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Knopflochnaht. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom
2. Juni 191i die Priorität auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von
Amerika vom 4. November 1924 beansprucht. Die Erfindung bezieht sich auf eine Knopflochnaht,
die im besonderen für Wirkwaren geeignet ist und die einer Formveränderung sicher
widersteht und dennoch flach und biegsam ist, zum Unterschiede von den rippen- oder
drahtartigen Knopflöchern, die bisher in Wirkwaren hergestellt werden.
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Gemäß der Erfindtmg wird in einem gewirkten Stoffstück eine Uberwendlichnaht
hergestellt, die längs ihrer inneren und äußeren Kanten Fadenknötchen aufweist,
wobei im wesentlichen der ganze Raum zwischen diesen Fadenknötchen durch kräftigen,
aber weichen Garnfaden ausgefüllt wird, der durch die Deckfadenschleifen der Naht
in eine flache Gestalt zusammengedrückt und ausgebreitet wird, so daß er im wesentlichen
den Raum zwischen den Fadenknötchenkanten ausfüllt. Die Naht der Erfindung besitzt
einen zickzackartig verlaufenden Nadelfaden und zwei Greiferfäden, die abwechselnd
zu Deckfadenschleifen geformt werden, welche sich über die volle Breite der Naht
erstrecken und dazu dienen, den weichen-Garnfaden wirksam abzudecken und zu verbergen,
der sich aufzurichten und zwischen den Querfäden der üblichen Knopflochnaht sichtbar
zu werden bestrebt ist. Gemäß der Erfindung werden die Enden dieser Naht zwecks
Herstellung eines Riegels zusammengebracht, so daß dem Knopfloch mit größerer Sicherheit
als bisher ein großer Widerstand gegen Strecken erteilt wird.
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Es hat sich herausgestellt, daß das Ausbreiten des weichen Füllgarnes
unter dem einbindenden Druck der Deckfäden eine größere Sicherheit gewährleistet,
daß die Schleifen des Nadelfadens durch diese Füllschnur hindurchgehen, um letztere
zu verriegeln, wenn der Nähvorgang auf der zweiten Seite des Knopfloches diejenige
Stelle erreicht, an der die anfänglichen Stiche überlappt werden. Mit anderen .
Worten, je breiter der Füllfaden ist, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß
die Nadelfadenschleifen durch diesen Füllfaden während des Nähens des Riegels hindurchgeführt
werden. Dieser weiche Füllfaden scheint auch für die obenerwähnte besondere Naht
besonders wirksam zu sein, da diese Naht nicht so leicht mit Bezug--auf diesen Füllfaden
gleitet. Weswegen dies der Fall-ist, ist nicht klar ersichtlich, je-
doch
wahrscheinlich eine Folge des Einbettens einer jeden Greiferfadenschleife in den
Füllfaden durch den Druck einer überdeckenden Greiferfadenschleife, so daß eine
Mehrzahl wirksamer Erfassungsstellen hergestellt wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform eines genähten Knopfloches
beispielsweise veranschaulicht, und zwar ist Abb. i eine Draufsicht auf die untere
Seite einer Knopflochnaht gemäß der Erfindung. Abb. 2 ist eine Draufsicht auf die
obere Seite. Abb. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 3-3 der Abb. i.
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Abb.4 ist ein Querschnitt durch das weiche Füllgarn und zeigt in gestrichelten
Linien, wie sich dieser Füllfaden unter dem Druck der Deckfäden verbreitert.
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i bezeichnet ein gewirktes Stoffstück, das bekanntlich quer zu seinen
Waschen 2 leicht streckbar ist. Die Knopflochnaht besteht aus einem zickzackartig
verlaufenden Nadelfaden 3, der abwechselnd zu durch den Knopflochschlitz bzw. den
Stoff hindurchgehenden Nadelfadenschleifen q., 5 geformt wird, d. h. zu Schleifen,
die gebildet werden, wenn die Nadel in den Knopflochschlitz eintritt oder wenn sie
den Stoff durchsticht, und aus einem Paar von Greiferfäden, durch deren abwechselnd
hergestellte Schleifen die Nadelfadenschleifen verriegelt werden. Die Schleifen
6 des einen Greiferfadens 7 treten in die Nadelfadenschleifen 5 ein und verriegeln
letztere und werden durch die darauf hergestellten N adelfadenschleifen q. durchgezogen
und verriegelt. Die Schleifen 8 des anderen Greiferfadens g treten in die Nadelfadenschleifen
q. ein und verriegeln letztere und werden durch die darauf hergestellten Nadelfadenschleifen
5 durchgezogen und verriegelt. Die verschiedenen miteinander verketteten Schleifen
bilden innere und äußere Fadenknötchen io, ii längs der inneren und äußeren Ränder
der Naht.
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Mit 12 ist ein weicher Füllgarnfaden bezeichnet, der, wie bei 13 in
Abb. q. angedeutet, zuerst im Querschnitt kreisrund war und der auf der Unterseite
des Stoffstücks innerhalb der Naht eingebunden und abgeflacht wird.
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Der weiche Füllfaden 12 wird unter dem Druck der überdeckenden Greiferfadenschleifen
6, 8 verbreitert, so daß er im wesentlichen den zwischen den Fadenknötchen io und
ii befindlichen Raum ausfüllt. Das Bestreben geht also dahin, den Füllfadenquerschnitt
zu einer elliptischen Gestalt abzuflachen (Abb. 3), so daß die Fadenknötchen io,
ii um dieselbe Höhe hervorstehen wie die den Füllfaden einbindenden Fäden. Die Naht
erhält somit ein eigentümlich flaches und gefälliges Aussehen. Sie besitzt ferner
die erwünschte biegsame Beschaffenheit und ist keineswegs drahtig.
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Das zum Fertigmachen der Naht dienende Ende wird über das Anfangsende
genäht, um einen Riegel herzustellen. Infolge des Ausbreitens des Füllfadens 12
unter dem Druck der Deckfäden ist eine größere Sicherheit vorhanden, daß die Nadelfadenschleifen
durch das anfängliche Garnende hindurchgenäht werden und letzteres gegen ein Gleiten
verriegeln.
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Das Knopfloch der Erfindung hat sich als äußerst widerstandsfähig
gegen eine Formveränderung in seiner Länge erwiesen, auch wenn es in Wirkwaren ohne
eine Einlage von gewebtem Stoff hergestellt wird. Es ist wahrscheinlich, daß diese
äußerst erwünschte Eigenschaft in hohem Maße eine Folge der Einbettung einer jeden
Greiferfadenschleife in den Garnfaden durch den Druck einer überdeckenden Greiferfadenschleife
an den Punkten g ist, so daß eine Mehrzahl wirksamer Erfassungsstellen hergestellt
wird.
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Vorzugsweise wird ein zusätzlicher Füllfaden 1q. der Naht auch auf
der Oberseite des Knopfloches einverleibt.