DE79816C - - Google Patents

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DE79816C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B35/00Disazo and polyazo dyes of the type A<-D->B prepared by diazotising and coupling
    • C09B35/36Trisazo dyes of the type
    • C09B35/366D is diphenyl

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In unseren Patenten Nr. 53799, 59523, 65262 und 69155 haben wir verschiedene Verfahren zur Erzeugung von Tris- und Tetrazofarbstoffen auf der Faser beschrieben, welche darin bestehen, dafs man Baumwolle mit den einfachen bezw. gemischten primären Disazofarbstoffen aus Benzidin oder seinen Analogen und gewissen weiter diazotirbaren Amidonaphtalinderivaten zuerst vorfärbt und die so präparirte Waare sodann einer auf einander folgenden Behandlung in sauren Nitritbädern und in essigsauren bezw. alkalischen Bädern von Aminen, Phenolen, Amidophenolen, sowie deren Sulfo- und Carbonsäuren unterwirft. Die Tiefe der Nuancen der so erhältlichen dunklen bis schwarzen, durch grofse Echtheit ausgezeichneten , Färbungen ist in erster Linie durch die Verwendung der weiter diazotirbaren Naphtalinderivate bedingt.
Wir haben nun gefunden, dafs man dem oben gekennzeichneten Verfahren auch diejenigen Disazofarbstoffe unterwerfen kann, welche an Stelle der weiter diazotirbaren Derivate des Naphtalins primäre Amine der Benzolreihe enthalten, welche zur Bildung von p-Amidoazoverbindungen befähigt sind. Die einfachen Farbstoffe dieser Reihe sind gröfstentheils in Wasser unlöslich und deshalb nicht verwendbar. Von den gemischten Combinationen ist die Verwendung derjenigen, welche mit Hülfe der Amidonaphtolmonosulfosäure G, der Amidonaphtoldisulfosäure H, der a-Naphtylamin-ß- und -i-monosulfosäure, sowie der a-Amido-ß-naphtoläther-ß- und -i-monosulfosäure erhalten werden, bereits in den oben genannten Patenten geschützt.
In unserem gegenwärtigen Verfahren benutzen wir diejenigen gemischten Disazofarbstoffe, welche man erhält durch Combination der Tetrazoverbindüngen des Benzidins bezw. seiner Analogen mit 1 Mol. eines zur Bildung einer p-Amidoazoverbindung befähigten Amins der Benzolreihe und 1 Mol. eines nicht mehr weiter diazotirbaren Naphtalinderivates.
Diese Farbstoffe liefern nach dem Weiterdiazotiren auf der Faser und Kuppeln mit Phenolen, Aminen, Amidophenolen, Amidophenoläthern, deren Sulfo- und Carbonsäuren rothe, violettrothe, violette bis blaue und braune Färbungen, welche sich durch besondere Klarheit und hervorragende Waschechtheit auszeichnen. Derartige klare, zum Theil rein blaue Töne konnten nach den bisher bekannten Diazotirungsverfahren, welche mehr dunkle, meist schwarze Färbungen verschiedener Nuance lieferten, nicht erhalten werden. Dieser Effect wird durch die Verwendung der primären Amine der Benzolreihe, welche p-Amidoazoderivate zu bilden im Siande sind, und die gleichzeitige Verwendung der nicht mehr weiter diazotirbaren Naphtalin-Derivate bedingt.
Wir haben bislang die Combinationen von ι Mol. der Tetrazoverbindüngen aus:
Benzidin, o-Tolidin, Diamidophenyltolyl und deren Sulfosäuren, Diamidö-
monoalkyloxydiphenyl, Diamidomonoalkyloxyphenyltolyl, Diamidodiphenoläther, Benzidin- oder Tolidinsulfon und deren Sulfosäuren, Diamidodiphenylenoxyd, Diamidoditoluylenoxyd, Diamidocarbazol, p-Phenylen- und p-Toluylendiamin (unter Zuhülfenahme der Acetylverbindungen oder der entsprechenden ρ-Nitroamine), Diamidostilben und dessen Disulfosäure, Ct1 a3 -Diamidonaphtalin und dessen ß2 ß4 - Disulfosäure, Diamidoazobenzol, \
Amidobenzol-azo-a-naphtylamin, j Amidobenzol - azo - β - äthoxy-
α-naphtylamin, I deren
Amidobenzol-azo-a-naphtylamin β - sulfosäure,
Amidobenzol - azo - α - äthoxy- 1 moot - naphtylamin - β - sulfosäure, I , Amidobenzol - azo - amidophenol- 1 °
äther /
jnit ι Mol. der folgenden, nach der Kuppelung nicht mehr weiter diazotirbaren Naphtalinderivate
a) der nicht weiter diazotirbaren a- und ß-Naphtylaminmono-, -di- und -trisulfosäuren,
b) der α- und ß-Naphtolmono-, -di- und -trisulfosäuren,
c) der Dioxynaphtalinmono- oder -disulfosäuren,
d) der Naphtolcarbonsäuren, Naphtolsulfocarbonsäuren, Dioxynaphtoesäuren, Dioxynaphtoesulfosäuren,
und ι Mol. Anilin, o-Toluidin, p-Xylidin, o- oder m-Amidophenoläther, o- oder m-Amidop-kresoläther zur Anwendung gebracht. Diese Farbstoffe werden in bekannter Weise auf die Faser aufgefärbt.
Das Diazotiren derselben auf der Faser geschieht durch Einbringen der Faser in die angesäuerte kalte Lösung eines Nitrits.
Hierbei wird die Amidogruppe des angewendeten primären Amins der Benzolreihe in die Diazogruppe übergeführt und diese tritt dann mit der betreffenden Componente (Amin, Phenol, Amidophenol, Amidophenoläther, deren Sulfo- oder Carbonsäuren) in Reaction, wobei rothe, violettrothe, violette und blaue bis braune Färbungen erhalten werden.
Zur Erläuterung unseres Färbeverfahrens mögen die folgenden Beispiele dienen:
I. ι oo kg Baumwolle werden mit 2,5 kg des Farbstoffes aus 1 Mol. Benzidin, 1 Mol. a-Naphtoldisulfosäure S und 1 Mol. o-Anisidin ausgefärbt, hierauf in ein angesäuertes Bad von Nitrit gebracht und in demselben 'J1 bis Y2 Stunde in der Kälte gut umgezogen. Man spült gut und bringt die Waare in ein Bad von ß-Naphtolnatrium. Die braune Farbe der Diazoverbindung schlägt sofort in blauviolett um. Nach einiger Zeit nimmt man heraus und wäscht abermals gut aus.
Die so erhaltene Färbung besitzt eine hervorragende Widerstandsfähigkeit gegen Seife und Wäsche. ,,.
II. Ersetzt man in Beispiel I. den dort verwendeten Farbstoff durch den Farbstoff aus ι Mol. Benzidin, 1 Mol. ß-Naphtylaniindisulfosäure R und 1 Mol. p-Xylidin, so wird beim Eingehen in die saure Nitritlösung ebenfalls nur eine Amidogruppe angegriffen, und zwar diejenige des p-Xylidins, da die ß-Naphtylamindisulfosäure R zur Bildung von p-Amidoazoverbindungen nicht befähigt ist und sich deshalb nach der Kuppelung nicht mehr weiter diazotiren läfst. Behandelt man die Waare sodann mit alkalischer ß-Naphtollösung, so erhält man ein Bordeauxroth.
III. Bei Benutzung der Combination aus ι Mol. der Tetrazoverbindung des Dianisidins, ι Mol. ß-Naphtoldisulfosäure F und 1, Mol. Amido-p-kresoläthyläther in Beispiel I. gelangt man zu einem reinen Blau.
IV. Kuppelt man im Beispiel III. die auf der Faser erzeugte Diazoverbindung anstatt mit ß-Naphtol mit Aetbyl-ß-naphtylamin, so erhält man ein grünstichiges Blau.
V. Beim Kuppeln der nach Beispiel II. auf der Faser erzeugten Diazoverbindung mit m-Phenylendiamin erhält man ein Braun, beim Kuppeln mit Resorcin ein Braunroth.
VI. Der aus 1 Mol. Diamidostilbendisulfosä'ure, 1 Mol. ß-Naphtolcarbonsäure (Fp. 216°) und ι Mol. p-Xylidin erhaltene Farbstoff giebt nach dem Weiterdiazotiren auf der Faser und Combiniren mit a-Amido-ß-naphtoläther ein Blau.
VII. Bei Anwendung des aus 1 Mol. Diamidonaphtalindisulfosäure, 1 Mol. Dioxynaphtoesulfosäure und 1 Mol. p-Xylidin entstehenden Farbstoffes in dem durch Beispiel I. erläuterten Verfahren gelangt man zu einem Blauschwarz.
Zu analogen, ebenfalls seifenechten rothvioletten bis blauen Färbungen gelangt man, wenn man einerseits die in den vorstehenden Beispielen angewendeten Farbstoffe durch die anderen oben aufgezählten Farbstoffe ersetzt oder andererseits als Endcomponenten andere Phenole, Amine, Amidophenole oder eine Sulfo- oder Carbonsäure dieser Derivate benutzt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Erzeugung von waschechten Färbungen auf der Faser, darin bestehend, dafs man unter Benutzung der Verfahren der Patente
    Ni"- 53799? 59523> 65262 und 69155 die gemischten Disazofarbstoffe aus ι Mol. der Tetrazoverbindungen des Benzidins bezw. seiner Analogen, ι Mol. eines solchen Amins der Benzolreihe, welches zur Bildung von p-Amidoazoverbindungen befähigt ist, und 1 Mol. eines nicht mehr weiter diazotirbaren Derivates der Naphtalinreihe zuerst in bekannter Weise auf die Faser aufbringt und die Waare alsdann einer auf einander folgenden Behandlung mit sauren Lösungen von Nitriten und alkalischen bezw. essigsauren Bädern von Phenolen, Aminen, Amidophenolen, Amidophenoläthem, deren Sulfo- oder Carbonsäuren unterwirft.
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