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Die vorliegende Erfindung betrifft Wasch- oder Reinigungsmittel mit verbessertem Schaumverhalten unter hoher Schmutzbelastung und einer verbesserten Nachhaltigkeit.
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Setzen Verbraucher Wasch- oder Reinigungsmittel ein, so werden die Entstehung von Schaum sowie die Stabilität des Schaumes als Indikator für die bestehende Waschkraft einer Waschlauge, die das Wasch- oder Reinigungsmittel aufweist, angesehen. Lässt die Schaumbildung nach oder zerfällt der Schaum, so wird dies meist dahingehend interpretiert, dass die Waschkraft nicht mehr ausreichend ist und Waschmittel nachdosiert oder eine neue Waschlauge eingesetzt werden muss.
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Um eine ausreichende Schaumbildung und Schaumstabilität zu erzielen, ist es bekannt Wasch-, Reinigungs- oder Spülmitteln schaumfördernde Verbindungen zu zusetzen. Alkylethercarboxylate sind beispielsweise in
EP 1 739 161 A1 als schaumfördernde Verbindungen beschrieben.
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Gerade bei der maschinellen Reinigung ist es auf der anderen Seite erwünscht, dass die Schaumbildung nicht überhandnimmt, da ein zu hohes Schaumvermögen zu Verlusten in der Waschleistung und bei Waschmaschinen mit rotierender Trommel zu Funktionsstörungen beispielsweise durch überschäumen führen kann.
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Bei Waschmaschinen mit rotierender Trommel, wie sie häufig in Mitteleuropa verwendet werden, existieren grundsätzlich solche, die als Front- oder Toploader beschickt werden. Die Schaumbildung ist insbesondere bei Toploadermodellen vom Verbraucher gut zu beobachten. Das Problem einer Überschäumung ist bei Front- und Toploadern bekannt.
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Insbesondere bei der Reinigung stark verschmutzter Gegenstände führt der Schmutzanteil dazu, dass Schaum nicht stabil bleibt, sondern nach recht kurzer Zeit verfällt. Dies führt häufig dazu, dass bei stark verschmutzter Wäsche vom Verbraucher mehr Waschmittel zugegeben wird, als eigentlich notwendig ist, da lediglich die Schaumbildung als Indikator für die Waschleistung angesehen wird. Dies gilt einerseits bei Waschmitteln zur Reinigung von textilen Oberflächen, ist jedoch auch bei Reinigungsmitteln beispielsweise im Bereich der Handspülmittel, wie auch bei Handwaschmitteln ebenso zu beobachten. Auch bei Sanitärreinigungsprodukten besteht der Wunsch, in Gegenwart hoher Schmutzbelastungen ein ausreichendes Schaumvermögen bereit zu stellen.
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Um das Problem der Überschäumung zu lösen, könnten Schauminhibitoren eingesetzt werden oder solche Tenside, die ein geringeres Schaumvermögen aufweisen oder der Gehalt an Tensiden gesenkt werden. Dies geht jedoch entgegen dem Wunsch des Verbrauchers nach einem gewissen Grad an Schaumbildung. Zudem führt eine Reduktion der Tenside, insbesondere bei hoher Schmutzbelastung, zu einem schnellen Schaumverfall um ggf. einer reduzierten Leistungsfähigkeit.
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Grundsätzlich kann dem Schaumverfall durch einen Zusatz, also einem Mehr an Tensiden begegnet werden. Eine Vielzahl an Tensiden, insbesondere anionischer Tenside, wird jedoch unter Verwendung von Erdöl als originärem Rohstoff hergestellt. Im Sinne einer positiven Ökobilanz und Umweltverträglichkeit sollte daher der Anteil an anionischen Tensiden und Tensiden insgesamt gering gehalten werden. Zudem wären entsprechende Wasch- oder Reinigungsmittel mit hohem Tensidgehalt auch teuer, was ebenfalls unerwünscht ist.
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Aus der
WO 2015/124189 ist bekannt, dass Alkylaminopropylbetaine in Reinigungsmitteln zu einem stabilen Schaum, der auch bei Schmutzbelastung stabil bleibt, führen.
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Überraschenderweise hat sich nun gezeigt, dass ein stabiler Schaum bei hoher Schmutzbelastung ohne die initiale Schaumbildung zu beeinflussen durch ein Wasch- oder Reinigungsmittel gelöst wird, dass bestimmter Alkylaminopropylbetaine sowie anionische Tenside in bestimmten Gewichtsverhältnissen aufweist. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass der Anteil an anionischem Tensid dabei gegenüber bekannten Formulierungen verringert werden kann. Der Anteil an Alkylaminopropylbetainen hingegen ist höher als im Stand der Technik beschrieben. Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass hierdurch keinerlei Waschkraftverlust auftritt, sodass der Kundenwunsch, nach einem stabilen Schaum bei starker Schmutzbelastung einerseits, als auch nach einer umweltverträglichen Lösung durch Reduktion der anionischen Tenside und Ersatz dieser durch umweltfreundlich herstellbaren Alkylaminopropylbetaine erfüllt wird.
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In einer ersten Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung daher ein Wasch- oder Reinigungsmittel enthaltend wenigstens ein anionisches Tensid sowie wenigstens ein Alkylamidopropylbetain der allgemeinen Formel (I)
(R1)C(=O)NH(CH2)3N+(R2)(R3)CH2COO-, Formel (I)
wobei R1 ein, vorzugsweise linearer, Alkylrest mit 7 bis 9 Kohlenstoffatomen ist und R2 und R3 gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen sind, vorzugsweise Methyl, dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine anionische Tensid ein Alkylbenzolsulfonat, vorzugsweise ein lineares oder verzweigtes C6-19 Alkylbenzolsulfonat ist, vorzugsweise ein lineares C9-13 Alkylbenzolsulfonat (LAS), ist, welches zu mindestens 4 bis 17 Gew.-%, vorzugsweise 6 bis 14 Gew.-%, bezogen auf das Wasch- oder Reinigungsmittel, vorliegt,
wobei die Gesamtmenge an Alkylamidopropylbetain gemäß Formel (I) in dem Wasch- oder Reinigungsmittel 0,6 bis 7 Gew.-%, vorzugsweise 1,0 bis 6 Gew.-% beträgt,
wobei das Gewichtsverhältnis des wenigstens einen Alkylamidopropylbetains der Formel (I) zu der Gesamtmenge an anionischem Tensid im Wasch- oder Reinigungsmittel 0,15:1 bis 0,33:1 beträgt, wobei das Gewichtsverhältnis der Gesamtmenge an Alkylamidopropylbetain gemäß Formel (I) / Gesamtmenge Alkylamidopropylbetain in dem Wasch- oder Reinigungsmittel 0,25 bis 1,0, vorzugsweise 0,75 bis 0,95 beträgt.
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Vorzugsweise beträgt das Gewichtsverhältnis des wenigstens einen Alkylamidopropylbetains der Formel (I) zu der Gesamtmenge an anionischem Tensid im Wasch- oder Reinigungsmittel 0,15:1 bis 0,33:1, bevorzugt 0,20:1 bis 0,30:1, insbesondere 0,22:1 bis 0,28:1, besonders von 0,23:1 bis 0,27:1. Der Anteil an Alkylamidopropylbetain übersteigt somit nicht die Menge an anionischen Tensiden im Wasch- oder Reinigungsmittel.
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Es wurde herausgefunden, dass wenn das Verhältnis bei mehr als 1:1 läge, so würde die initiale Schaumbildung deutlich reduziert, so dass ein nachteiliger Effekt entstehen würde. Ein Verhältnis von 0,15:1 bis 0,33:1 sorgt für eine gute initiale Schaumbildung, einen stabilen Schaum sowie ein nachhaltiges Produkt. Dadurch werden überraschender Weise einander entgegenlaufende Effekte gleichzeitig kontrolliert.
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Bevorzugt beträgt die Gesamtmenge an anionischem Tensid im Wasch- oder Reinigungsmittel 4 Gew.-% bis 25 Gew.-%, insbesondere 6 Gew.-% bis 17 Gew.-%, bevorzugt 8 Gew.-% bis 16 Gew.-%, besonders bevorzugt 9 Gew.-% bis 15 Gew.-%, 9,5 Gew.-% bis 14 Gew.-% oder 10 Gew.-% bis 13 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Wasch- oder Reinigungsmittels. Insbesondere ist das Aniontensid das hierin beschriebene Alkylbenzolsulfonat, vorzugsweise ein lineares oder verzweigtes C6-19 Alkylbenzolsulfonat ist, vorzugsweise ein lineares C9-13 Alkylbenzolsulfonat (LAS).
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Gegenüber im Stand der Technik bekannten Wasch- oder Reinigungsmitteln kann der Anteil an anionischen Tensiden erfindungsgemäß um reduziert werden und gleichzeitig ein schnelles und langanhaltendes Schaumvermögen erzielen.
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Dabei weist das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel vorzugsweise das Alkylamidopropylbetain gemäß Formel (I) bevorzugt in einem Anteil von 5 Gew.-% oder weniger, insbesondere von 0,6 Gew.-% bis 5 Gew. %, vorzugsweise von 0,7 Gew.-% bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,8 Gew.-% bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Wasch-oder Reinigungsmittels, auf. Es hat sich gezeigt, dass ein Mehr an Alkylamidopropylbetain das Schaumverhalten negativ beeinflusst. Ein Anteil an 0,1 Gew.-% Alkylamidopropylbetain führt bereits zu einer Stabilisierung des Schaumes. Dieser Anteil führt bereits zu einer, wenn auch geringen, Verbesserung der Umweltverträglichkeit und zur Verringerung des sogenannten negativen ökologischen Footprints. Mit dem ökologischen Footprint oder ökologischen Fußabdrucks werden alle Ressourcen des Alltags gezählt und aufgezeigt, wie viel Fläche benötigt wird, um all die benötigte Energie und Rohstoffe zur Verfügung zu stellen. Quantitativ kann so eine CO2-Bilanz dargestellt werden.
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Trotz des gegenüber bekannten Wasch- und Reinigungsmitteln reduzierten Anteils an anionischen Tensiden wird die Waschleistung ebenso wie die initiale Schaumbildung nicht beeinflusst. Dabei erreicht man eine verbesserte Nachhaltigkeit sowie eine ökonomischere Herstellung.
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Durch den Ersatz von anionischen Tensiden durch das erfindungsgemäße Alkylamidopropylbetain ist nur eine geringe oder keine schaumverbessernde Wirkung initial zu beobachten, sodass das Problem der Überschäumung zu Beginn des Waschvorgangs vermieden werden kann. Gleichzeitig bleibt der Schaum jedoch auch unter Schmutzbelastung erhalten, was vom Verbraucher als Anzeichen für ein verbessertes Reinigungsvermögen und eine größere Reichweite des Wasch-oder Reinigungsmittels verstanden wird. Somit wird der Verbraucher das erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel auch geringer dosieren oder bei der manuellen Reinigung ggf. erneut verwenden, wodurch ebenfalls eine Umweltschonung erreicht wird. Zudem wird so auch eine Kostenersparnis für den Verbraucher erzielt.
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Besonders gut eignen sich Wasch- oder Reinigungsmittel, die wenigstens ein Alkylbenzolsulfonat als Aniontensid (anionisches Tensid) aufweisen. Besonders bevorzugt ist das wenigstens eine Alkylbenzolsulfonat ein lineares oder verzweigtes C6-19-Alkylbenzolsulfonat, vorzugsweise ein lineares C9-13-Alkylbenzolsulfonat.
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Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren geeignet.
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Geeignete Alkylbenzolsulfonate sind vorzugsweise ausgewählt aus linearen oder verzweigten Alkylbenzolsulfonaten der Formel
in der R' und R" unabhängig voneinander H oder Alkyl sind und zusammen 6 bis 19, vorzugsweise 7 bis 15 und insbesondere 9 bis 13 C-Atome enthalten. Ein ganz besonders bevorzugter Vertreter ist Natriumdodecylbenzylsulfonat.
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Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt.
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Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Geeignete Alkylethersulfate sind beispielsweise Verbindungen der Formel A-1
R1-O-(AO)n-SO3 - X+ (A-1)
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In dieser Formel steht R1 für einen linearen oder verzweigten, substituierten oder unsubstituierten Alkylrest, vorzugsweise für einen linearen, unsubstituierten Alkylrest, besonders bevorzugt für einen Fettalkoholrest. Bevorzugte Reste R sind ausgewählt aus Decyl-, Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl, Pentadecyl-, Hexadecyl-, Heptadecyl-, Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosylresten und deren Mischungen, wobei die Vertreter mit gerader Anzahl an C-Atomen bevorzugt sind. Besonders bevorzugte Reste R1 sind abgeleitet von C12-C18-Fettalkoholen, beispielsweise von Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder von C10-C20-Oxoalkoholen. AO steht für eine Ethylenoxid- (EO) oder Propylenoxid- (PO) Gruppierung, vorzugsweise für eine Ethylenoxidgruppierung. Der Index n steht für eine ganze Zahl von 1 bis 50, vorzugsweise von 1 bis 20 und insbesondere von 2 bis 10. Ganz besonders bevorzugt steht n für die Zahlen 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8. X steht für ein einwertiges Kation oder den n-ten Teil eines n-wertigen Kations, bevorzugt sind dabei die Alkalimetallionen und darunter Na+ oder K+, wobei Na+ äußerst bevorzugt ist. Weitere Kationen X+ können ausgewählt sein aus NH4 +, ½ Mg2+, ½ Ca2+, ½ Mn2+, und deren Mischungen.
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In verschiedenen Ausführungsformen kann das Alkylethersulfat ausgewählt sein aus Fettalkoholethersulfaten der Formel A-2.
mit k = 11 bis 19, n = 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8.
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Ganz besonders bevorzugte Vertreter sind Na-C12-14 Fettalkoholethersulfate mit 2 EO (k = 11-13, n = 2 in Formel A-2). Der angegebene Ethoxylierungsgrad stellt einen statistischen Mittelwert dar, der für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein kann. Die angegebenen Alkoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoxylate/Ethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE).
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung werden unter dem Begriff „anionische Tenside“ keine Seifen verstanden. Die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel können zwar Seifen umfassen, diese werden jedoch im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht den anionischen Tensiden zugerechnet.
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Dementsprechend kommen Seifen als zusätzliche Bestandteile der Wasch- oder Reinigungsmittel in Betracht. Geeignet sind gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische. Die anionischen Tenside wie auch Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside und Seifen in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Magnesiumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
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Bei der Auswahl der anionischen Tenside stehen der Formulierungsfreiheit keine einzuhaltenden Rahmenbedingungen im Weg. Es ist lediglich zu berücksichtigen, dass Seifen nicht zu den anionischen Tensiden gerechnet werden. Bevorzugt einzusetzende anionische Tenside sind dabei die Alkylbenzolsulfonate und Fettalkoholsulfate, insbesondere die Alkylbenzolsulfonate.
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Umfasst das Wasch- oder Reinigungsmittel eine oder mehrere Seifen, so beträgt der Anteil an Seife vorzugsweise 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-%, insbesondere von 0,1 Gew.-% bis 0,7 oder 0,2 Gew.-% bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Wasch- oder Reinigungsmittels.
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In bevorzugten Ausführungsformen umfassen die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel kein Cocoamidopropylbetain. Cocoamidopropylbetain ist in
EP 0 711 545 B1 offenbart. In bevorzugten Ausführungsformen stammen die erfindungsgemäßen kurzkettigen Alkylamidopropylbetaine gemäß der allgemeinen Formel (I) nicht aus Cocoamidopropylbetain.
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Gerade kurzkettige Alkylamidopropylbetaine gemäß Formel (I) weisen überraschenderweise in Kombination mit Aniontensiden (anionischen Tensiden) die gewünschten Eigenschaften, nämlich ein stabilisiertes Schaumverhalten auch in Gegenwart von Schmutz ohne jedoch die Waschleistung oder die initiale Schaumbildung zu beeinflussen auf.
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Zudem besitzen die kurzkettigen Alkylamidopropylbetaine eine gute Hautverträglichkeit, sodass auch bei der manuellen Verwendung der Wasch- oder Reinigungsmittel eine Verträglichkeit vorliegt.
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Wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Rede von C8-C18- oder beispielsweise von C8/C10-Alkylamidopropylbetain ist, bezieht sich die Angabe der Anzahl an Kohlenstoffatomen nicht nur auf die Kohlenstoffatome der Alkylkette, sondern schließt auch Carbonylkohlenstoffatom der Amidgruppe ein. Wird eine konkrete Strukturformel dargestellt, betrifft der Rest R1 gemäß Formel (I) ausschließlich die Kohlenstoffatome der Alkylkette.
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Die hierin beschriebenen Alkylamidopropylbetaine sind vorzugsweise lineare C8- oder C10-Alkylamidopropylbetaine, d.h. Caprylamidopropylbetain (N-(3-Octanoyl)aminopropyl)-N-carboxymethyl-N,N-dimethyl-1-propanaminium) oder Capramidopropylbetain (N-(3-Decanoyl)aminopropyl)-N-carboxymethyl-N,N-dimethyl-1-propanaminium), oder, ganz besonders bevorzugt, Mischungen von linearen C8- und C10-Alkylamidopropylbetainen. Eine derartige Betainmischung ist beispielsweise als Tegotens ® B 810 von Evonik Industries kommerziell erhältlich.
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Vorzugsweise weisen die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel Alkylamidopropylbetaine auf, die im Wesentlichen kurzkettig sind.
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Kurzkettige Alkylamidopropylbetaine sind Verbindungen der Formel (I)
(R1)C(=0)NH(CH2)3N+(R2)(R3)CH2COO- (I) wobei R1 ein, vorzugsweise linearer, Alkylrest mit 7 bis 9 Kohlenstoffatomen ist und R2 und R3 gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen sind, vorzugsweise Methyl.
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„Mindestens ein“, oder „wenigstens ein“ wie hierin verwendet, bezieht sich auf 1 oder mehr, beispielsweise 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9 oder mehr. Im Zusammenhang mit Bestandteilen der hierin beschriebenen Zusammensetzungen bezieht sich diese Angabe nicht auf die absolute Menge an Molekülen sondern auf die Art des Bestandteils. „Wenigstens ein anionisches Tensid“ bedeutet daher beispielsweise ein oder mehrere verschiedene anionische Tenside, d.h. eine oder mehrere verschiedene Arten von anionischen Tensiden. Zusammen mit Mengenangaben beziehen sich die Mengenangaben auf die Gesamtmenge der entsprechend bezeichneten Art von Bestandteil.
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Alle im Zusammenhang mit den hierin beschriebenen Wasch- oder Reinigungsmitteln angegeben Mengenangaben beziehen sich, sofern nichts anderes angegeben ist, auf Gew.-% jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Wasch- oder Reinigungsmittels. Des Weiteren beziehen sich derartige Mengenangaben, die sich auf mindestens einen Bestandteil beziehen, immer auf die Gesamtmenge dieser Art von Bestandteil, die im Mittel enthalten ist, sofern nicht explizit etwas anderes angegeben ist. Das heißt, dass sich derartige Mengenangaben, beispielsweise im Zusammenhang mit „mindestens einem anionischen Tensid“, auf die Gesamtmenge von anionischen Tensiden die im Mittel enthalten ist, beziehen.
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Die Angaben, die im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmitteln angegeben werden, gelten ebenfalls für die erfindungsgemäßen Verfahren und Verwendungen.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der hierin definierten Wasch- oder Reinigungsmittel als Wasch- oder Reinigungsmittel. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der hierin definierten Wasch- oder Reinigungsmittel als Textilwaschmittel, Waschmittel für die Handwäsche, Reisewaschmittel, Spülmittel, insbesondere Geschirrspülmittel, besonders bevorzugt Handgeschirrspülmittel oder WC-Reiniger. Beispielsweise erzeugt die erfindungsgemäße Zusammensetzung in einem Spülbecken einen hervorragenden Schaum in der Reinigungsflotte, auch wenn die Flotte Schmutz trägt.
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Neben den beschriebenen anionischen Tensiden und kurzkettigen Alkylamidopropylbetainen können die Wasch- oder Reinigungsmittel weiterhin übliche Inhaltsstoffe von solchen Mitteln enthalten. Hier sind in erster Linie weitere Tenside, insbesondere nichtionische Tenside, Buildersubstanzen sowie Bleichmittel, Enzyme und andere Aktivstoffe zu nennen. Ganz allgemein kann das Wasch- oder Reinigungsmittel weitere Inhaltsstoffe enthalten, die die anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften des Waschmittels weiter verbessern. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthält das Wasch- oder Reinigungsmittel vorzugsweise zusätzlich einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Enzyme, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Komplexbildner, Gerüststoffe, Elektrolyte, nichtwässrigen Lösungsmittel, pH-Stellmittel, Parfüme, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, optischen Aufheller, Farbstoffe, Speckies, Hydrotrope, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren, antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Korrosionsinhibitoren, Antistatika, Bittermittel, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel, weichmachenden Komponenten sowie UV-Absorber. Im Falle, dass die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel wie hierin definiert keine Seife umfassen, können die Zusammensetzungen dennoch Speckles aufweisen, die Seifen-Anteile aufweisen. In diesem Fall weist die Zusammensetzung nur in den Speckles Seifen auf.
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Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C9-11-n-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
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Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester.
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Eine weitere Klasse von nichtionischen Tensiden, die vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind die Alkylpolyglycoside (APG). Einsetzbare Alkylpolyglycoside genügen der allgemeinen Formel RO(G)z, in der R für einen linearen oder verzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Glycosidierungsgrad z liegt dabei zwischen 1 ,0 und 4,0, vorzugsweise zwischen 1,0 und 2,0 und insbesondere zwischen 1,1 und 1,4. Bevorzugt eingesetzt werden lineare Alkylpolyglycoside, also Alkylpolyglycoside, in denen der Polyglycosylrest ein Glucoserest und der Alkylrest ein n-Alkylrest ist.
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Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
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Eine andere bedeutende Gruppe von Wasch- oder Reinigungsmittelinhaltsstoffen sind die Buildersubstanzen. Unter dieser Substanzklasse, werden sowohl organische als auch anorganische Gerüstsubstanzen verstanden. Es handelt sich dabei um Verbindungen, die sowohl eine Trägerfunktion in den erfindungsgemäßen Mitteln wahrnehmen können als auch bei der Anwendung als wasserenthärtende Substanz wirken.
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Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren verstanden werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen. Auch die Säuren an sich können eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer Builderwirkung typischerweise auch die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen somit, wie beispielsweise in den erfindungsgemäßen Granulaten, auch zur Einstellung eines niedrigeren und milderen pH-Wertes von Wasch- oder Reinigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.
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Als Builder sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet, dies sind beispielsweise die Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 500 bis 70000 g/mol. Diese Substanzklasse wurde im Detail bereits weiter oben beschrieben. Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wässrige Lösung eingesetzt werden. Der Gehalt der Mittel an (co-)polymeren Polycarboxylaten beträgt vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-%.
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Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren, wie beispielsweise in der
EP-B-0 727 448 Allyloxybenzolsulfonsäure und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthalten. Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei verschiedenen Monomereinheiten, beispielsweise solche, die gemäß der
DE-A-43 00 772 als Monomere Salze der Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. VinylalkoholDerivate oder gemäß der
DE-C-42 21 381 als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2- Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate enthalten. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen
DE-A-43 03 320 und
DE-A-44 17 734 beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen. Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen polymere Aminodicarbonsäuren, deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen. Besonders bevorzugt sind Polyasparaginsäuren bzw. deren Salze und Derivate, von denen in der deutschen Patentanmeldung
DE-A-195 40 086 offenbart wird, dass sie neben CobuilderEigenschaften auch eine bleiche-stabilisierende Wirkung aufweisen.
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Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxylgruppen aufweisen, beispielsweise wie in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 280 223 beschrieben, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus Polyolcarbonsäuren wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
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Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten werden können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkatalysierten Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolyseprodukte mit mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 500000 g/mol. Dabei ist ein Polysaccharid mit einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere von 2 bis 30 bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung eines Polysaccharids im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar sind sowohl Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglucosesirupe mit einem DE zwischen 20 und 37 als auch so genannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit höheren Molmassen im Bereich von 2000 bis 30000 g/mol. Ein bevorzugtes Dextrin ist in der
britischen Patentanmeldung 94 19 091 beschrieben. Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um deren Umsetzungsprodukte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens eine Alkoholfunktion des Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Derartige oxidierte Dextrine und Verfahren ihrer Herstellung sind beispielsweise aus den europäischen Patentanmeldungen
EP-A-0 232 202 ,
EP-A-0 427 349 ,
EP-A-0 472 042 und
EP-A-0 542 496 sowie den internationalen Patentanmeldungen
WO 92/18542 ,
WO-A-93/08251 ,
WO-A-93/16110 ,
WO-A-94/28030 ,
WO-A-95/07303 ,
WO-A-95/12619 und
WO-A- 95/20608 bekannt. Ebenfalls geeignet ist ein oxidiertes Oligosaccharid gemäß der deutschen Patentanmeldung
DE-A-196 00 018 . Ein an C
6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt kann besonders vorteilhaft sein.
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Auch Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten, vorzugsweise Ethylendiamindisuccinat, sind weitere geeignete Cobuilder. Dabei wird Ethylendiamin-N,N'-disuccinat (EDDS), dessen Synthese beispielsweise in
US 3 158 615 beschrieben wird, bevorzugt in Form seiner Natrium- oder Magnesiumsalze verwendet. Weiterhin bevorzugt sind in diesem Zusammenhang auch Glycerindisuccinate und Glycerintrisuccinate, wie sie beispielsweise in den US-amerikanischen Patentschriften
US 4 524 009 ,
US 4 639 325 , in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 150 930 und der japanischen Patentanmeldung
JP 93/339896 beschrieben werden. Geeignete Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder silicathaltigen Formulierungen bei 3 bis 15 Gew.-%.
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Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte Hydroxycarbonsäuren bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform vorliegen können und welche mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine Hydroxygruppe sowie maximal zwei Säuregruppen enthalten. Derartige Cobuilder werden beispielsweise in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-95/20029 beschrieben.
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Eine weitere Substanzklasse mit Cobuildereigenschaften stellen die Phosphonate dar. Dabei handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate. Unter den Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1 -diphosphonat (HEDP) von besonderer Bedeutung als Cobuilder. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz eingesetzt, wobei das Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9) reagiert. Als Aminoalkanphosphonate kommen vorzugsweise Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) sowie deren höhere Homologe in Frage. Sie werden vorzugsweise in Form der neutral reagierenden Natriumsalze, z.B. als Hexanatriumsalz der EDTMP bzw. als Hepta- und Octa-Natriumsalz der DTPMP, eingesetzt. Als Builder wird dabei aus der Klasse der Phosphonate bevorzugt HEDP verwendet. Die Aminoalkanphosphonate besitzen zudem ein ausgeprägtes Schwermetallbindevermögen. Dementsprechend kann es, insbesondere wenn die Mittel auch Bleiche enthalten, bevorzugt sein, Aminoalkanphosphonate, insbesondere DTPMP, einzusetzen, oder Mischungen aus den genannten Phosphonaten zu verwenden. Darüber hinaus können alle Verbindungen, die in der Lage sind, Komplexe mit Erdalkaliionen auszubilden, als Cobuilder eingesetzt werden.
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Ein bevorzugt eingesetzter anorganischer Builder ist feinkristalliner, synthetischer und gebundenes Wasser enthaltender Zeolith. Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P, beispielsweise ein Co-Kristallisat aus den Zeolithen A und X. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz kommen. Für den Fall, dass der Zeolith als Suspension eingesetzt wird, kann diese geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten, beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C12-C18-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C12-C14-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen oder ethoxylierten Isotridecanolen. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 µm (Volumenverteilung; Messmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser. In bevorzugten Ausführungsformen sind Zeolithe in Mengen von 10 bis 94,5 Gew.-% in dem Vorgemisch enthalten, wobei es kann besonders bevorzugt ist, wenn Zeolithe in Mengen von 20 bis 70, insbesondere 30 bis 60 Gew.-% enthalten sind.
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Geeignete Teilsubstitute für Zeolithe sind Schichtsilicate natürlichen und synthetischen Ursprungs. Derartige Schichtsilicate sind beispielsweise aus den Patentanmeldungen
DE-A-23 34 899 ,
EP-A-0 026 529 und
DE-A-35 26 405 bekannt. Ihre Verwendbarkeit ist nicht auf eine spezielle Zusammensetzung bzw. Strukturformel beschränkt. Bevorzugt sind hier jedoch Smectite, insbesondere Bentonite. Auch kristalline, schichtförmige Natriumsilicate der allgemeinen Formel NaMSi
xO
2x+1·yH
2O wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind, eigenen sich zur Substitution von Zeolithen oder Phosphaten. Derartige kristalline Schichtsilicate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilicate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilicate Na
2Si
2O
5 ·yH
2O bevorzugt.
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Zu den bevorzugten Builder-Substanzen gehören auch amorphe Natriumsilicate mit einem Modul Na
2O : SiO
2 von 1:2 bis 1:3,3, vorzugsweise von 1:2 bis 1:2,8 und insbesondere von 1:2 bis 1:2,6, welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilicaten kann dabei auf verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Begriff „amorph“ auch „röntgenamorph“ verstanden. Dies heißt, dass die Silicate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften führen, wenn die Silicatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, dass die Produkte mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte röntgenamorphe Silicate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen Wassergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung
DE-A-44 00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silicate, compoundierte amorphe Silicate und übertrocknete röntgenamorphe Silicate, wobei insbesondere die übertrockneten Silicate bevorzugt auch als Träger in den erfindungsgemäßen Granulaten vorkommen bzw. als Träger in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
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Weitere geeignete anorganische Buildersubstanzen sind die Carbonate, insbesondere Natriumcarbonat.
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Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate und insbesondere der Tripolyphosphate. Ihr Gehalt beträgt im Allgemeinen nicht mehr als 25 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige Mittel. In einigen Fällen hat es sich gezeigt, dass insbesondere Tripolyphosphate schon in geringen Mengen bis maximal 10 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, in Kombination mit anderen Buildersubstanzen zu einer synergistischen Verbesserung des Sekundärwaschvermögens führen. Bevorzugt ist das Wasch-oder Reinigungsmittel frei von Phosphaten.
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Das Wasch- oder Reinigungsmittel kann weiterhin mindestens ein Enzym enthalten. Prinzipiell sind diesbezüglich alle im Stand der Technik für diese Zwecke etablierten Enzyme einsetzbar. Vorzugsweise handelt es sich um eines oder mehrere Enzyme, die in einem Wasch- oder Reinigungsmittel eine katalytische Aktivität entfalten können, insbesondere eine Protease, Amylase, Lipase, Cellulase, Hemicellulase, Mannanase, Pektin-spaltendes Enzym, Tannase, Xylanase, Xanthanase, β-Glucosidase, Carrageenase, Perhydrolase, Oxidase, Oxidoreduktase sowie deren Gemische. Bevorzugte hydrolytische Enzyme umfassen insbesondere Proteasen, Amylasen, insbesondere α-Amylasen, Cellulasen, Lipasen, Hemicellulasen, insbesondere Pectinasen, Mannanasen, β-Glucanasen, sowie deren Gemische. Besonders bevorzugt sind Proteasen, Amylasen und/oder Lipasen sowie deren Gemische und ganz besonders bevorzugt sind Proteasen. Diese Enzyme sind im Prinzip natürlichen Ursprungs; ausgehend von den natürlichen Molekülen stehen für den Einsatz in Wasch- oder Reinigungsmitteln verbesserte Varianten zur Verfügung, die entsprechend bevorzugt eingesetzt werden.
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Die einzusetzenden Enzyme können ferner zusammen mit Begleitstoffen, etwa aus der Fermentation, oder mit Stabilisatoren konfektioniert sein.
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Als Bleichmittel können alle Stoffe dienen, die durch Oxidation, Reduktion oder Adsorption Farbstoffe zerstören bzw. aufnehmen und dadurch Materialien entfärben. Dazu gehören unter anderem hypohalogenithaltige Bleichmittel, Wasserstoffperoxid, Perborat, Percarbonat, Peroxoessigsäure, Diperoxoazelainsäure, Diperoxododecandisäure und oxidative Enzymsysteme. Neben den genannten Bestandteilen können die erfindungsgemäßen Wasch- oder Reinigungsmittel zusätzlich einen oder mehrere der oben zusätzlich genannten Stoffe enthalten, insbesondere solche aus den Gruppen der Bleichaktivatoren, pH-Stellmittel, Parfüme, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren und Farbübertragungsinhibitoren. Geeignete Mittel sind im Stand der Technik bekannt.
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Diese Aufzählung von Wasch- oder Reinigungsmittelinhaltsstoffen ist keineswegs abschließend, sondern gibt lediglich die wesentlichsten typischen Inhaltsstoffe derartiger Mittel wieder. Insbesondere können, soweit es sich um flüssige, pastenförmige oder gelförmige Zubereitungen handelt, in den Mitteln auch organische Lösungsmittel enthalten sein. Vorzugsweise handelt es sich um ein- oder mehrwertige Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen. Bevorzugte Alkohole in solchen Mitteln sind Ethanol, 1 ,2-Propandiol, Glycerin sowie Gemische aus diesen Alkoholen. In bevorzugten Ausführungsformen enthalten derartige Mittel 2 bis 12 Gew.-% solcher Alkohole.
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Grundsätzlich können die Mittel verschiedene Aggregatszustände aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei den Wasch- oder Reinigungsmitteln um pulver- oder granulatförmige Mittel. Die erfindungsgemäßen Mittel können dabei beliebige Schüttgewichte aufweisen. Die Palette der möglichen Schüttgewichte reicht von niedrigen Schüttgewichten unter 600 g/l, beispielsweise 300 g/l, über den Bereich mittlerer Schüttgewichte von 600 bis 750 g/l bis zum Bereich hoher Schüttgewichte von mindestens 750 g/l. In anderen Ausführungsformen liegt das Wasch- oder Reinigungsmittel in Form von Formkörpern vor, wobei es sich vorzugsweise um Tabletten handelt, die aus einer einzigen oder aber aus mehreren insbesondere 2 oder 3 verschiedenen Phasen bestehen können.
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Die hierin beschriebene Offenbarung bezüglich der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gilt mutatis mutandis ebenfalls für die erfindungsgemäßen Verfahren und Verwendungen.
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Zur Herstellung der hierin beschriebenen Wasch- oder Reinigungsmittel sind beliebige, aus dem Stand der Technik bekannte Verfahren, geeignet. Bevorzugt ist ein Verfahren zur Herstellung eines Wasch- oder Reinigungsmittels enthaltend wenigstens ein anionisches Tensid sowie wenigstens ein Alkylamidopropylbetain der allgemeinen Formel (I)
(R1)C(=O)NH(CH2)3N+(R2)(R3)CH2COO-, Formel (I)
wobei R1 ein, vorzugsweise linearer, Alkylrest mit 7 bis 9 Kohlenstoffatomen ist und R2 und R3 gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen sind, vorzugsweise Methyl, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine anionische Tensid ein Alkylbenzolsulfonat, vorzugsweise ein lineares oder verzweigtes C6-19 Alkylbenzolsulfonat ist, vorzugsweise ein lineares C9-13 Alkylbenzolsulfonat (LAS), ist, welches zu mindestens 4 bis 17 Gew.-%, vorzugsweise 6 bis 14 Gew.-%, bezogen auf das Wasch- oder Reinigungsmittel, vorliegt,
wobei die Gesamtmenge an Alkylamidopropylbetain gemäß Formel (I) in dem Wasch- oder Reinigungsmittel 0,6 bis 7 Gew.-%, vorzugsweise 1,0 bis 6 Gew.-% beträgt,
wobei das Gewichtsverhältnis des wenigstens einen Alkylamidopropylbetains der Formel (I) zu der Gesamtmenge an anionischem Tensid im Wasch- oder Reinigungsmittel 0,15:1 bis 0,33:1 beträgt,
wobei das Gewichtsverhältnis der Gesamtmenge an Alkylamidopropylbetain gemäß Formel (I) / Gesamtmenge Alkylamidopropylbetain in dem Wasch- oder Reinigungsmittel 0,25 bis 1,0, vorzugsweise 0,75 bis 0,95 beträgt,
umfassend die Schritte
Bereitstellen einer Wasch- oder Reinigungsmittelformulierung enthaltend anionisches Tensid, die kein Alkylamidopropylbetain gemäß Formel (I) aufweist,
Zugeben des Alkylamidopropylbetains gemäß Formel (I).
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Wasch- oder Reinigungsverfahren, d.h. insbesondere Verfahren zur Reinigung von Textilien zeichnen sich im allgemeinen dadurch aus, dass in einem oder mehreren Verfahrensschritten reinigungsaktive Substanzen auf das Reinigungsgut aufgebracht und nach der Einwirkzeit abgewaschen werden, oder dass das Reinigungsgut in sonstiger Weise mit einem Wasch- oder Reinigungsmittel oder einer Lösung dieses Mittels behandelt wird.
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In den beschriebenen Wasch- oder Reinigungsverfahren, insbesondere Waschverfahren, werden in verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung Temperaturen von bis zu 95 °C oder weniger, 90 °C oder weniger, 60°C oder weniger, 50°C oder weniger, 40 °C oder weniger, 30°C oder weniger oder 20°C oder weniger, eingesetzt. Diese Temperaturangaben beziehen sich auf die in den Wasch- oder Reinigungsschritten eingesetzten Temperaturen.
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In verschiedenen Ausführungsformen sind Wasch- oder Reinigungsverfahren bevorzugt, in denen kontinuierlich Luft in die Waschlauge eingetragen wird.
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In einer weiteren Ausführungsform betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von mindestens einem Alkylamidopropylbetain gemäß der allgemeinen Formel (I)
(R1)C(=O)NH(CH2)3N+(R2)(R3)CH2COO-, Formel (I)
wobei R1 ein, vorzugsweise linearer, Alkylrest mit 7 bis 9 Kohlenstoffatomen ist und R2 und R3 gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen sind, vorzugsweise Methyl, zur Verbesserung des Schaumverhaltens eines Wasch- oder Reinigungsmittels, insbesondere in Gegenwart von Schmutz, wobei
das Wasch- oder Reinigungsmittel wenigstens ein anionisches Tensid, vorzugsweise ein lineares oder verzweigtes C6-19 Alkylbenzolsulfonat ist, vorzugsweise ein lineares C9-13 Alkylbenzolsulfonat (LAS), ist, welches zu mindestens 4 bis 17 Gew.-%, vorzugsweise 6 bis 14 Gew.-%, bezogen auf das Wasch- oder Reinigungsmittel, vorliegt, und sowie wenigstens ein Alkylamidopropylbetain der allgemeinen Formel (I) aufweist wobei die Gesamtmenge an Alkylamidopropylbetain gemäß Formel (I) in dem Wasch- oder Reinigungsmittel 0,6 bis 7 Gew.-%, vorzugsweise 1,0 bis 6 Gew.-% beträgt, und
das Gewichtsverhältnis des wenigstens einen Alkylamidopropylbetains im Wasch- oder Reinigungsmittel 0,15:1 bis 0,33:1 beträgt,
wobei das Gewichtsverhältnis der Gesamtmenge an Alkylamidopropylbetain gemäß Formel (I) / Gesamtmenge Alkylamidopropylbetain in dem Wasch- oder Reinigungsmittel 0,25 bis 1,0, vorzugsweise 0,75 bis 0,95 beträgt.
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Weiterhin wird die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst durch die Verwendung von mindestens einem Alkylamidopropylbetain gemäß der allgemeinen Formel (I)
(R1)C(=O)NH(CH2)3N+(R2)(R3)CH2COO-, Formel (I)
wobei R1 ein, vorzugsweise linearer, Alkylrest mit 7 bis 9 Kohlenstoffatomen ist und R2 und R3 gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen sind, vorzugsweise Methyl, zur Reduktion des Gehalts an anionischen Tensiden eines Wasch- oder Reinigungsmittels, insbesondere in Gegenwart von Schmutz, wobei
das Wasch- oder Reinigungsmittel wenigstens ein anionisches Tensid, vorzugsweise ein lineares oder verzweigtes C6-19 Alkylbenzolsulfonat ist, vorzugsweise ein lineares C9-13 Alkylbenzolsulfonat (LAS), ist, welches zu mindestens 4 bis 17 Gew.-%, vorzugsweise 6 bis 14 Gew.-%, bezogen auf das Wasch- oder Reinigungsmittel, vorliegt, und sowie wenigstens ein Alkylamidopropylbetain der allgemeinen Formel (I) aufweist wobei die Gesamtmenge an Alkylamidopropylbetain gemäß Formel (I) in dem Wasch- oder Reinigungsmittel 0,6 bis 7 Gew.-%, vorzugsweise 1,0 bis 6 Gew.-% beträgt, und
das Gewichtsverhältnis des wenigstens einen Alkylamidopropylbetains im Wasch- oder Reinigungsmittel 0,15:1 bis 0,33:1 beträgt,
wobei das Gewichtsverhältnis der Gesamtmenge an Alkylamidopropylbetain gemäß Formel (I) / Gesamtmenge Alkylamidopropylbetain in dem Wasch- oder Reinigungsmittel 0,25 bis 1,0, vorzugsweise 0,75 bis 0,95 beträgt.
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In den nachfolgenden Ausführungsbeispielen ist die vorliegende Erfindung in nicht limitierender Weise beschrieben.
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Beispiele:
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Es wurde eine in Ägypten und anderen Ländern außerhalb Mitteleuropas marktübliche Bottichwaschmaschine vom Typ „Ideal“ mit seitlichem Agitator verwendet. Die Wassermenge betrug 33 Liter, die Wasserhärte 16°dH und die Wassertemperatur 20°C. Als Ballastwäsche wurden immer 5 Frotteehandtücher mitgewaschen. Es wurden mit derselben Waschlauge 6 Waschgänge von jeweils 8 Minuten Dauer hintereinander ausgeführt. Es wurden, wie in den entsprechenden Gegenden üblich, insgesamt 100 g Waschmittel dosiert und zwar 50 g in dem ersten Waschgang und weitere 50 g in dem zweiten Waschgang. Um die Schmutzmenge während dieser Waschgänge zu steigern, wurden in jedem Waschgang SBL-2004 Tücher zugegeben und zwar je 3 Tücher in den 1., 4., 5. und 6. Waschgang und jeweils 6 Tücher in den 2. und 3. Waschgang, insgesamt also 24 Tücher. Die Schaumhöhe wurde am Ende des jeweiligen Waschgangs an einem Maßstab abgelesen.
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Mit diesem Protokoll wurden eine erfindungsgemäße Rezeptur E1 untersucht, die auf einem handelsüblichen Waschmittel mit LAS als einzigem Aniontensid basierte und zu dem 2,1 Gew.-% C8/10APB (Aktivsubstanz) on top zugemischt wurden. Als Vergleichsbeispiel V1 diente eine handelsübliche Rezeptur mit 16 Gew.-% LAS als einzigem Aniontensid. Die Schaumhöhen der Rezepturen sind in Tabelle 1 dargestellt.
| E1 | V1 |
| 10 % LAS, 2,1 % C8/10APB | 16% LAS |
Waschzyklus | Schaumhöhe (cm) | Schaumhöhe (cm) |
1 | 6,0 | 6,5 |
2 | 6,5 | 6,4 |
3 | 4,4 | 4,6 |
4 | 3,8 | 3,9 |
5 | 3,3 | 3,6 |
6 | 3,1 | 3,4 |
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Es entstand ein deutlich LAS-reduziertes aber dennoch schnell und stabil schäumendes Waschmittel. Überraschender Weise ermöglichte C8/10APB eine deutliche LAS-Reduktion ohne wesentlichen Schaumhöhenverlust.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0727448 B [0050]
- DE 4300772 A [0050]
- DE 4221381 C [0050]
- DE 4303320 A [0050]
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