DE3923771C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren
zum Bremsen von Fäden oder fadenartigen Gebilden gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 10.
Bezweckt wird mit derartigen Vorrichtungen insbesondere die
Erzeugung einer bestimmten Fadenspannung bei vom Spulengatter
abgezogenen Fäden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung soll bei
Rollenspannern unterschiedlicher Konstruktion zum wirkungsvollen
Auffangen eines abgerissenen Fadens eingesetzt werden.
Eine gattungsgemäße Fadenbremsvorrichtung ist bereits aus der
DE 33 27 633 C2 bekannt. Die Bremswirkung wird hier dadurch
erzeugt, daß der Faden zwischen einer festen Rolle mit relativ
harter Oberfläche und einer verschwenkbaren Rolle mit gummielastischer
Oberfläche eingeklemmt wird. Durch Anpressen der
schwenkbaren Rolle gegen die feste Rolle und durch die Deformation
der gummielastischen Rollenoberfläche entsteht eine
Walkarbeit, mit deren Hilfe die Fadenspannung auf den gewünschten
Wert eingestellt werden kann. Dabei dient die Rolle
mit der harten Oberfläche in der Regel auch zu einer Umlenkung
des Fadens vom Spulengatter in Richtung Wickelmaschine mit
einem Umschlingungswinkel von annähernd 90°.
Probleme bei bekannten Fadenbremsen können beim Anhalten des
Wickelvorgangs auftreten. So muß insbesondere bei Fadenbrüchen
der Wickelvorgang gestoppt werden, bevor die Bruchstelle
den Wickel erreicht hat, um eine Reparatur des Bruches zu
gewährleisten. Um ein unnötiges Nachlaufen der Fäden zu verhindern,
sollte möglichst gleichzeitig mit der Wickelvorrichtung
auch die Fadenbremse stillgesetzt werden, da das Rollenpaar
infolge seiner Massenträgheit die Tendenz hat, auch ohne
Zugkraft des Fadens weiterzulaufen. Bei bekannten Rollenspannern
erfolgt dies durch automatische Erhöhung des Anpreßdruckes
der Preßrolle bei einem Fadenbruch, wobei die kinetische
Energie der Rollen über die Walkarbeit abgebaut wird.
Diese erhöhte Walkarbeit ist jedoch neben der zusätzlichen
Preßkraft auch noch abhängig vom Wickelgut. Eine absolut
präzise Synchronisation des Anhaltens der Fadenbremse und der
Wickelvorrichtung wäre nur mit einem unverhältnismäßig großen
regeltechnischen Aufwand zu erzielen. Bereits bei einer
geringfügigen zeitlichen Verschiebung zwischen der Stillegung
des Wickelvorgangs und der Reaktion an der Fadenbremse kann
es z. B. bei feinen Fäden zu Brüchen führen, wenn die Preßkraft
etwas zu früh erhöht wird.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren der
eingangs genannten Art zu schaffen, welche bzw. welches beim Stillsetzen
des Fadendurchlaufs zuverlässig ein Nachlaufen des Fadens
infolge der kinetischen Energie der Rollen verhindert. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung,
welche die Merkmale von Anspruch 1 aufweist, sowie mit einem Verfahren
gemäß Anspruch 10 gelöst. Anstelle des Aufbringens einer zusätzlichen Preßkraft
auf die Preßrolle wird diese mit dem Öffnungsmittel von der
Umlenkrolle abgehoben. Damit ist der Faden von der kinetischen
Energie der Rollen entkoppelt. Bereits die ohnehin
vorhandene Fadenreibung kann dabei genügen, um den Fadenlauf
zu stoppen. Die kinetische Energie der Rollen baut sich
infolge der Lagerreibung von selbst ab, ohne daß dabei eine
Zugkraft auf den Faden ausgeübt werden kann.
Alternativ zum Abheben der Preßrolle kann aber auch ein
Bremsmittel gegen die Oberfläche wenigstens einer Rolle
gepreßt werden. Dabei wird die kinetische Energie der Rollen
durch zusätzliche Reibung abgebaut, ohne daß eine größere
Walkarbeit geleistet werden müßte.
Besonders vorteilhaft ist das Öffnungsmittel ein verschwenkbarer
Hebel, so daß das Abheben der Preßrolle ohne übermäßigen
Kraftaufwand erfolgen kann. Die Preßrolle ist dabei
vorteilhaft an einem unter Federvorspannung stehenden
Schwenkhebel gelagert, wobei der Hebel parallel zur Bewegungsebene
des Schwenkhebels, jedoch außerhalb des Aktionsradius
der beweglichen Lagerstelle der Preßrolle gelagert
ist. Bei dieser Anordnung werden keine unerwünschten Querkräfte
auf den Schwenkhebel der Preßrolle ausgeübt. Das
Öffnungsmittel arbeitet dabei völlig unabhängig von der
Druckgebung auf die Preßrolle.
Der Hebel weist besonders vorteilhaft einen Ausleger auf,
der am Schwenkhebel angreift, so daß der Hebel selbst
etwa im rechten Winkel zum Schwenkhebel und damit etwa parallel
zur Verbindungsachse zwischen den beiden Rollenachsen
angeordnet werden kann. Der Hebel ist dabei drehfest an
einer parallel zu den Rollenachsen gelagerten Achse angeordnet.
Auf diese Weise können die Hebel mehrerer übereinander
angeordneter Vorrichtungen gleicher Bauart mit der gleichen
Achse betätigt werden.
Eine zusätzliche Bremswirkung auf den Faden kann erzielt
werden, wenn sich der Hebel bis zur Umlenkrolle erstreckt
und wenn an ihm ein Bremselement angeordnet ist, das beim
Verschwenken des Hebels gegen die Umlenkrolle und/oder
gegen den Faden preßbar ist. Damit wird nicht nur der Faden
von der kinematischen Energie der Rollen abgekoppelt, sondern
es wird gleichzeitig auch noch eine Bremsung des auf der
Umlenkrolle aufliegenden Fadens erzielt.
Dieser zusätzliche Bremseffekt kann besonders vorteilhaft
ausgestaltet werden, in dem das Bremselement eine Flachfeder
ist, welche derart zur Oberfläche der Umlenkrolle geneigt am
Hebel befestigt ist, daß sie beim Verschwenken des Hebels
einen zunehmenden Oberflächenabschnitt der Umlenkrolle
berührt. Je nach Stellung des Hebels kann somit die Flachfeder
nur gerade die Umlenkrolle selbst abbremsen, was z. B.
bei sehr empfindlichem Fadengut erforderlich sein kann. Die
Flachfeder kann aber auch über die gesamte Breite der Rolle
angepreßt werden, so daß auch noch der auf der Umlenkrolle
ruhende Faden festgeklemmt wird. Bei dieser Stellung wird
außerdem auch noch verhindert, daß sich der Faden beim
Abheben der Preßrolle auf der Umlenkrolle verschieben kann
oder gar ganz von der Umlenkrolle wegrutschen kann.
Der Hebel ist vorzugsweise aus einer Betriebsstellung
nacheinander in drei verschiedene Bremsstellungen verschwenkbar,
nämlich in eine Preßrollen-Abhebestellung mit von der
Umlenkrolle abgehobener Preßrolle, in eine Umlenkrollen-
Bremsstellung mit nur an der Umlenkrolle anliegendem Bremselement
und in eine Fadenbremsstellung mit an der Umlenkrolle
und am Faden anliegendem Bremselement. Je nach Anwendungsfall
können diese Stellungen mit größerer oder mit geringerer
Geschwindigkeit oder gar nur zum Teil eingestellt werden.
Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachstehenden Beschreibung und aus den Zeichnungen.
Es zeigt
Fig. 1 die Seitenansicht einer Wickelanlage mit einer
Mehrzahl von Fadenbremsen,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die
Vorrichtung gemäß Fig. 2,
Fig. 4a und 4b die Vorrichtung gemäß Fig. 3 in der Preßrollen-
Abhebestellung,
Fig. 5a und 5b die Vorrichtung gemäß Fig. 3 in der Umlenkrollen-
Bremsstellung,
Fig. 6a und 6b die Vorrichtung gemäß Fig. 3 in der Fadenbremsstellung,
und
Fig. 7 eine Draufsicht auf ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel
einer Fadenbremse.
Fig. 1 zeigt eine Wickelanlage 1, z. B. eine Schäranlage,
bestehend aus einer Wickelmaschine 2 und aus einem Spulengatter
3, bei dem eine Mehrzahl von Fäden 4 von den auf dem
Spulengatter 3 aufgesteckten Spulen 5 abgezogen wird. Die
Fäden passieren nacheinander je einen Rollenspanner 6 zur
Erzeugung einer konstanten Fadenspannung und einen Fadenwächter
7 für die Daseinskontrolle. Anschließend gelangen die
Fäden als Fadenverband 8 zur Wickelmaschine 2. Innerhalb der
Wickelmaschine passiert der Fadenverband 8 ein Kreuzriet 9,
in welchem die Relativlage der einzelnen Fäden 4 im Fadenverband
8 bestimmt wird, und anschließend das Schärriet 10, in
welchem der Fadenverband 8 seine Breite erhält. Anschließend
wird der Fadenverband 8 über eine Umlenkrolle 11 auf die
Schärtrommel 12 der Schärmaschine aufgewickelt.
Der an sich bekannte Grundaufbau eines Rollenspanners 6 ist
in den Fig. 2 und 3 dargestellt. Am Gehäuse 13 ist frei
drehbar eine stationäre Rolle 14 mit einer relativ harten
Oberfläche angeordnet. Am Gehäuse ist ein Schwenkhebel 16
angelenkt, der um eine Achse 16a verschwenkbar ist. Am Ende
des Schwenkhebels ist ebenfalls frei drehbar die bewegliche
Rolle 15 befestigt, die mit einem gummielastischen Überzug
versehen ist.
Unter der Wirkung einer Zugfeder 17 wird ein Winkelhebel 18
mehr oder weniger stark gegen das freie Ende des Schwenkhebels
16 gepreßt, so daß die bewegliche Rolle 15 ihrerseits
gegen die stationäre Rolle 14 gepreßt wird. Für eine optimale
Kraftübertragung ist dabei am Winkelhebel 18 eine Rolle
angeordnet. Durch das Anpressen der Rolle 15 mit gummielastischem
Überzug gegen die Rolle 14 mit relativ harter Oberfläche
wird beim Drehen eine Walkarbeit geleistet, deren
Größe durch Einstellung der Zugfeder 17 über die Stellschraube
21 bestimmt werden kann.
Der von der Spule 5 abgezogene Faden 4 tritt durch die Öse
19 in das Gehäuse 13 ein und passiert den Kontaktbereich 20
zwischen den Rollen 14 und 15. Anschließend wird der Faden 4
durch die stationäre Rolle 14 umgelenkt und gelangt über
nicht mehr dargestellte Führungsösen zum Fadenwächter 7.
Der Schwenkhebel 16 ist mit einer Verlängerung 26 versehen,
welche sich etwa parallel zur Rollenoberfläche bis unterhalb
der Preßrolle 15 erstreckt. Am Gehäuse 13 ist eine Nabe 23
befestigt, in welcher eine Achse 22 drehbeweglich gelagert
ist. Die Achse 22 verläuft etwa parallel zu den Achsen der
Rollen 14, 15 und kann sich, wie in Fig. 2 angedeutet, nach
oben und unten über die Vorrichtung hinaus erstrecken. Die
Achse 22 dient dabei als Kraftübertragungsmittel zum Betätigen
eines Hebels 27, der drehfest mit der Achse 22 verbunden
ist. Der Hebel 27 ist somit um die Hebelachse 24 in einer
Ebene verschwenkbar, welche unterhalb der Rollen 14, 15,
jedoch parallel zur, bzw. in der Bewegungsebene des Schwenkhebels
16 bzw. dessen Verlängerung 26 verläuft.
Der Hebel 27 ist mit einem Ausleger 25 versehen, der sich
etwa im rechten Winkel vom Hebel weg bis in den Bereich
der Verlängerung 26 erstreckt. Die Bauteile sind dabei so
dimensioniert, daß bei einem Verschwenken des Hebels 27
der Ausleger 25 an der Verlängerung 26 angreift und so den
Schwenkhebel 16 gegen die Kraft der Zugfeder 16 von der
Umlenkrolle 14 wegpreßt. Für einen optimalen Bewegungsablauf
sind die sich berührenden Oberflächen von Ausleger 25 und
Verlängerung 26 vorzugsweise abgerundet.
Der Hebel 27 erstreckt sich wie dargestellt bis in den
Bereich der Umlenkrolle 14 und ist an seinem freien Ende mit
einem Auge 28 versehen, an dem mittels einer Schraube 29 ein Bremselement 30
(Flachfeder) befestigt ist. Die Relativlage dieser Flachfeder
30 zur Oberfläche der Umlenkrolle 14 ist insbesondere aus
Fig. 4b ersichtlich. Wie dargestellt, besitzt die Flachfeder
30 eine Neigung zur Rollenoberfläche, und zwar derart, daß
die Rollenoberfläche und die Flachfeder einen spitzen Winkel
bilden.
Die Funktion und Wirkung des Bremselementes
(Flachfeder) wird nachstehend genauer beschrieben. Anstelle
der Flachfeder könnte selbstverständlich auch ein anderes
Bremselement, wie z. B. eine Bremsbacke oder ein Bremsschuh,
eingesetzt werden.
Aus den Fig. 4 bis 6 sind die verschiedenen Betriebsstellungen
des Hebels 27 beim Fadenstopp ersichtlich. Die
normale Arbeitsstellung ist in Fig. 3 dargestellt, wobei die
Preßrolle 15 gegen die Umlenkrolle 14 angepreßt ist und die
Flachfeder 30 die Umlenkrolle 14 nicht berührt. Sobald die
Wickelmaschine stillgesetzt wird, sei dies infolge einer
normalen Betriebsunterbrechung oder über einen Fadenwächter
bei einem Fadenbruch, wird automatisch auch die Achse 22
in Pfeilrichtung 31a gedreht, so daß der Hebel 27 eine
Schwenkbewegung mit dem Winkel 32a zurücklegt. Dabei wird, wie
bereits erwähnt, die Preßrolle 15 von der Umlenkrolle 14
weggepreßt, so daß zwischen den Rollen ein Zwischenraum 33a
entsteht. Wie Fig. 4b zeigt, hat diese Schwenkbewegung
jedoch noch keine Beeinflussung der Umlenkrolle 14 durch die
Flachfeder 30 zur Folge.
In der in Fig. 4 dargestellten Position haben die Rollen 14,
15 praktisch keinen Einfluß mehr auf den Faden 4. Dieser
wird vielmehr mehr oder weniger unabhängig von der tatsächlich
noch vorhandenen Umlaufgeschwindigkeit der Umlenkrolle
14 über diese abgewickelt.
Etwa gleichzeitig mit dem vollständigen Stillsetzen der
Wickelmaschine wird die Achse 22 in Drehrichtung 31b weitergedreht,
so daß der Hebel 27 nochmals eine Schwenkbewegung
um den Winkel 32b ausführt. Dabei wird die Preßrolle 15
noch weiter von der Umlenkrolle 14 weggepreßt, so daß sich
der Zwischenraum 33b vergrößert. Dabei berührt aber gleichzeitig
auch das Ende der Flachfeder 30 den oberen Rand der
Umlenkrolle 14 und übt so eine Bremswirkung auf diese Rolle
aus, ohne daß der Faden 4 berührt wird. Dabei wird die
Umlenkrolle 14 ganz zum Stillstand gebracht, so daß sie
keine Zugkraft mehr auf den Faden 4 ausüben kann.
Wie in Fig. 6 dargestellt, kann durch eine letzte Drehung
der Achse 22 in Pfeilrichtung 31c noch eine weitere Verschwenkung
des Hebels 27 um den Winkel 32c herbeigeführt
werden. Dabei wird der Zwischenraum 33c nochmals etwas vergrößert,
was jedoch auf den Faden 4 selbst ohne Einfluß
bleibt. Gleichzeitig wird aber die Flachfeder 30 derart gegen
die Umlenkrolle 14 gepreßt, daß sie praktisch über die
gesamte Breite an dieser anliegt und nun auch noch den Faden
4 klemmend erfaßt. Der Faden 4 wird dabei nicht nur vollständig
zum Stillstand gebracht, sondern er wird auch in seiner
ursprünglichen Position auf der Umlenkrolle festgehalten, so
daß er nicht herunterfallen und sich mit dem darunter liegenden
Fadenfeld verheddern kann. Der relativ große
Zwischenraum 33c hat zudem noch den Vorteil, daß zum Einfädeln
eines neuen Fadens in den Rollenspanner ein Einfädelhaken
durch den Zwischenraum 33c und die Öse 19 geführt
werden kann, ohne daß die empfindliche Oberfläche, insbesondere
der Preßrolle 15 mit dem gummielastischen Überzug,
beschädigt wird.
In Fig. 7 ist ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel dargestellt,
bei dem ebenfalls ein Faden 4 durch eine Öse 19
eingeführt und um eine Umlenkrolle 14 mit fester Lagerstelle
umgelenkt wird. Die Preßrolle 15 ist dabei jedoch an einem
zweiarmigen Hebel 37 gelagert, der um die Achse 38
verschwenkbar ist. Ein Arm des Hebels 37 ist mit
einem Bremselement 34 versehen, das auf die Umlenkrolle 14
bzw. auf den Faden 4 einwirken kann. Das Bremselement besteht
im wesentlichen aus einer gefederten Fadenbremse 35, die auf
den Faden einwirkt, und aus einem Bremsschuh 36, der entweder
auf die Oberfläche der Umlenkrolle 14 oder auf deren Achse
einwirkt. Zum Anpressen der Preßrolle 15 muß ersichtlicherweise
eine im Uhrzeigersinn wirkende Vorspannkraft auf den
Hebel 37 einwirken. Dabei wird auch das Bremselement
34 von der Umlenkrolle 14 abgehoben. Sobald der Hebel
37 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt wird, hebt sich die
Preßrolle 15 von der Umlenkrolle 14 ab, und gleichzeitig wird
das Bremselement 34 gegen die Umlenkrolle bzw. gegen den
Faden gepreßt. Selbstverständlich ist die Betätigung
des Hebels aber auch auf andere Weise möglich, wie
z. B. über eine Führungskurve, über ein Zahnradgetriebe, über
einen Seilzug und dergleichen mehr. Dabei wäre es auch denkbar,
daß mehrere nebeneinander angeordnete Vorrichtungen
über eine horizontale Welle betätigt werden.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Bremsen von Fäden oder fadenartigen
Gebilden, insbesondere für Schär- oder Zettelmaschinen,
bestehend aus zwei drehbar gelagerten Rollen, wobei eine
Umlenkrolle (14) an einer Halterung (13) eine ortsfeste
Lagerstelle aufweist und eine Preßrolle (15) eine
bewegliche Lagerstelle aufweist und mittels einer
Preßvorrichtung gegen die Umlenkrolle (14) preßbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Preßrolle (15) ein Öffnungsmittel angeordnet
ist, welches derart mittelbar oder unmittelbar mit der
beweglichen Lagerstelle der Preßrolle (15) zusammenwirkt,
daß bei einem Betätigen des Öffnungsmittels die Preßrolle
(15) gegen die Preßkraft von der Umlenkrolle (14) abhebbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Öffnungsmittel ein verschwenkbarer Hebel (27, 37) ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hebel (27) parallel zur Bewegungsebene eines unter
Federvorspannung stehenden und die Preßrolle (15)
lagernden Schwenkhebels (16), jedoch außerhalb des
Aktionsradius der beweglichen Lagerstelle der Preßrolle
(15) gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hebel (27) einen Ausleger (25) aufweist, der am
Schwenkhebel (16) angreift.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hebel (27) drehfest an einer
parallel zu den Rollenachsen gelagerten Achse (22)
angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sich der Hebel (27) bis zur
Umlenkrolle (14) erstreckt, und daß an ihm ein
Bremselement (30) angeordnet ist, das beim Verschwenken des
Hebels (27) gegen die Umlenkrolle (14) und/oder gegen den
Faden (4) preßbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bremselement (30) eine Flachfeder ist, welche derart
zur Oberfläche der Umlenkrolle (14) geneigt am Hebel (27)
befestigt ist, daß sie beim Verschwenken des Hebels einen
zunehmenden Oberflächenabschnitt der Umlenkrolle (14) berührt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Preßrolle (15) selbst am verschwenkbaren Hebel (37)
gelagert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
am Hebel (37) im Bereich der Umlenkrolle (14) ein beim
Abheben der Preßrolle (15) von den Umlenkrolle (14) gegen
die Umlenkrolle (14) preßbares Bremselement (34)
angeordnet ist.
10. Verfahren zum Betrieb einer Vorrichtung nach Anspruch 6
oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (27) aus
einer Betriebsstellung mit angepreßter Preßwalze (15)
nacheinander in eine Preßrollenabhebestellung mit von der
Umlenkrolle (14) abgehobener Preßrolle (15), eine
Umlenkrollenbremsstellung mit nur an der Umlenkrolle (14)
anliegendem Bremselement (30), und eine Fadenbremsstellung
mit an der Umlenkrolle (14) und am Faden (4) anliegendem
Bremselement (30) verschwenkt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (2)
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DE3923771A1 DE3923771A1 (de) | 1990-02-15 |
DE3923771C2 true DE3923771C2 (de) | 1992-05-27 |
Family
ID=4247250
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893923771 Granted DE3923771A1 (de) | 1988-08-11 | 1989-07-18 | Vorrichtung zum bremsen von faeden oder fadenartigen gebilden |
Country Status (2)
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---|---|
CH (1) | CH678317A5 (de) |
DE (1) | DE3923771A1 (de) |
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DE3114364A1 (de) * | 1981-04-09 | 1982-12-02 | Erich 7993 Kressbronn Brosa | Stoppvorrichtung, insbesondere fuer rotierende fadenbremse |
DE3327633C2 (de) * | 1983-07-30 | 1992-06-11 | Maschinenfabrik Benninger AG, Uzwil | Fadenbremsvorrichtung |
CH660720A5 (de) * | 1983-09-14 | 1987-06-15 | Benninger Ag Maschf | Fadenbremsvorrichtung. |
DE3609468A1 (de) * | 1986-03-20 | 1987-09-24 | Erich Brosa | Fadenspanneinrichtung |
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1988
- 1988-08-11 CH CH303988A patent/CH678317A5/de not_active IP Right Cessation
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1989
- 1989-07-18 DE DE19893923771 patent/DE3923771A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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