-
Nahrungsmittelprodukte
enthalten oft emulgierende Systeme. Komponenten für diese
emulgierenden Systeme können
aus vielen Quellen ausgewählt
werden, aber oft weisen sie teilweise Glyzeride und Phospholipide
auf. Obwohl diese emulgierenden Systeme gute bis akzeptable Resultate
ergeben können,
wenn sie bei Nahrungsmittelprodukten, die eine Fettemulsion enthalten,
wie beispielsweise Aufstrichen, Dressings, Mayonnaisen, Cremes usw.,
eingesetzt werden, haben wir auch herausgefunden, dass Produkteigenschaften,
wie Streichbarkeit, Schmelzverhalten und Geschmacksfreisetzung immer
noch nicht optimal waren. Dieses Problem ist insbesondere für Wasser
in Öl Emulsionen,
wie beispielsweise Aufstriche, insbesondere für Aufstriche mit niedrigem
Fettgehalt, bekannt, bei denen das Emulgatorsystem eine kritische
Rolle spielt. Dies ist insbesondere bei Produkten der Fall, bei
denen eine Komponente erforderlich ist, die den Nahrungsmittelprodukten Struktur
verleiht. Darüber
hinaus müssen
die Nahrungsmittelprodukte nach heutigen Bedürfnissen Komponenten enthalten,
die sie gesünder
machen als bislang bekannte Nahrungsmittelprodukte.
-
Die
WO 95/28847 offenbart in Beispiel 1 eine Margarine (Wasser in Öl Emulsion),
die 77% Sojaöl,
0,22 % Lezithin, 0,18% partielle Glyzeride und 2,5% Bienenwachs
enthält.
Da Bienenwachs ungefähr
1 bis 7 % freie langkettige Alkohole (s.
EP 654 262 ) enthält (s.
EP 654 262 ), wird die Margarine der
WO '847 mehr als
0,1% langkettige Alkohole enthalten. Darüber hinaus wird der N
5-Wert des verwendeten Fetts niedriger als
5 (d. h. etwa 0) sein. Dies hat einen negativen Effekt auf die Härte des
Produkts.
-
Langkettige
Alkohole werden in Nahrungsmittelprodukten, wie beispielsweise Getränken verwendet, um
die Stabilität
der Getränkeemulsion
zu verbessern (s. JP 63/219357). Dazu sollte ein wasserlöslicher
Emulgator in der Zusammensetzung vorliegen. In diesem Dokument wird
nichts über
die Verwendung dieser Zusammensetzungen in fettkontinuierlichen
Emulsionen, geschweige denn über
die Verbesserungen bei den Produkteigenschaften offenbart, die durch
diese Verwendung erreicht werden können.
-
Aus
der JP 62/224258 ist es bekannt, dass nahrhafte Nahrungsmittel erhalten
werden können,
die 5 von 7 als solche genannte Komponenten enthalten. Eine dieser
Komponenten ist Octacosanol, d. h. eine Komponente, die einen langkettigen
Alkohol in großen
Mengen aufweist. Dieses Dokument offenbart jedoch nicht die Verwendung
des langkettigen Alkohols in fettkontinuierlichen Emulsionen, weder
als solche noch kombiniert mit anderen Emulgatoren.
-
Aus
der JP 61/058536 sind nahrhafte Nahrungsmittelzusammensetzungen
bekannt, die große
Mengen an Pinienkernöl
und mehrfach ungesättigte
Fettsäuren,
wie beispielsweise CLS, EPS und DHS enthalten. Diese Zusammensetzungen
enthalten auch eine kleine Menge einer öllöslichen physiologisch aktiven Komponente,
die Octacosanol sein könnte
(s. Anspruch 4). Obwohl die Beispiele auch die Zubereitung einer
Margarine illustrieren, enthält
die zubereitete Margarine kein Polikosanol. Deshalb kann es aus
diesem Dokument nicht abgeleitet werden, dass die Verwendung von
langkettigen Alkoholen in fettkontinuierlichen Emulsionen einen
nützlichen
Effekt auf Produkteigenschaften hat.
-
Wir
untersuchten, ob wir eine neue, auch eine sehr gesunde Komponente
aufweisende Mischung mit emulgierenden Eigenschaften finden konnten,
die strukturierende Eigenschaften für fettkontinuierliche Emulsionen
bereitstellt, während
sie den Nahrungsmittelprodukten gleichzeitig auch Cholesterin senkende
Eigenschaften verleiht. Obwohl die Cholesterin senkende Komponente
als solche für
diesen Zweck aus der
EP 654 262 und
der WO 94/07830 bekannt ist, ist der positive Einfluss dieser Komponente
auf die strukturierenden Eigenschaften des fettkontinuierlichen
Systems in diesen Dokumenten nicht offenbart. Dieser strukturierende Effekt
wird als eine höhere
Härte bei
der fettkontinuierlichen Emulsion (Stevens-Wert) festgestellt.
-
Deshalb
betrifft unsere Erfindung im ersten Fall fettkontinuierliche Emulsionen
von Fett und Wasser mit einem Fettgehalt von 10 bis 99,5 Gewichts-%,
vorzugsweise 10 bis 90 Gewichts-%, am meisten bevorzugt 50 bis 85
Gewichts-%, die ein Emulgatorsystem enthalten, wobei das Emulgatorsystem
eine Mischung aus Komponenten mit emulgierenden Eigenschaften ist,
die die Komponenten (A), (B) und (C) aufweist, wobei:
- A
- = ein partielles Glyzerid
ist, das mindestens einen Fettsäurerest
mit mindestens 2 Kohlenstoffatomen enthält,
- B
- = ein Phospholipid
ist und
- C
- = ein langkettiger
Alkohol mit mindestens 20 Kohlenstoffatomen in der Alkoholkette
ist,
wobei (A), (B) und (C) in Mengen vorliegen, die
bezogen auf die gesamte Emulgatormischung betragen: 2–90 Gewichts-%
(A), vorzugsweise 2–60
Gewichts-%, am meisten bevorzugt 10–40 Gewichts-%, 2–80 Gewichts-% (B),
vorzugsweise 2–60
Gewichts-%, am meisten bevorzugt 10–40 Gewichts-%, 0,01–99,98 Gewichts-%
(C), vorzugsweise 2–70
Gewichts-%, am meisten bevorzugt 10–60 Gewichts, und die Gesamtmenge
an den Komponenten (A) und (B) in dieser Mischung immer mindestens
0,02 Gewichts-% beträgt,
während
das Fett in der fettkontinuierlichen Emulsion einen Festfettgehalt
(gemessen durch NMR an einem nicht stabilisiertem Fett) bei 5 °C (= N5)
von größer als
10 und bei 35 °C
(= N35) von kleiner als 7 aufweist.
-
Bei
den obigen Emulgatormischungen ist die Komponente (A) aus der Gruppe
ausgewählt,
die aus gesättigten
und nicht gesättigten
Monoglyzeriden, gesättigten
oder ungesättigten
oder gemischten Diglyzeriden oder Mischungen davon mit emulgierenden
Eigenschaften besteht.
-
Sehr
günstige
Produkte basieren auf partiellen Glyzeriden, die von gesättigten
Fettsäuren
mit 2 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere 8 bis 18 Kohlenstoffatomen,
am meisten bevorzugt 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, erhalten werden.
Jedoch können
partielle Glyzeride, die auf einfach oder mehrfach ungesättigten
Fettsäureresten
basieren, ebenfalls erfolgreich verwendet werden.
-
Insbesondere
funktionieren partielle Glyzeride, die Oleinsäure und Linolsäure erhalten
werden, gut.
-
Die
Komponente (B) der obigen Mischungen kann aus der Gruppe ausgewählt werden,
die aus Lezithin, enzymatisch behandeltem Lezithin und Lezithinfraktionen
besteht. Das enzymatisch behandelte Lezithin ist vorzugsweise ein
Lezithin, das mit Phospholipase A und/oder D behandelt wurde. Auch
Lezithinfraktionen können
erfolgreich verwendet werden, beispielsweise funktioniert eine Fraktion,
die nach Ethanolextraktion erhalten wird, sehr gut.
-
Die
Komponente (C) in den obigen Emulgatormischungen ist eine gesunde
Komponente. Diese Komponente ist vorzugsweise ein geradkettiger
Alkohol mit mehr als 20 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit 26 bis
30 Kohlenstoffatomen.
-
Die
Gesundheitsnutzen dieser Komponenten (C) sind in den zwei Dokumenten
offenbart, auf die früher
Bezug genommen wurde. Jedoch ist der positive Einfluss auf die strukturierenden
Eigenschaften der Mischung dort nicht offenbart. Diese Komponente
liegt in einer Anzahl von natürlichen
Produkten, wie beispielsweise Weizenkernwachs, Karnaubawachs, Reiskleiewachs
und Zuckerrohr vor. Kommerzielle Produkte, die jene enthalten, können z.
B. von Garuda, Int oder Dalmar Lab erhalten werden und sind als
Octacosanol® und Ateromixol® bekannt.
-
So
sind fettkontinuierliche Emulsionen von Fett und Wasser mit einem
Fettgehalt von 10 bis 99,5 Gewichts-%, vorzugsweise 10 bis 90 Gewichts-%,
am meisten bevorzugt 15 bis 85 Gewichts-%, die ein Emulgatorsystem
enthalten, wobei das Emulgatorsystem eine Mischung wie oben offenbart
ist, Teil unserer Erfindung. Diese Emulsionen enthalten die Emulgatormischung
gemäß der Erfindung
in solchen Mengen, dass das Verhältnis
Fett : Emulgatormischung in der Emulsion von 99,9 : 0,1 bis 90 :
10 reicht.
-
Bevorzugte
Fette, die in unseren Emulsionen eingesetzt werden, sind Fette,
die einen Festfettgehalt (gemessen durch MMR an einem nicht stabilisierten
Fett) bei 5 °C
(=N5) von > 20 und
bei 35 °C
(=N35) von < 3
zeigen. Der Festfettgehalt wird an einem Fett gemessen, das dem
folgenden Temperaturregime unterworfen wurde: Aufschmelzen bei 80 °C, Abkühlen auf
0 °C und
Halten für
1 h bei 0 °C,
Aufwärmen
auf die Messtemperatur und Halten bei dieser Temperatur für eine halbe
Stunde.
-
Sehr
geeignete Fette weisen mindestens zwei Komponenten (D) und (E) auf,
von denen (D) einen N20 > 20
und (E) einen Gehalt an einfach- und doppelt ungesättigten
Fettsäureresten
von mindesten 25%, vorzugsweise von mindestens 45%, insbesondere
von 45 bis 70% aufweist. Hierbei kann die Komponente (D) aus der Gruppe
ausgewählt
sein, die aus Palmkernölfraktionen,
Palmölfraktionen,
untereinander veresterten Mischungen davon, miteinander verestertem
gehärteten
Palmöl
und gehärteten
Palmkernöl
und Fraktionen davon, untereinander veresterten Mischungen von flüssigen ölen und
gehärteten
flüssigen Ölen und
Fraktionen davon, und Fetten, die zu mindestens 20 Gewichts-%, vorzugsweise
mindestens 35 Gewichts-%, SUS-Triglyzeride enthalten, besteht. Bevorzugte
Fette D sind untereinander veresterte Palmölfraktionen; untereinander
veresterte Mischungen von Palmöl
58 und Palmkernöl
41 und deren Fraktionen, untereinander verestertes Palmstearin-/Palmkernstearin
und dessen Fraktionen und untereinander verestertes Sojaöl/Sojaöl 65 und
dessen Fraktionen.
-
Die
Komponente (E) wird geeigneter Weise aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Sonnenblumenöl, hoch
Oleinsäure
haltigem Sonnenblumenöl,
Rapsöl,
hoch Oleinsäure
haltigem Rapsöl,
Palmölolein,
Maisöl, Sojaöl und hoch
Oleinsäure
haltigem Sojaöl
besteht.
-
Die
Emulsionen, die erhalten werden, sind fettkontinuierlich, und vorzugsweise
enthalten sie keine anderen wasserlöslichen Emulgatoren als Proteine.
-
Die
Emulsionen können
auch andere Inhaltsstoffe enthalten, beispielsweise Proteine, insbesondere Proteine,
die von Milch erhalten werden. Eine andere Komponente, die für das Erreichen
einer Strukturierung der Wasserphase, insbesondere bei solchen Produkten,
die einen geringen Fettgehalt aufweisen, besonders nützlich ist,
sind Verdickungsmittel. Nützliche
Verdickungsmittel können
aus der Gruppe ausgewählt
werden, die aus Stärke,
modifizierter Stärke,
Guarkerngummi, Carragenan, Johannisbrotgummi und Gelatine besteht.
-
BEISPIELE I–III
-
Margarinen
und Halvarinen (Protein-basiert und Wasser-basiert) wurden gemäß dem Rezept
hergestellt, das in den Tabellen I–III erwähnt ist. Das Verarbeiten wurde
wie folgt durchgeführt;
-
Eine
Vormischung wurde bei 60 °C
aus den gegebenen Komponenten in den angegebenen Mengen hergestellt.
Die Vormischung wurde in einem System verarbeitet, das aus einer
A1-, A2- und einer C1-Einheit besteht,
wobei A1 und A2 zwei Wärmetauscher
mit abgeschabter Oberfläche
sind, während
C1, in dem Fall, dass eine Margarine hergestellt wurde, eine Ruheeinheit
war, und in dem Fall, dass eine Halvarine hergestellt wurde, ein
Inventor war.
-
Die
Härte der
Produkte wurde unter Standardbedingungen auf einem Stevens-Texturanalysator
gemessen, der mit einer Sonde von 6,35 mm ausgestattet war.
-
Die
Resultate sind in den Tabellen I–III angegeben. Es kann geschlossen
werden, dass die Produkte, die ein Polikosanol enthalten, allgemein
härter
waren als die Produkte ohne diese Komponente, obwohl die Gesamtheit
an (Hymono + Bolec + Polikosanol) immer 0,3% betrug, außer bei
dem Wasserhalvarinen, bei denen diese Gesamtheit immer 0,4% betrug.
Die Resultate demonstrieren auch, dass der Effekt desto größer war,
je mehr Polikosanol vorlagt.
-
I.
EFFEKT VON POLIKOSANOL AUF PRODUKTEIGENSCHAFTEN VON MARGARINEN
-
- 1A und 1C sind Vergleichsbeispiele.
- * von Garuda Int (>95
Gewichts-% Alkohole mit 24–34
Kohlenstoffatomen, von den 60% C28 sind).
-
-
- 1D und 1F sind Vergleichsbeispiele.
- ** von Karnaubawachs (>98%
sind C24-C34 – Alkohole:
von denen 70% C32 ist)
-
-
- 1G und 1I sind Vergleichsbeispiele.
- *** von Zuckerrohrwachs (94% sind C26-C30-Alkohole, von denen 62% C28-Alkohol
ist)
-
II.
EFFEKT VON POLIKOSANOL AUF PRODUKTEIGENSCHAFTEN VON PROTEINHALVARINEN
-
- IIA und IIC sind Vergleichsbeispiele.
- * von Garuda Int.
-
-
- IIE und IIF sind Vergleichsbeispiele.
- ** von Karnaubawachs.
-
-
- IIG und II I sind Vergleichsbeispiele.
- *** von Reiskleiewachs (>98%
sind C24-C34-Alkohol,
von denen 78% C28-C34 sind)
-
III
POLIKOSANOL IN WASSERHALVARINEN
-
- IIIA und IIIC sind Vergleichsbeispiele.
- *** von Garuda Int.