DE3817885C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Endoskop-Objektivsystem mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Ein Endoskop-Objektivsystem dieser Art ist aus der
Druckschrift DE 2 14 167 C2 bekannt.
Ferner ist in der Druckschrift DD 2 22 428 A1 ein
Endoskop-Objektivsystem offenbart, das einen teilweise
ähnlichen Aufbau aufweist, jedoch keine Blende zeigt.
Auch die Druckschrift DE 34 21 251 A1 zeigt ein
Endoskop-Objektivsystem ohne Blende.
Die Anordnung einer Blende in einem
Endoskop-Objektivsystem ist aus der zuerst genannten
Druckschrift sowie auch aus der Druckschrift DD 2 24 972 A1
bekannt.
Ferner wurden Endoskop-Objektivsysteme in den
prioritätsälteren, aber nicht vorveröffentlichten
japanischen Patentanmeldungen 1 17 629/1987 und 1 25 381/1987
der gleichen Anmelderin vorgeschlagen. Sie werden
nachfolgend anhand von Fig. 26 bis 29 der Zeichnungen
näher beschrieben.
Die dort beschriebenen Linsensysteme
verwenden die
notwendige Minimalzahl von Linsen
(Drei-Gruppen-Vier-Linsen-Aufbau), um einen kompakten
Aufbau zu erzielen, so daß sie nur eine verkittete, auf der
Bildseite angeordnete Sammellinse aufweisen, um
Achromatismus zu erzielen. Das Ergebnis ist
notwendigerweise nicht zufriedenstellend im Hinblick auf
die Kompensation des Farbquerfehlers (nachfolgend auch
seitliche chromatische Aberration genannt).
Wie in den Fig. 26 und 28 dargestellt, hängen diese
Systeme davon ab, daß eine tiefe
Grenzfläche in der verkitteten Sammellinse geschaffen wird, um
Achromatismus zu erzielen. In dem
System gemäß Fig. 26 ist der
Krümmungsmittelpunkt der Grenzfläche auf der Seite einer
Blende, so daß Lichtstrahlen außerhalb der Achse in nahezu
senkrechter Richtung auf die Grenzfläche treffen und der
Unterschied der Brechzahl, der durch die Unterschiede
der Wellenlängen bewirkt wird, nicht wesentlich ist. Dies
ist wirksam bei der Kompensation der longitudinalen
chromatischen Aberration, jedoch nicht so wirksam bei der
Kompensation des Farbquerfehlers.
Falls die Krümmung der Grenzfläche vergrößert wird, um
eine stärkere Kompensation des Farbquerfehlers
zu erzielen, wird die Stärke der Meniskusform
der Zerstreuungslinse in der verkitteten Linse
erhöht und die Dicke des Umfangsbereichs der
Sammellinse verringert, was die Herstellung
einer kleinen Linse für ein
Endoskop-Objektiv entweder schwierig oder völlig unmöglich
macht. Falls eine dickere Linse verwendet wird, um
sicherzustellen, daß der Umfangsbereich dick genug ist, um
bearbeitet zu werden, wird die Gesamtgröße der Optik
erhöht und der Aufbau ist für die Verwendung in einem
Endoskop nicht geeignet.
Im System gemäß Fig. 28 liegt der
Krümmungsmittelpunkt der Grenzfläche auf einer der Seite
der Blende gegenüberliegenden Seite, so daß Lichtstrahlen
außerhalb der Achse in einem Winkel weit entfernt von der
senkrechten Richtung auf die Grenzfläche treffen. Dies hat
zum Ergebnis, daß der Unterschied der Brechzahl, der
durch den Unterschied der Wellenlänge hervorgerufen wird,
erhöht wird, was nicht nur bei der Kompensation der
longitudinalen chromatischen Aberration, sondern auch des
Farbquerfehlers wirksam ist. Falls
jedoch weitere Versuche unternommen werden, um die
Wirksamkeit dieses Linsensystems zu erhöhen, treten
ähnliche Probleme wie im Fall des Systems gemäß Fig. 26
auf, z. B. die vergrößerte Schwierigkeit im
Fabrikationsprozeß der sammelnden und zerstreuenden
Linsen oder die Erhöhung der Gesamtgröße der
Optik. Zusätzlich erhöht sich der Einfallswinkel der
Strahlen außerhalb der Achse in bezug auf eine zur
Grenzfläche normalen Richtung, wodurch die
Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Asymmetriefehlern
erhöht wird. Darüber hinaus wird Totalreflexion
wahrscheinlicher und um dies zu vermeiden, müssen bei diesem
System Kompromisse durch die Annahme eines geeignet
großen Radius der Krümmung der Grenzfläche eingegangen
werden.
Um Achromatismus zu erzielen, kann eine weitere verkittete
Linse in das Linsensystem gemäß Fig. 26 oder 28
einbezogen werden, was aber nicht die beste Lösung
darstellt, da die wichtigste Anforderung an ein
Linsensystem eines Endoskop-Objektivs sein kompakter
Aufbau ist.
Wie zuvor beschrieben, haben Versuche weiterer
Verbesserungen bei der Kompensation des Farbquerfehlers
bei diesen Systemen
Probleme in bezug auf die Linsenherstellung und die
Größe der Optik hervorgerufen.
Bei Objektivlinsen für die Verwendung in Endoskopen wird
gewünscht, daß der Farbquerfehler in
bezug auf den Abstand zwischen den optischen Faserkernen
minimiert wird (oder eine Abmessung, die einem Bildpunkt
einer Abbildungsvorrichtung im Fall eines elektronischen
Endoskops mit einer Abbildungsvorrichtung entspricht).
Falls der Farbquerfehler ungenügend
kompensiert wird, zeigt das übertragende Bild deutliche
Farbstörungen, besonders im Randbereich, und die sich
einstellende Verschlechterung der Bildqualität bewirkt
nicht nur ein gestörtes Bild, sondern
verhindert auch eine korrekte Betrachtung (Diagnose in
medizinischen Anwendungen).
In Endoskopen werden optische Fasern verwendet, die
normalerweise einen Kern-zu-Kern-Abstand von ungefähr
10 µm aufweisen. Aber aufgrund erreichter
Fortschritte in der Technologie der Faserherstellung
stehen Fasern mit kleineren Durchmessern zur Verfügung
und die Auflösung der Fasern an sich als Bildleiter
wird dementsprechend höher werden. Es ist daher
erforderlich geworden, den Farbquerfehler
einer Endoskop-Objektivlinse zu minimieren, um
eine hohe Bildqualität zu erzielen, das heißt hohen
Kontrast und hohe Auflösung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zurunde, ein
Endoskop-Objektiv der eingangs genannten Art zu schaffen,
im dem Bildfehler durch chromatische Aberration weiter
verringert sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des
kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden
nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Darin zeigen
Fig. 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21 und 23
Schnittdarstellungen von Beispielen 1 bis 12
erfindungsgemäßer Endoskop-Objektive,
Fig. 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22 und 24
Aberrationskurven zu den Beispielen 1 bis 12,
Fig. 25(a) und 25(b) Strahlengänge in einem
erfindungsgemäßen Endoskop-Objektivsystem,
Fig. 26 eine Schnittdarstellung eines Objektivs gemäß
einer ersten prioritätsälteren japanischen
Patentanmeldung, die in der
Beschreibungseinleitung genannt und nicht
vorveröffentlicht ist,
Fig. 27 Aberrationskurven zum Objektiv nach Fig. 26,
Fig. 28 eine Schnittdarstellung eines Objektivs gemäß
einer zweiten prioritätsälteren japanischen
Patentanmeldung, die in der
Beschreibungseinleitung genannt und nicht
vorveröffentlicht ist, und
Fig. 29 Aberrationskurven zum Objektiv nach Fig. 28.
Beim Endoskopobjektiv gemäß der Erfindung besteht das
unmittelbar hinter der Blende angeordnete sammelnde
Linsenglied aus einem ersten optischen Element, das eine
bestimmte Abb´-Zahl aufweist und aus einer planparallelen
Glasplatte hergestellt ist, und aus einem zweiten
optischen Element, das eine andere Abb´-Zahl aufweist als
das erste optische Element und als plankonvexe Linse
ausgebildet ist. Deren konvexe Linsenfläche ist zur
Bildseite gerichtet. Die lichtbrechende Fläche der
planparallelen Platte ist für die Kompensation des
Farbquerfehlers verantwortlich.
Der Bereich der Einfallswinkel, der bei Objektivlinsen für
die Verwendung in Endoskopen vorkommen kann, ist
theoretisch weit, so daß, wie aus Fig. 25 hervorgeht
(Einzelheiten zu dieser Figur siehe unten), Lichtstrahlen
außerhalb der Achse die von der zerstreuenden Linse vor
der Blende ausgehen, mit einem großen Winkel auf der
sammelnden Linse rechts hinter der Blende auftreffen. Ist
jedoch die planparallele Platte auf der Einfallseite
vorhanden, erzielt dessen brechende Fläche eine sehr
wirksame Kompensation des Farbquerfehlers.
Trotz des großen Einfallswinkels der Strahlen
außerhalb der Achse, die von der zerstreuenden Linse
ausgehen, liegt ein weiterer Vorteil darin, daß die planparallele Platte,
die keinerlei Meniskuskrümmung aufweist,
auf Aberrationsveränderungen aufgrund von Exzentrizität
und Versetzung (seitliche Verschiebung) nicht empfindlich ist. Sie
ist somit sehr stark gegen Fehler aufgrund von schlechter
Herstellung geschützt.
Eine weitere Eigenschaft dieser Endoskop-Objektivlinse
besteht darin, daß
eine verhältnismäßig dicke Sammellinse rechts
von der Blende angeordnet ist. Dies geschieht, da bei
einer Endoskop-Objektivlinse einfallende Lichtstrahlen in
wünschenswerter Weise in nahezu senkrechter Richtung in
das Faserende eingeleitet werden sollen, falls sie in die Faser
im Randbereich eintreten. Die Dämpfung des eintretenden
Lichtes erhöht sich in dem Maße, in dem der Einfallwinkel
von einer senkrechten Richtung im Vergleich zur
numerischen Blende der Glasfaser abweicht.
Die Dicke der Sammellinse steht daher in einem engen
Zusammenhang damit, daß
sichergestellt wird, daß Lichtstrahlen,
die auf die letzte Linse
auftreffen, bereits eine Strahlhöhe aufweisen, die mit dem
Radius des Faserbündels vergleichbar ist. Mit anderen
Worten besitzt die Sammellinse, die nahe der
Blende angeordnet ist, die größtmögliche Dicke, um eine
ausreichende Höhe der Lichtstrahlen außerhalb der Achse
zu erzielen.
Wie zuvor beschrieben, ist die Sammellinse, die
unmittelbar hinter der Blende angeordnet ist, ausreichend
dickwandig, um in zwei Teile geteilt zu werden. Da die
Sammellinse, die gemäß der vorliegenden Erfindung in zwei
Teile geteilt wird, eine Wanddicke besitzt, die mit der
unmittelbar vor der Blende in den Systemen gemäß Fig. 26 und 2
vergleichbar ist, kann die seitliche chromatische
Aberration auf wirksame Weise kompensiert werden, ohne daß
die Kompaktheit geopfert wird, die eine der wichtigsten
Anforderungen darstellt, die von einer
Endoskop-Objektivlinse erfüllt werden muß.
Das Objektivlinsensystem der vorliegenden Erfindung wurde
oben beschrieben für den Fall, daß
die Sammellinse, die unmittelbar nahe der Blende angeordnet
ist, in zwei optische Elemente geteilt ist, wovon das
erste ein planparalleles Glas ist. Es ist unnötig
festzustellen, daß das erste optische Element eine
Zerstreuungslinse sein kann mit einer geringen
Meniskuswölbung oder daß das erste und zweite optische
Element einen geringen Abstand voneinander aufweisen können
und daß diese Veränderungen im Hinblick auf die
Kompensation der seitlichen chromatischen Aberration
gleich wirksam sind.
Die planparallele Platte besitzt den zusätzlichen Vorteil,
daß sie nicht zentriert werden muß und daß es grob
geschliffen und zu einer ebenen Fläche poliert werden
kann. Sie kann daher leicht bearbeitet werden, um eine
Herstellung im großen Maßstab zu geringen Kosten zu
bewerkstelligen. Vom Gesichtspunkt der Kompaktheit wird
bevorzugt, daß die ersten und zweiten optischen Elemente
in engem Kontakt zueinander angeordnet werden, oder daß
die beiden Elemente miteinander verbunden sind. Falls die
zwei optischen Elemente in engem Kontakt zueinander
angeordnet sind, können sie, nachdem sie in einen
Objektivtubus eingelassen wurden, zusammengesetzt werden,
so daß diese Vorgehensweise im Hinblick auf die
Herstellungskosten und die Leichtigkeit der
Arbeitsschritte des Zusammensetzens noch mehr zu
bevorzugen ist.
Wie oben beschrieben, ist bei dem
erfindungsgemäßen Objektivlinsensystem
die Sammellinseneinheit, die
unmittelbar nahe der Blende angeordnet ist, aus ersten und
zweiten optischen Elementen zusammengesetzt, wobei
diese optischen Elemente ein bestimmtes Verhältnis im
Hinblick auf ihre Abb´'schen Zahlen einhalten.
Um eine ausreichende Dicke im Umfangsbereich
sicherzustellen, wird gewünscht, daß das zweite optische
Element der Sammellinseneinheit Gp, die unmittelbar
hinter der Blende angeordnet ist, eine Brechzahl von
zumindest 1,7 aufweist. Zusätzlich wird, um eine weitere
Erhöhung der chromatischen Aberration zu vermeiden, die in
der Zerstreuungslinse auftritt, die näher als die Blende
auf der Gegenstandsseite angeordnet ist, gewünscht, daß
das zweite optische Element aus einem optischen Material
mit geringer Dispersion hergestellt ist. Andererseits
sollte das erste optische Element aus einem
hochdispersiven optischen Material hergestellt sein, um
eine erhöhte Wirksamkeit im Hinblick auf die Kompensation
der seitlichen chromatischen Aberration zu bewerkstelligen.
Herkömmlicherweise ist eine verkittete Sammellinse auf der
Bildseite angeordnet, um in einem Linsensystem für ein
Endoskop-Objektiv Achromatismus zu erzeugen, wobei dies
allein nicht ausreichend ist, um eine
vollständige Kompensation der seitlichen chromatischen
Aberration zu erzielen. In der vorliegenden Erfindung ist
die Sammellinse, die unmittelbar nahe der Blende angeordnet
ist, in erste und zweite optische Elemente aufgeteilt, die
unterschiedliche ν-Werte aufweisen. Die Kompensation der
seitlichen chromatischen Aberration wird dieser
Sammellinseneinheit zugeschrieben. Dies hat zum Ergebnis,
daß die seitliche chromatische Aberration, die sich im
Gesamtsystem ausbildet, auf ein erträglich kleines Niveau
abgesenkt werden kann.
In der Praxis muß das System so gestaltet werden, daß das
Verhältnis ν2 < ν3 erfüllt ist, wobei ν2 die
Abb´'sche Zahl des ersten optischen Elements und ν3 die
Abb´'sche Zahl des zweiten optischen Elements ist. Um
einen stärkeren achromatischen Effekt zu erzielen, sollte
die Differenz zwischen ν2 und ν3 nicht größer als -15
sein (ν2 - ν3 -15). Falls ν2 < ν3 ist, tritt in
der Sammellinseneinheit des in der Erfindung verwendeten
Typs seitliche chromatische Aberration auf.
Falls ν2 = ν3 ist, unterscheidet sich die
Sammellinseneinheit in keiner Weise von einem einzelnen
Sammellinsenelement und es wird kein Nutzen durch die
Trennung der Linseneinheit erzielt (die zum Erzielen von
Achromatismus nicht wirksam ist). Selbst falls das
Verhältnis ν2 - ν3 -15 nicht erfüllt wird, stellt
sich weiterhin ein gewisses Maß an Wirksamkeit im Hinblick
auf die Kompensation der seitlichen chromatischen
Aberration ein, jedoch ist dies alles, was erwartet werden
kann, und keine weitere wirksame Kompensation kann
bewerkstelligt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ist eine verkittete Sammellinse hinter
der Sammellinseneinheit Gp angeordnet, die rechts hinter
der Blende angeordnet ist. Diese verkittete Sammellinse ist
aufgebaut aus einer sammelnden Linse, die mit
einer zerstreuenden Linse verkittet ist. Um die
chromatische Aberration zu kompensieren, müssen diese
beiden Linsen die Bedingung νp < νn erfüllen,
wobei νp die Abb´'sche Zahl der sammelnden
Linse und νn die Abb´'sche Zahl der
zerstreuenden Linse ist. Um die Bearbeitung der
verkitteten Sammellinse zu vereinfachen, nämlich um eine
ausreichende Dicke im Umfangsbereich der sammelnden
Linse zu schaffen, ist sowohl die sammelnde als
auch die zerstreuende Linse vorzugsweise aus einem
optischen Material hergestellt, das die Bedingung
νp - νn < 25 erfüllt, so daß chromatische Aberration
wirksam kompensiert werden kann, selbst wenn der
Krümmungsradius der Kittfläche der verkitteten Sammellinse
recht groß ausgebildet ist, um eine kleine
Meniskuskrümmung für die Sammellinse zu schaffen.
Die Fähigkeit der Sammellinseneinheit, die unmittelbar hinter
der Blende angeordnet ist, die seitliche chromatische
Aberration zu kompensieren, wird im folgenden unter
Bezugnahme auf Fig. 25 beschrieben, in der die sammelnde
Linseneinheit aufgebaut ist aus einer planparallelen Platte
(das heißt dem ersten optischen Element) und einer
plankonvexen Linse (das heißt dem zweiten optischen
Element). Fig. 25 zeigt das Ergebnis eines
Strahlenganges für die d- und g-Linie als
Referenz-Wellenlängen, wobei das Maß der Ablenkung der
g-Linie von der d-Linie in einem vergrößerten Maßstab
dargestellt ist. Fig. 25 (a) zeigt das Ergebnis einer
Berechnung unter der Annahme des Fehlens der Dispersion im
planparallelen Glas. In diesem Fall ist die g-Linie, die
auf der Abbildungsebene fokussiert ist, stark in Richtung
auf die optische Achse versetzt, wodurch ein
unkompensierter Bereich der seitlichen chromatischen
Aberration erzeugt wird. Fig. 25 (b) zeigt das Ergebnis
einer normalisierten Berechnung auf der Basis derselben
Linsendaten für den Fall, in dem die Abb´'sche Zahl des
planparallelen Glases 23,9 ist. Wie dargestellt, fällt die
g-Linie mit der d-Linie auf der Abbildungsebene zusammen,
und die seitliche chromatische Aberration ist ausreichend
kompensiert.
Wie aus Fig. 25 (b) hervorgeht, erlaubt das erste optische
Element (das planparallele Glas), daß Strahlen mit einer
kürzeren Wellenlänge als die zugrundegelegte Wellenlänge zur
optischen Achse hin gebrochen werden, wohingegen Strahlen
mit einer längeren Wellenlänge nach außen gebrochen
werden, wodurch die seitliche chromatische Aberration
reduziert wird, die letztlich in der Abbildungsebene
erzeugt wird. Je größer der Unterschied des Winkels der
Berechnung ist, der im ersten optischen Element im Hinblick
auf die Referenz-Wellenlänge auftritt (je dispersiver das
erste optische Element ist), desto wirksamer erzielt es
Achromatismus. Daher sollte die Abb´'sche Zahl des ersten
optischen Elements nicht mehr als 30 betragen.
Diagramme, die durch Auftragen der Aberrationskurven
gewonnen wurden, die mit den Linsensystemen gemäß Fig. 26 und 28
erzielt wurden, sind in den Fig. 27
und 29 dargestellt. Durch einen Vergleich dieser Diagramme
mit den Diagrammen, dargestellt in den Fig. 2, 4, 6, 8,
10, 12, 14, 16, 18, 20, 22 und 24 der zwölf Beispiele der
vorliegenden Erfindung, erkennt man, daß das Linsensystem
der vorliegenden Erfindung die seitliche chromatische
Aberration um die Hälfte des Betrages reduziert, der in
jedem der Linsensysteme gemäß Fig. 26 und 28
auftritt. Falls daher Aberration in einer Größe toleriert
wird, die vergleichbar ist mit der, die dort
entsteht, kann die verkittete Sammellinse eine
recht kleine Oberflächenwölbung an ihrer Grenzfläche
zwischen der sammelnden und der zerstreuenden
Linse besitzen und kann daher sehr einfach
hergestellt werden.
Zwölf spezielle Beispiele der vorliegenden Erfindung
werden im folgenden unter Bezugnahme auf Datentabellen
beschrieben. In denen steht FNO für die relative Öffnung, f für
die Brennweite des Gesamtsystems, ω für das halbe
Bildfeld, fB für die Schnittweite, r für den Radius der
Oberflächenwölbung einer einzelnen Linsenfläche, d für
die Linsendicke oder den
Linsen-zu-Linsen-Abstand, N für die
Brechzahl für die d-Linie der jeweiligen Linse und ν
für die Abb´'sche Zahl der jeweiligen Linse.
Claims (8)
1. Endoskop-Objektivsystem, umfassend
- a) eine darin angeordnete Blende,
- b) eine Zerstreuungslinse, die unmittelbar vor der Blende angeordnet ist und eine konkave Fläche auf der Bildseite aufweist, und
- c) ein Linsenglied positiver Brechkraft, das unmmittelbar hinter der Blende angeordnet ist und, beginnend auf der Gegenstandsseite, ein erstes optisches Element und ein als Sammellinse ausgebildetes zweites optisches Element umfaßt, wobei die Abb´-Zahl ν₂ des ersten optischen Elementes kleiner ist als die Abb´-Zahl ν₃ des zweiten optischen Elementes,
dadurch gekennzeichnet, daß
- d) das erste optische Element durch eine planparallele Platte oder durch eine plankonkave Linse mit einer schwach gekrümmten konkaven Linsenfläche gebildet ist und
- e) die Abb´-Zahlen der ersten und zweiten optischen
Elemente folgende Bedingungen erfüllen:
ν2 - ν3 < -15.
2. Endoskop-Objektivsystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die ersten und
zweiten optischen Elemente in engem Kontakt zueinander
stehen oder miteinander verbunden sind.
3. Endoskop-Objektivsystem nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das zweite optische
Element als Plankonvexlinse ausgebildet und mit ihrer
planen Fläche mit dem ersten optischen Element
verbunden ist.
4. Endoskop-Objektivsystem nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die
schwach gekrümmte Linsenfläche des ersten optischen
Elementes bildseitig angeordnet ist und eine ebenfalls
bildseitig angeordnete konvexe Linsenfläche des
zweiten optischen Elementes stark gekrümmt ist.
5. Endoskop-Objektivsystem nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die
schwach gekrümmte Linsenfläche des ersten optischen
Elementes objektseitig und die konvexe Linsenfläche
des als Plankonvexlinse ausgebildeten zweiten
optischen Elementes bildseitig angeordnet ist.
6. Endoskop-Objektivsystem nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß im
Strahlengang hinter dem unmittelbar hinter der Blende
angeordneten Linsenglied positiver Brechkraft
zumindest ein Kittglied positiver Brechkraft
angeordnet ist, das aus einer Sammellinse und einer
Zerstreuungslinse besteht, wobei deren gemeinsame
Kittfläche zur Bildseite konvex ist und die Abb´-Zahl
νp der Sammellinse größer ist als die Abb´-Zahl
νn der Zerstreuungslinse.
7. Endoskop-Objektivsystem nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß im
Strahlengang hinter dem unmittelbar hinter der Blende
angeordneten Linsenglied positiver Brechkraft
zumindest ein Kittglied positiver Brechkraft
angeordnet ist, das aus einer Zerstreuungslinse und
einer Sammellinse besteht, wobei deren gemeinsame
Kittfläche zur Bildseite konkav ist und die Abb´-Zahl
νn der Zerstreuungslinse kleiner ist als die
Abb´-Zahl νp der Sammellinse.
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