DE2933497B2 - Galvanische Zelle - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine als Gleichstromquelle dienende galvanische Zelle, die als negative Elektrode
ein Leichtmetall, beispielsweise ein Alkalimetall oder Aluminium, einen Elektrolyten, in dem die negative
Elektrode nicht gelöst wird, und eine positive Elektrode aus einem Polykohlens'offfluo' kl (CFx),, aufweist
Zellen dieser Art wet Jen beispielsweise beschrieben
in den DE-OS 1919394 und 358550, der DE-AS
19 17 907 und der US-PS 37 00 502. Bezüglich der für die
positive Elektrode dieser bekannten Zellen verwendeten Polykohlenstofffluoride (CFJn ist jedoch zu bemerken, daß diese keine stöchometrische Zusammensei-
zung aufweisen und stets nur ein ungefährer Wert für χ in der genannten, lediglich empirischen Formel eingesetzt werden kann. Dies hat seine Ursache in der
Herstellung der Polykohlenstofffluoride durch direkte Fluorierung von graphitischem Material, wobei einerseits Produkte, bei denen χ gleich oder kleiner 1 ist, die
neben CF noch nicht umgesetzten Kohlenstoff sowie CF2 und CFj enthalten, und andererseits Produkte
erhalten werden, bei denen χ größer 1 ist, die neben CF
ebenfalls CF2 und CF1 enthalten. so
Es ist weiterhin bekannt, daß Polykohlenstoffmonofluorid der Formel (CF)n in der das Verhältnis von
Kohlenstoff zu Fluor 1 beträgt und π eine ganze Zahl ist,
durch Umsetzung von Kohlenstoffmaterial oder Graphit mit Fluor bei einer Temperatur von etwa 410° bis η
6300C in einer Atmosphäre aus Fluor, Halogenfiuorid
oder deren Gemisch oder ihrem Gemisch mit einem Inertgas oder Luft erhalten wird. Bekanntlich hat das
vorstehend genannte Polykohlenstoffmonofluorid eine solche Struktur, daß Fluoratome, die in die Zwischen- w
schichtabstände zwischen den Gitterschichten eingeführt werden, die für Graphit oder Kohlenstoff
charakteristisch sind, durch Bildung eines Elektronenpaars aus einem Valenzelektron des Fluoratoms und
einem überschüssigen Valenzelektron der Kohlenstoff- «
atome kovalent an die Kohlenstoffatome gebunden werden. Das vorstehend beschriebene Polykohlenstoffmonofluorid (CF)n wird auf Grund seiner besonderen
Eigenschaften auf den verschiedensten technischen Gebieten für Anwendungen als aktive Massen in
galvanischen Zellen, als Schmiermittel, Antinetzmittel,
korrosionsbeständiges, wasser- und ölabvveisendes Material usw. äußerst hoch geschätzt Insbesondere auf
dem Gebiet der galvanischen Zellen ist Polykohlenstoffmonofluorid als aktives Material bekannt, mit der eine
Priinärzelle mit hoher Energiedichte und langer Lagerbeständigkeit, bei der ein Spannungsabfall durch
Entladung über einen langen Zeitraum kaun. festgestellt
wird, erhalten wird. In diesem Zusammenhang ist jedoch
zu bemerken, daß galvanische Zellen in denen eine Verbindung der Formel (CF)n als aktive Masse
verwendet wird, den Nachteil einer verhältnismäßig niedrigen Spannung aufweisen.
Das üblicherweise bekannte Polykohlenstoffmonofluorid (CF)n weist weitere große Nachteile bei seiner
Herstellung auf. Beispielsweise liegt die Temperatur der thermischen Zersetzung von (CF)n äußerst dicht bei der
Temperatur, die zur Bildung von (CF)„ angewendet
wird. Wenn beispielsweise Petrolkoks (der durch Wärmebehandlung nicht graphitisiert wird) als Kohlenstoffmaterial verwendet und mit Fluor umgesetzt wird,
entsteht das gewünschte (CF)n durch Umsetzung bei 4000C während einer Zeit von mehreren Stunden, aber
das hierbei erhaltene (CF)n zersetzt sich leicht bei 450° C
Wenn natürlicher Graphit als Kohlenstoffmaterial verwendet und <nit Fluor umgesetzt wird, wird das
gewünschte (CF)n durch Umsetzung bei 600° C für 48 Stunden erhalten, aber das erhaltene (CF)n zersetzt sich
leicht bei 6100C Im allgemeinen beträgt der Unterschied zwischen der Temperatur der Bildung von (CF)n
und der Zersetzungstemperatur nur etwa 10° bis etwa 50° C Es ist weiter zu bemerken, daß sowohl die
Bildungsreaktion von (CF)n als auch seine Zersetzungsreaktion exotherm ist Mit fortschreitender Bildung von
(CF)n steigt somit die Temperatur des Reaktionssystems zwangsläufig, und gleichzeitig wird die teilweise
gebildete (CF^Komponente mit niedriger Kristallinität zersetzt, und durch diese Zerrctzungsreaktion wird
weitere Wärme erzeugt und die Temperatur des Reaktionssystems weiter erhöht Dies hat zur Folge, daß
die Zersetzung des gebildeten (CF)n beschleunigt wird,
und gelegentlich steigt die Temperatur des gesamten Reaktionssystems bis über die Zersetzungstemperatur
des gebildeten (CF)n, wodurch das gesamte gebildete
(CF)n vollständig zu amorphem Kohlenstoff und gasförmigen Fluorkohlenstoffen wie CF4 zersetzt wird.
Demzufolge ist die Ausbeute an (CF)n äußerst niedrig. Aus diesem Grunde wurden zur Gewinnung von (CF)n in
höherer Ausbeute Versuche gemacht, die Temperatur des Reaktionssystems immer bei der Temperatur der
Bildung von (CF)n zu halten und die Reaktion in
mehreren Stufen durchzuführen. Die erstgenannte Maßnahme, d.h. die Regelung de- Temperatur des
Reaktionssystems trifft jedoch auf Schwierigkeiten, und die letztgenannte Maßnahme ergibt einen komplizierten Prozeß. Keine dieser Maßnahmen ist zweckmäßig
und durchführbar. Daher wird zur Zeit (CF)1, in einer
niedrigen Ausbeute von nur wenigen Prozent, bezogen auf das eingesetzte Fluor, und einigen zehn Prozent,
bezogen auf das eingesetzte Kohlenstoffmaterial, hergestellt.
Wie bereits erwähnt, ist die Herstellung von (CF)n
zwangsläufig und in nachteiliger Weise von der Neigung der Verbindung zur Zersetzung begleitet Wenn daher
die Umsetzung eines Kohlenstoffmaterials mit Fluor in einem geschlossenen System durchgeführt wird, wird
der Fluorpartieidruck in den Grenzfläcbenbereiehen
der Reaktion durch die Anwesenheit von gasförmigen Fluorkohlenstoffen, die durch Zersetzung des gebildeten (CF)n entstehen, erniedrigt. Dies föhn zu einer
äußerst starken Verringerung der Bildungsgeschwindigkeit von (CF)n, wodurch kaum eine Verbindung (CF)n
gebildet wird Aus diesem Grunde wird gewöhnlich ein sog, Fluorfließverfahren zur Herstellung von (CF)n
angewendet Aber auch beim Fließverfahren ist die auf eingesetztes Fluor bezogene Ausbeute an (CF)n extrem
niedrig. Außerdem wird das nicht umgesetzte Fluor abgeleitet und gewöhnlich verbrannt, so daß ein hoher
Verlust an teurem Fluor entsteht Da ferner die Reaktion zur Herstellung von (CF)n zur Verkürzung der
Reaktionszeit im allgemeinen bei verhältnismäßig hohen Temperaturen von beispielsweise etwa 550° bis
6300C durchgeführt wird, ergibt sich durch das bei
hoher Temperatur befindliche Fluorgas eine starke Korrosion des Reaktionsgefäßes, die vom Standpunkt
der chemischen Verfahrenstechnik nicht außer acht gelassen werden kann.
Wie die vorstehenden Ausführungen zeigen, ist ebenfalls durch die Schwierigkeiten bei se-ner Herstellung die praktische Verwendung von Polykohlenstoffmonofluorid (CF)n als Kathodenmaterial in galvanische
Zellen äußerst begrenzt ~
Es wurde bereits eine vollständig neue Verbindung, Poiydikohlenstoffmonofluorid (C2F)n, dessen Eigenschaften mit denen von (CF)n vergleichbar sind,
vorgeschlagen. In diesem Zusammenhang ist zu jo bemerken, daß das neue Poiydikohlenstoffmonofluorid
(C2F)n überraschenderweise in einer Ausbeute bis zu
100% im Gegensatz zu Polykohlenstoffmonofluorid, das
nur in extrem niedrigen Ausbeuten erhältlich ist hergestellt werden kann.
Die neue Verbindungen das Polykohlenstoffmonofluorid der Formel (CiF)n hat einen theoretischen
Fluorgehalt von nur 44,2 Gew.-% gegenüber dem theoretischen Fluorgehalt des üblichen Polykohlenstoffmonofluorids (CF)n von etwa 613 Gew.-%. Dennoch
weist Po'ydikohlenstoffmonofluorid (C2F)n überraschenderweise bei Verwendung als aktive Masse in
galvanischen Zellen eine hohe Entladungsspannung im Vergleich zu Polykohlenstoffmonofluorid (CF), auf. Der
vorliegenden Erfindung liegt diese neue Erkenntnis zugrunde.
Die Erfindung Hellt sich demgemäß die Aufgabe, eine
galvanische Zelle, bei der ein fluoriertes Kohlenstoffmaterial als positive Elektrode verwendet wird, die hohe
Spannung und gute Entladungscharakteristiken bei- w spielsweise in bezug auf flachen Verlauf der Entladungsspannung, hohe Energiedichte, aber keinen Streuverlust
aufweist und mit niedrigen Kosten herstellbar ist, verfügbar zu machen.
Die Erfindung wird nachstehend ausführlich unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben.
Fig.1 ist eine graphische Darstellung, die die
Beziehungen zwischen den Reaktionstemperaturen und den F/C-Verhältnissen der durch Reaktion zwischen
natürlichem Graphit und Fluor erhaltenen Produkte w) veranschaulicht
Fig.2 zeigt die Röntgenpulvefdiagfämme der bei
verschiedenen Reaktionstemperaturen hergestellten fluorierten Kohlenstoffprodukte.
Fi g. 3 ist eine graphische Darstellung, in der auf der
Grundlage der Röntgenpulverdiagramme die Abstände zwischen den Schichten {da>\) und die Halbwertbreiten
(0ooi) der Produkte in Abhängigkeit von den Reaktionstemperaturen aufgetragen sind.
F i g. 4 ist eine graphische Darstellung der jeweiligen Beziehungen zwischen der Spannung bei Offenem
Stromkreis und der prozentualen Entladung für (CF)n und (C2F)n-Elektroden.
Fi g. 5 zeigt die Potentialabtastkurven für (CF)n- und
(C2F)„-Elektroden.
Fig,6 zeigt galvanostatische Entladekurven einer
(CF)rElektrode bei verschiedenen Stromdichten.
Fig.7 zeigt galvanostatische Entladekurven einer
(C2F)n-Elektrode bei verschiedenen Stromdichten.
Gegenstand der Erfindung ist eine galvanische Zelle mit einer negativen Elektrode, die als aktive Masse ein
Leichtmetall aufweist einem Elektrolyten und einer positiven Elektrode, die als hauptsächliche aktive Masse
ein Poiydikohlenstoffmonofluorid der Formel (C2F)n mit
einer Kristallstruktur aufweist in der Schichten mit einem Abstand der Schichten von etwa 03 nm unter
Bildung einer Packungsstruktur übereinander angeordnet sind, wobei die Kristallstruktur einen Peak bei etwa
10°, gerechnet als Winke! 2Θ, ir? Röntgenpulverdiagramm zeigt.
Unter Bezugnahme auf Fig.1 bis Fig.3 werden
nachstehend das neue Poiydikohlenstoffmonofluorid (C2F)n und das Verfahren zu seiner Hei stellung
erläutert
In r i g. 1 sind die F/C-Verhältnisse der Produkte, die
durch Umsetzung von natürlichem Graphit (hergestellt in Madagaskar, Reinheit mehr als 99%) einer Siebgröße
von 62 bis 74 μΐη mit Fluor unter einem F2-DrUCk von
266 mbar hergestellt worden sind, in Abhängigkeit von den angewendeten Reaktionstemperaturen graphisch
dargestellt Die Werte in der folgenden Tabelle entsprechen der graphischen Darstellung von F i g. 1.
Beziehungen zwischen den Reaktionstemperaturen und
den F/C-Verhältnissen der Produkte (Bruttoformeln)
(Natürlicher Graphit, 62 bis 74 ijtm; F2 = 266 mbar)
Temperatur °C | Reaktionszeil | Brultofoiinei |
375 | 120 Std. | CF0,. |
400 | 50 Std. | CF061 |
450 | 10 Std. | CF067 |
450 | 70 Std. | CF067 |
475 | 5 Std. | CF07| |
475 | 50 Std. | CF072 |
500 | 150 Min. | CF082 |
525 | lüO Min. | CF088 |
550 | 50 Min. | CF090 |
570 | 40 Min. | CF119, |
570 | 120 Std. | CF093 |
600 | 20 Min. | CF096 |
600 | 140 Std. | CF097 |
640 | 5 Std. | CF, |
Wie Tabelle 1 und Fig.! zeigen, nähen sich das
Verhältnis F/C tr it steigender Reaktionstemperatur dem Wert 1. Das bei verhältnismäßig niedriger
Temperatur von beispielsweise 375°C erhaltene Pro-
dukt hat ein F/C-Verhältnis von 0,58 (CFo.w) und ist
schwarz. Hierbei ist zu bemerken, daß, wenn das Produkt mit diesem F/C-Verhältnis von 0,58 einmal
gebildet worden ist, das F/C-Verhältnis sich überraschenderweise nicht mehr ändert, auch wenn das -,
Produkt einer weiteren Wärmebehandlung bei 60O1C für eine Dauer bis zu 120 Stunden in einer
Fluoratmosphäre unterworfen wird. Nur die Farbe des Produkts geht von schwarz in weiß über.
F i g. 2 zeigt die Röntgenpulverdiagramme der Pro- n>
dukte, deren Werte in Tabelle I und F i g. I genannt bzw. dargestellt sind. In F i g. 3 sind auf der Grundlage der in
Fig. 2 dargestellten Röntgenpulverdiagramme die Abstände der Schichten (d»i) und Halbwertbreiten
{ßm\) in Abhängigkeit von den Reaktionslemperaturen ι-,
dargestellt. Wie Fig. 2 und Fig. 3 deutlich zeigen, verschiebt sich die Lage des auf die Beugung (001)
zurückzuführenden Kurvengipfels zur Seite des kleinen Beugungswinkels, und die Halbwertbreite ändert sich
cucnfdiis iViii inikciiuci RcäktiufiMeiiiperaiur. Der >i>
Abstand der Schichten bei dem durch Umsetzung bei 640°C erhaltenen Produkt beträgt 0,585 ηm und
entspricht dem Abstand von (CF)n, während der
Abstand der Schichten bei dem durch Umsetzung bei 375 C erhaltenen Produkt 050 ηm beträgt. Die _>-,
Produkte, die durch Umsetzung bei Temperaturen, die zwischen den genannten Werten liegen, erhalten
worden sind, haben verschiedene Abstände der Schichten, die im Bereich zwischen 0385 und 0,90 nm
liegen. Die Halbwertbreite der Beugung (001) wird mit m
steigender Reaktionstemperatur größer und hat ihr Maximum bei einer Reaktionstemperatur von etwa
4800C. worauf sie mit weiterer Steigerung der
Reaktionstemperatur kleiner wird. In den Bereichen zwischen den Reaktionstemperaturen von 375° bis j-,
6403C weisen die gebildeten Produkte im wesentlichen die C>F-Stöchiometrie und die CF-Stöchiometrie auf.
Wenn die Beugungslinien (001) der durch Umsetzung bei Temperaturen im Bereich zwischen 375° und 640"C
erhaltenen Produkte unter Verwendung des Lorentz- 4»
Abweichungsfaktors korrigiert werden, zeigt es sich, daß die Beugungslinien aus der Beugungslinie von
(CjF)" mi' einem Maximum bei etwa 10° (2 Θ) und der
Beugungslinie von (CF)» mit einem Maximum bei 133°
(2 Θ) bestehen. 4-,
Die Daten in F i g. 1 bis F i g. 3 bestätigen eindeutig die Bildung einer neuen chemischen Verbindung,
nämlich Poiydikohlenstoffmonofluorid der Formel (CjF)n. mit einer Kristallstruktur, in der Schichten mit
einem Abstand von 0,9 nm unter Bildung einer yj Packungsstruktur übereinander angeordnet sind, wobei
die Kristallstruktur einen Peak bei etwa 10°, gerechnet als Winkel 2 Θ, im Röntgenpulverdiagramm aufweist.
Das spezifische Gewicht von (CjF)n beträgt etwa 2,8,
während das von (CF)n etwa 2,7 beträgt
Die Polydikohlenstoffmonofhjoride (CjF)n können
durch Umsetzung eines feinteiligen Kohlenstoffmaterials mit einem Franldinschen P-Wert von etwa 0 bis 0,6
mit Fluor bei einer Temperatur von 300 bis 500° C bis zu vollständiger Fluorierung des feinteiligen Kohlenstoff- &o
materials hergestellt werden (siehe Reissue-PatentanmeldungzuUS-PS41
39 474).
Bei der Fluorierungsreaktion des feinteiligen Kohlenstoffmaterials
ist der Reaktionstemperaturbereich von 300° bis 500° C äußerst wichtig und entscheidend für die b5
Bildung von Poiydikohlenstoffmonofluorid, d. h. (CjF)n.
Wenn die Reaktionstemperatur unter 3000C liegt, geht
die Reaktion nicht vonstatten. Wenn andererseits die
Reaktionstemperatur über 500°C liegt, findet bevorzugt Bildung von (CF)n statt, so daß die gebildete (CjF)„-Menge
gering ist. Außerdem neigt das gebildete Produkt bei einer Reaktionstemperatur von mehr als 5000C leicht zu
Zersetzung. Die Folge ist eine erhebliche Verschlechterung der Ausbeute.
Die Kristallinität des als Ausgangsmaterial verwendeten feinteiligen Kohlenstoffmaterials ist ebenfalls
entscheidend wichtig für die Bildung von (CjF)n. Die
Kristallinität eines Kohlenstoffmaterials kann als Franklinscher P-Wert ausgedrückt werden. Der l'ranklische
P- Wert wird durch die Formel
Of002, = 3,440-0,086(1 -P2)
definiert, worin rtj-xv.) der Abstand der Schichten (002) ist
(R. E. Franklin. Proc. Roy. Soc. A 2O9[I95I] 196). Für die
Gewinnung von (CjF)n sollte der Franklinsche P-Wert
des Kohlenstoffmaterials im Bereich von 0 bis 0,6 liegen. Das Kohlenstoffmaterial mit einem Franklinschen
F-Weri von G ist vollständig kristallin. Bei dem repräsentativen Beispiel handelt es sich um natürlichen
Graphit aus Madagaskar-Mineralien. Wenn das Kohlenstoffmaterial einen Franklinschen P-Wert von mehr
als O.b hat, geht die Bildungsreaktion von (CF)n schnell
vonstatten, wobei kein (CjF)n gebildet wird. Wie bereits
erwähnt, wird für die Herstellung von (CjF)n natürlicher
Graphit besonders bevorzugt. Graphitisierte Kohlenstofmaterialien mit einem Franklinschen P-Wert von
0.6 odc. weniger, z. B. Petrolkoks, der einer Wärmebehandlung
bei etwa 2000 bis 3000°C für etwa 10 bis 120
Minuten in einem Graphitisierungsofen unterworfen worden ist, gehören ebenfalls zu den bevorzugten
Ausgangsmaterialien. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß bei Verwendung dieser graphitisierten
Kohlenstoffmaterialien wie hitzebehandeltem Petrolkoks die Produkte eine verhältnismäßig große Menge
an peripheren CFj-Gruppen und CFj-Gruppen enthalten, da Petrolkoks eine verhältnismäßig kleine Teilchengröße
hat.
Die Reaktionszeit ist nicht entscheidend wichtig. Zur Herstellung des für die Zwecke der Erfindung zu
verwendenden (CjF)n ist es wesentlich, daß die
Umsetzung des feinteiligen Kohlenstoffmaterials mit Fluor durchgeführt wird, bis vollständige Fluorierung
des feinteiligen Kohlenstoffmaterials erreicht ist, d. h. bis durch weiteres Erhitzen des Produkts in der
Fluorgasatmosphäre kein Anstieg des Fluorgehalts des Produkts mehr bewirkt wird. Die zur vollständigen
Fluorierung des feinteiligen Kohlenstoffmaterials erforderliche Zeit ist verschieden in Abhängigkeit von der
Reaktionstemperatur, der Kristallinität und Teilchengröße des kohlenstoffhaltigen Materials und dem L ruck
der Fluoratmosphäre, jedoch liegt sie im allgemeinen zwischen 10 Minuten und 150 Stunden. Wenn die
Fluorierung des feinteiligen Kohlenstoffmaterials nicht vollständig ist, enthalten die Produkte natürlich nicht
umgesetztes KohlenstoffmateriaL In diesem Zusammenhang
ist zu bemerken, daß bei den gemäß der US-PS 35 36 532 angewandten Reaktionstemperaturen
und Reaktionszeiten die darin beschriebenen Produkte (CFr)n. worin x<
1,0, nicht stöchiometrisch, sondern nur empirisch sind und nicht umgesetztes Kohlenstoffmaterial
enthalten.
Die Teilchengröße des feinteiligen Kohlenstoffmaterials ist ebenfalls nicht entscheidend wichtig. Wenn
jedoch die Teilchen zu groß sind, sind äußerst lange Reaktionszeiten für die vollständige Fiuorierung des
feinteiligen Kohlenstoffmaterials erforderlich. Wenn
andererseits die Teilchengröße zu klein ist. verläuft die Reaktion bevorzugt in Richtung der Bildung von (CF)n,
wodurch der Anteil des (C2F)n im Produkt verringert
wird. Im allgemeinen liegt die Teilchengröße des feinteiligen Kohlenstoffmaterials vorzugsweise im Be- -,
reich von I bis 150μηι, insbesondere im Bereich von 20
bis 100 μηι, wobei eine Teilchengröße im Bereich von 30
bis 80 μηι besonders bevorzugt wird.
Dei Druck des Fluorgases ist ebenfalls nicht entscheidend wichtig. Allgemein kann gesagt werden, in
daß zwar der Gehalt an (C2F)n im Produkt um so höher
ist, je höher der Fluordruck ist, jedoch ein Reaktionsgefäß, das einem sehr hohen Druck der Fluoratmosphäre
bei den angewandten Temperaturen widersteht, nicht verfügbar ist. Im allgemeinen wird als Werkstoff für das η
Reaktionsgefäß am zweckmäßigsten Nickel oder eine Nickellegierung, z. B. Monel-Metall, verwendet.
Aus diesem Grunde wird der Fluorgasdruck vorteilhaft im Bereich von67 mbarbis 1,5 bargehalten.
Die optimalen Temperaturbedingungen für die Gewinnung des für die Zwecke der Erfindung zu
verwendenden (C2F)n variieren leicht mit der Kristallinitat
des zu verwendenden Kohlenstoffmaterials. Wenn der Franklinsche P-Wert 0 bis etwa 0,10 beträgt, liegt
die optimale Reaktionstemperatur bei 350 bis 500°C. n
Bei einem Franklinschen P-Wert von etwa 0,11 bis 0,45
beträgt die optimale Reaktionstemperatur 320° bis 450° C. Wenn der Franklinsche P-Wert etwa 0,46 bis 0,60
beträgt, liegt die optimale Reaktionstemperatur bei 300° bis 420° C. Wie bereits erwähnt, ist die Reaktions- jo
zeit verschieden in Abhängigkeit von der Reaktionstempe.utur usw. Im allgemeinen kann beispielsweise bei
einer Reaktionstemperatur von etwa 350°C die Reaktionszeit vorzugsweise im Bereich von 50 bis 150
Stunden liegen. Wenn die Reaktion bei etwa 500° C J5
durchgeführt wird, beträgt die Reaktionszeit zweckmäßig 10 bis 100 Minuten.
Um selektiv nur ein Polydikohlenstoffmonofluorid der Formel (C2F)n zu erhalten, wird die Reaktionstemperatur
weiter begrenzt. Sie ist verschieden in Abhängigkeit von dem Franklinschen P-Wert des zu verwendenden
Kohlenstoffmaterials. Wenn der Franklinsche P-Wert 0 bis etwa 0,10 beträgt, liegt die Reaktionstemperatur
vorzugsweise bei 350° bis 400° C Bei einem Franklinschen P-Wert von etwa 0,11 bis etwa 0,45
beträgt die Reaktionstemperatur vorzugsweise 320° bis 360° C. Wenn der Franklinsche P- Wert etwa 0,46 bis 0,6
beträgt, liegt die Reaktionstemperatur vorzugsweise bei 300° bis 340° C.
Gemäß der Erfindung kann als aktive Masse der so positiven Elektrode auch eine (CjFJ-reiche Polykohlenstofffluoridmasse
verwendet werden, die im wesentlichen die C2F-Stöchiometrie und CF-Stöchiometrie
arfweist, wobei der Anteil der C2F-Stöchiometrie mehr
als 50 Mol-%, bezogen auf die Masse, beträgt Es wurde überraschenderweise gefunden, daß die Ausbeute der
Komponente mit CF-Stöchiometrie in der durch Umsetzung bei einer Temperatur von 500° C oder
weniger erhaltenen (CjFVreichen Polykohlenstofffluoridmasse
ebenfalls 100%, bezogen nicht nur auf das Kohlenstoffmaterial, sondern auch auf das Fluorid,
beträgt Es findet keinerlei Zersetzung des Produkts statt
In der galvanischen Zelle gemäß der Erfindung wird,
wie bereits erwähnt, eine positive Elektrode verwendet die als hauptsächliche aktive Masse ein Polydikohlenstoifmonofiuorid
der Formel (C2F)n aufweist Eine
solche positive Elektrode kann wie folgt hergestellt werden: Beispielsweise wurde pulverförmiges Polydikohlenstoffmonofluorid
(C2F)n, das durch Umsetzung
von natürlichem Graphit mit Fluor bei 375°C unter einem Fluordruck von 1010 mbar für 120 Stunden
hergestellt worden war, mit einem elektrisch leitfähigen Mittel, z. B. Kohlenstoff pulver, Acetylenruß od. dgl., und
einem Bindemittel, z. B. pulverförmigen Polyäthylen oder Fluorpolymerisat, z. B. Polytetrafluoräthylen, oder
einem Blähgraphit, unter Bildung eines Gemisches der aktiven Masse für eine positive Elektrode gemischt.
Dieses Gemisch läßt sich leicht zur Bildung einer positiven Elektrode in eine bestimmte Form pressen.
Der als elektrisch leitfähiges Mittel dienende Ruß oder Acetylenruß kann in einer Menge von etwa 3 bis 20
Gew.-%, vorzugsweise etwa 8 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch der aktiven Masse, verwendet werden.
Das Bindemittel kann in einer Menge von etwa 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch der aktiven Masse,
verwendet werden. Ein geblähter Graphit kann nicht nur ais Bindemittel, sondern auch als elektrisch
leitfähiges Material dienen. Eine geeignete Menge des zur Ausübung beider Funktionen verwendeten geblähten
Graphits beträgt etwa 25 bis 75 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch der aktiven Masse. Es erübrigt sich die
Feststellung, daß die elektrochemische Leistung der aus diesem Gemisch hergestellten positiven Elektrode um
so besser ist, je höher der (C2F)„-Gehalt des Gemisches
der aktiven Masse ist Es ist jedoch auch möglich, ein etwa 25 Gew.-% (C2F)n enthaltendes Gemisch zu
verwenden, um eine positive Elektrode zu bilden, die ihre Funktion bei der vorgesehenen Verwendung einer
galvanischen Zelle gemäß der Erfindung in ausreichendem Maße erfüllt. In diesem Zusammenhang ist zu
bemerken, daß die dem Gemisch zugesetzte Menge des elektrisch leitfähigen Mittels bei Verwendung von
(C2F)n kleiner sein kann als bei Verwendung von (CF)n,
da Polydikohlenstoffmonofluorid (C2F)n eine höhere
elektrische Leitfähigkeit als Polykohlenstoffmonofluorid (CF)n hat, so daß es möglich ist, den (C2F)„-Gehalt
des Gemisches für eine positive Elektrode vorteilhaft zu steigern. Die positive Elektrode wird einfach durch
Pressen des Gemisches vorzugsweise um ein metallisches Verstärkungsglied aus einem zentralen Nickelnetz
hergestellt Dieses Verstärkungsglied kann auch ein beliebiges Metallnetz oder -rost, eine perforierte Platte
oder Gitterplatte sein oder aus Kohlenstoffasern bestehen.
Die negative Elektrode, die in Kombination mit der vorstehend beschriebenen positiven Elektrode, die als
hauptsachliche aktive Masse ein Polydikohlenstoffmonofluorid (CzF)1, enthält zu verwenden ist kann aus
einem Leichtmetall oder einer Leichtmetallegierung hergestellt werden. Als Beispiele sind Alkalimetalle, z. B.
Lithium und Natrium, Erdalkalimetalle, z. B. Magnesium und Calcium, Aluminium und Legierungen, die eines der
vorstehend genannten Metalle als Hauptkomponente enthalten, zu nennen.
Der in der galvanischen Zelle gemäß der Erfindung zu verwendende Elektrolyt hängt von der Art des Metalls
der negativen ElektiOde ab und stellt gewöhnlich ein nichtwäßriges System dar. Die Konzentration des
Elektrolyten ist nicht entscheidend wichtig und kann so gewählt werden, daß hohe elektrische Leitfähigkeit
erzielt wird. Als gelöster Stoff des Elektrolyten können verschiedene Verbindungen beispielsweise LiClO*,
KPF6, IiAlCU u. dgL verwendet werden. Als nichtwäßrige
Lösungsmittel des Elektrolyten eignen sich verschiedene Verbindungen, beispielsweise Propyiencarbonat,
Älhylencarbonat, Dimethylformamid, Tetrahydrofuran,
Dimethylsulfoxid, Dimethylsutfit, t,2-Dimethoxyäthan,
Methylformiat und Acetonitril.
Die galvanische Zelle gemäß der Erfindung mit einer negativen Elektrode, die als aktive Masse ein Leichtmelall aufweist, einem Elektrolyten und einer positiven
Elektrode, die als hauptsächliche aktive Masse ein Polydikohlenstoffmonofluorid der Formel (CjF)n enthält, hat ausgezeichnete Eigenschaften in bezug auf
Energiedichte, Ausnutzung der aktiven Masse, flachen Verlauf der Entladungsspannung und Lagerbeständigkeit.
Es ist ferner besonders zu bemerken, daß die galvanische Zelle, in der (QF)n als aktive Masse der
positiven Elektrode gemäß der Erfindung verwendet ΐϊ
wird, eine höhere Spannung als die Zelle aufweist, in der (CF)n als aktive Masse der positiven Elektrode
verwendet wird. Die galvanische Zelle dieses Typs wird vorteilhaft in Vorrichtungen verwendet, die eine höhere
Spannung und nicht eine höhere elektrische Leistung benötigen. Vorrichtungen dieser Art sind beispielsweise
Uhren, Wecker, Tischrechner, kleine Radiogeräte u. dgl, die im allgemeinen bei einer Stromdichte von nicht
mehr als etwa 0,1 mA/cm2 arbeiten. Die Zelle gemäß der Erfindung liefert überraschenderweise eine hohe Entladespannung, obwohl (CjF)n einen niedrigeren Fluorgehalt hat als (CF)n.
Die galvanische Zelle gemäß der Erfindung hat den weiteren Vorteil, daß sie mit sehr niedrigen Kosten
hergestellt werden kann, da Polydikohlenstoffmono- jo fluoride (C2F)n auf Grund ihrer überraschend hohen
Produktionsausbeute von bis zu 100% sehr billig ist im Vergleich zu dem üblichen Polykohlenstoffmonofluorid
(CF)n, dessen Ausbeute bei der Herstellung nur wenige
Prozent beträgt Die galvanische Zelle gemäß der r>
Erfindung ist somit technisch überaus vorteilhaft und wertvoll.
Charakteristische Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachstehend als Beispiele
beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung.
Propylencarbonat (nachstehend meistens als »PC« bezeichnet), das für die Herstellung einer Elektrolytlösung vorgesehen war, wurde hergestellt, indem ein
handelsübliches PC dehydratisiert und durch Vakuumdestillation bei einer Temperatur unter 100° C unter
einem Druck von 133mbar gereinigt und in einem Exsikkator, in dem das Propylencarbonat über einem
4Ä-Molekularsieb (Molekularsieb mit einer Siebgröße von 0,4 nm, im Handel erhältlich getrocknet wurde,
aufbewahrt wurde. Lithiumperchlorat, das als gelöster
Stoff einer Elektrolytlösung vorgesehen war, wurde hergestellt, indem im Handel erhältliches LiClO4 über
Phosphorpentoxid gehalten und etwa eine Woche unter vermindertem Druck getrocknet wurje. Eine Losung
von 1 Mol Lithiumperchlorat (IJaO4) in 1 I Propylencarbonat (PC) wurde hergestellt und in einen Exsikkator
gestellt, wo die Lösung über einen 4Ä-Molekularsieb getrocknet wurde, und in einer Schutzkammer aufbewahrt Als aktive Masse dienendes Porydikohlenstoff- μ
monofluorid (CjF)n wurde hergestellt, in dem feinteiiiger
natürlicher Graphit (74 um) aus Madagaskar-Mineral mit Fluor bei 375° C unter einem Fluordnick von
1010 mbar 144 Stunden umgesetzt wurde. Auf das 75fache aufgeblähter, im Handel erhältlicher Graphit,
der hergestellt worden war, indem natürlicher Graphit mit rauchender Salpetersäure O/ödkrt, mit Wasser
gewaschen, durch Zentrifugieren abgetren;:i und schnell
auf etwa 1000° C erhitzt worden war, wurde als Material verwendet, das sowohl als elektrisch leitfähiges Mittel
als auch als Bindemittel diente, um die Analyse der Leistung der aktiven (C2F)n-Masse zu erleichtern. Das
(C2F)n wurde mit dem Blähgraphit im Gewichtsverhältnis von 1 :1 gemischt. Das Gemisch wurde unter einem
Druck von etwa 451 N/mm2 1 Minute zu einem Pellet von 9 rnm Durchmesser und 1 mm Dicke gepreßt. Um
das (C2F)n-Pellet wurde eine Kohlenstoffaser des
Handels in einer Dicke von etwa 1 mm gewickelt. Der Endteil der Kohlenstoffaser wurde durch ein Polyäthylenrohr eingeführt, um einen elektrischen Anschluß
herzustellen. Das in der beschriebenen Weise hergestellte (C2F)n-Elektrodenelement wurde unter Verwendung eines elektrischen Bügekisens mit Polyäthylen
beschichtet, wobei die Oberfläche an einer Seite freigelassen wurde, wobei eine positive (C2F)„-Elektrode erhalten wurde. Lithiumpellets, die von einem
Lithiumblock abgeschnitten wurden, wurden als negative Elektrode und Bezugselektrode verwendet. Der
Zellenkörper wurde aus Polyfluoräthylenharz hergestellt. Die negative Elektrode und die positive Elektrode
wurden mit einem Abstand von 10 mm zueinander angeordnet. Die positive (C2F)n-Elektrode wurde in eine
erste Ausnehmung an der Innenwand des Zellbechers mit festem Sitz eingesetzt Die negative Lithiumelektrode (100 mm χ 35 mm) wurde mit einem Nickelnetz
elektrisch verbunden und in eine zweite Ausnehmung, die der ersten Ausnehmung gegenüber lag, fest
eingesetzt Die Bezugselektrode aus Lithium wurde mit einem Platindraht elektrisch angeschlossen. Der Leitungsfaden und der Leitungsdraht wurde mit Polyäthylen in der beschriebenen Weise isoliert
Zum Vergleich wurde eine weitere galvanische Zelle unter Verwendung von (CF)n als aktive Masse in der
vorstehend beschriebenen Weise hergestellt wobei jedoch (CF)n an Stelle von (C2F)n verwendet wurde. Die
aktive (CF)«-Masse wurde hergestellt, indem natürlicher
Graphit (74 pm) aus Madagaskar-Mineral mit Fluor bei 6000C unter einem Fluordruck von 133 mbar 8 Stunden
umgesetzt wurde.
Potentiostatische und galvanostatische Polarisationen wurden auf einem Schreiber des Modells 3056
(Hersteller Yokogawa Denki K. K, Japan) unter Verwendung eines Potentiostats, Modell NP-G1000E
(Hersteller Nichia Keiki K. K, Japan), registriert Zur
Spannungsmessung wurde ein Funktionsverstärker mit einer inneren Impedanz von 10M Ohm verwendet um
den Ohmschen Spannungsabfall vernachlässigen zu können. Die Potentialabtastung wurde mit einer
Abtastgeschwindigkeit von 120 SekTV unter Verwendung eines automatischen Potentialabtastgeräts, Modell
PTC-5A (Hersteller Hokuto Denko K. K, Japan), das an
einen Potentiostaten angeschlossen war, durchgeführt,
um die Potential-Strombeziehung auf einem X-Y-Schreiber, Modell F-3E (Hersteller Riken DensKi
K. K, Japan), zu registrieren. Alle Messungen wurden
durchgeführt, während das Zellsystem in einem mit Argongas von 30° C gefüllten Schutzraum gehalten
wurde.
1. Spannung bei geöffnetem Stromkreis
Fig.4 zeigt eine graphische Darstellung, die die
jeweiligen Beziehungen zwischen der Spannung bei offenem Stromkreis und der prozentualen Entladung für
dk (CF)n- und (CiiVEtektroden veranschaulicht die
Messungen wurden unter Verwendung von gahvani-
sch«n Zellen mit (CF)n- bzw. (C2F)„-Elektroden in
I M LiCIO4-PC bei 300C duichgeführt. In der graphischen Darstellung sind die Daten für die (CF)n-Elektrode durvh offene Kreise und die Daten für die
(C;F)n-Elektrode durch ausgefüllte Kreise dargestellt.
Bei der positiven (CF)n-Elektrode betrug die anfängliche
Spannung bei offenem Stromkreis 3,20 V. Für die positive (C2F)„-EIektrode betrug sie 3,22 V. Für die
positive (CF)„-Elektrode wurde die Entladung bei konstantem Strom von 2 mA und bei der positiven
(C2F)„-Elektrode bei konstantem Strom von 1 mA
vorgenommen. Dey u. Mitarb, berichteten in ). Electrochem. Soc. 117 (1970) 222, daß die elektrochemische Reduktion von Propylencarbonat auf einer
Graphitelektrode in einem I molaren Lithiumperchlorat-Propylencarbonat-System zu Propylen und Carbonationen bei einer Spannung unter 1 V gegen Li beginnt
und stabil bei etwa 0,6 V vonstatten geht, so daß die Entladung bei diesem Versuch als beendet angesehen WIIrHp wpnn Hip PntlaHpcnanmincr 1 V aAnpn I i
12
3, Spannung-Zeit-Charakteristiken
In Fig.6 und Fig 7 sind die galvanostatischen
Entladekurven einer (CF)„-Elektrode bei verschiedenen
-, Stromdichten bzw. die galvanostatischen Entladekurven
einer (CjF)n- Elektrode bei verschiedenen Stromdichten
dargestellt. Die in Fi g. 6 dargestellten Kurven A, Bund C wurden durch Entladungen twi 1 mA (137 mA/cm2),
2 mA (3,14 mA/cm2) bzw. 4 mA (6.29 mA/cm2) erhalten.
ίο Die in F i g. 7 dargestellten Kurven A, B, und C wurd«.r
durch Entladungen bei 0,5 mA (0,78 mA/cm2), 1 mA (1,57 mA/cm2) bzw. 2 mA (3,14 mA/cm2) erhalten. Die
Messungen wurden an Primärzellen mit (CF)n- bzw. (C2F)n-Elektroden in Imolarem LiCIO4-PC bei 30°C
·-, vorgenommen.
Bei der positiven (CF)„-Elektrode wurde die Entladungsspannung bei etwa 2 V gegen Li im wesentlichen
konstant. Wie jedoch Fig.6 zeigt, führte der Anstieg
der Stromdichte zu einem starken Abfall der Kapazität.
κι Pc u/irrf ancrpnnmmpn HaR Hip« At*r upr7naorion
erreichte. Die jeweiligen Spannungen bei offenem Stromkrc >
waren Werte, die alle 2 Stunden nach Beendigung der Polarisation gemessen wurden. Bei der
positiven (CF)„-Elektrode und der positiven (C2F)n-Elektrode fielen die jeweiligen Spannungen bei offenem
Stromkreis durch die Anfangsentladung schnell ab und wurden anschließend im wesentlichen konstant bei
bestimmten Werten, die etwa 2,8 V gegen Li bei der positiven (CF)n-Elektrode und etwa 3 V gegen Li bei der
positiven (C2F)n-Elektrode betrugen. Die Spannung bei
offenem Stromkreis nach vollendeter Entladung betrug 2,4 V gegen Li sowohl bei der positiven (CF)n-Elektrode
als auch bei der positiven (C2F)n-Elektrode.
2. Potentialabtastkurve
F i g. 5 zeigt die Potentialabtastkurven für die (CF)n-
und (C2F)„-Elektroden in I M LiCIO4-PC Die Potentialabtastung wurde mit einer Geschwindigkeit von
120 Sek/V vorgenommen. In der graphischen Darstellung sind die Daten für die (CF)n-Elektrode durch Kreise
und für die (C2F)n-Elektrode durch Dreiecke gekennzeichnet Die Elektrodenreaktion war im Verhalten
zwischen dem Bereich niedrigen Stroms und dem Bereich hohen Stroms verschieden. Ein deutlicher
Unterschied wurde im Verhalten zwischen beiden Seiten von etwa 22 V gegen Li (Oberspannung etwa
1,2 V) als Grenze für die positive (CF)n-Elektrode und
zwischen beiden Seiten von etwa 23 V gegen Li
(Oberspannung etwa 0,9 V) als Grenze für die positive
(C2F)n-ElCkInXIe beobachtet Der Strom war im Bereich
niedrigen Stroms im wesentlichen konstant, weil die durch die Diffusion von Li+-Ionen in die positive
Elektrode gebildeten Entladungsprodukte eine widerstandsfähige Schicht bilden. Die Oberspannung stieg im
Bereich hohen Stroms, weil die Li+-Ionen sich über die
widerstandsfähige Schicht bewegten. Die positive (C2F),rElektrode ergab im Vergleich zur positiven
(CF)ff-Elektrode eine niedrige Überspannung, insbesondere im Bereich hohen Stroms wurde bei der positiven
(C2F)n-ElCkU-OdC festgestellt, daß ihr Strom l^mal so
hoch war wie bei der positiven (CF)n-Elektrode.
Diffusion von Li+ -Ionen in die Schichtzwischenräume
des (CF).:. als Folge des Anstiegs des Widerstandes, der
durch die im Verlauf der Entladung gebildeten Entladungsprodukte verursacht wurde, zurückzuführen
2") war. Der Grund hierfür liegt darin, daß die Spannung
nach dem Spannungsabfall von 2 V im wesentlichen konstant bei etwa 1,5 V blieb und anschließend mit
fortgesetzter Entladung allmählich abfiel.
«ι ein Verhalten, das in etwa dem der positiven
(CF)n-Elektrode ähnlich war. Die Entladungsspannung
bei der positiven (C2F)n-Elektrode blieb jedoch im
wesentlichen konstant bei einem höheren Wert als bei der positiven (CF)n-Elektrode, wenn die Polarisation der
positiven (C2F)„-Elektrode im wesentlichen bis zum
gleichen Ausmaß verlief wie die Polarisation der positiven (CF)„-Eiektrode. Beispielsweise ergab die
positive (C2F)„-Elektrode im Falle der Entladung mit
konstantem Strom bei 1 mA eine Entladespannung von
2,4 V gegen Li, die höher war als bei der positiven
(CF)„-Elektrode, und eine Oberspannung, die um etwa
0,4 V niedriger war als bei der positiven (CF)n-Elektrode.
bzw. Ausführungsformen wurden bei der (CFjn-Elektrode andere Entladebedingungen als bei (C2F)n im
Hinblick darauf angewendet, daß (C2F)n nur den halben
molaren Fluorgehalt von (CF)n hat Wie jedoch die in Fig.4 bis Fig.7 dargestellten Ergebnisse eindeutig
zeigen, ist auf Grund der tatsächlichen Betriebsbedingungen, bei denen der Entladestrom weniger als 0,1 mA
und zuweilen nur 0,01 bis 0,03 mA beträgt, die Spannung und nicht die elektrische Leistung usw. wichtig, so daß
offensichtlich eine galvanische Zelle, in der (C2F)n als
aktive Masse verwendet wird, der üblichen Zelle, in der
(CF)n als aktive Masse verwendet wird, in vieler Hinsicht
überlegen ist Ferner ist zu bemerken, daß auf Grund der
verhältnismäßig hohen elektrischen Leitfähigkeit und der niedrigen Materialkosten der (C2F)n-GeIIaIt der
so positiven Elektrode ohne weiteres so erhöht werden kann, daß die gewünschte hohe Leistung des Primärelements bzw. der galvanischen Zelle auch in bezug auf die
Kapazität erreicht werden kann.
Claims (2)
- Patentansprüche;1, Als Gleichstromquelle dienende galvanische Zelle mit einer negativen Elektrode, die als aktive s Masse ein Leichtmetall enthält, einem Elektrolyten und einer positiven Elektrode aus einem Polykohlenstofffluorid (CFx)n dadurch gekennzeichnet, daß die positive Elektrode als hauptsächliche Aktive Masse ein Polydikohlenstoffmonofluorid der Formel (CzF)n mit einer Kristallstruktur in Form einer Schichtstruktur aufweist, in der die Schichten mit einem Abstand von etwa 0,9 nm unter Bildung einer Packungsstruktur übereinander angeordnet sind, wobei die Kristallstruktur im Röntgenpulverdiagramm einen Peak bei etwa 10°, gerechnet als Winkel 2 8,zeigt
- 2. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die hauptsächliche aktive Masse der positiven Elektrode eine Polykohlenstofffluoridmassa ist, die im wesentlichen aus der CjF-Stöchiometrie und CF-Stöduometrie besteht, wobei der Anteil der C2F-Stöchiometrie mehr als 50 Mol-%, bezogen auf die Gesamtmasse, beträgt25
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