DE40247C - Neuerung in dem Verfahren zur Darstellung neuer gelber, rother und blauer Azofarbstoffe aus den Tetrazoverbindungen von Diamidodiphenoläthern und Phenolen oder Aminen - Google Patents
Neuerung in dem Verfahren zur Darstellung neuer gelber, rother und blauer Azofarbstoffe aus den Tetrazoverbindungen von Diamidodiphenoläthern und Phenolen oder AminenInfo
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- C09B35/08—Disazo dyes characterised by the tetrazo component the tetrazo component being a derivative of biphenyl
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22: Farbstoffe, Firnisse, Lacke.
Zusatz zum Patent No. 38802 vom 19. November 1885.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. Februar 1886 ab.
Längste Dauer: 18. November igoo.
Wie im Haupt-Patent beschrieben worden ist, erhält man eine grofse Zahl neuer Azofarbstoffe
durch Einwirkung von Tetrazodiphenoläthern auf Phenole, Naphtole, Amide, deren Sulfosäuren und Carbonsäuren, wobei man
stets 1 Molecül der Tetrazoverbindung auf 2 Molecule oder auf überschüssige Phenole etc.
einwirken läfst.
Wir haben nun gefunden, dafs sich durch Einwirkung von 1 Molecül Tetrazodiphenoläther
auf 1 Molecül eines Phenols oder einer Phenolsulfosäure, eines Amids oder einer Amidsulfosäure
Körper bilden, welche an sich noch keine färbenden Eigenschaften besitzen, bei der
weiteren Einwirkung auf Phenole, Amide, deren Sulfosäuren und Carbonsäuren aber Farbstoffe
zu bilden vermögen.
Läfst man so nach einander zweimal dasselbe Phenol oder dieselbe Phenolsulfosäure,
dasselbe Amid oder dieselbe Amidsulfosäure auf das diazotirte »Dianisidin« einwirken, so
erhalt man jene im Haupt-Patent beschriebenen Farbstoffe; wendet man aber bei der zweiten
Einwirkung ein anderes Phenol, Amid etc. an, so entstehen neue Farbstoffe, welche wie die
im Haupt-Patent beschriebenen Farbstoffe die Eigenschaft zeigen, ungeheizte Baumwolle im
alkalischen Bade zu färben.
Die Zahl der hierdurch ermöglichten Combinationen ist natürlich eine sehr grofse; diese
sind alle insofern von grofsem Werthe, als sich dadurch Farbstoffe ergeben, welche wie
die im Haupt-Patent beschriebenen Producte ungeheizte Baumwolle im alkalischen Bade
färben und den mannigfaltigsten Nüancewechsel (von Gelb durch Orange zu Roth, durch Braun
zu Violett und Blau) zeigen.
Es würde eine unnöthige Wiederholung sein, wollten wir die Herstellung aller als technisch
wichtig erkannten Farbstoffe hier einzeln beschreiben , und wir beschränken uns daher
darauf, die typischen Reactionen an Beispielen zu erläutern und zum Schlufs diejenigen Substanzen
aufzuzählen, welche ähnliche Resultate ergeben.
I. Farbstoff aus Dianisidin, a-Naphtylaminsulfosäure
und a-Naphtylamin.
Den Diamidodiphenoläther führt man in der im Haupt-Patent beschriebenen Weise in seine
Tetrazoverbindung über und läfst diese dann langsam in eine Lösung von essigsaurem Natron
laufen, welche die für 1 Molecül genau berechnete Menge von ct-Naphtylaminsulfosäure
enthält.
Hat man z. B. zum Diazotiren der Dianisidinlösung 10 kg Natriumnitrit verbraucht, so sind
16 kg Naphtionsäure und 32 kg essigsaures Natron erforderlich. Nach kurzem Stehen
bildet sich ein brauner Niederschlag, der jenes oben erwähnte Zwischenproduct darstellt. Fügt
man nun zu dieser ersten Verbindung eine
wässerige Lösung von salzsaurem a-Naphtylamin
hinzu, läfst dann unter häufigem Umrühren ca. 24 Stunden stehen und neutralisirt
mit einem Alkali, so erhält man einen in kaltem Wasser unlöslichen, in heifsem Wasser schwer
löslichen Farbstoff, der Baumwolle tief bläulichroth färbt.
An Stelle von a-Naphtylaminsulfosäure läfst
sich mit demselben Effect ß-Naphtylaminsulfosäure, an Stelle von α-Naphtylamin ß-Naphtylamin
oder ß-Naphtylaminsulfosäure verwenden.
II. Farbstoff aus Dianisidin, a-Naphtol und
d - Naphtolsulfosäure.
Einen grünblauen gut ziehenden Farbstoff erhält man durch Einwirkung des durch Combination
von Tetrazodiphenolätherlösung auf die für 1 Molecül berechnete Menge a-Naphtol
in essigsaurer Lösung gebildeten Zwischenproductes auf Naphtolsulfosäure.
Auf 10 kg verbrauchtes Natriumnitrit sind 10 kg a-Naphtol, 20 kg essigsaures Natron
und 18 kg a-naphtolmonosulfosaures Natron
erforderlich. Statt a-Naphtol läfst sich mit geringem Wechsel der Löslichkeit und Nuance
β-Naphtol oder β - Naphtolsulfosäure, statt α-Naphtolsulfosäure aber auch β-Naphtolsulfosäure
verwenden.
III. Farbstoffe aus Dianisidin, Sulfanilsäure und
Salicylsäure.
Röthlichgelbe Farbstoffe, die in ihren Eigenschaften denen ähnlich sind, welche man durch
Einwirkung von 1 Molecül Dianisidin auf 2 Molecule Salicylsäure erhält, lassen sich durch
successive Einwirkung von Sulfanilsäure und Salicylsäure auf die Tetrazodiphenoläther erhalten,
wobei man die Sulfanilsäure in organisch saurer, z. B. essigsaurer Lösung, die Salicylsäure in alkalischer Lösung anwendet.
Hat man zum Diazotiren 10 kg Natriumnitrit verbraucht, so sind dazu 12,4 kg Sulfanilsäure
und 10 kg Salicylsäure erforderlich. Doch kann man auch in umgekehrter Weise verfahren
und zuerst Salicylsäure und dann Sulfanilsäure zur Einwirkung gelangen lassen. Auch
hier bewirkt ein Ersatz der Salicylsäure durch andere Oxybenzoesäuren, der Sulfanilsäure durch
die entsprechenden homologen Substanzen, wie Toluidinsulfosäure oder Xylidinsulfosäure etc.,
nur geringe Aenderung.
IV. Farbstoff aus Dianisidin, ß-Naphtylaminsulfosäure und α-Naphtolsulfosäure.
Ersetzt man unter denselben Bedingungen die im Beispiel I angeführte a-Naphtylaminsulfosäure
durch ß-Naphtylaminsulfosäure und lä'fst das so gebildete neue Zwischenproduct auf eine durch Soda bis zum Schlufs alkalisch
gehaltene Lösung von α-Naphtolsulfosäure einwirken, so erhält man einen neuen röthlichblauen
Farbstoff.
Ersetzt man die α-Naphtolsulfosäure durch ei- oder ß-Naphtol oder eine der bekannten
ß-Naphtolsulfosäuren, so wird dadurch die Löslichkeit
und die Nuance des Farbstoffes geändert.
Nachdem durch diese Beispiele die Mannigfaltigkeit der hierdurch ermöglichten Reactionen
erwiesen ist, geben wir eine Zusammenstellung der zur Anwendung fähigen Körper.
1. Phenole: Phenol, Kresol, Resorcin, α- und β - Naphtol und die Aether dieser Verbindungen.
2. Phenolsulfosäuren: Phenol- und Kresolsulfosäuren,
α- und ß-Naphtolmono- und Disulfosäuren.
3. Phenolcarbonsäuren: Oxybenzoesäuren (Salicylsäure), Resorcylsäuren und a- und ß-Oxynaphtoesäure.
4. Amide: Anilin, Toluidin, Xylidin, Cumidin, α- und ß-Naphtylamin und die Mono- und
Dialkylderivate dieser Körper.
5. Amidsulfosäuren: Anilin-, Toluidin-, Xylidin-, Cumidin-, α- und β - Naphtylaminmono-
und Disulfosäuren.
6. Amidcarbonsäuren: Amidobenzoesäureii.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen, welche ungeheizte Baumwolle im alkalischen Bade färben, durch Einwirkung des aus ι Molecül Tetrazodiphenoläther (wie Methyl-, Aethyl-, Propyl-, Butyl- oder Amyläther) mit ι Molecül Phenol, Kresol, Dioxyphenole, Alphaoder Beta-Naphtol, Dioxynaphtaline, Anilin, Toluidin, Xylidin, Cumidin, m-Phenylendiamin, m-Toluylendiamin, m-Xylylendiamin, Alphaoder Beta-Naphtylamin oder deren Sulfo- oder Carbonsäuren gebildeten Zwischenproductes auf ι Molecül eines anderen der oben genannten Phenole, Amide oder deren Sulfo- oder Carbonsäuren.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE38802T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE40247C true DE40247C (de) |
Family
ID=5623250
Family Applications (4)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT63952D Expired - Lifetime DE63952C (de) | Verfahren zur Darstellung direct färbender gemischter Disazofarbstofle aus Tetrazodiphenoläthern. (5 | ||
DENDAT38802D Expired - Lifetime DE38802C (de) | Verfahren zur Darstellung neuer gelber, rother und blauer Azofarbstoffe aus den Tetrazoverbindungen von Diamidodiphenoläthern und Phenolen oder Aminen | ||
DENDAT75411D Expired - Lifetime DE75411C (de) | Verfahren zur Darstellung rother bis violetter Azofarbstoffe aus den Tetrazoverbindungen von Diamidodiphenoläthern. (7 | ||
DENDAT40247D Expired - Lifetime DE40247C (de) | Neuerung in dem Verfahren zur Darstellung neuer gelber, rother und blauer Azofarbstoffe aus den Tetrazoverbindungen von Diamidodiphenoläthern und Phenolen oder Aminen |
Family Applications Before (3)
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