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Nähmaschine mit elektrischem Antrieb. Die Erfindung bezieht sich auf
eine von einem Motor angetriebene Nähmaschine, bei der eine durch den Arbeiter gesteuerte
Reibungskupplung zwischen der Kraftwelle des Motors und der Maschinenantriebswelle
eingeschaltet ist, nach Patent 405756.
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Bisher wurde die zum Anhalten der Maschine erforderliche Bremskraft
auf das angetriebene Kupplungsglied lediglich mittels einer beweglichen Bremse ausgeübt,
die mit dem die Kupplung betätigenden Hebel verbunden ist. Es hat sich nun herausgestellt,
daß, wenn eine beträchtliche Bremskraft auf das angetriebene Kupplungsglied ausgeübt
wurde, um eine Maschine mit motorischem Antriebe auf Wunsch des Arbeiters mcglichst
schnell anzuhalten, die Gefahr einer Durchbiegung der Maschinenantriebswelle vorhanden
ist, ganz abgesehen von der auftretenden Abnutzung in den Lagern.
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ach der Erfindung kommt eine Vorrichtung zur Anwendung, die eine äußerst
schnelle positive und negative Beschleunigung der Maschinenantriebswelle ermöglicht,
ohne letztere oder deren Lager übermäßigen Beanspruchungen oder Drucken auszusetzen,
wobei das angetriebene Kupplungsglied von schädlicher Beeinflussung durch die Bremse
befreit ist, wenn die Kupplung sich in der Arbeitsstellung befindet.
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Die genannte Vorrichtung besitzt antreibende und angetriebene Kupplungsglieder
oder -scheiben, die von einem nach außen ragenden Ansatz der Maschinenantriebswelle
getragen werden. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun gegenüber der beweglichen
Bremse eine ortsfeste Bremse verwendet. Beide Bremsen sind neben den beiden Seitenflächen
der angetriebenen Kupplungsscheibe angeordnet. Der Druck der beweglichen Bremse
wird somit in einer Richtung parallel zur Maschinenantriebswelle ausgeübt. Die ortsfeste
Bremse bietet einen Gegendruck, der gleich und entgegengesetzt zu dem Druck der
beweglichen Bremse ist, so daß die Bremskraft der beweglichen Bremse auf die angetriebene
Scheibe erhöht und Biegungsbeanspruchungen sowie Enddrucke auf die Maschinenantriebswelle
und deren Lager vermieden werden.
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Bei der zweckmäßig zur Anwendung gelangenden Ausführungsform wird
die ortsfeste Bremse von einem an dem Ständer des Maschinengestelles anbringbaren
Lagerbock getragen, der den Träger für den beweglichen Bremsarm bildet, welcher
seinerseits fest mit dem von Hand aus betätigten und die Kupplung beeinflussenden
Hebel verbunden ist oder ein Teil dieses Hebels ist, um die Kupplungsscheiben in
Reibungseingriff miteinander zu bringen.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar ist Abb. i eine Seitenansicht und Abb. 2 eine Hinteransicht
einer Nähmaschine gemäß der Erfindung; Abb. 3 ist eine Draufsicht von unten auf
einen Teil der Maschine, und Abb. q. ist eine Draufsicht auf einen Teil der ortsfesten
und beweglichen Bremsglieder der Abb. i.
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Das Maschinengestell besitzt den Fuß i, den Ständer 2, den Maschinenarm
3 und den Kopf .4, in welchem die Nadelstange 5 und die Drückerstange 6 gelagert
sind. Die Nadelstange trägt die Nadel 7, die mit einem Greifer 8 zusammen arbeitet.
Die in dem Xaschinenarm 3 gelagerte Maschinenantriebswelle g besitzt einen nach
au1?en ragenden Teil g1, auf dem die antreibende Kupplungsscheibe io und die angetriebene
Kupplungsscheibe ii sitzen. Die antreibende oder in Bewegung befindliche Kupplungsscheibe
io ist auf der Welle g, 9l frei drehbar und wird an einer Längsbewegung durch den
Bund 12 und das Kugeldrucklager 13 verhindert.
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Die angetriebene Isupplungsscheibe ii ist auf der Maschinenantriebswelle
g; 9l mittels Feder und Nut angebracht, so daß sie mit dieser Welle umläuft, jedoch
in der Längsrichtung auf die in Bewegung befindliche Kupplungsscheibe io zu bzw.
von dieser hinweg frei verschiebbar ist. Die »Feder« iil greift in eine Nut des
Wellenteiles 9l ein. Die Scheiben io und ii sind mit konischen Reibungsflächen 14.
und 15 versehen.
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Die Scheibe io ist mit einem Schneckenrade 16 verbunden, welches mit
einem Schneckenrade 17 auf der Welle 18 des Antriebsmotors ig in Eingriff steht,
dessen Rahmen fest mit dem gespaltenen Rädertriebgehäuse 2o verbunden ist. Letzteres
ist auf der Lagernabe 21 des Maschinengestelles
mittels Schrauben
22 (Abb. 2) festgeklemmt.
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Die Scheibe ii hat einen gröLleren Durchmesser als die Scheibe io
und ist mit parallelen ringförmigen Seitenflächenteilen 23, 24 versehen, deren Durchmesser
größer als der der konischen Reibungsflächen 14, 15 ist, so da2 auf die Scheibe
ii die weiter unten noch näher beschriebene Bremsvorrichtung wirken kann, ohne die
mit der Scheibe =o zusammenwirkende Bremseinrichtung zu behindern.
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Auf einem Sitz 25 des Ständers 2 ist mittels einer Schraube 26 der
Fuß 27 eines aufwärtsragenden Lagerbockes 28 befestigt, dessen freies Ende einen
ortsfesten Bremsschuh 29 trägt, dessen Bremsfläche 3o neben der Fläche 24 der Scheibe
ii und im wesentlichen rechtwinklig zu der Maschinenantriebswelle g liegt. Ein Arm
igl, der fest mit dem Motorrahmen und dem Gehäuse 2o verbunden ist, ist an seinem
freien Ende an 'dem Lagerbock 28 durch eine Schraube 31 festgelegt, wodurch der
Motor ig mit abgestützt wird.
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An dem Lagerbock 28 ist mittels des Zapfens 32 ein dreiarmiger Hebel
gelagert. Der eine Arm 33 dieses Hebels träge einen einstellbaren Stoßzapfen 34
aus zweckmäLig ölgetränktem Holz, der gegen einen Knopf 35 drücken kann, welcher
in dem Ende der'-'"', abe 36 der Scheibe i i sitzt, wodurch die Scheibe ii
von der ortsfesten Bremsfläche 3o hinweg und in antreibenden Eingriff mit der Scheibe
io gedrückt wird.
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Ein anderer Arm 37 des dreiarmigen und die Kupplung steuernden Hebels
bildet eine bewegliche Bremse und ist mit einem Bremsschuh 38 versehen, dessen Bremsfläche
39 neben der Fläche 23 der Scheibe ii und parallel zu der ortsfesten Bremsfläche
3o liegt. Der Arm 37, der in der Hauptsache auf der dem Arm 33 gegenüberliegenden
Seite der Scheibe ii liegt, kommt zur Wirkung, wenn der Hebelarm 33 von der Scheibe
ii hinwegbewegt wird, wodurch diese Scheibe von der Scheibe io hiniaeggeft`hrt und
gegen die ortsfeste Bremse 28 gedrückt wird. Der dritte Arm 4o des dreiarmigen Hebels
erstreckt sich von dem Lagerzapfen 32 nach unten und ist durch einen Lenker 41 mit
einem Arm 42 verbunden, der auf der Welle 43 befestigt ist, die ihrerseits in einer
Muffe 44 gelagert ist, welche einen Teil des auf der Unterseite des Fußes i angeschraubten
Lagerbockes 45 bildet. Ein anderer Arm 46, der auf der Welle 43 befestigt ist, kann
durch eine Fußtrittstange 47 betätigt werden. Eine Feder 48, die die Muffe 44 umgibt
und mit ihren Enden an dem Arm 42 und dem auf der Muffe 44 sitzenden Bunde 49 festgelegt
ist, dient dazu, die bewegliche Bremse 38 gegen die ortsfeste Bremse 28 zu drücken.
Eine Anschlagschraube 5o begrenzt die Aufwärtsbewegung des Armes 33 bei einem auf
die Fußtrittstange ausgeübten Luge.