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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ringspinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnstellen, deren Spindeln während des Spinnbetriebes durch einen umlaufenden Tangentialriemen reibschlüssig angetrieben werden und die Sensoreinrichtungen aufweisen, mit denen die Drehzahl der Spindeln überwacht wird.
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In der Textilindustrie sind Spinnmaschinen, die eine Vielzahl von Spinnstellen aufweisen, seit langem bekannt. Solche Vielstellenspinnmaschinen sind zum Beispiel Ringspinnmaschinen oder Offenend-Rotorspinnmaschinen, wobei in der Patentliteratur verschiedene Ausführungsformen derartiger Textilmaschinen zum Teil relativ ausführlich beschrieben sind.
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Derartige Vielstellenspinnmaschinen weisen in der Regel eine Vielzahl von identischen Arbeitsstellen auf, die beidseitig der Maschinenlängsachse nebeneinander angeordnet sind und deren Arbeitsorgane oft durch maschinenlange, umlaufende Endloszugmittel gemeinsam angetrieben werden.
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Bei Ringspinnmaschinen sind die einzelnen Arbeitsstellen beispielsweise jeweils mit einer frei rotierbar gelagerten Spindel ausgestattet, wobei als Antriebsmittel für die zahlreichen Spindeln in der Regel ein maschinenlanger, umlaufender Tangentialriemen zum Einsatz kommt. Der Tangentialriemen läuft dabei über das Antriebsrad eines beispielsweise etwa maschinenmittig angeordneten, an einen Frequenzumrichter angeschlossenen Spindelantriebes und ist an den Ecken der Textilmaschine jeweils über ein Umlenkrad geführt.
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Um während des Spinnbetriebes eine sichere reibschlüssige Mitnahme der Wirtel der Spindeln durch den umlaufenden Tangentialriemen sicherzustellen, sind bei solchen Ringspinnmaschinen im Bereich der Spindeln außerdem oft so genannte Anpressrollen installiert, die dafür sorgen, dass der Tangentialriemen mit einem ausreichend hohen Anpressdruck bzw. mit einem ausreichenden großem Umschlingungswinkel an den Wirteln der Spindeln anliegt.
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Die vorstehend beschriebene Antriebsanordnung hat sich in der Praxis, insbesondere im Zusammenhang mit Ringspinnmaschinen, durchaus bewährt, weist allerdings auch einige Nachteile auf.
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Der maschinenlange Tangentialriemen sollte beispielsweise stets eine ausreichend hohe Riemenspannung aufweisen, da bei einer zu geringen Riemenspannung die Gefahr besteht, dass es zum Auftreten so genannter Schleicherspindeln kommt. Das heißt, bei einer zu niedrigen Riemenspannung werden oft auch der Anlagedruck des Tangentialriemens am Antriebswirtel der Spindel bzw. der Umschlingungswinkel, der für eine ordnungsgemäße reibschlüssige Mitnahme der Spindel sorgt, zu niedrig, mit der Folge, dass die Drehzahl dieser Spindeln unter ein vorgegebenes Drehzahlniveau der Ringspinnmaschine abfällt.
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Da das auf solchen Schleicherspindeln erstellte Garnmaterial für eine Weiterverarbeitung oft nahezu unbrauchbar ist, war man bereits in der Vergangenheit um Maßnahmen bemüht, mit denen das Auftreten von Schleicherspindeln möglichst verhindert werden kann.
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Es ist beispielsweise seit langem bekannt, im Bereich des umlaufenden Tangentialriemens einer Ringspinnmaschine eine manuell bedienbare Spannvorrichtung vorzusehen. Diese bekannten Spannvorrichtungen werden vom Bedienpersonal entweder immer dann bedient, wenn das Bedienpersonal der Auffassung ist, dass die Riemenspannung des Tangentialriemens etwas abgefallen ist oder das Bedienen der Spannvorrichtung geschieht nach einem vorgegebenen Zeitplan.
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In beiden Fällen ist nicht gewährleistet, dass die Riemenspannung des Tangentialriemens immer optimal ist.
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Im Zusammenhang mit Ringspinnmaschinen ist es beispielsweise weit verbreitet, dass während der gesamten Betriebsdauer der Textilmaschine ständig mit einer relativ hohen Riemenspannung des die Spindeln antreibenden Tangentialriemens gearbeitet wird. Eine solche oft zu hohe Riemenspannung des Tangentialriemens führt in der Praxis allerdings nicht nur zu einer unnötig hohen Belastung der Antriebs- und Umlenkwellen sowie des Tangentialriemens selbst, sondern auch zu einem erhöhten Energieverbrauch der Ringspinnmaschine.
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Eine weitere Möglichkeit bei Ringspinnmaschinen das Auftreten von Schleicherspindeln frühzeitig zu erfassen, besteht darin, dass während des Spinnbetriebes die Drehzahlen der zahlreichen Spindeln überwacht werden.
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In der
DE 40 16 510 A1 ist beispielsweise eine Ringspinnmaschine beschrieben, die eine an ein Endloszugmittel angeschlossene Sensoreinrichtung aufweist, die während des Spinnbetriebes entlang der Spindeln patrouilliert und dabei deren Drehzahl überwacht.
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Bei der Ringspinnmaschine gemäß
EP 1 074 645 B1 ist im Bereich jeder der zahlreichen Spinnstellen der Textilmaschine eine Sensoreinrichtung angeordnet, die jeweils sowohl einen Fadenbruch als auch einen Schleichzustand der Spinnstelle anzeigt.
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Des Weiteren ist in der
DE 10 2012 011 613 A1 im Zusammenhang mit einer Doppeldrahtzwirnmaschine eine Einrichtung beschrieben, mit der sichergestellt werden soll, dass bei einem Fadenbruch an einer Arbeitsstelle weder das Laufverhalten noch der Energieverbrauch der Vielstellentextilmaschine negativ beeinflusst wird.
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Diese bekannte Textilmaschine weist eine Vielzahl von Arbeitsstellen auf, die jeweils über eine durch einen Tangentialriemen antreibbare Doppeldrahtzwirnspindel verfügen, wobei im Bereich der Doppeldrahtzwirnspindeln beweglich gelagerte Riemenandruckrollen angeordnet sind, die jeweils durch eine Kompensationseinheit an den Tangentialriemen angelegt werden. Bei dieser bekannten Doppeldrahtzwirnmaschine sind des Weiteren im Bereich des Leer- und/oder des Lasttrums des Tangentialriemens Sensoreinrichtungen angeordnet, die die jeweils vorliegende Riemenspannung detektieren, wobei anhand der erfassten Werte der Riemenspannung der in der zentralen Druckluftversorgungseinrichtung der Textilmaschine benötigte Luftdruck ermittelt wird.
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Ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zur Messung der Spannung eines Riemens sind auch in der
DE 196 16 574 A1 beschrieben. Bei diesem bekannten Verfahren wird die Spannung des Riemens auf der Grundlage der Resonanzschwingungsfrequenz des Riemens bestimmt.
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Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Ringspinnmaschine, die eine Vielzahl von Spinnstellen aufweist, deren Spindeln während des Spinnbetriebes durch einen umlaufenden Tangentialriemen reibschlüssig angetrieben werden, dahingehend weiterzuentwickeln, dass gewährleistet ist, dass während der gesamten Betriebszeit der Ringspinnmaschine stets eine optimale Riemenspannung des maschinenlangen Tangentialriemens gegeben ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Ringspinnmaschine mit einer Einrichtung zur Überwachung der Riemenspannung des Tangentialriemens ausgestattet ist, die über Sensoreinrichtungen und wenigstens eine Riemenspannvorrichtung verfügt, wobei die Riemenspannvorrichtung jeweils an eine Regeleinrichtung, die die Messwerte der Sensoreinrichtungen verarbeitet, angeschlossen und so ansteuerbar ist, dass während des gesamten Spinnbetriebes der Ringspinnmaschine die Riemenspannung des Tangentialriemens automatisch auf einem eingestellten, optimalen Wert gehalten wird.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung hat insbesondere den Vorteil, dass auf Änderungen der Riemenspannung des Tangentialriemens, beispielsweise auf altersbedingte Längungen des Tangentialriemens, unverzüglich reagiert wird. Das heißt, die Regeleinrichtung sorgt sofort automatisch dafür, dass, abhängig vom Wert der durch eine Sensoreinrichtung ermittelten Riemenspannung, im Bedarfsfall die Riemenspannung des Tangentialriemens durch eine Riemenspannvorrichtung unverzüglich so korrigiert wird, dass ein vorgegebener, optimaler Riemenspannungswert erhalten bleibt. Durch einen solchen optimalen Riemenspannungswert kann nicht nur der Energiebedarf der Ringspinnmaschine optimiert, sondern in der Regel auch das Auftreten von Schleicherspindeln zuverlässig vermieden werden.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Riemenspanneinrichtung über eine verschiebbar gelagerte Riemenscheibe verfügt, die mittels eines Stellantriebes definiert positionierbar ist. Eine solche Riemenspannvorrichtung zeichnet sich durch eine hohe Zuverlässigkeit sowie eine ausgezeichnete Funktionalität aus. Außerdem halten sich die zur Installation einer solchen Riemenspannvorrichtung notwendigen Aufwendungen in vertretbaren Grenzen.
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In vorteilhafter Ausführungsform ist der Stellantrieb, der über eine Steuerleitung an die Regeleinrichtung angeschlossen ist, als elektromotorischer Antrieb ausgebildet. Ein solcher elektromotorischer Antrieb ist ein im Handel kostengünstig erwerbbares Großserienbauteil, das bereits auf zahlreichen Anwendungsgebieten erprobt ist. Das heißt, durch einen derartig aufgebauten und angesteuerten Stellantrieb kann eine lange und zuverlässige Funktionalität der Riemenspannvorrichtung gewährleistet werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausführungsform ist dabei vorgesehen, dass die Riemenscheibe so verschiebbar gelagert ist, dass bei Bedarf jederzeit eine Anpassung der Länge des Laufweges des Tangentialriemens an die jeweilige Länge des Tangentialriemens möglich ist. Eine solche Ausbildung ermöglicht auf einfache Weise eine genaue Einstellung und gegebenenfalls schnelle Korrektur der durch die Riemenspannvorrichtung auf den Tangentialriemen aufzubringenden Riemenspannung. Das bedeutet in der Praxis, dass der bedientechnische Aufwand, der notwendig ist, um das durch den Tangentialriemen auf die Spindeln einer Vielstellentextilmaschine zu übertragende Drehmoment stets auf einem optimalen Niveau zu halten, relativ gering ist.
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In einer alternativen Ausführungsform wird die Riemenspanneinrichtung durch eine Vielzahl von Anpressrollen gebildet, die jeweils in einem Bereich zwischen den Spindeln angeordnet und mittels eines Stellantriebes in Richtung des Tangentialriemens verstellbar gelagert sind. Die Anpressrollen sind dabei vorzugsweise an einem verstellbar gelagerten Gestänge befestigt, das so angeordnet und ausgebildet ist, dass der Stellantrieb die Anpressrollen im Bedarfsfall stärker an den Tangentialriemen anstellen kann, was zu einer sofortigen Erhöhung der Riemenspannung führt.
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Vorteilhafterweise kommt auch bei einer solchen Riemenspannvorrichtung als Stellantrieb ein an eine Regeleinrichtung angeschlossener elektromotorischer Antrieb zum Einsatz, da ein solcher Motor, wie vorsteht bereits ausgeführt, ein im Handel kostengünstig erwerbbares, auf zahlreichen Anwendungsgebieten erprobtes Großserienbauteil darstellt.
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In weiterer vorteilhafter Ausführungsform ist die Kontrolleinrichtung zur Überwachung der Riemenspannung des Tangentialriemens als Riemenspannungssensor ausgebildet. Solche Riemenspannungssensoren sind im Zusammenhang mit Antriebsriemen an sich bekannt.
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Die von einem solchen Riemenspannungssensor initiierten Signale werden in einer nachgeschalteten Regeleinrichtung verarbeitet und von dieser zum maßgenauen Ansteuern einer Spannvorrichtung genutzt, die ihrerseits dafür sorgt, dass der Tangentialriemen stets eine vorgegebene, optimale Riemenspannung aufweist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den nachfolgend anhand der Zeichnungen erläuterten Ausführungsbeispielen entnehmbar.
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Es zeigen:
- 1 schematisch, in Draufsicht, eine erste Ausführungsform einer Spindelantriebseinrichtung einer Ringspinnmaschine, mit einem umlaufenden Tangentialriemen zum reibschlüssigen Antreiben der Spindeln sowie einer Spannvorrichtung zum Einstellen der Riemenspannung und einer Spannvorrichtung, bei der die Anpressrollen verlagert werden,
- 2 schematisch, in Draufsicht, eine zweite Ausführungsform einer Spindelantriebseinrichtung einer Ringspinnmaschine, mit einem umlaufenden Tangentialriemen zum reibschlüssigen Antreiben der Spindeln sowie einer mit einer verstellbaren Riemenscheibe arbeitenden Spannvorrichtung zum Einstellen der Riemenspannung,
- 3 schematisch, in Draufsicht, eine dritte Ausführungsform einer Spindelantriebseinrichtung einer Ringspinnmaschine, mit einem umlaufenden Tangentialriemen zum reibschlüssigen Antreiben der Spindeln sowie einer Spannvorrichtung, bei die Anpressrollen an einem Gestänge befestigt und in Richtung des Tangentialriemens verstellbar sind, und
- 4 ein Flussdiagramm zum Betrieb einer Ringspinnmaschine, deren Spindelantriebseinrichtung die in 1 dargestellte Ausführungsform aufweist.
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Die 1 zeigt schematisch in Draufsicht eine erste Ausführungsform einer Antriebseinrichtung für die Spindeln 2 einer Ringspinnmaschine 1.
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Wie ersichtlich, weist die Ringspinnmaschine 1 auf beiden Maschinenlängsseiten eine Vielzahl, teilweise über 1000, derartiger Spindeln 2 auf. Auf diesen Spindeln 2 werden, wie bekannt und daher nicht näher erläutert, so genannte Spinnkopse hergestellt, die relativ wenig Garnmaterial aufweisen und deshalb anschließend auf nachgeschalteten Kreuzspulautomaten zu Kreuzspulen umgewickelt werden.
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Die Spindeln 2 sind frei rotierbar gelagert und werden durch einen vorzugsweise maschinenlangen umlaufenden Tangentialriemen 3 angetrieben, der die Antriebswirtel der Spindeln 2 beaufschlagt und dabei die Spindeln 2 reibschlüssig rotiert.
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Um einen bestimmten Anlagedruck des Tangentialriemens 3 an den Wirteln der Spindeln 2 zu erhalten, sind zwischen den Spindeln 2 außerdem so genannte Anpressrollen 4 vorgesehen, die, vorzugsweise paarweise an einem Federelement 19 angeordnet, mit etwas Druck am umlaufenden Tangentialriemen 3 anliegen.
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Wie ersichtlich, läuft der Tangentialriemen 3 während eines Umlaufes über vier, jeweils maschineneckseitig angeordnete Umlenkräder 5 sowie ein auf der Motorwelle eines Spindelantriebes 6 angeordneten Antriebsrades 7.
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Des Weiteren läuft der Tangentialriemen 3 über die Riemenscheibe 8 einer Riemenspannvorrichtung 27.
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Gemäß vorliegendem Ausführungsbeispiel ist die linear verstellbar gelagerte Riemenscheibe 8, beispielsweise über einen Schraubentrieb 9, an einen Stellantrieb 10 angeschlossen, der vorzugsweise als elektromotorischer Antrieb 11 ausgebildet ist. Der Stellantrieb 10 der Riemenspannvorrichtung 27 ist außerdem über eine Steuerleitung 20 mit einer Regeleinrichtung 13 der Ringspinnmaschine 1 verbunden.
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Zur Überwachung der Riemenspannung des Tangentialriemens 3 ist des Weiteren ein Riemenspannungssensor 12 vorgesehen, der über eine Signalleitung 21 ebenfalls an die Regeleinrichtung 13 angeschlossen ist.
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Des Weiteren sind im Bereich der Spindeln 2 jeweils Sensoreinrichtungen 14 installiert, mit denen die Drehzahl der Spindeln 2 überwacht wird und mit denen das eventuelle Auftreten so genannter Schleicherspindeln detektiert wird. Die Sensoreinrichtungen 14 sind über Signalleitungen 18 ebenfalls an die Regeleinrichtung 13 angeschlossen.
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Um beim Auftreten eventueller Schleicherspindeln besonders wirkungsvoll reagieren zu können, sind außerdem die Anpressrollen 4 so gelagert, dass die Konstruktion eine Spannvorrichtung 15 bildet. Das heißt, die Anpressrollen 4 sind durch einen Stellantrieb 16 so beaufschlagbar ist, dass die Anpressrollen 4 in Richtung des Tangentialriemens 3 verlagert werden. Die, wie bekannt, vorzugsweise paarweise an einem Federelement 19 gelagerten und zwischen den Spindeln 2 positionierten Anpressrollen 4 beaufschlagen den Tangentialriemen 3 dabei im Sinne „Erhöhung der Riemenspannung“. Wie ersichtlich sind die Anpressrollen 4 beispielsweise über ein beweglich gelagertes Gestänge 17 an den Stellantrieb 16 angeschlossen, der vorzugsweise ebenfalls als elektromotorischer Antrieb 11 ausgebildet und über eine Steuerleitung 22 an die Regeleinrichtung 13 angeschlossen ist.
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Um sicherzustellen, dass an allen Spindeln 2 der Ringspinnmaschine 1 nahezu identische Verhältnisse gegeben sind, ist die vorstehend beschriebene Spannvorrichtung 15 vorzugsweise auf jeder der beiden Maschinenlängsseiten der Ringspinnmaschinen 1 installiert.
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Die in 2 darstellte zweite Ausführungsform einer Spindelantriebseinrichtung für eine Ringspinnmaschine 1 unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform im Wesentlichen lediglich dadurch, dass bei der zweiten Ausführungsform auf eine im Bereich der Anpressrollen 4 angeordnete Spannvorrichtung 15 verzichtet wird. Das heißt, bei der Ausführungsform gemäß 2 erfolgt die Regelung der Spannung des umlaufenden Tangentialriemens lediglich über eine Riemenspannvorrichtung 27.
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Wie ersichtlich, weist die Ringspinnmaschine 1 auch hier auf beiden Maschinenlängsseiten jeweils eine Vielzahl von Spindeln 2 auf, die frei rotierbar gelagert sind und durch einen maschinenlangen umlaufenden Tangentialriemen 3 angetrieben werden. Um den Anlagedruck des Tangentialriemens 2 an den Wirteln der Spindeln 2 zu erhöhen, sind außerdem zwischen den Spindeln 2 Anpressrollen 4 positioniert, die, paarweise an einem Federelement 19 gelagert, den Tangentialriemen 3 mit etwas Druck beaufschlagen.
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Wie üblich, läuft der Tangentialriemen 3 über vier jeweils maschineneckseitig der Ringspinnmaschine 1 angeordnete Umlenkräder 5 sowie ein auf der Motorwelle eines Spindelantriebes 6 angeordneten Antriebsrades 7. Der Tangentialriemen 3 läuft außerdem über eine Riemenspannvorrichtung 27, die unter anderem eine linear verstellbare Riemenscheibe 8 aufweist. Die Riemenscheibe 8 ist, wie von dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 bekannt, über einen Schraubentrieb 9 an einen Stellantrieb 10 angeschlossen, der vorzugsweise als elektromotorischer Antrieb 11 ausgebildet ist. Der Stellantrieb 10 ist dabei über eine Steuerleitung 20 an eine Regeleinrichtung 13 angeschlossen.
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Zur Überwachung der Riemenspannung des Tangentialriemens 3 ist außerdem, wie bei der ersten Ausführungsform, ein Riemenspannungssensor 12 vorgesehen, der über eine Signalleitung 21 ebenfalls an die Regeleinrichtung 13 angeschlossen ist.
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Des Weiteren sind im Bereich der Spindeln Sensoreinrichtungen 14 installiert, mit denen das eventuelle Auftreten so genannter Schleicherspindeln detektiert wird.
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Die Sensoreinrichtungen 14 sind über Signalleitungen 18 an die Regeleinrichtung 13 angeschlossen.
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3 zeigt eine alternative, dritte Ausführungsform einer Spindelantriebseinrichtung einer Ringspinnmaschine 1.
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Diese dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform dadurch, dass hier auf eine spezielle, eine verschiebbare Riemenscheibe 8 aufweisende Riemenspannvorrichtung 27 verzichtet wird und stattdessen nur mit einer durch verstellbare Anpressrollen 4 gebildete Spannvorrichtung 15 gearbeitet wird.
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Wie ersichtlich, weist die Ringspinnmaschine 1 auch hier auf beiden Maschinenlängsseiten jeweils eine Vielzahl von Spindeln 2 auf, die frei rotierbar gelagert sind und durch einen maschinenlangen, umlaufenden Tangentialriemen 3 angetrieben werden.
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Wie im Zusammenhang mit der Ausführungsform gemäß 1 bereits erläutert, wird die Spannvorrichtung 15 durch Anpressrollen 4 gebildet, die beispielsweise an ein beweglich gelagertes Gestänge 17 angeschlossen sind, welches durch einen Stellantrieb 16 beaufschlagt, so verlagert wird, dass sich die Anpressrollen 4 in Richtung des Tangentialriemens 3 bewegen. Die Anpressrollen 4 können allerdings auch direkt, das heißt, ohne die Zwischenschaltung eines Gestänges 17, an einen entsprechenden Stellantrieb 16 angeschlossen sein.
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Die, wie bekannt, vorzugsweise paarweise an einem Federelement 19 angeordneten und zwischen den Spindeln 2 positionierten Anpressrollen 4 beaufschlagen den Tangentialriemen 3 dabei im Sinne „Erhöhung der Riemenspannung“.
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Der im vorliegenden Ausführungsbeispiel an ein bewegliches Gestänge 17 angeschlossene Stellantrieb 16 ist als elektromotorischer Antrieb 11 ausgebildet und über eine Steuerleitung 22 an die Regeleinrichtung 13 angeschlossen.
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Um sicherzustellen, dass an allen Spindeln 2 der Ringspinnmaschine 1 nahezu identische Verhältnisse gegeben sind, ist die vorstehend beschriebene Spannvorrichtung 15 vorzugsweise jeweils auf beiden Maschinenlängsseiten der Ringspinnmaschinen 1 installiert.
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Zur Überwachung der Riemenspannung des Tangentialriemens 3 ist außerdem, wie von der ersten und der zweiten Ausführungsform bekannt, ein Riemenspannungssensor 12 vorgesehen, der über eine Signalleitung 21 an die Regeleinrichtung 13 angeschlossen ist.
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Des Weiteren sind im Bereich der Spindeln Sensoreinrichtungen 14 installiert, mit denen das eventuelle Auftreten so genannter Schleicherspindeln detektiert wird. Die Sensoreinrichtungen 14 sind über Signalleitungen 18 ebenfalls an die Regeleinrichtung 13 angeschlossen.
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Die 4 zeigt anhand eines Flussdiagrammes den Arbeitsablauf einer Ringspinnmaschine 1, die die in 1 dargestellte Ausführungsform einer Spindelantriebseinrichtung aufweist.
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Wie ersichtlich, wird beim Einschalten der Ringspinnmaschine 1 zunächst ein in den Zeichnungen nicht dargestellter Frequenzumrichter gestartet, der seinerseits dafür sorgt, dass der Spindelantrieb 6 anläuft, der dann den maschinenlangen Tangentialriemen 3 antreibt. Der Tangentialriemen 3 rotiert daraufhin seinerseits reibschlüssig die zahlreichen Spindeln 2 der Ringspinnmaschine 1. Gleichzeitig oder unmittelbar im Anschluss überprüft ein Riemenspannungssensor 12, ob der Wert der Riemenspannung einem vorgegebenen Riemenspannungswert entspricht.
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Ist dies nicht der Fall, wird eine Riemenspannvorrichtung 10 aktiviert, die dafür sorgt, dass der vorgegebene Wert der Riemenspannung eingestellt wird.
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Des Weiteren werden durch Sensoreinrichtungen 14 die Drehzahlen der Spindeln 2 überwacht. Das heißt, die Sensoreinrichtungen 14 überprüfen, ob alle Spindeln 2 mit einer vorgegebenen Drehzahl rotieren, oder ob es vielleicht Spindeln 2 gibt, die eine verminderte Drehzahl aufweisen.
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Wenn durch die Sensoreinrichtungen 14 festgestellt wird, dass eine oder mehrere der Spindeln 2 als so genannte „Schleicherspindeln“ agieren, das heißt, ein zu niedriges Drehzahlniveau aufweisen, wird eine Spannvorrichtung 15 aktiviert, deren Stellmotor 11 über ein Gestänge 17 mit den Anpressrollen 4 zum Beispiel einer Maschinenlängsseite der Ringspinnmaschine in Verbindung steht.
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Das bedeutet, die Anpressrollen 4 werden etwas in Richtung des Tangentialriemens 3 verlagert und sorgen dabei dafür, dass der Anlagedruck des Tangentialriemens 3 an den Wirteln der Spindeln 2 etwas erhöht und insbesondere auch der Umschlingungswinkel des Tangentialriemens 3 an den Wirteln etwas vergrößert werden.
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Beide Maßnahmen führen zu einer Verbesserung des Reibschlusses zwischen dem Tangentialriemen 3 und den Wirteln der Spindeln 2 mit der Folge, dass „Schleicherspindeln“ auf das vorgegebene Drehzahlniveau beschleunigt werden. Der Einsatz der Spannvorrichtung 15 kann allerdings auch dazu führen, dass es zu einer Veränderung der Riemenspannung, das heißt zu einer Erhöhung der Riemenspannung kommt, was bei der Ausführungsform gemäß 1 anschließend dadurch ausgeglichen werden kann, dass die Spannvorrichtung 10 betätigt, das heißt, im Sinne „Riemenspannung verringern“ angesteuert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4016510 A1 [0013]
- EP 1074645 B1 [0014]
- DE 102012011613 A1 [0015]
- DE 19616574 A1 [0017]