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Stempelkopf für Freistempelmaschinen. Bei den bisher üblichen Stempelköpfen
für Freistempelmaschinen war das Stempelbild gewöhnlich von außen zugänglich. Sollte
mit diesem Stempelkopf neben dem Wertstempel noch ein Zahlenstempel für fortlaufende
Zählung der Wertstempelabdrücke verbunden werden, so wurde derselbe in den Stempelkopf
eingebaut. Trat für das Stempelzählwerk ein Überwachungszählwerk hinzu, so wurde
dieses außerhalb des eigentlichen Stempelkopfes in einem Gehäuse für sich untergebracht.
Die Zahlenwerte für das Freimachen der Briefsendungen wurden in die Stempelplatte
eingesetzt.
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Der den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Stempelkopf unterscheidet
sich hiervon zunächst dadurch, daß der Stempelkopf in ein allseitig geschlossenes
Schutzgehäuse herausnehmbar eingesetzt und nur durch Anwendung von besonderen, die
Verriegelung auslösenden Schlüsseln zugänglich ist und aus dem Gehäuse herausgenommen
werden kann. In dem Stempelkopf sind das Stempelzählwerk und das Überwachungswerk
unveränderlich
zueinander gelagert, und es werden beide bei Drehung
des Stempelkopfes von einer gemeinsamen Antriebsstelle aus geschaltet. Ferner sind
in dem Stempelkopf noch Wertzahlenrollen einstellbar gelagert.
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Der Stempelkopf wird in geeigneter Weise mit der Stempelmaschine verbunden
und erhält durch letztere ihren Antrieb. Um alle vorhandenen Werte stempeln zu können,
können zu jeder Stempelmaschine eine bestimmte Anzahl Stempelköpfe gehören. Jeder
von-diesen Stempelköpfen enthält das Stempel- oder Markenbild und eine Reihe von
Zahlenrollen, die durch den Ausschnitt der Stempelbildplatte hindurchragen. Das
Stempelbild selbst bleibt ständig dasselbe und wird gewöhnlich nicht ausgewechselt,
wohingegen die steigenden Zahlenwerte in diesem Bild mit den obengenannten Zahlenrollen
eingestellt werden können. Es wird dadurch möglich, den Stempelkopf jeder Gebührenänderung
ohne Auswechselung von Teile-1 anzupassen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigen Abb. i den Stempelkopf mit dem ihn allseitig umschließenden Gehäuse
im Längsschnitt, Abb. : im Querschnitt nach der Linie II-11 der Abb. i, Abb.3 im
Querschnitt nach der Linie III-III der Abb. i, Abb. <l. das Stempelgehäuse in
einer Endansicht (von links), Abb.5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Abb. i,
Abb. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-V I der Abb. i, Abb.7 den Stempelkopf im
Längsschnitt unter einem Winkel zu Abb. i, Abb. 8 den Entriegelungsschlüssel zum
Herausnehmen des Stempelkopfes aus dem Gehäuse in zwei zueinander rechtwinkligen
Ansichten, Abb. 9 den mit der Antriebswelle der Stempelmaschine verbundenen Entriegelungsschlüssel,
der nur die Drehung des Stempelkopfes im Gehäuse, nicht aber sein Herausnehmen ermöglicht,
in zwei zueinander rechtwinkligen Ansichten.
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Der Stempelkopf besteht aus dem zylindrischen Grundkörper i mit zylindrischem
Ansatz 2 und ist in einem allseitig geschlossenen Gehäuse i' gelagert. Der Teil
i trägt die Stempelbildplatte 3, durch welche sowohl die Zahlenrollen 4.a bis q.d
des Wertstempels (Abb.2 und 7) als auch die Zahlenrollen 5 des Stempelzählwerkes
(Abb. i und 2) hindurchtreten. Ferner enthält der Grundkörper i das Überwachungszählwerk
6, das mit dem Stempelzählwerk 5 durch Zahnräder 7, 8, 9, 10, 11 (Abb.3) in unverrückbarem
Eingriff steht. Der Antrieb der Zählwerke 5, 6 erfolgt durch das im Gehäuse i' festgelagerte
Zahnrad i i (Abb. i und 3).
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Die Wertzahlenrollen qa bis qd sind in einer Durchbrechung 12 des
Stempelkörpers i auf einem Bolzen 13 gelagert und durch einen Sperrhebel 14 (Abb.
7) gegen Drehung gesichert. Die Durchbrechung 12 ist an der Rückseite durch die
Platte 15 verschlossen (Abb. 2 und 7) .
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Der Stempelkopf 1, 2 ist im Gehäuse i' drehbar -gelagert. Das Gehäuse
i' und damit der Stempelkopf 1, 2 sind durch den Deckel i" mit z. B. zwei Chubbschlössern
31 (Abb. 7) abgeschlossen, so daß ein Eingriff in den Stempel nicht möglich ist,
solange nicht der Deckel i" vom Gehäuse i' entfernt wird. Löst man den Deckel 1"
vom Gehäuse i', so wird lediglich der Zapfen des Antriebsrades ii zugänglich, das
Deckblech 16 verhindert aber auch jetzt noch jeden Eingriff in die Zählwerke 5,
6 des Stempelkopfes. Dagegen kann nach Entfernung des Deckels i" die Schraube 17
(Abb. 7) zurückgeschraubt werden, so daß nun der Federbolzen 18 die Sperrklinke
14 aus ihrer Rast 19 in den Zahlenrollen 4a bis .a.d aushebt. Es ist nunmehr möglich,
durch die OffnUng 20 (Abb. 7) die gewünschten Freistempelwerte durch Drehen der
Zahlenrollen . bis q.d einzustellen. Das Schaufenster 21 ermöglicht das Ablesen
der Einstellung.
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Soll der Stempelkopf 1, 2 nach erfolgter Einstellung wieder geschlossen
werden, dann kann der Deckel 1" erst dann wieder eingeführt werden, wenn die Schraube
17 in ihre Ruhelage zurückgekehrt ist. Der Kopf der Schraube 17 ist zu diesem Zwecke
so hoch gehalten, daß der Deckel 1" nur dann auf das Gehäuse i' paßt, wenn die Schraube
17 ganz hineingeschraubt und die Klinke 14 in ihre in allen Zahlenrollen 4a bis
4.d vorhandene Rast i9 eingefallen ist. Jede Zahlenrolle weist die Zahlen o bis
9 auf und trägt außerdem ein Währungszeichen (z. B. @..ff, Mark).
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Der Teil 2 des Stempelkopfes ist mit zwei Schlössern mit radialen,
kreuzförmig zueinander angeordneten Stiftzuhaltungen versehen, deren Sperrbolzen
2i, 2.1. aus je zwei radial- hintereinander angeordneten Stiften bestehen. Die Sperrbolzen
21 des einen Schlosses dienen dazu, die Drehung des Stempelkopfes 1, 2 im Gehäuse
i' zu verhindern, solange sie nicht durch Einführen des Schlüssels 21' (Abb. 9)
entriegelt werden. Dieser Schlüssel, dessen Arme 23 in Ausnehmungen 32 des Stempelkopfteiles
2 eingreifen, ist in fester Verbindung mit der Antriebswelle 31 der Stempelmaschine.
Beim Einführen des Schlüssels 2i' in den hohlen Stempelkopfteil e werden die
Sperrbolzen
21 radial nach außen geschoben, bis ihre Trennfuge in die äußere Mantelfläche der
mit dem Stempelkopfteil 2 verbundenen Buchse 2' zu liegen kommt, wodurch die Sperrung
zwischen Gehäuse i' und Stempelkopf 1,:2 aufgehoben wird. Der Stempelkopf i, 2 kann
sich .nun in dem Gehäuse i' drehen.
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Die Sperrbolzen 24 des zweiten Schlosse nehmen bei der Drehung des
Stempelkopfes i, 2 im Gehäuse i' den Ringkörper 26 (Abb. i und 7) mit und beschränken
also die Drehung des Stempelkopfes im Gehäuse i' nicht, dagegen verhindern sie das
Herausnehtnen des Stempelkopfes aus dem Gehäuse. Es ist daher unmöglich, den Stempelkopf
aus dem vom Deckel i" befreiten Gehäuse i' herauszunehmen. Soll das geschehen, dann
muß der Kreuzschlüssel 21", 2q." (Abb. 8) in den Stempelkopf eingeführt und mit
ihm zusammen aus dem Gehäuse herausgezogen werden. Durch die Einführung des Kreuzschlüssels
2i", 2d." werden sowohl die Sperrbolzen 21 als auch die Sperrbolzen 24 so weit nach
außen verschoben, -bis ihre Trennfuge in die äußere Mantelfläche der Stempelkopfbuchse
2' gelangt, so daß erst jetzt der Stempelkopf i, 2 vom Gehäuse i' frei wird und
aus dem Gehäuse herausgenommen werden kann.
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Die Platte 27 bildet den Deckelverschluß für den das Doppelschloß
21, 2.a. aufnehmenden, im Gehäuse i' befindlicheen Teil 26, 26'. Die im drehbaren
Ringkörper 26 angebrachten federnden Bolzen 28 bilden eine Rast für die Ruhelage
des Ringkörpers 26 gegenüber der Verschlußplatte 27. Der Ringkörper 26' ist fest
im Gehäuse i' gelagert. Mit dem Stempelkopf i, 2 ist noch ein Sperrad 29 (Abb. i
und 5) fest verbunden, in das die an der Platte 27 des Gehäuses angebrachten Klinken
30, 3o' eingreifen (Abb. 5 und 7). Eine Rückdrehung des Stempelkopfes i, 2 im Gehäuse
i' ist dadurch unmöglich gemacht.. Zum Einfärben der Druckflächen ist eine Farbwalze
33 (Abb. 2) vorgesehen, die durch einen Ausschnitt in das Gehäuse i' eingreift.
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Zum Gebrauch wird der fertig eingestellte Stempelkopf i, 2 samt Gehäuse
i' auf das als Schlüssel 21' ausgebildete Wellenende 31
(Abb. g) der Antriebsvorrichtung
aufgeschoben und bei 25 (Abb. 7) durch einen Exzenterverschluß mit der Antriebsmaschine
verriegelt. Die Sperrung des Stempelkopfes i, 2 im Gehäuse i' durch die Sperrbolzen
21 wird dadurch in der oben beschriebenen Weise aufgehoben, so daß der Stempelkopf
durch die Antriebsvorrichtung in Umdrehung gesetzt wird. Hierbei zieht er nach Art
einer Walze mittels seiner Druckfläche die freizumachenden Postsachen zwischen sich
und einer glatten, an der Maschine angebrachten Unterlage (Gleitbahn) hindurch,
wodurch der Stempelabdruck erfolgt. .