DE3927653C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine besonders vielseitig verwendbare Halterung für eine biegemomentfreie Lagerung mit allseitigem Toleranzausgleich für Glasplatten, insbesondere für die Außenverglasungen von Bauten, mit einem Montagebolzen, der an seinem einen Ende einem Kugelkopf in einem Gegenlager nach allen Seiten begrenzt schwenkbar gelagert ist.

Eine Lagerung für Glasplatten ist beispielsweise aus der EP 02 01 212 A1 bekannt. In dieser Patentanmeldung ist eine Klemmhalterung zur Lagerung von Glasplatten offenbart, die mit einem Haltebolzen über ein Kugelgelenk verbunden ist. Diese der biegemomentfreien Lagerung dienende Klemmhalterung wird durch eine weite Bohrung in der Glasplatte mit einer nach außen gerichteten, kegelstumpfartigen Erweiterung eingeführt. Die Halterung weist unterhalb des Kugelgelenks ein Gewinde auf, auf das eine Überwurfmutter aufgeschraubt ist. Die Glasplatte wird zwischen der kegelstumpfartigen Erweiterung der Bohrung und der Überwurfmutter gehalten. Diese bekannte Halterung ist kompliziert in Aufbau und Montage; sie erfordert eine relative große Bohrung in der Glasplatte und weist keinerlei Mittel für einen Toleranzausgleich auf.

Ferner ist aus dem DBGM 84 12 342 eine linienförmige Lagerung von Glasplatten für Dachverglasungen bekannt, bei welcher die Lagerung der Halteelemente mittels einer runden Pfanne in einer entsprechenden Nut eines Auflagerprofils gelagert ist. Damit lassen sich mit gleichen Verbindungselementen Dächer mit unterschiedlichen Dachneigungen verglasen.

Ein Toleranzausgleich ist hier nicht vorgesehen.

Aus der DE 35 04 973 C2 ist die linienförmige Befestigung von nebeneinander liegenden Glasplatten mittels Deckleisten bekannt. Auch hier ist weder eine biegemomentfreie Lagerung der Glasplatten noch ein Toleranzausgleich vorgesehen oder möglich.

Das DBGM 88 08 787 zeigt eine Aufhängevorrichtung für abgehängte Deckenverkleidungen oder Wandverkleidungen. Eine biegemomentfreie Lagerung der Verkleidungsplatten oder ein Toleranzausgleich sind hier weder vorgesehen noch erforderlich noch möglich.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine im wesentlichen punktfömige Halterung der eingangs genannten Art zu schaffen, die wesentlich einfacher aufgebaut ist, nur eine kleine Bohrung in der zu befestigenden Glasplatte erfordert und infolge ihrer Konstruktion eine große Anzahl von Möglichkeiten für einen allseitigen Toleranzausgleich bietet.

Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das aus Kugelkopf und Gegenlager bestehende Kugelgelenk außerhalb des Bereiches der Glasplatte angeordnet ist, wobei auf dem Kugelgelenk ein mit dem Gegenlager fest verbundener unterer Auflageteller, ein mittels einer die Glasplatte in einer Bohrung durchdringenden Halteschrauben am unteren Auflageteller befestigbarer oberer Auflageteller und zwischen den Auflagetellern elastische Lagerscheiben und zwischen diesen innerhalb der Bohrung ein Abstandsring vorgesehen sind, wobei die Bohrung des Abstandsringes für einen radialen Toleranzausgleich größer ist als der Durchmesser der Halteschraube.

Weitere Merkmale der Erfindung lassen sich den weiteren Ansprüchen entnehmen.

Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels in Ver­ bindung mit der Zeichnung beschrieben.

Die Zeichnung zeigt rein schematisch ein Ausführungsbeispiel der Er­ findung.

Eine Platte P, beispielsweise eine Wandplatte, eine Deckenplatte, eine Fassadenverkleidung, eine Balkonverkleidung, insbesondere eine Glas­ platte soll an einer Struktur, einer Tragekonstruktion befestigt werden. Da im Bauwesen wohl selten mit äußerster Präzision gearbeitet wird, ist es eigentlich zwingend und logisch, einen Toleranzausgleich vorzusehen.

Die neue Halterung besteht im Prinzip aus einem Montagebolzen 1, der an seinem einen Ende einen Kugelkopf 2 trägt, der in einem Gegenlager 3 allseitig aber begrenzt verschwenkbar ist. Diese Lagerung ist durch ei­ nen Verschlußstopfen 4 gesichert. Mit diesem Gegenlager fest verbunden ist ein unterer Auflagerteller 5, dem ein oberer Auflagerteller 6 gegenüberliegt. Zwischen diesen Auflagertellern sind zwei elastische, vorzugsweise weichelastische Lagerscheiben 7 angeordnet. Diese Lagerscheiben geben der eingespannten Platte einen gewissen Bewegungsspielraum. Für Glas­ platten, die wegen ihrer Sprödigkeit nicht unmittelbar mit Metall in Berührung kommen sollten, sind diese Lagerscheiben unbedingt erforderlich.

Das Ganze wird dann durch eine Halteschraube 9 zusammengehalten.

Diese Halteschraube kann entweder in eine Bohrung des unteren Auflager­ tellers 5 eingeschraubt sein oder kann fest mit diesem verbunden sein. Im einen Fall werden die Teile nacheinander aufgelegt und dann mit der Halteschraube, die vorzugsweise einen Inbuskopf trägt, festgelegt. Im zweiten Fall ist die Montage noch einfacher. Alle Teile werden auf die Halteschraube aufgesetzt, die Platte mit ihrer Bohrung ebenso, und dann wird das Ganze mit einer Mutter festgelegt.

Man sieht, daß im Gegensatz zum Stand der Technik die Bohrung in der Platte P nur ausreichend bemessen sein muß für den Durchtritt der Halte­ schraube 9.

Zwischen den beiden Lagerscheiben 7 ist ein Abstandsring 8 vorgesehen, dessen Bohrung allerdings größer ist als der Durchmesser der Halteschraube. Damit erhält man in bezug auf die Längsachse des Montagebolzens 1 und der Halteschraube 9 die Möglichkeit für einen begrenzten Toleranzausgleich in seitlicher Richtung. Dieser beträgt immerhin ±1-2 mm.

Der Montagebolzen weist anschließend an den Kugelkopf eine Schlüssel­ fläche 10 auf. Diese kann z. B. aus einem rundumlaufenden Kreisring bestehen, der an einer oder zwei einander gegenüberliegenden Seiten abgeflacht ist. Natürlich könnte man auch den Kern des Montagebolzens selbst abflachen. Dies stellt jedoch eine Schwächung des Querschnittes dar. Daran anschließend weist der Montagebolzen 1 ein Gewinde 11 auf, auf dem ein mit einem Innengewinde und einem Außengewinde versehener Nutenstein 12 aufgeschraubt ist. Auf dem Außengewinde ist eine Über­ wurfmutter 13 vorgesehen. Eine auf dem Gewinde 11 des Montagebolzens befindliche Kontermutter 14 dient zum Festlegen der Überwurfmutter 13 in bezug auf den Montagebolzen.

Mit dieser Anordnung ergibt sich eine weitere Möglichkeit für einen Abstands- und Toleranzausgleich in axialer Richtung. Der Nutenstein 12 kann dann in eine Montageschiene 15 eingesetzt werden. Diese Mon­ tageschiene weist eine relativ breite Öffnung auf. Damit auch hier eine Verschiebung in Längsrichtung der Montageschiene 15 und zum Toleranz­ ausgleich auch quer dazu möglich ist, ist zwischen Überwurfmutter und Montageschiene 15 eine relativ breite Unterlegscheibe 16 vorgesehen. Der Nutenstein 12 weist im Anschluß an sein Außengewinde einen entspre­ chenden Absatz mit einem größeren Durchmesser auf. Der Durchmesser der Bohrung der Unterlegscheibe ist dabei größer als der Durchmesser des Nutensteines. Damit ist also ein weiterer Toleranzausgleich über den Zwischenraum zwischen Außengewinde des Nutensteins und der Bohrung der Unterlegscheibe möglich.

Die Metallteile bestehen vorzugsweise aus V2a-Stahl.

Es ist vorteilhaft, wenn der Kugelkopf mit einem Kunststoff, z. B. Poly­ tetrafluoräthylen beschichtet ist. Es ist auch von Vorteil, wenn man die Kugelkopflagerung mit einem Dauerschmiermittel versieht.

Diese neuartige Halterung eignet sich für den Einbau von Platten aller Art, insbesondere von Glasplatten in jeder beliebigen Lage. Durch Verlegung des Kugelgelenks unter die Plattenebene kann die Bohrung in der Platte viel kleiner sein, z. B. für eine Schraube M 6.

Werden die Glasplatten nicht an Montageschienen sondern an Flacheisen befestigt, wie dies beispielsweise dann erforderlich sein kann, wenn zwei einen stumpfen Winkel miteinander bildende Glasplatten an einem U-förmigen Träger befestigt werden sollen, dann wird man vorzugsweise zur Befestigung an dem Träger jeweils parallel zur Fläche der Glasplatte verlaufende Mon­ tagelaschen vorsehen. In diesem Fall wird der Toleranzausgleich in allen radialen Richtungen des Montagebolzens dadurch erreicht, daß die Bohrung in den Montagelaschen größer gewählt wird als der Durchmesser des Montage­ bolzens. Die Befestigung erfolgt dann zu beiden Seiten der Montagelasche mittels größerer Unterlagscheiben, Zahnscheiben und Muttern, wobei die außenliegende Mutter vorzugsweise eine Hutmutter ist.

Auch die Montage ist wesentlich vereinfacht worden. Ferner ist ein viel­ facher Toleranzausgleich möglich. Außerdem erhält man auch einen Bie­ gelinienausgleich, d. h. die Aufhängung der Lagerung, insbesondere von spröden Glasplatten ist gerade für diesen Werkstoff optimal gelöst. Gerade bei Glastafeln, die sich bei Belastung (Winddruck) stärker durchbiegen, ist diese neue Lagerung optimal, da diese Bewegungen von den Halterungen voll aufgenommen werden können.

Die Halterung hat außerdem noch den Vorteil, daß die einzelnen Glasplatten auch sehr leicht demontiert werden können.

Claims (6)

1. Halterung für die biegemomentfreie Lagerung mit allseitigem Toleranzausgleich für Glasplatten, insbesondere für die Außenverglasungen von Bauten, mit einem Montagebolzen (1), der an seinem einen Ende mit einem Kugelkopf (2) in einem Gegenlager (3) nach allen Seiten begrenzt schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das aus Kugelkopf (2) und Gegenlager (3) bestehende Kugelgelenk außerhalb des Bereiches der Glasplatte angeordnet ist, wobei auf dem Kugelgelenk ein mit dem Gegenlager (3) fest verbundener unterer Auflagerteller (5), ein mittels einer die Glasplatte (P) in einer Bohrung durchdringenden Halteschraube (9) am unteren Auflagerteller (5) befestigbarer oberer Auflageteller (6) und zwischen den Auflagetellern elastische Lagerscheiben (7) und zwischen diesen innerhalb der Bohrung ein Abstandsring (8) vorgesehen sind, wobei die Bohrung des Abstandsringes für einen radialen Toleranzausgleich größer ist als der Durchmesser der Halteschraube (9).

2. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteschraube (9) am oberen Ende einen Inbus-Schraubenkopf trägt und in einem Innengewinde des unteren Auflagertellers (5) einschraubbar ist.

3. Halterung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteschraube (9) fest mit dem unteren Auflagerteller (5) verbunden ist, und daß der obere Auflagerteller (6), der Abstandsring (8) und die Lagerscheiben (7) mittels einer auf die Halteschraube (9) aufschraubbaren Mutter befestigbar sind.

4. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Montagebolzen (1) an seinem oberen Ende eine vorzugsweise überstehende Schlüsselfläche (10) und daran anschließend einen aus vorzugsweise elastischem Material bestehenden Ring aufweist.

5. Halterung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung des Montagebolzens (1) an einer Tragkonstruktion (15) ein mit einem Innengewinde und einem Außengewinde versehener Nutenstein (12) vorgesehen ist, der auf den Montagebolzen (1) aufschraubbar und in der Tragkonstruktion zum Toleranzausgleich seitlich verschiebbar und mittels einer auf sein Außengewinde aufschraubbaren Überwurfmutter (13) befestigbar ist.

6. Halterung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß für einen Toleranzausgleich in Richtung der Achse des Montagebolzens (1) der Nutenstein (12) auf dem Gewinde des Montagebolzens durch die Überwurfmutter (13) festlegbar ist.