DE19937196A1 - Einführhilfsvorrichtung zum Einführen des Anfangs einer Materialbahn in eine Walzenmaschine - Google Patents
Einführhilfsvorrichtung zum Einführen des Anfangs einer Materialbahn in eine WalzenmaschineInfo
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Abstract
Es wird eine Einführhilfsvorrichtung (1) angegeben zum Einführen des Anfangs einer Materialbahn (8) in eine Walzenmaschine (4). DOLLAR A Hierbei möchte man das Einfädeln der Materialbahn erleichtern. DOLLAR A Dazu ist die Einführhilfseinrichtung ausgerüstet mit einem Greifkopf (10) und einem Träger (14), wobei der Greifkopf (10) am Träger (14) um eine Schwenkachse (13) zwischen einer Einlauf- und einer Auslaufstellung verschwenkbar angeordnet ist und einen Einlaufabschnitt (11) und einen Auslaufabschnitt (12) aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Einführhilfsvorrichtung zum
Einführen des Anfangs einer Materialbahn in eine Wal
zenmaschine.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Papierbahn
als Beispiel für eine Materialbahn und anhand eines Su
perkalanders als Beispiel für eine Walzenmaschine be
schrieben. Sie ist jedoch nicht darauf beschränkt, son
dern kann auch bei anders gearteten Materialbahnen,
beispielsweise Karton, Folie oder textilen Materialbah
nen verwendet werden. Anstelle eines Kalanders kann
auch ein Glättwerk oder eine andere Maschine verwendet
werden, bei der mehrere Walzen so miteinander zusammen
wirken, daß sie mehrere Nips oder Walzenspalte bilden.
Die Materialbahn wird in den Walzenspalten mit erhöhtem
Druck und gegebenenfalls auch mit einer erhöhten Tempe
ratur beaufschlagt. Die Wirkungen, die hier erzielt
werden sollen, reichen von einem Verdichten der Waren
bahn bis zu einer Verbesserung der Oberflächenqualitä
ten. Hierzu ist es vielfach notwendig, daß die Ma
terialbahn mehrere Walzenspalte oder Nips nacheinander
durchläuft. Die Walzen sind hierbei in der Regel in ei
nem sogenannten Walzenstapel angeordnet, d. h. ihre Ach
sen liegen in einer gemeinsamen Ebene.
Bevor man die Behandlung der Materialbahn beginnen las
sen kann, muß man die Materialbahn in die Walzenmaschi
ne einfädeln, d. h. durch den ersten Walzenspalt hin
durchführen, um eine Umlenkwalze umlenken, durch den
nächsten Walzenspalt führen, etc. Bei einer Papierbahn
wird dies vielfach so gehandhabt, daß der Anfang der
Papierbahn zu einer Spitze gefaltet wird, die dann eine
gewisse Steifigkeit aufweist, so daß sie durch die ein
zelnen Walzenspalte oder Nips hindurchgeführt werden
kann. Alternativ dazu kann am Anfang der Papierbahn ein
schmaler Streifen herausgeschnitten werden, der durch
den Kalander geführt wird. Wenn der Streifen den Kalan
der durchlaufen hat, dann kann die Papierbahn wieder
verbreitert werden.
Das Einführen der Papierbahn kann automatisch erfolgen,
beispielsweise durch Führungseinrichtungen, wie sie aus
EP 0 232 689 A bekannt sind. Diese Ausgestaltung hat
jedoch den Nachteil, daß der Aufwand und damit die Ko
sten für die Installation sehr hoch sind. Darüber hin
aus wird die Zugänglichkeit des Kalanders während des
Betriebs drastisch eingeschränkt. Falls Papierbahnab
risse auftreten, ergeben sich gefährliche Papierstaus
und gegebenenfalls Beschädigungen an Einrichtungen und
Walzen. Die Sicht auf die laufende Papierbahn wird er
schwert. Beim Walzenwechsel ergibt sich ein erhöhter
Montageaufwand. Ein Wegschwenken der kompletten Bahn
führungssysteme nach dem Einziehen der Bahn ist sehr
aufwendig und aus Platzgründen in den meisten Fällen
nicht realisierbar.
Man fädelt die Papierbahn also auch heute noch in vie
len Fällen von Hand ein. Hierbei wird der Kalander auf
einen langsamen Betrieb eingestellt und die Papierbahn
wird dann von Nip zu Nip weitergereicht. Dies ist ein
sehr arbeits- und damit zeitaufwendiges Verfahren. Be
sonders kritisch ist allerdings, daß hierbei ein rela
tiv hohes Verletzungsrisiko besteht. Der einzelne Be
diener muß, damit er die Papierbahn bis in den Nip vor
schieben kann, relativ tief in den Kalander eingreifen.
Hierbei besteht auch bei langsamlaufenden Walzen die
Gefahr, daß die Hand des Bedieners mit in den geöffne
ten Nip hineingezogen wird. Hierbei ergeben sich häufig
Quetschungen und andere Verletzungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Einfädeln
einer Materialbahn in eine Walzenmaschine zu erleich
tern.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Einführhilfsvor
richtung zum Einführen des Anfangs einer Materialbahn
in eine Walzenmaschine angegeben mit einem Greifkopf
und einem Träger, wobei der Greifkopf am Träger um eine
Schwenkachse zwischen einer Einlauf- und einer Auslauf
stellung verschwenkbar angeordnet ist und einen Ein
laufabschnitt und einen Auslaufabschnitt aufweist.
Mit dieser Vorrichtung ist es nun möglich, die Ma
terialbahn zu ergreifen, wenn sie durch den Nip hin
durchgetreten ist. Hierzu dient der Einlaufabschnitt.
Wenn der Anfang der Materialbahn dann mit Hilfe der
Vorrichtung erfaßt worden ist und festgehalten werden
kann, kann der Anfang der Materialbahn zum nächsten ge
wünschte Nip vorgezogen werden. Dort wird der Greifkopf
verschwenkt und die Materialbahn wieder ausgegeben und
zwar so, daß sie durch den nächsten gewünschten Nip
vorgeschoben wird. Hierbei ergibt sich eine deutliche
Verringerung des Verletzungsrisikos, weil nicht mehr
die Hand der Bedienungsperson in die Nähe des Nips ge
langen muß, sondern die Einführhilfsvorrichtung. Damit
der Greifkopf beide Funktionen, nämlich das Erfassen
und Herausziehen einerseits und das Hineinschieben in
den Nip andererseits erfüllen kann, ist er zwischen
zwei Stellungen verschwenkbar. Damit ist es nicht not
wendig, daß der Greifkopf in irgendeinem Stadium des
Verfahrens umgreifen muß.
Vorzugsweise liegt die Schwenkachse senkrecht zur Vor
schubrichtung der Materialbahn. Wenn man sich eine
Schnittansicht durch eine Walzenmaschine betrachtet,
bei der die Walzenachsen senkrecht zur Schnittebene
stehen, dann steht auch die Schwenkachse senkrecht zu
dieser Ebene. Die Materialbahn kann dann ergriffen wer
den und dann mit Hilfe des Greifkopfes parallel zu den
Rotationsachsen der Walze umgelenkt werden. Damit steht
automatisch der Anfang der Materialbahn positionsrich
tig vor dem nächsten Nip. Gegebenenfalls ist lediglich
noch eine Verlagerung parallel zur Walzenebene notwen
dig. Die Vorschubrichtung "stimmt" dann wieder.
Vorzugsweise weist der Greifkopf eine Halteeinrichtung
auf. Damit wird die Materialbahn zuverlässig und in ei
ne definierte Position im Greifkopf festgelegt. Dies
erleichtert die Handhabung des Materialbahnanfangs wei
ter.
In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist vorge
sehen, daß der Auslaufabschnitt eine Antriebshilfsein
richtung aufweist. Mit der Antriebshilfseinrichtung
kann der Anfang der Materialbahn in den Nip der Walzen
maschine hineingeschoben werden. Hierbei ergibt sich
eine Zeitersparnis, weil die Materialbahn angetrieben
werden kann und zwar am Auslauf, so daß die freie Bahn
länge, die den Schub aufnehmen muß, möglichst kleinge
halten werden kann. Zusätzlich zu der Zeitersparnis er
gibt sich also noch eine kleine Materialersparnis.
Vorteilhafterweise weist ein Warenbahnlaufpfad einen
Endabschnitt auf, der in der Einlaufstellung unterhalb
und in der Auslaufstellung oberhalb der Antriebshilf
seinrichtung verläuft. Der Warenbahnlaufpfad ist der
Pfad, dem die Warenbahn folgt, wenn sie die Einfäde
lhilfsvorrichtung durchläuft. Wenn die Warenbahn in den
Einlaufabschnitt eintritt, dann wird sie der Schwer
kraft folgen, versuchen, nach unten aus der Vorrichtung
auszutreten. Da der Endabschnitt des Warenbahnlaufpfa
des unterhalb der Antriebshilfseinrichtung angeordnet
ist, wird die Materialbahn beim Einlaufen durch diese
Antriebshilfseinrichtung nicht behindert. Wenn hingegen
der Greifkopf verschwenkt worden ist, und er sich in
der Auslaufstellung befindet, dann befindet sich die
Antriebshilfseinrichtung unterhalb des Endabschnitts,
in dem sich immer noch die Warenbahn befindet, so daß
der Anfang der Materialbahn dann auf der Antriebshilfs
einrichtung aufliegt. Damit ist gewährleistet, daß die
Antriebshilfseinrichtung in der Auslaufstellung auf den
Anfang der Warenbahn wirken kann.
Vorzugsweise weist die Antriebshilfseinrichtung minde
stens eine drehbar gelagerte Rolle auf, die in der Aus
laufstellung unterhalb der Materialbahn liegt. Die Ma
terialbahn kann dann mit Hilfe der drehbaren Rolle an
die obere der beiden Walzen gedrückt werden, die den
Nip bilden, in der der Anfang der Materialbahn eingefä
delt werden soll. Diese Walze treibt dann die Material
bahn an, wobei die Rolle dafür sorgt, daß die von der
Walze auf die Materialbahn reibschlüssig übertragene
Antriebskraft auch praktisch vollständig zum Vortrieb
der Materialbahn genutzt werden kann. Der Anfang der
Materialbahn gelangt dann entweder direkt in den Nip
oder er trifft auf die untere der beiden den Nip bil
denden Walzen auf und wird von dieser Walze dann in den
Nip hineingeschoben.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß in der Auslauf
stellung unterhalb der Rolle eine Hilfsrolle angeordnet
ist, die mit der Rolle in Antriebseingriff steht. Man
kann nun den Auslaufabschnitt des Greifkopfes so vor
den beiden den Nip bildenden Walzen positionieren, daß
die Rolle mit dazwischen liegender Materialbahn an der
oberen Walze und die Hilfsrolle an der unteren Walze
anliegt. Damit treibt die untere Walze die Hilfsrolle
an, die über den Antriebseingriff, der beispielsweise
durch einen einfachen Reibschluß gebildet werden kann,
die Rolle antreibt. Dementsprechend wird die Material
bahn nicht nur von der oberen Walze angetrieben, son
dern durch das Zusammenwirken der oberen Walze mit der
Rolle. Die Belastung der Materialbahn wird dadurch au
ßerordentlich kleingehalten. Es ist hierbei auch mög
lich, daß zwischen der Hilfsrolle und der Rolle noch
andere Übertragungselemente angeordnet sind, beispiels
weise Zahnräder, Ketten o. dgl., solange die Drehrich
tung der Rolle an die Drehrichtung der oberen Walze an
gepaßt ist.
Vorzugsweise weisen die Rolle und die Hilfsrolle den
gleichen Durchmesser auf. Damit kann man auf einfache
Weise sicherstellen, daß die Rolle die gleiche Umfangs
geschwindigkeit wie die Walze hat, so daß ein Schlupf
in der Materialbahn vermieden werden kann.
Vorzugsweise sind die Rolle oder die Hilfsrolle in An
triebseingriff mit einer Walze der Walzenmaschine
bringbar. Dieser Antriebseingriff kann beispielsweise
durch die Schwenkbewegung des Greifkopfes hergestellt
werden. Die Rolle oder die Hilfsrolle benötigen damit
keinen eigenen Antrieb, also keinen eigenen Motor. Sie
werden vielmehr durch die entsprechende Walze der Wal
zenmaschine angetrieben. Dies hat darüber hinaus den
Vorteil, daß sich die Umfangsgeschwindigkeiten der Wal
ze und der entsprechenden Rolle einander angleichen, so
daß die Materialbahn mit der richtigen Geschwindigkeit
in den Nip vorgeschoben werden kann. Übermäßige Bean
spruchungen der Materialbahn werden damit vermieden.
Mit Vorteil weist der Einlaufabschnitt einen Kanal mit
zumindest abschnittsweise trichterförmig ausgebildetem
Querschnitt auf. Die Trichterform muß hierbei nur in
der Ebene vorliegen, in der die Vorschubrichtung der
Materialbahn liegt. Mit dieser Ausgestaltung ist es
möglich, den Anfang der Warenbahn zu erfassen und ge
zielt zu leiten, so daß sich an das Ergreifen das Ein
fädeln in den nächsten Nip problemlos anschließen kann.
Vorzugsweise öffnet sich der Kanal in der Einlaufstel
lung nach unten. Wenn die Materialbahn in den Kanal
eingetreten ist, wird sie weitergeschoben und kann dann
durch die Öffnung nach unten herausfallen.
Vorteilhafterweise weist der Kanal eine Wand auf, die
die Antriebshilfseinrichtung abdeckt. Beim Ergreifen
der Materialbahn, d. h. wenn die Materialbahn in den
Einlaufabschnitt hinein läuft, besteht dann nicht die
Gefahr, daß der Anfang der Materialbahn mit der An
triebshilfseinrichtung kollidiert.
Mit Vorteil weist mindestens eine der beiden den Kanal
oben und unten begrenzenden Wände eine schaberartig
ausgebildete Kante auf. "Oben" und "unten" bezeichnen
dabei die Richtungen, die durch den Walzenstapel defi
niert sind. Es muß sich nicht unbedingt um die Schwer
kraftrichtung handeln, beispielsweise dann, wenn der
Kalander oder der Walzenstapel horizontal liegt oder
geneigt ist. Mit der Ausbildung als Schaberklinge ist
es möglich, die betreffende Wand unmittelbar an der be
treffenden Walze anliegen zu lassen. Selbst dann, wenn
die Materialbahn an der Walze haftet, wird sie durch
die schaberartig ausgebildete Wand von der Walze abge
hoben und in den Einlaufabschnitt hineingeleitet.
Vorzugsweise weist die Halteeinrichtung einen Stempel
auf, der mit einer Gegenfläche zusammenwirkt. Sobald
die Materialbahn weit genug in den Einlaufabschnitt
hineingeführt worden ist, kann der Stempel betätigt
werden. Er drückt dann die Materialbahn gegen die Ge
genfläche zangenartig fest. Der Stempel kann hierbei
auf verschiedene Arten betätigt werden. Denkbar ist ein
hydraulischer oder ein Luft-Zylinder. Es ist aber auch
möglich, einen derartigen Stempel beispielsweise über
einen Bowdenzug zu betätigen.
Vorzugsweise ist der Stempel in der Einlaufstellung
oberhalb der Materialbahn angeordnet und die Gegenflä
che ist glatt. Der Anfang der Materialbahn kann dann
auf der Gegenfläche vorgeschoben werden, ohne durch ir
gendwelche Hindernisse behindert zu werden. Der Stempel
wirkt dann von oben auf die Materialbahn, so daß er die
Materialbahn zwar dann festhält, wenn dies gewünscht
ist, im übrigen aber ihren Vorschub nicht behindert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzug
ten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeich
nung näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine Einführhilfseinrichtung mit ihrem Grei
ferkopf in Einlaufstellung und
Fig. 2 die Vorrichtung mit dem Greiferkopf in Aus
laufstellung.
Die Fig. 1 und 2 stellen eine Einführhilfsvorrichtung 1
vor zwei unterschiedlichen Nips 2, 3 eines Walzensta
pels 4 dar. Der Walzenstapel 4 hat im einfachsten Fall
drei Walzen 5-7. Eine Materialbahn 8, im vorliegenden
Fall eine Papierbahn, wird in den Nips 2, 3 behandelt,
also mit erhöhtem Druck und in vielen Fällen auch mit
einer erhöhten Temperatur beaufschlagt. Um kenntlich zu
machen, daß die Materialbahn 8 nicht unbedingt in einen
Nip 3 eingeführt werden muß, der auf den Nip 2 unmit
telbar, d. h. unter Zwischenschaltung nur einer Walze,
folgt, ist in der Walze 6 schematisch eine Trennungsli
nie 9 angedeutet. Zwischen den beiden Nips 2, 3 können
also auch noch weitere Walzen in einer ungeraden Anzahl
angeordnet sein.
Die Vorrichtung 1 weist einen Greiferkopf 10 auf mit
einem Einlaufabschnitt 11, der in Fig. 1 dem Nip 2 zu
gewandt ist, und einem Auslaufabschnitt 12, der in Fig.
2 dem Nip zugewandt ist. Um diese unterschiedlichen
Stellungen zu bewirken, ist der Greiferkopf 10 um eine
Schwenkachse 13 um etwa 180° verschwenkbar. Die Schwen
kachse 13 steht hierbei senkrecht zur Zeichenebene, ge
nau wie die Rotationsachsen der Walzen 5-7. Der Grei
ferkopf 10 ist mit einem Träger 14 verbunden. Der Trä
ger 14 kann unterschiedliche Ausgestaltungen haben. Im
einfachsten Fall handelt es sich um eine gegebenenfalls
teleskopierbare Stange, mit denen eine Bedienungsperson
den Greifkopf 10 von Hand vor den entsprechenden Nip 2,
3 bringen kann. Es ist aber auch möglich, daß der Trä
ger 14 durch ein am Kalander hin- und herfahrbaren Ma
schinenelement gebildet wird. Beispielsweise kann der
Träger 14 an einer nicht näher dargestellten Fahrbühne
befestigt sein.
Der Einlaufabschnitt 11 weist einen Kanal 15 auf, der
sich trichterförmig zum Nip 2 hin öffnet und sich zum
Träger 14 hin verjüngt. Jenseits des Trägers 14 hat der
Kanal 15 eine Öffnung 16, die in der Fig. 1 dargestell
ten Einlaufstellung in Schwerkraftrichtung nach unten
gerichtet ist. Der Kanal 15 wird begrenzt durch zwei
Wände 17, 18, deren den Walzen 5, 6 zugewandten Enden
19, 20 schaberklingenartig ausgebildet sind, d. h. sie
können an den Walzen 5, 6 anliegen und die Materialbahn
8 gegebenenfalls von dort abheben.
Der Kanal 15 ist im übrigen nach mindestens einer Seite
parallel zur Zeichenebene offen, so daß der Greiferkopf
senkrecht zur Zeichenebene bewegt werden kann, um von
der Materialbahn 8 frei zu kommen, nachdem der Einfä
delvorgang beendet ist.
Die untere Wand 18 (bezogen auf die Stellung in Fig. 1)
ist glatt. Wenn die Materialbahn 8 in den Kanal ein
tritt, dann kann sie auf der unteren Wand 18 bis zur
Öffnung 16 gleiten.
Oberhalb der unteren Wand 18 (wiederum bezogen auf die
Stellung der Fig. 1) ist ein Stempel 21 angeordnet, der
von einer Betätigungseinheit 22 auf die Wand 18 abge
senkt werden kann, um die Materialbahn 8 dort festzule
gen. Die Festlegung kann erfolgen, sobald die Material
bahn 8 weit genug in die Einführhilfsvorrichtung 1 vor
gedrungen ist, wie weiter unten erläutert werden wird.
Die Betätigungseinheit 22 kann hierbei durch einen
pneumatischen oder hydraulischen Zylinder gebildet
sein. Es kann sich auch um einen Elektromagneten han
deln. Es ist auch möglich, daß die Betätigungseinheit
22 einen Umsatzhebel beinhaltet, der über einen nicht
näher dargestellten Bowdenzug betätigt wird. Die Betä
tigungseinheit 22 ist gehalten an einem Rahmen 23, an
dem auch die Wände 17, 18 befestigt sind und der die
Verschwenkachse 13 trägt.
An dem Rahmen 23 ist auch eine Rolle 24 und eine Hilfs
rolle 25 befestigt und zwar am anderen Ende der Vor
richtung 1, so daß die beiden Rollen 24, 25 das Ende
des Auslaufabschnitts 12 bilden. Die beiden Rollen 24,
25 stehen miteinander in Reibeingriff, d. h. wenn sich
die eine Rolle dreht, wird die andere Rolle reibschlüs
sig mitgedreht.
Die beiden Rollen 24, 25 sind durch einen Abschnitt 26
der Wand 17 abgedeckt, der schräg verläuft und die ge
gebenenfalls dort noch auftreffende Materialbahn 8 nach
unten zur Öffnung 16 ablenkt.
Wenn die Materialbahn 8 so weit vorgeschoben ist, daß
sie unter die Rollen 24, 25 gelangt oder bei einer Ver
schwenkung des Greifkopfes 10 um die Verschwenkachse 13
von der Rolle 24 erfaßt werden kann, dann wird der
Stempel 21 abgesenkt und die Materialbahn 8 wird zwi
schen dem Stempel 21 und der Wand 18 eingeklemmt.
Der Greifkopf 10 wird dann um die Verschwenkachse 13 um
etwa 180° verschwenkt und der Träger 14 wird zum näch
sten Nip 3 verfahren.
Aus Fig. 2 ist nun erkennbar, daß die Materialbahn 8
über der Rolle 24 liegt. Wenn der Greifkopf 10, der zum
Verschwenken etwas vom Walzenstapel 4 weggefahren wer
den sollte (nicht näher dargestellt) und dann wieder an
den Walzenstapel 4 herangefahren wird (in Fig. 2 nach
rechts), dann gelangt die Hilfsrolle 25 zur Anlage an
die untere den Nip 3 begrenzende Walze 7 und wird von
ihr angetrieben. Diese Antriebsbewegung teilt sich über
den Reibschluß an die Rolle 24 mit. Da die Walze 6 sich
ebenfalls dreht und zwar mit der gleichen Umfangsge
schwindigkeit wie die Walze 7, wird die Materialbahn 8
in dem Nip zwischen der Rolle 24 und der Walze 6 von
ihren beiden Seiten her mit einer Antriebskraft beauf
schlagt. Der Anfang der Materialbahn 8 wird dann in
Richtung auf den Nip 3 geschoben. Falls der Anfang denn
Nip 3 nicht gleich erreicht, sondern sich zunächst auf
die Walze 7 legt, dann fördert die Walze 7 den Anfang
in den Nip 3. Zuvor wird der Stempel 21 von der jetzt
oberen Wand 18 abgehoben, so daß die Materialbahn 8
durch den Nip zwischen der Rolle 24 und der Walze 6
vorgezogen werden kann.
Die Vorrichtung 1 arbeitet wie folgt: Der Kalander wird
mit "Kriechgeschwindigkeit", also mit etwa 10 bis 20
m/min. betrieben. Mit dieser Geschwindigkeit kommt auch
die Materialbahn 8 aus dem Nip 2 heraus. Zuvor ist der
Greifkopf 10 so positioniert worden, daß der Kanal 15
vor dem Nip 2 steht, so daß der Anfang der Materialbahn
8 aufgefangen wird und auf der unteren Wand 18 an der
Verschwenkachse 13 vorbei bis zur Öffnung 16 gleitet.
Wenn die Materialbahn 8 soweit vorgeschoben worden ist,
daß sie bei einer Drehung des Greifkopfes 10 entgegen
des Uhrzeigersinnes von der Rolle 24 erfaßt wird, dann
wird die Bremse ausgelöst, d. h. der Stempel 21 auf die
Wand 18 abgesenkt. Der gesamte Greifkopf 10 fährt ein
Stück vom Walzenstapel 4 weg, dreht um etwa 180° und
nimmt die in Fig. 2 dargestellte Position ein. Die bei
den Rollen 24, 25 werden gegen die den Nip 3 bildenden
Walzen 6, 7 gedrückt. Über die untere Walze 7 wird zu
nächst die Hilfsrolle 25 und damit die Rolle 24 ange
trieben. Durch die Drehung der Rolle 24 und der oberen
Kalanderwalze 6 wird der Materialbahnstreifen nach Lö
sen des Stempels 21 in den nächsten Nip 3 eingefädelt.
Der Greifkopf wird nun parallel zur Rotationsachse der
Walzen 5-7, also senkrecht zur Zeichenebene, aus der
Materialbahn 8 herausgefahren. Dies ist möglich, weil
der Kanal 15 zumindest einseitig seitlich offen ist.
Wenn es sich bei der Materialbahn 8 nur um einen Strei
fen handelt, wird der Streifen dann auf Breite ge
schnitten. Falls es sich um eine gefaltete Spitze han
delt, ergibt sich die Verbreiterung der Materialbahn
nach und nach automatisch.
Die Vorrichtung 1 kann sowohl auf einem Automaten in
stalliert als auch von Hand als Handwerkszeug verwendet
werden. In beiden Fällen wird dem Kalanderpersonal die
Arbeit erleichtert und vor allen Dingen wird die Arbeit
sicherer gemacht. Außerdem kann gegebenenfalls auf Fin
gerschutzwinkel verzichtet werden.
Claims (15)
1. Einführhilfsvorrichtung zum Einführen des Anfangs
einer Materialbahn (8) in eine Walzenmaschine (4)
mit einem Greifkopf (10) und einem Träger (14), wo
bei der Greifkopf (10) am Träger (14) um eine
Schwenkachse (13) zwischen einer Einlauf- und einer
Auslaufstellung verschwenkbar angeordnet ist und
einen Einlaufabschnitt (11) und einen Auslaufab
schnitt (12) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Schwenkachse (13) senkrecht zur Vor
schubrichtung der Materialbahn (8) liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Greifkopf (10) eine Halteeinrich
tung (21) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Auslaufabschnitt (12)
eine Antriebshilfseinrichtung (24, 25) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß ein Warenbahnlaufpfad einen Endabschnitt
aufweist, der in der Einlaufstellung unterhalb und
in der Auslaufstellung oberhalb der Antriebshilf
seinrichtung (24, 25) verläuft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebshilfseinrichtung (24, 25)
mindestens eine drehbar gelagerte Rolle (24) auf
weist, die in der Auslaufstellung unterhalb der Ma
terialbahn (8) liegt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß in der Auslaufstellung unterhalb der Rolle
(24) eine Hilfsrolle (25) angeordnet ist, die mit
der Rolle (24) in Antriebseingriff steht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Rolle (24) und die Hilfsrolle (25) den
gleichen Durchmesser aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rolle (24) oder Hilfsrolle (25)
in Antriebseingriff mit einer Walze (7) der Walzen
maschine (4) bringbar sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Einlaufabschnitt (11)
einen Kanal (15) mit zumindest abschnittsweise
trichterförmig ausgebildetem Querschnitt aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß sich der Kanal (15) in der Einlaufstellung
nach unten öffnet.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kanal (15) eine Wand (26)
aufweist, die die Antriebshilfseinrichtung (24, 25)
abdeckt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß mindestens eine der bei
den den Kanal (15) oben und unten begrenzenden Wän
de (17, 18) eine schaberartig ausgebildete Kante
(19, 20) aufweist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung ei
nen Stempel (21) aufweist, der mit einer Gegenflä
che (18) zusammenwirkt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß der Stempel (21) in der Einlaufstellung
oberhalb der Materialbahn (8) angeordnet ist und
die Gegenfläche (18) glatt ist.
Priority Applications (3)
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---|---|---|---|
DE19937196A DE19937196A1 (de) | 1999-08-06 | 1999-08-06 | Einführhilfsvorrichtung zum Einführen des Anfangs einer Materialbahn in eine Walzenmaschine |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19937196A Withdrawn DE19937196A1 (de) | 1999-08-06 | 1999-08-06 | Einführhilfsvorrichtung zum Einführen des Anfangs einer Materialbahn in eine Walzenmaschine |
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EP (1) | EP1074498A3 (de) |
DE (1) | DE19937196A1 (de) |
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