DE4010018A1 - Spindel zum herstellen eines fadens - Google Patents
Spindel zum herstellen eines fadensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spindel zum Herstellen
eines Fadens, insbesondere Doppeldraht-Zwirns oder
eines Kablierfadens, mit einem einen Spindelhohl
schaft aufweisenden Spindelrotor, einer mit dem
Spindelrotor rotierenden Fadenspeicherscheibe,
die einen an den Spindelhohlschaft anschließenden,
sich radial erstreckenden Fadenleitkanal für den
Faden aufweist, der in einer ersten Umlenkstelle
zwischen dem Spindelhohlschaft und dem Fadenleit
kanal aus einer axialen Bewegungsbahn in eine
im wesentlichen radiale Bewegungsbahn umgelenkt
und nach dem Austritt aus dem Fadenleitkanal
unter Bildung eines Fadenballons zu einer in der
Verlängerung des Spindelhohlschaftes liegenden
zweiten Umlenkstelle gefördert wird, in der er
wieder in eine im wesentlichen axiale Bewegungs
bahn umgelenkt wird und mit mindestens einem die
Betriebsweise der Spindel und/oder den Fadenlauf
beeinflussenden Organ, das in der Spindel innerhalb
des während des Spindelbetriebes gebildeten
Fadenballons liegt.
Es ist üblich, an derartigen Spindeln beispiels
weise Fadenbremsen, Zwirnflügelbremsen, Zwirn
flügelanordnungen oder dergleichen anzuordnen.
Diese für den Fadenlauf oder die Betriebsweise
der Spindel wichtigen Elemente sind während des
ordnungsgemäßen Spindellaufes praktisch einer
Einflußnahme von außen entzogen oder zumindest
ist eine solche Einflußnahme erschwert. Dies ist
nachteilig, und es sind Maßnahmen erwünscht, die
es ermöglichen, auf derartige Elemente, die
beispielsweise innerhalb des stillstehenden,
auf der Spindel gelagerten Lieferspulenträgers
vorgesehen sind, Einfluß zu nehmen, ohne daß
verwickelte Einrichtungen erforderlich sind.
Es ist bekannt, die steuerbaren Funktionselemente
elektrisch und/oder magnetisch zu beeinflussen
wie es beispielsweise in den DE-PS′en 15 10 853
und 15 10 854 beschrieben ist.
Bis heute sind jedoch praktisch keine funktions
sicheren Maßnahmen bekannt, mit denen es möglich
ist, während des Spindelbetriebes von außen
auf bewegbare Steuerorgane oder sonstige Funktions
elemente am bzw. im Lieferspulenträger einzu
wirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zu schaffen, mit der es möglich ist
von außen mechanisch auf Funktionselemente oder
Steuerorgane Einfluß zu nehmen, die im Bereich
des Lieferspulenträgers angeordnet sind und
während des ordnungsgemäßen Spindelbetriebes von
dem bisher als undurchlässig angesehenen Faden
ballon eingehüllt werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungs
gemäße Spindel dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der zweiten Umlenkstelle eine zum
Spindelhohlschaft koaxiale und in Axial
richtung verschiebbare Hülse angeordnet ist,
die mindestens mit einer seitlichen Öffnung ver
sehen ist, und daß an der Hülse einerseits ein
Hülsenbetätigungselement und andererseits eine
Stelleinrichtung für das die Betriebsweise und/oder
den Fadenlauf beeinflussende Organ angreift.
Die Betriebs- und Funktionsweise einer derartigen
Anordnung ergibt sich im wesentlichen aus der
folgenden Figurenbeschreibung. In den Patent
ansprüchen sind diverse Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Lösung beschrieben, und zwar
in Verbindung mit einigen Funktionselementen
bzw. Steuerorganen, mit denen es möglich ist,
auf die Betriebsweise der Spindel und/oder den
Fadenlauf Einfluß zu nehmen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich
nung näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 teilweise im Schnitt eine Seitenansicht
einer Ausführungsform einer Doppeldraht-
Zwirnspindel mit einer sogenannten
Doppelaufsteckung von Vorlage- bzw.
Lieferspulen;
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung eine Schnitt
ansicht eines Details einer abgewandelten
Ausführungsform einer Doppeldraht-Zwirn
spindel, und
Fig. 3 teilweise im Schnitt eine Seitenansicht des
oberen Abschnitts einer Doppeldraht-Zwirn
spindel.
Fig. 1 zeigt von einer Doppeldraht-Zwirnspindel
das obere Ende des Spulentopfmantels 62, das
obere Ende des Fadeneinlaufrohres 63, dessen
Öffnung trichterförmig erweitert ist, und zwei
übereinander aufgesteckte Vorlagespulen 64 und
65, von denen die Fäden über Kopf, d. h. nach
oben abgezogen werden und gemeinsam in das
Fadeneinlaufrohr 63 einlaufen.
Die beiden Fäden F4 und F5 durchlaufen dann
gemeinsam die Spindelhohlachse, bevor sie
die übliche, nicht dargestellte Fadenspeicherscheibe
durch den radial verlaufenden Fadenleitkanal
verlassen und unter Ballonbildung zu der im
Bereich des Scheitelpunktes des Ballons ange
ordneten Hülse 61 laufen, die im vorliegenden
Fall die Funktion des ansonsten üblichen Ballon
fadenführers ausübt.
Die Hülse 61 ist zum Eintritt des Zwirnfadens F4,
F5 mit einer seitlichen Öffnung 61.1 in Form
eines Längsschlitzes versehen. Die Hülse 61 ist
mittels eines Lagers 62 drehbar in einem in
der Verlängerung der Hülse liegenden Halterohr 71
gelagert, das seinerseits in axialer Richtung
verstellbar an dem nicht dargestellten Maschinen
gestell gelagert ist.
In das untere Ende der Hülse ist ein weiteres
Lager 64 für einen zur Spindelachse koaxialen
Bolzen 65 eingesetzt, der an seinem unteren
Ende einen Kegelkörper 65.1 trägt, dessen Form
vorzugsweise an die Form des Einlauftrichters
am oberen Ende des Fadeneinlaufrohres 63 angepaßt
ist. Um den Bolzen 65 gegen eine Rotation zu
sichern, ist vorzugsweise in dem Kegelkörper 65.1
ein Haltemagnet 65.2 eingesetzt, dem Gegenmagnete
63.1 im oberen Ende des Fadeneinlaufrohres 63
zugeordnet sind.
Der Bolzen 65 dient gemäß Fig. 1 als Lagerbolzen
für eine Zwirnflügelanordnung. Zu diesem Zweck
ist auf den Lagerbolzen 65 eine Buchse 66 auf
geschoben, an der ein Träger 66.1 angebracht ist.
An dem Träger 66.1 ist ein abgewinkelter Hebel
arm 67 angelenkt, der an seinem freien Ende einen
Hebelabschnitt 67.1 aufweist, der in den Spalt
zwischen dem Schutztopfmantel 62 und der oberen
Vorlagespule 65 ragt. An dem unteren Ende dieses
Hebelabschnittes 67.1 ist eine Rolle 68 angebracht,
die um eine im wesentlichen vertikale Achse dreh
bar ist. An dem Hebelabschnitt 67.1 ist außerdem
eine Fadenleitrolle 69 drehbar gelagert, über die
der von der unteren Vorlagespule 64 kommende
Faden F4 läuft. Der von der oberen Vorlagespule
65 kommende Faden F5 läuft ohne Unterstützung
einer Ablaufhilfe direkt zum Fadeneinlaufrohr 63.
Mit kleiner werdendem Spulendurchmesser wird die
Zwirnflügelanordnung weiter zum Zentrum der
Spindelachse verschwenkt. Dabei ist stets sicher
gestellt, daß der von der unteren Vorlagespule
64 kommende Faden F4 berührungsfrei gegenüber
der oberen Vorlagespule 65 abgezogen werden kann.
Dadurch wird gewährleistet, daß der von der
unteren Vorlagespule kommende Faden F4 störungs
frei an der oberen Vorlagespule 65 vorbeiläuft.
Im Falle eines Fadenbruchs kann durch axiales
Absenken des Halterohres 71 der Kegelkörper 65.1
in das obere Ende des Fadeneinlaufrohres 63
eingefahren werden, um einen eventuellen weiteren
ungewollten Abzug des Fadens zu verhindern.
Bei der Anordnung gemäß Fig. 1 wird die Hülse
61 von dem seitlich in die Hülse eintretenden
Zwirnfaden F4, F5 in Drehung versetzt. Der
Durchmesser der als Ballonfadenführer arbeitenden
geschlitzten Hülse 61 ist vorzugsweise so ge
wählt, daß der seitlich in den Schlitz 61.1
einlaufende Faden F4, F5 ein genügend hohes
Drehmoment auf die Hülse 61 ausübt.
Gemäß der Ausführungsform von Fig. 2 ist auf
den Bolzen 65 eine nach unten offene Kappe 70
aufgeschoben, die einen nach außen gerichteten
Flanschring 70.1 aufweist, der dem oberen Rand
des trichterförmig erweiterten Fadeneinlaufrohres
63 gegenüberliegt. Diese Kappe 70 bildet eine
Einlaufhilfe in Form eines Belastungsgewichtes.
Eine derartige Einlaufhilfe kommt dann zu An
wendung, wenn es gilt, Fäden vor dem Einlauf in
das Fadeneinlaufrohr zusätzlich zu bremsen,
wobei eine weitere besondere Aufgabe darin liegt,
das Einlaufen von Schlingen im Einzelfaden in das
Fadeneinlaufrohr bzw. die Spindelhohachse zu
verhindern.
Die durch die Kappe 70 ausgeübte Bremskraft
kann gegebenenfalls durch Auflage von Zusatz
gewichten verändert werden, oder aber durch die
Auswahl von entsprechenden Kappen mit unter
schiedlichen Gewichten.
Zum Absenken des Halterohres 71 und damit der
Hülse 61 und des mit dem Kegelkörper 65.1 ver
sehenen Bolzens 65 in Richtung des Pfeiles f8
kann jede geeignete Verstelleinrichtung verwendet
werden, vorzugsweise eine pneumatische Kolben-
Zylinderanordnung etwa derart, daß an dem Halte
rohr 71 ein in einem Druckzylinder 72 geführter
Kolben 73 angebracht ist.
Um die Bedienung einer derartigen Doppeldraht-
Zwirnspindel zu erleichtern, ist gemäß Fig. 3
vorzugsweise das Halterohr 71 oder der zum
Verstellen des Halterohres 71 vorgesehene Druck
zylinder 72 schwenkbar (Pfeil f9) am Maschinen
gestell gelagert. Zu diesem Zweck ist an dem
Druckzylinder 72 seitlich eine Lasche 76 be
festigt, die um die Achse 77 schwenkbar an einer
Halterung 78 gelagert ist. Die Halterung 78
ist an dem Maschinengestell gelagert, welches
durch einen Balken 79 repräsentiert ist, durch
den eine Druckluftleitung 80 geführt ist. An
diese Druckluftleitung 80 ist eine Zweigleitung
81 angeschlossen, die zu dem Druckzylinder 72
führt, derart, daß die Oberseite des Kolbens 73
entgegen der Kraft einer Rückstellfeder 74
mit Druckluft beaufschlagt werden kann, um die
Schiebehülse 61 zusammen mit dem Bolzen 75
nach unten zu verstellen.
An der Unterseite des Druckzylinders 72 ist vor
zugsweise eine Schutzkappe 75 befestigt.
Claims (12)
1. Spindel zum Herstellen eines Fadens, mit einem
einen Spindelhohlschaft aufweisenden Spindel
rotor, einer mit dem Spindelrotor rotierenden
Fadenspeicherscheibe (3 bzw. 33), die einen sich
an den Spindelhohlschaft anschließenden, radial
erstreckenden Fadenleitkanal für den Faden
aufweist, der in einer ersten Umlenkstelle
zwischen dem Spindelhohlschaft und dem Fadenleit
kanal aus einer axialen Bewegungsbahn in eine
im wesentlichen radiale Bewegungsbahn umgelenkt
und nach dem Austritt aus dem Fadenleitkanal
unter Bildung eines Fadenballons zu einer in
der Verlängerung des Spindelhohlschaftes liegen
den zweiten Umlenkstelle gefördert wird,
in der er wieder in eine im wesentlichen axiale
Bewegungsbahn umgelenkt wird, und mit mindestens
einem die Betriebsweise der Spindel und/oder den
Fadenlauf beeinflußenden Organ, das in der
Spindel innerhalb des während des Spindelbetrie
bes gebildeten Fadenballons liegt, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich der zweiten
Umlenkstelle eine zum Spindelhohlschaft koaxiale
und in Axialrichtung verschiebbare Hülse (61)
angeordnet ist, die mit mindestens einer seit
lichen Öffnung (61.1) versehen ist, und daß an
der Hülse (61) einerseits ein Hülsenbetätigungs
element und andererseits eine Stelleinrichtung
für das die Betriebsweise der Spindel und/oder
den Fadenlauf beeinflußende Organ angreift.
2. Spindel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (61) im Bereich des oberen
Scheitelpunktes des während des Spindelbetriebes
um die Spindel herumlaufenden Fadenballons
angeordnet ist.
3. Spindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das obere Ende der Hülse (61) mittels
eines Lagers (62) drehbar an einem Halterohr
(71) gelagert ist, das zusammen mit der Hülse
(61) in axialer Richtung verstellbar ist.
4. Spindel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Halterohr (71) ein in einem Druck
zylinder (72) geführter Kolben (73) angebracht
ist, der auf der einen Seite mit Druckluft
beaufschlagbar ist, während seine andere Seite
von einer Rückstellfeder (74) abgestützt ist.
5. Spindel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Druckzylinder (72) seitlich eine
Lasche (76) befestigt ist, die um eine Achse
(77) schwenkbar an einer am Maschinengestell
angebrachten Halterung (78) gelagert ist.
6. Spindel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß am unteren Ende der Hülse (61) unter
Zwischenschaltung eines Lagers (64) ein
Bolzen (65) gelagert ist, der an seinem untern
Ende eine Verdickung, vorzugsweise in Form
eines Kegelkörpers (65.1) aufweist, mit der er
in das obere Ende des vorzugsweise trichter
förmig erweiterten Fadeneinlaufrohres (63)
einfahrbar ist.
7. Spindel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Bolzen (65) eine nach unten offene
Kappe (70) aufgeschoben ist, die einen nach
außen gerichteten Flanschring (70.1) aufweist
der dem oberen Rand des Fadeneinlaufrohres
(63) gegenüberliegt.
8. Spindel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Auflagegewicht der Kappe (70) veränder
bar ist.
9. Spindel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bolzen (65) der Lagerbolzen für eine
Zwirnflügelanordnung ist.
10. Spindel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Lagerbolzen (65) eine unten ab
gestützte Buchse (66) aufgeschoben ist, an
der ein abgewinkelter Hebelarm (67) angelenkt
ist, der an seinem freien Ende einen Hebel
abschnitt (67.1) aufweist, der bei einer
Doppelaufsteckung von Spulen auf die Spindel
in den Spalt zwischen dem Schutztopfmantel
(62) un der oberen Vorlagespule (65) ragt,
und an dessen unterem Ende eine Rolle (68)
angebracht ist, die um eine im wesentlichen
vertikale Achse drehbar ist.
11. Spindel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß an dem Hebelabschnitt (67.1) eine
Fadenleitrolle (69) für einen von einer
unteren Vorlagespule (64) kommenden Faden
drehbar gelagert ist.
12. Spindel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bolzen (65) an seinem unteren Ende min
destens einen Haltemagneten (65.2) trägt, dem
im oberen Ende des Fadeneinlaufrohres (63)
mindestens ein Gegenmagnet (63.1) zugeordnet
ist.
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