DE94635C - - Google Patents

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DE94635C
DE94635C DENDAT94635D DE94635DA DE94635C DE 94635 C DE94635 C DE 94635C DE NDAT94635 D DENDAT94635 D DE NDAT94635D DE 94635D A DE94635D A DE 94635DA DE 94635 C DE94635 C DE 94635C
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acid
mol
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sulfonic acid
same
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B35/00Disazo and polyazo dyes of the type A<-D->B prepared by diazotising and coupling
    • C09B35/36Trisazo dyes of the type

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
in MANNHEIM.
Bisher sind Farbstoffe, die mit Hülfe von m-Mononitrobenzidin bezw. m-Mononitrotolidin (Berichte d. D. Ch. Ges. XXIII, 794) dargestellt wurden, hauptsächlich für Wolle als brauchbar befunden worden, da durch die Einführung der Nitrogruppe in das Benzidin bezw. Tolidin die Affinität zur Baumwollfaser der aus diesen Producten erhaltenen Disazofarbstoffe erheblich abnimmt. Im Verfolg der Arbeiten mit Phenylen- und Toluylenoxaminsäure hat sich nun herausgestellt, dafs die Affinität zur Baumwollfaser der aus m-Mononitrobenzidin und m-Mononitrotolidin erhältlichen Farbstoffe wieder erheblich zunimmt, wenn man die Nitrobasen zunächst mit 1 Mol. m-Phenylen- bezw. m-Toluylenoxaminsäure und 1 Mol. einer Amido- oder Phenolsulfosäure vereinigt und den so erhaltenen gemischten Disazokörper nach dem Weiterdiazotiren mit 1 Mol. eines Phenols, Amins, Amidophenols oder deren Sulfo- oder Carbonsäuren kuppelt. Es entstehen so Farbstoffe der allgemeinen Formel:
/NH- CO-COO Na
c H /
Nitrodiamin c^ n6 3\jy
in welcher R eine Amido-, Phenol- oder Amidophenolsulfosäure, R1 ein Amin, Phenol, Amidophenol oder deren Sulfo- oder Carbonsäure bedeutet; R und R1 können gleich oder verschieden sein.
Diejenigen Farbstoffe,. in denen R^R1 ist, lassen sich auch in der Weise darstellen, dafs das Nitrodiamin zunächst mit 1 MoI. Oxaminsäure gebunden, das Zwischenproduct weiter diazotirt und dann mit 2 Mol. eines Amins, Phenols, Amidophenols oder deren Sulfo- oder Carbonsäuren gekuppelt wird.
Die so erhaltenen Farbstoffe zeigen gegenüber den nicht nitrirten, gleichconstruirten Farbstoffen noch erheblich erhöhte Licht- und Waschechtheit; sie lassen sich ferner auf Wolle direct und auch auf mit Chrom vorgebeizter Wolle fixiren; besonders sind letztere Färbungen wegen ihrer ganz hervorragenden Walkechtheit werthvoll. Einige der Farbstoffe zeigen die technisch werthvolle Eigenschaft, Gewebe aus Wolle und Baumwolle mit fast gleicher Nuance und Stärke anzufärben, so dafs sie sich als Halbwollfarbstoffe verwenden lassen. Diejenigen dieser Halbwollfarbstoffe, welche noch diazotirbare Amidogruppen enthalten, gestatten eine Weiterdiazotirung auf der Faser, und es entstehen so Halbwollfärbungen von guter Gleichmäfsigkeit und hoher Wasch- und Lichtechtheit.
Auch bei diesen Farbstoffen kann durch Verseifen der Oxalsäurerest entfernt werden.
Beispiele zur Erläuterung des Verfahrens.
I. Farbstoff aus ι Mol. Mononitrobenzidin, ι Mol. m - Ph eny leno χ a min säure, ι Mol. Ct1 a2-Naphtolsulfosäure und einem weiteren Molecül derselben Naphtolsulfo säure.
70 kg des Farbstoffes, welcher aus 1 Mol. m-Mononitrobenzidin, 1 Mol.m-Phenylenoxaminsäure und 1 Mol. A1 ctg-Naphtolsulfosäure entsteht , werden in ca. 2000 1 Wasser gelöst oder in weniger Wasser gut vertheilt und unter Kühlung in bekannter Weise mit 7 kg Nitrit und 30 kg Salzsäure (20° B.) diazotirt. Die nach längerem Rühren fertig gebildete Diazoverbindung fügt man zu einer gekühlten Lösung von 24,6 kg Ci1 - naphtol - a2 - sulfosaurem Natron und ca. 30 kg calcinirter Soda in ungefähr 200 1 Wasser. Nach längerem Rühren bleibt der Farbstoff bis zum folgenden Tage stehen, wird dann auf 40 bis 500C. erwärmt, noch einige Stunden stehen gelassen und schliefslich in der üblichen Weise durch Aussalzen, Filtriren, Auswaschen, Pressen und Trocknen gewonnen.
Der Farbstoff färbt ungeheizte Baumwolle blaustichig roth, Wolle direct oder mit Chrom vorgebeizt roth.
Da hier R = R1 ist, kann die Darstellung des Farbstoffes auch in folgender Weise geschehen:
23 kg m-Mononitrobenzidin werden in bekannter Weise mit 50 kg Salzsäure (20 ° B.) und 14 kg Nitrit in die Tetrazoverbindung übergeführt und mit 18 kg m-Phenylenoxaminsäure, die mit 18 kg calcinirter Soda in 500 1 Wasser gelöst sind, gebunden. Das sich sofort bildende braune, sich ausscheidende Zwischenproduct wird nach halbstündigem Rühren unter Kühlung weiter diazotirt mit 7 kg Nitrit und 30 kg Salzsäure (200B.). Nach mehrstündigem Rühren, während welcher Zeit für weitere Kühlung gesorgt wird, läfst man die fertig gebildete Tetrazoverbindung zu einer Lösung von 49,2 kg Ct1 a2-naphtolsulfosaurem Natron und 60 kg Soda in ca. 400 1 Wasser fliefsen. Die weitere Verarbeitung erfolgt, wie bereits angegeben.
II. Farbstoff aus 1 Mol. m-Mononitrotolidin, 1 Mol. m - Toluylenoxaminsäure und 2 Mol. p-Amidonaphtolsulfo-1
säure.
2 5,7 kg m-Mononitrotolidin werden in bekannter Weise mit 14 kg Nitrit und 60 kg Salzsäure (200B.) tetrazotirt und mit 19,4kg m-Toluylenoxaminsäure, die mit 20 kg calcinirter Soda in ca. 500 1 Wasser gelöst wurde, gebunden. Das sich ausscheidende braune Zwischenproduct wird nach halbstündigem Rühren mit 7 kg Nitrit und 30 kg Salzsäure (20° B.) weiter diazotirt und nach mehrstündigem, unter Eiskühlung fortgesetztem Rühren mit einer Lösung von 48 kg y-Amidonaphtolsulfosäure und 60 kg Soda in ca. 800 1 Wasser vereinigt. Die weitere Aufarbeitung erfolgt in bekannter Weise.
Der Farbstoff färbt ungeheizte Baumwolle grau, chromgebeizte und ungeheizte Wolle braun, Halbwolle in guter Gleichmäfsigkeit beider Faserarten dunkelbraun. Der Farbstoff läfst sich auf der Faser weiter diazotiren und entwickeln.
Die bisher nach diesem Verfahren hergestellten Farbstoffe sind behufs Charakterisirung nachstehend übersichtlich zusammengestellt:
Diamin: i.Compo-
nente:
2. Compo-
nente:
3.Compo-
nente:
Färbt
un
geheizte
Baum
wolle :
Färbt
un
geheizte
Wolle:
Färbt
chromirte
Wolle:
Färbt
Halb
wolle :
Faser
kupplung
mit
ß-Naphtol:
m-Mono
nitroben
zidin
m-Pheny
lenoxa
minsäure
y-Amido-
naphtol-
sulfosäure
y-Amido-
naphtol-
sulrosäure
grau braun braun braun blau
schwarz
m- Mono-
nitro-
tolidin
desgl. desgl. desgl. rothstichig
grau
schwarz
desgl. desgl. desgl. blau
schwarz
(rothstichig)
m-Mono
nitro
benzidin
m-Toluy-
lenoxa-
minsäure
desgl. desgl. roth
stichig
grau
desgl. desgl. desgl. desgl.
m-Mono-
nitro-
tolidin
desgl. desgl. desgl. grau desgl. desgl. desgl. blau
schwarz
m-Mono
nitro
benzidin
m-Pheny
lenoxa
minsäure
Ct1 Ct2-
Naphtol-
sulfosäure
Naphtol-
sulfosäure
blau
stichig
roth
roth roth
Diamin: i.Compo-
nente:
2. Compo-
nente:
3. Compo-
nente:
Färbt
un-
gebeizte
Baum
wolle :
Färbt
un
geheizte
Wolle:
Färbt
chromirte
Wolle:
Färbt
Halb
wolle :
Faser
kupplung
mit
ß-Naphtol:
m-Mono-
nitro-
benzidin
m-Pheny-
lenoxa-
minsäure
ß-Naph-
tolmono-
sulfos. F
ß-Naph-
tolmono-
sulfos. F
roth roth roth — .
desgl. desgl. ß-Naph-
toldi-
sulfos. R
ß-Naph-
toldi-
sulfos. R
rothviolett blau-
stichig
roth
blau-
stichig
roth
desgl. desgl. Dioxy-
naphtalin-
mono-
sulfos. G
Dioxy-
naphtalin-
mono-
sulfos. G
blauroth roth roth
. desgl. desgl. Chromo-
trop-
säure
Chromo-
trop-
säure
braunroth gelbbraun gelbbraun
desgl. desgl. Naphtion-
säure
Naphtion-
säure
blau blau-
stichig
roth
graublau
desgl. desgl. Resorcin Resorcin braunroth gelbbraun braun
desgl. desgl. Amido -
naphtalin-
sulfosäure
«ißt-
Amido-
naphtalin-
sulfosäure
rothbraun braun braun grau
schwarz
(rothsichtig).

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    Neuerung in dem Verfahren des Patentes Nr. 86791 zur Darstellung von Polyazofarbstoffen mittelst m-Phenylen- bezw. m-Toluylenoxaminsäure, darin bestehend, dafs man anstatt der dort angegebenen Farbstoffe aus ι Mol. Diamin (Benzidin,Tolidin, Dianisidin), ι Mol. m-Phenylen- bezw. m-Toluylenoxaminsäure und ι Mol. einer Amido- oder Phenolsulfosä'ure hier die Farbstoffe aus ι Mol. m-Mononitrobenzidin oder m-Mononitrotolidin, 1 Mol. m-Phenylen- bezw. m-Toluylenoxaminsä'ure. und ί Mol. einer Amido- oder Phenolsulfosä'ure weiter diazotirt und mit 1 MoI. eines Amins, Phenols, Amidophenols oder deren Sulfo- oder Carbonsäuren kuppelt.
    Abänderung in dem Verfahren, desselben Patentes Nr. 86791, darin bestehend, dafs man anstatt der fertigen Farbstoffe aus ι Mol/Diamin (Benzidin, Tolidin, Dianisidin), ι Mol. m-Phenylen- bezw. Toluylenoxaminsäure und ι Mol. einer Amido- oder Phenolsulfosäure weiter zu diazotiren, hier die Zwischenproducte, welche aus 1 Mol. m-Mononitrobenzidin bezw. m-Mononitrotolidin und 1 Mol. m-Phenylen- bezw. Toluylenoxaminsäure entstehen, weiter diazotirt und mit 2 Mol. eines Amins, Phenols, Amidophenols oder deren Sulfo- oder Carbonsäuren kuppelt.
    Die specielle Ausführungsform der nach Anspruch 2 entstehenden Farbstoffe unter Verwendung nachstehender Kupplungscomponenten: y-Amidonaphtolsulfosäure, αχ α2-Naphtolsulfosäure, ß-Naphtoldisulfosäure R, Dioxynaphtalinmonosulfosäure G, Naphtionsäure, a; ß4-Amidonaphtalinsulfosäure, Resorcin.
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