DE3932385A1 - Textilmaschine, insbesondere kettfadenwickelmaschine - Google Patents
Textilmaschine, insbesondere kettfadenwickelmaschineInfo
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- B65H—HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
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Description
Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine mit einer um
eine Drehachse drehbaren Rolle zum Aufwickeln von Fäden,
die der Rolle aus einem Vorrat zuführbar sind, mit
zwischen dem Vorrat und der Rolle angeordneten Führungs
einrichtungen zum Führen der zu der Rolle laufenden Fäden
und zum Isolieren von Bereichen unterschiedlicher
Fadenspannungen in den Fäden, angrenzend an den Vorrat
einerseits und angrenzend an die Rolle andererseits, wobei
die Führungseinrichtungen drei Rollen umfassen, die um
seitlich im Abstand voneinander und parallel zu der Achse
der Rolle verlaufende Achsen drehbar sind, wobei die Fäden
zwischen dem Vorrat und der Rolle nacheinander um die
Walzen herumgelegt sind, und wobei eine eingangsseitige
Walze und eine ausgangsseitige Walze im wesentlichen
tangential zu einer mittleren Walze angeordnet sind und in
Kontakt mit der über diese mittlere Walze laufenden Fäden
stehen.
Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit einer Kettfa
denwickelmaschine, bei der mehrere Fäden von einem Vorrat,
beispielsweise einem Aufsteckgatter, abgezogen und auf
eine drehbare Rolle bzw. einen Kettbaum aufgewickelt
werden.
Bei einer Kettfadenaufwickelmaschine sind zwischen dem
Aufsteckgatter oder dergleichen und einem Kettbaum Walzen
vorgesehen, durch die die Fäden auf ihrem Weg von dem
Aufsteckgatter zum Kettbaum geführt werden. Eine dieser
Walzen ist dabei eine Lieferwalze, die von einem Motor zu
einer Drehbewegung antreibbar ist, und mit deren Hilfe die
Fäden von dem Aufsteckgatter abgezogen und zu dem Kettbaum
geliefert werden. Zwei Klemmwalzen sind tangential zu der
Lieferwalze angeordnet und wirken mit dieser zusammen, um
die Fadenspannung am Kettbaum gegenüber der Fadenspannung
am Aufsteckgatter zu isolieren. Wenn ein Faden bricht,
dann werden der Kettbaum und die Lieferwalze mittels
zugeordneter Bremsen automatisch stillgesetzt, um einer
Bedienungsperson die Reparatur des gebrochenen Fadens zu
ermöglichen.
Bei Maschinen der betrachteten Art ist es wichtig, in den
Fäden beim Aufwickeln derselben auf den Kettbaum eine
konstante Fadenspannung aufrechtzuerhalten. Eine Zunahme
der Spannung am Kettbaum führt nämlich zu einer erhöhten
Dichte des auf dem Kettbaum erzeugten Fadenwickels, da
dieser Fadenwickel bei einer hohen Fadenspannung fest
zusammengezogen bzw. -geschnürt wird. Im Gegensatz dazu
führt eine Abnahme der Fadenspannung zu einer Abnahme der
Dichte des Wickels auf dem Kettbaum.
Es wurden bereits verschiedene Anordnungen vorgesehen, um
die Spannung der Fäden am Kettbaum zu regeln. Eine der
üblichen Anordnungen umfaßt dabei die Regelung des von dem
Lieferwalzenmotor an der Lieferwalze erzeugten Dreh
moments, wobei dieses Drehmoment verringert wird, wenn die
Fadenspannung am Kettbaum ansteigt, und erhöht wird,
wenn die Fadenspannung am Kettbaum abnimmt. Üblicherweise
erfolgt die Regelung des Lieferwalzenmotors dabei in der
Weise, daß der Motorstrom gemessen und die Energiezufuhr
zu dem Motor in Abhängigkeit von Änderungen des Motor
stroms geändert wird. Dieser Art von Regelsystem fehlt es
jedoch an der erforderlichen Genauigkeit, da Änderungen im
Motorstrom nur eine sehr grobe Annäherung von Änderungen
in der Fadenspannung darstellen. Änderungen des Motor
stroms sind nämlich nicht nur von Änderungen der Faden
spannung abhängig, sondern auch von externen Faktoren, wie
z.B. einem Schlupf des Antriebsriemens oder Änderungen
anderer Antriebselemente zwischen dem Motor und der
Lieferwalze.
Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Textilmaschine
dahingehend zu verbessern, daß die Fadenspannung in den zu
der Rolle, insbesondere dem Kettbaum, laufenden Fäden
direkter erfaßt werden kann, und daß der Lieferwalzenmotor
exakter angesteuert werden kann, um in den zum Kettbaum
bzw. zu der Rolle laufenden Fäden die gewünschte Spannung
genauer aufrechtzuerhalten.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Textil
maschine gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der
ausgangsseitigen Walze Signalerzeugungseinrichtungen
zugeordnet sind, mit deren Hilfe ein Signal erzeugbar ist,
welches sich in Abhängigkeit von der von den Fäden auf die
ausgangsseitige Walze ausgeübten Kraft aufgrund der
Fadenspannung zwischen dieser ausgangsseitigen Walze und
der Rolle ändert, daß Antriebseinrichtungen vorgesehen
sind, mit deren Hilfe die mittlere Walze zu einer
Drehbewegung antreibbar ist, und daß Einrichtungen
vorgesehen sind, mit deren Hilfe das von
den Antriebseinrichtungen für die mittlere Walze erzeugte
Drehmoment in Abhängigkeit von Änderungen des Ausgangssig
nals der Signalerzeugungseinrichtungen veränderbar ist.
Es ist ein besonderer Vorteil der Textilmaschine gemäß der
Erfindung, daß die Fadenspannung durch Erfassen der auf
die ausgangsseitige Walze ausgeübten Kraft sehr genau
erfaßt werden kann und daß dann das auf die Lieferwalze
ausgeübte Drehmoment entsprechend exakt geregelt werden
kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die ausgangsseitige Walze derart montiert, daß sie auf die
Lieferwalze zu und von dieser weg verschwenkt werden kann,
um ein Ausgangssignal zu erzeugen, welches der Kraft
entspricht, welche von den Fäden auf die ausgangsseitige
Walze ausgeübt wird, wobei dieses Signal dann verwendet
wird, um das Drehmoment zu regeln, mit dem die Lieferwalze
von ihrem zugeordneten Motor angetrieben wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden
nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert
und/oder sind Gegenstand abhängiger Ansprüche. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Textilma
schine mit erfindungsgemäßen Einrichtungen zur
Regelung der Fadenspannung und zur Isolation
der Fadenspannung am Kettbaum von der Faden
spannung am Fadenvorrat;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der wesentlichen Elemente einer
erfindungsgemäßen Textilmaschine, gesehen von
der Linie 2-2 in Fig. 3, wobei einige Teile
weggebrochen und andere im Schnitt dargestellt
sind;
Fig. 3 eine Vorderansicht der Textilmaschine gemäß
Fig. 2, gesehen von der Linie 3-3 in dieser
Figur; und
Fig. 4 ein schematisches Blockschaltbild der
elektrischen Elemente eines Regelsystems für
eine Textilmaschine gemäß der Erfindung.
Im einzelnen zeigt Fig. 1 eine Textilmaschine 10, insbe
sondere eine Kettfadenwickelmaschine, zum Abziehen texti
ler Garne bzw. Fäden 11 aus einem Vorrat, beispielsweise
von einem Aufsteckgatter 12, und zum straffen Aufwickeln
der Fäden 11 auf eine große Rolle, insbesondere einen
Kettbaum 14, als Element einer Kettfadenwickelmaschine.
Während die erfindungsgemäße Maschine 10 in Verbindung mit
Fäden aus verschiedenen Materialien verwendet werden kann,
ist sie zur Verwendung zum Aufwickeln empfindlicher Fäden,
wie z.B. Filamenten aus Glas oder aus empfindlichen
Fasern, besonders geeignet.
Wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, ist der Kettbaum 14
der Maschine 10 derart gelagert, daß er um eine horizon
tale Achse drehbar ist, und kann in konventioneller Weise
mit Hilfe eines Antriebs (nicht gezeigt) im Gegenuhrzei
gersinn angetrieben werden, wie dies durch einen
Richtungspfeil angedeutet ist. Während der Drehung des
Kettbaums 14 werden die einzelnen Fäden 11 von dem
Aufsteckgatter 12 abgezogen, laufen durch einen Kamm 15
hindurch und werden dann eng bzw. straff auf den Kettbaum
14 aufgewickelt.
Zwischen dem Aufsteckgatter 12 und dem Kettbaum 14 sind
Führungseinrichtungen 20 bis 22 vorgesehen, die der
Führung der Fäden 11 dienen und die eine unterschiedliche
Spannung in den Fäden 11, angrenzend auf das Aufsteck
gatter 12 einerseits und angrenzend an den Kettbaum 14
andererseits, gestatten. Beim Ausführungsbeispiel umfassen
die Führungseinrichtungen eine Lieferwalze 20 und zwei
Klemmwalzen 21 und 22, die sämtlich um seitlich im Abstand
voneinander angeordnete, parallel zueinander und zur
Drehachse des Kettbaums 14 verlaufende Achsen drehbar
sind. Dabei ist die Lieferwalze 20 im Abstand oberhalb des
Kettbaums 14 gemäß Fig. 1 und 2 etwa in der 1-Uhr-Position
angeordnet und durch Rahmenelemente 24 (Fig. 3) gehaltert,
die in der Nähe der Enden der Lieferwalze 20 angeordnet
sind. Die beiden Klemmwalzen 21 und 22 sind auf der
Vorderseite bzw. in Fig. 1 und 2 auf der rechten Seite
tangential zu der Lieferwalze 20 angeordnet, derart, daß
sie bezüglich der Lieferwalze 20 annähernd die
1-Uhr-Position bzw. die 4-Uhr-Position einnehmen.
Die Fäden 11 laufen von dem Aufsteckgatter 12 nach vorn -
nach rechts - um die Klemmwalze 21 herum, von der Rück
seite der Klemmwalze 21 zu der Lieferwalze 20, von der
Lieferwalze 20 nach vorn zu der Klemmwalze 22 und dann
wieder nach hinten - in Fig. 1 nach links - von der
Klemmwalze 22 zu dem Kettbaum 14. Die Klemmwalze 21 ist an
ihren Enden drehbar an den oberen Enden zweier Arme 25
gelagert, die schräg nach vorn - in Fig. 2 nach rechts -
und unten verlaufen. Die Arme 25 sind in ihrem mittleren
Teil schwenkbar auf horizontalen Schwenkachsen 26
gelagert, die starr an den Rahmenelementen 24 befestigt
sind. Pneumatische Betätigungselemente 30 zum Herbeiführen
einer Hin- und Herbewegung sind einerseits an den Rahmen
elementen 24 und andererseits an den unteren Enden der
Arme 25 angelenkt. Die Betätigungselemente 30 (Pneumatik
zylinder) drücken die Klemmwalze 21 normalerweise gegen
die über den Umfang der Lieferwalze 20 laufenden Fäden 11.
Wenn die Kolbenstangen der Betätigungselemente 30 nach
unten - bezüglich des zugehörigen Zylinders nach innen -
bewegt werden, schwenken die Arme 25 im Uhrzeigersinn um
die Schwenkachsen 26, so daß die Klemmwalze 21 von der
Lieferwalze 20 abgehoben wird, wie dies in Fig. 2 mit
gestrichelten Linien eingezeichnet ist. Hierdurch wird zu
Beginn der Arbeit das Einfädeln der Fäden 11 zwischen die
Walzen 20 bis 22 ermöglicht. Die Art der Montage der
Klemmwalze 22 wird weiter unten näher erläutert.
Wie Fig. 4 zeigt, ist die Lieferwalze 20 durch einen
Gleichstrommotor 35 antreibbar, welcher über einen
Antriebsriemen 36 (Fig. 2 und 3) auf eine Riemenscheibe 37
einwirkt, die auf einer Welle 38 sitzt, die über das eine
Ende der Lieferwalze 20 vorsteht. Wenn sich die Liefer
walze 20 dreht, werden die Fäden 11 durch die Klemmwalzen
21 und 22 gegen die Lieferwalze 20 gedrückt, so daß diese
die Fäden 11 von dem Aufsteckgatter 12 abzieht, damit sie
anschließend auf den Kettbaum 14 aufgewickelt werden
können. Das Anpressen der Fäden 11 gegen die Lieferwalze
20 mit Hilfe der Klemmwalzen 21, 22 dient gleichzeitig
dazu, Bereiche unterschiedlicher Garnspannungen in den
Fäden 11 stromaufwärts von der Klemmwalze 21 und
stromabwärts von der Klemmwalze 22 voneinander zu trennen.
In dem Bereich zwischen der Klemmwalze 22 und dem Kettbaum
14 sollte die Fadenspannung auf einem im wesentlichen
konstanten Wert gehalten werden, um auf dem Kettbaum 14
einen Wickel von im wesentlichen gleichmäßiger Dichte zu
erzeugen. Gemäß einem wichtigen Aspekt der Erfindung wird
die Fadenspannung zwischen der ausgangsseitigen Klemmwalze
22 und dem Kettbaum 14 dadurch geregelt, daß die von den
Fäden 11 auf die Klemmwalze 22 ausgeübte Kraft gemessen
wird und daß das von dem Motor 25 an der Lieferwalze 20
erzeugte Drehmoment in Abhängigkeit von Änderungen dieser
Kraft variiert wird. Tatsächlich ändert sich die von den
Fäden 11 auf die Klemmwalze 22 ausgeübte Kraft linear in
Abhängigkeit von der Fadenspannung der Fäden 11 zwischen
der Klemmwalze 22 und dem Kettbaum 14. Diese Kraft kann in
ein Signal zur Regelung des an der Lieferwalze wirksamen
Drehmoments umgesetzt werden, und zwar derart, daß die
Fadenspannung zwischen der ausgangsseitigen Klemmwalze 22
und dem Kettbaum 14 exakt auf dem gewünschten Wert
gehalten wird.
Im einzelnen ist die Klemmwalze 22 drehbar in Lagerge
häusen 40 gelagert (Fig. 2 und 3), die in der Nähe der
Enden der Klemmwalze 22 angeordnet sind. Die Klemmwalze 22
ist dabei derart gelagert, daß sie auf die Lieferwalze 20
zu und von dieser weg schwenkbar ist. Erfindungsgemäß sind
elektrische Kraftwandler vorgesehen, welche die von den
Fäden 11 auf die Klemmwalze 22 ausgeübte Kraft messen.
Beim betrachteten Ausführungsbeispiel sind die Kraftwand
ler als Lastzellen 42 in der Nähe der Enden der Klemmwalze
22 ausgebildet (Fig. 2 bis 4). Die Lastzellen sind han
delsübliche Kraftwandler, wie sie beispielsweise unter der
Firmenbezeichnung "Sensotec Model RF" im Handel erhältlich
sind. Jede Lastzelle 42 umfaßt einen Gehäuseteil 43, der
starr mit dem Lagergehäuse 40 verbunden ist, und einen
stabförmigen Teil 44, der in dem Gehäuseteil 40 beweglich
ist und ein freies Ende besitzt, welches schwenkbar mit
der benachbarten Schwenkachse 26 verbunden ist. Pneu
matische Betätigungselemente 45 zum Herbeiführen einer
Hin- und Herbewegung sind einerseits an den Rahmenelemen
ten 24 und andererseits an den Lagergehäusen 40 schwenkbar
angelenkt und derart betätigbar, daß sie die Klemmwalze 22
im Betrieb im Uhrzeigersinn um die Schwenkachsen 26
schwenken und gegen die Fäden 11 auf der Lieferwalze 20
drücken. Beim Zurückziehen bzw. Einfahren von Kolben
stangen der Betätigungselemente 45 wird die Klemmwalze im
Gegenuhrzeigersinn um die Schwenkachsen 26 und von der
Lieferwalze 20 weg geschwenkt, um am Anfang ein Einfädeln
der Fäden 11 zwischen die Lieferwalze 20 und die
Klemmwalze 22 zu ermöglichen.
Bei der vorstehend beschriebenen Anordnung führt eine
Zunahme der Spannung in den Fäden 11 zwischen der
Klemmwalze 22 und dem Kettbaum 14 zu einer größeren, auf
die Klemmwalze 22 einwirkenden Kraft, wodurch eine
Änderung der Größe der elektrischen Signale, die von den
Lastzellen 42 erzeugt werden, in einer vorgegebenen
Richtung erfolgt - die Signale werden beispielsweise
größer. Andererseits führt eine Abnahme der Spannung in
den Fäden 11 zu einer Verringerung der auf die Klemmwalze
22 einwirkenden Kraft, so daß sich die Größe der von den
Lastzellen 42 erzeugten Signale in entgegengesetzter
Richtung ändert - die Signale werden beispielsweise
kleiner. Die von den Lastzellen 42 erzeugten Signale
ändern sich tatsächlich linear in Abhängigkeit von
Änderungen der Fadenspannung in den Fäden 11 zwischen der
Klemmwalze 22 und dem Kettbaum 14 und werden benutzt, um
den Antriebsmotor 35 für die Lieferwalze 20 derart zu
steuern, daß die Fadenspannung im wesentlichen konstant
gehalten wird.
Zu diesem Zweck werden die Ausgangssignale von den Last
zellen 42 als parallele Eingangssignale an eine elektro
nische Regelschaltung 50 (Fig. 4) angelegt, welche zur
Mittelwertbildung der Signale betätigbar ist, um ein
resultierendes Eingangssignal zu erzeugen, welches der
tatsächlichen Spannung in den Fäden 11 entspricht. Ein
Steuer- bzw. Sollwertsignal, welches der gewünschten
Fadenspannung entspricht, bildet ein zweites Eingangs
signal für die elektronische Regelschaltung 50 und wird
von Hand an einem einstellbaren Potentiometer 51
eingestellt. Im wesentlichen handelt es sich bei der
elektronischen Regelschaltung 50 um einen konventionellen
Komparator, welcher ein Ausgangssignal erzeugt, dessen
Größe sich immer dann ändert, wenn die kombinierten
Signale der Lastzellen 42 nicht mit dem am Potentiometer
51 eingestellten Sollwert übereinstimmen. Das Ausgangs
signal der Regelschaltung 50 ändert seine Größe in der
einen Richtung, wenn das der gemessenen Fadenspannung
entsprechende Signal der Lastzellen höher wird als das
Sollwertsignal vom Potentiometer 51. Das Ausgangssignal
ändert dagegen seine Größe in entgegengesetzter Richtung,
wenn das der tatsächlichen Fadenspannung entsprechende
Signal niedriger wird als das Sollwertsignal. Das
Ausgangssignal der Regelschaltung 50 entspricht somit der
Differenz zwischen dem Sollwert und dem Ist-Wert der
Fadenspannung in jedem Augenblick.
Das Ausgangssignal der Regelschaltung 50 bildet ein
Eingangssignal für eine Treiberschaltung 55 für den
Gleichstrommotor 35, wobei die Treiberschaltung eine
eingangsseitig zugeführte Netzspannung in eine Gleich
spannung für den Motor 35 umsetzt. Außerdem verstärkt die
Treiberschaltung 55 das Ausgangssignal der Regelschaltung
50 und steuert die Energiezufuhr zu dem Motor 35 derart,
daß die Abweichung zwischen Sollwertsignal und Ist-Wert-
Signal gegen Null verringert wird. Mit anderen Worten wird
also dann, wenn die von den Lastzellen 42 gemessene tat
sächliche Spannung die am Potentiometer 51 eingestellte,
gewünschte Fadenspannung übersteigt, mit Hilfe der
Regelschaltung 50 die dem Motor 35 zugeführte Leistung
verringert, so daß dieser auf die Lieferwalze 20 ein
geringeres Drehmoment ausübt, wodurch die Fadenspannung
bis auf einen Wert verringert wird, bei dem der Ist-Wert
der Fadenspannung gleich der gewünschten Fadenspannung
ist. Wenn die gemessene Fadenspannung unter den einge
stellten Sollwert absinkt, erhöht die Regelschaltung 50
ihr über die Treiberschaltung 55 an dem Motor 35 wirksam
werdendes Signal in der Weise, daß das mit Hilfe des
Motors 35 für die Lieferwalze 20 erzeugte Drehmoment so
weit ansteigt, bis die Fadenspannung den eingestellten
Sollwert erreicht. Auf diese Weise wird die Fadenspannung
zwischen der Klemmwalze 22 und dem Kettbaum 14 auf einem
im wesentlichen konstanten Wert gehalten. Die Faden
spannung kann dabei mit Hilfe einer digitalen Anzeige
einheit 56 angezeigt werden, welche ihr Eingangssignal von
der Regelschaltung 50 empfängt.
Ein weiteres Ausgangssignal der Regelschaltung 50 kann der
Treiberschaltung 55 zugeführt werden, um für das Fehler
signal einen Basiswert zu erzeugen, welcher der Kompensa
tion bestimmter Betriebsparameter dient, beispielsweise
Änderungen bezüglich des Winkels, unter dem die Fäden 11
die Klemmwalze 22 verlassen. Der Winkel, unter dem die
Fäden 11 die Klemmwalze 22 verlassen, ändert sich nämlich,
wenn der Durchmesser des Kettbaums 14, einschließlich des
darauf befindlichen Fadenwickels, aufgrund des konti
nuierlichen Aufwickelns der Fäden 11 ansteigt - vgl.
Fig. 2, wo unterschiedliche Durchmesser des Kettbaums 14
mit Fadenwickel in ausgezogenen und strichpunktierten
Linien dargestellt sind. Außerdem ändert sich die von den
Fäden 11 auf die Klemmwalze 22 ausgeübte Kraft selbst bei
gleichbleibender Fadenspannung in Abhängigkeit von dem
Winkel, unter dem die Fäden 11 abgezogen werden. Wenn der
Durchmesser des Kettbaums 14 mit Fadenwickel ansteigt,
verringert sich außerdem die lineare Fadenlauf
geschwindigkeit; und diese Änderung wird mit Hilfe eines
Tachometers 57 erfaßt, dessen Ausgangssignal ein elek
trisches Eingangssignal für die Regelschaltung 50 bildet,
anhand dessen ein die Änderung des Fadenablaufwinkels
berücksichtigendes Kompensationssignal erzeugbar ist.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß gemäß
der Erfindung eine verbesserte Textilmaschine 10,
insbesondere eine Kettfadenwickelmaschine, geschaffen
wird, bei der die tatsächliche Fadenspannung direkt mit
Hilfe von Lastzellen 42 erfaßt wird, deren Ausgangssignale
dann dazu verwendet werden, das auf die Lieferwalze 20
ausgeübte Drehmoment zu regeln. Aufgrund der direkten
Erfassung der Fadenspannung in den Fäden 11 kann der
Antrieb für die Lieferwalze 20 präziser geregelt werden,
um dadurch die Möglichkeit zu schaffen, die Fadenspannung
genauer auf einem konstanten, vorgegebenen Wert zu halten.
Claims (5)
1. Textilmaschine mit einer um eine Drehachse drehbaren
Rolle zum Aufwickeln von Fäden, die der Rolle aus
einem Vorrat zuführbar sind, mit zwischen dem Vorrat
und der Rolle angeordneten Führungseinrichtungen zum
Führen der zu der Rolle laufenden Fäden und zum
Isolieren von Bereichen unterschiedlicher Faden
spannungen in den Fäden, angrenzend an den Vorrat
einerseits und angrenzend an die Rolle andererseits,
wobei die Führungseinrichtungen drei Rollen umfassen,
die um seitlich im Abstand voneinander und parallel
zu der Achse der Rolle verlaufende Achsen drehbar
sind, wobei die Fäden zwischen dem Vorrat und der
Rolle nacheinander um die Walzen herumgelegt sind,
und wobei eine eingangsseitige Walze und eine
ausgangsseitige Walze im wesentlichen tangential zu
einer mittleren Walze angeordnet sind und in Kontakt
mit der über diese mittlere Walze laufenden Fäden
stehen,
dadurch gekennzeichnet, daß der ausgangsseitigen
Walze (22) Signalerzeugungseinrichtungen (42)
zugeordnet sind, mit deren Hilfe ein Signal erzeugbar
ist, welches sich in Abhängigkeit von der von den
Fäden (11) auf die ausgangsseitige Walze (22)
ausgeübten Kraft aufgrund der Fadenspannung zwischen
dieser ausgangsseitigen Walze (22) und der Rolle (14)
ändert, daß Antriebseinrichtungen (35, 55) vorgesehen
sind, mit deren Hilfe die mittlere Walze (20) zu
einer Drehbewegung antreibbar ist, und daß
Einrichtungen (50) vorgesehen sind, mit deren Hilfe
das von den Antriebseinrichtungen (35, 55) für die
mittlere Walze (20) erzeugte Drehmoment in
Abhängigkeit von Änderungen des Ausgangssignals der
Signalerzeugungseinrichtungen (42) veränderbar ist.
2. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die ausgangsseitige Walze (22) derart
gehaltert ist, daß sie um eine parallel zu ihrer
Drehachse verlaufende Schwenkachse (26) auf die
mittlere Walze (20) zu und von dieser weg schwenkbar
ist, und daß die Signalerzeugungseinrichtungen eine
Lastzelle (42) umfassen, welche einen ersten Teil
(43) aufweist, der mit der ausgangsseitigen Walze
(22) schwenkbar ist, und einen zweiten Teil (44),
welcher bezüglich des ersten Teils (43) beweglich und
derart gehaltert ist, daß er um die Schwenkachse (26)
schwenkbar ist.
3. Textilmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die eingangsseitige Walze (21) derart
gehaltert ist, daß sie um die Schwenkachse (26) auf
die mittlere Walze (20) zu und von dieser weg
schwenkbar ist.
4. Textilmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß selektiv betätigbare Betätigungseinrich
tungen (30, 45) vorgesehen sind, mit deren Hilfe die
eingangsseitige Walze (21) und die ausgangsseitige
Walze (22) zum Einfädeln der Fäden (11) zwischen die
Walzen (20 bis 22) der Führungseinrichtungen weg
schwenkbar sind.
5. Textilmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Signalerzeugungseinrichtungen Lastzellen
(42) umfassen, welche angrenzend an gegenüberliegende
Enden der ausgangsseitigen Walze (22) angeordnet sind.
Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE8911568U Expired - Lifetime DE8911568U1 (de) | 1988-09-29 | 1989-09-28 | Textilmaschine, insbesondere Kettfadenwickelmaschine |
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Country | Link |
---|---|
US (1) | US4890368A (de) |
JP (1) | JPH02175946A (de) |
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