DE3005869A1 - Nichtwaessriges galvanisches element - Google Patents
Nichtwaessriges galvanisches elementInfo
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- H01M—PROCESSES OR MEANS, e.g. BATTERIES, FOR THE DIRECT CONVERSION OF CHEMICAL ENERGY INTO ELECTRICAL ENERGY
- H01M6/00—Primary cells; Manufacture thereof
- H01M6/14—Cells with non-aqueous electrolyte
Description
Die Erfindung betrifft ein nichtwäßriges galvanisches Element mit einer aktiven negativen Metallelektrode und einem aus einem
Oxihalogeniden bestehenden positiven Elektroden-Elektrolyten, dem elementarer Schwefel oder eine Schwefelverbindung zugesetzt
jsb,um dem anfänglichen Spannungsabfall während der Elemententladung
wirksam zu begegnen.
Die Entwicklung eines Hochenergie-Batteriesystems verlangt vor allem die Verträglichkeit eines Elektrolyten, der die gextfünschten
elektrochemischen Eigenschaften mit einem hochaktiven negativen Elektrodenmaterial aufweist, z.B. Lithium oder ähnliches
Material. Wäßrige Elektrolyte werden in diesen Systemen nicht verwendet, da die negativen Elektrodenmaterialien ausreichend
reaktionsfähig sind, um mit dem Wasser chemisch zu reagieren. Um eine hohe Energiedichte mit diesen aktiven negativen Elektroden
zu erhalten, waren weitere Untersuchungen an nichtwäßrigen Elektrolytsystemen notwendig.
Der Ausdruck "nichtwäßriger Elektrolyt" betrifft einen Elektrolyten,
der aus einem gelösten Stoff besteht, beispielsweise aus einem Metall- oder Komplexsalz der Gruppe IA, HA, HIA oder
VA eines Elementes des Periodischen Systems, das in einem geeigneten nichtwäßrigen Lösungsmittel auflösbar ist. Geeignete
lösliche Stoffe sind bekannt und bereits verwendet worden, jedoch ist die Auswahl eines geejgieten Lösungsmittels besonders
schwierig. Der ideale Elektrolyt eines galvanischen Elementes würde ein Lösungsmittel und einen gelösten Stoff umfassen, welche
einen weiten Flüssigkeitsbereich, eine hohe ionische Leitfähigkeit und eine entsprechende Stabilität aufweisen. Ein
weiter Flüssigkeitsbereich, d.h. ein hoher Siede- und ein niedriger Erstarrungspunkt, ist erforderlich, damit das galva-
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nische Element neben Raumtemperatur auch noch bei anderen Temperaturen
betrieben werden kann. Eine hohe ionische Leitfähigkeit ist notwendig, damit das galvanische Element eine hohe
Reaktionsgeschwindigkeit hat. Die Materialien für die Elektroden und den galvanischen Elementaufbau sowie die Reaktionsstoff«
des galvanischen Elementes müssen stabil sein, damit eine lange Haltbarkeit erreicht wird, wenn das galvanische Element in
primären oder sekundären Batteriesystemen verwendet werden soll,
Aus kürzlich veröffentlichten Daten ergab sich, daß bestimmte Stoffe nicht nur als Elektrolytträger, d.h. als Lösungsmittel
für das Elektrolytsalz, sondern auch als aktive positive Elektrode für ein nichtwäßriges galvanisches Element dienen
können. In den US-PS'en 3 475 226, 3 567 515 und 3 578 500
ist offenbart, daß mit flüssigem Schwefeldioxid oder Lösungen von Schwefeldioxid und einem weiteren Lösungsmittel diese Doppe!
funktion in nichtwäßrigen galvanischen Elementen erreicht werden kann. Obwohl diese Lösungen eine Doppelfunktion ausüben
können, weisen sie dennoch verschiedene Nachteile auf. Das stets anwesende Schwefeldioxid, ein Gas bei Normaltemperatur,
muß im galvanischen Element als Flüssigkeit unter Druck oder in einem flüssigen Lösungsmittel gelöst enthalten sein. Schwefel·
dioxid allein ist nicht einfach hantier- und verpackbar. Wenn
Schwefeldioxid in einem flüssigen Lösungsmittel aufgelöst werden soll, ist eine weitere Komponente und eine, weitere Verfahrensmaßnahme
notwendig. Wie ausgeführt, ist ein weiter Flüssigkeitsbereich erforderlich, damit das galvanische Element
neben Raumtemperatur auch bei anderen Temperaturen betrieben werden kann. Schwefeldioxid ist bei Atmosphärendruck offensichtlich
hierfür nicht geeignet.
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Die US-Anmeldung 439 521, die eine Ausscheidungsanmeldung aus
der US-Anmeldung 212 582 ist, offenbart ein nichtwäßriges galvanisches Element mit einer negativen Elektrode, einem
positiven Elektrodensammler und einem positiven Elektroden-Elektrolyten, wobei der positive Elektroden-Elektrolyt eine
Lösung eines ionisch leitenden gelösten Stoffes ist, der in einem aktiven positiven Depolarisator gelöst ist, wobei der
Depolarisator aus einem flüssigen Oxihalogenid des Elementes der Gruppe V oder VI des Periodischen Systems besteht. Obwohl
Oxihalogenide als Komponenten eines positiven Elektrodenelektrolyten mit einer aktiven negativen Metallelektrode, wie z.B.
Lithium, im galvanischen Element mit einer hohen Energiedichte geeignet sind, ist festgestellt worden, daß, falls das galvanische
Element 3 Tage oder langer gelagert wird, offenbar eine Passivierung der negativen Elektrode eintritt, was zu unerwünschten
Spannungsverzögerungen bei Beginn der Entladung und einer hohen Elementimpedanz führt.
Das US-Patent 3 993 501 offenbart einen Weg zur Verminderung
oder Vermeidung unerwünschter Spannungsverzögerungen bei Beginn der Entladung nichtwäßriger galvanischer Elemente, in
denen Oxihalogenid verwendet wird, das einen positiven Elektroden-Elektrolyten enthält, indem ein Überzug aus einem Vinylpolymer
an der Oberfläche der negativen Elektrode vorgesehen ist, welche den positiven Elektroden-Elektrolyten berührt.
Eine wesentliche Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Passivierung der aktiven negativen Metallelektrode in einem
Oxihalogenid enthaltenden positiven Elektroden-Elektrolyten eines galvanischen Elementes zu vermeiden.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein galvanisches
Element mit einem Oxihalogenid,enthaltenden positiven
Elektroden-Elektrolyten vorzuschlagen, indem elementarer Schwefel oder eine Schwefelverbindung benutzt wird, so daß eine Passivierung
der aktiven negativen Metallelektrode während der Lagerung bzw. des Gebrauchs des galvanischen Elementes vermieden
wird.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht ferner darin, ein galvanisches Element mit einem Oxihalogenid enthaltenden positiven
Elektroden-Elektrolyten vorzuschlagen, indem die Oberfläche der aktiven negativen Metallelektrode in Berührung mit
einem Oxihalogenid enthaltenden positiven Elektroden-Elektrolyten des galvanischen Elementes gebracht und mit einem dünnen,
haftenden Vinylpolymerfilm gemäß der Lehre des US-Patentes 3 993 501 überzogen wird, wobei elementarer Schwefel oder eine
Schwefelverbindung in dem positiven Elektroden-Elektrolyten verwendet wird, um die Passivierung der aktiven negativen
Metallelektrode während der Lagerung bzw. des Gebrauchs des galvanischen Elementes zu vermeiden.
Die Erfindung betrifft ein nichtwäßriges galvanisches Element mit einer hohen Energiedichte, welches eine aktive, negative
Metallelektrode, einen positiven Elektrodensammler und eine ionisch leitende positive Elektroden-Elektrolytlösung umfaßt,
die einen gelösten Stoff enthält, welcher mindestens in einem flüssigen Oxihalogenid eines Elementes der Gruppe V oder VI des
Periodischen Systems mit oder ohne einem weiteren r.eaktions- oder nichtreaktionsfähigem Lösungsmittel gelöst ist, wobei die
Verbesserung darin besteht, daß ein positiver Elektroden-Elektrolyt mindestens eine Schwefelverbindung mit der Formel
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Y2 enthält, in der M ein Alkali oder Erdalkalimetall, S
Schwefel und Y Chlor oder Brom darstellt und χ eine Zahl von O bis 2, y eine Zahl von 1 bis 14, bevorzugt 1 bis 6, und ζ
eine Zahl von O bis 2 sein kann. Wenn ζ nicht O ist, dann ist
χ O, und wenn χ nicht O ist, dann ist ζ gleich O. Das dem
positiven Elektroden-Elektrolyten zugesetzte Schwefelglied dient erfindungsgemäß dazu, die anfängliche Spannungsverzögerung
während der Entladung des galvanischen Elementes zu vermeiden.
Das Schwefel enthaltende Glied kann elementarer Schwefel, ein Sulfid, ein Polysulfid, eine Kombination von Sulfiden, Schwefelchlorid
oder Schwefelbromid sein. Geeignete Schwefelverbindungen zur Verwendung in dieser Erfindung sind Lithiumsulfid, Schwefeldichlorid,
Schwefelmonochlorid oder Mischungen davon. Das bevorzugte Schwefel enthaltende Glied ist Lithiumsulfid, das auch
mit einem anderen Schwefel enthaltenden Giied, z.B. Schwefelmonochlorid, verwendet werden kann.
Die Konzentration von zuzusetzendem elementarem Schwefel kann
erfindungsgemäß etwa 1 Gew.-?6 und mehr betragen, und zwar berechnet
auf das Gewicht des positiven Elektroden-Elektrolyten bis zur Grenze der Löslichkeit des im positiven Elektroden-Elektrolyten
enthaltenden Schwefels bei normalen Druck- und Temperaturbedingungen. Erfindungsgemäß sollte elementarer
Schwefel nur denjenigen positiven Elektroden-Elektrolyten zugesetzt werden, in welchen Schwefel nicht als Abgabeprodukt des
galvanischen Elementes erzeugt wird. So sollte z.B. elementarer Schwefel nicht mit Thionylchlorid verwendet werden.
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Der Anteil von Schwefel in den Schwefelverbindungen kann zwischen etwa 0,05 und 10 Gew.-%, berechnet auf das Gewicht des
positiven Elektroden-Elektrolyten, variieren. Bevorzugt sollte der Anteil von Schwefel in den Schwefelverbindungen zwischen
etwa 0,05 und 1,5 Gew.-%, berechnet auf das Gewicht des positiven Elektroden-Elektrolyten, liegen. Ein Anteil von Schwefel
in den Schwefelverbindungen unter etwa 0,05 Gew.-% würde ungeeignet
sein, weil er nicht ausreicht, um eine Passivierung der negativen Metallelektrode wirksam auszuschalten, während anderer
seits ein Anteil von über 10 Gew.-% zu einer nicht akzeptablen Verringerung der Kapazität der festgelegten Größe des galvanischen
Elementes aufgrund des aktiven flüssigen positiven ,Elektro denmaterials durch den Zusatz der Schwefelverbindung führen würd
Gemäß der Veröffentlichung "Elektrochemische Reaktionen in Batterien" von Akiya Kozawa und R.A. Powers in "Journal of
Chemical Education", Band 49, Seiten 587 bis 591, September 1972 ist ein positiver Elektrodendepolarisator ein positives Elektrodenreaktionsmittel,
so daß das Material an der positiven Elektro de elektrochemisch reduziert wird. Der positive Elektrodenkollels
tor ist kein aktives reduzierbares Material und arbeitet als Stromsammler und elektronischem Leiter zum positiven Elektrodenanschluß
eines galvanischen Elementes. Der positive Elektrodensammler ist somit ein Ort für die elektrochemische Reduktionsreaktion des aktiven positiven Elektrodenmaterials und für den
elektronischen Leiter zum positiven Elektrodenanschluß eines galvanischen Elementes.
Ein flüssiges, aktives, reduzierbares positives Elektrodenmaterial
(Depolarisator) kann entweder mit einem leitenden, gelösten, nichtreaktionsfähigen Stoff gemischt und zugesetzt
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werden, um de Leitfähigkeit des flüssigen, aktiven, reduzierbaren positiven Elektrodenmaterials zu verbessern oder mit
einem leitenden gelösten Stoff und einem reaktionsfähigen oder nichtreaktionsfähigen zusätzlichen Lösungsmittel gemischt werden.
Ein reaktionsfähiges zusätzliches Lösungsmittel ist ein solches, das elektrochemisch aktiv ist und das wie ein aktives
positives Elektrodenmaterial arbeitet, während ein nichtreaktionsfähiges zusätzliches Material ein solches ist, das elektrochemisch
inaktiv und daher nicht wie ein aktives positives Elektrodenmaterial reagiert.
Irgendein Feststoffkörper, der im wesentlichen elektronisch
leitend ist, kann als positiver Elektrodensammler für das erfindungsgemäße galvanische Element eingesetzt werden.
Es ist wünschenswert, einen möglichst großen Oberflächenkontakt zwischen dem positiven Elektroden-Elektrolyten und dem Sammler
zu haben. Es wird daher vorgezogen, einen porösen Sammler zu verwenden, da er eine große Grenzfläche mit dem flüssigen positiven
Elektroden-Elektrolyten bildet, der Sammler kann metallisch sein und beispielsweise als Metallfolie, Sieb oder als gepreßtes
Pulver vorliegen. Ein Sammler aus gepreßtem Pulver sollte mindestens teilweise aus kohlenstoffhaltigem oder anderem, eine
große Oberfläche aufweisendem Material bestehen.
Der gelöste Stoff kann ein einfaches oder Doppelsalz sein, das eine ionisch leitende Lösung erzeugt, wenn es in einem Lösungsmittel
aufgelöst ist. Bevorzugte gelöste Stoffe sind Komplexverbindungen
von anorganischen oder organischen Lewis-Säuren und von anorganischen ionisierbaren Salzen. Die einzigen Anforderungen
für ihre Einsatzfähigkeit sind, daß das Salz, ob von
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einfacher oder komplexer Zusammensetzung,verträglich mit dem
benutzten Lösungsmittel ist und daß es eine Lösung liefert, die ionisch leitend ist. Entsprechend der Auffassung von Lewis und
der elektronischen Betrachtungsweise von Säuren und Basen können viele Substanzen, die keinen aktiven Wasserstoff enthalten
als Säuren oder Akzeptoren von elektronischen Doublets dienen. Näheres zu den theoretischen Grundlagen findet sich in der
chemischen Literatur, so in der Veröffentlichung von G.N. Lewis im "Journal of the Franklin Institute", Band 226, Juli/Dezember
1938, Seiten 293-313.
Wie diese Komplexverbindungen in einem Lösungsmittel funktionieren,
ist im einzelnen in dem US-Patent 3 542 602 beschrieben, wonach angenommen wird, daß das zwischen Lewis-Säure und
dem ionisierbaren Salz gebildete komplexe oder Doppelsalz eine Einheit bildet, die stabiler als eine der beiden Komponenten
für sich ist.
Typische Lewis-Säuren, die für die vorliegende Erfindung geeignet sind, umfassen Aluminiumfluorid, Aluminiurabromid, Aluminium
Chlorid, Antimonpentachlorid, Zirkontetrachlorid, Phosphorpentachlorid,
Borfluorid, Borchlorid und Borbromid.
Ionisierbare, in Kombination mit Lewis-Säuren geeignete Salze sind Lithiumfluorid,·Lithiumchlorid, Lithiumbromid, Lithiumsulfid,
Natriumfluorid, Natriumchlorid, Natriumbromid, Kaliumfluorid, Kaliumchlorid und Kaliumbromid.
Die durch eine Lewis-Säure und ein anorganisches ionisierbares Salz gebildeten Doppelsalze können als solche benutzt oder ihre
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Komponenten einzeln dem Lösungsmittel zugesetzt werden, um das
Salz oder die sich ergebenden Ionen in situ zu bilden. Ein solches Doppelsalz ist beispielsweise Lithiumaluminiumtetrachlorid,
das durch Kombination von Aluminiumchlorid und Lithiumchlorid gebildet wird.
Nach der Erfindung wird ein nichtwäßriges galvanisches Element vorgeschlagen, das eine aktive negative Metallelektrode, einen
positiven Elektrodensammler und einen positiven Elektroden-Elektrolyten umfaßt, wobei der positive Elektroden-Elektrolyt
aus einem gelösten Stoff besteht, der in einem aktiven, reduzierbaren, positiven Elektrodenlösungsmittel eines Oxihalogenids
eines Elementes der Gruppe V oder VI des Periodischen Systems mit oder ohne zusätzlichem Lösungsmittel löslich ist.
Das aktive reduzierbare elektrolytische Lösungsmittel dient sowohl als Lösungsmittel für das Elektrolytsalz als auch als
aktiver positiver Elektroden-Depolarisator des galvanischen Elements. Mit dem Ausdruck "positiver Elektroden-Elektrolyt"
werden hier in Lösungsmitteln gelöste Elektrolyte beschrieben, die die genannte Doppelfunktion ausüben können.
Der Einsatz einer einzelnen Komponente im galvanischen Element sowohl als elektrolytisches Lösungsmittel als auch als ein
aktiver positiver Elektrodendepolarisator ist eine relativ neue Entwicklung, da früher allgemein angenommen wurde, daß
die beiden Funktionen notwendig unabhängig voneinander verliefen und nicht mit ein und demselben Material vorgenommen werden
konnten. Damit ein elektrolytisches Lösungsmittel in einem galvanischen Element seine Funktion ausüben kann, ist es notwendig,
daß es sowohl die negative Elektrode als auch den positiven Elektroden-Depolarisator berührt, um einen kontinuierli-
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chen Ionenstrom zwischen ihnen zu bilden. So wurde allgemein
angenommen, daß das aktive positive Elektrodenmaterial niemals direkt die negative Metallelektrode berührte und damit die beiden
Funktionen sich gegenseitig ausschlössen. Es wurde jedoch kürzlich gefunden, daß bestimmte aktive positive Elektrodenmaterialien,
wie z.B. flüssige Oxihalogenide, chemisch nicht wesentlich mit der aktiven negativen Metallelektrode an der
Grenzfläche zwischen Metall und dem positiven Elektrodenmaterial reagieren, wobei das positive Elektrodenmaterial die
negative Metallelektrode direkt berührt und als elektrolytischer Träger dient. Obwohl die Ursache für die Hemmung der
direkten chemischen Reaktion zur Zeit noch nicht vollständig geklärt ist, scheint es so zu sein, daß die direkte chemische
Reaktion entweder durch eine innewohnende hohe Aktivierungsenergie oder durch die Bildungeines dünnen Schutzfilmes auf
der Oberfläche der negativen Metallelektrode gehemmt ist. Ein Schutzfilm auf der Oberfläche der negativen Metallelektrode
muß jedoch nicht in einem solchen Ausmaß gebildet v/erden, daß die Polarisation an der negativen Metallelektrode stark zunimmt.
Obgleich die aktiven, reduzierbaren flüssigen Oxihalogenide die direkte Reaktion an der Oberfläche der negativen Metallelektrode
/nemmeh, so daß sie sowohl als positives Elektrodenmaterial als auch
als Elektrolytträger für nichtwäßrige galvanische Elemente dienen, bilden sie einen Film an der Oberfläche der negativen Metallelektrode
während der Lagerung des galvanischen Elementes, insbesondere bei erhöhten Temperaturen, wobei der Film aus
einer ziemlich dicken kristallinen Materialschicht besteht. Diese kristalline Materialschicht scheint die Ursache für eine
Passivierung an der negativen Metallelektrode zu sein, die zu
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einer anfänglichen Spannungsverzögerung während der Entladung mit hohen Elementimpedanzwerten im Bereich von 11 bis 15 Ohm
für ein standardisiertes galvanisches Element (C-Größe) führt.
Das Ausmaß der Passivierung an der negativen Metallelektrode kann bestimmt v/erden, indem die benötigte Zeit für die Spannungsverzögerung
im geschlossenen Schaltkreis des gelagerten galvanischen Elementes gemessen wird, um seine beabsichtigte
Spannungshöhe zu erreichen, nachdem die Entladung begonnen hat. Falls diese Spannungsverzögerung 20 Sekunden überschreitet, wird
die Passivierung an der negativen Elektrode als übermäßig hoch angesehen. So wurde beispielsweise bei einem galvanischen Element
mit einem Lithiumoxihalogenid beobachtet, daß, nachdem eine Belastung an den Anschlüssen eines galvanischen Elementes
erfolgte, die Spannung des galvanischen Elementes unmittelbar unter den beabsichtigten Entladewert fiel, dann jedoch in Abhängigkeit
von der Temperatur der Stärke der Kristallschicht und der elektrischen Belastung wieder zunahm.
Die genaue Zusammensetzung dieser Schicht ist nicht bekannt. Starke
und Dichte der Kristallschicht wie auch Größe und Form der
Kristalle variieren je nach Dauer der Lagerung und den hierbei
auftretenden Temperaturen. So ist im Vergleich mit höheren Temperaturen von etwa 7O°C das Wachstum der Kristallschicht
bei niedrigeren Temperaturen relativ gering. Wenn Oxyhalogenide, wie z.B. Thionyl- oder Sulfurylchlorid, mit Schwefeldioxid gesättigt
und dann in ein galvanisches Element mit einer negativen Lithiumelektrode eingesetzt wurden, wurde auch beobachtet,
daß sich schnell eine Kristallschicht auf der Oberfläche des Lithiummetalls bildete, wobei Lithium passiviert wurde.
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Mit der Erfindung wurde nun festgestellt, daß das Schwefel enthaltende Glied, wie elementarer Schwefel oder Schwefelverbindungen,
welches dem positiven Elektroden-Elektrolyten eines galvanischen Elementes mit einem Oxihalogeniden zugesetzt war,
die Passivierung der negativen Metallelektrode verlangsamte, wobei die anfängliche Spannungsverzögerung des galvanischen
Elementes beim Entladen wesentlich verringert wurde.
Verschiedene Verfahren können zum Einsetzen des Schwefel enthaltenden
Gliedes in den flüssigen positiven Elektroden-Elektrolyten benutzt werden, so z.B. dadurch, daß der Schwefel enthaltende
Zus=tz in Berührung mit dem Schwefel enthaltenden Elektrolyten, einem Salz wie z.B. Lithiumsulfid (Li2S), gebracht
wird, oder auch dadurch, daß geringe Mengen von Schwefelhalogeniden, wie z.B. S2Cl2I SCl2, zugefügt v/erden.
Das Lithiumsulfidsalz kann entweder direkt dem flüssigen positiven
Elektroden-Elektrolyten (gelöstes Oxihalogenid mit Salzen) oder dem reinen Lösungsmittel zugesetzt werden. Es wird angenommen,
daß das Lithiumsulfid sich nicht einfach in den Oxihalogeniden, wie z.B. Sulfurylchlorid, auflöst, sondern mit
ihnen reagiert. Während der chemischen Reaktion wird Hitze freig setzt. Es wurde auch festgestellt, daß Lithiumaluminiumchlorid
(LiAlCl^) die Reaktion zwischen Lithiumsulfid und den Oxihalogenid
enthaltenden Lösungsmitteln beschleunigt. Es wird daher als vorteilhaft angesehen, das Sulfid zuerst und dann das Aluminiumsalz
dem Lösungsmittel zuzusetzen. Das Aluminiumsalz kann entweder AlCl, oder LiAlCl^ sein. Da sich Lithiumchlorid auch
während der Reaktion des Lithiumsulfidsalzes mit dem Oxihalogenid enthaltenden Lösungsmittel bildet, d.h. AlCl3 kann mit
ausreichender Menge von Lithiumsulfid verwendet werden, um
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LiAlCl^ in gewünschter Konzentration in Lösung zu halten. Hierbei
werden unerwünschte Mengen an Lithiumchlorid nach dem
Lithiumsulfidzusatz ausgeschaltet. Lithiumsulfid wird daher dem Oxihalogenid enthaltenden Lösungsmittel bevorzugt zuerst
zugesetzt und erst dann Aluminiumchlorid (AICT·,). Danach wird
die Lösung geschüttelt und für eine genügend lange Zeit in Ruhe gehalten, so daß eine Reaktion stattfinden kann.
Es wird angenommen, daß die eine aus der Reaktion zwischen Lithiumsulfid und dem Oxihalogenid enthaltenden Lösungsmittel
gebildete Verbindung gelöstes polymerisiertes Schwefeloxid ist. Diese Verbindung schützt nicht nur das Lithium davor, daß sich
auf seiner Oberfläche Korrosionsprodukte bilden, sondern dient auch dazu, daß die positive Elektrodenaktivität durch Abnehmen
der Polarisation verbessert wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin,
daß das Schwefel enthaltende Glied dem Elektrolyten zugesetzt wird, um die negative Metallelektrode entsprechend der Lehre
des US-Patentes 3 993 501 zu überziehen.
Als Oxihalogenide für die Erfindung eignen sich Sulfurylchlorid, Thionylchlorid, Phosphoroxichlorid, Thionylbromid, Chromylchlorid,
Vanadyltribromid und Selenoxichlorid.
Als zusätzliche organische Lösungsmittel dex* Verbindung sind
geeignet:
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Trialkylborate: z.B. Trimethylborat (CH3O)3B (Flüssigkeitsbereich: -29,3 bis 670C),
Tetraalkylsilikate: z.B. Tetramethylsilikat
(Siedepunkt 1210C),
Nitroalkane: z.B. Nitromethan, CH3NO2 (Flüssigkeitsbereich: -I7
bis 100,80C),
Alkylnitrile: z.B. Acetonitril, CH3CN (Flüssigkeitsbereich: -45
bis 81,60C),
Dialkylamide: z.B. Dimethylformamid,HC0N(CH3)2 (Flüssigkeitsbereich: -60,48 bis 149°C),
Lactame: z.B. N-Methylpyrrolidon,
CH2-CH2-CH2-CO-N-CH3 (Flüssigkeitsbereich: -16
bis 2020C),
Tetraalkylharnstoffe: z.B. Tetramethylharnstoff,
(CH3)2N-CO-N(CH3)2 (Flüssigkeitsbereich: -1,2
bis 1660C),
Monocarboxylsäureester: z.B. Äthylacetat (Flüssigkeitsbereich:
-83,6 bis 77,060C),
Orthoester: z.B. Trimethylorthoformiate, HC(OCH3K
Siedepunkt: 1030C),
Lactone: z.B. 3^Butyrolaceton, CH2-CH2-CH2-O-CO
(Flüssigkeitsbereich: -42 bis 206°C),
Dialkylcarbonate: z.B. Dimethylcarbonat, OC(OCH3)2
(Flüssigkeitsbereich: 2 bis 900C),
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Alkylcarbonate: z.B. Propylencarbonat,
CH(CH3)CH2-O-CO-O (Flüssigkeitsbereich: -48
bis 2420C,
Monoäther: z.B. Diäthyläther (Flüssigkeitsbereich -116 bis
34,50C),
Polyäther: z.B. 1,1- und 1,2-Dimethyläthoxyäthan (Flüssigkeitsbereich: -113,2 bis 64,5°C und -58 bis 830C),
Zyklische Äther: z.B. Tetrahydrofuran (Flüssigkeitsbereich:
-65 bis 670C); 1,3-Dioxolan (Flüssigkeitsbereich -95 bis 780C),
Nitroaromate: z.B. Nitrobenzol (Flüssigkeitsbereich: 5,7 bis
210,8°C),
Aromatische Carboxylsäurehalogenide: z.B. Benzoylchlorid
(Flüssigkeitsbereich: O bis 197°C); Benzoyl«
bromid (Flüssigkeitsbereich: -24 bis 2180C),
Aromatische Sulfonsäurehalogenide: z.B. Benzolsulfonylchlorid
(Flüssigkeitsbereich: 14,5 bis 2510C),
Aromatische Phosphonsäuredihalogenide: z.B. Benzolphosphonyl-
dichlorid (Siedepunkt: 258°C),
Aromatische Thiophosphonsäuredihalogenide: z.B. Benzolthio-
phosphonyldichlorid (Siedepunkt: 1240C bei
5 mm),
Zyklische Sulfone: z.B. SuIfolan,
CH2-CH2-CtI2-CH2-SO2 (Schmelzpunkt: 220C);
3-Methylsulfolan (Schmelzpunkt: -10C),
Alkylsulfonsäurehalogenide: z.B. Methansulfonylchlorid
(Siedepunkt: 1610C),
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Alkylcarboxylsäurehalogenide: z.B. Acetylchlorid (Flussigkeitsbereich:
-112 bis 50,90C); Acetylbromid (Flüssigkeitsbereich: -96 bis 76°C); Propionylchlorid
(Flüssigkeitsbereich: -94 bis 8O0C),
Gesättigte Heterozyklide: z.B. Tetrahydrothiophen (Flüssigkeitsbereich: -96 bis 1210C); 3-Methyl-2-oxazolidon
(Schmelzpunkt: 15,9°C),
Dialkylsulfamidsäurehalogenide: z.B. Dimethylsulfamylchlorid (Siedepunkt: 800C, 16 mm),
Alkylhalosulfonate: z.B. Äthylchlorosulfonat (Siedepunkt: 1510C
Ungesättigte heterozyklische Carboxylsäurehalogenide:
z.B. 2-Furoylchlorid (Flüssigkeitsbereich: -2 bis 1730C),
Fünfgliedrige ungesättigte Heterozyklide: z.B. 3,5-Dimethylisoxazol
(Siedepunkt: 14O0C);
1-Methylpyrrol (Siedepunkt: 1140C); 2,4-Dimethylthiazol (Siedepunkt: 1440C); Furan (Flüssigkeitsbereich: -85,65 bis 31,360C),
1-Methylpyrrol (Siedepunkt: 1140C); 2,4-Dimethylthiazol (Siedepunkt: 1440C); Furan (Flüssigkeitsbereich: -85,65 bis 31,360C),
Ester und/oder Halogenide zweibasischer Carboxylsäuren:
z.B. Äthyloxalylchlorid (Siedepunkt: 1350C),
Gemischte Alkylsulfonsäurehalogenide und Carboxylsäurehalogenid z.B. Chlorosulfonylacetylchlorid (Siedepunkt:
98°C bei 10 mm),
Dialkylsulfoxide: z.B. Dirnethylsulfoxid (Flüssigkeitsbereich:
18,4 bis 189°C),
Dialkylsulfate: z.B. Dimethylsulfat (Flüssigkeitsbereich:
-31,75 bis 188,5°C),
Dialkylsulfite: z.B. Dimethylsulfite (Siedepunkt: 1260C),
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AlkylensulELte: z.B. Äthylenglykolsulfit (Flüssigkeitsbereich:
-11 bis 1730C),
Halogenierbare Alkane: z.B. Methylenchlorid (Flüssigkeitsbereich: -95 bis 400C); 1,3-Dichlorpropan (Flüssigkeitsbereich: -99,5 bis 120,40C).
Von diesen gelten als bevorzugte zusätzliche Lösungsmittel: Nitrobenzol, Tetrahydrofuran, 1,3-Dioxolan, 3-Methyl-2-oxazolidon,
Propylencarbonat, 2^Bu'fcyrolac1;on! SuIfolan, Äthylenglykolsulfit,
Dirnethylsulfit und Benzoylchlorid. Als beste zusätzliche Lösungsmittel von diesen gelten Nitrobenzol, 3-Methyl-2-oxazolidon,
Benzoylchlorid, Methylsulfit und Äthylenglykolsulfit,
weil sie gegenüber den galvanischen Elementkomponenten chemisch stärker inert sind, größere Flüssigkeitsbereiche haben und den
besten Einsatz von positivem Elektrodenmaterial ermöglichen.
Im Rahmen der Erfindung können als anorganische zusätzliche Lösungsmittel auch anorganische Halogenide eingesetzt werden
wie z.B. Selentetrafluorid (SeF^), Selenmonobromid (Se2Br2),
Thiophosphorylchlorid (PSCl*), Thiophosphorylbromid (PSBr ·,),
Vanadiumpentafluorid (VF5), Bleitetrachlorid (PbCl^), Titantetrachlorid
(TiCl^), Dischwefeldecafluorid (S2F10), Zinnbromidtrichlorid
(SnBrCl,), Zinnäibromiddichlorid (SnBr2Cl2)
und Zinntribromidchlorid (SnBr^Cl). Diese Halogenide, die als elektrolytische Lösungsmittel in nichtwäßrigen galvanischen
Elementen verwendet werden, dienen auch als aktive r.eduzierbare positive Elektroden, indem diese die Reduzierbarkeit des
gesamten reduzierbaren Materials in solchen Elementen erhöhen.
Geeignete Materialien für negative Elektroden sind allgemein Verbrauchsmetalle, wie z.B. Aluminium, Alkali- und Erdalkali-
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metalle sowie Legierungen von Alkali-und Erdalkalimetallen und
andere Metalle. Der Ausdruck "Legierung" umfaßt hier auch Mischungen, feste Lösungen wie Lithiummagnesium und intermetallische
Verbindungen wie Lithiummonoaluminid. Die bevorzugten Materialien für negative Metallelektroden sind die Alkalimetalle,
wie Lithium, Natrium und Kalium, sowie die Erdalkalimetalle wie z.B. Kalzium.
Bei der Wahl eines Oxihalogeniden für ein galvanisches Element
nach der Erfindung muß auch die Stabilität des betreffenden Oxihalogenids gegenüber den anderen Elementbestandteilen und
die Betriebstemperaturen des galvanischen Elementes berücksichtigt
werden. Das Oxihalogenid sollte daher so gewählt werden, daß es in Gegenwart der anderen Elementbestandteile stabil
ist.
Falls es erforderlich ist, die Elektrolytlösung viskoser zu machen oder in ein Gel umzuwandeln, kann ein Geliermittel,
beispielsweise in Form von kolloidaler Kieselsäure, zugesetzt werden.
Die Erfindung wird anhand von graphischen Darstellungen und Ausführungsbeispielen näher erläutert:
In den Darstellungen der Fig. 1 bis 9 sind die aus den Beispielen 3 bis 11 erhaltenen ¥erte für die Spannung gegen die
Zeit aufgetragen.
050036/G684
Beis-oiel 1
Ein positiver Elektroden-Elektrolyt mit Lithiumsulfid als Zusatz wurde erfindungsgemäß wie folgt hergestellt. In 100 g
Thionylchlorid (SOCIp) wurden etwa 7,5 g wasserfreies Aluminiumtrichlorid
(AlCl·,) aufgelöst. Danach wurden unter Rühren der
Lösung langsam etwa 1,4 g Lithiumsulfid (Li2S) zugesetzt. Da
die einsetzende chemische Reaktion von Wärmeentwicklung begleitet war, mußte das Sulfid vorsichtig zugesetzt werden.
Danach blieb die Lösung bis zum Gebrauch mehrere Stunden stehen. Der erhaltene flüssige positive Elektroden-Elektrolyt
enthielt etwa 1 M LiAlCl^ in SOCl2 mit keinem Überschuß an
LiCl.
Ein positiver Elektroden-Elektrolyt wurde erfindungsgemäß unter
direktem Zusetzen von Lithiumsulfid wie folgt erhalten. Einer 1 M Lösung von LiAlCl^ in Sulfurylchlorid (etwa 100 g von
SO2Cl2 und 10 g LiAlCl^) v/urden 0,5 g Li2S zugefügt, was unter
langsamem Rühren erfolgte. Nach dem Sulfidzusatz blieb die Lösung
24 Stunden lang stehen, bis sich eine helle, gelblich-rote Farbe entwickelte. Der auf diese Weise hergestellte positive
Elektroden-Elektrolyt war dann für den Einsatz in dem galvanischen Element geeignet.
"Vier galvanische Elemente (C-Größe) wurden wie folgt hergestellt:
3,5 g Lithium wurden in einen Behälter aus nicht rostendem Stahl extrudiert;
010036/0664
dann wurde ein Scheider aus nichtgewebtem Glasfaserfilz mit der negativen Lithiumelektrode in Kontakt gebracht;
hierauf wurde als positive Elektrode ein Kollektorbeutel aus etwa 3,5 bis 3,6 g einer Mischung aus 75 Gew.-% Ruß und 25
Gew.-Sä Polytetrafluoräthylen-Bindemittel hergestellt und
12 ml einer flüssigen Lösung eines positiven Elektroden-Elektrolyten zugesetzt, der 1 M LiAlCl^ in SO2Cl2 enthielt.
Der Behälter des galvanischen Elementes wurde in üblicher Weise abgedichtet.
Die galvanischen Elemente wurden drei Monate bei 250C gelagert
und dann an einem Widerstand von 20 Ohm entladen. Die dabei erhaltenen Entladekurven sind in Fig. 1 gezeigt. Anfangs- und
Endimpedanz sind für jedes Element in Tabelle 1 aufgeführt.
Tabelle 1 | End impedanz |
|
Galvanisches Element |
Anfangs impedanz |
21,0 0hm |
A | 5,70 Ohm | 25,7 0hm |
B | 6,10 Ohm | 16,0 0hm |
C | 5,55 0hm | 30,3 0hm |
D | 8,80 0hm | |
ö$0036/0684
Vier galvanische Elemente wurden gemäß Beispiel 3 hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, das Li2S bis zum Sättigungspunkt dem
positiven Elektroden-Elektrolyten zugesetzt wurde. Die galvanischen Elemente wurden drei Monate bei 250C gelagert und durch
einen Widerstand von 20 Ohm entladen. Die dabei erhaltenen Entladekurven sind in Fig. 2 gezeigt. Ein Vergleich der Ergebnisse
der Fig. 1 mit denen der Fig. 2 zeigt, daß die galvanischen Elemente mit Lithiumzusatz die anfängliche Spannungsverzögerung nach Beginn der Entladung erheblich unterdrückten.
Drei galvanische Elemente (C-Größe) wurden gemäß Beispiel 4 hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, daß die negativen
Lithiumelektroden mit einem Vinylchlorid-Vinylacetatcopolymer überzogen wurden, wobei das von der Union Carbide hergestellte
Copolymer 86 Gew.-% Vinylchlorid und 14 Gew.-?6 Vinylacetat
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 40 000 enthielt. Der als Lösung aufgebrachte Vinylüberzug enthielt
4 Gew.-^o des in SOCl2 gelösten Copolymers. Nach dem Trocknen
variierte die Stärke des aufgebrachten Überzuges zwischen 0,025 bis 0,038 mm. Die so hergestellten galvanischen Elemente
wurden drei Monate lang bei 250C gelagert und dann durch einen
Widerstand von 20 0hm entladen. Die Entladungskurven sind in Fig. 3 wiedergegeben. Die Werte für Anfangs- und Endimpedanz
der drei galvanischen Elemente sind in der Tabelle 2 aufgeführt.
Tabelle 2 | End impedanz |
|
Galvanisches Element |
Anfangs- impedanz |
2,49 Ohm 2,33 Ohm 4,95 Ohm |
A B C |
1,56 Ohm 1,49 Ohm 1,39 Ohm |
|
Wie aus den Kurven der Fig. 1 bis 3 deutlich hervorgeht, unterdrückt
ein Zusatz zum positiven Elektroden-Elektroljrten erfindungsgemäß
und in Verwendung mit einem Überzug der negativen Elektrode entsprechend der Lehre der US-PS 3 993 501 die anfängliche
Spannungsverzögerung erheblich, welche normalerweise in nichtwäßrigen galvanischen Elementen vorkommt, in denen
Oxihalogenide als aktives positives Elektrodenmaterial verwendet werden.
Zwei galvanische Elemente wurden gemäß Beispiel 3 hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, daß elementarer Schwefel in einer
Menge von 10 Gev/.-?i zum positiven Elektroden-Elektrolyten
zugesetzt und die negative Elektrode mit einem Copolymer aus Vinylacetat-Vinylchlorid überzogen wurde, das 3 Gew.-/o gelöstes
SOCl2 enthielt. Der positive Elektroden-Elektrolyt enthielt
1 M LiAlCl^, das in SOpCIp gelöst war. Die galvanischen Elemente
wurden drei Monate bei 25 C gelagert und d.ann durch einen Widerstand von 20 Ohm entladen. Das Ergebnis ist in den in
Fig. 4 gezeigten Entladekurven dargestellt.
080036/0664
Zwei galvanische Elemente -wurden wie in Beispiel 6 hergestellt,
jedoch mit der Ausnahme, daß der Zusatz zum positiven Elektroden-Elektrolyten 5 Gew.-95 SCl2 enthielt. Die galvanischen Elemente
wurden drei Monate lang bei 25°C gelagert und dann mit einem Widerstand von 20 Ohm entladen. Die Entladekurven sind
in Fig. 5 gezeigt.
Zwei galvanische Elemente wurden wie in Beispiel 6 hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, daß der Zusatz 5 Gew.-96 SpCl2 enthielt.
Die galvanischen Elemente wurden drei Monate lang bei 25°C gelagert und dann mit einem Widerstand von 20 Ohm entladen.
Die Entladekurven sind in Fig. 6 gezeigt.
Zwei galvanische Elemente wurden wie in Beispiel 7 hergestellt und bei 54-0C einen Monat lang gelagert. Die Entladung erfolgte
mit einem Widerstand von 20 Ohm. Die Entladekurven hierzu sind in Fig. 7 dargestellt.
Zwei galvanische Elemente wurden wie in Beispiel 8 hergestellt, einen Monat bei 54°C gelagert und dann durch einen Widerstand
von 20 0hm entladen. Die Entladekurven hierzu sind in der Fig. 8 gezeigt.
030036/0664
Um zu zeigen, daß ein Zusatz von Lithiumsulfid zu einem positiven Elektroden-Elektrolyten erfindungsgemäß sich auch auf
die positive Elektrodenleistung günstig auswirkt, wurde ein galvanisches Element mit einem Durchmesser von 12 mm hergestellt,
wobei die negative Elektrode im wesentlichen nach dem US-Patent 4 032 696 aufgebaut ist, wobei jedoch Lithium als
Bezugselektrode in dem galvanischen Element angeordnet war. Das galvanische Element enthielt 2,5 ml eines 1-molaren
LiAlCIr-SO2Cl2 Elektrolyten, eine mit einer Vinylverbindung
überzogene negative Elektrode (0,45 g Lithium), einen mit Polytetrafluoräthylen gebundenen positiven Elektrodensammler
und einen Scheider aus nichtgewebtem Glasfaserfilz. Der positive Elektrodensammler wurde aus einer 1 g Mischung mit 90
Gew.-?o Acetylenruß und 10 Gew.-?i>
Polytetrafluoräthylen, berechnet auf das Trockengewicht des fertigen Sammlers, hergestellt.
Die galvanischen Elemente wurden vor Entladung durch einen Widerstand von 75 0hm sechs Wochen lang bei 250C gelagert.
Ein ähnliches galvanisches Element wurde hergestellt, wobei Lithiumsulfid in einer Menge von 2 Gew.-%, berechnet
auf das Gewicht des Elektrolyten, dem positiven Elektroden-Elektrolyten zugesetzt wurde. Die Entladekurven der beiden
Elemente sind in der Fig. 9A gezeigt, wobei die Kurve A das Element ohne Zusatz,die Kurve B jedoch das galvanische Element
mit einem Zusatz von Lithiumsulfid zeigt. In der Fig. 9B sind Entladekurven mit Bezug auf eine Lithiumbezugselektrode für
zwei galvanische Elemente gezeigt. Die Entladekurven zeigen deutlich, daß ein Zusatz von Lithiumsulfid zum positiven
Elektroden-Elektrolyten sich günstig auf die positive Elektrodenleistung auswirkt.
OSQ036/0 6 64
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- PATENTANWALT!Frcrikfurf am Mein 70
Schneckenhofslr. 27 - fei. 617079"""--■--... 15. Februar 1980GzSe/Ra.Union Carbide Corporation, New York, N.Y. 10017 / USANichtwäßriges galvanisches ElementPatentansprücheΛJ. Nichtwäßriges galvanisches Element mit einer aktiven negativen Metallelektrode, einem positiven Elektrodensammler lind einer ionisch leitenden positiven Elektroden-Elektrolytlösung, die einen gelösten Stoff enthält, der mindestens in einem flüssigen Oxihalogenid eines Elementes der Gruppe V oder VI des Periodischen Systems löslich ist, dadurch gekennzeichnet, daß der positive Elektroden-Elektrolyt mindestens ein Schwefel enthaltendes Glied der Formel IiSY enthält, worin M ein Alkali- oder Erdalkalimetall, S Schwefel und Y Chlor oder Brom darstellt und χ eine Zahl von 0 bis 2, y eine Zahl von 1 bis 14 und ζ eine Zahl von 0 bis 2 ist, wobei ζ nicht 0 ist, wenn χ 0 ist, χ nicht 0 ist, wenn ζ 0 ist, und χ und ζ 0 sind, wenn das eingesetzte Oxihalogenid keinen Schwefel als Entladeprodukt des galvanischen Elementes bildet und daß dann Schwefel in dem positiven Elektroden-Elektrolyten mindestens 1 Gew.-# beträgt, der auf das Gewicht des positiven Elektroden-Elektrolyten berechnet ist und die Menge des Schwefels sich in dem positiven Kathoden-Elektrolyten bei Raumtemperatur und normalem Druck auflöst, und. daß, wenn χ oder ζ nicht 0 sind, das Schwefel enthaltende Glied in dem positiven Elektroden-Elektrolyten Schwefel in einer Menge zwischen etwa 0,05 und 10 Gew.-S-S enthält, berechnet auf das Gewicht des positiven Elektrolyten.030036/0664 - 2. Nichtwäßriges galvanisches Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß y eine Zahl zwischen 1 und 6 ist.
- 3. Nichtwäßriges galvanisches Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß χ oder ζ nicht O sind und der Schwefel im Schwefel enthaltenden Glied zwischen etwa 0,05 und 1,5
Gew.-% liegt, berechnet auf das Gewicht des positivenElektrοden-Elektrolyten. - 4. Nichtwäßriges galvanisches Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die negative Elektrode mit einem Vinylpolymerfilm überzogen ist.
- 5. Nichtwäßriges galvanisches Element nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Schwefel enthaltendes Glied aus einer Verbindung der Gruppe von Lithiumsulfid (Li2S), Schwefelmonochlorid (S2Cl2) und Schwefel-dichlorid (SCl2) besteht.
- 6. Nichtwäßriges galvanisches Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der gelöste Stoff ein Komplexsalz einer Lewis-Säure und eines anorganischen ionisierbaren Salzes
ist. - 7. Nichtwäßriges galvanisches Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die negative Elektrode aus einem der
Elemente der Gruppe Lithium, Natrium, Calcium und Kalium
gewählt wird.090036/0664
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