DE4232302A1 - Streckwerk für eine Spinnereimaschine, insbesondere für eine Regulierstrecke für Baumwolle - Google Patents
Streckwerk für eine Spinnereimaschine, insbesondere für eine Regulierstrecke für BaumwolleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Streckwerk für eine Spinnereimaschine,
insbesondere für eine Regulierstrecke für Baumwolle mit wenigstens zwei
aufeinanderfolgenden Walzenpaaren, die jeweils eine mittels eines eigenen
Elektromotors angetriebene Walze besitzen und mit einer elektronischen
Regeleinrichtung die die Drehzahl wenigstens eines der Elektro
motoren zum Ausgleichen von Ungleichmäßigkeiten eines zu verarbei
tenden Faserverbandes regelt nach Patentanmeldung P 41 40 984.1.
Bei einem bekannten Streckwerk der eingangs genannten Art
(DE 38 01 880 A1) sind den angetriebenen Walzen Arretiermittel zugeord
net, die bei Stillstand ein ungewolltes Verdrehen der Walzen verhindern
sollen, das aufgrund der Verzugsspannung des zu bearbeitenden Faser
verbandes oder aufgrund eines elektronischen Driftens oder auch aus
anderen Gründen auftreten kann.
Bei einer Strecke für Wolle, bei welcher zwischen zwei Walzenpaaren
Nadelleisten oder Nadelwalzen angeordnet sind, ist es bekannt
(EP 0 141 505 B1), den Walzen Bremsen zuzuordnen, die während des
Anfahrens und Anhaltens mittels Bremssignalen derart gesteuert werden,
daß sie bei einem vorgegebenen Wert des Bremssignals öffnen und bei
einem vorgegebenen Wert des Bremssignals schließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Streckwerk der eingangs
genannten Art mit möglichst einfachen Mitteln so auszubilden, daß ein
Zurückdrehen der Walzen bei Stillstand ausgeschlossen wird.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß den durch den einen Elektro
motor angetriebenen Walzen mindestens ein Freilauf und der oder den
durch den weiteren Elektromotor angetriebenen Walze oder Walzen
mindestens ein weiterer Freilauf zugeordnet ist. Aufgrund dieser
Ausbildung ist es möglich, ohne daß verschleißgefährdete Bauteile wie
Bremsen o. dgl. eingesetzt werden, ein Zurückdrehen der Walzen sicher
zu verhindern.
Bei Streckwerken für Ringspinnmaschinen, die lange, in Maschinen
längsrichtung durchlaufende Unterwalzen aufweisen, ist es bekannt
(EP 0 327 921 A), zwischen den Antriebsmotoren für eine angetriebene
Mittel-Unterwalze und für eine angetriebene Liefer-Unterwalze Klinken-
Rücklaufsperren anzuordnen. Hierdurch soll vermieden werden, daß
eine während des Betriebes aufgebaute Torsion bei einem Stillstand sich
auflöst und Verzugsfehler verursacht. Die Klinke schleift im Leerlauf
über die Zahnspitzen, was im Betrieb zum Verschleiß führt. Das
Klinkenrad kann entsprechend der maximalen Zahnteilung zurücklaufen,
so daß ein Zurückdrehen der Walzen bei Stillstand nicht ausgeschlos
sen werden kann.
Zweckmäßig ist zwischen dem einen Elektromotor und wenigstens zwei
angetriebenen Walzen eine gemeinsame Übertragungswelle angeordnet,
der ein Freilauf zugeordnet ist. Dadurch ist nur ein Freilauf im
Hauptantriebsstrang für zwei angetriebene Walzen angeordnet, was
anlagemäßig einfach ist. Dieser Freilauf blockiert auch alle Drehbewe
gungen stromauf. Die Anordnung hat den weiteren Vorteil, daß an dieser
Stelle konstruktiv ausreichend Raum für die Anordnung des Freilaufs
vorhanden ist. Der Freilauf ersetzt ein Kugellager.
Schließlich besteht noch ein Vorteil darin, daß der Freilauf örtlich
zwischen den beiden angetriebenen Walzen angeordnet ist, so daß ein
gewisser Entfernungsausgleich vorhanden ist.
Vorzugsweise ist jeder angetriebenen Walze ein Freilauf zugeordnet.
Bevorzugt ist der Freilauf koaxial zu der Walze angeordnet. Auf diese
Weise ist ein mögliches Spiel durch zusätzliche Getriebestufen, Zahn
räder, Zahnriemen o. dgl. reduziert oder vermieden. Mit Vorteil ist der
Freilauf achsparallel zu der Walze angeordnet. Dadurch kann ein Freilauf
für mehr als eine angetriebene Walze verwendet werden.
Zweckmäßig ist jedem Elektromotor eine elektronische Motorregelein
richtung zugeordnet, die an die elektronische Maschinensteuereinrich
tung angeschlossen sind. Bevorzugt ist den Elektromotoren jeweils ein
Tachogenerator zugeordnet, der mit der zugehörigen elektronischen
Motorregeleinrichtung in Verbindung steht. Vorzugsweise werden die
elektronischen Motorregeleinrichtungen jeweils der Art abgeglichen, daß
die beim Stillstand von der elektronischen Maschinensteuerung an die
Motorregeleinrichtungen abgegebenen Sollwerte ein Gegendrehmoment
der Elektromotoren in der dem normalen Betrieb entgegengesetzten
Drehrichtung zur Folge haben. Zweckmäßig werden die Drehung der
Elektromotoren bestimmende Signale von der elektronischen Maschinen
steuereinrichtung in die Motorregeleinrichtungen eingegeben.
Vorzugsweise sind die Elektromotoren Wechselstrom-Servo-Motoren.
Bevorzugt steht die elektronische Regeleinrichtung zum Ausgleichen
von Unregelmäßigkeiten mit einem Meßglied, z. B. Nut-Feder-Walzen
paar, in Verbindung. Vorteilhaft wird eine gemeinsame elektronische
Steuer- und Regeleinrichtung, z. B. ein Mikrocomputer, verwendet.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der
Freilauf ein Klemmkörperfreilauf, der bevorzugt mit einem Kugellager
ein integrales Teil bildet. Der Klemmkörperfreilauf sperrt selbsttätig und
sofort bei dem geringsten Drehmoment in Rückwärtsrichtung.
Vorzugsweise ist bei einem Streckwerk für eine Spinnereimaschine,
insbesondere für eine Regulierstrecke für Baumwolle, mit wenigstens
zwei aufeinanderfolgenden Walzenpaaren, die jeweils eine mittels jeweils
eines eigenen Elektromotors angetriebene Walze besitzen, und mit einer
elektronischen Regeleinrichtung, die die Drehzahl wenigstens eines der
Elektromotoren zum Ausgleichen von Ungleichmäßigkeiten eines zu
verarbeitenden Faserbandes regelt, den angetriebenen Walzen jeweils
ein ein Drehen entgegen ihrer betriebsmäßigen Laufrichtung sperrender
Freilauf zugeordnet.
Bevorzugt ist bei diesem Streckwerk eine Einrichtung vorgesehen, die
beim Stillsetzen an die Elektromotoren eine Spannung anlegt, deren
Drehsinn dem Drehsinn einer während des normalen Betriebs angelegten
Spannung entgegengerichtet ist, wobei zweckmäßig die Höhe der beim
Stillsetzen abgegebenen Steuerspannung derart gewählt ist, daß ein
elektronisches Driften in dem betriebsmäßigen Drehsinn der Elektro
motoren 14, 17 ausgeschlossen ist. Vorteilhaft beträgt die beim
Stillsetzen abgegebene Steuerspannung etwa -1 mV.
Vorteilhaft ist eine Einrichtung vorgesehen, die bei Stillstand an die
Elektromotoren eine Spannung anlegt, deren Drehsinn dem Drehsinn
einer während des normalen Betriebes angelegten Spannung entgegen
gerichtet ist, wobei bevorzugt die Höhe der bei Stillstand abgegebenen
Steuerspannung derart gewählt ist, daß ein elektronisches Driften in
dem betriebsmäßigen Drehsinn der Elektromotoren 14, 17 ausgeschlos
sen ist. Eine Drehung der Walzen wird dadurch mit Sicherheit ausge
schlossen, da einerseits die oben erwähnte Steuerspannung dem Drehsinn
in Betriebsrichtung, andererseits der Freilauf dem Drehsinn in
Gegenrichtung entgegenwirkt.
Zweckmäßig beträgt die bei Stillstand ab gegebene Steuerspannung etwa
-1 mV.
Vorteilhaft ist der Freilauf in einer Getriebestufe angeordnet.
Bevorzugt ist der Freilauf der Eingangsunterwalze zugeordnet.
Zweckmäßig ist der Freilauf in einem der Elektromotoren integriert.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch in Draufsicht ein erfindungsge
mäßes Streckwerk, bei dem ein Freilauf ei
ner gemeinsamen Übertragungswelle zuge
ordnet ist,
Fig. 1b Seitenansicht der Walzenpaare nach Fig. 1a,
Fig. 2a, 2b Blockschaltbilder der Einrichtungen, um beim
Stillsetzen ein Driften im betriebsmäßigen
Drehsinn auszuschließen,
Fig. 3a bis 3c ein Klemmkörperfreilauf und
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel.
Das in Fig. 1a dargestellte Regulierstreckwerk besitzt ein Eingangs
walzenpaar 10, 10′, ein Mittelwalzenpaar 11, 11′ und ein Ausgangs
walzenpaar 12, 12′, von welchen jeweils die Eingangsunterwalze 10,
die Mittelunterwalze 11 und die Ausgangsunterwalze 12 angetrieben
sind. Diesen Unterwalzen 10, 11, 12 sind mit einstellbaren Andrück
kräften belastete, frei drehbare Oberwalzen 10′, 11′, 12′ zugeordnet
(siehe Fig. 1b). Die Eingangsunterwalze 10 und die Mittelunterwalze
11 sind über eine Getriebestufe miteinander verbunden, deren
Übersetzung einem vorgegebenen Vor-Verzug entspricht. Die
Mittelunterwalze 10 und damit auch die Eingangsunterwalze 11 werden
von einem Elektromotor 14 angetrieben. Dem Elektromotor 14 ist ein
Freilauf 49 nachgeordnet, der ein Drehen der Eingangsunterwalze
10 und der Mittelunterwalze 11 entgegen der Laufrichtung (Pfeil
richtung A) eines zu verarbeitenden Faserbandes 16 sperrt.
Die Ausgangswalze 12 ist mittels eines eigenen Elektromotors 17
angetrieben. Zwischen diesem Elektromotor 17 und der Ausgangsunterwalze
12 ist ein Freilauf 18 angeordnet, der ebenfalls ein Drehen
der Ausgangsunterwalze 12 entgegen der Laufrichtung (A) des
Faserbandes 16 sperrt.
Die Drehzahlen der Elektromotoren 14 und 17 werden mittels einer
elektronischen Regeleinrichtung so geregelt, daß einerseits in der
Hauptverzugszone zwischen dem Mittelwalzenpaar 11, 11′ und dem
Ausgangswalzenpaar 12, 12′ ein Verzug bis zur gewünschten Feinheit
erfolgt, während gleichzeitig Massenschwankungen des zulaufenden
Faserbandes 16 so weit wie möglich ausgeglichen werden.
Nach Fig. 1a ist zwischen dem Elektromotor 14 und den beiden ange
triebenen Walzen 10 und 11 eine gemeinsame Übertragungswelle 30
vorhanden, der der Freilauf 49 zugeordnet ist. Die gemeinsame
durchgehende Übertragungswelle 30 verwirklicht eine Verzweigung,
wobei der Elektromotor 14 die Übertragungswelle 30 direkt und
anschließend von der Übertragungswelle 30 abzweigend mittelbar
stromab die beiden Walzen 10 und 11 antreibt. Die Getriebestufen
bzw. Übertragungsstufen mit Zahnriemen zu der Walze 10 einerseits
und zu der Walze 11 andererseits sind auf diese Weise vorteilhaft
einstellbar. Zwischen dem Elektromotor 17 und der Ausgangsunter
walze 12 ist ein Freilauf 50 vorhanden. Die Freiläufe 49 und 50 sind
achsparallel zu den Walzen 10, 11 bzw. 12 angeordnet. Mit 31 bis
41 sind Zahnräder oder Zahnriemenräder bezeichnet. Mit 42 bis 46
sind Zahnriemen bezeichnet. Mit A ist der Fasermaterialfluß in Ar
beitsrichtung angegeben.
Nach Fig. 2a ist jedem Elektromotor 14, 17 jeweils eine elektronische
Motorregeleinrichtung 51 bzw. 52 (Drehzahlregelung) zugeordnet,
die an die gemeinsame elektronische Maschinensteuereinrichtung 53 an
geschlossen sind. Den Elektromotoren 14, 17 ist jeweils ein Tachoge
nerator 54 bzw. 55 zugeordnet, der mit der zugehörigen elektroni
schen Motorregeleinrichtung 51 bzw. 52 in Verbindung steht. Die
elektronischen Motorregeleinrichtungen 51, 52 werden jeweils der
Art elektrisch abgeglichen, daß die beim Stillsetzen von der elektro
nischen Maschinensteuereinrichtung 53 an die Motorregeleinrichtun
gen 51, 52 abgegebenen Sollwerte 56 bzw. 57 für die Drehzahl und
Drehrichtung ein Drehmoment der Elektromotoren 14 bzw. 17 in
der dem normalen Betrieb (siehe Pfeil C bis H in Fig. 1b)
entgegengesetzten Drehrichtung zur Folge haben.
Fig. 2b zeigt weiterhin, daß zusätzlich die Drehrichtung der Elektro
motoren 14, 17 bestimmende Signale 58 bzw. 59 von der elektro
nischen Motorsteuereinrichtung 52 in die Motorregeleinrichtungen
50 bzw. 51 eingegeben werden. Die Sollwerte bestimmen hier nur
die Drehzahl.
In Fig. 2 ist die elektronische Maschinensteuereinrichtung darge
stellt. Es kann eine gemeinsame elektronische Steuer- und Regelein
richtung, z. B. ein Mikrocomputer, verwendet werden, die die Ma
schinensteuereinrichtung 52 und die (nicht dargestellte) elektronische
Regeleinrichtung zum Ausgleichen von Ungleichmäßigkeiten umfaßt.
Mit 60 ist ein Meßwertumwandler bezeichnet, der Wegauslenkungen
des Nutwalzenpaares 25 in elektronische Signale umwandelt.
Die elektronischen Motorregeleinrichtungen 50, 51 werden jeweils
derart abgeglichen, daß die beim Stillsetzen abgegebenen Sollwerte
53, 54 tendenziell den Motoren 14, 17 eine leichte, der dem normalen
Betrieb entgegengesetzten Drehrichtung erteilen, wobei eine Drehung
aber durch die Freiläufe 15, 18, 47, 49, 50 verhindert wird. Auf
diese Weise ist eine Vorlaufsperre verwirklicht.
Mit 61, 62, 63 sind die Antriebswellen der Unterwalzen 10, 11 bzw.
12 bezeichnet. Mit 64 ist eine Übertragungswelle zwischen dem
Elektromotor 17 und der Unterwalze 12 bezeichnet.
Die Unterwalzen 10, 11, 12 haben eine Drehzahl z. B. von 1400,
2000 bzw. 7200 U/min und einen Durchmesser z. B. von 35 mm, 35
mm bzw. 40 mm. Am Ausgang der Walzen 12, 12′ beträgt die
Bandlaufgeschwindigkeit ca. 900 m/min bei der Drehzahl 7200 U/min
der Unterwalze 12.
Als Rücklaufsperre gestatten die Freiläufe 15, 18, 47, 49, 50 eine
Drehbewegung der Walzen nur in eine Richtung, d. h.
in Vorlaufrichtung C bis H (vgl. Fig. 1b) während des Betriebes.
Nach Stillstand des Streckwerkes verhindert der Freilauf eine rück
läufige Drehbewegung der Walzen.
Bei einem Kugellagerfreilauf liegen die Kugeln in einem massiven
Käfig, der entsprechend Fig. 3 gleichzeitig eine Anzahl einzeln ange
federter Klemmkörper 65 führt. Die Klemmkörper 65 haben in
Freilaufrichtung 1 aufgrund ihrer geometrischen Form "abhebende
Tendenz", die bei hohen Drehzahlen bis zur vollendeten Berührungs
freiheit zu den Ringen (Innenring 66 und Außenring 67) führt.
Wichtig ist eine ausreichende relative Käfigdrehzahl aus genügender
Radialbelastung des Lagers. Dieser Klemmkörperfreilauf 15, 18, 47,
49, 50 arbeitet stufenlos und kraftschlüssig. Die Klemmkörper 65
heben in Freilaufrichtung I (Vorlaufrichtung) aufgrund der Fliehkraft
ab. In Rücklaufrichtung K tritt eine Klemmwirkung und damit die
Sperrwirkung aufgrund der Anpressung der Feder 68 der Klemmkörper
65 gegen die Ringe 66, 67. Der Innenring 66 ist fest, z. B. als
Preßsitz, auf der Antriebswelle (z. B. 30) für die Unterwalzen angeord
net, wodurch die Sperrwirkung gegenüber der Antriebswelle eintritt.
Der Außenring 67 dreht sich nicht.
Fig. 3a zeigt einen Ausschnitt aus einem Klemmkörperfreilauf, bei dem
die Klemmkörper 65 an den Ringen 66, 67 anliegen, so daß der Rücklauf
in Richtung K gesperrt ist. In Fig. 3b und 3c ist die Kombination eines
Klemmkörperfreilaufs mit einem Kugellager dargestellt. In Fig. 3c sind
die Klemmkörper 65 von den Ringen 66, 67 abgehoben, d. h. es ist
die Freilaufdrehung I dargestellt. Mit 69 sind die Kugeln bezeichnet.
Die Erfindung ist am Beispiel eines Klemmkörperfreilaufs dargestellt,
umfaßt aber auch andere kraftschlüssig wirkende Freiläufe, z. B.
Klemmrollenfreiläufe. Weiterhin umfaßt die Erfindung sowohl ungelagerte
Freiläufe, bei denen die Welle durch separate Lager, z. B. Wälzlager,
gelagert ist als auch gelagerte Freiläufe (Kombination), bei denen der
Freilauf und z. B. das Wälzlager (Kugellager, Zylinderrollager, Nadel
lager, Tonnenlager) ein integrales Bauteil (Fig. 3b, 3c) bilden.
Durch die Rücklaufsperre in Gestalt der Freiläufe 15, 18, 47, 49, 50
wird die Aufgabe gelöst, das Zurückdrehen der Walzen bei Stillstand
auszuschließen; das Zurückdrehen tritt praktisch immer auf und ist
insbesondere durch eine Entspannung der Faserbänder und der
Antriebsriemen verursacht.
Die Vorlaufsperre in Gestalt des Gegendrehmoments für die Elektro
motoren 14, 17 hat den weiteren Vorteil, daß das unerwünschte Vor
wärtsdrehen der Walzen bei Stillstand ausgeschlossen wird; das Vor
wärtsdrehen tritt nur dann auf, wenn die Motorregeleinrichtungen 51,
52 (Antriebssystem) nicht exakt auf ±0 abgeglichen sind, d. h. das
Vorwärtsdrehen kann auftreten. Erwünschter Abgleich liegt an sich vor,
wenn bei einem Sollwert 56, 57 von Null der Elektromotor 14, 17 still
steht. Im Betrieb kann aber Abweichung vom Nullabgleich und damit
elektronisches Driften in Vorlaufrichtung auftreten, das durch das
Gegendrehmoment vermieden wird.
Das in Fig. 4 der Zeichnung dargestellte Regulierstreckwerk besitzt
ein Eingangswalzenpaar 10, 10′, ein Mittelwalzenpaar 11, 11′ und ein
Ausgangswalzenpaar 12, 12′, von welchen jeweils die Eingangsunter
walze 10, die Mittelunterwalze 11 und die Ausgangsunterwalze 12
angetrieben sind. Diesen Unterwalzen sind mit einstellbaren
Andrückkräften belastete, frei drehbare Oberwalze 10′, 11′, 12′
zugeordnet. Die Eingangsunterwalze 10 und die Mittelunterwalze 11 sind
über eine Getriebestufe 13 miteinander verbunden, deren Übersetzung
einem vorgegebenen Vor-Verzug entspricht. Die Mittelunterwalze 11 und
damit auch die Eingangsunterwalze 10 werden von einem Elektromotor
14 angetrieben. Zwischen dem Elektromotor 14 und der Mittelunterwalze
11 ist ein Freilauf 15 angeordnet, der ein Drehen der Mittelunterwalze
11 und damit auch der Eingangsunterwalze 10 entgegen der Laufrich
tung (Pfeilrichtung A) eines zu verarbeitenden Faserverbandes 16
sperrt.
Die Ausgangsunterwalze 12 ist mittels eines eigenen Elektromo
tors 17 angetrieben. Zwischen diesem Elektromotor 17 und der
Ausgangsunterwalze 12 ist ein Freilauf 18 angeordnet, der ebenfalls
ein Drehen der Ausgangsunterwalze (12) entgegen der Laufrichtung
A des Faserverbandes 16 sperrt.
Die Drehzahlen der Elektromotoren 14 und 17 werden mittels einer
elektronischen Regeleinrichtung 19 so geregelt, daß einerseits in
der Hauptverzugszone zwischen dem Mittelwalzenpaar 11, 11′ und
dem Ausgangswalzenpaar 12, 12′ ein Verzug bis zur gewünschten
Feinheit erfolgt, während gleichzeitig Massenschwankungen des
zulaufenden Faserverbandes 16 so weit wie möglich ausgeglichen
werden. Diese Massenschwankungen des Faserverbandes werden
mittels einer, vor dem Eingangswalzenpaar 10, 10′ angeordneten
Detektoreinrichtung erfaßt und als Regelsignal 20 in die elektronische
Regeleinrichtung 19 eingegeben. Die Detektoreinrichtung wird von
einem an sich bekannten Nutwalzenpaar 25 gebildet, das über einen
Zahnriementrieb 26 von der Eingangsunterwalze 10 und damit von
dem Elektromotor 14 angetrieben wird. Die elektronische
Regeleinrichtung 19 versorgt die den Elektromotoren 14, 17
vorgeschalteten Frequenzumformer 27, 28 mit einer Steuerspannung
von 0 V bis etwa 10 V, so daß auch im Bereich von niedrigen
Drehzahlen eine exakte Regelung möglich ist. Die Frequenzumformer
27, 28, die an eine Drehstromversorgung 21 mit 380 V und
Netzfrequenz angeschlossen sind, versorgen die Elektromotoren 14,
17 mit einer von den angelegten Steuerspannungen abhängigen
Frequenz und Drehspannung.
Die elektronische Regeleinrichtung 19 ist in nicht näher dargestellter
Weise mit einer Start- und Stoppeinrichtung versehen, deren Signal,
das mit einem Pfeil 22 angedeutet ist, in die elektronische
Regeleinrichtung 19 eingegeben wird. Bei einem Stoppsignal fährt die
elektronische Regeleinrichtung 19 die Steuerfrequenz der Elektromo
toren 14, 17, die als Synchronmotoren ausgebildet sind, auf O. Die
Freiläufe 15, 18, die vorzugsweise handelsübliche Wälzlagerfrei
läufe sind, sperren dann ein Rückwärtsdrehen der Unterwalzen 10,
11, 12, d. h. ein Drehen der Unterwalzen 10, 11, 12 entgegen der
normalen Laufrichtung A des Faserverbandes 16.
Da die elektronischen Bauelemente der elektronischen Regeleinrichtung
19 nicht - wie ein mechanischer Schalter - eine völlige Unterbrechung
von Spannungen und Strömen bewirken, besteht die Gefahr eines
sogenannten elektronischen Driftens, d. h. des Auftretens eines
geringen Momentes, das einen oder beide Elektromotoren 14, 17 zu
drehen versucht. In der Regel ist es zulässig, daß bei einer
Spannungsunterbrechung noch Restspannungen in der Größenordnung
von + 1 mV auftreten können, die dann Ursache für ein Driften der
Elektromotoren 14, 17 sein können. Um dieses elektronische Driften
auszuschließen, wird ferner vorgesehen, daß die elektronische
Regeleinrichtung 19 nach dem frequenzgesteuerten Stillsetzen eine
geringe Steuerspannung an die Frequenzumformer der Elektromotoren
14, 17 dann zugeführten geringen Spannung vertauscht und damit
den Drehsinn gegenüber dem Drehsinn während des Normalbetriebs
umkehrt. Damit werden die Elektromotoren 14, 17 mit einem
- relativ geringen - Drehmoment entgegen ihrer normalen Arbeitsrichtung
belastet, so daß sie sich an die Freiläufe 15, 18 "anlehnen". Damit wird
auch ein ungewolltes Verdrehen der Unterwalzen 10, 11, 12 in normaler
Laufrichtung (A) des Faserverbandes ausgeschlossen.
Wie schon erwähnt wurde, wird in der Praxis bei Abschalten für die
Steuerspannung eine Restspannung von +1 mV zulässig sein (+ steht für
Steuerspannung im Betriebsdrehsinn, - steht für Steuerspannung
entgegen Betriebssinn). In diesem Fall reicht es aus, wenn beim
Stillsetzen eine Steuerspannung in der Größenordnung von -1 mV
(entgegen dem Betriebsdrehsinn) abgegeben wird, so daß dann eine
Steuerspannung zwischen 0 und -2 mV anliegt. Damit wird mit
ausreichender Sicherheit ein elektronisches Driften ausgeschlossen.
Abweichend von dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel kann
der Freilauf 15 auch an anderer Stelle als zwischen dem Elektromotor
14 und der Mittelunterwalze 11 angeordnet werden. Beispielsweise kann
er in der Getriebestufe 13 angeordnet oder auch der Eingangsunterwalze
10 zugeordnet werden. Ebenso könnte der Freilauf 15 auch in den
Elektromotor 14 integriert werden. In gleicher Weise ist es auch nicht
notwendig, den Freilauf 18 zwischen der Ausgangsunterwalze 12 und dem
Elektromotor 17 anzuordnen. Beispielsweise kann auch dieser Freilauf
in den Elektromotor 17 integriert werden.
Claims (30)
1. Streckwerk für eine Spinnereimaschine, insbesondere eine Re
gulierstrecke für Baumwolle, mit wenigstens zwei aufeinander
folgenden Walzenpaaren, die jeweils eine mittels eines eigenen
Elektromotors angetriebene Walze besitzen und eine elektronische
Regeleinrichtung, die die Drehzahl wenigstens eines der Elektro
motoren zum Ausgleichen von Ungleichmäßigkeiten eines zu verar
beitenden Faserbandes regelt nach Patentanmeldung P 41 40 984. 1,
dadurch gekennzeichnet, daß den durch den einen Elektromotor
(14) angetriebenen Walzen (10, 11) mindestens ein Freilauf (15, 47, 49)
und der oder den durch den weiteren Elektromotor (17) angetriebenen
Walze (12) oder Walzen mindestens ein Freilauf (18; 50) zugeordnet ist.
2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem einen Elektromotor (14) und wenigstens zwei ange
triebenen Walzen (10, 11) eine gemeinsame Übertragungswelle (30)
angeordnet ist, der ein Freilauf (49) zugeordnet ist.
3. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
angetriebenen Walze (10, 11, 12) ein Freilauf (15, 18, 47)
zugeordnet ist.
4. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Freilauf (15, 18, 47) koaxial zu der Walze
(10, 11, 12) angeordnet ist.
5. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Freilauf (15, 18, 47) achsparallel zu der Walze
(10, 11, 12) angeordnet ist.
6. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß jedem Elektromotor (14, 17) eine elektronische Mo
torregeleinrichtung (51, 52) zugeordnet ist, die an die elektro
nische Maschinensteuereinrichtung (53) angeschlossen sind.
7. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß den Elektromotoren (14, 17) jeweils ein Tachogene
rator (54, 55) zugeordnet ist, der mit der elektronischen Motor
regeleinrichtung (51, 52) in Verbindung steht.
8. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die elektronischen Motorregeleinrichtungen (51, 52)
jeweils der Art abgeglichen werden, daß die beim Stillstand von
der elektronischen Maschinensteuereinrichtung (53) an die Motor
regeleinrichtungen (51, 52) abgegebenen Sollwerte (56, 57) ein
Gegendrehmoment der Elektromotoren (14, 17) in der dem normalen
Betrieb entgegen gesetzten Drehrichtung zur Folge haben.
9. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drehrichtung der Elektromotoren (14, 17) bestim
mende Signale (58, 59) von der elektronischen Maschinensteuer
einrichtung (52) in die Motorregeleinrichtungen (50, 51) einge
geben werden.
10. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektromotoren (14, 17) Wechselstrom-Servo-
Motoren sind.
11. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die elektronische Regeleinrichtung zum Ausgleichen
von Unregelmäßigkeiten mit einem Meßglied, z. B. Nut-Feder-
Walzenpaar (60), in Verbindung steht.
12. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine gemeinsame elektronische Steuer- und Regelein
richtung, z. B. ein Mikrocomputer, verwendet wird.
13. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Freilauf (15, 18, 47, 49, 50) ein Klemmkörper
freilauf ist.
14. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Freilauf (15, 18, 47, 49 50) mit einem Kugellager
ein integrales Teil bildet.
15. Streckwerk für eine Spinnereimaschine, insbesondere für eine
Regulierstrecke für Baumwolle, mit wenigstens zwei aufeinander
folgenden Walzenpaaren, die jeweils eine mittels jeweils eines eigenen
Elektromotors angetriebene Walze besitzen und mit einer elektroni
schen Regeleinrichtung, die die Drehzahl wenigstens eines der
Elektromotoren zum Ausgleichen von Ungleichmäßigkeiten eines zu
verarbeitenden Faserbandes regelt, insbesondere nach einem der
Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß den angetrie
benen Walzen (11, 12) jeweils ein ein Drehen entgegen ihrer
betriebsmäßigen Laufrichtung sperrender Freilauf (15, 18) zuge
ordnet ist.
16. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Einrichtung vorgesehen ist, die beim Stillsetzen
an die Elektromotoren (14, 17) eine Spannung anlegt, deren Dreh
sinn dem Drehsinn einer während des normalen Betriebes ange
legten Spannung entgegengerichtet ist.
17. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Höhe der beim Stillsetzen abgegebenen Steuer
spannung derart gewählt ist, daß ein elektronisches Driften in
dem betriebsmäßigen Drehsinn der Elektromotoren (14, 17) ausge
schlossen ist.
18. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beim Stillsetzen abgegebene Steuerspannung etwa
-1 mV beträgt.
19. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Einrichtung vorgesehen ist, die bei Stillstand
an die Elektromotoren (14, 17) eine Spannung anlegt, deren Dreh
sinn dem Drehsinn einer während des normalen Betriebes ange
legten Spannung entgegengerichtet ist.
20. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Höhe der bei Stillstand abgegebenen Steuerspan
nung derart gewählt ist, daß ein elektronisches Driften in dem be
triebsmäßigen Drehsinn der Elektromotoren (14, 17) ausgeschlos
sen ist.
21. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß die bei Stillstand ab gegebene Steuerspannung etwa
-1 mV beträgt.
22. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Freilauf (15) in der Getriebestufe (13) angeordnet
ist.
23. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Freilauf (15) der Eingangsunterwalze (10) zuge
ordnet ist.
24. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Freilauf (15, 47, 49) in den Elektromotor (14)
integriert ist.
25. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Freilauf (18; 50) in den Elektromotor (17)
integriert ist.
26. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Freilauf (15, 18, 47, 49, 50) ein Wälzlagerfreilauf
ist.
27. Streckwerk für eine Spinnereimaschine, insbesondere für eine
Regulierstrecke für Baumwolle, mit wenigstens zwei aufeinanderfol
genden Walzenpaaren, die mittels Elektromotoren angetriebene Wal
zen besitzen, insbesondere Streckwerk nach einem der Ansprüche
1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen jedem Elektromotor
(17) und mindestens einer angetriebenen Walze (10, 11, 12) ein
Freilauf (15, 18, 47, 49, 50) angeordnet ist.
28. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 27, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein kraftschlüssiger Freilauf (15, 18, 47, 49, 50)
vorhanden ist.
29. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 28, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein nahezu verschleißfreier Freilauf (15, 18, 47, 49,
50) vorhanden ist.
30. Streckwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Einrichtung vorgesehen ist, die bei Stillstand
an den Elektromotoren (14, 17) ein Gegendrehmoment der Elektromotoren
(14, 17) in der dem normalen Betrieb entgegengesetzten Drehrich
tung erzeugt.
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