DE51570C - Verfahren zur Darstellung direkt färbender Azofarbstoffe aus diamidodiphenylenoxyd - Google Patents

Verfahren zur Darstellung direkt färbender Azofarbstoffe aus diamidodiphenylenoxyd

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DE51570C
DE51570C DENDAT51570D DE51570DA DE51570C DE 51570 C DE51570 C DE 51570C DE NDAT51570 D DENDAT51570 D DE NDAT51570D DE 51570D A DE51570D A DE 51570DA DE 51570 C DE51570 C DE 51570C
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dioxynaphthalene
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Farbenfabriken Vorm Friedr Bayer and Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B35/00Disazo and polyazo dyes of the type A<-D->B prepared by diazotising and coupling
    • C09B35/02Disazo dyes
    • C09B35/039Disazo dyes characterised by the tetrazo component
    • C09B35/34Disazo dyes characterised by the tetrazo component the tetrazo component being heterocyclic

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In dem Patent No. 48709 ist ein Verfahren zur Darstellung von Diamidodiphenylenoxyd aus o-Benzidindisulfosäure beschrieben und bereits angegeben, dafs sich von dieser Base Farbstoffe ableiten, welche im Gegensatz zu denen aus der als Ausgangsmaterial zu ihrer Herstellung dienenden ο - Benzidindisulfosäuf e in hohem Grade die werthvolle Eigenschaft besitzen, ungeheizte Baumwolle im alkalischen Bade direct anzufärben.
Das 'Diamidodiphenylenoxyd läfst sich sehr leicht diazotiren und bildet eine lösliche, gelblich gefärbte Tetrazoverbindung.
Wie alle Tetrazoverbindungen, vereinigt sie sich sowohl mit 2 Molecülen irgend eines Farbstoffcomponenten, als auch mit 1 Molecül unter Bildung eines sogenannten Zwischenproductes und dann mit irgend einem anderen Farbstoffcomponenten zu sogenannten gemischten Farbstoffen.
Das Verfahren zur Darstellung dieser neuen Gruppe substantiver Baumwollfarbstoffe schliefst sich eng an das für die Paradiamine, wie Benzidin, Tolidin etc., allgemein bekannte an.
Die Amine werden am besten in essigsaurer, die Phenole in alkalischer Lösung gekuppelt; erstere bedürfen zu ihrer Bildung einer längeren Einwirkungsdauer, während letztere sofort gebildet werden.
Die Zwischenproducte stellt man auf die bekannte Weise dar, dafs man die Tetrazoverbindung in eine essigsaure Lösung eines Molecule eines Amins oder Phenols einlaufen läfst und dann das gebildete Zwischenproduct in eine essigsaure oder alkalische Lösung eines Amins oder Phenols, je nach der Natur des zur Verwendung gelangenden Componenten, einträgt.
I. Farbstoffe mit 2 Molecülen eines und desselben Farbstoffcomponenten.
a) Spritlösliche Farbstoffe.
; Bei Einwirkung von 1 Molecül Tetrazodiphenylenoxyd auf 2 Molecule irgend eines Amins, Phenols, welche keine Sulfo- oder Carboxylgruppe enthalten, werden spritlösliche Farbstoffe erhalten, welche auf bekannte Weise durch Eintragen in drei Theile rauchender Schwefelsäure wasserlöslich gemacht werden.
i. Diamidodiphenylenoxyd -f- 2 Molecule α-Naphtylamin etc.
ι ο kg Diamidodiphenylenoxyd werden unter Zusatz von 12 kg Salzsäure (200B.) in Wasser gelöst und eine wässerige Lösung von 7 kg Nitrit allmälig zulaufen gelassen.
Nach kurzem Stehen ist die Tetrazoverbindung gebildet und läfst man dieselbe nun in eine salzsaure Lösung von 16 kg a-Naphtylamin einlaufen. Auf Zusatz von essigsaurem Natron entsteht sofort ein dicker Brei.
Nach 24stündigem Stehen wird auf 8o° erwärmt, angesäuert, abfiltrirt und getrocknet.
Zur Löslichmachung wird der erhaltene spritlösliche Farbstoff in drei Theile Schwefelsäure von 20 pCt. Anhydridgehalt eingetragen und stehen gelassen, bis sich eine Probe im alkalischen Wasser mit rein rother Farbe löst.
Es wird auf Eis gegossen, die Farbstoffsäure abfiltrirt und der Farbstoff durch Umlösen der Säure und Aussalzen auf übliche Weise isolirt.
Dieser Farbstoff färbt blauer, als das aus dem spritlöslichen Congo zu erhaltende Product.
ß-Naphtylamin liefert ein gelbes Product, Anilin ein Gelbroth.
2. Diamidodiphenylenoxyd + 2 Mole
cule ct-Naphtol etc.
Läfst man eine Lösung von Tetrazodiphenylenoxyd entsprechend 5 kg Nitritgehalt in eine alkalische Lösung von 12 kg a-Naphtol einlaufen, so entsteht ein unlöslicher Farbstoff, der durch Sulfiren wasserlöslich gemacht wird; er färbt bordeauxartig.
Bei Einhaltung derselben Versuchsbedingungen und Sulfiren der so entstehenden Producte erhält man mit Phenol ein Gelb, Resorcin ein Roth, ß-Naphtol ein Braun, U1 = Ct1 -Dioxynaphtalin ein Braun, ßj -Ci1 -Dioxynaphtalin ein Braun.
b) Wasserlösliche Farbstoffe.
3. Diamidodiphenylenoxyd -f- 2 Molecule ß-Naphtylaminmonosulfosäure
(Schaeffer) etc.
Eine 5 kg Nitritgehalt entsprechende Lösung der Tetrazoverbindung von Diamidodiphenylenoxyd wird in eine essigsaure Lösung von 20 kg β - Naphtylaminmonosulfosäure einlaufen gelassen.
Nach 24stündigem Stehen wird auf 8o° erwärmt und mit Natronlauge alkalisch gemacht.
Man erhält so einen leicht löslichen, in der Nuance des Deltapurpurins 5 B färbenden Farbstoff.
Durch Ersetzung der β - Naphtionsäure (Schaeffer) durch die unten aufgeführten Amidosäuren erhält man folgende Resultate:
m-Sulfanilsäure röthlich gelb,
α - Naphtylaminmonosulfosäure (Neville-Winter) lebhaft blauroth,
α-Naphtylaminmonosulfosäure (Cleve) feurig blauroth,
ß-Naphtylaminmonosulfosäure (F-Säure) lebhaftes, feurig blauroth,
α - Naphtylamindisulfosäure (Schöllkopf) blauroth,
β-Naphtylamindisulfosäure R blauroth.
4. Diamidodiphenylenoxyd+ 2MolecUle a-Naphtolmonosulfosäure (Piria) etc.
Eine Lösung von Tetrazodiphenylenoxyd entsprechend 5 kg Nitritgehalt läfst man in eine alkalische Lösung von 20 kg a-Naphtolmonosulfosäure einlaufen, es entsteht sofort ein sich leicht lösender bordeauxfärbender Farbstoff.
Bei Anwendung der unten aufgezählten Componenten erhält man mit: ' Salicylsäure gelb,
ß-Naphtolmonosulfosäure (Schaeffer) bordeaux,
ß-Naphtoldisulfosäure (Patent No. 45776) bordeaux,
ß-Naphtoldisulfosäure R bordeaux,
α-Naphtolcarbonsäure bordeaux,
α - Naphtolsulfocarbonsäure bordeaux,
Ci1 = Ct1-Dioxynaphtalinsulfosäure bordeaux, ßj — Ct1- Dioxynaphtalinsulfosäure bordeaux.
II. Gemischte Farbstoffe.
Das Verfahren zur Darstellung dieser Art von Farbstoffen schliefst sich vollständig an dasjenige an, wie es für Benzidin, Tolidin etc. längst bekannt ist, und besteht darin, dafs man ι Molecül der Tetrazoverbindung von Diamidodiphenylenoxyd mit ι Molecül eines Amins, Phenols oder deren Sulfo- oder Carbonsäure bezw. Sulfocarbonsäuren combinirt und dann diese Zwischenproducte auf irgend ein anderes Amin, Phenol, deren Sulfo- oder Carbonsäuren bezw. Sulfocarbonsäuren einwirken läfst.
Die erste Kuppelung geschieht in essigsaurer Lösung, die zweite je nach' der Natur des zur Verwendung gelangenden Componenten in alkalischer oder essigsaurer Lösung.
Spritlösliche Farbstoffe erhält man nach diesem Verfahren, wenn zwei Componenten, welche keine Sulfo- oder Carboxylgruppe enthalten, angewendet werden; die so erhaltenen Producte müssen durch Sulfiren löslich gemacht werden.
Vorteilhafter ist es jedoch, als ersten Componenten direct ein eine Sulfo- oder Carboxylgruppe enthaltendes Amin oder Phenol zu benutzen, indem man so direct zu löslichen Farbstoffen gelangt.
5. Diamidodiphenylenoxyd -f- 1 Molecül α -Naphtylaminmonosulfosäure (Witt) + ι Molecül a-Naphtolmonosulfosäure
(Piria).
Die Tetrazoverbindung des Diamidodiphenylenoxyds von 10 kg Nitritgehalt wird in eine essigsaure Lösung von 16 kg α - Naphtylamin-' monosulfosäure einlaufen gelassen und das nach einigem Stehen gebildete Zwischenproduct in eine alkalische Lösung von 25 kg a-Naphtolmonosulfosäure eingetragen.
Der sofort gebildete Farbstoff wird abfiltrirt und getrocknet; er färbt bordeauxartig.
Ersetzt man in diesem Beispiel einerseits die α-Naphtylaminmonosulfosäure (Witt) als ersten Componenten durch α-Naphtylaminmonosulfosäure (Neville und Winter), a-Naphtolsulfosäure (O1-a2) und Salicylsäure und andererseits die a-Naphtolsulfosäure durch irgend einen der unten aufgeführten Componenten, so erhält man mit: >.;
et - Naphtylaminmono
sulfosäure (Neville
Salicylsäure a - Naphtolmonosulfo
und Winter) säure [ce} - eeg)
m - Sulfanilsäure gelbroth röthlich gelb braun
m - Toluylendiaminsulfosäure *" roth orange braun
Diphenylaminsulfosäure roth orange (röthlich) braun
et-Naphtylaminmonosulfosäure (Cleve) blauroth gelbroth bordeaux
3 - Naphtylaminmonosulfosäure (F-Säure) feurig blauroth gelbroth bordeaux
α-Naphtylamindisulfosäure (Dahl) blauroth gelbroth bordeaux
S-Naphtylamindisulfosäure R blauroth gelbroth bordeaux
Phenol ) gelbroth gelb braun
Resorcin roth rothgelb rothbraun
O1 = O1-Dioxynaphtalin rothbraun braun bordeaux
3j — O1 -Dioxynaphtalin . rothbraun braun bordeaux
Ci1 — U1 - Dioxynaphtalinsulfosäure rothbraun braun bordeaux
Ol1 — ß, -Dioxynaphtalinsulfosäure rothbraun braun bordeaux.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung direct ziehender Azofarbstoffe aus Diamidodiphenylenoxyd, darin bestehend, dafs man die Tetrazoverbindung von Diamidodiphenylenoxyd einwirken lä'fst:
    a) auf 2 Molecule eines der folgenden Amine, Phenole, deren Sulfo- oder Carbonsäuren bezw. Sulfocarbonsäuren:
    Anilin,
    m - Sulfanilsäure,
    a-Naphtylamin,
    ß-Naphtylamin,
    α-Naphtylaminmonosulfosäure (Neville-Winter und Cleve),
    ß-Naphtylaminmonosulfosäure (Schaeffer und F-Säure),
    a-Naphtylamindisulfosäure (Dahl),
    ß-Naphtylamindisulfosäure R,
    Phenol,
    Resorcin,-
    Salicylsäure,
    α.- und ß-Naphtol,
    α-Naphtolmonosulfosäure (et, -α2),
    β - Naphtolmonosulfosäure (S c h a e f f e r), α-Naphtoldisulfosäure (Patent No. 45776), ß -'Naphtoldisulfosäure R,
    α - Naphtolcarbonsäure,
    α - Naphtolsulfocarbonsäure, Ci1 = U1 -Dioxynaphtalin,
    O1 — ßj -Dioxynaphtalin,
    U1Ct1 - Dioxynaphtalinsulfosäure, Ct1 — ßj - Dioxynaphtalinsulfosäure; b) auf ι Molecül α - Naphtylaminmonosulfosäure (Neville-Winter), Salicylsäure, α-Naphtolmonosulfosäure (Ct1-Ci2) zur Darstellung eines sogenannten Zwischenproductes ,und dann auf ein anderes Molecül eines der folgenden Amine, Phenole, deren Sulfo- oder Carbonsäuren bezw. Sulfocarbonsäuren :
    m - Toluylendiaminsulfosäure, Diphenylaminsulfosäure,
    u- Naphtylaminmonosulfosäure (Neville-Winter und Cleve), ß-Naphtylaminmonosulfosäure (F-Säure), α - Naphtylamindisulfosäure (Dahl), β - Naphtylamindisulfosäure R, Phenol,
    Resorcin,
    α-Naphtoldisulfosäure (Patent No. 45776), Ct1 == Ci1 -Dioxynaphtalin,
    H1 — S1- Dioxynaphtalin,
    Ct1 = CL1 -Dioxynaphtalinsulfosäure, M1 — ßj-Dioxynaphtalinsulfosäure.
DENDAT51570D Verfahren zur Darstellung direkt färbender Azofarbstoffe aus diamidodiphenylenoxyd Expired - Lifetime DE51570C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2194697A1 (de) * 1972-07-04 1974-03-01 Sandoz Sa
US4058516A (en) * 1972-07-04 1977-11-15 Sandoz Ltd. Sulfo group-containing azo compounds having a tetrazo component radical derived from an optionally substituted 3,8-diaminodibenzofuran

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2194697A1 (de) * 1972-07-04 1974-03-01 Sandoz Sa
US4058516A (en) * 1972-07-04 1977-11-15 Sandoz Ltd. Sulfo group-containing azo compounds having a tetrazo component radical derived from an optionally substituted 3,8-diaminodibenzofuran

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