-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Stanolfettsäureestern,
eine Stanolfettsäureester-Zusammensetzung
und die Verwendung derselben in Nahrungsmittelprodukten, insbesondere
in Nahrungsmittelprodukten auf Fettbasis, in Mengen, die ausreichen,
um einen Blutcholesterin-senkenden Effekt zu erreichen, wenn das
Nahrungsmittelprodukt entsprechend dem üblichen Bedarf des Konsumenten
verwendet wird.
-
Fettsäureester
von Phytosterolen und/oder Phytostanolen werden im Darm hydrolysiert
und die entstehenden freien Phytosterole und/oder Phytostanole werden
die Absorption von Cholesterin inhibieren und dadurch das Blutcholesterin
senken. Freie Phytosterole und/oder Phytostanole selbst werden kaum
absorbiert. Es gibt Angaben in der Literatur, dass Phytostanole
sogar noch in geringerem Ausmaß als
Phytosterole absorbiert werden. Die Verwendung von Phytostanolen
in Nahrungsmittelprodukten auf Fettbasis zur Senkung des Blutcholesterins
könnte
daher gegenüber
der Verwendung von Phytosterolen bevorzugt sein.
-
Im
US-Patent 5 502 045 (Raision Tehtaat Oy AB) wird eine Substanz eines
Beta-Sitostanol-Fettsäureesters
beschrieben, die wie folgt produziert wird: 1. Lösungsmittelhärten von
Beta-Sitosterol, gefolgt von 2. Veresterung des gebildeten Beta-Sitostanol mit Fettsäuren. Das
so gebildete Gemisch aus Beta-Sitostanol-fettsäureestern kann als solches
eingesetzt werden oder einem Nahrungsmittel zugesetzt werden.
-
Es
gibt mehrere Nachteile für
dieses Produktionsverfahren, von denen der schwerwiegendste ist, dass
das Beta-Sitosterol zuerst in einem Lösungsmittel (z.B. Ethylacetat,
Butanol, Ethanol) solubilisiert werden sollte, bevor das Härten des
Sterols durchgeführt
werden kann. Da die Löslichkeit
von Beta-Sitosterol oder Phytosterolen im allgemeinen in Lösungsmitteln
eher begrenzt ist, ist der Härtungsschritt
ein relativ teurer Vorgang, und zwar wegen der hohen Lösungsmittelkosten
und der hohen Kosten für
eine Härtungsvorrichtung
mit relativ großem
Volumen. Darüber
hinaus müssen
die Lösungsmittel,
nachdem der Härtungsprozeß beendet
ist, wiedergewonnen werden und geeignete Orte für den obigen Härtungsprozeß werden
wegen der Umweltbestimmungen begrenzt sein. Darüber hinaus ist in einem Prozeß, der auf
die Produktion eines Nahrungsmittelingrediens abzielt, die Entfernung
der gesamten Lösungsmittel essentiell,
was den Prozeß sogar
noch teurer macht.
-
Es
wurde beobachtet, dass die Stabilität von Nahrungsmittelprodukten
auf Fettbasis durch den Zusatz von Sterolen und Stanolen dazu verringert wird,
insbesondere wenn die Sterole/Stanole in höheren Konzentrationen eingesetzt
werden. Da Sterole und Stanole in Fett nicht sehr löslich sind,
werden große
Kristalle davon in den Produkten gefunden, die mit Sterolen oder
Stanolen hergestellt sind. Beispielsweise wird eine sehr ernste
Kristallbildung bei Sterolkonzentrationen von 3–4% beobachtet. Andererseits
ist allerdings die Verwendung dieser hohen Konzentrationen erforderlich,
um die signifikante Senkung des Cholesterinspiegels, die erwünscht ist, zu
erhalten.
-
Es
ist gut bekannt, dass die Löslichkeit
durch Veresterung von Sterolen/Stanolen mit Fettsäuren erhöht werden
kann. Ein Nachteil der Veresterung ist allerdings, dass diese die
Wirksamkeit der Sterol/Stanol-Verbindungen zur Senkung des Blutcholesterinspiegels
verringert. Ein weiterer Nachteil, der bei der Verwendung von Sterol/Stanolfettsäureestern gefunden
wurde, ist der, dass die Absorption von lipophilen Mikronährstoffen
(wie Beta-Karotin) abnimmt (Gyling HK et al. (1996) Circulation
6: I-578).
-
Ein
weiterer Nachteil, der mit der Veresterung von Sterolen/Stanolen
gefunden wurde, liegt in der Herstellung derselben, die lange Verarbeitungszeiten
und/oder hohe Verarbeitungskosten erfordert.
-
Es
wurde festgestellt, dass die oben angegebenen Nachteile mit der
vorliegenden Erfindung verringert werden können, welche ein Verfahren
zur Herstellung eines Gemisches aus Stanol und Stanolfettsäurestern
durch Veresterung von Phytosterolen mit einer Quelle für Fettsäuregruppierungen
derart, dass der Veresterungsgrad der Sterole im Bereich von 40%–85% liegt,
und anschließende
Härtung
des so erhaltenen Sterol/Sterolfettsäure-Gemisches umfasst, wobei
im Härtungsschritt
das Sterol/Sterolfettsäure-Gemisch
in einem flüssigen
Zustand behandelt wird. Vorzugsweise liegt der Veresterungsgrad im
Bereich von 50–85%,
bevorzugter im Bereich von 55–80% und
insbesondere im Bereich von 60–70%. Dieses
Verfahren erlaubt eine Herstellung von Gemischen aus Stanolen und
Stanolfettsäureestern
ohne das Vorliegen eines Lösungsmittels,
was in keinem der Verfahrensschritte benötigt wird. Quellen für Fettsäuregruppierungen
sind die bekannten Verbindungen, die normalerweise in Veresterungsreaktionen angewendet
werden. Bevorzugte Quellen sind freie Fettsäuren und Triglyceride.
-
Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
es, dass eine signifikante Kostenverringerung erzielt werden kann,
da die Menge der relativ teuren Sterole, die als Ausgangsmaterial
verwendet werden, ohne eine Verringerung der vergleichbaren Blutcholesterinspiegel-senkenden Wirksamkeit
des Endprodukts verringert werden kann, wohingegen eine weitere
Reduktion der Kosten durch die Zeit- und Verarbeitungsverringerung
des Veresterungsverfahrens der Sterole erreicht wird. Durch partielle
Veresterung der Sterole und anschließende Härtung des Sterol/Sterolester-Gemisches,
das so erhalten worden war, werden im Härtungsschritt keine Lösungsmittel benötigt, da
das Sterolestergemisch in flüssigem
Zustand ist. Durch Verwendung eines lösungsmittelfreien Herstellungsverfahrens,
das umweltfreundlicher ist und keine speziellen gesetzlichen Zulassungen erfordert,
ist das Verfahren durch die Tatsache, dass weniger Rohmaterialien,
weniger Ausrüstung
und weniger Arbeit erforderlich ist, kosteneffektiver.
-
Daher
werden Vorteile bei der Minimierung möglicher negativer Nebenwirkungen
und eine Optimierung der Wirksamkeit, Qualität (Löslichkeit) und der Produktionskosten
festgestellt.
-
Wenn
in dieser Anmeldung Sterole genannt werden, so sind Phytosterole
(4-Desmethylsterole, 4-Monomethylsterole
und 4,4'-Dimethylsterole und/oder
Gemische davon) gemeint. Wenn Stanole genannt werden, so sind die
Stanolanaloga der obigen Moleküle
und Gemische davon gemeint.
-
Um
das Sterolestergemisch zu erhalten, bevor ein Härten durchgeführt wird,
werden die Sterole mit einer Quelle für eine oder mehrere C2-24-Fettsäure-Gruppierung(en)
zu einem Veresterungsgrad im Bereich von 40–85%, bevorzugter im Bereich
von 50–80%
und insbesondere im Bereich von 60–70% verestert. Zum Zwecke
der Erfindung kann die Quelle für
Fettsäuregruppierungen
mit dem Ausdruck C2-24-Fettsäure
angegeben werden, und dieser bezieht sich auf ein Molekül, das eine
C2-24-Hauptkette und wenigstens eine Säuregruppe umfasst. Die C2-24-Hauptkette
kann partiell substituiert sein oder es können Seitenketten vorliegen,
obgleich dies im Kontext der vorliegenden Erfindung nicht bevorzugt ist.
Vorzugsweise sind allerdings die C2-24-Fettsäuren lineare Moleküle, die
eine Säuregruppe
oder zwei Säuregruppen
als Endgruppe(n) umfassen. Am bevorzugtesten sind lineare C8-22-Fettsäuren, wie
sie in natürlichen Ölen auftreten.
Geeignete Veresterungsbedingungen werden z.B. in WO 92/19640 beschrieben.
-
Geeignete
Beispiele für
beliebige derartige Fettsäuren
sind Essigsäure,
Propionsäure,
Buttersäure,
Capronsäure,
Caprylsäure,
Caprinsäure.
Andere geeignete Säuren
sind z.B. Zitronensäure, Milchsäure, Oxalsäure und
Maleinsäure.
Bevorzugt sind Laurinsäure,
Palmitinsäure,
Stearinsäure, Arachinsäure, Behensäure, Ölsäure, 11-Cetoleinsäure, Erucasäure, Elaidinsäure, Linolsäure und
Linolensäure.
-
Am
bevorzugtesten sind die mehrfach ungesättigten, einfach ungesättigten
oder gesättigten C18-Fettsäuren wie
Stearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Linolsäure, Alpha-Linolensäure und
Gamma-Linolensäure,
da nach dem Härten
von Sterolestern, die diese Fettsäuren umfassen, der Fettsäureteil
die gesättigte
Stearinsäure
sein wird, die einen neutralen Effekt auf Blutcholesterin hat.
-
Wenn
es gewünscht
wird, kann ein Gemisch aus Fettsäuren
verwendet werden. Es ist auch möglich,
ein natürlich
vorkommendes Fett oder Öl
als Quelle für
die Fettsäuregruppierungen
zu verwenden und die Veresterung über eine Umesterungsreaktion damit
durchzuführen.
Am bevorzugtesten sind Fettsäuregemische,
die hohe Mengen (> 70%)
an mehrfach ungesättigten,
einfach ungesättigten
oder gesättigten
C18-Fettsäuren
enthalten, z.B. Fettsäuregemische
aus Sonnenblume, Saflor, Rapssamen, Linola und/oder Sojabohne.
-
Die
Erfindung betrifft außerdem
das so hergestellte Stanol- und Stanolfettsäureester-Gemisch. Beansprucht werden auch Stanol-
und Stanolfettsäureester-Gemische,
in denen die Fettsäuregruppen der
Stanolfettsäureester
im wesentlichen gesättigte Fettsäuregruppen
sind und vorzugsweise > 85%
gesättigt,
bevorzugter > 90%
und insbesondere > 95%.
-
Die
Erfindung beschreibt außerdem
Nahrungsmittelprodukte, die ein derartiges Gemisch umfassen. Die
Nahrungsmittelprodukte der Erfindung umfassen wenigstens 1% an Stanoläquivalenten (vorliegend
als freie Stanole und Stanolfettsäureester), wodurch der Veresterungsgrad
im Bereich von 40–85%
liegt. Es wurde beobachtet, dass solche Produkte keine Instabilität und/oder
Kristallbildung zeigen, während
das Maximum der Blutcholesterin-senkenden Wirksamkeit der Stanole
erzielt wird, während
negative Wirkungen auf die Absorption von lipophilen Mikronährstoffen
vermieden werden. Diese günstige
Wirkung ist insbesondere für
Produkte geeignet, die wenigstens 5% eines Gemisches umfassen, das
15–50%
Stanole und 50–85%
Stanolfettsäureester
umfasst.
-
Es
wurde festgestellt, dass die Erfindung besonders bei Stanolkonzentrationen über 3 Gew.-% (Gesamtmenge
des Stanol- und Stanolestergemisches) und insbesondere bei Konzentrationen
von wenigstens 5 Gew.-% günstig
sind. Normalerweise liegt die Gesamtstanolkonzentration (Äquivalente)
im Bereich von 7–15
Gew.-% und liefert ausreichende bis gute Resultate bei Anwendung
in täglich
konsumierten Lebensmittelprodukten.
-
Wie
erwähnt
wurde, wurde festgestellt, dass die Mehrheit der Stanole nicht verestert
werden muß, um
ein annehmbares und wirksames Blutcholesterin-senkendes Nahrungsmittelprodukt
auf Fettbasis zu produzieren. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass
eine Veresterung der Gesamtheit oder nahezu der Gesamtheit der Stanole
die Wirksamkeit dieser Verbindungen zur Senkung des Blutcholesterins
verringert. Darüber
hinaus wird aufgenommen, dass die Abnahme der Absorption von lipophilen
Mikronährstoffen
(wie Beta-Karotin) geringer sein wird als früher beschrieben (Gyling HK
et al, (1996) Circulation 6: I-578), wenn weniger der Sterole in
dem Nahrungsmittelprodukt verestert sind.
-
Eine
spezifische Ausführungsform
dieser Erfindung betrachtet die Verwendung eines Stanol- und Stanolfettsäuregemisches
in Nahrungsmittelprodukten auf Fettbasis. Nahrungsmittelprodukte
auf Fettbasis sind Nahrungsmittelprodukte, die (partiell) auf Fett
basieren und vom Konsumenten als "Produkte des Fetttyps" angesehen werden.
Beispiele sind gelbe Fettaufstriche (enthaltend pflanzliches Fett und/oder
Tierfett, z.B. Butterfett), Dressings, Kaffee-Weißer, Shortenings,
Koch- und Bratöle,
Füllungen
und Überzüge, Speiseeis
und dgl. Diese Produkte umfassen in den meisten Fällen eine
bestimmte Fettmenge. In einigen Fällen werden diese Produkte allerdings
trotz eines Ersatzes eines Teils oder sogar des gesamten Fetts durch
Fettersatzstoffe als "Produkte
des Fetttyps" angesehen.
Nahrungsmittelprodukte auf Fettbasis, in denen das Fett teilweise
oder vollständig
durch Fettersatzstoffe ersetzt ist, werden mit dem Begriff Nahrungsmittelprodukte
auf Fettbasis gemäß der Erfindung
abgedeckt.
-
Die
Nahrungsmittelprodukte als solche sind gängige Produkte in der westlichen
Welt und werden von Konsumenten auf täglicher Basis in Mengen, die für jede Person
unterschiedlich sind, verwendet. Die Erfindung ist für gelbe
Fettaufstriche, Dressings, Käse,
Shortenings, Koch- und Bratöle
und Speiseeis besonders geeignet, wobei eine Präferenz für gelbe Fettaufstriche, Mayonnaise,
Dressings, Shortenings, Koch- und Bratöle besteht.
-
Auf
der Basis der Gewohnheiten des Konsumenten in der westlichen Welt
bezieht sich die Erfindung bevorzugt insbesondere auf gelbe Fettaufstriche
(einschließlich
Margarine, Butter, und Aufstriche mit niedrigem Fettgehalt) und
Dressings. Gelbe Fettaufstriche können für diese Erfindung 0 (Null)
bis 90% Fett (üblicherweise
5–80%)
umfassen. Dressings können
0 bis 85% Fett (üblicherweise
5–80%) umfassen,
Shortenings, Koch- und
Bratöle
können mehr
als 95% Fett umfassen.
-
Die
günstigste
Konzentration an zu veresternden Sterolen innerhalb der Lehre der
vorliegenden Erfindung hängt
von der Fettkonzentration im Nahrungsmittelprodukt und der Gesamtkonzentration
an Stanolen (einschließlich
der Stanolfettsäureester)
darin ab.
-
Bei
einer gegebenen Gesamtstanolmenge in dem Produkt wird der vorteilhafteste
Veresterungsgrad für
hohe Fettkonzentrationen niedriger sein als für niedrige Fettkonzentrationen
(basierend auf dem gesamten Nahrungsmittelprodukt). Beispielsweise wird
der Veresterungsgrad bei Gesamtstanoläquivalent-Konzentrationen von
etwa 10% und bei Fettkonzentrationen bzw. Fettleveln im Bereich
von 50–90% geeigneterweise
im Bereich von 40–75%
optimiert, wohingegen bei einer Gesamtstanoläquivalent-Konzentration von
etwa 10% und bei einer Fettkonzentration im Bereich von 0–50% der
optimale Veresterungsgrad im Bereich von 60–90% gefunden werden wird.
Auch höhere
Stanoläquivalent-Konzentrationen bei
gegebener Fettkonzentration werden zur Optimierung bei höheren Veresterungsgraden
führen.
-
Die
Herstellung der Nahrungsmittelprodukte auf Fettbasis, die die Stanolfettsäureester
der Erfindung umfassen, kann in geeigneter Weise, die allgemein
bekannt ist, durchgeführt
werden. Geeigneterweise kann das Stanolfettsäureester-Gemisch dem Fett zugesetzt
und in dem Fett gelöst
werden, bevor eine Kombination mit der wässrigen Phase des herzustellenden
Produktes erfolgt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Nahrungsmittelprodukt ein gelber Fettaufstrich, der 0 bis
80% Fett und wenigstens 1 Gew.-% und vorzugsweise wenigstens 2 Gew.-%
und bevorzugter wenigstens 5 Gew.-% Stanoläquivalente (vorliegend als
freie Stanole und Stanolestergemisch, hergestellt gemäß der Erfindung)
umfasst. In seiner bevorzugtesten Ausführungsform ist die Menge an
Stanoläquivalenten
wenigstens 5%, wobei optimale Resultate gefunden werden, wenn die
Menge an Stanoläquivalenten
im Bereich von 7–15%
liegt.
-
Die
Erfindung ist für
Aufstriche mit geringem Fettgehalt, die eine Fettkonzentration im
Bereich von 0–40%
haben, besonders geeignet, wobei die Menge an Cholesterinspiegel-senkendem Fett gering
ist. Für Aufstriche
mit höherer
Fettkonzentration (60–80% Fett)
existiert jedoch eine andere Präferenz,
da eine sehr deutliche Verringerung des Cholesterinspiegels im Blutserum
erreicht werden kann, indem Fette mit hoher PUFA-Fettkonzentration verwendet werden, und
wenn das Fett in dem Aufstrich bezüglich PUFA nicht optimiert
ist, indem der Cholesterin-senkende Effekt bei Verwendung solchen
Aufstrichen zugesetzt wird.
-
Das
Fett, das in diesen Nahrungsmittelprodukten auf Fettbasis angewendet
wird, kann ein beliebiges Fett sein, z.B. Milchfett und/oder Pflanzenfett.
Wenn Fett vorliegt, so ist aus gesundheitlichen Gründen allerdings
die Verwendung einer Pflanzenfettquelle oder mehrerer Pflanzenfettquellen
bevorzugt. Insbesondere ist die Verwendung von flüssigen Fetten
bevorzugt. Das Fett kann ein einzelnes Fett oder eine Mischung sein.
Die Verwendung von Fettzusammensetzungen, die eine beachtliche Menge an
PUFA-reichen Triglyceriden umfassen, zusätzlich zu der Verwendung des
Stanol/Stanolfettsäureester-Gemisches wird insbesondere
als hoch nützlich angesehen.
Beispielsweise können Öle von Sonnenblumen,
Saflor, Rapssamen, Leinsamen, Linola und/oder Sojabohnen in einer
bevorzugten Ausführungsform
eingesetzt werden. Die Fettzusammensetzungen, die in den niederländischen
Patentdokumenten Nr.
NL 143115 ,
NL 178559 ,
NL 155436 ,
NL 149687 ,
NL 155177 , in den europäischen Patentdokumenten
EP 41303 ,
EP 209176 ,
EP 249282 und
EP 470658 genannt werden, sind in hohem
Maße geeignet.
-
Wenn
eine Fettmischung verwendet wird, ist es bevorzugt, dass sie wenigstens
30% und insbesondere wenigstens 45% mehrfach ungesättigte Fettsäuren, bezogen
auf die Gesamtgewichtsmenge des Fetts in dem Nahrungsmittelprodukt
auf Fettbasis, umfasst. So wird eine starke Wirkung auf die Cholesterin-senkende
Wirkung erzielt, wenn von einem optimalen Verhältnis von Stanol und Stanolestern,
wie es in dieser Beschreibung angegeben ist, in einem Nahrungsmittelprodukt
Gebrauch gemacht wird, indem eine Fettmischung, die wenigstens 30 Gew.-%
PUFA-reiche Triglyceride umfasst, eingesetzt wird.
-
Da
Fettaufstriche bei den Eßgewohnheiten der
westlichen Welt üblicherweise
und täglich
verwendet werden, besteht eine Präferenz für die Verwendung eines Gemisches
aus Stanol und Stanolfettsäureestern
in allen bevorzugten Ausführungsformen,
wie sie oben angegeben wurden, in Fettaufstrichen.
-
Wenn
Butterfett zur Herstellung von Aufstrichen der Erfindung eingesetzt
wird oder wenn die Aufstriche Butter sind, ist es bevorzugt, dass
die Menge an Stanoläquivalenten
im Bereich von 5–15%,
vorzugsweise 10–15%
liegt. Da der Butterverzehr als für die Gesundheit des Konsumenten
weniger günstig
angesehen wird, ist die vorliegende Erfindung insbesondere zur Herstellung
von Aufstrichen, die Butter oder Buttergemische enthalten geeignet,
da der negative Effekt, der mit dem Butterverzehr assoziiert wird,
minimiert oder sogar umgekehrt werden kann.
-
Ein
anderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass Stanolester,
der durch Veresterung zu einem Grad von 40–85% und anschließendes Härten produziert
wird, (d.h. Stanolester mit gesättigten
Fettsäuren)
stärkere
strukturierende Eigenschaften als Stanolestergemische, die hauptsächlich einfach
oder mehrfach ungesättigte
Fettsäuren
umfassen, hat, und zwar wegen seines höheren Schmelzpunkts. Durch
Verwendung des so produzierten Stanol und der Stanolester mit gesättigten Fettsäuren kann
die Menge an Hardstock, die erforderlich ist, um ein streichfähiges Produkt
aus den oben genannten flüssigen Ölen herzustellen,
weiter reduziert werden als mit Stanolestergemischen, die hauptsächlich einfach
oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren umfassen;
dadurch kann die Menge an PUFA-reichen Glyceriden in dem Produkt
weiter potentiell optimiert werden und dadurch der gesättigte Fettsäureteil
des Stanolestergemisches, der in dem Produkt angewendet wird, kompensiert
werden.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 0a
-
Partielle Veresterung
von Sterolen zu Sterolestern mit einem optimalen Veresterungsgrad
durch Stoppen der Reaktion.
-
Ein
Gemisch von Sterolen, die aus Sojabohnenöldestillaten stammten, wurde
partiell mit Sonnenblumensamenölfettsäuremethylestern
derart verestert, dass ein optimales Verhältnis zwischen freien Sterolen
und Sterolestern erhalten wurde.
-
Ein
Gemisch aus 60,8 kg Sterolen und 43,8 kg Sonnenblumensamenölmethylestern
wurde für
2 Stunden bei 120°C
unter einem reduzierten Druck von 5–40 mbar getrocknet. Dann wurde
die Umesterung durch Zusatz von 120 g Natriummethylat-Katalysator
unter einem reduzierten Druck von 30–40 mbar und bei 125°C begonnen.
Nach 1 h und 15–30 Minuten
wurde das Gemisch auf 90°C
abgekühlt
und die Reaktion wurde durch 10% einer wässrigen verdünnten Zitronensäurelösung gestoppt.
Es wurde ein Veresterungs- oder
Umwandlungsgrad von etwa 60% erhalten. Nach dem Waschen wurde das
Wasser abgetrennt und das Gemisch wurde getrocknet und gebleicht.
Die restlichen Methylester wurden durch Stripping/Desodorieren entfernt.
-
Beispiel 0b
-
Veresterung von Sterolen
zu Sterolestern mit einem maximalen Veresterungsgrad und Optimierung
des Verhältnisses
freies Sterol zu Sterolester danach.
-
Zuerst
wurde ein Gemisch aus Sterolen, die aus Sojabohnenöldestillaten
stammten, mit Sonnenblumensamenölfettsäuremethylestern
vollständig
verestert.
-
Ein
Gemisch aus 60,8 kg Sterolen und 43,8 kg Sonnenblumensamenölmethylestern
wurde für
2 Stunden bei 120°C
unter einem reduzierten Druck von 5–40 mbar getrocknet. Dann wurde
die Umesterung durch Zusatz von 120 g Natriummethylat-Katalysator
unter einem reduzierten Druck von 15–30 mbar und bei 125°C begonnen.
Nach 2 h und 30 Minuten wurde das Gemisch auf 90°C gekühlt und die Reaktion wurde
durch Zugabe von 10% einer verdünnten
wässrigen
Zitronensäurelösung gestoppt. Es
wurde ein Veresterungs- oder Umwandlungsgrad von etwa 91% erhalten.
Nach dem Waschen wurde das Wasser abgetrennt und das Gemisch wurde
getrocknet.
-
Zweitens
wurden 23,4 kg nicht-veresterter Sterole zugesetzt und aufgelöst, wodurch
ein optimaler Veresterungsgrad von etwa 60% erhalten wurde. Als
nächstes
wurde dieses Gemisch gebleicht und die restlichen Methylester wurden
durch Stripping/Desodorierung entfernt.
-
Beisiel 1a
-
Hydrierung von freiem
Sterol und Sterylestern aus Beispiel 0a.
-
Ein
Gemisch aus freien Sterolen und Sterolestern, wie es in Beispiel
0a erhalten worden war, wurde im Labormaßstab hydriert. Als Katalysator wurden
5 Gew.-% Pd auf Aktivkohle verwendet. Zu 0,5 kg der Sterylester
wurden 2 g Katalysator gegeben und das Gemisch wurde unter einem
reduzierten Druck von 5–30
mbar auf 90°C
erhitzt.
-
Die
Hydrierung wurde bei 90°C
und bei einem Wasserstoffdruck von 3 bar durchgeführt. Nach 90
Minuten waren etwa 40% der theoretischen Menge an Wasserstoff absorbiert
und es wurden erneut 2 g Katalysator zugesetzt. Nach 7,5 Stunden
waren etwa 80% der theoretischen Menge an Wasserstoff absorbiert
und es wurden 2 g Katalysator zugesetzt und die Temperatur wurde
auf 95–115°C erhöht. Nach
11 Stunden Reaktion waren schließlich etwa 100% der theoretischen
Menge an Wasserstoff absorbiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde kein
weiterer Wasserstoff mehr absorbiert und die Hydrierung war beendet.
-
Der
Hauptteil des Katalysators wurde durch Filtration über einem
Papierfilter entfernt. Der restliche Teil des Katalysators wurde
durch Anwenden von 2% Hyflow und Filtration über einem Papierfilter entfernt.
-
Eine
Analyse zeigte, dass eine Härtungsumwandlung
von etwa 95% erreicht worden war.
-
Beispiel 1b
-
Hydrierung von freiem
Sterol und Sterylestern aus Beispiel 0b.
-
Ein
Gemisch aus freien Sterolen und Sterolestern, wie es in Beispiel
0b erhalten worden war, wurde im Labormaßstab hydriert. Als Katalysator wurden
5 Gew.-% Pd auf Aktivkohle verwendet. Zu 0,5 kg der Sterylester
wurden 2 g Katalysator gegeben und das Gemisch wurde unter einem
reduzierten Druck von 5–30
mbar auf 90°C
erhitzt.
-
Die
Hydrierung wurde bei 90°C
und bei einem Wasserstoffdruck von 3 bar durchgeführt. Nach 90
Minuten waren etwa 40% der theoretischen Wasserstoffmenge absorbiert
und es wurden erneut 2 g Katalysator zugesetzt. Nach 7,5 Stunden
waren etwa 80% der theoretischen Wasserstoffmenge absorbiert und
es wurden 2 g Katalysator zugegeben und die Temperatur wurde auf
95–115°C erhöht. Nach
11 Stunden Reaktion waren schließlich 100% der theoretischen
Wasserstoffmenge absorbiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde kein weiterer
Wasserstoff mehr absorbiert und die Hydrierung war beendet.
-
Der
Hauptteil des Katalysators wurde durch Filtration über einem
Papierfilter entfernt. Der verbleibende Teil des Katalysators wurde
durch Anwendung von 2% Hyflow und Filtration über einem Papierfilter entfernt.
-
Eine
Analyse zeigte, dass eine Härtungsumwandlung
von etwa 95% erreicht worden war.
-
Beispiel 2a
-
Herstellung eines Aufstrichs
mit 70% Fett (Stanolester Beispiel 1a).
-
Raffiniertes
Sonnenblumenöl
(65% PUFA als Linolsäure)
wurde mit veresterten Stanolen, wie sie in Beispiel 1a erhalten
worden waren, angereichert (zu einer Gesamtstanoläquivalent-Konzentration
von 45%). Von diesem Stanolesterkonzentrat wurden 22 Teile mit 35
Teilen normalem raffinierten Sonnenblumenöl, 15 Teilen raffiniertem Rapssamenöl und 8
Teilen raffiniertem ungeesterten Gemisch aus 65 Teilen vollständig gehärtetem Palmöl und 35
Teilen vollständig
gehärtetem
Palmkernöl
vermischt. Zu dieser Fettmischung wurden kleine Mengen an Sojabohnenlecithin,
Monoglyzerid, Aromastoffe und Beta-Karotin-Lösung gegeben.
-
Zu
18 Teilen Wasser wurden kleine Mengen an Molkeproteinpulver, Aromastoff
und Zitronensäure
gegeben, wodurch ein pH von 4,8 erhalten wurde.
-
80
Teile der Fettphasenzusammensetzung (enthaltend 70% Fett) und 20
Teile der wässrigen Phasenzusammensetzung
wurden gemischt und bei 60°C
gehalten. Das Gemisch wurde dann durch eine Votator-Linie mit 2
Kratzwärmeaustauschern
(A-Einheiten) und
einem Rührkristallisator
(C-Einheit) in AAC-Sequenz, die bei 800, 800 bzw. 100 Upm arbeiten,
geführt.
Das Produkt, das die C-Einheit verließ, hatte eine Temperatur von
11°C. Es
wurde in Bottiche gefüllt
und bei 5°C
gelagert. Es wurde ein guter und stabiler Aufstrich mit hohem PUFA-Gehalt
und starker Fettphase erhalten, der mit 10% Stanoläquivalenten
(hauptsächlich
vorliegend als C18:0-Stanolester) angereichert war.
-
Beispiel 3a
-
Herstellung eines 40%igen
Aufstrichs (Stanolester Beispiel 1a).
-
Raffiniertes
Sonnenblumenöl
(65% PUFA als Linolsäure)
wurde mit veresterten Stanolen, wie sie in Beispiel 1a erhalten
worden waren, angereichert (zu einer Gesamtstanoläquivalent-Konzentration
von 45%). Von diesem Stanolesterkonzentration wurden 22 Teile mit
23 Teilen normalem raffinierten Sonnenblumenöl und mit 5 Teilen eines raffinierten
ungeesterten Gemisches aus 50 Teilen vollständig gehärtetem Palmöl und 50 Teilen vollständig gehärtetem Palmkernöl vermischt.
Zu dieser Fettmischung wurden kleine Mengen an Sojabohnenlecithin,
Monoglyzerid und Beta-Karotinlösung
gegeben.
-
Zu
44 Teilen Wasser wurden Gelatine und kleine Mengen an Molkeproteinpulver,
Aromastoffe, Konservierungsmittel und Zitronensäure unter Erhalt eines pH's von 4,7 gegeben.
-
50
Teile der Fettphasenzusammensetzung (enthaltend 40% Fett) und 48
Teile der wässrigen Phasenzusammensetzung
wurden vermischt und bei 60°C
gehalten. Das Gemisch wurde dann durch eine Votator-Linie mit 2
Kratzwärmeaustauschern
(A-Einheiten) und
zwei Rührkristallisatoren
(C-Einheit) in ACAC-Sequenz, die bei 500, 1000, 600 bzw. 100 Upm
arbeiteten, geführt.
Das Produkt, das die letzte C-Einheit verließ, hatte eine Temperatur von
10°C. Es
wurde in Bottiche gefüllt
und bei 5°C
gelagert. Es wurde ein guter und stabiler Aufstrich mit hohem PUFA-Gehalt,
kontinuierlicher Niedrigfettphase erhalten, der mit 10% Stanoläquivalenten
(hauptsächlich vorliegend
als C18:0-Stanolester)
angereichert war.
-
Beispiel 3b
-
Herstellung eines 40%igen
Aufstrichs (optimales Verhältnis
Beispiel 1b).
-
Raffiniertes
Sonnenblumenöl
wurde mit freien und veresterten Stanolen, wie sie in Beispiel 1b erhalten
worden waren, angereichert (zu einer Gesamtstanoläquivalent-Konzentration von
45%). Von diesem Stanol- und Stanolester-Konzentrat wurden 22 Teile
mit 23 Teilen normalem raffinierten Sonnenblumenöl und mit 5 Teilen eines raffinierten
ungeesterten Gemisches aus 50 Teilen vollständig gehärtetem Palmöl und 50 Teile vollständig gehärtetem Palmkernöl vermischt.
Zu dieser Fettmischung wurden kleine Mengen an Sojabohnenlecithin,
Monoglyzerid und Beta-Karotin-Lösung
gegeben.
-
Zu
44 Teilen Wasser wurden Gelatine und kleine Mengen an Molkeproteinpulver,
Aromastoffe, Konservierungsstoff und Zitronensäure gegeben, um einen pH von
4,7 zu erhalten.
-
50
Teile der Fettphasenzusammensetzung (enthaltend 40% Fett) und 48
Teile der wässrigen Phasenzusammensetzung
wurden vermischt und bei 60°C
gehalten. Das Gemisch wurde dann durch eine Votator-Linie mit 2
Kratzwärmeaustauschern
(A-Einheiten) und
Rührkristallisatoren
(C-Einheit) in ACAC-Sequenz, die bei 500, 1000, 600 bzw. 100 Upm
arbeiteten, geführt.
Das Produkt, das die letzte C-Einheit verließ, hatte eine Temperatur von
10°C. Es
wurde in Bottiche gefüllt
und bei 5°C
gelagert. Es wurde ein guter und stabiler Aufstrich mit hohem PUFA-Gehalt,
kontinuierlicher Niedrigfettphase erhalten, der mit 10% Stanoläquivalenten
(vorliegend als freies Stanol und als C18:0-Stanolester) angereichert war.
-
Beispiel 4a
-
Herstellung eines Dressings
(Stanolester Beispiel 1a).
-
49
Teile Wasser werden mit 11 Teilen verschiedener Aromakomponenten,
Konservierungsstoffe, Verdickungsmitteln und Emulgatoren vermischt.
Das Gemisch wird in einem Stainlesssteel-Rührgefäß gründlich gemischt. Zu diesem
wässrigen
Gemisch werden 20 Teile Sonnenblumenöl (65% PUFA als Linolsäure), angereichert
mit 40% Stanoläquivalenten,
die als Stanolester vorliegen, wie sie aus Beispiel 1a erhalten
worden waren, zugegeben. Zu dem obigen Öl-in-Wasser-Gemisch wurden
20 Teile normales raffiniertes Sonnenblumenöl gegeben, für weitere
15 Minuten gründlich
gemischt, wodurch eine Voremulsion erhalten wurde. Die Voremulsion
wurde in eine Kolloidmühle
(Prestomill PM30) gebracht und bei einer Zerkleinerungsgröße zwischen
Level 15 und 20 und einem Durchsatz zwischen Level 4 und 6 verarbeitet.
Es wurde ein gutes und stabiles Dressing mit kontinuierlicher Wasserphase
erhalten, das mit 8% Stanoläquivalenten (hauptsächlich vorliegend
als C18:0-Stanolester) angereichert war.