DE3424097C2 - Anorganische, nicht wässrige Zelle - Google Patents
Anorganische, nicht wässrige ZelleInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf nicht wäss
rige, elektrochemische Zellen und insbesondere auf
anorganische Zellen, die Schwefeldioxid-Elektrolyten
enthalten.
Handelsübliche elektrochemische Zellen, als Lithium/SO2-
Zellen bekannt, enthalten in der Regel Lithiumanoden
und Elektrolyten, die ein Salz wie z. B. LiBr enthalten,
das in einem Lösungsmittelgemisch aus verflüssigtem
Schwefeldioxid und einem organischen Zusatzlösungs
mittel wie z. B. Acetonitril gelöst ist. Die Kathoden in
derartigen Zellen bestehen in der Regel aus Ruß wie z. B.
Acetylenruß (Shawinigan Ruß) auf einem Streckmetall-
Substrat. Eine Entladung der Zelle hat die Bildung des
Anoden-Metalldithionit an der kohlenstoffhaltigen Katho
denoberfläche zur Folge. In derartigen Zellen reagiert
der flüssige SO2-Kathodendepolarisator direkt mit den
anodisch erzeugten Metallkationen, um ein derartiges
Dithionit-Produkt zu bilden. Da die Zellenreaktion eine
direkte Reaktion zwischen der Anode und dem flüssigen
Kathodendepolarisator ist, liefert nur die Kohlenstoff
kathode eine katalytische Oberfläche für eine derartige
Reaktion. Dies hat zur Folge, daß die niedrige Schütt
dichte von Materialien wie z. B. Acetylenruß (Shawinigan Ruß) (19,2 g/l)
bevorzugt ist, da kleinere Mengen des katalytischen
Kohlenstoffs benötigt werden, um ein vorgegebenes Vo
lumen anzufüllen. Das Wiederaufladen derartiger Zellen
ist dennoch kompliziert und wird in Gegenwart des
organischen Zusatzlösungsmittels unwirksam gemacht.
In einigen Zellen, bei denen Schwefeldioxid als das
einzige Lösungsmittel wirksam ist (d. h. ohne organische
Zusatzlösungsmittel), werden flüssige Kathodendepolari
satoren wie z. B. IBr3 verwendet, und die Kathode in
derartigen Zellen arbeitet in gleichartiger Weise, um
eine katalytische Oberfläche für die elektrochemische Reak
tion der Zelle zu liefern. In anderen Zellen, wie sie z. B.
in der US-Patentschrift 3 439 433 beschrieben werden, werden
Substanzen, wie z. B. Silberchlorid in einer AgAgCl-Kathode
verwendet, in denen Schwefeldioxid das Elektrolytlösungsmit
tel darstellte. Derartige Zellen können wie beschrieben nur
mit großen Mengen (über 60%) Silber in der Kathode und unter
Verlust von Primärkapazität demzufolge arbeiten. In dieser
Patentschrift wird außerdem eine wiederaufladbare Zelle mit
einem schwefeldioxidaktiven Material beschrieben, bei der
die Kathode aus Nickel war.
Die DE-A-30 31 735 offenbart einen Elektrolyten zur Verwen
dung als Salzschmelzelektrolyt in einer elektrochemischen
Zelle, welche Aluminiumkationen, Lithiumkationen sowie Na
trium- und Kaliumkationen und Halogenidanionen enthält.
Die DE-A-26 00 638 offenbart eine vorgeformte Kathode sowie
ein mit ihr ausgestattetes elektrochemisches Element, wobei
die vorgeformten Kohlenstoffkathoden aus etwa 40 bis 99
Gew.-% Ruß, wenigstens einem Prozent eines mechanischen Bin
ders und dem Rest Graphit gebildet ist. Derartige vorge
formte Kohlenstoffkathoden sind auch zu einer Anwendung in
nicht wäßriger Elektrolytlösung bestimmt.
Die AT-E-15 299 offenbart eine Brennstoffzellenelektrode,
die mit einer katalytischen Schicht, enthaltend ein Edelme
tall auf Kohlenstoff mit verhältnismäßig niedriger spezifi
scher Oberfläche und einen Kohlenstoff mit verhältnismäßig
hoher spezifischer Oberfläche, versehen ist.
Die US-PS-4 379 077 offenbart eine Herstellung von aktivier
ten Kohlenstoffpartikeln, insbesondere für Sauerstoff(Luft)-
Kathoden, welche offensichtlich in wäßrigen Zellen verwendet
werden.
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein neuarti
ges, anorganisches, wiederaufladbares Zellensystem mit einem
Elektrolyten zur Verfügung zu stellen, der Schwefeldioxid
enthält, bei dem jedoch das Schwefeldioxid als solches nicht
als Kathodendepolarisator arbeitet; insbesondere soll erfin
dungsgemäß eine derartige Zelle zur Verfügung gestellt wer
den, bei der die Primärkapazität fester,
aktiver Kathodendepolarisatoren wesentlich gegenüber analo
gen Zellen gesteigert wird, die dieselben Depolarisationsma
terialien enthalten.
Darüber hinaus soll erfindungsgemäß eine Zelle zur Verfügung
gestellt werden, bei der eine kohlenstoffhaltige Kathode in
einer eher reaktiven als in einer katalytischen Art und
Weise unter Erhalt von hohen Kapazitäten arbeitet.
Aufgabe, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung
werden anhand der folgenden Beschreibung in Verbindung mit
den Ansprüchen verdeutlicht.
Allgemein betrifft die vorliegende Erfindung eine an
organische, nicht wässrige elektrochemische Zelle mit
einer Alkali- oder Erdalkalimetallanode, vorzugsweise
aus Lithium (einschließlich von Mischungen und Legie
rungen desselben) und mit einem Elektrolyten, der ein
Salz oder mehrere Salze, gelöst in Schwefeldioxid, aus
gewählt aus der Gruppe der Alkali- oder Erdalkalimetall
halogenidsalze des Aluminiums, Tantals, Antimon oder
Niob enthält und die ionisch leitfähige Lösungen mit
dem Schwefeldioxid liefern, wobei ein derartiges Salz
oder derartige Salze in dem Schwefeldioxid ohne orga
nische Kosolventien aufgelöst sind.
Die Kathode besteht aus einem leitfähigen, kohlenstoff
haltigen Material mit einer Schüttdichte
von mehr als etwa 80 g/l.
Dennoch können kohlenstoffhaltige Materialien mit einer
niedrigeren Schüttdichte in wirksamerer Weise als das
einzige Kathodenmaterial verwendet werden, wenn es
korrespondierend mit einem konzen
trierten Salzelektrolyten eingesetzt wird, d. h. ein
Elektrolyt, bei dem das äquivalente Molverhältnis von
Salz zu Schwefeldioxid das Verhältnis von 1 : 7 nicht
überschreitet.
Erfindungsgemäß wurde überraschend festgestellt, daß
das Schwefeldioxid in derartigen zuvor beschriebenen
Zellen, das üblicherweise an der kohlenstoffhaltigen
Kathodenoberfläche entladen wird, tatsächlich nicht
so entladen wird, da die Bildung eines Dithionits nicht
festgestellt wurde. Des weiteren entladen die Zellen
bei Spannungen gut über der normalen Entladungsspannung
von Schwefeldioxid, d. h. bei etwa 3,2 Volt im Vergleich
zu 2,9 Volt. Zusätzlich wurde überraschenderweise fest
gestellt, daß die Zelle mit hoher Kapazität über hun
dert Zyklen mit einem geringfügigen oder überhaupt kei
nem Verlust an Primärkapazität zu entladen ist.
Außerdem zeigt das zuvor beschriebene Zellensystem uner
warteterweise eine bemerkenswerte Steigerung der
Primärkapazität in Zellen, bei denen feste, kathoden
aktive Depolarisatorsubstanzen wie z. B. AgCl mit ge
ringen Mengen eines spezifischen, kohlenstoffhaltigen
Materials vermischt werden. Dennoch wird festgestellt,
daß nicht alle festen, kathodenaktiven Substanzen eine
synergistisch gesteigerte Kapazität liefern, wenn sie
mit dem spezifischen, kohlenstoffhaltigen Material
vermischt werden.
Beispiele kohlenstoffhaltiger Materialien mit
Schüttdichten von mehr
als 80 g/l, die allgemein bei der Kathode der vorlie
genden Erfindung verwendet werden können, umfassen
Furnace-Ruß und Channel-Ruß ebenso wie Graphit. Es
wird bevorzugt, daß das kohlenstoffhaltige Material
leitfähig ist, um die Zellenreaktion zu erleichtern.
Furnace-Rußsorten, die besonders leitfähig sind, werden
dementsprechend bevorzugt. Materialien, wie z. B.
Ketjen-Ruß EC (ein besonders leitfähiger Furnace-Ruß,
mit
Eigenschaften, wie sie in dem Noury Chemical Corporation
Bulletin Nr. 12-100, März 1981, beschrieben werden) mit
noch höheren Leitfähigkeiten sind besonders bevorzugt,
wobei Furnace-Ruß (Ketjen-Ruß EC) die am meisten bevorzugte Substanz
ist. Andere im Handel erhältliche Carbon-Rußsorten
schließen
Elftex-12, Mogul-L, Regal 660-R, Vulcan XC-72R, Monarch-
7000 und Sterling R (allesamt Furnace-Rußsorten) und
Neo Spectra AG und Royal Spectra
(Channel-Rußsorten) und Conductex-950 (Furnace-Ruß)
mit ein. Die Schüttdichten der zuvor aufgeführten
Carbon-Rußsorten liegen im Bereich von etwa 96 bis
272 g/l, wobei Graphit eine
Schüttdichte oder Raummasse von etwa 2 240 g/l
aufweist. Die Wirkung der großen
Schüttdichte des Graphits ist dennoch etwas
Negatives im Hinblick auf seine vergleichsweise klei
ne BET-Oberflächenzone von etwa 20 m2/g, die beträcht
lich kleiner ist als die BET-Oberflächenzone des Furnace-Rußes
(Ketjen-Ruß EC) von 1000 m2/g. Die BET-Oberflächenzonen
der anderen zuvor beschriebenen Carbon-Rußsorten liegen
im allgemeinen zwischen den Werten von Graphit und Furnace-Ruß
(Ketjen-Ruß EC).
Man nimmt an, daß die kohlenstoffhaltige Substanz eine
gewisse Rolle in der Zellenreaktion spielt, da bei
einer Zellentladung keine Bildung von Dithionit fest
gestellt wurde. Als Ergebnis ist es von Bedeutung, daß
die kohlenstoffhaltige Substanz, die in der Kathode
Verwendung findet, volumetrisch anwendbar ist, da
elektrochemische Zellen in der Regel eher volumetrisch
als gravimetrisch eingeschränkt sind. Eine
Schüttdichte der kohlenstoff
haltigen Substanz sollte etwa 80 g/l übersteigen,
damit ausreichend kohlenstoffhaltiges Material für
Reaktionszwecke vorhanden ist, mit einer zweckdien
lichen Kapazität, die damit erreicht wird. Tatsächlich
liefert eine Zelle gemäß der belgischen Patentschrift
Nr. 8990 101 eine Zelle mit einer 1 m LiA1C14 in einem
SO2-Elektrolyten und mit einer Kathode, die aus üb
lichem Carbon-Ruß für SO2-Zellen gefertigt wurde
(d. h. ein Shawinigan-Ruß mit einer niedrigen Schütt
dichte), eine minimale Kapazität und wurde sowohl für
primäre als auch wiederaufladbare Zellen als ungeeig
net erachtet.
Die Elektrolytsalze in der Zelle gemäß der vorliegenden
Erfindung sollten in geeigneter Weise in verflüssigtem
Schwefeldioxid ohne organische Zusatzlösungsmittel
löslich sein (wodurch zahlreiche üblicherweise ver
wendete Salze wie z. B. LiBr ausgeschlossen werden),
um eine ionisch leitfähige Lösung herzustellen. Zu
sätzlich sollte das Elektrolytsalz mit dem SO2-Lösungs
mittel in Wechselwirkung treten, wodurch ein Entweichen
des Schwefeldioxids als solches im wesentlichen ver
zögert oder verhindert wird. Derartige Salze schließen
die Alkali- und Erdalkalimetallhalogenidsalze mit ein,
die Aluminium, Tantal, Niob und Antimon enthalten und
spezifisch diejenigen, die AlCl⁻4, TaCl⁻6, NbCl⁻6 und
SbCl-3 6 Anionen aufweisen, Anionen insbesondere des
Anodenmetalls wie z. B. Lithium. Der Elektrolyt kann
unter Druck gesetzt sein oder in einem druckfreien
Zustand vorliegen, d. h. mit einem äquivalenten Molver
hältnis von Salz zu Schwefeldioxid von nicht mehr als
1 : 7. In derartigen Niederdruck-Elektrolyten können
sogar Rußsorten mit niedriger Schüttdichte wie z. B.
Shawinigan-Ruß in wirksamer Weise verwendet werden. An
dererseits lassen Elektrolytsalze wie z. B. LiGaCl4
(das leitfähiger ist als das analoge LiAlCl4) und
LiInCl4 die normale Reaktion des SO2 mit dem elektro
chemischen Reaktionsprodukt unter Bildung von Dithionit
zu. Derartige Salze liegen infolgedessen nicht inner
halb des Bereiches der vorliegenden Erfindung.
Man nimmt an, daß die Elektrolytsalze der vorliegenden
Erfindung einen Komplex mit dem Schwefeldioxid bilden,
um eine neue Spezies zu erzeugen, die im Wechsel mit
den oberflächenfunktionellen Gruppen des kohlenstoff
haltigen Materials komplexieren. Man nimmt weiterhin
an, daß die Reaktion nach der Komplexierung der funktio
nellen Gruppen in der elektrochemischen Reaktion ent
weder mittels der großen Oberflächenzone oder/und durch
die hohe Leitfähigkeit des kohlenstoffhaltigen Materials
mit größerer Oberflächenzone und/oder Leitfähigkeit einen
größeren Entladungsgrad verursachen.
Die kohlenstoffhaltigen Substanzen wie z. B. Furnace-Ruß (Ketjen-Ruß EC)
und andere äquivalente kohlenstoffhaltige Materialien
nehmen, wenn sie mit anderen festen kathodenaktiven
Materialien vermischt werden, an der Zellenreaktion teil
und steigern die Entladungsleistung derartiger kathoden
aktiver Substanzen. Eine derartige Aktivität mit Hilfe
von Furnace-Ruß (Ketjen-Ruß EC) ist augenscheinlich durch die hohen,
anfänglich erhaltenen Spannungen aufgezeigt. Z.B. ist
AgCl normalerweise bei etwa 2,8 bis 2,9 Volt gegen eine
Lithiumanode entladbar, wohingegen eine anfängliche
Entladung einer derartigen AgCl-Kathode mit Furnace-Ruß (Ketjen-
Ruß EC), einem kohlenstoffhaltigen Material gemäß der
vorliegenden Erfindung eine anfängliche Spannung von
etwa 3,2 Volt liefert. Der bevorzugte Bereich für Furnace-Ruß (Ketjen-
Ruß)substanzen liegt zwischen 30 und 8 Gew.-%, wobei der
besonders bevorzugte Bereich zwischen 10 und 15 Gew.-%
liegt. Aufgrund ihrer relativ hohen Leitfähigkeit sind
nur geringe Mengen für eine wirksame Verwendung und
die Bildung eines synergistischen Effektes vonnöten.
Es gibt einen synergistischen Effekt in derartigen Zellen,
in denen die Kapazität der Kathoden wie z. B. AgCl
mehrere Male mittels der Zugabe von geringen Mengen
(beispielsweise 10 bis 12 %) des kohlenstoffhaltigen
Materials wie z. B. Furnace-Ruß (Ketjen-Ruß EC) gesteigert werden kann.
Die Kapazität des 10 bis 12%igen kohlenstoffhaltigen
Materials, extrapoliert auf Zellen, die nur ein der
artiges Material als Kathodenmaterial enthalten, ist
dennoch nicht für ein derartiges heftiges Ansteigen
der Kapazität verantwortlich.
Die festen, kathodenaktiven Materialien, die mit Furnace-Ruß (Ketjen-
Ruß EC) vermischt werden können, und dergleichen, die
einen derartigen synergistischen Effekt bewirken, schlie
ßen Metall-und Nichtmetallhalogenide mit ein, insbesondere
Chloride (die aufgrund ihrer Kompatibilität mit den be
vorzugten Chloridelektrolyten bevorzugt werden), Metall
oxide, Oxidhalogenide und Metallchalcogenide. Spezifi
sche Beispiele fester, kathodenaktiver Materialien,
die den zuvor erwähnten synergistischen Effekt ent
falten, umfassen AgCl, AgBr, NiCl2, CoCl2, NiF2, CrCl3,
MnCl2, MoCl3, FeCl2, MoCl5, PbCl2, MoO2Cl2, SnCl2,
CuCl, FeBr3, MnF2, CuCl2 und CuBr2.
Um die vorliegende Erfindung noch deutlicher zu er
läutern, werden die nachfolgenden Beispiele angeführt.
Es versteht sich von selbst, daß derartige Beispiele
einen mehr erläuternden Charakter aufweisen und die
dort aufgeführten Details die vorliegende Erfindung
in keiner Weise einschränken sollen. Sofern nicht
anders angegeben, sind alle Teile als Gewichtsteile
zu verstehen.
Es wurde eine prismatische Zelle mit zwei Lithiumelek
troden (jede 4 cm·2,5 cm·0,05 cm) hergestellt,
wobei zwischen letzteren eine 2 g-Kathode dazwischenge
schoben wurde, die aus 90 Teilen Lonza KS-2-Graphit und
10 Teilen Polytetrafluoroethylen (PTFE) auf einem
Nickelsieb bestand. Die Elektroden wurden mittels unge
webten Glaspapiers voneinander getrennt, und die Zelle
wurde mit 20 g eines Niederdruck-Elektrolyten der For
mel LiAlCl4·2,5 SO2 gefüllt (etwa 9 molares LiAlCl4).
Die Zelle hatte eine Leerlaufspannung (OCV, open
circuit voltage) von 3,31 Volt und wurde wiederholt bei
60 mA bis auf eine Endspannung von 2,6 Volt entladen
und in 110 Zyklen bei 30 mA auf 4 Volt wiederaufgeladen.
Die Zelle lieferte 200 mAh bis 280 mAh (110 bis 155 mAh/g
Graphit) bei jedem Entladungszyklus bis zu der Endspan
nung von 2,6 Volt. Es wurde festgestellt, daß das Zell
reaktionsprodukt LiCl und nicht Li2S2O4 war.
Es wurde eine Zelle mit dem gleichen Elektrolyten und
den gleichen Elektroden mit gleichen Dimensionen wie die
von Beispiel 1 hergestellt, jedoch mit drei Lithium-
Elektroden, zwischen die zwei Kathoden eingeschoben wur
den. Die Zelle wurde sodann bei 120 mA entladen und
wieder geladen bei 60 mA zwischen 2,6 und 4 Volt. Die
Zelle lieferte etwa 400 mAh bei jeder Entladung bis zu
einer Endspannung von 2,6 Volt und arbeitete in 160
Entladungs/Ladungszyklen, bis ein Kurzschluß in der Zelle
entstand.
Es wurde eine Zelle wie in Beispiel 1 hergestellt,
jedoch mit einer Kathode, die mit Acetylenruß (Shawinigan-Ruß) her
gestellt war. Die Kathode wurde dadurch hergestellt,
daß man 90 g des Acetylenruß (Shawinigan-Ruß) mit 1,1 Liter Isopropa
nol mischte und schrittweise 10 ml des PTFE hinzugab.
Die erhaltene teigartige Masse wurde sodann auf ein
Nickelsieb von etwa 0,09 cm Schichtdicke aufgepreßt.
Die Zelle wurde in einem Zyklus zwischen 2,6 und 4 Volt
bei 40 mA Entladungs- und Ladungsströmen
betrieben und lieferte über 240 periodi
sche Zyklen mit einer Entladungskapazität von etwa
90 bis 120 mAh bei jedem periodischen Zyklus. Die Zelle
hatte eine Leerlaufspannung (OCV) von 3,28 Volt und
entlud sich bei einer mittleren Spannung von etwa 3 Volt.
Die Primärkapazität der Zelle war etwa fünfmal diejenige,
die mit der Zelle gemäß dem belgischen Patent Nr.
890 101 erzielt werden konnte, bei der eine vergleichs
weise niedrige Konzentration an Elektrolytsalz ver
wendet wurde (1 molar gemäß der zuvor genannten belgi
schen Patentschrift im Vergleich zu dem Niederdruck-
Elektrolyten der Erfindung, etwa 9 molar).
Es wurde eine Zelle wie in Beispiel 1 hergestellt,
jedoch mit einer Kathode, die 1 g Ketjen-Ruß EC Furnace-
Ruß mit PTFE (9:1) enthielt und eine Schichtdicke von
0,17 cm hatte. Die Zelle hatte eine Leerlaufspannung
(OCV) von 3,3 Volt und wurde wiederholt bei 2,6 Volt
und 60 mA entladen sowie bei 30 mA wieder geladen.
Die Zelle lieferte etwa 300 mAh/g Kohlenstoff in jedem
periodischen Zyklus für 140 Zyklen ohne Kapazitätsver
lust bei einem 75%igen Entladungspegel.
Es wurde eine Zelle wie in Beispiel 4 hergestellt, und
sie wurde in einem Zyklus etwa 90 mal bei einem
100%igen Entladungspegel betrieben. Sie lieferte etwa
400 mAh/g Kohlenstoff im wesentlichen ohne Kapazitäts
verlust.
Es wurde eine Zelle wie in Beispiel 4 hergestellt, je
doch mit einem LiAlCl4·3 SO2-Elektrolyten, und sie
wurde in einem Zyklus bei 40 mA Entladung und 20 mA
Ladung betrieben.Sie lieferte 400 mAh bei 2,0 Volt
für 30 periodischen Zyklen und wird noch weiter be
trieben.
Es wurde eine Zelle wie in Beispiel 4 hergestellt,
jedoch mit einem 1 molaren LiAlCl4/SO2-Elektrolyten.
Die Zelle hatte eine Leerlaufspannung (OCV) von 3,3 Volt
und wurde acht Stunden lang bei 40 mA oder bis zu
einer Entspannung von 2,6 Volt entladen und bei 40 mA
20 periodische Zyklen lang wieder aufgeladen und
wird noch weiter betrieben.
Es wurde eine Zelle wie in Beispiel 1 hergestellt,
jedoch mit einer Kathode, die 1,9 g wog und AgBr
enthielt, mit Furnace-Ruß (Ketjen-Ruß EC) und PTFE vermischt (80:12:8),
mit einer Schichtdicke von 0,08 cm und einem LiAlCl4·3 SO2-
Elektrolyten. Die Zelle lieferte eine Leerlaufspannung
(OCV) von 3,6 Volt und eine Kapazität von 500 mAh bei
einer Endspannung von einem Volt und einem Entlade
strom von 20 mA. Die Kapazität betrug
etwa 230 % der theoretischen Kapazität von AgBr und
überschritt die zusätzliche Kapazität von Furnace-Ruß (Ketjen-Ruß EC).
Es wurde eine Zelle wie in Beispiel 8 hergestellt,
jedoch mit einem 1 molaren LiGaCl4-SO2-Elektrolyten.
Die Zelle lieferte eine Leerlaufspannung (OCV) von
2,89 Volt und eine Kapazität von 190 mAh bei einer
Endspannung von einem Volt und einem Entladestrom von
20 mA. Die Wirkung der Beimischung von Furnace-Ruß (Ketjen-Ruß EC)
ist in Beispiel 8 aufgrund der erhaltenen höheren
Spannung offensichtlich, wohingegen der synergistische
Effekt in den Galliumsalz enthaltenden Elektrolyten
nicht meßbar war. Tatsächlich war die erhaltene Kapa
zität etwa 87 % der theoretischen Kapazität.
Es wurde eine Zelle mit Furnace-Ruß (Ketjen-Ruß EC) wie in Beispiel
8 hergestellt, jedoch mit einer AgCl-Kathode, die
2,0 g wog und eine Schichtdicke von 0,1 cm aufwies.
Die Zelle lieferte eine Leerlaufspannung (OCV) von
3,15 Volt und eine Kapazität von 800 mAh bei einem
Entladestrom von 20 mA. Die erhaltene
Kapazität betrug etwa 267 % der theoretischen Kapazität.
Es wurde eine Zelle mit Furnace-Ruß (Ketjen-Ruß EC) wie in Beispiel 10
hergestellt, jedoch mit einem 1 molaren LiAlCl4-SO2-
Elektrolyten. Die Zelle lieferte eine Leerlaufspannung
(OCV) von 3,11 Volt und eine Kapazität von 805 mAh
bei einem Entladestrom von 20 mA.
Die erhaltene Kapazität betrug etwa 126 % der theo
retischen Kapazität.
Es wurde eine Zelle wie in Beispiel 11 hergestellt,
jedoch mit einem 1 molaren LiGaCl4-SO2-Elektrolyten.
Die Zelle lieferte eine Leerlaufspannung (OCV) von
2,88 Volt und eine Kapazität von 224 mAh bei einem
Entladestrom von 20 mA. Die erhalte
ne Kapazität betrug etwa 75 % der theoretischen Kapa
zität.
Es wurde eine Zelle mit Furnace-Ruß (Ketjen-Ruß EC) wie in Beispiel
8 hergestellt, jedoch mit einer 0,09 cm dicken CuBr2-
Kathode und einem 1 molaren LiAlCl4-SO2-Elektrolyten.
Die Zelle lieferte eine Leerlaufspannung (OCV) von
3,42 Volt und eine Kapazität von 890 mAh bis zu einer
Endspannung von einem Volt bei einem Förderstrom von
20 mA. Die erhaltene Kapazität betrug etwa 488 % der
theoretischen Kapazität.
Claims (13)
1. Nicht wäßrige, elektrochemische Zelle mit einer Anode,
die ein Alkali- oder Erdalkalimetall enthält, mit einem
anorganischen Elektrolyten, der Schwefeldioxid mit
darin gelöstem Alkali- oder Erdalkalimetallhalogenid
salz mit Aluminium, Tantal, Niob oder Antimon enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zelle eine Kathode mit einschließt, die
leitfähiges, kohlenstoffhaltiges Material mit einer
Schüttdichte von mehr als 80 g/l enthält.
2. Zelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das kohlenstoffhaltige Material Graphit ist.
3. Zelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das kohlenstoffhaltige Material Ketjen Ruß ist.
4. Zelle nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kathode einen aktiven, kathodischen Fest
stoff enthält.
5. Zelle nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß dieser Feststoff aus Metall- oder Nichtmetall
halogeniden, Metalloxiden, Oxidhalogeniden und
Metallchalcogeniden besteht.
6. Zelle nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der aktive, kathodische Feststoff AgCl, AgBr,
NiCl2, CoCl2, NiF2, CrCl3, MnCl2, MoCl3, FeCl2,
PbCl2, MoO2Cl2, SnCl2, CuCl, FeBr3, MnF2, CuCl2
oder CuBr2 ist.
7. Zelle nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallhalogenidsalz ein Anion der Formel
AlCl⁻4, TaCl⁻6, NbCl⁻6, SbCl⁻6′, und SbCl-3 6
enthält.
8. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das äquivalente Molverhältnis des Salzes zu
Schwefeldioxid nicht größer als 1 : 7 ist.
9. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallhalogenidsalz LiAlCl4 ist.
10. Zelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anode aus Lithium besteht.
11. Nicht wäßrige, elektrochemische Zelle mit einer Anode,
die aus einem Alkali- oder Erdalkalimetall besteht, mit
einem anorganischen Elektrolyten, der Schwefeldioxid
mit darin gelöstem Alkali- oder Erdalkalimetallhalogenidsalz
mit Aluminium, Tantal, Niob oder Antimon enthält,
wobei das äquivalente Molverhältnis des Salzes zu
Schwefeldioxid nicht größer als 1 : 7 ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zelle eine Kathode umfaßt, die ein leitfähiges,
kohlenstoffhaltiges Material mit einer Schüttdichte von
weniger als 80 g/l enthält.
12. Zelle nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das kohlenstoffhaltige Material Acetylenruß
ist.
13. Lösungsmittel-Elektrolyt System,
dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Salz in Form von Hexachlorotantalat,
Hexachloroniobat oder Hexachloroantimonat und
Schwefeldioxid enthält.
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