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Die vorliegende Erfindung betrifft eine nichtwäßrige
elektrochemische Zelle. Insbesondere betrifft sie eine
nichtwäßrige elektrochemische Zelle, bei der in der Anfangsphase
der Entladung ein Spannungsabfall verhindert wird.
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Eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle umfaßt grundsätzlich
eine Anode, einen Kathodenkollektor und einen
Kathodenelektrolyten, bestehend aus einer ionisch leitenden Lösung
von Gelöstem in einem Lösungsmittel, umfassend eine
anorganische Flüssigkeit als aktives Kathodenmaterial für die Zelle
und als Lösungsmittel für das Gelöste. Ein typisches Beispiel
für eine solche nichtwäßrige elektrochemische Zelle ist die
in US-Patent 4 400 453 offenbarte, wobei ein Oxidhalogenid
als anorganische Flüssigkeit verwendet wird, das eine
Doppelfunktion erfüllt, indem es das aktive Kathodenmaterial ist
und als Lösungsmittel fungiert.
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Bei einer nichtwäßrigen elektrochemischen Zelle desjenigen
Typs, bei dem die Anode ein Alkalimetall (z.B. Lithium,
Natrium, Kalium) als Komponente für das aktive Anodenmaterial
umfaßt und der Kathodenelektrolyt ein flüssiges Oxidhalogenid
(z.B. Thionylchlorid, Sulfurylchlorid, Phosphorylchlorid) als
aktives Kathodenmaterial und als Lösungsmittel umfaßt, stehen
Alkalimetall in der Anode und Oxidhalogenid im Elektrolyten
in direktem Kontakt, so daß aus der Reaktion zwischen beiden
ein Metallhalogenid gebildet wird, um einen Film auf der
Oberfläche der Anode zu bilden. Dieser Film aus
Alkalimetallhalogenid ist anfangs rauh und grob, entwickelt sich aber bei
der Lagerung bei erhöhter Temperatur oder über einen längeren
Zeitraum, um fest und dicht zu werden, wodurch die Anode
inaktiviert wird. Aus diesem Grunde ergibt die Zelle nach
Lagerung bei erhöhter Temperatur oder über einen längeren
Zeitraum einen Spannungsabfall in der Anfangsphase der
Entladung, so daß ein gewünschtes Spannungsniveau nicht erreicht
werden kann. Bei Verwendung einer solchen Zelle als
Energiequelle zum Antreiben eines mechanischen Geräts ist es nicht
möglich, dieses Antreiben reibungslos und erfolgreich
vorzunehmen. Zudem ergibt sich dieser Spannungsabfall nicht nur
bei einer Zelle, die zum ersten Mal entladen wird, sondern
auch bei einer bereits entladenen; mit anderen Worten wird
dieser Spannungsabfall bei jeder Entladung nach jeder
Lagerung wiederholt beobachtet.
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Zur Verhinderung des obigen Spannungsabfalls in der
Anfangsphase der Entladung nach Lagerung wurden einige Vorschläge
gemacht. Beispielsweise wird in der japanischen
Patentveröffentlichung (ungeprüft) Nr. 249253/85 vorgeschlagen,
chloriertes Polypropylen in den Elektrolyten einzubringen.
Weiterhin wird beispielsweise in der japanischen
Patentveröffentlichung (ungeprüft) Nr. 190863/86 vorgeschlagen,
Polyethylenoxid in den Elektrolyten einzubringen. Diese
Vorschläge sind wirksam zur Verhinderung des Spannungsabfalls,
wenn die Zelle bei relativ niedrigem elektrischen Strom wie
etwa 0,1 bis 0,5 mA/cm² verwendet wird, beispielweise als
Energiequelle für ein mechanisches Gerät zur
Verbrechensvorbeugung. Wird die Zelle jedoch bei hohem Strom wie etwa
1 mA/cm² oder höher, insbesondere 5 bis 30 mA/cm² verwendet,
beispielsweise als Energiequelle für ein Gasometer oder einen
Stromzähler, so wird der Spannungsabfall nicht ausreichend
verhindert.
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EP-A-0 021 427 offenbart die Zugabe von
Benzolsulfonylchlorid, d.h., einer chlorierten sauerstoff- oder
schwefelhaltigen aromatischen Verbindung zu einer nichtwäßrigen
elektrochemischen Zelle.
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Ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist die
Bereitstellung einer nichtwäßrigen elektrochemischen Zelle desjenigen
Typs, bei dem ein Alkalimetall als aktives Anodenmaterial und
ein Oxidhalogenid als aktives Kathodenmaterial für die Zelle
und als Lösungsmittel für den Elektrolyten verwendet wird,
die keinerlei Spannungsabfall in der Anfangsphase der
Entladung nach Lagerung bei erhöhter Temperatur oder über einen
längeren Zeitraum ergibt.
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Das obige Ziel wird erreicht durch Einbringen einer
speziellen aromatischen Verbindung, wie in Anspruch 1 angegeben, in
wenigstens einen aus Elektrolyten und Kollektor in der
nichtwäßrigen elektrochemischen Zelle. Dieses Einbringen einer
aromatischen Verbindung bewirkt, daß der auf der Anode
gebildete Film aus Alkalimetallhalogenid rauh und grob bleibt, und
im Ergebnis wird das Alkalimetall-Ion gleichmäßig von der
Anode in den Elektrolyten freigesetzt, so daß sich kein
Spannungsabfall in der Anfangsphase der Entladung ergibt.
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Der Grund, warum durch das Einbringen der aromatischen
Verbindung der Film aus Alkalimetallhalogenid rauh und grob
gehalten werden kann, ist noch nicht klar, doch wird in
Betracht gezogen, daß eine aromatische Verbindung, wie sie in
den Elektrolyten eingebracht wird, in den
Alkalimetallhalogenid-Film hineingenommen werden kann oder irgendeinen Einfluß
auf den Alkalimetallhalogenid-Film bei dessen Bildung ausüben
kann, um diesen Film rauh und grob zu machen. Wird die
aromatische Verbindung in den Kollektor eingebracht, so kann sie
sich allmählich im Elektrolyt lösen und dann in der gleichen
Weise wie oben wirken.
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Die erfindungsgemäße nichtwäßrige elektrochemische Zelle
umfaßt im wesentlichen eine Anode, die ein Alkalimetall als
wesentlichen Bestandteil des aktiven Anodenmaterials enthält,
einen Kathodenkollektor, umfassend einen Kohlenstoff-haltigen
porösen Formkörper und einen Kathodenelektrolyt, bestehend
aus einer ionisch leitenden Lösung von Gelöstem in einem
Lösungsmittel enthaltend ein flüssiges Oxidhalogenid, dadurch
gekennzeichnet, daß in wenigstens einem aus Elektrolyt und
Kollektor die spezielle aromatische Verbindung eingebracht
ist, um Spannungsabfall in der Anfangsphase der Entladung zu
verhindern.
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Wie aus dem vorstehenden klar ist, kann die erfindungsgemäße
nichtwäßrige elektrochemische Zelle in herkömmlicher Weise
aufgebaut sein, zum Beispiel wie in US-Patent 4 400 453
offenbart, außer daß eine aromatische Verbindung in den
Elektrolyt oder den Kollektor eingebracht ist.
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Die Anode kann mit irgendeinem herkömmlichen aufbrauchbaren
Metall gebildet werden, doch enthält sie ein Alkalimetall
(z.B. Lithium, Natrium, Kalium) als wesentliches aktives
Anodenmaterial. Somit kann die Anode ein Alkalimetall als das
einzige aktive Anodenmaterial oder in Kombination mit
irgendeinem anderen aktiven Anodenmaterial wie etwa einem
Erdalkalimetall enthalten.
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Der Kathodenkollektor ist aufgebaut aus einem
Kohlenstoffhaltigen porösen Formkörper, gewöhnlich mit zylindrischer
Form. Als Kohlenstoff, der als Hauptkomponente im porösen
Formkörper enthalten sein soll, kann Acetylen-Ruß, Kohleruß
etc. verwendet werden, und die Verwendung von Acetylen-Ruß
wird normalerweise bevorzugt, da er in hochreinem Zustand
ohne weiteres zur Verfügung steht. Bei Kontaminierung mit
Verunreinigungen ist deren vorherige Beseitigung günstig, zum
Beisiel durch Waschen mit einem Oxidhalogenid. Vorzugsweise
hat der Kohlenstoff eine hohe spezifische Oberfläche (z.B.
etwa 1500 m²/g), weil sich so Volumen des Kollektors
verringert, so daß eine höhere Menge an Oxidhalogenid als
wirksamens Kathodenmaterial in die Zelle gefüllt werden kann und
die Entladungskapazität der Zelle erhöht wird.
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Zur Herstellung des Kathodenkollektors wird Kohlenstoff als
Hauptkomponente mit einem Bindemittel (z.B.
Polytetrafluorethylen) gemischt, vorzugsweise in Form einer wäßrigen
Dispersion, und gegebenenfalls Graphit in einem flüssigen
Medium (z.B. Wasser, Methanol, Isopropanol). Die
resultierende
Mischung wird mit Hilfe eines Extruders extrudiert, um
einen Formkörper zu ergeben, der mit Heißluft und dann im
Vakuum getrocknet wird, um einen porösen Formkörper zu
ergeben. Graphit als die wahlweise Komponente wird als
verstärkendes Material verwendet, besonders zur Verbesserung der
Verarbeitbarkeit, und ist nicht an der Entladungsreaktion
beteiligt; er sollte nicht so ausgelegt werden, daß er in die
Kategorie des Begriffes "Kohlenstoff" als Hauptkomponente
fällt. Im Kollektor ist Kohlenstoff gewöhnlich in einer Menge
von etwa 75 bis 95 Gew.-% enthalten, bezogen auf die
Gesamtmenge fester Komponenten darin, und die Menge an Bindemittel
(als Feststoff) kann von etwa 4 bis 20 Gew.-% reichen. Die
Menge an Graphit, falls verwendet, sollte nicht höher als
etwa 10 Gew.-% sein.
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Der Kathodenelektrolyt umfaßt eine Lösung von Gelöstem in
einem Lösungsmittel, enthaltend ein flüssiges Oxidhalogenid.
Bei dem Gelösten kann es sich um ein einfaches Salz oder ein
Doppelsalz handeln, das eine ionisch leitende Lösung ergibt,
wenn es im Lösungsmittel gelöst wird. Bevorzugte gelöste
Stoffe sind Komplexe anorganischer oder organischer Lewis-
Säuren und anorganischer ionisierbarer Salze. Die einzigen
Anforderungen für den Gebrauch sind, daß das Salz - ob
einfach oder komplex - mit dem verwendeten Lösungsmittel
verträglich ist und daß es eine Lösung ergibt, die ionisch
leitend ist. Zu den typischen, zur Verwendung geeigneten Lewis-
Säuren gehören Aluminiumfluorid, Aluminiumbromid,
Aluminiumchlorid, Antimonpentachlorid, Zirconiumtetrachlorid,
Phosphorpentachlorid, Borfluorid, Borchlorid, Borbromid etc.. Zu
den in Kombination mit den Lewis-Säuren brauchbaren
ionisierbaren Salzen gehören Lithiumfluorid, Lithiumchlorid,
Lithiumbromid, Lithiumsulfid, Natriumfluorid, Natriumchlorid,
Natriumbromid, Kaliumfluorid, Kaliumchlorid, Kaliumbromid
etc.. Fachleuten wird klar sein, daß die aus Lewis-Säure und
anorganischem ionisierbaren Salz gebildeten Doppelsalze als
solche verwendet oder die einzelnen Komponenten dem
Lösungsmittel getrennt zugesetzt werden können, um in situ das Salz der
resultierenden Ionen zu bilden. Ein solches Doppelsalz ist
beispielsweise dasjenige, das durch Kombination von
Aluminiumchlorid und Lithiumchlorid gebildet wird, um
Lithiumaluminiumtetrachlorid zu ergeben. Beispiele anderer
Doppelsalze sind LiAlBr&sub4;, LiGaCl&sub4;, LiB&sub1;&sub0;Cl&sub1;&sub0; etc..
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Brauchbare Elektrolytlösungsmittel, die zusätzlich als
Kathodendepolarisatoren im System wirken, sind Oxidhalogenide
der Elemente der Gruppen V und VI des Periodensystems. Diese
Elemente umschließen diejenigen der Gruppen V-A, V-B, VI-A
und VI-B des Periodensystems. Diese Oxidhalogenide sind bei
normalen Temperaturen, besonders um 25ºC, im allgemeinen
Flüssigkeiten und besitzen gute Diffusions- und
elektrochemische Eigenschaften. Der Begriff "Oxidhalogenid" umfaßt neben
einfachen Oxidhalogeniden Verbindungen wie etwa gemischte
Halogenide und Oxidhalogenide aus Kombinationen von zwei oder
mehreren Elementen der Gruppe V oder VI des Periodensystems.
Spezielle Beispiele für das Oxidhalogenid sind
Phosphorylchlorid, Vanadyltrichlorid, Vanadyltribromid, Thionylchlorid,
Thionylbromid, Sulfurylchlorid, Chromylchlorid,
Selenoxidhalogenid etc..
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Zur Erzielung besserer Leitfähigkeit kann dem Oxidhalogenid
gewünschtenfalls ein Cosolvens zugesetzt werden. Spezielle
Beispiele für dieses Cosolvens sind Propylencarbonat,
Nitrobenzol, Dimethylsulfoxid etc.. Weiterhin, falls gewünscht
wird, die Elektrolytlösung viskoser zu machen oder sie in ein
Gel umzuwandeln, kann ein Geliermittel wie etwa kolloidales
Siliciumdioxid zugesetzt werden.
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Wie vorstehend dargelegt, ist die erfindungsgemäße
nichtwäßrige elektrochemische Zelle insofern charakteristisch, als
sie mit einer aromatischen Verbindung eingebracht wird, d.h.,
in den Elektrolyten und/oder den Kollektor.
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Der Begriff "aromatische Verbindung", wie hierin verwendet,
deckt einen weiten Bereich von Verbindungen nach Anspruch
ab, insbesondere mit wenigstens zwei aromatischen Ringen,
vorzugsweise nicht mehr als sieben aromatischen Ringen, und
diese weisen gewöhnlich Molekulargewichte von nicht mehr als
600 auf, insbesondere 78 bis 500, und speziell 78 bis 341.
Die aromatische Verbindung kann monocyclisch oder
polycyclisch sein, und wenn zwei oder mehr aromatische Ringe
darin vorhanden sind, so können diese kondensiert oder
nichtkondensiert sein. Der(die) aromatische(n) Ring(e) ist(sind)
gewöhnlich fünf- oder sechsgliedrig und kann(können)
carbocyclisch oder heterocyclisch sein, vorzugsweise diejenigen
die aus Kohlenstoff-Atomen und gegebenenfalls Sauerstoff-
und/oder Schwefel-Atomen aufgebaut sind.
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Die aromatische Verbindung kann einen oder mehrere
Substituenten an dem(den) aromatischen Ring(en) aufweisen. Beispiele
für diese Substituenten sind Niederalkyl (z.B. Methyl, Ethyl,
Propyl, Butyl), Hydroxy, Oxo, Halogen (z.B. Chlor, Brom)
etc..
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Vom Gesichtspunkt der Wirkung ihrer Einbringung bevorzugt
sind unter den zahlreichen aromatischen Verbindungen
carbocyclische Verbindungen mit wenigstens zwei Benzol-Ringen,
sauerstoff- oder schwefelhaltige Verbindungen etc. (besonders
diejenigen mit wenigstens einem Benzol-Ring und wenigstens
einem sauerstoff- oder schwefelhaltigen Ring). Bevorzugt sind
auch deren halogenierte, insbesondere chlorierte Derivate.
Mit steigender Zahl aromatischer Ringe nimmt die Löslichkeit
der aromatischen Verbindungen im Elektrolyten gewöhnlich ab,
und im allgemeinen wird bevorzugt, daß die aromatischen
Verbindungen nicht mehr als 7 aromatische Ringe aufweisen.
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Die nichthalogenierten unter den obengenannten aromatischen
Verbindungen können während der Lagerung oder Verwendung der
Zelle durch das Oxidhalogenid im Elektrolyten halogeniert
werden.
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Die Menge an in die Zelle einzubringende aromatische
Verbindung kann derart sein, daß ihre Konzentration im Elektrolyten
zwischen etwa 1 10&supmin;&sup6; und 1 10&supmin;² mol/l, vorzugsweise etwa
1 10&supmin;&sup5; und 1 10&supmin;³ mol/l gehalten wird. Ist die Konzentration
geringer als die untere Grenze, so ist der
Alkalimetallhalogenid-Film nicht genügend rauh und grob. Ist die
Konzentration höher als die obere Grenze, so übt die aromatische
Verbindung einen ungünstigen Einfluß auf die
Entladungscharakteristika bei der erstmaligen Entladung aus, so daß
sich ein Spannungs- oder Elektrizitätsmengenabfall in der
Anfangsphase der Entladung ergibt. Weiterhin führt die
Zunahme der Menge an aromatischer Verbindung zu einer
Verringerung der Menge an in die Zelle einfüllbarem aktiven
Kathodenmaterial, so daß sich die Entladungselektrizitätsmenge
verringert.
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Das Einbringen kann direkt in den Elektrolyten oder in den
Kollektor erfolgen. Im ersteren Fall kann der Elektrolyt von
vornherein so hergestellt werden, daß er die Konzentration an
aromatischer Verbindung aufweist. In letzterem Fall wird der
Kollektor so hergestellt, daß er die aromatische Verbindung
in einer solchen Menge enthält, daß die aromatische
Verbindung daraus in einer Weise freigesetzt wird, um die
Konzentration zu halten. Insbesondere kann der Gehalt an
aromatischer Verbindung im Kollektor etwa 0,05 bis 20 Gew.-% sein,
vorzugsweise etwa 1,0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der festen Komponenten im Kollektor. Ist die Menge
geringer als die untere Grenze, so wird die gewünschte
Wirkung nicht erzielt; ist sie höher als die obere Grenze, so
verschlechtern sich Formgebungseigenschaften des Kollektors
und die Leistungsfähigkeit der Zelle.
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Die Freisetzungs(oder Lösungs-)geschwindigkeit der
aromatischen Verbindung vom Kollektor in den Elektrolyten schwankt
je nach Art der aromatischen Verbindung. Erhöht sich die Zahl
der aromatischen Ringe, so verringert sich die Löslichkeit im
Elektrolyten und die Freisetzungsgeschwindigkeit nimmt ab. Im
allgemeinen ist eine aromatische Verbindung mit einer
größeren Zahl aromatischer Ringe - insbesondere 4 oder mehr
aromatischen Ringen - günstig, da eine größere Menge in den
Kollektor eingebracht werden kann, ohne daß ihre übermäßige
Freisetzung in den Elektrolyten hervorgerufen wird, was somit
zu geringerer Absenkung der Entladungselektrizitätsmenge in
der Anfangsphase führt, wodurch der Spannungsabfall in der
Anfangsphase der Entladung verhindert werden kann, selbst
wenn die Entladung in größere Tiefe reicht. Beispiele für
eine vom obigen Gesichtspunkt her günstigen aromatischen
Verbindung sind Pyren, 1,2-Benzanthracen, 2,3-Benzanthracen,
Perylen, Pentacen, Triphenylen, Benz[a]pyren,
1,2,3,4-Dibenzanthracen, 1,2,5,6-Dibenzanthracen, Benz[ghi]perylen, Coronen
etc..
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Falls gewünscht, kann die aromatische Verbindung in den
Kollektor und in den Elektrolyten eingebracht werden. In einem
solchen Fall können die Mengen an aromatischer Verbindung,
die in den Elektrolyt und den Kollektor eingebracht werden
sollen, mehr oder weniger abgesenkt werden im Vergleich zu
den Mengen, die durch das alleinige Einbringen in den
Elektrolyt oder den Kollektor gegeben sind.
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Bezugnehmend auf die begleitenden Zeichnungen sollen im
folgenden einige praktische Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert werden. In den begleitenden Zeichnungen ist
Fig. 1 eine Schnittansicht einer Ausführungsform der
erfindungsgemäßen nichtwäßrigen elektrochemischen Zelle, wobei 1
eine Anode ist, 2 ein Zellenbehälter ist, 3 eine Kathode ist,
4 ein Elektrolyt ist, 5 ein Trennelement ist, 6 ein
Kathodenkollektor ist, 7 ein Zelldeckel ist, 8 eine Glasschicht ist,
9 ein Kathodenende ist, 10 ein Bodentrennelement ist, 11 ein
oberes Trennelement ist und 12 eine Luftkammer ist. Fig. 2
ist eine Kurve, die die Entladungscharakteristika der Zellen
zeigt, wie gegeben in Beispiel 1 und in Vergleichsbeispiel 1,
wobei die Abszisse die Entladungszeit (h) und die Ordinate
die Zellenspannung (V) ist. In den folgenden Beispielen sind
Teile und % gewichtsbezogen, sofern nichts anderes vermerkt
ist.
Beispiel 1
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Eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III), deren Schnittansicht wie in
Fig. 1 der begleitenden Zeichnung gezeigt ist, wurde
hergestellt unter Verwendung von Thionylchlorid als aktivem
Kathodenmaterial, Lithium als aktivem Anodenmaterial und einer
Thionylchlorid-Lösung mit 1,2 mol/l LiAlCl&sub4; (hergestellt aus
LiCl und AlCl&sub3;) und 7 10&supmin;&sup4; mol/l Benzothiophen als
Elektrolyt. Das Thionylchlorid im Elektrolyten hat die
Doppelfunktion, daß es ein Lösungsmittel für den Elektrolyten ist
und als aktives Kathodenmaterial für die Zelle fungiert.
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In Fig. 1 ist das Innere eines Zellenbehälters 2 aus
rostfreiem Stahl, mit zylindrischer Form und einem Boden mit
einer Schicht Lithium ausgekleidet, um eine Anode 1 zu
ergeben. Eine Kathode 3 besteht aus porösem Formkörper (85 Vol.-%
Hohlräume), hergestellt durch Druckformen einer Mischung,
umfassend 100 Teile Acetylen-Ruß, 20 Teile einer wäßrigen
Dispersion von Polytetrafluorethylen (Feststoffgehalt 60%),
250 Teile Wasser und 120 Teile Isopropanol in einen Zylinder,
Trocknen des Zylinders mit Heißluft mit 60ºC für 12 h und
3stündiges Abdampfen der flüchtigen Komponenten daraus im
Vakuum bei 150ºC. Die Zelle enthält 3,9 ml an Elektrolyt 4
mit der wie oben angegeben Zusammensetzung. Ein
Trennelement 5 aus Glasfaser ist in zylindrischer Form ausgebildet
und dient zur Trennung der Anode 1 von Kathode 3. Der
Kathodenkollektor 6 ist mit einem Edelstahlstab aufgebaut,
während der Zelldeckel 7 aus rostfreiem Stahl ist, dessen
äußerer Umfang mit dem Öffnungsrand des Zellbehälters 2 durch
Schweißen verbunden ist. Zwischen innerem Umfang des
Zelldeckels 7 und dem Kathodenende 9 ist eine Glasschicht 8
bereitgestellt, die als Isoliermaterial dient, wobei äußerer
und innerer Umfang der Glasschicht 8 jeweils mit dem inneren
Umfang des Zelldeckels 7 und dem äußeren Umfang des
Kathodenendes 9 schmelzverbunden sind, um Dichtung zwischen
Zelldeckel 7 und dem Kathodenende 9 zu ergeben. Der Öffnungsteil
des Zellbehälters 2 wird durch hermetisches Abdichten
verschlossen.
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Beim Zusammenbau der Zelle ist das Kathodenende 9 aus
rostfreiem Stahl in Form einer Röhre, und seine obere Öffnung
dient als Zugang zum Einfüllen des Elektrolyten. Nach dem
Einfüllen des Elektrolyten wird die obere Öffnung gedichtet
durch Zusammenschweißen mit dem oberen Teil des in das
Kathodenende 9 eingesetzten Kathodenkollektors 6. Das untere
Trennelement 10 ist aus Glasfaser-Vliesstoff und dient zur
Trennung der Kathode 3 vom Zellbehälter 2, der auch als
Anodenende zur Verfügung steht. Das obere Trennelement 11 ist
aus Glasfaser-Vliesstoff und dient zur Trennung der Kathode
3 vom Zelldeckel 7, det auch als Anodenende zur Verfügung
steht. Weiter oben im Inneren der Zelle ist eine Luftkammer
12 bereitgestellt, um die Volumenausdehnung des Elektrolyten
bei erhöhter Temperatur zu absorbieren.
Beispiel 2
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von 4-Phenylthiophen (7 10&supmin;&sup4; mol/l) anstelle von
Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 3
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von Thiochroman-4-on (7 10&supmin;&sup4; mol/l) anstelle von
Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 4
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von Thioxanthen-9-on (7 10&supmin;&sup4; mol/l) anstelle von
Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 5
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von 2,4,6-Trichlorbenzothiophen (7 10&supmin;&sup4; mol/l) anstelle
von Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische
Zelle des Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III)
hergestellt.
Beispiel 6
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von 2,4,7-Trichlorbenzothiophen (1 10&supmin;³ mol/l) anstelle
von Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische
Zelle des Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III)
hergestellt.
Beispiel 7
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von 7 10&supmin;&sup5; mol/l Benzothiophen anstelle von 7 10&supmin;&sup4; mol/l,
wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 8
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von 7 10&supmin;³ mol/l Benzothiophen anstelle von 7 10&supmin;&sup4; mol/l,
wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 9
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von 2,6-Di-t-butyl-1,4-benzochinon (7 10&supmin;&sup4; mol/l)
anstelle von Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige
elektrochemische Zelle des Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit
III) hergestellt.
Beispiel 10
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von 1,8-Naphthalsäureanhydrid (1 10&supmin;³ mol/l) anstelle
von Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische
Zelle des Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III)
hergestellt.
Beispiel 11
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von 9,10-Anthrachinon (1 10&supmin;³ mol/l) anstelle von
Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 12
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von Tetrachlorphthalsäureanhydrid (1 10&supmin;³ mol/l)
anstelle von Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige
elektrochemische Zelle des Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit
III) hergestellt.
Beispiel 13
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von 2,3,6,7-Tetrachloranthrachinon (1 10&supmin;³ mol/l)
anstelle von Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige
elektrochemische
Zelle des Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit
III) hergestellt.
Beispiel 14
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von Naphthalin (5 10&supmin;³ mol/l) anstelle von
Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 15
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von Anthracen (5 10&supmin;³ mol/l) anstelle von Benzothiophen,
wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 16
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von Pyren (1 10&supmin;³ mol/l) anstelle von Benzothiophen,
wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 17
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von Pentacen (1 10&supmin;³ mol/l) anstelle von Benzothiophen,
wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 18
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von 1,2,3,4-Dibenzanthracen (5 10&supmin;&sup4; mol/l) anstelle von
Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle
des Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 19
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von Coronen (5 10&supmin;&sup4; mol/l) anstelle von Benzothiophen,
wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 20
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von 2,4,7-Trichlorfluoren (1 10&supmin;³ mol/l) anstelle von
Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle
des Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Vergleichsbeispiel 1
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch ohne jegliche
Zugabe einer aromatischen Verbindung wie Benzothiophen, wurde
eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Vergleichsbeispiel 2
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von chloriertem Polyethylen (0,1 g/l) anstelle von
Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle
des Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
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Die Menge (0,1 g/l) an chloriertem Polyethylen ist nahezu
gleich der Menge (0,094 g/l), die 7 10&supmin;&sup4; mol/l Benzothiophen
wie in Beispiel 1 verwendet entspricht. 7 10&supmin;&sup4; mol/l an
verwendetem chlorierten Polyethylen sind zuviel, so daß sich die
Leistungsfähigkeit der Zelle verschlechtert.
Vergleichsbeispiel 3
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 1, doch unter
Verwendung von Polyethylenoxid (0,1 g/l) anstelle von
Benzothiophen, wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
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Die Menge (0,1 g/l) an Polyethylenoxid ist nahezu gleich der
Menge (0,094 g/l), die 7 10&supmin;&sup4; mol/l Benzothiophen wie in
Beispiel 1 verwendet entspricht. 7 10&supmin;&sup4; mol/l an verwendetem
Polyethylenoxid sind zuviel, so daß sich die
Leistungsfähigkeit der Zelle verschlechtert.
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Die wie in den Beispielen 1 bis 20 und den
Vergleichsbeispielen 1 bis 3 erhaltenen nichtwäßrigen elektrochemischen Zellen
wurden 20 Tage lang bei 60ºC gelagert, und ihre
Entladungscharakteristika wurden untersucht bei kontinuierlicher
Entladung mit einer Belastung von 100 X bei 200ºC.
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Die Entladungscharakteristika der Zellen in Beispiel 1 und
Vergleichsbeispiel 1 sind in Fig. 2 der Begleitzeichnung
gezeigt. (Die Entladungscharakteristika der Zellen in den
Beispielen 3 bis 20 ergeben ähnliche Kurven wie die der Zelle
in Beispiel 1.) Aus Fig. 2 ist klar, daß die Zelle von
Vergleichsbeispiel 1, die keine aromatische Verbindung im
Elektrolyt enthält, deutlichen Spannungsabfall in der
Anfangsphase der Entladung zeigt, während die Zelle in Beispiel 1
keinerlei Spannungsabfall aufweist. Die Zelle, die
chloriertes Polyethylen (Vergleichsbeispiel 2) oder Polyethylenoxid
(Vergleichsbeispiel 3) im Elektrolyten enthielt, ergab hohe
Stromdichte wie z.B. 3,4 mA/cm² unter einer mäßrigen
Belastung von 100 X, so daß keinerlei verhindernde Wirkung auf
den Spannungsabfall zu erzielen war. Somit waren die
Entladungscharakteristika einer solchen Zelle ähnlich denen der
Zelle von Vergleichsbeispiel 1.
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Weiterhin wurden die in den Beispielen 1 bis 20 und den
Vergleichsbeispielen 1 bis 2 erhaltenen Zellen 20 Tage lang bei
60ºC gelagert und einer Messung der Zellspannung nach
Entladung mit einer Belastung von 10 X für 50 ms bei 20ºC
unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt.
Tabelle 1
Beispiel Nr.
In den Elektrolyten eingebrachte aromatische Verbindung
Menge (mol/l)
Spannung nach Entladung mit 10 X Belastung für 50 ms bei 20ºC
Benzothiophen
4-Phenylthiophen
Thiochroman-4-on
Thioxanthen-9-on
2,4,6-Trichlobenzothiophen
2,4,7-Trichlordibenzothiophen
2,6-Di-t-butyl-1,4-benzochinon
1,8-Napthalsäureanhydrid
9,10-Anthrachinon
Tertachlorphthalsäureanhydrid
2,3,6,7-Tetrachloranthrachinon
Tabelle 1 (Fortsetzung)
Beispiel Nr.
In den Elektrolyten eingebrachte aromatische Verbindung
Menge (mol/l)
Spannung nach Entladung mit 10 X Belastung für 50 ms bei 20ºC
Vergleich
Naphthalin
Anthracen
Pyren
Pentacen
1,2,3,4-Dibenzanthracen
Coronen
2,4,7-Trichlorfluoren
Polyethylenchlorid
Polyethylenoxid
-
Wie aus Tabelle 1 ersichtlich, ergab die Zelle des
Vergleichsbeispiels 1, die keine aromatische Verbindung
enthielt, einen hohen Spannungsabfall in der Anfangsphase der
Entladung und ergab eine Spannung von 1,189 V, während die
Zellen der Beispiele 1 bis 22, die eine aromatische
Verbindung enthielten, keinerlei merklichen Spannungsabfall ergaben
und eine Spannung von 1,502 bis 2,149 V lieferten. Die Zellen
der Vergleichsbeispiele 2 und 3, die chloriertes Polyethylen
bzw. Polyethylenoxid enthielten, zeigten 1,203 und 1,200 V,
was annähernd das gleiche Niveau wie in Vergleichsbeispiel 1
ist; somit ergibt sich aus dem Einbringen von chloriertem
Polyethylen oder Polyethylenoxid keinerlei verhindernde
Wirkung auf den Spannungsabfall.
Beispiel 21
-
Eine Mischung, umfassend 100 Teile Acetylen-Ruß, 20 Teile
einer wäßrigen Dispersion von Polytetrafluorethylen
(Feststoffgehalt 60%), 2,3 Teile Pyren, 250 Teile Wasser und 120
Teile Isopropanol, wurde zu einer zylindrischen Form
extrusionsgeformt, und der resultierende Zylinder wurde mit
Heißluft von 60ºC für 12 h und im Vakuum bei 3 h getrocknet, um
einen porösen Formkörper von 10,5 mm Durchmesser, 30 mm Länge
und 85 Vol.-% Hohlräumen zu ergeben. Die in den Kollektor
eingebrachte Menge Pyren war 2,0%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der festen Komponenten im Kollektor.
-
Separat wurden LiCl und AlCl&sub3; in Thionylchlorid gelöst, um
eine Thionylchlorid-Lösung von LiAlCl&sub4; (1,2 mol/l) zu
ergeben.
-
Unter Verwendung des vorstehend hergestellten porösen
Formkörpers als Kathodenkollektor 3 und der vorstehend
hergestellten Thionylchlorid-Lösung von LiAlCl&sub4; (3,9 ml) als
Elektrolyt 4 wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III), wie in Fig. 1
gezeigt, hergestellt. Die theoretische Elektrizitätsmenge
betrug 2,215 mAh.
Beispiel 22
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Abänderung der Menge Pyren auf 7%, wurde eine nichtwäßrige
elektrochemische Zelle des Thionylchlorid/Lithium-Systems
(Einheit III) hergestellt.
Beispiel 23
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von 1,2-Benzanthracen (2%) anstelle von Pyren (2%),
wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 24
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von Perylen (2%) anstelle von Pyren (2%), wurde eine
nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 25
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von Pentacen (5%) anstelle von Pyren (2%), wurde eine
nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 26
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von Benzo[a]pyren (5%) anstelle von Pyren (2%), wurde
eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 27
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von 1,2,5-Dibenzanthracen (3%) anstelle von Pyren (2%),
wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 28
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von Coronen (5%) anstelle von Pyren (2%), wurde eine
nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 29
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von Coronen (10%) anstelle von Pyren (2%), wurde eine
nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 30
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von Anthracen (1,2%) anstelle von Pyren (2%), wurde eine
nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 31
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von Anthracen (5%) anstelle von Pyren (2%), wurde eine
nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 32
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von Benzothiophen (1%) anstelle von Pyren (2%), wurde
eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 33
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von 2,4,6-Trichlorbenzothiophen (1,5%) anstelle von
Pyren (2%), wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle
des Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 34
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von 9,10-Anthrachinon (2,5%) anstelle von Pyren (2%),
wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle des
Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
Beispiel 35
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In der gleichen Weise wie in Beispiel 21, doch unter
Verwendung von 2,3,6,7-Tetrachloranthrachinon (3%) anstelle von
Pyren (2%), wurde eine nichtwäßrige elektrochemische Zelle
des Thionylchlorid/Lithium-Systems (Einheit III) hergestellt.
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Jede Zelle, wie erhalten in den Beispielen 21 bis 35 und den
Vergleichsbeispielen 1 bis 3, wurde ohne vorherige Entladung
oder nach 60% Entladung 20 Tage lang bei 60ºC gelagert. Die
so gelagerte Zelle wurde bei einer Belastung von 10 X 50 ms
lang bei 20ºC entladen und einer Messung der Spannung des
geschlossenen Stromkreises unterzogen. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 2 gezeigt.
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Auch wurde jede wie in den Beispielen 21 bis 35 und in den
Vergleichsbeispielen 1 bis 3 erhaltene Zelle einer Messung
der abgegebenen Elektrizitätsmenge nach Entladung mit einer
Belastung von 300 X unmittelbar nach der Herstellung (d.h.,
vor der Lagerung) sowie nach 20tägigem Lagern bei 80ºC
unterzogen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
Tabelle 2
Beispiel Nr.
Aromatische Verbindung
Eingebracht in
Menge (%)
Spannung des geschlossenen Stromkreises nach Entladung mit
10 X Belastung nach 20 d Lagerung bei 60ºC (V)
Vor Entladung
Nach 60% Entladung
Pyren
1,2-Benzanthracen
Perylen
Pentacen
Benzo[a]pyren
1,2,5,6-Dibenzanthracen
Coronen
Kollektor
Tabelle 2 (Fortsetzung)
Beispiel Nr.
Aromatische Verbindung
Eingebracht in
Menge (%)
Spannung des geschlossenen Stromkreises nach Entladung mit
10 X Belastung nach 20 d Lagerung bei 60ºC (V)
Vor Entladung
Nach 60% Entladung
Vergleich
Coronen
Anthracen
Benzothiophen
2,4,6-Trichlorbenzothiophen
9,10-Antrachinon
2,3,6,7-Tetrachloranthrachinon
Polyethylenchlorid
Polyethylenoxid
Kollektor
Elektrolyt
Tabelle 3
Beispiel Nr.
Vor der Lagerung
Entladung nach 20 Tagen Lagerung bei 80ºC
Elektrizitätsmenge (mAh)
Verhältnis zu Vergleichsbeispiel
Retention vor Lagerung
Vergleich
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Aus Tabelle 2 geht hervor, daß nach Entladung nicht
entladener Zellen mit einer Belastung von 10 X für 50 ms nach
20tägiger Lagerung bei 60ºC, diejenigen ohne jegliche
eingebrachte aromatische Verbindung (Vergleichsbeispiei 1) einen
hohen Spannungsabfall ergeben, d.h., bei geschlossenem
Stromkreis eine Spannung von 1,189 V zeigen, während diejenigen
mit eingebrachter aromatischer Verbindung (Beispiel 21 bis
35) keinen merklichen Spannungsabfall ergeben, d.h., bei
geschlossenen Stromkreis eine Spannung von etwa 1,9 bis 2,2 V
zeigen. Ebenso ergeben bei entladenen Zellen nach einer
Entladung von 60% unter den gleichen Bedingungen wie oben nach
20tägiger Lagerung bei 60ºC diejenigen mit eingebrachter
aromatischer Verbindung (Beispiele 21 bis 35) keinen
merklichen Spannungsabfall, d.h., zeigen einen geschlossenen
Stromkreis von etwa 1,9 bis 2,3 V. Beim Einbringen von
chloriertem Polyethylen (Vergleichsbeispiel 2) oder
Polyethylenoxid (Vergleichsbeispiel 3) ergibt sich - selbst im Falle
nicht entladener Zellen - ein merklicher Spannungsabfall.
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Aus Tabelle 3 geht hervor, daß die
Entladungselektrizitätsmenge der Zellen mit eingebrachter aromatischer Verbindung
(Beispiele 21 bis 35) vor der Lagerung nahezu gleich oder
größer ist als die der Zellen ohne eingebrachte aromatische
Verbindung (Vergleichsbeispiel 1). Somit ergibt sich aus dem
Einbringen einer aromatischen Verbindung keine Verminderung
der Entladungselektrizitätsmenge.
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Aus Tabelle 3 geht auch hervor, daß diejenigen Zellen, in die
eine aromatische Verbindung mit 4 oder mehr Benzol-Ringen
(Beispiele 21 bis 35) eingebracht ist, hohe Retention (94 bis
97%) der Entladungselektrizitätsmenge selbst bei 20tägiger
Lagerung bei 80ºC zeigen (Beispiele 21 bis 28) und keinerlei
merkliches Nachlassen dieser hohen Retention selbst bei
Verwendung in größerer Menge bewirken (Beispiele 21 und 22).