DE39300C - Feststellvorrichtung für Fensterflügel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 68: Schlosserei.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 4. August 1886 ab.

Die bisher zur Feststellung von Fensterflügeln angewendeten Vorrichtungen ermöglichten nicht die Feststellung der Flügel in einer beliebigen Entfernung vom Fenster. Ebensowenig verhinderte der bisherige Verschlufs das unbefugte Oeffnen der Fenster durch Kinder, wodurch oft Unglücksfälle herbeigeführt worden sind.

Zur Beseitigung dieses Uebelstandes, sowie zu dem Zweck, den geöffneten Fensterflügel in jeder beliebigen Entfernung festzustellen, ohne dafs derselbe durch Luftzug zugeschlagen werden kann, soll die auf beiliegender Zeichnung in verschiedenen Formen A, B und G dargestellte Vorrichtung dienen.

Fig. A. In einem Gehäuse a, welches am unteren Theil des Fensterflügels befestigt wird, ist mittelst eines Nietes eine excentrische Scheibe b eingeschlossen, deren obere griffartige Verlängerung bestimmt ist, die Bewegung zur Ein- und Abstellung des Excenters zu erleichtern. Gegen die Rückenfläche des letzteren drückt eine Schraubenfeder c vermittelst des mit Kopfscheibe versehenen Bolzens d. Der untere Verlängerungsarm der Excenterscheibe ist bestimmt, sich mit der Spitze gegen einen Zahn des auf dem Fensterbrett zu befestigenden Segmentes e zu legen und dadurch den Fensterflügel festzuhalten. Um Letzteres in jeder beliebigen Entfernung vom Fenster bewirken zu können, ist genanntes Segment in seiner ganzen Länge mit Zähnen versehen; auch ist durch die angewendete Zahnform die Möglichkeit geboten, das Segment rechts oder links anzubringen.

Fig. B. Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist ähnlich der bei Fig. A beschriebenen, jedoch mit dem Unterschied, dafs die Einstellung des Hebels g gegen die Zähne des Segments, anstatt durch Excenter und Feder, mittelst einer durch Stiftschlüssel zu bewegenden Schraube h geschieht und somit eine Rückwärtsbewegung des Fensterflügels nur nach richtiger Einstellung dieser Schraube möglich ist.

Fig. C. In einem am unteren Theil des Fensterflügels zu befestigenden Gehäuse i ist ein excentrisches Pendel k um Achse / drehbar aufgehängt, welche in halbkreisförmigen Lagern ruht. Die seitlichen Anschläge am Kopf des Pendels begrenzen dessen links- oder rechtsseitige Bewegungsweite. Vertical über der Mittellinie des Pendels befindet sich eine Schraube m, deren Gewinde im Gehäuse selbst fest ist.

Das Ende der Schraube ist zapfenartig abgesetzt und ragt in eine Nuth am Kopf des Pendels ein. Wird nun die Schraube m nach abwärts gedreht, wie gezeichnet, so begrenzt deren Zapfen den Pendelkopf; die Achsen liegen in diesem Falle centrisch zu ihren Lagern. ■

Da nun die Peripherie am Fufsende des Pendels nach einem drei- bis viermal gröfseren Radius gebildet ist, als der Radius in der Mittellinie vom Drehpunkt des Pendels bis

zum berührenden Scheitel am Fensterbrett beträgt , so kann der Fensterflügel in diesem Falle weder vor- noch rückwärts bewegt werden. Soll Letzteres geschehen, d.h. der Fensterflügel weiter geöffnet oder geschlossen werden, so wird die Schraube aufwärts gedreht; es kann sich nunmehr beim Schliefsen oder Oeffnen des Fensters die Achslage verändern und dadurch die Arretirung selbstthätig aufheben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Vorrichtung für Fenster zur Feststellung der Flügel bei beliebiger Oeffnung derselben durch Anwendung:

   A. des an seinem Drehpunkt excentrischen Hebels b in Verbindung mit Feder c und Zahnsegment e;

   B. des Hebels g in Verbindung mit Schraube h und Zahnsegment e;

   C. des Pendels k in Verbindung mit Schraube m.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.