise von
20 bis 120 µm und insbesondere von 50 bis 100 µm bei Wandstärken von 1
bis 5 µm aufweisen.
5. Natriumsilikate nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie als primäres Trocknungsgut mikrokristalline Fest
stoffanteile - bestimmt durch Elektronenbeugung - aufweisen.
6. Natriumsilikate nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie in ihren Modulwerten zu wenigstens 5 Gew.-%, vor
zugsweise zu wenigstens 10 bis 20 Gew.-% vom Modul 2 abweichen.
7. Natriumsilikate nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie zur Aufnahme von wenigstens mengengleichen Ge
wichtsanteilen eines fließfähigen Gutes ohne Verlust ihrer
rieselfähigen Beschaffenheit befähigt sind, wobei solche Natriumsili
kate der angegebenen Art bevorzugt sein können, die wenigstens das
Doppelte ihres Eigengewichts an fließfähiger Phase aufnehmen können
ohne zu verklumpen.
8. Natriumsilikate nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie als primäres Trocknungsgut Restwassergehalte ober
halb 6 Gew.-%, insbesondere 6 bis 13 Gew.-%, aufweisen.
9. Natriumsilikate nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das übertrocknete Gut durch Auftrocknen fließfähiger
wäßriger Lösungen der Natriumsilikate mittels Heißgasen in Rahmen ei
ner Sprühtrocknung mit nachfolgendem Tempern zur Übertrocknung und
Zerstörung der Hohlkugelstruktur oder in einer Vorrichtung hergestellt
worden ist, die den zusätzlichen Eintrag von mechanischer Energie in
das zu trocknende Flüssig- und/oder Festgut ermöglichen.
10. Natriumsilikate nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie unter
Einsatz von Turbotrocknern als röntgenamorphes übertrocknetes Gut mit
Schüttgewichten bevorzugt unter 0,4 g/cm³ gewonnen worden sind.
11. Feste Wasch- und Reinigungsmittel mit Schüttgewichten vor wenigstens
0,7 g/cm³, enthaltend Tenside in Abmischung mit die Wasch- und Reini
gungskraft verstärkenden Builderkomponenten, zusammen mit weiteren
Hilfs- und/oder Wertstoffen, sowie schütt- und rieselfähige Wert
stoffgemische zur Verwendung im genannten Gebiet, enthaltend eine oder
mehrere Builderkomponente(n), wenigstens anteilig auf Basis von
wasserlöslichen Natriumsilikaten mit einem Modul von 1,3 bis 4, in
Abmischung mit weiteren Wert- und/oder Hilfsstoffen des genannten
Einsatzgebietes, dadurch gekennzeichnet, daß sie - insbesondere zur
Ausbildung und/oder Verstärkung der Inkrustationsminderung (sekundäre
Wasch- und Reinigungskraft) - wasserlösliche röntgenamorphe Natrium
silikate als Mischungskomponente enthalten, die durch Auftrocknung
wäßriger Natriumsilikatzubereitungen zu einem übertrockneten
rieselfähigen Feststoffgut mit Restwassergehalten bis höchstens 15
Gew.-% und Schüttgewichten von höchstens 0,5 g/cm³ hergestellt worden
sind.
12. Mehrstoffgemische nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die im
Gemisch vorliegenden röntgenamorphen Natriumsilikate in Form von
Hohlkugelscherben ausgebildet sind und bevorzugt mikrokristalline
Feststoffbereiche aufweisen.
13. Mehrstoffgemische nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß übertrocknete Natriumsilikate mit Restwassergehalten im Bereich
von etwa 3 bis 13 Gew.-%, vorzugsweise im Bereich von 6 bis 12 Gew.-%,
als Mischkomponenten eingearbeitet sind.
14. Mehrstoffgemische nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die eingearbeiteten übertrockneten Natriumsilikate eine
Lösegeschwindigkeit in Wasser (Standardbedingungen 95 Gew.-%/40°C)
unterhalb 1 Minute aufweisen.
15. Mehrstoffgemische nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Modul der eingearbeiteten röntgenamorphen Natrium
silikate im Bereich von etwa 1,5 bis 3,0, vorzugsweise im Bereich von
1,7 bis 2,7 liegt.
16. Mehrstoffgemische nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die eingearbeiteten übertrockneten Natriumsilikate unter
Mitverwendung einer Heißgasphase als Trocknungshilfe aufgetrocknet und
dabei oder nachfolgend zur Scherbenform aufgebrochen worden sind.
17. Mehrstoffgemische nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die übertrockneten Natriumsilikate durch
Auftrocknen fließfähiger wäßriger Lösungen der Natriumsilikate mittels
Heißgasen im Rahmen einer Sprühtrocknung und nachfolgendem Tempern im
Temperaturbereich bis etwa 500°C unter Zerstörung der Hohlkugelstruk
tur oder in Vorrichtungen hergestellt worden sind, die den zusätz
lichen Eintrag von mechanischer Energie in das zu trocknende Gut er
möglichen.
18. Mehrstoffgemische nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie als röntgenamorphen Mischungsbestandteil auf Natri
umsilikatbasis entsprechende Produkte enthalten, die im übertrockneten
scherbenförmigen Primärzustand eine spezifische BET-Oberfläche von
mindestens 10 m²/g sowie bevorzugt ein kumulatives Volumen oberhalb
100 mm³/g aufweisen.
19. Mehrstoffgemische nach einem der Ansprüche 11 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie das röntgenamorphe Natriumsilikat in Abmischung mit
fließfähigen Wertstoffen aus dem Gebiet der Wasch- und Reinigungsmit
tel enthalten, wobei als fließfähige Komponenten insbesondere
Niotenside, flüssige Zubereitungen von Aniontensiden, plastifizierte
hochkonzentrierte Aniontenside, fließfähige Textilweichmacherformu
lierungen und/oder Schauminhibitoren, insbesondere aus der Klasse der
Silikone und/oder Paraffine, vorliegen.
20. Mehrstoffgemische nach einem der Ansprüche 11 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie als partikuläre Wertstoffkonzentrate ausgebildet
sind, in denen die Beladung der Natriumsilikate wenigstens 50 Gew.-%,
vorzugsweise wenigstens 100 Gew.-% und insbesondere wenigstens 200
Gew.-% - Gew.-% bezogen auf das Gewicht des scherbenförmigen Trägers -
ausmacht.
21. Verwendung von röntgenamorphen übertrockneten Natriumsilikaten des
Modulbereichs (Molverhältnis SiO₂/Na₂O) von 1,3 bis 3,7 mit Restwas
sergehalten bis zu 15 Gew.-% bei unteren Grenzwerten des Restwassers
von wenigstens etwa 1 Gew.-% und vorzugsweise von wenigstens etwa 6
Gew.-% und den nachfolgenden Stoffeigenschaften des primären Trock
nungsgutes: Schüttgewichte gleich oder kleiner 0,5 g/cm³, spezifische
BET-Oberfläche von mindestens 5 m²/g sowie kumulatives Volumen ober
halb 100 mm³/g, als multifunktionelle Mischungskomponente mit
Builderwirkung und hoher Aufnahmekapazität für fließfähige Hilfs- und
Wertstoffe in Abmischungen des Bereiches fester Wasch- und Reini
gungsmittel oder hierfür geeigneter Vorgemische zur Ausbildung und
Verstärkung der primären und zugleich der sekundären Wasch- und Rei
nigungskraft (Inkrustationsminderung).
22. Ausführungsform nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
röntgenamorphen übertrockneten Natriumsilikate Scherbenstruktur mit
mikrokristallinen Feststoffbereichen aufweisen.
23. Ausführungsform nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die übertrockneten Natriumsilikate in ihrem Modulwert zu wenigstens 10
Gew.-%, vorzugsweise zu wenigstens 30 Gew.-%, vom Modul 2 abweichen.
24. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß die übertrockneten Natriumsilikate Restwassergehalte des
Bereichs von etwa 6 bis 13 Gew.-% aufweisen, wobei bevorzugte Modul
werte im Bereich von wenigstens 1,5, insbesondere wenigstens 1,9 bis
3,3 und vorzugsweise bis 3,0 liegen.
25. Ausführungsform nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die röntgenamorphen Natriumsilikate durch Auftrocknen
wäßriger Natriumsilikatlösungen und/oder durch Tempern vorgebildeter
aber wasserreicherer Trockenprodukte unter gleichzeitigem oder nach
folgendem Energieeintrag zur Ausbildung der Scherbenstruktur herge
stellt worden sind.
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