DE4436483A1 - Befestigungsvorrichtung zur Befestigung von Gebäudeplatten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung von Gebäudeplatten gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Die Befestigungsvorrichtung eignet sich insbesondere zur Befestigung von Glasscheiben von Gebäudefassaden oder Gebäudedächern an einer Tragkonstruktion. Die Glasscheiben können Einfachscheiben, miteinander ver­ klebte Verbundglasscheiben oder Isolierglasscheiben sein. Die Befestigungsvorrichtung eignet sich jedoch auch zur Befestigung von anderen Gebäudeplatten an einer Tragkonstruktion. Befestigungsvorrichtungen der hier beschriebenen Art enthalten ein Gelenk derart, daß mittels der Befestigungsvorrichtung an einer Tragkon­ struktion befestigte Gebäudeplatten bei der Montage oder später im montierten Zustand, beispielsweise bei Windbelastung, Schwenkbewegungen ausführen können.

Eine Befestigungsvorrichtung dieser Art ist aus der DE- Patentschrift DE 34 20 696 C1 bekannt. Die bekannte Befestigungsvorrichtung weist eine Schraube mit einem im Querschnitt trapezförmigen Schraubenkopf auf. Die Schraube ist von der einer Tragkonstruktion abgewandten Seite her durch eine Durchgangsbohrung einer Glas­ scheibe soweit hindurchgesteckt, daß sich ihr Schrau­ benkopf innerhalb der Durchgangsbohrung befindet. Auf die Schraube sind mit axialem Abstand voneinander zwei Lagerelemente aufgesetzt, welche je eine ringförmige, um die Schraube sich erstreckende Kugelteil-Lagerfläche aufweisen. Die Lagerflächen sind der Kugelform entspre­ chend konvex ausgebildet und zeigen gegeneinander. Zwischen den Lagerflächen befindet sich die Glasscheibe und eine Klemmplatte, welche über eine elastische Zwischenlage auf der Glasscheibe liegt. In der Durchgangsbohrung ist auf der Seite der Glasscheibe, welche von der Klemmplatte abgewandt ist, eine entsprechend konkave ringförmige Kugelteil- Lagerfläche gebildet, an welche eine der beiden konvexen Lagerflächen anliegt, welche sich zwischen dem Schraubenkopf und der Glasscheibe befindet. Eine Durch­ gangsbohrung der Klemmplatte, durch welche sich die Schraube ebenfalls hindurch erstreckt, ist auf ihrer Seite, welche von der Glasscheibe abgewandt ist, eben­ falls mit einer der Kugelform entsprechend konkaven ringförmigen Lagerfläche versehen, an welcher die an­ dere konvexe Lagerfläche anliegt. Die konkave Lagerflä­ che der Klemmplatte ist umgekehrt angeordnet wie die konkave Lagerfläche der Glasscheibe. Durch Anziehen der Schraube gegen die Tragkonstruktion werden die Lager­ flächen gegeneinander und gleichzeitig die Klemmplatte gegen die Glasscheibe gespannt. Dadurch ist es nicht möglich, die Lagerflächen mit einer anderen Kraft ge­ geneinander zu spannen als die Klemmplatte gegen die Glasscheibe. Bei der bekannten Befestigungsvorrichtung darf die Klemmplatte nur so leicht gegen die Glas­ scheibe gespannt werden, daß sie auf der Glasscheibe zwar dichtend anliegt, jedoch auf der Glasscheibe ver­ schoben werden kann. Ohne eine solche Verschiebbarkeit der Klemmplatte relativ zur Glasscheibe können die Lagerflächen nicht relativ zueinander um einen Kugelgelenk-Drehpunkt geschwenkt werden, weil der Mit­ telpunkt des Krümmungsradius des einen Paares der auf­ einander gleitenden Lagerflächen an einer anderen Stelle auf der Schraubenmittelachse liegt als der Mit­ telpunkt des Krümmungsradius des anderen Paares der aufeinander gleitenden Gelenkflächen. Bei der Befesti­ gung einer Glasscheibe an einer Tragkonstruktion mit­ tels der bekannten Befestigungsvorrichtung müssen so­ wohl die Glasscheibe als auch die Klemmplatte auf eine Gewindebohrung der Tragkonstruktion ausgerichtet und solange gehalten werden, bis die Schraube durch die Durchgangsbohrung der Glasscheibe und die Durchgangs­ bohrung der Klemmplatte hindurchgeführt und in die Gewindebohrung geschraubt ist. Dies ist nicht nur sehr zeitaufwendig und bei großen Glasscheiben problema­ tisch, sondern häufig auch nicht möglich, wenn zwischen der Glasscheibe und der Tragkonstruktion kein Platz für eine Person vorhanden ist, um die Klemmplatte zu hal­ ten.

Aus der DE-Offenlegungsschrift DE 39 27 653 A1 ist eine Befestigungsvorrichtung für Gebäudeplatten, insbeson­ dere Glasplatten bekannt, welche beidseitig der zu befestigenden Gebäudeplatte angeordnete Spannbacken, eine Spannschraube, welche durch eine Durchgangsbohrung der Gebäudeplatte hindurch ragt und die beiden Spann­ backen gegen die Gebäudeplatten spannt, und ein Kugel­ gelenk aufweist. Das Kugelgelenk ist durch eine ring­ förmige Kugelaufnahmeschale, welche an der einen Spannbacke befestigt ist, und eine darin gelagerte Gelenkkugel gebildet, welche sich an einem Ende eines Gewindebolzens befindet, dessen anderes Ende an einer Tragkonstruktion befestigt ist. Der Kugelgelenk- Drehpunkt liegt mit verhältnismäßig großem Abstand seitlich neben der Gebäudeplatte. Eine Gebäudeplatte ist normalerweise mit mehreren solchen Befestigungsvorrichtungen an der Tragkonstruktion befestigt. Wenn sich die Gebäudeplatte beispielsweise bei Windbelastung durchbiegt, können zwischen den Spannbacken Scherkräfte auf die Gebäudeplatte wirken. Bei der Montage wird zuerst der Gewindebolzen, welcher die eine Spannbacke mittels des Kugelgelenkes trägt, an der Tragkonstruktion befestigt. Dann muß die Gebäudeplatte auf die Spannbacke des Bolzens ausgerichtet werden, damit die Spannschraube eingesetzt und eingeschraubt werden kann. Dies ist schwierig, weil die mit dem Gewindebolzen über das Kugellager verbundene Spannbacke wegkippt.

Eine weitere Befestigungsvorrichtung für Gebäudeplatten ist aus der europäischen Patentschrift EP 0201 212 B1 bekannt. Sie weist ein Kugelgelenk auf, welches inner­ halb der Gebäudeplatte angeordnet ist. Hierfür muß die Gebäudeplatte eine entsprechend große Plattenbohrung haben. Der Kugelgelenk-Drehpunkt liegt ungefähr in der Mitte der Scheibendicke. Die Montage der Gebäudeplatte an einer Tragkonstruktion mittels dieser bekannten Vorrichtung ist schwierig. Eine Gelenkkugel des Kugelgelenks ist mit einem Bolzen versehen, welche an einer Tragkonstruktion befestigt werden muß, jedoch nach dem Einsetzen der Gelenkkugel nicht mehr von der Seite der Gebäudeplatte her zugänglich ist, welche der Tragkonstruktion abgewandt ist.

Befestigungen der hier beschriebenen Art werden auch als "Punkthalter" bezeichnet, weil sie die Gebäude­ platte über ein Gelenk nur an einer "punktförmigen Stelle" halten.

Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, die Befestigungsvorrichtung so auszubilden, daß die Montage der Gebäudeplatten erleichtert wird und gleichzeitig die aufeinander gleitenden Gelenkflächen und die Spann­ backen je optimal eingespannt werden können, ohne daß schädliche mechanische Spannungen in der Gebäudeplatte entstehen, ohne daß große Durchgangsbohrungen in der Gebäudeplatte erforderlich sind und ohne daß der Kugelgelenk-Drehpunkt an eine ungünstige Stelle neben die Gebäudeplatte verlegt werden muß.

Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die Merk­ male von Anspruch 1 gelöst.

Durch die Erfindung ergeben sich insbesondere folgende Vorteile:

Die Montage der Gebäudeplatte, insbesondere einer Glas­ scheibe, wird wesentlich erleichtert, weil der Bolzen bereits vor der Montage der Gebäudeplatte nicht­ schwenkbar an einer Tragkonstruktion befestigt und anschließend die Gebäudeplatte an dem Bolzen eingehängt werden kann. Die beiden Spannbacken können an der Gebäudeplatte befestigt werden, bereits bevor sie zur Baustelle geht. Die beiden Spannbacken können so fest miteinander verschraubt werden, daß sie mit Sicherheit dicht an der Gebäudeplatte anliegen, wobei keine Rücksicht auf Spannkräfte zwischen Gelenkflächen beachtet zu werden brauchen. Die Spannkräfte zwischen den Gelenkflächen können unabhängig von den Spannkräften der Spannbacken exakt so eingestellt wer­ den, daß das Gelenk spiel frei und ohne Verklemmung arbeitet. Die Gebäudeplatte kann mit den Spannbacken relativ zum Bolzen um einen Schwenkpunkt oder Drehpunkt schwenken, welcher innerhalb der Dicke der Gebäudeplatte oder bei Bedarf nur mit kleinem Abstand daneben liegt. Dadurch werden Scherkräfte und Verspannungen zwischen der Gebäudeplatte und den Spannbacken vermieden oder auf ein Minimum reduziert, wenn die Gebäudeplatte zwischen die Spannbacken eingespannt oder beispielsweise bei Windbelastung durchgebogen wird.

Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprü­ chen enthalten. Sie fördern die vorgenannten Vorteile.

Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben. In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung für eine im Querschnitt dargestellte Gebäudeplatte, welches im vorliegenden Falle eine Verbundglasscheibe ist,

Fig. 2 einen Längsschnitt der Befestigungsvorrichtung von Fig. 1, wobei die Gebäudeplatte um einen Kugelgelenk-Drehpunkt verschwenkt und dadurch nicht mehr senkrecht, sondern schräg zu einer Mittelachse der Befestigungsvorrichtung ausgerichtet ist,

Fig. 3 einen Längsschnitt einer weiteren Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung quer zu einer Gebäude­ platte in Form einer Verbundglasscheibe,

Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine nochmals weitere Ausführungsform einer Befestigungsvorrichtung nach der Erfindung quer zu einer Gebäudeplatte in Form einer Verbundglasscheibe.

Die in Fig. 1 dargestellte Befestigungsvorrichtung 2 weist eine in ihrer Längsrichtung verlaufende Mittelachse 4 auf, welche senkrecht auf einer Bezugsebene 6 einer Haltevorrichtung 8 und senkrecht auf einer oberflächen-parallelen Mittelebene 10 einer Gebäudeplatte 12 steht, welche mittels der Befestigungsvorrichtung 2 an der Tragkonstruktion 8 befestigt ist. Die Gebäudeplatte 12 ist im vorliegenden Falle eine Verbundglasscheibe, welche aus zwei miteinander verklebten Glasscheiben 14 und 16 besteht. Gemäß anderen Ausführungsformen kann die Gebäudeplatte eine einfache Glasscheibe, eine zwei oder mehr Glasscheiben aufweisende Isolierglasscheibe oder eine Platte aus einem anderen Material sein, wobei die Gebäudeplatte durchsichtig, nichtdurchsichtig, lichtdurchlässig oder lichtundurchlässig und undurchsichtig sein kann. Die Gebäudeplatte 12 kann zusammen mit anderen Gebäudeplatten eine Gebäude- Außenfassade oder ein Gebäude-Dach bilden. Solche Gebäudeplatten oder Glasscheiben sind meistens rechteckig und haben eine Kantenlänge von mehr als 1 m. Zur Befestigung einer solchen Gebäudeplatte 12 an einer Tragkonstruktion 8 werden normalerweise vier Befestigungsvorrichtungen verwendet, welche auf die vier Eckbereiche der Gebäudeplatte 12 verteilt sind. Entsprechend dem Design oder infolge von Herstellungstoleranzen liegen die Bezugsebene 6 der Tragkonstruktion 8 und die Plattenebene 10 der Gebäudeplatte 12 häufig nicht exakt parallel zueinander, sondern schräg entsprechend Fig. 2. Um der Gebäudeplatte 12 eine solche Schräglage entsprechend Fig. 2 zu ermöglichen, ohne daß in ihr schädliche Biegekräfte oder Schwerkräfte von der Befestigungsvorrichtung 2 erzeugt werden, enthält die Befestigungsvorrichtung 2 ein Kugelgelenk 18 mit einem Kugelgelenk-Drehpunkt 20, um welchen die Gebäudeplatte 12 relativ zur Bezugsebene 6 der Haltekonstruktion 8 schwenken kann, ohne daß in ihr schädliche mechanische Spannungen entstehen. Da sich die Abstände zwischen mehreren Befestigungsvorrichtungen 2 einer Gebäudeplatte 12 nicht verändern können, werden mechanische Scherkräfte oder Querspannungen in der Gebäudeplatte 12 nur dann weitgehend vermieden, wenn der Kugelgelenk-Drehpunkt 20 von allen Befestigungsvorrichtungen 2 in der Dicken-Mitte der Gebäudeplatte 12 liegt. Bei der Erfindung kann der Kugelgelenk-Drehpunkt 20 in die Dicken-Mitte der Gebäudeplatte 12 gelegt werden, er liegt jedoch bei den dargestellten Ausführungsformen geringfügig neben der Idealposition, so daß bei den dargestellten Ausführungsformen aus anderen praktischen Gründen geringe mechanische Spannungen, soweit sie die Bruchsicherheit der Gebäudeplatte 12 nicht gefährden, bewußt in Kauf genommen werden. Schrägstellungen der Gebäudeplatte 12 relativ zur Bezugsebene 6 können nicht nur während der Montage entstehen, sondern auch nach der Montage beispielsweise bei starker Winddruckbelastung.

Die Befestigungsvorrichtung 2 enthält zwei ringförmige Spannbacken 22 und 24, welche über elastische, ringförmige Zwischenlagen 26 und 28 die zwischen ihnen angeordnete Gebäudeplatte 12 halten. Die eine Spannbacke 22 ist scheibenförmig flach und auf der der Tragkonstruktion 8 zugewandten Seite der Gebäudeplatte 12 angeordnet. Sie ist mit einem Innengewinde 30 verse­ hen, in welches ein Außengewinde 32 eines zylindrischen hohlen Gewindeschaftes 34 des anderen Spannbackens 24 geschraubt ist. Dieser andere Spannbacken 24 besteht einstückig aus dem Gewindeschaft 34 und einem vom Gewindeschaft 34 ausgehend kegelstumpfförmig radial darüber hinaus erweiterten Spannkopf 40. Der Spannkopf 40 befindet sich auf der von der Tragkonstruktion 8 abgewandeten Plattenseite 36 der Gebäudeplatte 12 in einer zu ihm passenden kegelstumpfförmigen Ansenkung 42 einer Durchgangsöffnung 44 der Gebäudeplatte 12. Durch den Gewindeschaft 34 und den Spannkopf 40 erstreckt sich axial eine zentrale Durchgangsbohrung 38 im wesentlichen axial zur Mittelachse 4. Zwischen dem Gewindeschaft 38 und der Wand der Durchgangsöffnung 44 in der Gebäudeplatte 12 befindet sich ein ringförmiger Zwischenraum 46 von mehreren 1/10 mm oder mehreren Millimeter von solcher Größe, daß auch bei einer Schrägstellung des Gewindeschaftes 38 relativ zur Gebäudeplatte 12 keine Berührung zwischen dem Gewindeschaft 38 und der Gebäudeplatte 12 auftritt. Der Spannkopf 40 drückt mit seiner kegelförmigen inneren Fläche 48 über die elastische Zwischenlage 28 gegen die in gleicher Weise kegelstumpfförmige Ansenkung 42 und damit auch in Richtung zur einen Spannbacke 22 hin. Durch Drehen der beiden Spannbacken 22 und 24 kann somit die Gebäudeplatte 12 zwischen ihnen mit jeder gewünschten Spannkraft eingespannt werden. Die beiden Spannbacken 22 und 24 können entsprechend den Zeichnun­ gen in ihren äußeren Stirnflächen mit Ausnehmungen 50 zum Einsetzen eines Drehschlüssels versehen sein. Das Außengewinde 32 des anderen oder äußeren Spannbackens 24 und das dazu passende Innengewinde 30 der einen oder inneren Spannbacke 22 stellen somit Spannmittel dar, durch welche die beiden Spannbacken 22 und 24 gegeneinander und damit gegen die Gebäudeplatte 12 gespannt werden können.

Die Befestigungsvorrichtung 2 weist ferner einen Bolzen 52 auf, dessen Mittellängsachse identisch ist mit der genannten Mittelachse 4 der Befestigungsvorrichtung 2. Ein hinterer Endabschnitt 54 des Bolzens 52 ist mit einem Außengewinde 56 versehen und in ein zu ihm korrespondierendes Innengewinde 58 der Tragkonstruktion 8 geschraubt und mit einer Gegenmutter 60 drehgesi­ chert, welche auf ihn aufgeschraubt und gegen die Trag­ konstruktion 8 verspannt ist. Durch axiales Verstellen des Bolzens 52 kann der Abstand der Gebäudeplatte 12 von der Tragkonstruktion 8 eingestellt werden. Der Bolzen 52 weist einen vorderen Abschnitt 62 auf, wel­ cher sich mit radialem Abstand unter Bildung eines Ringraumes 64 von mehreren 1/10 mm oder vorzugsweise mehreren Millimeter radialer Größer in Richtung von der Tragkonstruktion 8 in die Durchgangsbohrung 38 der äußeren Spannbacke 24 bis nahe zu deren äußerem Ende erstreckt. In dem radialen Ringraum 64 kann der Bolzen 52 relativ zur Gebäudeplatte 12 Schwenkbewegungen von mehreren Winkelgraden ausführen, wie die Fig. 1 und 2 zeigen.

Der Bolzen 52 ist zwischen seinem Außengewinde 56 und dem vorderen Bolzenabschnitt 62 mit einem ersten Ringkörper 66 versehen, welcher mit ihm einstückig ein Bolzen-Ringbund oder Stirnfläche eines Bolzenabsatzes oder als separates Teil auf ihn aufgesetzt sein kann und eine in Richtung zum äußeren Spannbacken 24 hin zeigende ringförmige erste Kugelteil-Gelenkfläche 70 aufweist, die hohlkugelförmig konkav ausgebildet ist und einen Krümmungsradius hat, dessen Mittelpunkt im Kugelgelenkdrehpunkt 20 liegt. Diese erste Kugelteil- Gelenkfläche 70 ist als Gleitlagerfläche ausgebildet und liegt auf einer Stirnfläche 72 des Gewindeschaftes 34 des äußeren Spannbackens 24 auf. Diese Stirnfläche 72 bildet eine konvexe ringförmige zweite Kugelteil- Gelenkfläche 72, die im wesentlichen den gleichen Krüm­ mungsradius wie die erste Kugelteil-Gelenkfläche 70 hat und deren Krümmungsradius-Mittelpunkt ebenfalls mit dem Kugelgelenk-Drehpunkt 20 zusammenfällt. Diese beiden Kugelteil-Gelenkflächen 70 und 72 bilden zusammen ein erstes Paar von zwei aufeinander gleitenden ringförmigen Gelenkflächen und damit einen Teil des Kugelgelenks 18.

Der vordere Bolzenabschnitt 62 trägt mit Abstand vom ersten Ringkörper 66 einen zweiten Ringkörper 76, welcher auf ihn aufgesteckt ist. Der zweite Ringkörper 76 hat eine dritte ringförmige Kugelteil-Gelenkfläche 80, welche kugelausschnittförmig konvex ist und in Richtung zur ersten Kugelteil-Gelenkfläche 70 zeigt. Der zweite Ringkörper 76 kann mit seiner dritten Kugelteil-Gelenkfläche 80 mittels einer Senkkopfschraube 79, die stirnseitig in den vorderen Bolzenabschnitt 62 eingeschraubt ist, je nach Bedarf mehr oder weniger stark gegen eine kugelausschnitt­ förmige ringförmige Ansenkung 78 gepreßt oder auf Abstand positioniert werden, welche in der Durchgangsbohrung 38 der oder äußeren Spannbacke 24 auf der Seite gebildet ist, welche von der Tragkonstruktion 8 abgewandt ist. Diese Ansenkung 78 bildet eine ringförmige und hohlkugelausschnittförmige konkave vierte Kugelteil-Gelenkfläche 78, welche in die gleiche Richtung zeigt wie die erste Kugelteil- Gelenkfläche 70. Die Mittelpunkte der Krümmungsradien von allen vier Kugelteil-Gelenkflächen 70, 72, 78, 80 liegen auf der Mittelachse 4 und im Kugelgelenk- Drehpunkt 20. Damit bilden die dritte und vierte Gelenkflächen 78 und 80 ein zweites Paar von aufeinander gleitenden Gelenkflächen oder Lagerflächen des Kugelgelenks 18.

Durch diese Trennung der beiden Funktionen "Glasscheibenklemmung mit den Spannbacken 22 und 24" und "Positionierung der Teile 70, 72, 78, 80, 79 des Kugelgelenks 18" können die Glasscheibenklemmung und das Kugelgelenk getrennt je optimal eingestellt werden. Außerdem wird die Montage der Befestigungsvorrichtung 2 wesentlich vereinfacht. Der Bolzen 52 kann unabhängig von der Glasscheibe oder der Gebäudeplatte 12 an der Tragkonstruktion 8 befestigt werden. Die Gebäudeplatte 12 kann bereits in einer Montagehalle, bevor sie auf eine Baustelle gebracht wird, mit der Durchgangsbohrung 44 versehen werden und zwischen die beiden Spannbacken 22 und 24 eingespannt werden. Auf der Baustelle braucht dann lediglich die bereits mit den Spannbacken versehene Gebäudeplatte 12 auf den bereits vormontierten Bolzen 52 gesteckt und durch die Senkkopfschraube 79 gesichert werden.

Der zweite Ringkörper 76 kann aus Metall, Kunststoff, Keramik oder einem anderen Werkstoff bestehen, welcher gute Gleiteigenschaften an den aufeinander gleitenden Gelenkflächen 78 und 80 hat. Der Bolzen 52 besteht vorzugsweise aus Metall. Die beiden Spannbacken 22 und 24 bestehen vorzugsweise ebenfalls aus Metall; sie können auch aus einem anderen Material, beispielsweise aus Kunststoff bestehen, wenn dies für den betreffenden Anwendungszweck günstiger ist.

In Fig. 2 sind nur die wichtigsten Bezugszahlen einge­ tragen.

Die beiden Ringkörper 66 und 76 können entsprechend dem hinteren oder ersten Ringkörper 66 durch einen Ringbund des Bolzens 52 gebildet sein oder entsprechend dem äußeren oder zweiten Ringkörper 76 durch ein separates Element gebildet sein, welches vom Bolzen 52 getragen wird oder an ihm befestigt ist. Zum Prinzip ist hervor­ zuheben, daß der Bolzen 52 die erste und dritte ringförmige, kugelausschnittförmig gekrümmte Kugelteil- Gelenkflächen 70 und 80 trägt und daß die in ihnen gleitenden, umgekehrt kugelausschnittförmig gekrümmten zweiten und vierten Gelenkflächen 72 und 78 an einer der beiden Spannbacken 22 und 24 gebildet sind oder von einer dieser beiden Spannbacken 22 oder 24 getragen werden. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 sind diese zweiten und vierten Gelenkflächen 72 und 78 an der äußeren Spannbacke 24 gebildet.

Die Ausführungsformen nach den Fig. 3 und 4 sind nach dem Prinzip her gleich wie die Ausführungsform der Fig. 1 und 2. Wesentliche Unterschiede bestehen darin, daß die ersten und dritten Gelenkflächen 70 und 80 wieder vom Bolzen 52 getragen werden, jedoch die mit ihnen zusammenwirkenden zweiten und vierten Gelenkflächen 72 und 78 an der einen oder inneren Spannbacke 22 gebildet sind oder von dieser getragen werden. Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 liegen alle Kugelteil-Gelenkflächen 70, 72, 78, 80 zwischen dem Kugelgelenk-Drehpunkt 20 und der Tragkonstruktion 8. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 liegt der Kugelgelenk-Drehpunkt 20 zwischen einerseits den ersten und zweiten Kugelteil-Gelenkflächen 70 und 80 und andererseits den zweiten und vierten Kugelteil- Gelenkflächen 72 und 78. Zur besseren Unterscheidung sind die funktionsmäßig übereinstimmenden Teile in allen Fig. mit gleichen Bezugszahlen versehen. In den Fig. 3 und 4 sind die funktionsmäßig gleichen und deshalb mit gleichen Bezugszahlen versehenen Teile zusätzlich mit einer Zusatzzahl versehen, um auf die formmäßigen Unterschiede hinzuweisen.

Die in Fig. 3 dargestellte Befestigungsvorrichtung 2/2 enthält eine plattenartig ringförmige erste oder innere Spannbacke 22/2, eine tellerförmige zweite oder äußere Spannbacke 24/2, einen Bolzen 52/2, und ein Kugelgelenk 18, durch welches der vordere Endabschnitt 62 des Bol­ zens 52/2 mit der inneren Spannbacke 22/2 schwenkbar verbunden ist.

Der äußere Spannbacken 24/2 hat einen coaxial zur Mittellängsachse 4 angeordneten, mit ihm einstückigen Rohrstutzen 81 mit einem Innengewinde 30/2. Der Rohrstutzen 81 ragt in die Durchgangsöffnung 44 der Gebäudeplatte oder Glasscheibe 12 unter Bildung eines ringförmigen Zwischenraumes 46 zwischen dem Rohrstutzen 81 und der Bohrungswand der Gebäudeplatte 12 von wenigen 1/10 mm oder wenigen Millimetern. Der innere Spannbacken 22/2 hat einen coaxial zur Mittelachse 4 angeordneten Gewindeschaft 34/2 mit einem Außengewinde 32/2, mit welchem er in das Innengewinde 30/2 des Rohrstutzens 81 eingeschraubt ist, wobei durch Veränderung der Einschraubtiefe die Einspannkraft verändert werden kann, mit welcher die beiden Spann­ backen 22/2 und 24/2 über die elastischen Zwischenlagen 26 und 28 die zwischen ihnen angeordnete Gebäudeplatte 12 halten. Die Gewinde 30/2 und 32/2 stellen somit Spannmittel dar, mit welchen die Spannbacken 22/2 und 24/2 gegeneinander und damit gegen die Gebäudeplatte 12 gespannt werden können. Der Bolzen 52/2 trägt auf seinem vom Gewindeabschnitt 54 abgewandten Endabschnitt zwei Lager-Ringkörper 66 und 76/2, welche mit axialem Abstand voneinander angeordnet sind und seitlich über den Bolzen 52/2 überstehen. Der innere Ringkörper 66, welcher näher bei der Tragkonstruktion 8 angeordnet ist, ist bei der dargestellten Ausführungsform ein Ringbund des Bolzens 52/2, kann jedoch auch ein getrennter, auf den Bolzen 52/2 aufgesetzter Ringkörper sein. Der andere, axial weiter entfernt von der Tragkonstruktion 8 gelegene Ringkörper 76/2 wird von einer Senkkopfschraube 79/2, welche stirnseitig in den Bolzen 52/2 eingeschraubt ist, auf dem von der Tragkonstruktion 8 wegweisenden Bolzenende gehalten. Die beiden Ringkörper 66 und 76/2 sind mit einander zugewandten ringförmigen, konkaven ersten und dritten Kugelteil-Gelenkflächen 70/2 und 80/2 versehen, welche auf dazu passenden konvex gekrümmten ringförmigen zweiten und vierten Kugelteil-Gelenkflächen 72/2 und 78/2 gleiten. Die Mittelpunkte der Krümmungsradien von allen Gelenkflächen 70/2, 72/2, 78/2 und 80/2 fallen zusammen und liegen auf der Mittelachse 4 auf einem einzigen Kugelgelenk-Drehpunkt 20/2 des Kugelgelenks 18. Mittels der Senkkopfschraube 79/2 kann die Kraft eingestellt werden, mit welcher die ersten und zweiten Gelenkflächen 70/2 und 72/2 einerseits und die vierten und dritten Gelenkflächen 78/2 und 80/2 andererseits je aneinander anliegen. Die Senkkopfschraube 79/2 wird von dem äußeren Spannbacken 24/2 überdeckt und ist deshalb von außen nicht sichtbar.

Die Ausführungsform nach Fig. 4 ist funktionsmäßig und formmäßig identisch mit der Ausführungsform von Fig. 3, mit Ausnahme der im folgenden beschriebenen Unterschiede. In Fig. 4 hat der äußere Spannbacken 24/3 die Form eines Kegelstumpfes und er ist in eine kegelstumpf förmige Ansenkung 42 der Gebäudeplatte oder Glasscheibe 12 eingesetzt ist. Ein weiterer Unterschied besteht darin, daß bei der Ausführungsform von Fig. 4 alle Gelenkflächen 70/2, 72/2 des einen Paares und 78/2 und 80/2 des anderen Paares in die gleiche Richtung zueinander parallel bogenförmig gekrümmt sind, wobei die Mittelpunkte von allen Krümmungsradien in einen Kugelgelenk-Drehpunkt 20/3 zusammenfallen, welcher nicht zwischen den Gelenkflächen, sondern auf der von der Tragkonstruktion 8 abgewandten Seite der Gelenkflächen liegt, wie bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2.

Bei allen Ausführungsformen der Fig. 1 bis 4 kann der zweite Ringkörper 76, 76/2 und 76/3 durch den Schraubenkopf der Kopfschraube 79, 79/2 und 79/3 gebildet sein. Mit anderen Worten, die dritte Kugelteil-Gelenkfläche 80, 80/2 und 80/3 kann am Schraubenkopf gebildet sein.

Claims (5)

1. Befestigungsvorrichtung zur Befestigung von Gebäudeplatten (12), insbesondere Glasscheiben, an einer Tragkonstruktion (8), mit folgenden Merkmalen: zwei Spannbacken (22, 24; 22/2, 24/2; 22/3; 24/3) zum Einspannen der Gebäudeplatte (12) zwischen ihnen; Spannmittel (30, 32; 30/2, 32/2; 30/3, 32/3), welche in eine Durchgangsöffnung (44) der betreffenden Gebäudeplatte (12) einführbar sind und die beiden Spannbacken miteinander verbinden, wobei die Spannbacken in Richtung gegen die zwischen ihnen angeordnete Gebäudeplatte (12) mittels der Spannmittel spannbar sind; einen Bolzen (52; 52/2; 52/3), dessen eines Ende (54) mit der Tragkonstruktion (8) verbindbar ist; ein Kugelgelenk (18), durch welches das von der Tragkonstruktion (8) abgewandte Ende des Bolzens mit mindestens einem der beiden Spannbacken (22, 24; 22/2, 24/2; 22/3, 24/3) schwenkbar verbindbar ist; das Kugelgelenk (18) hat ein erstes Paar von zwei aufeinander gleitenden ringförmigen Kugelteil-Gelenkflächen (70, 72; 70/2, 72/2; 70/3, 72/3) und ein in axialer Richtung des Bolzens (52) mit Abstand vom ersten Paar, weiter weg von der Tragkonstruktion (8), angeordnetes zweites Paar von zwei aufeinander gleitenden ringförmigen Kugelteil-Gelenkflächen (78, 80; 78/2, 80/2; 78/3; 80/3); Haltemittel (79), welche an dem von der Tragkonstruktion (8) abgewandten Ende des Bolzen (52; 52/2, 52/3) befestigbar sind, um die Kugelteil-Gelenkflächen in Längsrichtung der Mittelachse (4) des Bolzens gegeneinander in Anlage zu halten; wobei die Haltemittel (79; 79/2; 79/3) und die Spannmittel (30, 32; 30/2, 32/2; 30/3, 32/3) funktionell voneinander getrennt und getrennt voneinander betätigbar sind.

2. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelpunkte der Krümmungsradien von allen Kugelteil-Gelenkflächen (70, 72, 78, 80 usw.) auf einen einzigen Kugelgelenk-Drehpunkt (20; 20/2; 20/3) zusammenfallen.

3. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Paar von Kugelteil-Gelenkflächen (70, 72; 70/2, 72/2; 70/3, 72/3) durch eine vom Bolzen (52; 52/2; 52/3) getragene Gelenkfläche (70; 70/2; 70/3) und durch eine ihr gegenüberliegende Gelenkfläche (72; 72/2; 72/3) gebildet ist, welche an einer Stirnseite einer der beiden Spannbacken (22, 24; 22/2, 24/2; 22/3, 24/3) vorgesehen ist, und daß das zweite Paar von Kugelteil- Gelenkflächen (78, 80; 78/2, 80/2; 78/3, 80/3) einerseits durch eine vom Bolzen (52; 52/2; 52/3) getragene und von den Haltemitteln (79; 79/2; 79/3) in Längsrichtung der Mittelachse (4) verstellbare Gelenkfläche (80; 80/2; 80/3) und eine ihr gegenüberliegende Gelenkfläche (78; 78/2; 78/3) gebildet ist, welche an der gleichen Spannbacke (24; 22/2;22/3) gebildet ist wie die eine Gelenkfläche (72; 72/2; 72/3) des ersten Paares von Gelenkflächen.

4. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemittel eine Kopfschraube (79; 79/2; 79/3) aufweisen, welche axial stirnseitig in das von der Tragkonstruktion (8) abgewandte Ende des Bolzens (52; 52/2; 52/3) eingeschraubt ist, daß zwischen dem Kopf dieser Kopf schraube und einer der Spannbacken (24; 22/2; 22/3) ein Ringkörper (76; 76/2; 76/3) angeordnet ist, welcher eine Gelenkfläche (80; 80/2; 80/3) des ersten Paares von Gelenkflächen aufweist, und daß die andere Gelenkfläche (78; 78/2; 78/3) dieses ersten Paares durch die gegenüberliegende Stirnfläche dieses einen Spannbackens (24; 22/2; 22/3) gebildet ist.

5. Befestigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Bolzen (52; 52/2; 52/3) und dem ihn umgebenden Spannbacken (24; 22/2; 22/3) ein Ringraum (64) gebildet ist, der zwischen diesen Teilen Schwenkbewegungen relativ zueinander um den Kugelgelenk-Drehpunkt (20; 20/2; 20/3) erlaubt.