DE3816978A1 - Verfahren zum herstellen eines fliessfaehigen bratfetts - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines fliessfaehigen bratfettsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein fließfähiges Backfett mit
ausgezeichneten Brat- und Backeigenschaften das - bei
Zusatz von Emulsifizierern - als ein Allzweck-Backfett
verwendet werden kann. Insbesondere betrifft die Erfindung
ein verbessertes Verfahren zum Herstellen eines
stabilen fließfähigen Backfetts ohne vorangehendes
Schmelzen und Rekristallisieren im wesentlichen aller
fester fettigen Glyceride-Partikel und des sich ergebenden
Produkts. Das fließfähige Backfett nach der vorliegenden
Erfindung hat eine pumpfähige Konsistenz, die
nach dem Lagern über erhebliche Zeiträume bei Umgebungs
temperaturen in einem Bereich zwischen -18°C und +38°C
pumpfähig ist.
Formbare Backfette werden für eine Vielzahl von Back-
und Bratzwecken verwendet. Diese Backfette sind nicht
flüssig und werden im allgemeinen aus flüssigen Glyceride-
Ölen durch Einbringen oder Formen in situ gewünschter
Mengen von Triglyceriden, die bei Raumtemperaturen normalerweise
fest sind. Typischerweise werden die flüssigen
Glyceride-Öle mit geschmolzenen Triglyceriden verschnitten,
wodurch nach ausreichendem Abkühlen eine
nicht-flüssige formbare Masse entsteht.
Backfettzusammensetzungen, die eine flüssige Konsistenz
haben, so daß sie leicht gepumpt, verteilt und über das
Volumen statt über das Gewicht abgemessen werden können,
und ohne erheblichen Aufwand mit anderen Backzusätzen
vermischt werden können, werden bevorzugt. Diese flüssigen
Backfette weisen üblicherweise Suspensionen von normalerweise
festen Triglyceriden in dem normalerweise
flüssigen Glyceridabschnitt auf.
Ein Erfordernis für ein marktfähiges pumpfähiges Backfett
ist es, daß die festen Partikel in der flüssigen
Phase gleichmäßig verteilt sind und so über einen erheblichen
Zeitraum in einem großen Temperaturbereich enthalten
bleiben, ohne sich abzusetzen. Bei den bekannten
fließfähigen Backfetten tritt jedoch das Problem einer
Neigung der festen Phase auf, sich von der flüssigen
Komponente über einen relativ kurzen Zeitraum zu trennen,
insbesondere wenn das Backfett extremen Temperaturbereichen,
nämlich unterhalb des Gefrierpunkts (0°C)
oder aber oberhalb von Raumtemperaturen, beispielsweise
oberhalb von 22°C bis 25°C. Ein weiteres Problem ergibt
sich aus der Neigung bekannter fließfähiger Backfette,
nach Aussetzen von Temperaturen oberhalb normaler Raum
temperaturen, beispielsweise 33°C bis 35°C, erheblich
viskoser zu werden und infolgedessen ihre Zähflüssigkeit
zu verlieren.
Die bei Backfetten üblicherweise verwendeten Triglyceride
zeigen ein polymorphisches Kristallisationsverhalten,
d. h., daß sie in verschiedenen kristallinen Formen auftreten
können, beispielsweise als Alpha, Beta oder Beta-
Prime. Bei formbaren, nicht fließfähigen Backfetten werden
Beta-Prime-Kristalle bevorzugt, weil sie zu kurzen,
nadelförmigen Kristallen neigen, die ein feines Netzwerk
von verflochtenen aber einzelnen Kristallen erzeugen, in
das das flüssige Öl eingebettet wird. Beta-Kristalle,
sind dagegen typischerweise viel größer mit einer geringeren
Neigung zur Ausbildung von Kohäsionskräften
zwischen den Kristallen und bilden nicht ein verflochtenes
Netzwerk. Beta-Kristalle werden daher bei einem
fließfähigen Backfett zur Beibehaltung der Zähflüssigkeit
bevorzugt.
Die bestimmte Kristallform, die für ein festes Triglyceride
gewonnen wird, ist im allgemeinen abhängig von der
Zusammensetzung des Fetts und der Temperatur und der Ge
schwindigkeit, mit der Kristallisation stattfindet. Die
am wenigstens stabilen Kristallformen, im allgemeinen
die Alpha und die Beta-Prime-Formen, neigen dazu, bei
einer schnellen Abkühlung die geschmolzene Fettkomponente
auszubilden. Eine Transformation der Alpha- und Beta-
Prime-Kristalle in die thermodynamisch stabilere Betaform
tritt üblicherweise über einen längeren Zeitraum
auf. Bei den üblichen Verfahren zur Herstellung von
fließfähigen Backfetten werden die festen Triglyceride-
Partikel durch Erwärmung über ihren Schmelzpunkt geschmolzen
und Teile der Triglyceride rekristallisiert
unter Votation und anschließendes Rückführen in die ge
schmolzene Masse zum Kühlen der ganzen Masse, oder aber
durch langsames Kühlen der gesamten Masse unter Rühren.
Bei beiden Verfahren entstehen Beta-Kristalle. Bei anderen
bekannten fließfähigen Backfetten werden die festen
Triglyceride vor der Zugabe zu dem flüssigen Öl thermisch
behandelt, um sicherzustellen, daß die festen Be
standteile in der Beta-Phase vorliegen. Diese bekannten
Verfahren sind zeitaufwendig, fordern einen erheblichen
Energieaufwand, sind teuer und erfordern eine sorgfältige
Rekristallisation der festen Fettpartikel, um sicherzustellen,
daß diese in der Beta-Phase sind.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein fließfähiges
Backfett zu schaffen, das zum Braten und zum Backen von
Gebäck verwendet werden kann.
Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein fließfähiges
Allzweck-Backfett zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein fließfähiges
Backfett zu schaffen ohne Schmelzen und Rekristal
lisation aller fester Triglyceride-Partikel.
Schließlich ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein
fließfähiges Backfett zu schaffen, das nach Lagerung
über einen Temperaturbereich von ungefähr -18°C und +38°C
bei Umgebungstemperaturen pumpfähig ist.
Bei einem Vorgehen nach der Erfindung wird ein trübes,
vorzugsweise cremig weißes, temperaturstabiles, weiches,
fließfähiges Backfett gewonnen durch Mischen von festen
fettigen Glyceride-Partikeln in einem flüssigen Glycerideöl
und Reduzieren der Größe der festen Partikel bei
einem Ansteigen der Temperatur der Mischung ohne Schmelzen
im wesentlichen aller fester Partikel. Vorzugsweise
werden die festen fettigen Glyceride-Partikel in dem
flüssigen Glycerideöl durch nasses Mahlen in einer Kol
loid-Mühle oder einer entsprechenden Zerkleinerungsein
richtung gemahlen. Naßmahlen verursacht eine Scherwirkung,
die die Partikelgröße der festen fettigen Glyceride-
Partikel reduziert. Gleichzeitig wird die Temperatur
der Mischung erhöht, was eine Kristallmodifikation der
festen fettigen Glyceride-Partikel in die Beta-Kristallphase
und/oder eine Lösung wenigstens eines Teils der
fettigen Glyceride-Partikel bewirkt. Infolgedessen werden
bei einem Verfahren nach der Erfindung Beta-Kristalle
gewonnen, die viel kleiner sind als diejenigen
in fließfähigen Backfetten, wie sie nach den bisher bekannten
Verfahren hergestellt werden. Die Kombination
der fein verteilten Größen der festen fettigen Glyceride-
Partikel, wie sie durch Naßmahlen gemeinsam mit der
Kristallmodifikation in die Beta-Phase und/oder ihre Lösung
und Rekristallisation in der Beta-Phase aufgrund
der Erhöhung der Temperatur in der Mischung während des
Naßmahlens führt zu einer eigenartigen Kristallstruktur,
die auch nach einer Lagerung über einen weiteren Temperaturbereich
sich nicht absetzt, trennt oder zu einem
Verlust der Fließfähigkeit führt.
Für eine optimale Flüssigkeit und Stabilität sind wenigstens
80% der festen fettigen Glyceride-Partikel in dem
fließfähigen Backfett in der Beta-Kristallphase. Die festen
fettigen Glyceride-Partikel haben nach dem Naßmahlen
eine Partikelgröße im Bereich von ungefähr 1 µ bis
etwa 70 µ, wobei vorzugsweise wenigstens 90% der Partikel
kleiner als 45 µ und 80% weniger als 30 µ betragen.
Besonders bevorzugt ist es, wenn alle festen fettigen
Glyceride-Partikel eine Partikelgröße von weniger als
30 µ haben, wobei wenigstens 80% der Partikel eine Partikelgröße
weniger als 15 µ und 70% weniger als 10 µ aufweisen.
Gießfähige Backfette, die nach dem Verfahren
nach der vorliegenden Erfindung hergestellt worden sind,
haben vorzugsweise ein angenehmes weißes Aussehen mit
einer Viskosität von ungefähr 200 cps bis ungefähr
25 000 cps und sind nach einem Lagern in einem Temperaturbereich
von ungefähr -18°C bis +38°C bei Umgebungs
temperaturen pumpfähig, ohne daß sich eine Trennung oder
ein dauerhafter Verlust der Fließfähigkeit ergibt. "Umgebungs
temperatur" bedeutet hier Raumtemperatur, also
einen Bereich zwischen 18°C und 27°C.
Die festen fettigen Glyceride-Partikel und andere feste
Zusätze, etwa Emulsifizierer, Surfaktanzen oder kristall
modifizierende oder verhindernde Verbindungen werden
vorzugsweise in Form eines Puders, körnig oder als
Flocken vor dem Einstreuen in das Glyceride-Öl eingegeben.
Flüssige oder gelartige Zusätze werden vorzugsweise
in einer gesonderten Menge des flüssigen Glyceride-Öls
auf eine Temperatur erwärmt, die ausreichend ist, um
diese in dem Öl zu lösen. Die Lösung wird sodann zu dem
Rest des flüssigen Glyceride-Öls hinzugegeben, in das
das feste fettige Glyceride und weitere feste Bestandteile
zugegeben werden. Die ganze Mischung wird vorzugsweise
kontinuierlich gerührt und rezirkuliert durch eine
Kolloid-Mühle oder eine entsprechende zu einer Größenreduzierung
führenden Einrichtung und in die Fettmasse zurückgeführt,
so daß die Mahlreibung und/oder die Zuführung
von zusätzlicher Wärme die Temperatur der Mischung
erhöht. Die Temperatur der Mischung wird derart gesteuert,
daß sie den Schmelzpunkt der festen fettigen Glyceride-Partikel
nicht erreicht und daß wenigstens 10% der
fettigen Glyceride-Partikel in der festen Phase bleiben.
Vorzugsweise bleiben etwa 30% der fettigen Glyceride-
Partikel in der festen Phase, ganz besonders bevorzugt
ungefähr 35 bis 40%. Die Mischung wird sodann auf Umgebungs
temperatur abgekühlt, um ein fließfähiges Backfett
zu gewinnen mit etwa 2 bis 18 Gew.-% festen Partikeln.
Obwohl das fließfähige Backfett nach der Erfindung ohne
Zusatz von Emulsifizierern eine ausgezeichnete Eignung
zum Braten und zum Backen von Gebäck hat, wird durch die
Zugabe von bestimmten Emulsifizierern ein Allzweck-
Backfett geschaffen, das insbesondere zum Backen von
Keksen geeignet ist. Andere Zusätze können zu verbesserten
Brateigenschaften bezüglich des Spritzens und des
Haftens zugefügt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung
erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung, wie sie zur Durchführung
des Verfahrens nach der Erfindung
geeignet ist.
Fig. 1 zeigt, daß ein flüssiges Glyceride-Öl in einem
ausreichend großen Behälter 2 aufgenommen wird. Feste
fettige Glyceride-Partikel oder feste Zusätze, etwa ein
gewünschter Emulsifizierer oder eine kristallmodifizierende
oder deren Bildung verhindernde Verbindung, die
jeweils vorzugsweise in Form eines Puders, körnig oder
flockig zugegeben werden, werden sodann unter Verwendung
eines geeigneten Mixers 4, etwa eines "Lightin"-Mixers
zum Verrühren der Mischung eingemischt. Halbfeste oder
flüssige Zugaben werden vorzugsweise zunächst auf eine
Temperatur erwärmt, die ausreichend ist, um diese in der
abgesonderten Menge des flüssigen Glyceride-Öls in einem
gesonderten Behälter 1 zu erwärmen und sodann mit dem
flüssigen Glyceride-Öl in dem Behälter 2 vor der Zugabe
der festen Bestandteile zu verbinden.
Da die festen fettigen Glyceride-Partikel gemeinsam mit
anderen festen Zusätzen graduell zu dem flüssigen Glyceride-
Öl hinzugegeben werden, wird die Mischung vorzugsweise
kontinuierlich gerührt und über Leitungen 5, 7, 9,
11, 13 und 15 mittels einer Pumpe 8 durch ein Zweiweg-
Ventil 6 in eine Kolloid-Mühle oder eine entsprechende
Vorrichtung zur Verringerung der Größe von Partikeln,
beispielsweise eine Korn-, Kugel- oder Steinmühle oder
einer ähnlichen Mühle geführt, wo die festen Bestandteile
durch Naßmahlen unter Reduzierung ihrer Partikelgröße
gemahlen werden. Je kleiner die Ausgangsgröße der Partikel
der festen Zusätze ist, um so weniger muß die Partikelgröße
durch das Naßmahlen verringert werden. Ein
Rückschlagventil 12 erleichtert das Regulieren der Flußrate
der Mischung. Die Flußrate kann von der Größe des
Systems abhängen, sie ist jedoch im allgemeinen durch
den Durchsatz durch den Spalt in der Kolloid-Mühle 10
begrenzt. Nach dem Passieren der Kolloid-Mühle 10 und
des Rückschlagventils 12 kann die Mischung in den Behälter
2 rückgeführt werden, wenn die gewünschte Partikelgröße
und die Temperatur der Mischung, die der gewünschte
Prozentsatz der fettigen Glyceride-Partikel in der festen
Phase erreicht, über ein Dreiwegventil 14 in einen
Vorratsbehälter 19 verteilt, wo das sich ergebende
fließfähige Backfett gespeichert oder in Flaschen, Kannen
oder ähnlichen Behältern aufgenommen werden kann. Ein
Kühlen des fließfähigen Backfetts unter Verwendung eines
Wärmetauschers 18 vor dem Speichern und Abfüllen ist bevorzugt.
Die Mischung kann auch zuvor in einem (nicht
gezeigten) Entlüfter entgast werden vor dem Lagern und
Abfüllen, wie dies an sich bekannt ist.
Das Naßmahlen bewirkt die Größenreduzierung der festen
Partikel, die mit einer Flüssigkeit vermischt werden.
Gemenge oder körnige Mischungen werden in einem Raum
oder Spalt zwischen Mahlelemente gebracht, wo auf die
Partikel eine große Kraft einer hydraulischen Scherung
oder einer mechanischen Abtrennung oder aber beides,
aufgebracht wird und aufgebrochen oder durch ein Ziehen
abgedreht. Im Allgemeinen ist ein Naßmahlen typischerweise
wirksamer als ein Trockenmahlen zum Erzeugen sehr
kleiner Partikel. Die in dem Verfahren nach der Erfindung
verwendete Vorrichtung ist vorzugsweise dazu in der
Lage, Partikel zu erzeugen, deren Partikelgröße kleiner
als 10 µ ist. Vorzugsweise kann der Spalt der Mühle auf
0,008 mm oder weniger eingestellt werden.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung muß bei dem Naßmahlen
eine Erhöhung der Temperatur der Mischung erfolgen.
Dies bewirkt entweder durch die Reibungswärme, die von
der Mühle während des Naßmahlens erzeugt wird, oder
durch die Hinzuführung von Wärme von außen, oder aber
durch beides. Externe Wärme kann geeignet aufgebracht
werden durch die Verwendung eines Mühlmantels, oder aber
die Hinzufügung eines Wärmeaustauschers entweder vor dem
Eintreten in die Mühle (nicht gezeigt), die eingestellt
ist zur Erreichung einer Mühlenausgangstemperatur in dem
gewünschten Bereich, oder unmittelbar hinter der Mühle
(nicht gezeigt), die entsprechend eingestellt ist zur
Erreichung einer Temperatur in dem Bereich, die den gewünschten
Prozentsatz der festen fettigen Glyceride-
Partikel in der festen Phase aufweist. Das Naßmahlen in
Kombination mit der Erhöhung der Temperatur dient zur
Reduzierung der Partikelgröße der festen fettigen Glyceride-
Partikel, verursacht wenigstens ein Schmelzen eines
Teiles der festen Partikel entweder vollständig oder
teilweise und initiiert vorzugsweise die Kristallmodifikationen
der festen fettigen Glyceride-Partikel in die
Beta-Kristallphase. Vorzugsweise wird zur Bewirkung der
gewünschten Stabilität und Konsistenz des fließfähigen
Backfetts die Erhöhung der Temperatur in der Mischung
derart gesteuert, daß die Temperatur den Schmelzpunkt
der festen fettigen Glyceride-Partikel nicht überschreitet
oder wenigstens 10% der fettigen Glyceride-Partikel
in der festen Phase bleiben. Besonders bevorzugt ist es,
daß wenigstens 30% der festen fettigen Glyceride in der
festen Phase verbleiben, wobei ein Bereich von 35% bis
etwa 40% ganz besonders bevorzugt ist. Die Temperatur,
bei der der gewünschte Prozentsatz der festen fettigen
Glyceride-Partikel in der festen Phase bleiben, kann
durch ein Differential-Abtast-Kalorimeter einer nicht
gemahlenen Mischung aller Zusätze festgestellt werden.
Nach dem Naßmahlen liegt die Partikelgröße der festen
fettigen Glyceride-Partikel in einem Bereich von weniger
als 1 µ bis etwa 70 µ mit wenigstens 90% der Partikel in
einer Partikelgröße, die kleiner als ungefähr 45 µ
ist, wobei wenigstens 80% eine Partikelgröße hat, die
weniger als ungefähr 30 µ ist. Besonders bevorzugt ist
es, wenn im wesentlichen alle festen fettigen Glyceride-
Partikel eine Partikelgröße haben, die weniger als 30 µ
beträgt, wobei wenigstens 80% der Partikel eine Partikelgröße
haben, die weniger als 15 µ ist und wenigstens
70% eine Partikelgröße von weniger als 10 µ haben. Um
ein Absetzen oder eine Agglomeration der festen fettigen
Glyceride-Bestandteile nach dem Naßmahlen zu vermeiden
ist es wichtig, ein weiteres Schmelzen und eine Rekristallisation
der festen fettigen Glyceride-Partikel zu
vermeiden, was große oder verwogene Kristalle verursacht,
die die Flüssigkeit des fließfähigen Backfetts
nach der vorliegenden Erfindung beeinflußt. Solche großen
Kristallgruppen führen weiter zu einem körnigen Erscheinungsbild.
Obwohl die Kombinationswirkung des Naßmahlens
und die Höhung der Temperatur der festen fettigen
Glyceride-Partikel nicht vollständig erklärt ist,
wird angenommen, daß das Schmelzen der festen fettigen
Glyceride hauptsächlich an der Kristalloberfläche auftritt,
die eine Lösung einiger der festen fettigen Glyceride
in dem flüssigen Glyceride-Öl, als auch eine Änderung
der Kristallform der anderen festen fettigen Glyceride-
Partikel bewirkt. Eine erhebliche Friktion, die
auf die einzelnen festen Partikel durch das Naßmahlen
aufgebracht wird, führt zu Temperaturen an den Kristallober
flächen, die wesentlich höher sein kann, als die
Gesamttemperatur der Mischung während des Naßmahlens.
Die aufgrund der Scherwirkung bei dem Naßmahlen sich ergebenden,
fein geteilten festen fettigen Glyceride-Partikel
ergebenden Beta-Kristalle, die viel kleiner
sind als diejenigen der bisher bekannten fließfähigen
Backfette. Bei einer Betrachtung unter einem Mikroskop
bestehen die Kristalle aus einzelnen, kurzen, nadelartigen
Kristallen, nicht also aus Kristallgruppen von
"Cocklebur-Type" oder aber sehr lange nadelartige Kristalle.
Diese fein verteilten Partikel erzeugen ein stabiles
fließfähiges Backfett mit einem günstigen weißen
Aussehen, in den die festen fettigen Glyceride-Partikel
suspendiert in dem flüssigen Glyceride-Öl verbleiben,
auch bei Temperaturschwankungen von ungefähr -18°C bis
37°C. Das sich ergebende fließfähige Backfett hat einen
Gesamtanteil an festen Stoffen im Bereich von ungefähr 2
bis etwa 18 Gew.-% und eine Viskosität im Bereich von etwa
200 cps bis etwa 25 000 cps. Die Viskosität kann
durch Änderung der Menge pro Volumeneinheit der festen
fettigen Glyceride-Partikel oder durch eine Änderung der
Verarbeitungstemperatur geändert werden unter der Voraussetzung,
daß die Temperatur nicht hoch genug ist, um
im wesentlichen alle festen fettigen Glyceride-Partikel
zu schmelzen.
Die festen fettigen Glyceride-Partikel, die für das
fließfähige Backfett nach der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, müssen eine stabile Beta-Kristallphase
bei Umgebungsbedingungen haben und zur Umwandlung in die
Beta-Phase aus einer Alpha- oder Beta-Prime-Kristallisationsphase
fähig sein. Weiter liegt der Schmelzpunkt
der festen fettigen Glyceride-Partikel vorzugsweise
oberhalb 37°C, ganz besonders bevorzugt oberhalb 48°C,
da davon ausgegangen werden kann, daß das fließfähige
Backfett unter normalen Lagerbedingungen Temperaturen
bis zu 37°C ausgesetzt sein kann. Die Verwendung von festen
fettigen Glyceride-Partikeln, die bei einer Temperatur
zwischen 15°C und 37°C schmelzen, führen zu einer
unerwünschten Trennung der flüssigen und der festen Phasen
bei höheren Temperaturen, da derartige feste Partikel
dazu neigen, sich in sehr großen Häufchen wieder zu verfestigen,
die sich nach einer kurzen Zeit absetzen.
Die festen fettigen Glyceride-Partikel, die bei der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, werden vorzugsweise
aus Triglyceriden mit einer starken Neigung zur Bildung
von Beta-Kristallen verwendet, vorzugsweise Tri
stearin, Tripalmitin, symmetrisches Palmito-Distearin
oder Mischungen dieser. Geeignete Beispiele solcher festen
fettigen Glyceride schließen, ohne darauf beschränkt
zu sein, im wesentlichen vollständig gesättigte
Triglyceride-Fette ein, die durch Hydrogenation von
pflanzlichen oder tierischen Ölen, etwa Sojaöl, Safranöl,
Sonnenblumenkernöl, Maisöl, Leinsamenöl, Haselnußöl,
Olivenöl, Rapsöl mit geringem Säuregehalt, Erdnußöl,
Sesamöl, Palmkernöl, Schweinefett, Kakaobutter oder Mischungen
dieser Öle ein. Hydrierte Triglyceride-Fette
werden nach der Hydrierung vorzugsweise deodorisiert und
sodann in flockige, körnige oder pulverige Form gebracht
durch ein Verfahren wie Sprühkühlung, Gefriertrocknung
oder Kühlwalzenflockung. Sojabohnenöl, Maisöl, Rapsöl
mit geringem Säuregehalt, Erdnußöl und Sonnenblumenkernöl
sind besonders bevorzugt, da diese Öle allgemein verfügbar
sind und zur Verwendung für Backöle bereits zugelassen
sind.
Zusätzlich zu den oben angegebenen festen fettigen Glyceride-
Materialien können zu Beta-Prime neigende hydrierte
Öle und Fette verwendet werden für das fließfähige
Backfett nach der vorliegenden Erfindung, unter der
Voraussetzung, daß das zum Beta-Prime neigende Öl bzw.
Fett thermisch vorbehandelt werden kann, um in die Beta-Phase
umgewandelt zu werden.
Flüssige Glyceride-Öle, die für die vorliegende Erfindung
nützlich sind, können von einem nicht hydrierten
oder hydrierten und winterfesten pflanzlichen Ölen, wie
Soja, Mais, Sonnenblumen, Safran, Erdnuß, Raps mit geringer
Säure, Palmen, Baumwollsamenölen oder Mischungen
oder Verbindungen dieser Öle verwendet werden. Vorzugsweise
beträgt der Jod-Wert der flüssigen Glyceride-Öle
in einem Bereich zwischen etwa 90 und 130. Bestimmte
flüssige Ölfraktionen, die von Palmöl, Schweinefett oder
Talg durch Mahlen oder direkt gewonnen werden, können
auch verwendet werden. Sojabohnen, Mais, Baumwollsamen,
Raps mit geringer Säure und Sonnenblumensaatöl werden
besonders bevorzugt, da diese Öle allgemein verfügbar
sind und für die Verwendung als Backfett anerkannt sind.
Die flüssigen Glyceride-Öle sollten ein Minimum an Glyceriden
aufweisen, deren Schmelzpunkt in dem Bereich
normaler Temperaturen, also innerhalb des Bereiches von
15°C bis 38°C liegt, da eine Wiederverfestigung, die bei
einem Abkühlen auf Umgebungstemperaturen eintritt, große
Kristalle bewirkt, die dazu neigen, sich abzusetzen. Das
flüssige Glyceride-Öl weist im allgemeinen etwa 82 bis
98 Gew.-% des fließfähigen Backfetts auf.
Zur Verbesserung der Fähigkeit des fließfähigen Backfetts
nach der Erfindung zur Erzeugung von Backgut, etwa
Keksen, mit einer ausgezeichneten Körnigkeit und Beschaffenheit,
können Emulsifizierer in dem fließfähigen
Backfett nach der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Derartige Emulsifizierer können, ohne darauf beschränkt
zu sein, destillierte Monoglyceride, Mono- und
Diglyceride, lactylierte Monoglyceride, actecylierte Monoglyceride,
Propylenglycol-Mono- und Diester, Sorbitanester
oder Polyglycerolester beinhalten. Für eine besonders
günstige Flüssigkeit und Stabilität des fließfähigen
Backfetts ist es bevorzugt, daß solche Emulsifizierer
verwendet werden, die bei Raumtemperaturen entweder
flüssig oder gelartig sind oder einen festen Schmelzpunkt
haben, der oberhalb 38°C, vorzugsweise oberhalb
48°C liegt. Flüssige oder gelartige Emulsifizierer werden
vorzugsweise zu einer abgesonderten Menge des flüssigen
Glyceride-Öls hinzugefügt und auf eine Temperatur
auferwärmt, die ausreichend ist, um sie in Öl zu lösen,
beispielsweise auf ungefähr 62°C. Diese Lösung wird sodann
mit dem Rest des flüssigen Glyceride-Öls vermischt,
vorzugsweise vor der Hinzufügung vor den festen Zugaben.
Feste Emulsifizierer als Puder, Körner oder Flocken werden
zu demselben Zeitpunkt hinzugegeben, in dem die festen
fettigen Glyceride-Partikel mit dem flüssigen Glyceride-Öl
kombiniert werden. Wenn Emulsifizierer verwendet
werden, weisen diese vorzugsweise zwischen 0 bis etwa
10% des fließfähigen Backfetts auf. Wenn ein Emulsifizierer,
der bei Temperaturen oberhalb 38°C verwendet
wird, muß die verwendete Menge als Teil der gesamten festen
Bestandteile betrachtet werden, da es zu dem Erscheinungsbild
und der Viskosität des Endproduktes in
ähnlicher Weise beiträgt, wie feste fettige Glyceride-Partikel.
Die Gesamtmenge fester fettiger Glyceride-Partikel,
als auch die sonstiger fester Zusätze, muß
entsprechend so geändert werden, daß der gesamte Gehalt
an festen Stoffen des fließfähigen Backfetts nach der
vorliegenden Erfindung nicht über 18% hinausgeht.
Zur Verbesserung der Stabilität des fließfähigen Backfetts
nach der vorliegenden Erfindung gegenüber einer
Trennung, können Zusätze wie surfaktante und kristalländernde
oder die Kristallbildung verhindernde Zusätze
beigefügt werden. Ohne Beschränkung auf diese, können
Polyglycerolester, Lecithin oder Oxystearin verwendet
werden. Einige dieser Zusätze können auch zur Brat- oder
Backeigenschaft des fließfähigen Backfetts durch Reduzierung
des Spritzens oder Anhaftens oder eine Verbesserung
der Emulsifikation beitragen. Solche Additive können
von etwa 0,01 bis etwa 1 Gew.-% des Produktes aufweisen
und, in einem festen Zustand, muß die Wirkung des
gesamten festen Gehalts in Betracht gezogen werden, wie
dies oben beschrieben worden ist.
Das fließfähige Backfett nach der Erfindung hat vorzugsweise
ein cremig weißes Aussehen, insbesondere wenn
leicht gefärbte Grundmaterialien verwendet werden. Es
wird angenommen, daß dieses weiße, cremige Erscheinungsbild
auf der Teilung der Kristalle, wie sie bei dem vorliegenden
Verfahren durchgeführt wird, beruht. Es ist
bekannt, daß ein feines Mahlen kristalliner Partikel,
etwa Farbpigmente, eine große Anzahl von Partikeln und
eine größere kristalline Gesamtoberfläche schafft, um
Licht zu reflektieren und zu brechen, was zu einer größeren
Lichtundurchlässigkeit führt. Das cremig weiße Erscheinungsbild
des fließfähigen Backfetts nach der vorliegenden
Erfindung ist erheblich weißer und dichter als
das fließfähiger Backfette, die nach anderen Verfahren
auf derselben Grundlage hergestellt worden ist. Bei einer
Weißskala unter Verwendung eines Hunter Lab Modell
D 25 übersteigt das fließfähige Backfett nach der vorliegenden
Erfindung typischerweise 25 Einheiten und kann 30
Einheiten übersteigen, wenn hellgefärbte Grundmaterialien
verwendet werden. In jedem Fall ist das fließfähige
Backfett nach der vorliegenden Erfindung erheblich weißer
im Erscheinungsbild als fließfähige Backfette, die
aus denselben Materialien nach bekannten Verfahren hergestellt
worden sind mit Farbdifferenzen von wenigstens
10 Einheiten nach der Weißskala.
Das fließfähige Backfett nach der Erfindung kann Temperatur
schwankungen von ungefähr -18°C bis etwa 38°C unterworfen
werden ohne Agglomeration oder dauerhaften
Verlust an Fließfähigkeit. Ein Abkühlen oder Frieren
verursacht lediglich einen zeitweisen Verlust an Fließfähigkeit.
In solchen Fällen bleibt das Backfett nach
der vorliegenden Erfindung bei Umgebungstemperaturen
auch nach solchen Temperaturschwankungen pumpfähig. Typischerweise
braucht das Backfett nach der vorliegenden
Erfindung vor Verwendung nicht gerührt oder geschüttelt
werden.
Die Zugabe von sorgfältig ausgewählten Emulsifizierern
innerhalb der oben angegebenen Mengen schafft ein fließfähiges
Allzweck-Backfett zur Verwendung für Kekse oder
Gebäck, die denen üblicher formbarer Backfette gleich
oder überlegen ist. Da das fließfähige Backfett nach der
vorliegenden Erfindung ausgezeichnete Brat- und Backeigenschaften
hat ohne die Zufügung irgendwelcher Beimengungen,
wird ausgezeichnete Backfähigkeit bezüglich einer
geringeren Spritzneigung oder eine Anhaftneigung erreicht
durch Verwendung der oben angegebenen Zusätze.
Die folgenden Beispiele geben eine eingehendere Beschreibung
der vorliegenden Erfindung. Diese Beispiele
dienen jedoch lediglich zur Erläuterung und sollen den
Schutzbereich der Erfindung nicht einschränken.
Feste Flocken von Sojabohnenöl hydriert auf einen Jodwert
von 5 wurden kältegemahlen auf 25 mesh in einer
Fitzpatrick-Hammer-Mühle mit Trockeneis. Die festen Partikel
wurden sodann in einem unhydrierten Sojabohnenlöl
verteilt durch Verwendung eines Propellermischers. In
dem nicht hydrierten Sojabohnenöl wurde weiter ein körnig
destilliertes Monoglyceride mit einem Jodwert von 25,
ein puderiges Lacticsäureester von Monoglycerid und Polysorbat
60 verteilt. Die Gesamtverhältnisse in Gew.-%
betrugen:
Nicht hydriertes Sojabohnenöl83,0%
festes hydrogenisiertes Soja
bohnenöl
(Jodwert 5)10,0% destilliertes Monoglyceride (Jodwert 29)5,0% Lacticsäureester von Monoglyceride1,0% Polysorbat 601,0%
(Jodwert 5)10,0% destilliertes Monoglyceride (Jodwert 29)5,0% Lacticsäureester von Monoglyceride1,0% Polysorbat 601,0%
Diese Mischung wurde dann durch eine Chemicolloid Charlotte
Mühle, Modell SD 2 durchgeführt mit einer Spaltbreite
von 0,025 mm mit einer Rate von 3 g/min über 30 min bei
einem Rückdruck von 10 psig. Wasser wurde bei Umgebungstemperatur
durch den Kühlmantel der Mühle während des
Durchflusses hindurchgeführt, um die Temperatur der Mischung
unterhalb 54°C zu halten. Am Ende der 30 min betrug
die Temperatur der Mischung 49°C. Das sich ergebende
fließfähige Backfett hatte ein cremig weißes Erscheinungsbild
mit einer Viskosität von ungefähr 10 000 cps.
Die Partikelgröße des festen hydrierten Sojabohnenöls in
dem Backfett nach dem Naßmahlen lag im Bereich von weniger
als 1 bis ungefähr 22 µ mit 90% weniger als ungefähr
15 µ und 80% als ungefähr 8 µ. Nach zwei Monaten Lagerung
unter Umwelteinfluß traten keine Anzeichen einer Trennung
auf. Das sich ergebende Backfett war zum Backen von
Keksen ausgezeichnet geeignet, es wurden weiße Kekse mit
dem gewünschten Volumen und der gewünschten Beschaffenheit
gebacken.
Feste Flocken von auf einen Jodwert von 10 hydriertes
Sojabohnenöl wurde auf 28 mesh Kältegemahlen in einem
Waring-Mixer mit Trockeneis. Die festen Fettpartikel
wurden sodann in hydrierten und fraktionierten Sojabohnen
öl mit einem Jodwert von 106 unter Verwendung eines
Handrührers gelöst. Sojabohnen-Lecithin wurde zu einer
kleinen abgesonderten Menge des flüssigen Sojabohnenöls
zugegeben und auf 70°C erwärmt zur vollständigen Lösung
des Lecithins. Die Mischung wurde sodann zu dem puderförmigen
Fett und der Ölmischung zugegeben. Die Gesamtverhältnisse
in Gew.-% betrugen:
Hydriertes, fraktioniertes
Sojabohnenöl
(Jodwert 106)93,5% festes hydriertes Sojabohnenöl
(Jodwert 10) 6,0% Lecithin 0,5%
(Jodwert 106)93,5% festes hydriertes Sojabohnenöl
(Jodwert 10) 6,0% Lecithin 0,5%
Die Mischung wurde sodann rückgeführt durch ein Speco
Modell 2 Colloidmühle mit einer Rate von 0,5 g/min bei
einer Spaltgröße von 0,0075 mm ohne Rückdruck für eine
Zeitdauer von 5 min. Nach Ende dieser Zeit betrug die
Temperatur der Mischung 54°C. Das sich ergebende fließfähige
Backfett war undurchsichtig mit einem cremig weißen
Erscheinungsbild und einer Viskosität von ungefähr
5000 cps. Die Partikelgröße der festen fettigen Partikel
in dem Backfett nach dem Naßmahlen lag im Bereich von
ungefähr 1 bis ungefähr 30 µ mit 90% weniger als ungefähr
15 µ und 75% weniger als ungefähr 10 µ. Nach zwei
Monaten Lagerzeit unter Umwelteinfluß traten keine Anzeichen
einer Trennung auf. Das Backfett war von einer
ausgezeichneten Bratfähigkeit mit guter Stabilität und
nicht haftenden Eigenschaften.
Maisöl, das auf einen Jodwert von 6 hydriert worden war,
wurde auf 28 mesh in einem Waring-Mixer mit Trockeneis
kältegemahlen. Die festen Fettpartikel wurden sodann unter
manuellen Rühren in einem nicht hydrierten Sonnenblumenöl
gelöst. Das Verhältnis der Gew.-% war wie
folgt:
Unhydriertes Sonnenblumenöl94%
festes hydriertes Maisöl
(Jodwert 6)11%
Die Mischung wurde sodann durch einen Chemicolloid Charlotte
Mill, Modell SD 2 mit einer Spaltbreite von 0,075 mm
mit einer Durchsatzrate von 1 g/min für eine Zeitdauer
von etwa 20 min durchgeführt. Am Ende dieser Zeitdauer
betrug die Temperatur der Mischung 53°C. Die Partikelgröße
des festen hydrierten Maisöls in dem Backöl
nach dem Naßmahlen lag im Bereich von weniger als ungefähr
1 µ bis ungefähr 18 µ mit 90% weniger als ungefähr
10 µ. Das sich ergebende Backfett hatte ein cremig weißes
Erscheinungsbild mit einer Viskosität von ungefähr
16 000 cps. Nach wiederholtem Abkühlen bzw. Erwärmen
zwischen 5°C und 38°C traten keine Anzeichen einer Trennung
oder eines Verlustes der Fließfähigkeit auf.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung
sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren
verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
- Bezugszeichenliste
1 Behälter
2 Behälter
4 Mixer
5 Leitung
6 Ventil
7 Leitung
8 Pumpe
9 Leitung
10 Mühle
11 Leitung
12 Ventil
13 Leitung
14 Ventil
15 Leitung
17 Leitung
18 Wärmetauscher
19 Aufnahmebehälter
Claims (20)
1. Verfahren zum Herstellen eines fließfähigen Backfetts,
gekennzeichnet durch
- - Mischen fester fettiger Glyceride-Partikel mit einem Schmelzpunkt oberhalb von etwa 100°C in einem flüssigen Glyceride-Öl mit einem Jodwert von 90 bis 120 zur Bildung einer ersten Mischung, wobei die festen Partikel zur Kristallisation in der Beta-Phase fähig sind;
- - Verringern der Partikelgröße der Partikel unter Dispergieren in dem flüssigen Glyceride-Öl, bis im wesentlichen alle Partikel eine maximale Partikelgröße haben, die kleiner oder gleich ungefähr 70 µ ist;
- - Erhöhen der Temperatur der ersten Mischung, wenn die Partikelgröße der Partikel reduziert wird, so daß die Temperatur den Schmelzpunkt der Partikel nicht über steigt und wenigstens ungefähr 10% der festen Partikel in der festen Phase bleiben; und
- - Abkühlen der ersten Mischung auf die Umgebungstemperatur zur Bildung eines fließfähigen Backfetts mit von etwa 2 bis etwa 18 Gew.-% an gesamten festen Partikeln, wobei wenigstens 90% der Partikel eine Partikelgröße haben, die kleiner ist als 45 µ und wenigstens 80% der Partikel eine Partikelgröße haben, die kleiner als ungefähr 30 µ ist, und wobei das Backfett bei Umgebungstemperatur nach einer Lagerung in einem Bereich zwischen -18°C und +38°C pumpfähig ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im wesentlichen alle festen fettigen Glyceride-Partikel
nach dem Kühlen eine Partikelgröße von weniger
als 30 µ haben.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens 70% der festen fettigen Glyceride-
Partikel nach dem Kühlen eine Partikelgröße haben, die
weniger als 10 µ beträgt und wenigstens 80% der festen
fettigen Glyceride-Partikel eine Partikelgröße haben,
die nach dem Kühlen kleiner als 15 µ ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mehr als 80% der festen fettigen Glyceride-Partikel
in dem Backfett nach dem Kühlen in der Beta-Phase kristallisiert
sind.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das fließfähige Backfett
nach dem Kühlen eine Viskosität von ungefähr 200 cps bis
ungefähr 25 000 cps hat.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhöhung der Temperatur in der ersten Mischung
derart ist, daß wenigstens 30% der festen Partikel in
einer festen Phase verbleiben.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der ersten
Mischung durch die Reibungswärme, die bei dem Naßmahlen
der Partikel zur Reduzierung der Partikelgröße freigeben
wird, erhöht wird.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der ersten
Mischung durch die Zuführung von Wärme von außen erhöht
wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
weiter gekennzeichnet durch
- - Mischen eines flüssigen oder eines halbfesten Emulsifizierers mit einer abgetrennten Fraktion des flüssigen Glyceride-Öls zur Bildung eine zweiten Mischung,
- - Erwärmen der zweiten Mischung auf eine Temperatur, die ausreichend ist, um den Emulsifizierer in der abgetrennten Fraktion des flüssigen Glyceride-Öls zur Bildung einer Lösung zu lösen, und
- - Mischen der Lösung mit dem flüssigen Glyceride-Öl.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Emulsifizierer bis zu 10 Gew.-% des Backfetts
aufweist.
11. Verfahren nach Anspruch 9, weiter gekennzeichnet
durch Mischen einer eine Kristallmodifizierung oder eine
Kristallbildung verhindernden Verbindung mit dem Emulsifizierer
und der abgetrennten Fraktion des flüssigen
Glyceride-Öls vor dem Erwärmen der zweiten Mischung, wobei
die die Kristallmodifizierung oder die Kristallbildung
verhindernde Verbindung in einer Menge von 0,01 bis
ungefähr 1,0 Gew.-% in dem Backfett enthalten ist.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß feste Emulsifizierer oder
feste, eine Kristallmodifizierung oder die Kristallbildung
verhindernde Verbindungen oder Mischungen oder Mischungen
von diesem mit dem flüssigen Glyceride-Öl und
den festen fettigen Glyceride-Bestandteilen vermischt
werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die festen fettigen Glyceride-Partikel aus einer
Gruppe bestehend aus Sojabohnenöl, Maisöl, Rapsöl mit
geringer Säure, Erdnußöl und Sonnenblumenkernöl gewählt
sind.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Glyceride-Öl
aus einer Gruppe bestehend aus Sojabohnenöl, Maisöl,
Baumwollsamenöl, Rapsöl mit geringer Säure und Sonnen
blumenkernöl gewählt ist.
15. Fließfähiges Backfett, gekennzeichnet durch eine
Lösung fester fettiger Glyceride-Partikel mit einem
Schmelzpunkt oberhalb 38°C in einem flüssigen Glyceride-
Öl mit einem Jodwert von ungefähr 90 bis ungefähr 130,
wobei die Partikel eine maximale Partikelgröße von weniger
oder gleich 70 µ haben, wobei wenigtens 90% der
Partikel eine Partikelgröße von weniger als ungefähr 45 µ
haben und wenigstens 80% eine Partikelgröße von weniger
als 30 µ haben und wenigstens 80% der festen fettigen
Glyceride-Partikel in der Beta-Kristallphase sind, und
wobei das fließfähige Backfett einen Gesamtgehalt an festen
Bestandteilen im Bereich von 2 bis ungefähr 18 Gew.-%,
eine Viskosität von ungefähr 200 cps bis ungefähr
25 000 cps hat und nach einer Lagerung in einem
Temperaturbereich von -18°C bis 38°C bei Umgebungstemperaturen
pumpfähig ist.
16. Fließfähiges Backfett nach Anspruch 15, weiter mit
ungefähr 10 Gew.-% eines Emulsifizierers.
17. Fließfähiges Backfett nach Anspruch 15, gekenn
zeichnet durch wenigstens 70% fester Partikel in einer
Partikelgröße von weniger als 10 µ, wobei wenigstens 80%
eine Partikelgröße von weniger als ungefähr 15 µ haben.
18. Fließfähiges Backfett nach Anspruch 15, gekennzeichnet
durch ungefähr 0,1 bis ungefähr 1 Gew.-% einer
kristallmodifizierenden Verbindung.
19. Fließfähiges Backfett nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Weiße 25 Einheiten auf einer Weiß-
Indexskale beträgt, und daß das Backfett wenigstens 10 Ein
heiten auf der Weiße-Indexskale mehr hat als fließfähige
Backfette, die auf derselben Grundlage hergestellt
worden sind, aber nicht entsprechend dem Verfahren nach
Anspruch 1.
20. Fließfähiges Backfett, gekennzeichnet durch die
Herstellung nach dem Verfahren von Anspruch 1.
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