DE3136820C2 - - Google Patents
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- H01M—PROCESSES OR MEANS, e.g. BATTERIES, FOR THE DIRECT CONVERSION OF CHEMICAL ENERGY INTO ELECTRICAL ENERGY
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- H01M6/16—Cells with non-aqueous electrolyte with organic electrolyte
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Description
Die Erfindung betrifft eine primäre elektrochemische Zelle
mit hoher Energiedichte, die eine lange Lagerungsbeständigkeit
und eine sehr niedrige Selbstentladungsgeschwindigkeit
besitzt.
Die neue Zelle baut sich auf einer Anode aus Lithium, Natrium
oder einer entladbaren Legierung davon, einem inerten
porösen Stromsammler und einem Lösungsmittelsystem, in dem
ein Polysulfid und ein Elektrolyt aufgelöst sind, auf. Der
Stromsammler kann mit Schwefel beladen sein. Vorteilhafterweise
enthält das Lösungsmittelsystem ein Lösungsmittel,
das zu einer begrenzten Auflösung des Polysulfids in dem
Lösungsmittelsystem führt.
Das Lithium-Schwefel-Paar hat eine der höchsten theoretischen
Energiedichten von etwa 2500 Wh/kg-1. Wenn jedoch
Lithium in eine gesättigte Lösung von Schwefel in Tetrahydrofuran
(THF) eingetaucht wird, dann erfolgt eine Korrosion
mit hoher Geschwindigkeit, die auf die Reduktion des
Schwefels zurückzuführen ist. Es wurde eine Korrosionsgeschwindigkeit
von mehr als 100 mA cm² gemessen, woraus ersichtlich
wird, daß dieses System keine für die Praxis geeignete
elektrochemische Zelle darstellen kann. Von Kock
und Young, Electrochemical Society Fall Meeting, Atlanta,
Georgia (1977) wurde beschrieben, daß Lithium sich mit THF
unter Bildung von Butanol und einem Gemisch von Aldehyden
umsetzt.
In der US-PS 35 32 543 wird eine Zelle beschrieben, die
eine Li-Anode, ein Lösungsmittel, bestehend aus Äthylencarbonat,
Propylencarbonat, gamma-Butyrolacton und/oder Dimethoxyäthan
oder einem Gemisch davon, und einem gelösten
Stoff, bestehend aus einem löslichen Lithiumsalz, besitzt,
wobei der Elektrolyt am Anfang durch Dispergierung von CS₂
und dem feinverteilten Lithiumpulver in dem Lösungsmittel
des Elektrolyten und Umsetzenlassen des resultierenden Gemisches
hergestellt worden ist. Diese Zelle besitzt weiterhin
eine Schwefel enthaltende Kathode. Es werden Zellen beschrieben,
bei denen das Lösungsmittel ein Gemisch aus
Äther und Alkylcarbonat ist. Diese Zellen haben einen OCV-
Wert (OCV = offene Spannung) von 2,8 V. Dieser OCV-Wert ist erheblich
höher als 2,4 V, der der theoretische OCV-Wert des Li/S-Paars ist. Bei
diesen Zellen wirken die Äthylcarboant (oder das gamma-Butyrolacton)
als lösliche Kathoden, wodurch der höhere OCV-Wert erhalten
wird. Weiterhin wurde festgestellt, daß die Zugabe
von Propylencarbonat zu Li/S-Zellen mit THF als Lösungsmittel
die Verwertung des Schwefels ausgeprägt vermindert
(Beispiel 18).
In der US-PS 39 15 743 wird eine Zelle mit einer Lithiumanode
(oder einer Anode aus Ca, Mg oder Al) und einer positiven
Schwefelelektrode und einem Elektrolyten, bestehend
aus einem leitfähigen Salz und einem organischen Lösungsmittel,
das BF₃ und Alkylcarbonat und Glycoläther enthält,
beschrieben. Der OCV-Wert dieser Zellen war 2,8 bis 3,0,
was eine Oxidation des Lithiums durch das Alkylcarbonat
anzeigt. Nach den Angaben der Patentschrift war das BF₃
"notwendig, um die Bildung von Polysulfiden während der
Entladung zu verhindern". In der US-PS 39 07 591 wird eine
Zelle beschrieben, die eine negative Elektrode aus einem
Leichtmetall und einen Elektrolyten, der ein leitfähiges
Salz in einem organischen Lösungsmittel enthält, sowie eine
positive Schwefelelektrode aus amorphem unlöslichem Schwefel
mit einem Additiv aus einem leitfähigen Material aufweist.
In den Beispielen der Patentschrift wird Bortrihalogenid
verwendet, das nach den Angaben der Patentschrift
"die Bildung von Polysulfiden während des Entladungsprozesses
verhindert und die Stromabgabe erheblich erhöht". Der
Hauptanspruch ist jedoch sehr allgemein gehalten und problematisch.
So sind nämlich die "Leichtmetalle" Al, Mg und Ca
in vielen organischen Lösungsmitteln, wie Alkylcarbonaten,
DMSO, DMSU, praktisch nicht entladbar und das Lithium zerfällt
vollständig innerhalb einiger Tage in einer Lösung von
LiAlCl₄ in Äthern.
In der US-PS 38 06 369 wird eine Zelle mit einer Leichtmetallanode,
einer Schwefelkathode und einer Kationenaustauschermembran,
die die Anode und die Kathode trennt, beschrieben.
Nach den Angaben der Patentschrift soll der
Zweck der Membran darin bestehen, "die Wanderung der Polysulfide
von der Kathode zu der Anode zu hemmen".
Aus DE-OS 30 05 869 ist ein nichtwäßriges galvanisches Element
mit einer aktiven negativen Metallelektrode und einem
aus einem Oxihalogeniden bestehenden positiven Elektroden-
Elektrolyten bekannt, dem elementarer Schwefel oder eine
Schwefelverbindung zugesetzt ist, um dem anfänglichen
Spannungsabfall während der Elemententladung wirksam zu
begegnen.
In der DE-OS 21 65 634 wird eine positive Schwefelelektrode
für ein galvanisches Element mit einer negativen Elektrode
aus einem Leichtmetall und einem Elektrolyten beschrieben,
der ein organisches Lösungsmittel enthält, in dem gegebenenfalls
ein Stabilisator und/oder ein Salz zur Erhöhung der
elektrischen Leitfähigkeit gelöst ist.
Durch die vorliegende Erfindung wird somit eine neue elektrochemische
Zelle zur Verfügung gestellt, die sich auf dem
Lithium-Schwefel- oder dem Natrium-Schwefel-Paar aufbaut.
Die Zelle enthält ein spezielles Lösungsmittelsystem, das
gelöstes Polysulfid enthält, welches als lösliche Kathode
dient. Vorteilhafterweise wird auch ein Elektrolytsalz vorgesehen.
Das Lösungsmittel und das Elektrolytsalz sollten
gegenüber der Anode eine niedrigere elektromotorische Kraft
haben als das Anode/Schwefel-Paar. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich im wesentlichen auf eine neue primäre
elektrochemische Zelle, die in Kombination folgendes enthält:
eine Anode aus Lithium, Natrium oder einer entladbaren
Legierung davon, welche einen Schmelzpunkt oberhalb
80°C aufweist, einen Elektrolyten, der ein Lösungsmittel
oder ein Lösungsmittelgemisch umfaßt, welches dazu geeignet
ist, ein Polysulfid zu einer Konzentration von mindestens
0,01 M aufzulösen und ein Elektrolytsalz zu einer Lösung von
mindestens 0,1 M aufzulösen, wobei das Lösungsmittel oder
das Lösungsmittelsystem eine eigene elektromotorische Kraft
gegen die Anode hat, die niedrig genug ist, daß die Reaktion
des Anodenmaterials mit dem Polysulfid unter Bildung
einer festen M₂S-Elektrolyt-Zwischenphase nicht verhindert
wird, wobei der Elektrolyt ein Polysulfid M₂Sn enthält, wobei
M aus der Gruppe Lithium und Natrium ausgewählt ist,
und wobei die Konzentration des Polysulfids hoch genug ist
und n niedrig genug ist, daß eine vorgewählte niedrige
Selbstentladung der Zelle resultiert, und einen inerten porösen
Stromsammler. Der Stromsammler kann mit Schwefel beladen
sein. Das Lösungsmittelsystem kann ein Lösungsmittel enthalten,
das die Löslichkeit des Polysulfids vermindert, wodurch
die Leitfähigkeit des Elektrolyten erhöht wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine primäre Zelle mit
hoher Energiedichte und niedriger Geschwindigkeit, die eine
Lithium- (oder Natrium-) Anode (gegebenenfalls festen Schwefel
enthaltend, der auf den porösen kathodischen Stromsammler
aufgebracht ist), ein geeignetes Lösungsmittel, bestehend
vorzugsweise aus einem Äther (oder einem Gemisch von
Äthern) und einem Alkylbenzol oder einem Polyalkylbenzol,
mit einem Siedepunkt oberhalb 60°C und einem Schmelzpunkt
unterhalb 0°C, ein lösliches Polysulfid, gegebenenfalls ein
Elektrolytsalz, das mit der Anode und dem Polysulfid verträglich
ist, und einen porösen kathodischen Stromsammler
aus Kohle mit hoher spezifischer Oberfläche oder mit einem
inerten Bindemittel, wie Teflon, gebundenem Graphit enthält.
Diese Zelle hat eine lange Lagerungsbeständigkeit und eine
sehr niedrige Selbstentladungsgeschwindigkeit.
Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß bei bestimmten Bedingungen
die Korrosion von Lithium (oder Natrium), die auf
die Umsetzung mit dem Lösungsmittel oder mit Schwefel zurückzuführen
ist, bis zu einem solch niedrigen Niveau vermindert
werden kann, daß es möglich wird, Lithium-Schwefel-
oder Natrium-Schwefel-Zellen zu konstruieren. Dies wird dadurch
erzielt, daß solche Bedingungen erzeugt werden, daß
das Reduktionsprodukt aus der Anode und dem Schwefel (d. h.
Lithiumsulfid) in dem Elektrolyten unlöslich ist und auf
der Anode unter Bildung eines haftenden Films, der die
Eigenschaften eines festen Elektrolyten hat, ausfällt. Die
feste Elektrolyt-Zwischenphase (FEZ) trennt die Anode und
die lösliche Kathode und verlangsamt die weitere Korrosion
der Anode. Die FEZ sollte ein guter Isolator für Elektronen
sein und sie sollte vorzugsweise gegenüber den Kationen des
Metalls der Anode selektiv permeabel sein (d. h. TM+1,
te=0, tX-0). Lithiumsulfid ist zwar in THF nicht löslich,
doch in einer Lösung von Schwefel in THF oder in
einer ätherischen Lösung von langkettigen Polysulfiden löslich.
In dem Maß, wie die Kette dieser Polysulfide kürzer
wird, nimmt die Li₂S-Löslichkeit ab und die Auflösung wird
langsamer. Die Korrosionsgeschwindigkeit von Lithium in
einer THF-Polysulfid-Lösung nimmt ab, wenn die Polysulfidkette
kürzer wird und deren Konzentration erhöht wird. Bei
0,8 M Li₂S₉ beträgt die Korrosionsgeschwindigkeit etwa
30 mA cm-2. Bei 0,9 M Li₂S6,7 beträgt die Korrosionsgeschwindigkeit
etwa 30 µA cm-2 und bei 1,2 M Li₂S₆ ist im
Verlauf eines Jahres die Korrosionsgeschwindigkeit kleiner
als 0,5 µA cm-2. Es ist daher möglich, die Korrosionsgeschwindigkeit
der Lithiumanode zu dem gewünschten Wert einzustellen,
indem man die Konzentration und die Länge der
Polysulfidkette verändert. Um die Korrosionsgeschwindigkeit
zu vermindern und die Lagerungsdauer der Zelle zu
verbessern, ist es zweckmäßig, die Konzentration des Polysulfids
bis zur Sättigung zu erhöhen und/oder ein Polysulfid,
das genügend kurz ist, zu verwenden.
Eine typische Zelle enthält 140 bis 250 mA.h.cm-2 der Anode,
so daß eine Selbstentladungsgeschwindigkeit von 0,5 µA cm-2
einem Energieverlust von etwa 2 bis 3% pro Jahr oder einer
Lagerungsbeständigkeit von mehr als 6 Jahren (auf 80% der
Anfangskapazität) bei Raumtemperatur äquivalent ist.
Es finden folgende Zellreaktionen statt:
Anode : Li→Li⁺+e (1)
Kathode : Sn -2+2e→Sm -2+Sn-m -2(m1) (2)
oder Sn -2+2e+2Li⁺→Sn-1 -2+Li₂S (3)
Es scheint, daß in dem Maße, wie n kleiner wird, die Reaktion
(3) dominiert, während bei n<9 die Reaktion (2) vorherrscht.
Der OCV-Wert der Zelle, die THF als Lösungsmittel enthält,
hängt von dem Wert von n und von der Konzentration des Polysulfids
ab. Wenn fester Schwefel auf der Kathode vorliegt,
dann ist der OCV-Wert 2,45 V. Bei 0,9 Li₂S₈ ist der
OCV-Wert 2,35. Während der Entladung der Zelle nimmt der
OCV-Wert ab und er bleibt bei ungefähr 2,15 V bis zu etwa
60% der Verwertung des Schwefels konstant. Bei einer Verwertung
von 70% ist der OCV-Wert 2,12 V. Um die Leitfähigkeit
des Elektrolyten zu erhöhen, können anorganische Salze
zugesetzt werden. Diese sollten sowohl mit der Anode
als auch dem Polysulfid verträglich sein. Diese Salze enthalten
vorzugsweise das Kation der Anode und ein Anion
aus der Gruppe Bromide, Jodide und Perchlorate. Naturgemäß
sollten alle Komponenten der Zelle sorgfältig getrocknet
sein. Der kathodische Stromsammler ist aus Kohlepulver
mit hoher spezifischer Oberfläche oder Graphit, der mit
einem inerten Bindemittel, wie Tetrafluorpolyäthylen (Teflon)
gebunden ist, hergestellt. Er wird von einem Exmet
aus einem Nickel- oder Edelstahlträger getragen. Die Porosität
des kathodischen Stromsammlers beträgt vorteilhafterweise
etwa 80% (75 bis 90%). Es ist möglich, den Stromsammler
mit festem Schwefel zu beladen, indem man ihn in eine
heiße Lösung von Schwefel (20 bis 30 Gew.-%) in einem aromatischen
Kohlenwasserstoff, wie Äthylenbenzol, Toluol oder
Mesitylen, einige Minuten lang eintaucht und sodann bei etwa
60°C in einem Vakuumofen trocknet. Ein anderer Weg zur
Beladung des Stromsammlers mit Schwefel besteht darin, ein
teflonisiertes Kohlenpulver mit festem Schwefel zu vermischen
und dieses Gemisch auf ein tragendes Nickel- oder Edelstahlsieb
unter Druck aufzubringen. Die Viskosität einer
konzentrierten Ätherlösung eines Polysulfids ist ziemlich
hoch und ihre elektrische Leitfähigkeit ist niedrig. Eine
solche Zelle kann daher niedrige Ströme in der Gegend von
10 µA cm-2 bis 1 mA cm-2 je nach der Leitfähigkeit der
Lösung abgeben.
In dem Maß, wie die Stromdichte abnimmt, nimmt die Schwefelverwertung
zu. Bei 10 µA cm-2 wird eine Verwertung von
mehr als 95% erzielt. Das Lösungsmittel wird vorzugsweise
aus den folgenden Äthern (oder Gemischen davon) ausgewählt:
THF, 2MTHF, Dioxolan, Glyme (Äthylenglycoldimethyläther),
Diglyme (Diäthylenglycoldimethyläther) und Triglyme (Triäthylenglycoldimethyläther).
Es ist möglich, die Leitfähigkeit der ätherischen Lösung
zu erhöhen, indem man ein Colösungsmittel zusetzt, das die
Löslichkeit des Polysulfids vermindert, wodurch die Viskosität
des Elektrolyten vermindert wird. Das Colösungsmittel
wird vorzugsweise aus den folgenden Alkylbenzolen ausgewählt:
Benzol, Toluol, Xylol, Mesitylen, Äthylbenzol,
Äthylmethylbenzol.
Die maximale volumetrische Energiedichte, die bislang bei
einem niedrigen Ablauf (bei einer nicht-optimierten Miniaturzelle)
erhalten worden ist, beträgt 1,2 Wh cm-3, bezogen
auf das Nettovolumen der Zellkomponenten, ausgenommen nur
das Zellgehäuse. Es wird geschätzt, daß es, wenn man das
Gehäuse der Zelle in Betracht zieht, möglich ist, eine
Energiedichte von etwa 1 Wh cm-3 für eine Miniaturzelle zu
erhalten. Die Energiedichte einer handelsüblichen Miniaturzelle
(Volumen bis zu 5 ml) ist wie folgt:
System | |
Energiedichte Wh cm-3 | |
Li-SOCl₂ | |
0,6 | |
Li-CFx | 0,3 |
Li-J | 0,6 |
Li-MnO₂ | 0,45 |
Es wird ersichtlich, daß durch die vorliegende Erfindung
eine Zelle mit der höchsten volumetrischen Energiedichte
zur Verfügung gestellt wird. Es erscheint, daß nach der Optimierung
die Energiedichte einer handelsüblichen Miniatur-
Li-S-Zelle gemäß der Erfindung 1,2 Wh cm-3 oder sogar
mehr beträgt.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
Die Fig. 1 beschreibt eine Glaslaboratoriumszelle, deren
unterer Teil rechteckige Gestalt hat. Die Zelle hat eine
obere O-Ringverbindung, an die die Kappe angefügt war. Die
Elektroden waren mit Wolframstäben verbunden, die in die
Kappe dichtend eingeführt waren. Die Zelle war vakuumdicht
und die Abdichtung erfolgte unter Verwendung eines Viton-
O-Rings. Der äußere Teil des Spalts zwischen den Verbindungen
war mit einer Dichtung weiter abgedichtet worden.
Das Innenvolumen der Zelle betrug 6 cm-3 (5,2×2,3×0,5 cm).
Die Oberfläche der Elektrode betrug 43,7 cm-2.
Die Polysulfidlösung war dadurch erhalten worden, daß eine
bekannte Menge von Li mit in THF aufgelöstem Schwefel 50 h
lang gerührt wurde. Das THF war zuvor durch Vermischen mit
LiAlH₄ getrocknet worden. Die Zusammensetzung der Lösung
war 1,2 M Li₂S7,5. Zu dieser Lösung wurde vakuumgetrocknetes
LiBr zur Herstellung einer 1M-Lösung zugegeben. Die
Zelle enthält 3,0 ml des oben beschriebenen Elektrolyten.
Der kathodische Stromsammler bestand aus mit Teflon gebundener
Kohle, die von einem Ni-Streckmetall getragen wurde. Der
Sammler wurde mit 1,6 g Schwefel beladen. Ein poröser
Polypropylenseparator wurde zwischen die Elektroden
eingesetzt. Die Gesamtkapazität der Zelle betrug 4 A h. Die
Zelle wurde mit steigender Belastung entladen, wobei mit
einer Stromdichte von 1 mA cm-2 begonnen wurde und bis auf
10 µA cm-2 heruntergegangen wurde. Die Anfangs-Zellspannung
(OCV) war 2,35 V. Die Zelle kann mehr als zwei Monate
lang arbeiten und sie ergibt mehr als 3 Ah bis zu einer
Abschaltspannung von 1,5 V (d. h. die Verwertung des Schwefels
ist höher als 75%). Die volumetrische Energiedichte
dieser Zelle (bezogen auf das Innenvolumen der Zelle) war
1,05 Wh cm-3.
Es wurde eine ähnliche Zelle wie im Beispiel 1 zusammengestellt.
Die Elektrodenfläche war 18 cm². Das Innenzellvolumen
war 3,65 cm³ (0,37×1,9×5,2 cm). Die Gesamtkapazität
der Zelle war 2,6 Ah. Die Zelle wurde bei steigenden Belastungen
entladen, wobei mit einer Stromdichte von 0,1 mA cm-2
begonnen und bei 10 µA cm-2 nach dreimonatiger kontinuierlicher
Entladung aufgehört wurde. Die Zelle gab 2,1 Ah bis
zu einer Abschaltspannung von 1,5 V ab, was einer Verwertung
von 80% des Schwefels entspricht. Die volumetrische
Energiedichte (auf der Basis des Innenvolumens der Zelle)
ist 1,2 Wh cm-3).
Es wurde eine ähnliche Zelle wie im Beispiel 2 zusammengestellt.
Das Glasgefäß hatte die gleichen Dimensionen. Es
enthielt eine Anode (mit einer Fläche von 7,5 cm²), die
zwischen zwei größeren Kathoden (1 mm auf jeder Seite) angeordnet
war. Ein Glasfaserseparator war zwischen die
Elektroden eingesetzt. Der Elektrolyt war 1,5 M Li₂S₆+1,0 M
LiBr in THF. Der kathodische Stromsammler enthielt keinen
festen Schwefel. Die äußere Zellspannung (OCV) der Zelle
betrug 2,15 V. Die Zelle wurde mit steigenden Belastungen,
beginnend mit einer Stromdichte von 0,1 mA cm-2, entladen.
Die Gesamtkapazität bis zur Abschaltspannung von 1,5 V
war 0,8 Ah nach dreimonatiger kontinuierlicher Entladung.
Es wurde eine Zelle mit einer Natriumanode und einem teflongebundenen
Kohlestromsammler mit einer Fläche von 4 cm²
zusammengestellt. Die Zelle war vom gefluteten Typ, d. h. sie
enthielt einen Überschuß des Elektrolyten. Der Elektrolyt
bestand aus Natriumpolysulfid in THF. Er war dadurch hergestellt
worden, daß Natriummetall mit in THF gelöstem
Schwefel gerührt wurde. Die äußere Zellspannung (OCV) der
Zelle betrug 1,99 V. Das Anfangsarbeitspotential bei einer
Ladung von 4 kΩ betrug 1,92 V. Nach fünftägiger Entladung
betrug die Zellspannung 1,3 V. Die Kapazität bis zu der
Abschaltspannung von 1,3 V war 10 mA cm-2 (bzw. eine
Gesamtkapazität von 40 mA h).
Die Zelle wurde wie im Beispiel 1 zusammengestellt. Der kathodische
Stromsammler enthielt keinen festen Schwefel. Die
Zelle enthielt 3,5 ml Elektrolyt mit der Zusammensetzung
1 M LiBr+3 M Li₂S₇ in THF. Die Gesamtkapazität der Zelle
war 3,4 Ah. Die äußere Zellspannung (OCV) der Zelle war
2,35 V. Die Zelle wurde mit steigenden Belastungen entladen,
wobei mit einer Stromdichte von 0,05 mA cm-2 begonnen
und mit einer Stromdichte von 5 µA cm-2 nach 6 Monaten
aufgehört wurde. Die Zelle 2,8 Ah bis zu einer
Abschaltspannung von 1,5 V ab.
Es wurde eine 1,2 M-Li₂S7,5-THF-Lösung wie im Beispiel 1
hergestellt. Die Lösung wurde 2 h lang mit festem Schwefel
gerührt, um eine Lösung herzustellen, die an Schwefel 13-molar
war. Nach Zugabe von 1-molar-LiClO₄ betrug die Leitfähigkeit
der Lösung 0,025 Ohm-1cm-1.
Um die Löslichkeit des Polysulfids zu vermindern, wurde
Toluol zu der 0,8 M-Li₂S₉-THF-Lösung zugegeben, um eine Toluol :
THF-Lösung im Volumenverhältnis von 1 : 1 herzustellen.
Nach einstündigem Rühren der Lösung mit LiClO₄ betrug
die Konzentration 1 M LiClO₄. Fester Schwefel und Li₂S waren
ausgefallen. Die Leitfähigkeit der Lösung war 0,96 Mho cm-1
bei Raumtemperatur. In der gleichen Weise wurden verschiedene
Lösungen, die Alkylbenzol enthielten, hergestellt. Ihre
Leitfähigkeit sind in Tabelle I zusammengestellt.
Die Fig. 2 beschreibt eine Zelle von Knopftyp. Diese Zelle
enthält ein Zellgehäuse 11, das vorzugsweise aus Edelstahl
hergestellt ist, eine Lithiumanode 12, einen Glasseparator
13, eine Kohlekathode 14, einen Stromsammler 15,
eine Polypropylendichtung 16, eine Zellhülle 17 und einen
Torr-Dichtungszement 18. Es wird ersichtlich, daß es sich
hierbei um eine Laborzelle handelt, da das "Aktivvolumen"
klein ist. Bei der tatsächlichen Herstellung kann die Gesamtgröße
erheblich vermindert werden. Das Innenvolumen
war 0,60 ml und die Oberfläche der Elektroden war 2,54 cm².
Die Lösung bestand aus Lithiumpolysulfid, das in 1 : 1-Toluol :
THF, hergestellt gemäß Beispiel 6, mit 1 M LiClO₄ aufgelöst
war. Der kathodische Stromsammler bestand aus mit Teflon
gebundener Kohle, die von einem Ni-Exmet getragen war.
Er wurde mit 0,13 g Schwefel beladen. Die Gesamtkapazität
der Zelle betrug 260 mAh. Die Zelle wurde mit steigender
Belastung entladen, wobei mit einer Stromdichte von 0,36 mA/cm²
begonnen und mit 15 µA/cm² aufgehört wurde. Nach 3 Monaten
lieferte die Zelle mehr als 240 mAh bis zu eienr Abschneidspannung
von 1,5 V (die Verwertung des Schwefels
ist höher als 90%).
Es wurde eine ähnliche Zelle wie im Beispiel 7 zusammengestellt.
Der Elektrolyt war Lithiumpolysulfid, der in
einem 3 : 1-Volumengemisch aus Toluol und THF+1 M LiClO₄
aufgelöst war. Der kathodische Stromsammler wurde mit
0,145 g Schwefel beladen. Die Gesamtkapazität der Zelle
betrug 260 mAh. Die äußere Zellspannung (OCV) der Zelle
betrug 2,21 V. Die Zelle wurde bei einer Belastung von
10 kΩ 2 Monate lang entladen und sie gab mehr als 90% ihrer
Kapazität bis zu einer Abschneidespannung von 1,5 V
ab.
Es wurde eine ähnliche Zelle wie im Beispiel 7 zusammengestellt.
Der Elektrolyt war etwa 0,6 M Li₂S₈, gelöst in
2-M-THF+1 M LiClO₄ (hergestellt in ähnlicher Weise wie
im Beispiel 1). Der kathodische Stromsammler wurde mit
115 mg Schwefel beladen. Die Gesamtkapazität der Zelle
betrug 260 mAh. Die anfängliche äußere Zellspannung (OCV)
der Zelle betrug 2,29 V. Die Zelle wurde bei steigenden
Belastungen entladen, wobei mit einer Stromdichte von
85 µA/cm² begonnen und mit 10 µA/cm² aufgehört wurde.
Nach fünfmonatiger kontinuierlicher Entladung hatte die
Zelle etwa 95% ihrer Kapazität bis zu einer Abschneidspannung
von 1,5 V abgegeben. Die durchschnittliche Arbeitsspannung
der Zelle betrug etwa 2 V.
Es wurden sechs Knopfzellen ähnlich wie im Beispiel 7
zusammengestellt. Ihr Innenvolumen war 0,72 ml und sie
hatten eine Kapazität von 500 mAh. Die Elektrolyten waren
1M-Li-Perchlorat-Lösungen, die mit Li₂S₉ gesättigt waren,
in einem Gemisch aus Lösungsmitteln. Die Eigenschaften und
das Verhalten der Zellen sind in Tabelle II zusammengestellt.
Die nominale volumetrische Energiedichte dieser
Zellen beträgt etwa 1400 wh/l.
Es wurde eine ähnliche Zelle wie im Beispiel 7 zusammengestellt.
Der Elektrolyt war ein Gemisch aus Toluol : THF+
1 M LiClO₄ im Volumenverhältnis von 1 : 1, das kein Polysulfid
enthielt. Der kathodische Stromsammler wurde mit
300 mg Schwefel beladen. Unmittelbar nach Zugabe des Elektrolyten
begannen sich Polysulfide in situ durch Selbstentladung
und durch vorzeitige Entladung der Zelle zu bilden.
Die Gesamtkapazität der Zelle betrug 500 mAh. Die Zelle
wurde mit steigender Belastung entladen, wobei mit einer
Stromdichte von 150 µA/cm² begonnen und bis zu 40 µA/cm²
nach Abgabe von 100 mAh heruntergegangen wurde. Die Zelle
arbeitet immer noch mit dieser Geschwindigkeit und mit
einer Spannung von etwa 2 V.
Es wurden zehn Zellen ähnlich wie im Beispiel 11 zusammengestellt.
Die Zellen wurden 21 Tage lang bei 60°C gelagert.
Nach dieser Zeitspanne wurden 6 Zellen auseinandergenommen
und quantitativ auf Li und S= analysiert. Es wurde ein
Verlust von 2 bis 4% Li und von S gefunden. Die restlichen
Zellen wurden bei einer Belastung von 22 kΩ entladen. Bis
jetzt gaben die Zellen mehr als 80 mAh bei einer Arbeitsspannung
von mehr als 2,1 V ab. Nach 21tägiger Lagerung
bei 60°C wurde keine Spannungsverzögerung bei dieser Belastung
realisiert. Die Zellen verloren weniger als 1 mg
während der 21tägigen Lagerung bei 60°C.
Es wurden vier Zellen (A bis D) ähnlich wie im Beispiel 2
zusammengestellt. Die Kathoden bestanden aus mit Teflon
gebundener Kohle, die mit 2,1 Ah (120 mAh/cm²) festem
Schwefel beladen war. Der Elektrolyt war 1,0 M LiBr, gelöst
in:
A - reinem PC (Propylencarbonat)
B - 1 : 1 PC : THF
C - 1 : 4 PC : THF
D - 1 : 9 PC : THF
B - 1 : 1 PC : THF
C - 1 : 4 PC : THF
D - 1 : 9 PC : THF
Die äußere Zellspannung (OCV) der Zellen betrug 2,63 bis
2,65 V. Die Gesamtkapazität bis zu einer Abschaltspannung
von 1,5 V betrug 0,36, 0,42, 0,53 bzw. 0,70 Ah.
Claims (21)
1. Primäre Zelle, gekennzeichnet
durch die Kombination von:
- a) einer Anode, bestehend aus Lithium, Natrium oder einer entladbaren Legierung davon mit einem Schmelzpunkt von oberhalb 80°C,
- b) einem Elektrolyten, enthaltend ein Lösungsmittel oder ein Gemisch aus Lösungsmitteln mit geeignetem Schmelz- und Siedepunkt, welches dazu imstande ist, ein Polysulfid mit einer Konzentration von oberhalb 0,01 M aufzulösen und ein Elektrolytsalz zu einer Lösung von mindestens 0,1 M aufzulösen, wobei das Lösungsmittel eine eigene elektromagnetische Kraft gegen die Anode hat, die genügend niedrig ist, daß die Reaktion des Anodenmaterials mit dem Polysulfid unter Bildung einer festen M₂S-Elektrolyt-Zwischenphase nicht verhindert wird, wobei der Elektrolyt ein Polysulfid M₂Sn enthält, wobei M ein Metall aus der Gruppe Lithium und Natrium ist und wobei die Konzentration des Polysulfids hoch genug ist und n niedrig genug ist, daß eine vorgewählte niedrige Selbstentladung der Zelle resultiert, und
- c) einem inerten porösen kathodischen Stromsammler, der mit Schwefel beladen sein kann.
2. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schmelzpunkt des Lösungsmittels
unterhalb 0°C und daß der Siedepunkt des Lösungsmittels
oberhalb 60°C liegt.
3. Zelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lösungsmittel ein Äther oder
ein Gemisch von Äthern, vorzugsweise: THF, 2MTHF, Dioxolan
ist.
4. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Lösungsmittelgemisch
10 bis 90 Vol-% eines Colösungsmittels, das die
Löslichkeit des Polysulfids vermindert, wodurch die Viskosität
des Elektrolyts verringert und dessen Leitfähigkeit
verbessert wird, enthält, welches mit der Anode und
dem in Anspruch 1b) definierten Polysulfid verträglich ist.
5. Zelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Colösungsmittel ein aromatischer
Kohlenwasserstoff oder ein Gemisch aus aromatischen
Kohlenwasserstoffen ist.
6. Zelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der aromatische Kohlenwasserstoff
ein Alkylbenzol oder ein Polyarylbenzol ist.
7. Zelle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Colösungsmittel aus der Gruppe
Toluol, Benzol, Xylol, Mesitylen, Äthylbenzol und Äthylmethylbenzol
ausgewählt ist.
8. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß sie ein weiteres
Elektrolytsalz eines Alkalimetalls aus der Gruppe Lithium
und Natrium enthält, wobei das Anion mit der Anode und
dem Polysulfid verträglich ist und wobei das weitere Elektrolytsalz
die Bildung der festen M₂S-Elektrolyt-Zwischenphase
nicht stört.
9. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stromsammler aus
Kohle mit hoher spezifischer Oberfläche oder Graphit, welcher
mit einem inerten Polymerbindemittel gebunden ist,
besteht.
10. Zelle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das polymere Bindemittel Teflon
ist.
11. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anode eine geringere
Menge von Aluminium und/oder Magnesium und/oder Silizium
und/oder Calcium und/oder Bor enthält.
12. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zelle einen porösen
Separator enthält.
13. Zelle nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Separator aus porösem Glaspapier
oder einem porösen Polypropylenblatt hergestellt ist.
14. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anode aus im wesentlichen
reinem Lithium hergestellt ist.
15. Zelle nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das weitere Elektrolytsalz
aus Lithiumbromid und/oder Lithiumjodid und/oder
Lithiumperchlorat besteht.
16. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Anoden enthält,
welche zwischen größeren Kathoden angeordnet sind.
17. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration des
Polysulfids größer als 0,5 M ist, wenn n kleiner als 7 ist.
18. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration des
Polysulfids höher als 1,5 M ist, wenn n größer als 10 ist.
19. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lösungsmittelgemisch aus Toluol
und THF im Volumenverhältnis 4 : 1 bis 1 : 3 besteht,
daß die Anode aus reinem Lithium besteht und daß das weitere
Elektrolytsalz 0,5- bis 1,5M-Lithiumperchlorat ist.
20. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lösungsmittelgemisch aus Toluol,
Dioxolan und THF im Volumenverhältnis von etwa 1 : 1 : 1
besteht, daß das weitere Elektrolytsalz 0,5- bis 1,0M-LiClO₄
ist und daß die Anode aus reinem Lithium besteht.
21. Zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polysulfid im Inneren der Zelle
durch Selbstentladung (Reaktion der Anode mit dem in dem
Elektrolyten aufgelösten Schwefel) und durch Vorentladung
der Zelle gebildet wird.
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