DE19538478A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln einer Fadenschar - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln einer FadenscharInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufwickeln
einer Fadenschar auf einen Wickelbaum, bei dem die Fa
denschar von einer Transportwalze im Fördersinn beaufschlagt
und dem Wickelbaum unter Umschlingung einer Regelwalze zuge
führt wird, die von einem Stellorgan zur Einstellung eines
Sollwerts der Zugkraft der Fadenschar begrenzt beweglich ver
stellbar ist, die einen Istwert der Zugkraft der Fadenschar
abzuleiten gestattet, und die die Fadenschar an der Trans
portwalze festklemmt, wenn die Fadenschar nicht gefördert
wird, und bei dem nach dem Aufheben der Klemmung der Faden
schar an der Transportwalze eine Regelung der Zugkraft der
Fadenschar erfolgt.
Bei einem allgemein bekannten Verfahren mit den vorge
nannten Verfahrensschritten ist die Regelwalze schwenkbeweg
lich gelagert und vom Stellorgan entweder in Regelstellung
oder in Klemmstellung gehalten. Beim Übergang von der Klemm
stellung in die Regelstellung, also beim Anfahren des Wickel
baums, wird so verfahren, daß zunächst die Klemmung aufgeho
ben wird und die Regelwalze dann in eine Regelstellung ge
bracht wird, in der die Zugkraftregelung einsetzt. Infolge
dessen ist während des Übergangs von der Klemmstellung in die
Regelstellung ein regelungstechnisch nicht definierter Zu
stand vorhanden, der entsprechende Nachteile hat. Insbesonde
re kann es beim Anfahren des Wickelbaums zu Überlastungen der
Fadenschar kommen, infolgederer unerwünschte Dehnungen oder
gar Fadenbrüche auftreten.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren mit den eingangs genannten Verfahrensschritten
so durchzuführen, daß schädigende Einflüsse auf die Faden
schar beim Anfahren des Wickelbaums ausgeschlossen werden.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Regelwalze
von einem zum Stellorgan zusätzlichen Stellelement gegen die
Transportwalze gedrückt wird, und daß die Regelung der Zug
kraft der Fadenschar spätestens aktiviert wird, sobald das
Stellelement nicht mehr angesteuert ist.
Für die Erfindung ist es von Bedeutung, daß ein zum
Stellorgan zusätzliches Stellelement verwendet wird. Infolge
dessen kann die Anpreßfunktion von der Regelfunktion klar ge
trennt werden. Es ist möglich, beide Funktionen so aufeinan
der abzustimmen, daß eine Schädigung der Fadenschar beim An
fahren des Wickelbaums vermieden werden kann. Dabei ist man
in der Abstimmung der Zugkraftregelung und der Klemmung der
Fadenschar grundsätzlich frei. Wenn eine ungeregelte Anfahr
phase zwischen Anfahren des Wickelbaums und Wirksamwerden der
Zugkraftregelung vermieden werden soll, genügt es in der Re
gel, die Fadenschar dann zu aktivieren, wenn das Stellelement
nicht mehr im Sinne einer Klemmung der Fadenschar angesteuert
ist. Bei entsprechend schnellen Komponenten wird dann eine
ungeregelte Anfahrphase praktisch nicht auftreten.
Es ist jedoch nicht auszuschließen, daß die Aufhebung
der Fadenklemmung eine geraume Zeit benötigt, während der der
Wickelbaum bereits angetrieben wird. Es ist dann vorteilhaft,
daß Verfahren so durchzuführen, daß die Regelung der Zugkraft
bereits während der Klemmung der Fadenschar aktiviert ist.
Die Durchführung dieses Verfahrens ist besonders dann vor
teilhaft, wenn die Transportwalze gummiert bzw. mit einem
Gummiüberzug versehen ist. Es ist dann eine kurze Zeitspanne
erforderlich, um die Regelwalze aus der Verformung des Gummis
herauszubewegen. Die bereits währenddessen erfolgende Rege
lung der Zugkraft kann dann dafür sorgen, daß der Wickelbaum
nicht oder nur so langsam angetrieben wird, daß eine Über
lastung der Fadenschar vermieden wird.
Vorteilhafterweise wird das Verfahren so durchgeführt,
daß die Transportwalze mit vorbestimmter Drehzahl angetrieben
und die Drehzahl des Wickelbaums zugkraftabhängig geregelt
wird. Die Drehzahl der Transportwalze kann dabei so vorbe
stimmt werden, wie es für den Abzug der Fadenschar von einem
Fadenvorrat zweckmäßig ist, beispielsweise für den Abzug von
Zettelbäumen. Ist die Anfahrphase durchlaufen, kann die Dreh
zahl der Transportwalze konstant gehalten werden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum
Aufwickeln einer Fadenschar auf einen Wickelbaum, mit einer
die Fadenschar im Fördersinn beaufschlagenden Transportwalze,
mit einer von der Fadenschar umschlungenen, begrenzt bewegli
chen Regelwalze, die eine Fadenklemmstellung an der Trans
portwalze hat, mit mindestens einem auf die Stellung der Re
gelwalze einwirkenden schwenkbeweglichen Stellhebel, der von
einem Stellorgan zur Einstellung eines Sollwerts einer Zug
kraftregelung beaufschlagt ist, und mit einem Abgriff an der
Regelwalze für die Istwerte der Zugkraft der Fadenschar.
Bei dieser allgemein bekannten Vorrichtung ist der
Stellhebel etwa V-förmig ausgebildet. An einem Außenende des
Winkelschenkels greift das Stellorgan an und am Ende des an
deren Schenkels ist die Regelwalze drehbar gelagert. Mit Hil
fe des Stellorgans wird der Stellhebel um eine im Scheitelbe
reich der V-Schenkel befindliche Schwenkachse geschwenkt, und
zwar zwischen einer Regelstellung und einer Klemmstellung, in
der die Regelwalze an der Transportwalze fadenscharklemmend
anliegt. Um die Klemmung zwischen Regelwalze und Transport
walze beim Anfahren aufzuheben, wird die Regelwalze mit dem
Stellorgan verschwenkt, bis sie eine vorbestimmte Winkelstel
lung erreicht hat. Erst dann ist die Zugkraftregelung ein
schaltbar. Beim Anfahren des Wickelbaums ergibt sich daher
ein ungeregelter Zustand der Fadenschar, bis die Regelwalze
ihre Regelstellung erreicht hat.
Um die bekannte Vorrichtung im Sinne der vorgenannten
Aufgabe weiterzubilden, ist die Vorrichtung so ausgestaltet,
daß die Regelwalze am schwenkbeweglich Stellhebel schwenkbe
weglich gelagert ist, daß die Regelwalze von einem zum Stell
organ zusätzlichen Stellelement in ihre Fadenklemmstellung
verstellbar ist, und daß die Zugkraftregelung unabhängig von
einer Ansteuerung des Stellelements deaktivierbar oder akti
vierbar ist.
Infolge der schwenkbeweglichen Lagerung der Regelwalze
am schwenkbeweglichen Stellhebel kann die Regelwalze mit dem
zum Stellorgan zusätzlichen Stellelement verschwenkt werden,
ohne daß dazu das Stellorgan betätigt sein müßte. Das Stell
element ist im Sinne eines Klemmens der Fadenschar ansteuer
bar, oder im Sinne eines Freigebens der Fadenschar. Wann die
Ansteuerung genau erfolgt, kann in Abhängigkeit von den Ei
genschaften der Fadenschar vorbestimmt werden. Insbesondere
ist es auch möglich, die Zugkraftregelung einschaltbar zu ge
stalten, sobald oder sogar bevor der Anfahrvorgang des Wickel
baums geschaltet wird.
Die Vorrichtung kann dahingehend weitergebildet werden,
daß die Regelwalze zwischen einer Schwenkachse des im wesent
lichen horizontalen Stellhebels und einer Anlenkstelle des
Stellorgans angelenkt ist. Es ergibt sich eine Schwenkbeweg
lichkeit der Regelwalze hauptsächlich in horizontaler Rich
tung, durch die die hauptsächlich in vertikaler Richtung er
folgenden Regelbewegungen der Regelwalze vergleichsweise we
nig beeinträchtigt werden.
Eine konstruktiv zweckmäßige Ausgestaltung der vorbe
schriebenen Vorrichtung wird dadurch erreicht, daß die Regel
walze an einem Anpreßhebel gelagert ist, der mit einem Ende
am Stellhebel angelenkt ist und an dessen anderem Ende das
Stellelement angreift. Der Anpreßhebel ist ein einarmiger He
bel, der an seinem einen Ende vom Stellelement im Sinne der
notwendigen horizontalen Bewegungen beaufschlagt ist, wofür
hier genügend Platz zur Verfügung steht.
Die Vorrichtung kann so weitergebildet werden, daß das
Stellelement am Anpreßhebel mittels einer Betätigungsstange
angreift, deren beaufschlagtes Ende an einem vom Stellelement
angetriebenen Drehteil angelenkt ist und zu dessen Drehachse
in Regelstellung der Regelwalze fast eine Totpunktlage ein
nimmt. Wenn sich die Regelwalze in Regelstellung befindet,
liegt die Betätigungsstange praktisch in Streckstellung zur
Drehachse des Drehteils. Die Drehachse nimmt infolgedessen
einen größeren Anteil derjenigen Kräfte auf, die von der Re
gelwalze herrühren und in Richtung der Betätigungsstange wir
ken. Infolgedessen ist es möglich, das Stellelement ent
sprechend schwächer zu dimensionieren.
Eine Weiterbildung der Vorrichtung kann dahingehend
erfolgen, daß unterhalb der Regelwalze eine ortsfeste Umlenk
walze für die Fadenschar angeordnet ist. Die Umlenkwalze
sorgt für praktisch ungeänderte Umschlingungsverhältnisse im
Bereich der Regelwalze, unabhängig von der Auflaufstelle der
Fadenschar auf den Wickelbaum. Die Auflaufstelle kann je nach
Aufwickelsinn der Fadenschar und nach Bewicklungsgrad des
Wickelbaums unterschiedlich liegen. Würde die Vorrichtung
ohne eine solche ortsfeste Umlenkwalze eingesetzt, müßte die
Zugkraftregelung die Lage der unterschiedlichen Auflaufstel
len durch entsprechend unterschiedliche Korrekturfakturen
berücksichtigen.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine schematische Seitenansicht
eines Teils einer Bäummaschine bezüglich der für das Aufwickeln
einer Fadenschar maßgeblichen Teile.
Die in der Figur dargestellte Vorrichtung dient dazu,
die Fadenschar 10 auf einen Wickelbaum 11 aufzuwickeln. Die
Fadenschar ist schematisch strichpunktiert dargestellt und
besteht aus einer Vielzahl parallel liegender Fäden, die eine
Andruckwalze 20, eine Transportwalze 12, eine Regelwalze 13
und eine Umlenkwalze 24 jeweils teilweise umschlingen, um auf
den Wickelbaum 11 aufgewickelt zu werden. Hierzu wird der
Wickelbaum 11 in an sich bekannter und daher nicht darge
stellter Weise angetrieben und zieht die Fadenschar 10 von
einem ebenfalls nicht dargestellten Fadenvorrat ab, zum Bei
spiel von mehreren Zettelbäumen. Der Abzug muß so durchge
führt werden, daß die Fadenschar 10 nicht zu stramm und nicht
zu schlaff ist. Im ersten Fall kann eine Überbeanspruchung
der Fäden auftreten, ggf. sogar ein Fadenbruch. Im zweiten
Fall ist die Gefahr gegeben, daß sich die Fäden verheddern
und infolgedessen nicht geordnet auf den Wickelbaum 11 auf
laufen bzw. wegen des Verhedderns zerrissen werden.
Die Andruckwalze 20 sorgt dafür, daß die Fadenschar 10
stets an derselben Auflaufstelle 25 auf die Transportwalze 12
aufläuft. Das ist insbesondere im Hinblick auf eine vorbe
stimmbare ausreichende Umschlingung der Transportwalze 12 von
Vorteil, die die Fadenschar 10 im Sinne einer Förderung zum
Wickelbaum 11 beaufschlagt. Die Auflaufstelle 25 ist so ange
ordnet, daß die Transportwalze 12 bis zu ihrer Ablaufstelle
26 zur Regelwalze 13 auf dem größten Teil ihres Umfangs um
schlungen wird. Infolgedessen ergibt sich eine ausreichende
Haftung der Fadenschar 10 auf der Transportwalze 12. Um diese
Haftung in jedem Fall sicherzustellen, ist die Transportwalze
12 in der Regel gummiert oder mit einem Gummiüberzug verse
hen. Da die Transportwalze 12 mit einer vorbestimmbaren Dreh
zahl angetrieben wird, nach Ablauf der Anfahrphase mit kon
stanter Drehzahl, ergeben sich im Hinblick auf die zulaufende
Fadenschar 10 konstante Zugverhältnisse, die erforderlich
sind, um die Vielzahl der Fäden bis zur Andruck- bzw. Trans
portwalze 12 geordnet zuzuführen.
Die Regelwalze 13 wird etwa auf der Hälfte ihres Gesamt
umfangs von der Fadenschar 10 umschlungen und läuft von ihrer
Ablaufstelle 27 einer Umlenkwalze 24 etwa vertikal zu, die
ortsfest angebracht ist. Infolge ist der zulaufende Abschnitt
10′ der Fadenschar 10 praktisch immer in der dargestellten
Lage, so daß sich die Umschlingung der Regelwalze 13 kaum än
dert. Dabei spielt es keine Rolle, wie die Fadenschar 10 auf
den Wickelbaum 11 aufläuft, also ob in der dargestellten Art
und Weise im Sinne einer Umschlingung im Gegenuhrzeigersinn,
oder in einer auch möglichen Umschlingung im Uhrzeigersinn.
Auch die Wickeldicke spielt für die Führung der Fadenschar im
Bereich der Regelwalze 13 keine Rolle.
Damit die in der Fadenschar 10 wirkenden Zugkräfte nicht
zu groß und nicht zu klein sind, ist eine Zugkraftregelung
vorhanden. Die hierzu erforderliche Regeleinrichtung ist
nicht dargestellt, da sie auch aus bekannten Bauelementen
aufgebaut sein kann. Für den Regelvorgang wird davon ausge
gangen, daß die Transportwalze 12 mit vorbestimmter Drehzahl
angetrieben wird, nämlich nach der Anfahrphase mit konstanter
Drehzahl. In Abhängigkeit davon wird der Wickelbaum 11 ange
trieben, dessen Wickelumfang mit zunehmender Bewicklung
wächst, so daß die Drehzahl entsprechend verringert werden
muß, wenn die Fadenlaufgeschwindigkeit der Fadenschar 10 auf
einem vorbestimmten maximalen Wert gehalten werden soll.
Da im Laufe des Wickelvorgangs Schwankungen in der Zug
kraft auftreten können, zum Beispiel durch unterschiedliche
Fadenspannungen in dem der Andruckwalze 20 zulaufenden Be
reich der Fadenschar 10, ist die Regelwalze 13 beweglich ge
lagert. Sie wird durch die wachsende Zugkraft der Fadenschar
10 nach unten gezogen bzw. bei nachlassender Zugkraft der Fa
denschar 10 kann sie nach oben ausweichen. Die entsprechenden
Bewegungen werden mit einem nicht dargestellten Abgriff abge
nommen, der also die Istwerte der Zugkraft der Fadenschar 10
ermittelt. Ein solcher Abgriff kann in herkömmlicher Weise
ausgebildet sein, beispielsweise kann die Regelwalze 13 auf
einen Drehpotentiometer mechanisch einwirken, das die Regel
einrichtung mit einer entsprechenden Istwertspannung ver
sorgt.
Die Regelwalze 13 muß in einer vorbestimmten Sollstel
lung positioniert werden, was mit ihrer mechanischen Lagerung
erreicht wird. Ein Hauptelement für die Lagerung der Regel
walze 13 ist ein im wesentlichen horizontal angeordneter
Stellhebel 14, der von einem Stellorgan 15 um eine orts- bzw.
maschinengestellfeste Schwenkachse 17 schwenkbar ist. Das
Stellorgan 15 ist ein Stellzylinder, der beispielsweise pneu
matisch beaufschlagt ist und mit seiner Stellstange 15′ an
einer Anlenkstelle 18 angelenkt ist. Diese befindet sich an
einem Ende des Stellhebels 14, während sich die Schwenkachse
17 an dessen anderem befindet. Zwischen der Schwenkachse 17
und der Anlenkstelle 18 ist ein Anpreßhebel 19 mit seinem
einen Ende angelenkt. An diesem Ende 19′ befindet sich also
die den Stellhebel 14 und den Anpreßhebel 19 verbindende Ge
lenkachse 28. Um diese Gelenkachse 28 kann die Regelwalze 13
geschwenkt werden, die unterhalb der Gelenkachse 28 etwa auf
halber Länge des Anpreßhebels 19 rotierbar gelagert ist. In
folgedessen bewegt sich die Regelwalze 13 bei ihren Schwenk
bewegungen um die Gelenkachse 28 im wesentlichen horizontal.
Erfolgt hingegen eine Erhöhung der Zugkraft der Fadenschar
10, so wird die Regelwalze 13 im wesentlichen vertikal
beaufschlagt. Sie bewegt sich entgegen der Kraft des Stell
organs 15 nach unten, das den Stellhebel 14 vertikal nach
oben beaufschlagt, um die Regelwalze 13 in einer vorbestimm
ten Sollstellung zu halten. Eine vertikale Bewegung der Re
gelwalze 13 führt zu einem Eingriff der Zugkraftregelung in
dem Sinne, daß der Antriebsmotor des Wickelbaums 11 beauf
schlagt wird, um die vertikale Bewegung rückgängig zu machen.
Hierbei wird davon ausgegangen, daß die Transportwalze 12 mit
konstanter Drehzahl angetrieben wird, um eine gleichbleibende
Zuliefergeschwindigkeit der Fadenschar 10 zu gewährleisten.
Da die Zugkraft der Fadenschar 10 auf die Regelwalze 13 bei
zunehmendem Wickeldurchmesser und gleichbleibender Wickel
baumdrehzahl zunimmt, wird die Regelwalze 13 infolge anwach
sender Zugkraft nach unten ausgelenkt, was zu einer entspre
chenden Abregelung der Wickelbaumdrehzahl führt.
Nach Beendigung eines Wickelvorgangs muß dafür gesorgt
werden, daß die Fadenschar 10 durchtrennt werden kann. Hier
bei darf die Fadenschar 10, die zulaufseitig vor der An
druckwalze 20 noch unter Spannung steht, nicht infolgedessen
zurückgezogen werden. Zwar verhindert die Gummierung der
Transportwalze 12 in Verbindung mit dem Auflagedruck 20 die
Gefahr eines Zurückrutschens der Fadenschar 10 bereits be
trächtlich. Um ein solches Zurückrutschen jedoch mit Sicher
heit auszuschließen, wird die Regelwalze 13 dazu benutzt, die
Fadenschar an der ortsfesten und undrehbar gehaltenen Trans
portwalze 12 festzuklemmen. Hierzu wird die Regelwalze 13 um
die Gelenkachse 28 im Uhrzeigersinn verschwenkt, bis sie die
Fadenschar 10 auf der Transportwalze 12 festklemmt.
Die Schwenkbewegung der Regelwalze 13 wird durch ein
Stellelement 16 verursacht. Das Stellelement 16 ist an der
Gelenkstelle 16′ maschinengestellfest angelenkt und wirkt mit
seiner Kolbenstange 16′′ über eine weitere Gelenkstelle 16′′′
auf ein Drehteil 22 ein, das um eine orts- bzw. maschinenge
stellfeste Drehachse 23 drehbeweglich ist. Das Drehteil 22
ist mit einer Betätigungsstange 20 gekoppelt und beaufschlagt
diese an einem Ende 20′ über ein Gelenkzapfen 20′′. Die An
ordnung des Gelenkzapfens 20′′ ist so getroffen, daß er außer
Flucht der Verbindungslinie der Gelenkstelle 16′′′ und
der Drehachse 23 liegt, und zwar regelwalzenseitig. Es ist
infolgedessen möglich, daß die Betätigungsstange 20 in der
bzw. in den Regelstellungen der Regelwalze 13 praktisch in
Strecklage zur Drehachse 23 liegt, in der die Betätigungs
stange 20 die Drehachse 23 gemäß der Darstellung fast
schneidet.
Das andere Ende 20′′′ der Betätigungsstange 20 ist am
Ende 19′′ des Anpreßhebels 19 angelenkt. Befindet sich die
Regelwalze 13 in Regelstellung, so wird sie entsprechend der
Kinematik des Stellhebels 14 und des Anpreßhebels 19 von dem
Stellelement 16 soweit wie möglich nach rechts gedrückt. Ein
wirkungen der Fadenschar 10 auf die Regelwalze 13 führen zu
im wesentlichen vertikalen Bewegungen der Regelwalze 13 und
entsprechenden Bewegungen des Endes 20′′′ der Betätigungs
stange 20, die sich dabei über das Ende 20′ am Drehteil 22
abstützt. Die nicht von der Drehachse 23 aufgenommenen, in
Richtung der Betätigungsstange 20 wirkenden Kräfte werden vom
Stellelement 16 kompensiert. Dieses fährt seine Stellstange
16′′ gegen einen Festanschlag, um die horizontale Stellung
der Regelwalze 13 im wesentlichen zu bestimmen. Soll die Re
gelwalze 13 im Uhrzeigersinn um die Achse 28 geschwenkt wer
den, so wird die Stellstange 16′′ entsprechend eingezogen,
bis die Fadenschar 10 am Außenumfang der Transportwalze 12
geklemmt ist. Die Klemmkraft ergibt sich aus der Hebelkinema
tik in Verbindung mit der Druckbeaufschlagung des Stellele
ments 16, der beispielsweise als Pneumatikzylinder ausgebil
det ist.
Die Aktivitäten des Stellelements 16 können mit den
Aktivitäten der Zugkraftregelung beliebig kombiniert werden.
Das ist insbesondere für das Anfahrverhalten erforderlich,
wenn also das zu laufende Ende der Fadenschar 10 um alle Wal
zen 20, 12, 13 und 24 herumgeführt und am Wickelbaum 11 be
festigt ist. Bereits dann kann die Zugkraftregelung aktiviert
werden, wobei das Stellorgan 15 die Regelwalze 13 über den
Stellhebel 14 und den Anpreßhebel 19 in Regelstellung fährt
und dabei den Sollwert der Zugkraft stellt. Danach kann dann
die Klemmung der Regelwalze 13 an der Transportwalze 12 auf
gehoben werden, wobei die Regelung so betrieben wird, daß die
voreingestellte Zugkraft ungeachtet der Kinematik der an dem
Schwenkvorgang der Regelwalze 13 beteiligten Bauteile gewähr
leistet wird. Dabei ist es nicht erforderlich, den Anfahrvor
gang in besonderer Weise zu koordinieren, weil bereits vom
Stillstand weg eine Ausregelung der Zugkraft erfolgen kann.
Die beteiligten Bauteile sind lediglich schematisch dar
gestellt. So versteht es sich beispielsweise, daß die betei
ligten Stell- bzw. Betätigungsstangen Längeneinstellelemente
aufweisen. Das gilt beispielsweise für die Stellstange 15′.
Um auch eine Justierung des Stellhebels 14 vornehmen zu kön
nen, ist eine längeneinstellbare Stange 29 an einem regelwal
zenabgewendeten Ende 30 des Stellhebels 14 angelenkt und
stützt sich an einem Schwenkteil 31 einer ortsfesten Schwenk
welle 32 ab. Des weiteren versteht es sich, daß alle ange
sprochenen Walzen zweckmäßig gehalten und gelagert sein müs
sen. Sie können dabei beidendig gehalten werden, um eine mög
lichst gleichmäßige Druckverteilung über ihre Länge zu errei
chen. Eine lediglich mittige Halterung einer Walze wird dabei
nicht grundsätzlich ausgeschlossen.
Claims (9)
1. Verfahren zum Aufwickeln einer Fadenschar (10) auf einen
Wickelbaum (11), bei dem die Fadenschar (10) von einer
Transportwalze (12) im Fördersinn beaufschlagt und dem
Wickelbaum (11) unter Umschlingung einer Regelwalze (13)
zugeführt wird,
- - die von einem Stellorgan (15) zur Einstellung eines Sollwerts der Zugkraft der Fadenschar (10) begrenzt beweglich verstellbar ist,
- - die einen Istwert der Zugkraft der Fadenschar (10) ab zuleiten gestattet, und
- - die die Fadenschar (10) an der Transportwalze (12) festklemmt, wenn die Fadenschar (10) nicht gefördert wird,
und bei dem nach dem Aufheben der Klemmung der Faden
schar (10) an der Transportwalze (12) eine Regelung der
Zugkraft der Fadenschar (10) erfolgt, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Regelwalze (13) von einem zum Stell
organ (15) zusätzlichen Stellelement (16) gegen die
Transportwalze (12) gedrückt wird, und daß die Regelung
der Zugkraft der Fadenschar (10) spätestens aktiviert
wird, sobald das Stellelement (16) nicht mehr ange
steuert ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelung der Zugkraft bereits während der Klemmung
der Fadenschar (10) aktiviert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeich
net, daß die Transportwalze (12) mit vorbestimmter Dreh
zahl angetrieben und die Drehzahl des Wickelbaums (11)
zugkraftabhängig geregelt wird.
4. Vorrichtung zum Aufwickeln einer Fadenschar (10) auf
einen Wickelbaum (11), mit einer die Fadenschar (10) im
Fördersinn beaufschlagenden Transportwalze (12), mit ei
ner von der Fadenschar (10) umschlungenen, begrenzt be
weglichen Regelwalze (13), die eine Fadenklemmstellung
an der Transportwalze (12) hat, mit mindestens einem auf
die Stellung der Regelwalze (13) einwirkenden schwenkbe
weglichen Stellhebel (14), der von einem Stellorgan (15)
zur Einstellung eines Sollwerts einer Zugkraftregelung
beaufschlagt ist, und mit einem Abgriff an der Regelwal
ze (13) für die Istwerte der Zugkraft der Fadenschar
(10), dadurch gekennzeichnet, daß die Regelwalze (13) am
schwenkbeweglich Stellhebel (14) schwenkbeweglich gela
gert ist, daß die Regelwalze (13) von einem zum Stellor
gan (15) zusätzlichen Stellelement (16) in ihre Faden
klemmstellung verstellbar ist, und daß die Zugkraftrege
lung unabhängig von einer Ansteuerung des Stellelements
(16) deaktivierbar oder aktivierbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelwalze (13) zwischen einer Schwenkachse (17) des
im wesentlichen horizontalen Stellhebels (14) und einer
Anlenkstelle (18) des Stellorgans (15) angelenkt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Regelwalze (13) an einem Anpreßhebel (19)
gelagert ist, der mit einem Ende (19′) am Stellhebel
(14) angelenkt ist und an dessen anderem Ende (19′′) das
Stellelement (16) angreift.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Stellelement (16) am Anpreßhebel
(19) mittels einer Betätigungsstange (20) angreift, de
ren beaufschlagtes Ende (20′) an einem vom Stellelement
(16) angetriebenen Drehteil (22) angelenkt ist und zu
dessen Drehachse (23) in Regelstellung der Regelwalze
(13) fast eine Totpunktlage einnimmt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß unterhalb der Regelwalze (13) eine
ortsfeste Umlenkwalze (24) für die Fadenschar (10) ange
ordnet ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19538478A DE19538478A1 (de) | 1995-10-16 | 1995-10-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln einer Fadenschar |
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19538478A1 true DE19538478A1 (de) | 1997-04-17 |
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ID=7774978
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---|---|---|---|
DE19538478A Withdrawn DE19538478A1 (de) | 1995-10-16 | 1995-10-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufwickeln einer Fadenschar |
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Family Applications After (1)
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