DE4029710C2 - Motorrad - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Motorrad nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist bekannt, bei einem Zweirad-Kraftfahrzeug eine Kurbelwelle eines Motors, eine Getriebewelle und andere Wellen senkrecht zur Fahrtrichtung des Fahr­ zeugs anzuordnen und den Antrieb von einer Ausgangswelle eines Getriebes aus über ein Kettensystem, einen Kegelradmechanismus oder dergleichen auf das Hinterrad zu übertragen.

Aus der Zeitschrift "Das Motorrad" 7/1976, Seiten 16 bis 18 und 20 bis 22 ist ein Motorrad bekannt, dessen Vierzylinder-Boxermotor mit in der Längs­ mittelebene des Motorrads liegender, in Fahrtrichtung verlaufender Kurbelwelle eingebaut ist. Der Motor treibt das Motorrad über ein Schaltgetriebe, dessen Getriebegehäuse im wesentlichen unterhalb des Motors angeordnet ist. Die zu einer Hauptwelle des Schaltgetriebes koaxiale Hauptkupplung wird vom in Fahrtrichtung hinteren Ende der Kurbelwelle aus angetrieben. Dem Motor sind ein Generator und ein Anlasser zugeordnet, die zusammen mit einer Wasser­ pumpe und einer Ölpumpe auf der selben Seite der Längsmittelebene am Mo­ tor angeordnet sind.

Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einem Motorrad nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 die zum Motor gehörenden Zusatzvorrichtungen derart ein­ zubauen, daß sie nicht viel Raum in Anspruch nehmen und ihr Gewicht zu­ gunsten der Fahreigenschaften des Motorrads gleichmäßig verteilt ist.

Die Lösung dieser Aufgabe ist in Anspruch 1 angegeben.

Da die Antriebsübertragungseinrichtung und die Zusatzvorrichtungen rechts und links von der Mittellinie des Fahrzeugs verteilt sind, wird die Motorhöhe relativ klein gehalten, so daß eine ausgewogene Gewichtsverteilung auf der rechten und der linken Seite relativ leicht erreicht werden kann.

Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.

Fig. 1 zeigt ein Zweirad-Kraftfahrzeug in Seitenansicht;

Fig. 2 zeigt das Zweirad-Kraftfahrzeug nach Fig. 1 in Aufsicht;

Fig. 3 zeigt eine Vorderansicht des Motors des Zweirad-Kraftfahrzeugs mit Zusatzvorrichtungen;

Fig. 4 zeigt einen Schnitt längs der geknickten Linie IV-IV in Fig. 3;

Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch den Motor des Zweirad-Kraftfahrzeugs.

Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Seitenansicht und Aufsicht eines Zweirad-Kraftfahrzeugs mit einem Rahmen bzw. Fahrgestell 1, einer Lenkstange 2, einem Vorderrad 3, einem Hinterrad 4, einem Sitz 5, einem Kraftstofftank 6, einem Hauptständer 7 und einem Seitenständer 8. Das Fahrgestell 1 trägt einen Vierzylinder-V-Motor 10 mit zwei Zylinderbänken 11, Auspuffrohren 12, Auspufftöpfen 13 und einem Luftfilter 14. Die Mittellinie einer Kurbelwelle 19 des Motors 10 und die Mittellinie O₁ (Fig. 2) des Fahrzeugs liegen überein­ ander.

Die Zylinderbänke 11 sind Gußstücke und zusammen mit einem oberen Ge­ häuse des Motors als Einheit gefertigt. Auf das obere Gehäuse sind zwei Zylinderköpfe 16 (Fig. 5) gesetzt, in denen nicht gezeigte, von je einer Zwischenwelle 17 angetriebene Nockenwellen gelagert sind. Das obere Ge­ häuse ist auf einem Kurbelgehäuse 18 befestigt. Die Kurbelwelle 19 ist in einer Fuge zwischen dem oberen Gehäuse und dem Kurbelgehäuse 18 gelagert.

Auf der von vorn gesehen rechten Seite der Längsmittelebene O₂ (in Fahrt­ richtung links vom Motor 10), in welcher die Mittellinie der Kurbelwelle 19 liegt, sind ein Anlasser 20 und ein zugehöriges Reduktionsgetriebe 21 an­ geordnet, die, wie in Fig. 4 dargestellt, über ein Rad 22 und eine Einrückkupp­ lung 22a die Kurbelwelle 19 antreiben können. Unten an dieser Seite ist ein Ölfilter angeordnet. Vorn und zwar ebenfalls links vom Motor 10 sind, wie Fig. 3 zeigt, eine Wasserpumpe 25 und ein Generator 26 angeordnet.

Hinten rechts vom Motor 10 liegt das Getriebegehäuse 30 (Fig. 5) für eine Hauptwelle 31, eine Gegenwelle 32, eine Schalttrommel und eine Schalt­ gabelachse 34, die in Längsrichtung des Fahrzeugs verlaufen. Eine Hauptkupp­ lung 35 (Fig. 3) liegt koaxial zur Hauptwelle 31. Die Fig. 3 zeigt eine Ölpumpe 36, eine an der Kurbelwelle 19 befestigte Riemenscheibe 37 für einen Nocken­ antrieb, Synchronriemenscheiben 38, 39 und eine an der Wasserpumpe 25 be­ festigte Zweifach-Riemenscheibe 40, die aus einer kleineren Riemenscheibe 40a und einer größeren Keilriemenscheibe 40b zusammengesetzt ist. Ein Synchronriemen 41 überträgt Drehungen der Riemenscheibe 37 auf die Synchronriemenscheiben 38 und 39 zum Nockenantrieb und treibt außerdem mit seiner Rückseite die kleinere Riemenscheibe 40a zum Antrieb eines Flügelrads 25a (Fig. 4) der Wasserpumpe 25 an. Zum Spannen des Syn­ chronriemens 41 dient eine Riemenspannvorrichtung 42.

Eine Riemenscheibe 43 für den Generator 26 wird von der Keilriemenscheibe 40b über einen von einer Riemenspannvorrichtung 45 gespannten Keilriemen 44 angetrieben.

Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch den Motor 10 und das Getriebegehäuse 30. An Kurbelzapfen 46 der Kurbelwelle 19 sind je zwei Pleuel 47 für Kolben 48 angelenkt. An der vorderen Seite der Kurbelwelle 19 sind ein Antriebsrad 50 und die Riemenscheibe 37 für den Nockenantrieb befestigt. Auf der Ein­ gangsseite der Hauptkupplung 35 ist ein Rad 51 befestigt, das von dem Antriebsrad 50 angetrieben wird. An den Ausgang der Hauptkupplung 35 ist eine Antriebswelle 52 angeschlossen, welche über einen Nockendämpfer 53 das Antriebsdrehmoment zum Getriebegehäuse 30 hin überträgt.

Der Nockendämpfer 53 weist zwei mit einer Schrägfläche ineinandergreifende Nocken 54 und 55 und eine Druckfeder 56 auf. Bei plötzlich steigendem Lastdrehmoment tritt die Nocke 54 zurück, um eine Dämpfungswirkung ein­ treten zu lassen.

Die Hauptwelle 31 in dem Getriebegehäuse 30 ist mit einer Nocke 55 sowie mit Antriebsrädern G, die Schaltgängen entsprechen, verbunden. Die Gegen­ welle 32 ist mit angetriebenen Rädern g verbunden, die in die Antriebsräder G greifen. Mit Hilfe von drei Gabeln 65, die auf der Schaltgabelachse 34 angebracht sind, lassen sich die Räder G, g gegeneinander verschieben und damit ineinandergreifende Räder G, g auswählen, um die Gegenwelle 32 in reduziertem Verhältnis anzutreiben und das Antriebsmoment auf das Hinterrad zu übertragen.

Der Ölpumpe 36 sind eine Antriebskette 57, ein Ölfilter 58 und eine Ölwanne 59 zugeordnet.

Von den oben genannten Motorteilen ist das schwere Getriebegehäuse 30 auf der in Fahrtrichtung rechten Seite der Mittellinie O₁ und O₂ eingebaut, während relativ leichte Teile wie der Anlasser 20, das Ölfilter 23, die Wasserpumpe 25 und der Generator 26 auf der linken Seite angeordnet sind. Durch diese An­ ordnung läßt sich die Gewichtsverteilung auf der rechten und der linken Seite mühelos und günstig durchführen, der Schwerpunkt, der für die Erhaltung der Sicherheit bei Geradeausfahrt und Lenkung eine wichtige Rolle spielt, leicht bestimmen, ferner wegen der Verteilung der Motorteile auf beide Seiten der Mittellinien O₁, O₂ die Höhe des Motors 10 klein halten.

Da die Gegenwelle 32 oberhalb der Mittellinie der Hauptkupplung 35 und der Hauptwelle 31 liegt, kann der Raum hinter dem Getriebegehäuse 30 für den Austritt der Gegenwelle 32 ausgenützt werden, so daß die Höhe sowie die Breite des Motors 10 klein gehalten werden kann.

Beim Abstellen des Fahrzeugs mit dem aufgestellten Seitenständer neigt sich die linke Seite des Fahrzeugs nach unten, wobei das Motoröl nach der linken Seite des Kurbelgehäuses 18, der Ölwanne 59 usw. fließt und der Ölstand vorübergehend steigt. Da die Hauptkupplung 35 auf der rechten Seite des Fahrzeugs liegt, wird sie nicht in Öl eingetaucht, so daß vermieden wird, daß das Motoröl gerührt wird und damit seine Temperatur steigt.

Claims (2)

1. Motorrad mit einem einen Motor tragenden Rahmen, wobei der Motor eine in der Längsmittelebene des Motorrads liegende und in Fahrtrichtung verlaufende Kurbelwelle aufweist, mit einem in einem Getriebegehäuse aufgenommenen Schaltgetriebe, das eine Hauptwelle aufweist, welche über eine zu ihr koaxial angeordnete Hauptkupplung vom einen Ende der Kurbelwelle aus antreibbar ist, mit einem Generator und einem Anlasser, welche auf der einen Seite der Längsmittelebene am Motor angeordnet sind, wobei der Anlasser die Kurbelwelle über ein Untersetzungsgetriebe antreibt, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hauptkupplung (35) auf der anderen Seite der Längsmittel­ ebene (O₂) vorn angeordnet und vom dortigen Ende der Kurbel­ welle (19) aus antreibbar ist,
daß das Getriebegehäuse (30) auf der anderen Seite der Längsmittelebene (O₂) hinten am Motor (10) angeordnet ist, wobei die Hauptwelle (31) des Schaltgetriebes über eine Kraftübertragungswelle (52) von der Hauptkupplung (35) aus antreibbar ist, und
daß der Generator (26) vorn und der Anlasser (20) hinten am Motor (10) angeordnet sind.

2. Motorrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltgetriebe (31, 32, G, g) eine oberhalb der koaxial zur Hauptkupplung (35) verlaufenden Hauptwelle (31) liegende Gegenwelle (32) aufweist.