DE2258731C3 - Nicht-wäßriges, nachladbares, elektrischen Strom erzeugendes galvanisches Element - Google Patents
Nicht-wäßriges, nachladbares, elektrischen Strom erzeugendes galvanisches ElementInfo
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- DE2258731C3 DE2258731C3 DE2258731A DE2258731A DE2258731C3 DE 2258731 C3 DE2258731 C3 DE 2258731C3 DE 2258731 A DE2258731 A DE 2258731A DE 2258731 A DE2258731 A DE 2258731A DE 2258731 C3 DE2258731 C3 DE 2258731C3
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Description
Die Erfindung betrifft ein nachladbares, elektrischen
Strom erzeugendes galvanisches Element mit einer negativen Elektrode aus einem Alkali- oder Erdalkalimetall, das in der elektrischen Spannungsreihe ebenso
hoch wie oder höher als Zink steht, insbesondere betrifft die Erfindung ein nachladbafes nicht-wäßriges
stromerzeugendes, nicht als Reserve-Element aufgebautes Element, das durch eine verbesserte Lagerfähigkeit
ausgezeichnet ist.
Übliche, elektrischen Strom erzeugende Elemente oder Batterien enthalten wäßrige Lösungen einer Säure
oder Base als Elektrolyten. Sie sind daher nur unter Standardbedingungen des Drucks und der Temperatur
einige Zeit lang lagerfähig. Wird die Temperatur z. B. wesentlich über die normale Durchschnittstemperatur
erhöht, so wird die Lagerfähigkeit der Batterie verkürzt. Wird die Temperatur stark herabgesetzt, z. B. bis zum
Gefrierpunkt des Wassers oder darunter, so sinkt die
ίο Aktivität des Elektrolyten stark ab.
Versuche, Energie und Leistung von Batierien durch Verwendung von Alkali- oder Erdalkalimetallen als
negative Elektroden zu verbessern, waren nicht voll zufriedenstellend, weil Alkalimetalle, wie Natrium,
Lithium oder Kalium mit den wäßrigen Elektrolyten reagieren.
Vorschläge, weitgehend wasserfreie Elektrolyten zu verwenden, wie flüssiges Ammoniak (US-PS 23 63 933),
in dem ein ionisierbares Salz gelöst ist, dessen Kationen dem Metall der negativen Elektrode entsprechen, allein
oder im Gemisch mit unter 50% eines oder mehrerer flüssiger Amine mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie
Methylamin, Äthylamin, Pyridin oder (US-PS 24 23 242) eine wasserfreie organische Flüssigkeit, in der ein
ionisierbares Salz gelöst ist, bei einer negativen Elektrode aus einem Alkali- oder Erdalkalimetall, das in
der elektrischen bpannungsreihe über Zink steht, blieben in der Praxis wegen des komplizierten Aufbaus
oder wegen anderer Mängel weitgehend ohne Bedeu-
jn tung.
Es sind weiter aus der DE-OS 15 71 943. der FR-PS
15 41 885. der GB-PS 11 97 747 und der CA- PS 8 46 324
elektrischen Strom erzeugende Elemente bekannt, bei denen SO? als wasserfreie aktive positive Substanz
Jj zusammen mit einer wasserfreien organischen Verbindung
verwendet wird, die als sekundäres Co-Lösungsmittel dient. Das Element besteht aus einer Anode (z. B.
aus einem Alkalimetall) und einer positiven passiven Kathode, die in das Gemisch aus Schwefeldioxid und
■in einem organischen Lösungsmittel tauchen, wobei das
Gemisch ein Elektrolytsalz, das darin im wesentlichen löslich ist, enthält. Das Schwefeldioxid wird entweder als
Gas durch das organische Lösungsmittel geperlt, vorzugsweise in Mengen, die zur Sättigung ausreichen.
wobei ein SO?-Dampfdruck von 1 Atmosphäre über der Flüssigkeitsoberfläche des Systems bei 22° C als
Sättigungsmenge gilt. Unter den Bedingungen der umgebenden Atmosphäre ist aber die Menge Anoden
metall, die in einem gegebenen Zeil Volumen ausge-
ϊη nutzt werden kann, eingeschränkt und daher die
Lebensdauer des Elements begrenzt. Es besteht daher e:n Bedürfnis, größere Konzentrationen an SO? zu
verwenden, damit größere Mengen Anndenmetall in einem gegebenen Zeil-Volumen verwendet werden
können. Hier/u wurde (DE-OS 15 71943) bereits flüssiges Schwefeldioxid vorgeschlagen.
Um aber bei einem wasserfreien Primärelement eine ausreichende Lagerfähigkell vor Gebrauch sicherzustellen,
wird es im allgemeinen als Reserve Prtmärbatte-
so rie aufgebaut, d. h. die Bestandteile des wasserfreien
Elektrolyten werden Von einem Kontakt mit den Elektroden bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Element in
Gebrauch genommen wird, ferngehalten. Einer der Gründe hierfür besteht darinr* daß z. B. Lithium-Zellen in
der Regel depolarisierte Kathoden verwenden, die während der Lagerung zerstört werden, wenn sie mit
dem Käthölytett in Kontakt kommen.
Nicht als Reserve-Elemente aufgebaute, nicht-wäßfi-
Nicht als Reserve-Elemente aufgebaute, nicht-wäßfi-
ge Primärelemente mit einer längeren Lagerfähigkeit, die über mehrere Monate hinausgeht, stehen aber bisher
nicht zur Verfugung. Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines nicht-wäßrigen nachladbaren elektrochemischen
Elements für die Erzeugung und Speicherung von elektrischer Energie sowohl für Primärelemente
als auch für Sekundärelemente, das durch eine verbesserte Kapazität, Leistungs- und insbesondere
Lagerfähigkeit ausgezeichnet ist und einen im wesentlichen konstanten Strom eine längere Zeil bei einem 1»
technisch befriedigenden Spannungsniveau liefert und chemisch stabil ist.
Das erfindungsgemäße nicht-wäßrige, nachladbare, elektrischen Strom erzeugende galvanische Element mit
einer negativen Elektrode aus einem Alkali- oder η Erdalkalimetall, das in der elektrochemischen Spannungsreihe
mindestens ebenso hoch wie oder höher als Zink stent, und einer positiven, passiven Elektrode, die
durch einen Separator voneinander isoliert sind, und mit wasserfreiem, flüssigem Schwefeldioxid unter Über- _>n
dmck, bezogen auf 22°C. als aktive positive Substanz im
Gemisch mit einem Co-Lösungsmittel aus --.enigsiens
einer wasserfreien, flüssigen und gegenüber der negativen Elektrode inerten organischen Verbindung,
wobei in dem Gemisch ein ionisierbares Salz des Metalls der negativen Elektrode in Lösung vorliegt, ist dadurch
gekennzeichnet, daß der Wassergehalt des Elementes unter 50 Teile pro Million Teile gehalten wird und daß
die Menge des flüssigen SO;, bezogen auf den flüssigen
Elek-olyten. 60 bis 90 Gew.-% beträgt. j(,
Gi · 'laß einer bevorzugten Ausführungsform besteht
die negative Elektrode aus Lithium und die positive passive Elektrode aus einem elektrisch leitfähigen,
pulverförmigen Material, das aus der Gruppe der Metalle und Nichtmetalle ausgewählt ist und in
Mischung mit einem inerten Material vorliegt und sich in Kontakt mit einem Metallgitter, das gegenüber dem
flüssigen Elektrolyten inert ist, befindet.
Das erfindungsgemäße Element bleibt innerhalb eines weiten Ben ches von Umwelttemperaturen und -drükken
betriebs- und leistungsfähig, und zwar bei günstigen Stromentnahmegeschwindigkeiten. Es können nämlich
hohe Energieausbeuten pro Einheitsgewicht in einem breiten Bereich von Temperaturen, die von solchen
unterhalb des Gefrierpunkts des Wassers bis /u Temperaturen über dem Siedepunkt des Wassers
reichen können, und bei niedrigen und bzw. oder hohen Drücken der umgebenden Atmosphäre belegt werden.
Der Wassergehalt ist auf einen so niedrigen Wert herabgesetzt, daß er nur .roch eine minimale Einwirkung
auf die Lagerfähigkeit ausüben kann. Das Element hat weiterhin einen verhältnismäßig geringen inneren
Widerstand und eine hohe spezifische Wärme.
Um die verhältnismäßig hohe Konzentration des flüssigen SO? in dem Element sicherzustellen, wird
dieses auf einem Druck gehalten, der über dem Atmosphärendruck, z. B. über 1,75 kg/cm2 liegt, bezogen
auf eine Temperatur von 22CC. Eine Methode besteht
darin, das flüssige SO2 im heruntergekühlten Zustand in
das Element einzuschließen, und beim Erhitzen auf die w)
Umgebungstemperatur von z. B. 220C, steht es dann
unter einem Druck, der hoch genüg ist, um es in flüssigem Zustand zu halten. Eine andere Methode
besteht darin, flüssiges SO2 dem Element bei der Umgebungstemperatur unter Druck zuzusetzen.
Die Menge des flüssigen SO2 kann zwischen etwa 60 und 90 QtWr0Zo beti'ngen und liegt vorzugsweise
zwischen 65 und 85 Gew.'%.
y,
4η
4-,
50 Das SO2 ist mit einem Co-Lösungsmittel vermischt,
das aus wenigstens einer wasserfreien, flüssigen, organischen Verbindung, die gegenüber der negativen
Elektrode inert ist, besteht. Beispiele für solche organischen Verbindungen sind aliphatische und aromatische
Nitrile, wie Acetonitril und Benzonitril; Dimethylsulfoxid; aliphatische Amide, wie Dimethylacetamid und
Ν,Ν-Dimethylformamid; pentacyclische Ester, wie Propandiol-l,2-carbonat,
Athylencarbonat und Propylencarbonat; Lactone, wie <f-Valerolacton und Butyrolacton;
N-Methyl-l,2-pyrrolidon; aliphatische und aromatische primäre, sekundäre und teriäre Amine, z. B.
Äthylendiamin, Isopropylamin, Pyridin; aliphatische und cyclische Äther; hochmolekulare, wasserunlösliche,
sekundäre Aminhalogenide; aliphatische und aromatische Ester, wie Methylformiat, Methylacetat, Äthylformiat,
Äthylacetat, Phenylacetat, Phenylformiat und Methylbenzoat.
Das organische Co-Lösungsmittel, das den Rest des flüssigen Elektrolyten ausmacht, kann aus einem
Gemisch von organischen Verbindungen bestehen. Ein besonders gut geeignetes Gemisch besteht aus einer
Mischung von Methylformiat und Propylencarbonat oder Athylencarbonat. Das Gemisch kann aus 80 bis 60
Volumenprozent Methylformiat und 20 bis 40 Volumenprozent Propylencarbonat oder Athylencarbonat bestehen.
Jede der Verbindungen Methylformiat, Methylacetat, Äthylformiat und Äthylacetat ist gleichfalls entweder
für sich allein oder in Mischung mit Propylencarbonat oder Athylencarbonat brauchbar. Die Gemische können
ebenfalls aus 80 bis 60 Volumenprozent Methylformiat. Methylacetat, Äthylformiat oder Äthylacetat und 20 bis
40 Volumenprozent Propylencarbonat oder Athylencarbonat bestehen.
Die Salze, die als der gelöste Stoff in den oben angeführten Lösungsmitteln verwendet werden und als
Ionenträger in der Elektrolytlösung wirken, bestehen im allgemeinen aus den löslichen Salzen der Alkali- oder
Erdalkalimetalle. Im allgemeinen soll das Metallion des an der Kathode verwendeten Salzes aus dem gleichen
Metall wie die Anode in einer gegebenen Zelle bestehen. Der Anionen-Teil des Salzes kann aus einem
Chlorat, Perchlorat, Thiocyanat, Cyanid, Jodid. Fluorid.
Chlorid, Bromid, Sulfid, Sulfat, Picrat. Fhoborat. Hydrid
oder Borhydrid des Elektrodenmetalles bestehen.
Für die negative Elektrode wird vorzugsweise Lithium verwendet, und dieses kann entweder das
gesamte Anodengefüge ausmachen, oder es kann in ein Gitter aus einem leitfähigen, aber inerten Material, wie
Nickel. Kupfer. Siiber, Eisen u. dgl., eingepreßt sein,
welches Metall dann als Anodenleiter dient.
Die Auswahl des Materials, das als Anode verwendet weraen soll, hängt von den Eigenschaften ab. welche die
Zelle aufweisen soll. Wird eine hohe Spannung benötigt,
so sollte ein äußerst aktives Metall wie I .ithium. Calcium
oder eines der anderen Alkali- oder Erdalkalimetalle, als
Anodenmetall gewählt werden, und falls eine niedrigere Spannung gewüncht wird, kann eines der weniger
aktiven Erdalkalimetalle, wie Magnesium oder Zink, als
Anodenmaterial verwendet Werden.
Die Kathode (positive Ableitung) dar Zelle besteht, wie üblich, aus einem Stromleiter zur Leitung von
Elektronen in die Zelle und irgendeinem anderen Material in Kontaki. mit dem Leiter, das dazu dient,
Ansammlungen an der Kathode zu verhindern, welche die Arbeitsfähigkeit der Zelle beeinträchtigen würden.
Die in der Literatur beschriebenen Kathoden von
nicht'Wäßrigen Elementen verwenden einen Depolarisator,
d. h. einen Leiter von solcher Struktur, die ihn in den Stand setzt, entweder auf physikalischem oder
chemischem Wege die Ansammlung von durch Polarisation entstandenen Produkten an der Kathode zu ·
verhindern. Das Eindringen von elektropositiven Metallionen in die Elektrolytlösung von der Anode
während der Entladung der Zelle muß ausgeglichen werden durch einen Abzug von positiven Ionen oder
eine Einführung von negativen Ionen an der Kathode, m
damit kein teilweiser Kontaktverlust zwischen dem Elektrolyten und dem Kathodenleiter eintreten kann.
Die Bildung von Reaktionsprodukten an der Kathode, welches das Kathodenpotential zu erhöhen und bzw.
oder den Kontaktverlust zwischen der Elektrolytlösung und dem Kathodenleiter herbeizuführen scheint, ist als
Polarisation bekannt. Die Depolymerisation kann mit Hilfe vorzugsweise chemischer oder auch physikalischer
Mittel bewerkstelligt werden. Die chemische Depolarisation wird durch Einbau eines Materials in
kontakt mit dem Kathodenieiter bewirkt, das mit jedem
beliebigen der durch Polarisation gebildeten Produkte reagiert und so deren Akkumulation verhindert. Die
Depolarisation erfolgt durch eine Reduktion des depolarisierenden Materials an der Kathode, und für
diesen Zweck ist jedes reduzierbare Metall oder jede reduzierbare nichtmetallische Substanz im Kontakt mit
dem Kathodenleiter geeignet.
Bei dem erfindungsgemäßen Element braucht die Kathode nicht als Depolarisator zu wirken. Die
verwendete passive Kathode ist porös, leitfähig und inert gegenüber dem Flektrolyten, mit dem sie sich in
Kontakt befindet. Sie besteht aus fein verteilten, leitfähigen, metallischen oder nichtmetallischen Materialien,
wie Kohlenstoff, Nickel, Aluminium. Silber. Kupfer, Platin, Bor, Zirkon, Tantal oder irgendeinem
anderen elektrisch leitfähigen und gegenüber der Elektrolytlösung inerten Material, das mit Materialien,
wie Papierfasern. Asbestfasern, fein verteilten Kunststoffpulvern oder irgendeinem anderen Bindemittel -w
zwecks Erzeugung eines leitfähigen, porösen Materials vermischt ist. welches sich in Kontakt mit dem
Metallgitter befindet, das als Kathodenleiter verwendet
wird. Die bevorzugt in Frage kommende Kathode der vorliegenden Erfindung ist leitfähiger Kohlenstoff (z. B.
als Graphit), der mit Glas- oder Asbestfasern und Fluorkohlenstoffharz-Bindern (z. B. einem Polytetrafluoräthylen-Binder)
vermischt ist und in Kontakt mit einem Metallgitter steht. Ein weiteres Fluorkohlenstoffharz,
das verwendet werden kann, ist Polychlortrifluor- *>
äthylen.
Der physikalische Kontakt zwischen der negativen und der positiver Elektrode wird durch Einbau eines
Separators verhindert Der Separator soll zusätzlich zur
Isolierung der Elektroden voneinander es ermöglichen, π
daß der Elektrolyt zu den Elektrodenflächen gelangt und einen Ionentransport innerhalb der Zelle möglich
macht Die hierfür brauchbaren Materialien werden durch die aktiven Lösungsmitteleigenschaften des
Elektrolyten insoweit begrenzt, als der Separator sich eo
nicht in dem Lösungsmittel lösen darf. Die folgenden Materialien haben sich für diesen Zweck als geeignet
erwiesen: faserartige synthetische Materialien, wie Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und Acrylnitril
Polyamid-Polymerisate, Mischpolymerisate aus Polyvinylalkohol und Polyvinylchlorid, Polyacrylsäureester
u.dgl. mehr. Die Dicke des Separators ist nicht von besonders kritischer Bedeutung, und er sollte empfehlenswerterweise
so dünn wie möglich sein, um das Energie-Dichle-Verhältnis der Gesamtzelle so günstig
wie möglich zu gestallen und den inneren Widersland
der Zelle so klein wie möglich zu machen. Die Membranen weisen eine Dicke von vorzugsweise etwa
0,0127 bis 0,254 mm auf.
Das erfindungsgemäße Element ist in den Zeichnungen näher erläutert.
Hierbei geben die F i g. 1 bis 4 Kurven wieder, welche die Kapazität (in Amperestunden) einer erfindungsgemäß
hergestellten »D«-Zelle bei verschiedenen Entladungsströmen veranschaulichen;
Fig. 5 stellt zwei Kurven dar, welche die Kapazität
einer erfindungsgemäß hergestellten »Dc-Zelle wiedergeben,
und zwar gemessen bei 24"C bzw. -32°C;
F i g. 6 gibt eine Kurve wieder, welche die Strom-Spannungs-Charakteristiken
einer erfindungsgemäO hergestellten »D«-Zelle veranschaulicht;
Fig.7 stellt die Ergebnisse eines Lagerfähigkeits-Testes
dar, die mit einer erfindungsgemäß hergestellter
~r\.. 7.11, _„...„„„„„ -,!„.».
Fig.8 gibt die Ergebnisse einer Lagerung von »C«-Zellen mit verschiedenen Wassergehalten wieder
Der Einfluß der Wasserkonzentration in einer »C«-Zelle gemäß 1 i g. 8 wurde wie folgt gemessen. Es
wurden Zellen, die Wassergehalte von 150 ppm bis zu 10 ppm aufweisen, getestet. Die Zellen wurden vor dem
Testen 90 Tage bei 54.40C gelagert. Dies kommt dei
Simulation einer einjährigen Lagerung bei Raumtemperatur £,idch. Die Zelle mit einem Wassergehalt vor
150 ppm konnte ungefähr 10 Stunden lang einen Strorr von 0,2 Amp. liefern. Die Entladungsdauer stieg in derr
Maß signifikant an, in dem der Wassergehalt abnahm eine Entladungszeit von über -?5 Stunden wurde be
einer Zelle mit einem Wassergehalt von 50 pprr erreicht. Wurde der Wassergehalt auf Werte untei
50 ppm herabgesetzt, so stieg die Entladungszeil weitei
an, aber nicht mehr in einem so bemerkenswerter Ausmaß, wenn man den Anstieg mit dem Effeki
vergleicht, der eintrat, wenn man den Wassergehalt vor einem über 50 ppm liegenden Wert herabsetzt.
Der prozentuale Verlust an Kapazität (gemessen ir Amperestunden) der in F i g. 8 dargestellten Zellen wire
in der nachstehenden Tabelle veranschaulicht Zui vergleichsweisen Berechnung der Prozentwerte ar
Kapazitätsverlust wird die Kapazität einer Zelle mi einem Wassergehalt von 10 ppm als 100% gesetzt
Wassergehalt in | Kapazität in | Kapazitätsverlust ir |
ppm | Amperestunden | •A |
150 | 2.00 | 35.48 |
100 | 2.40 | 22,58 |
80 | 2.70 | 12,90 |
70 | 2,85 | 8,06 |
50 | 3,00 | 3.22 |
30 | 3.05 | 1.61 |
10 | 3.1 | 0 |
Erreicht der Wassergehalt eine Höhe bis zu 150 pprr so geht bei der Simulation einer einjährigen Lagerun]
mehr als ein Drittel der Zellkapazität verloren. Wird de
Wassergehalt auf 50 ppm herabgesetzt, so gehen unte den gleichen Bedingungen nur 3.22% der Kapazitä
verloren.
Zur Veranschaulichung einer bevorzugten Ausgestal tung der Erfindung dienen nachstehende Beispiele.
in diesem Beispiel besteht die negative Elektrode aus
metallischem Lithium, das in ein feines Kupfergitfef
(Anodenträger) eingepreßt ist, und die von der Kathode
durch einen aus porösem Polyäthylen bestehenden Separator getrennt ist. Die Kathode besteht aus einer
passiven Elektrode, die aus leitfähigem Kohlenstoff in Mispiung mit Glasfasern und — als Bindemittel
wirkendem — Polytetrafiuoräthylen gebildet worden ist, wobei das Gemisch in ein feines Aluminiumgitter
eingepreßt ist. das als Kathodenträger wirkt. Bleidrähte sind an den Anodenträger und den Kathodenträger
angeschlossen, um den Strom abzuführen, wenn die Zelle bzw. das Element in Betrieb genommen wird.
Der bevorzugte wasserfreie Elektrolyt besteht aus etwa 80 Gew.-% des Lösungsmittels flüssiges Schwefeldioxid
und etwa 20 Gew.-% der als Co-Lösungsmittel
dienenden wasserfreien, organischen Flüssigkeit Methylformiat. In dem flüssigen Elektrolyten ist ungefähr 1 »Q
Mol Lithiumbromid gelöst.
Zur Füllung der Zelle mit dem Elektrolyten wird eine vorbestimmte Menge des Methylformiats mit dem
Lithiumbromid vermischt, welches seinerseits mit flüssigem SO2 unter Oberdruck bezogen auf 220C
vermischt ist. so daß der flüssige Zustand der Lösung aufrechterhalten bleibt. Diese Lösung wird dann in die
Zelle injiziert, und die Zelle wird verschlossen und ist gebrauchsfertig.
Während der Entladung der Zelle bzw. des Elementes wird das Elektrolytsalz nicht verbraucht und wirkt nur
als Onenträger mit konstanter Leitfähigkeit Die Zelle kann daher lange Zeit hindurch einen konstanten Strom
bei extrem flachem Spannungsniveau liefern. Die Stabilität des offenen Stromkreises (d. h. die lange
Lagerfähigkeit) dieses Systems ist die Folge der Verwendung einer passiven Kathode und ist weiter dem
Umstand zuzuschreiben, daß die aktive Substanz (SO2) sich mit dem Lithium unter Bildung einer monomolekularen
Oxidschicht auf der Anodenfläche verbindet, die eine Seibstentladung der Zelle verhindert Da die
nichtwäßrigen anorganischen flüssigen Lösungsmittel und die organischen Co-Lösungsmittel, die zusätzlich
verwendet werden, einen breit gestreuten Bereich von Erstarrungs- und Siedepunkten aufweisen, ist der
Betrieb in einem breiten Temperaturbereich (— 55° C bis über 7O0C) möglich.
Eine solche Zelle liefert Leistungsdichten von über 150 Wattstunden/Pfund bei Potentialen von mehr als 2,0
Volt Derartige Zellen wiesen, wie festgestellt wurde,
einen inneren Widerstand von weniger als etwa 150 Milliohm auf.
Die Gesamt-Gleichgewichtsreaktion dieses Systems besteht in der Kombination des Anodenmetalls mit dem
Schwefeldioxid unter Bildung einer Verbindung, die sich an der porösen, inerten Kathode abscheidet Die
elektrochemische Reaktion ist reversibel, was es ermöglicht, die Batterie wieder aufzuladen.
Eine nach der Lehre der Erfindung hergestellte Lithiumzelle ergab eine deutlich verbesserte Leistungsabgabe
von 29 Wattstunden bei einer Stromentnahme von 80 Milliampere, während handelsübliche Zellen, auf
eine vergleichbare Gewichtsbasis bezogen, die folgenden Werte ergaben: Quecksilber-Zink (15,6 Wattstunden);
Alkali-Mangan (8 Wattstunden) und Kohle-Zink (1,5 Wattstunden). Bei einer Stromentnahme von 0,5
Ampere wies die LithiumzcBe eine noch größere
Überlegenheit (21 Wattstunden) auf, wenn man sie mit einer Quecksilber^Zink-Zelle (8 Wattstunden), einer
Alkali-Mangan-Zelle (3,3 Wattstunden) und einer Kohle-Zink-Zelle (0,1 Wattstunden) in Vergleich setzte.
Es ist darauf hinzuweisen, daß bei einer Stromentnahme
von 0,5 Ampere die Lithiumzelle etwa 2,6mal besser als die Quccksilber^Zink-Battcric ist.
Auf der Basis Wattstunde pro 454 g betfachtet, tritt
die Überlegenheit der Zelle des Beispiels 1 gegenüber den drei vorerwähnten Systemen noch deutlicher wie
folgt in Erscheinung:
System
Li-SO2-ZeIIe der Erfindung
Quecksilber-Zink
Alkali-Mn
Kohle-Zink
WatUtunden/454 g
145
40
26
Das günstige elektrische Entladungsvermögen der Lithium SO2-ZeIIe des Beispiels 1 bei Stromentnahmen
von 80 Milliampere, 0,25 Ampere, 0,5 Ampere bzw. 1 Ampere wird in den F i g. 1 bis 4 veranschaulicht. Die
Kapzität der Zelle bei dem bezeichneten Entladungsstrom ist das Produkt aus dem Entladungsstrom und der
Zeit, welche die Zelle braucht, um auf das 2-Volt-Niveau abzufallen. So beträgt die Kapazität bei einem
Entladungsstrom von 80 Milliampere 9 Amperestunden;
bei 0,25 Ampere beträgt die Kapazität 8,04 Amperestunden;
bei 0,5 Ampere beträgt die Kapazität 6,17 Amperestunden und bei 1 Ampere beträgt die Kapazität
5 Amperestunden.
F i g. 5 veranschaulicht die Kapazität einer »D«-Zelle desselben Aufbaues, wie er in Beispiel 1 beschrieben ist,
bei Temperaturen von 24° C bzw. -32"C1 wobei die
Kapazität bis zu einer 2-VoIt-Grenze 93 Amperestunden
bei 24° C und 5,3 Ampferestunden bei -32° C
beträgt Die Zellspanung und das Stromabgabevermögen der nach der Lehre der Erfindung der aufgebauten
»D«-Zelle (das System des Beispiels 1) wird anhand der Kurve der F i g. 6 veranschaulicht
Ein beschleunigt durchgeführter Lagerf ähigkeits-Te!>i
besteht darin, die Zelle eine längere Zeit hindurch bei einer erhöhten Umgebungstemperatur, z.B. bei 700C
aufzubewahren. In der grafischen Darstellung der F i g. 7 werden die elektrischen Kennzahlen einer fristen
»D«-Zelle einer gleichen Zelle, die 30 Tage bei 700C
gelagert worden war, vergleichend gegenübergestellt Wie F i g. 7 weist die frische »D«-Zelle eine Kapazität
von 6,17 Amperestunden auf, während die 30 Tage bei 7O0C gelagerte Zelle eine zurückbehaltene hohe
Kapazität von 5,63 Amperestunden aufwies, woraus sich Hirn Wert von etwa 92% der Kapazität der frischen Zelle
bei normaler Umgebungstemperatur errechnet Man kann den Wert von 92% Kapazität, der im beschleunigten
30-Tage-Test (bei 700C) ermittelt wurde, einer
Lagerfähigkeit von mehr als 3 Jahren bei normaler Außentemperatur gleichsetzen.
Das als einer der Bestandteile verwendete flüssige SO2 bleibt innerhalb eines weiten Bereiches von
Temperaturen und Drucken betriebsfähig. Es ist bekannt, daß der Siedepunkt von Verbindung, wie SO2,
durch das darin gelöste Elektrolytsalz gesenkt werden kann.
Bei der Elektrolytherstellung ist es wichtig, das SO2 in
flüssigem Zustand zu halten. So wurde bei der Lithiurnzeüe des Beispiels 1, die SO Gcw.-% des
Hauptlösungsmittels SO2 und 20 Gew.-% des Co-Lö-
230217/131
iungsmittels Methylformiat enthielt, ein Druck von etwa
3,15 atü angewendet, um das SO2 im flüssigen Zustand IU halten. Bei einem SÖ^Gehalt von 60 Gew.-% liegt
der Druck, der angewendet werden muß, um dieses in flüssigem Zustand zu halten, ungefähr bei 1,75 atü.
10
Element A
Negative Elektrode
•norganische Verbindung
organische Verbindung
gelöster Stoff
positive passive Elektrode
•norganische Verbindung
organische Verbindung
gelöster Stoff
positive passive Elektrode
Kalium
60% SO2
60% SO2
40% Dimethylsulfoxid 0,5 Mol KBr
Kohle in Mischung mit Asbestfasern, eingepreßt in ein Nickelgitter
Kohle in Mischung mit Asbestfasern, eingepreßt in ein Nickelgitter
15
Das Element in diesem Beispiel hat eine negative Elektrode aus Lithiummetall, das auf ein Kupfergitter
lufgepreßt ist. Die Kathode besteht aus einer passiven Elektrode, aus leitfähiger Kohle im Gemisch mit Asbest
und Polytetrafluoräthylen, um die Porösität zu gewähr*
leisten und zugleich als Binder zu dienert. Das Gemisch wird dann auf ein Aluminiumgitter aufgepreßt, das als
Leiter dient. Die Stromabnahme erfolgt durch Bleidrähte am Leiter.
Die wasserfreie aktive positive Substanz besteht aus etwa 60 Gew.-% flüssigem Schwefeldioxid und 40
Gew.-% eines Co-Lösungsmittels aus je 50 Volumenprozent Methylformiat und Propylencarbonat. In der
flüssigen Substanz ist die äquivalente Menge Lithiumchlorid gelöst, was einer gesättigten Lösung entspricht.
Andere Elemente, die für die Ausführung der vorliegenden Erfindung Anwendung finden können,
werden in dem nachstehenden Beispiel beschrieben.
30
35
40
Element B
Negative Elektrode
anorganische Verbindung
organische Verbindung
anorganische Verbindung
organische Verbindung
gelöster Stoff
positive passive Elektrode
Element G
Negative Elektrode
anorganische Verbindung
organische Verbindung
gelöster Stoff
nositive nassive Elektrode
anorganische Verbindung
organische Verbindung
gelöster Stoff
nositive nassive Elektrode
Element D
Negative Elektrode
anorganische Verbindung
organische Verbindung
gelöster Stoff
anorganische Verbindung
organische Verbindung
gelöster Stoff
positive passive Elektrode
Element E
Negative Elektrode
anorganische Verbindung
organische Verbindung
gelöster Stoff
positive Elektrode
anorganische Verbindung
organische Verbindung
gelöster Stoff
positive Elektrode
Calcium 80% SO2
20% Äthylformiat-Propylencarbohat-Gemisch Ca(ClO3)2
Kupferpulver mit Papierfasern gemischt Und in ein Silber-Maschengitter
eingepreßt
Barium
70% SO2
30% Isopropylamin
0,75 Mol BaBr2
fjiß ^lftjche wie hgim
System A
Lithium 85% SO2
15% Äthylendiamin 0,5 Mol LiF (0,5 m LiF) Aluminiumpulver in
Mischung mit Asbestfasern und Polytetrafluoräthylen als Binder, eingepreßt in ein Aluminiumgitter
Natrium 65% SO2
35% Methylacefat NaBr
dieselbe wie beim System D.
Hierzu S Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Nicht-wäßriges, nachladr· es, elektrischen
Strom erzeugendes galvanisches dement mit einer negativen Elektrode aus einem Alkali- oder Erdalkalimetall,
das in der elektrochemischen Spannungsreihe mindestens ebenso hoch wie oder höher als Zink
steht, und einer positiven, passiven Elektrode, die durch einen Separator voneinander isoliert sind, und
mit wasserfreiem, flüssigem Schwefeldioxid unter Oberdruck, bezogen auf 22° C, als aktive positive
Substanz im Gemisch mit einem Co-Lösungsmittel aus wenigstens einer wasserfreien, flüssigen und
gegenüber der negativen Elektrode inerten organischen Verbindung, wobei in dem Gemisch ein
ionisierbares Salz des Metalls der negativen Elektrode in Lösung vorliegt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wassergehalt des Elementes unter 50 Teile pro Million Teile gehalten wird und daß die Menge des flüssigen SO2, bezogen
auf den flüssigen Elektrolyten, 60 bis 90 Gew.-% beträgt
2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die negative Elektrode aus Lithium und
die positive passive Elektrode aus einem elektrisch leitfähigen, pulverförmigen Material besteht, das aus
der Gruppe der Metalle und Nichtmetalle ausgewählt ist und in Mischung mit einem inerten Material
vorliegt und sich in Kontakt mit einem Metallgitter, das gegenüber dem flüssigen Elektrolyten inert ist,
befindet
3. Stromerzeugendes Element nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die positive passive
Elektrode aus Kohle in Mischung mit Glas- oder Asbestfasern und einem als Binder dienenden
Fluorkohlenstoffharz besteht.
4. Element nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des flüssigen
Schwefeldioxids 65 bis 85 Gew.-% beträgt.
5. Element nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Co-Lösungsmittel aus 81)
bis 60 Volumenteilen Methylformiat und 20 bis 40 Volumenteilen Propylencarbonat besteht.
6. Stromerzeugendes Element nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Co-Lösungsmittel
aus Methylformiat, Methylacetat, Äthylformiat oder Äthylacetat besteht.
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