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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Organogel enthaltende Zusammensetzung,
wobei das Organogel hauptsächlich
aus einer flüssigen
Fettkomponente und einem Sterolgemisch besteht.
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Das
Organogel der Erfindung hat eine größere Festigkeit als die der
flüssigen
Fettkomponente, wenn man Vergleiche bei derselben Temperatur, normalerweise
Raumtemperatur, anstellt. Die flüssige
Fettkomponente wird hierin als flüssiges Fett bezeichnet.
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Fette
werden üblicherweise
in einem weiten Bereich von Konsumgütern, einschließlich Lebensmittelprodukten
und kosmetischen Produkten, und auch auf technischen, Nichtkonsumgüter-Bereichen,
angewendet.
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In
vielen derartigen Anwendungen ist es erwünscht, dass das Produkt, das
das flüssige
Fett umfasst, eine gewisse Struktur oder Festigkeit hat, was bedeutet,
dass das Produkt nicht so flüssig
und gießbar
ist wie das flüssige
Fett selbst, wenn man Vergleiche bei ähnlichen Bedingungen anstellt.
Zur Bereitstellung einer Struktur werden verschiedene Verfahren
angewendet, wobei die Verwendung von festen Fetten zusätzlich zu dem
flüssigen
Fett eine der am häufigsten
verwendeten ist. Bei Anwendungen, bei denen zusätzlich zu dem Fett auch eine
Nichtfett-Flüssigkeit,
z. B. Wasser, vorliegt, werden auch Emulgatoren und/oder Verdickungsmittel
und/oder Geliermittel angewendet, so dass die Nichtfett-Flüssigkeit
signifikant zur Festigkeit des Endproduktes beiträgt. In den
meisten Anwendungen und insbesondere in Zusammensetzungen, die hohe
Fettmengen umfassen, wird festes Fett aus technischen und praktischen
Gründen
zur Strukturierung (oder zur Verleihung von Festigkeit für ein Produkt)
angewendet, und zwar insbesondere in Produkten mit kontinuierlicher Fettphase,
die > 50% Fett, vorzugsweise > 60% Fett, umfassen.
Bei geringeren Fettgehalten wird häufig eine Kombination aus festem
Fett, Emulgatoren und Verdickungsmitteln und/oder Geliermitteln
verwendet. Bei Konsumgütern,
insbesondere bei Lebensmittelprodukten, besteht aus verschiedenen
Gründen
der verstärkte Wunsch,
das Vorliegen von Fetten zu reduzieren oder gar zu eliminieren.
Beispielsweise können
solche Gründe
auf gesundheitlichen Bedenken basieren, da der Verbraucher, wenn
er Fett konsumiert, Produkte mit möglichst niedrigen Gehalten
an gesättigten
Fettsäuren
(SAFA) und vorzugsweise mit niedrigen Gehalten an trans-Fettsäuren (z.
B. weniger als 4%) wünscht.
Bevorzugter sind fetthaltige Produkte sogar frei von trans-Fettsäure-Gehalten.
Manchmal entstehen Nachteile durch die Erhöhung der Kosten und/oder eine
negative Konsumentenwahrnehmung für die verwendeten Ingredienzien.
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Somit
wird in einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren gefunden, um einen Teil
des festen Fetts oder das gesamte feste Fett in einer Fettzusammensetzung,
die aus festem Fett alleine oder einem Gemisch aus festem und flüssigem Fett
besteht, zu ersetzen, und zwar durch die Verwendung eines Organogels,
wie es hier beansprucht wird. Alternativ ist die Erfindung zur Reduktion
des strukturierenden Materials, das notwendig ist, um der flüssiges Fett
enthaltenden Zusammensetzung Festigkeit zu verleihen, geeignet.
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines neuen Verfahrens, um einem flüssigen Fett, insbesondere einem
Glycerid, ohne chemische Modifikation Festigkeit zu verleihen. In
der vorliegenden Anmeldung bedeutet ein flüssiges Fett, dass das flüssige Fett
bei der Temperatur der ins Auge gefassten Anwendung gießfähig ist.
Für die
meisten Produkte und in einer bevorzugten Ausführungsform bedeutet dies bei
Raumtemperatur (20°C).
Beispiele für
solche flüssigen
Fette umfassen flüssige Paraffine
und flüssige
organische Fettkomponenten, wie sie oft in Konsumgütern verwendet
werden, z. B. Polyolester wie Mono-, Di- und Triglyceride.
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Die
vorliegende Erfindung stellt nun eine Zusammensetzung bereit, die
ein Organogel umfasst, wobei das Organogel größtenteils aus einer flüssigen Fettkomponente,
mindestens einem Sterol und mindestens einem Sterolester, besteht.
Es ist erwünscht,
dass beide in einer Menge von jeweils mindestens 1 Gew.-%, bezogen
auf die Gesamtmenge an flüssigem
Fett, das im Organogel verwendet wird, vorliegen. Vorzugsweise ist das
gesamte flüssige
Fett, das in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
vorliegt, zu einem Organogel geformt. In einer besonderen Ausführungsform
umfasst das Organogel mindestens 75% flüssiges Fett. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht die beanspruchte Zusammensetzung
aus einem Organogel, das aus einem flüssigen Fett, einem Sterol (oder
einem Gemisch verschiedener Sterole) und einem Sterolester (oder
Gemisch verschiedener Sterolester) besteht. In einer anderen Ausführungsform
sind auch andere Komponenten vorhanden. Vorzugsweise umfasst die
Zusammensetzung kein Wasser. Dementsprechend kann das erfindungsgemäße Organogel
in Kombination mit einer anderen Komponente, z. B. festes Fett,
mit Wasser oder Kombinationen davon verwendet werden und kann eine
beliebige andere Komponente umfassen, die gängigerweise angewendet wird
und die von der gewünschten
Endverwendung abhängig
ist. Vorzugsweise werden keine Komponenten eingesetzt, die die Festigkeit
des Organogels selbst beeinträchtigen.
Es ist ferner bevorzugt, dass in Zusammensetzungen, in denen Wasser
vorliegt und für
die die Festigkeit des Organogels noch nach längerer Lagerungszeit erwünscht ist,
zusätzliche
Maßnahmen
ergriffen werden. Als Beispiel ist es erwünscht, Komponenten zu verwenden,
die die Wasseraktivität
verringern.
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So
kann in der vorliegenden Erfindung noch festes Fett vorliegen. Beispielsweise
kann in einer Zusammensetzung des Standes der Technik, die aus einem
flüssigen
und aus einem festen Fett besteht, die Menge an festem Fett durch
die Verwendung eines Sterolgemisches, das wie in der vorliegenden
Erfindung ins Auge gefasst zusammengesetzt ist, reduziert werden.
In dieser Ausführungsform
ist es bevorzugt, dass nicht nur ein Teil des festen Fettes oder
das gesamte feste Fett durch flüssiges
Fett ersetzt wird, sondern dass das gesamte flüssige Fett in der Zusammensetzung
in Form eines Organogels vorliegt. In einer höchst vorteilhaften Ausführungsform
besteht die Zusammensetzung aus einem Organogel und festem Fett.
Es ist bevorzugt, festes Fett mit einem niedrigen SAFA-Gehalt, d.
h. weniger als 10%, und mit einem Gehalt an trans-Fettsäuren von
weniger als 4% zu verwenden; vorteilhafterweise ist das feste Fett
tatsächlich
frei von trans-Fettsäuren.
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Wie
oben angegeben wurde, können
in der Zusammensetzung einer der Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung andere Komponenten, die üblicherweise in der ins Auge
gefassten Zusammensetzung angewendet werden können, vorliegen. Beispielsweise
kann in einem Produkt des Margarinetyps das gesamte vorliegende
feste Fett oder ein Teil davon durch das Organogel ersetzt sein
und außerdem
können
andere Komponenten, die üblicherweise
in solchen Produkten des Margarinetyps vorliegen, z. B. festes Fett,
Wasser, Aromastoffe, Salz und dergleichen, vorhanden sein.
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In
dieser Beschreibung ist ein Sterol ein polycyclischer Alkohol mit
mindestens 24 Kohlenstoffatomen und mindestens vier kondensierten
Ringen, wobei die Ringgröße mindestens
drei Atome beträgt,
vorzugsweise liegt die Ringgröße im Bereich
von 3 bis 6 Atomen. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Ringe fast
planare Ringsysteme, wie sie in Cholesterin gefunden werden. In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
sind die Hydroxylgruppen (oder C-O-Bindungen) in derselben Ebene wie das
Ringsystem positioniert, d. h. äquatorial
und nicht axial.
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Sterolester
sind in dieser Beschreibung Ester von Phenolsäuren der oben definierten Sterole.
Der Ausdruck Phenolsäuren
bezieht sich auf die Familie der Zimtsäuren, für die Kaffeesäure und
Ferulasäure
Beispiele sind. Sehr gute Resultate wurden erhalten, wenn das veresterte
Sterol eine Struktur hat, die der des verwendeten freien Sterols
sehr ähnlich
ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das freie Sterol
eine Ferulasäure
und ist das Phenolsäureveresterte
Sterol ein Ferulasäuresterolester.
Derzeit wird davon ausgegangen, dass das freie Sterol oder eine
Komponente mit ähnlicher
chemischer Struktur und das Phenolsäure-veresterte Sterol oder
eine Komponente mit ähnlicher
chemischer Struktur die Tendenz zur Aggregatbildung zeigen, wenn
sie in der Flüssigkeit
gelöst
werden, und dass diese Aggregate einen bestimmten Level der Netzwerkbildung
oder sogar eine Polymerisation in der Flüssigkeit zeigen, was sich dann
in einer Strukturierung der Flüssigkeit
wiederspiegelt. Daher würde
die Strukturierung der Flüssigkeit
der Bildung eines Gels, wie es von wässrigen Gelen bekannt ist, ähneln. Allerdings
möchte
sich die Anmelderin durch diese Theorie nicht binden. Beispiele
für eine
geeignete Kombination von Sterolen und Sterolestern, die aus der
Gruppe von Phytosterolen ausgewählt
sind, sind Oryzanol und Sitosterol (oft als β-Sitosterol bezeichnet). Es
wurde auch gefunden, dass Cholesterin eine geeignete Komponente
ist, die einer flüssigen
Fettkomponente Struktur verleihen kann, wenn sie in spezifischen
Leveln in Kombination mit anderen Phytosterolen angewendet wird.
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Als
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung hat sich die Tatsache
erwiesen, dass die meisten der zur Bereitstellung von Struktur gemäß der Erfindung
anwendbaren Sterole Komponenten sind, die aus natürlichen
Quellen erhältlich
sind. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Sterole und/oder Sterolester, die verwendet
werden, Komponenten, die auch in der Natur gefunden werden. Beispielsweise kommen
Oryzanol und Sitosterol als Komponenten in geringeren Mengen in
vielen Pflanzen vor. In Einzelfällen kommen
sie sogar in Pflanzen vor, aus denen Triglyceride erhalten werden.
Es ist allerdings zu betonen, dass die Sterol(ester)-Komponenten
in diesen natürlichen
Quellen nicht in ausreichenden Mengen vorliegen, um eine Strukturierung
bereitzustellen, noch liegen sie in den Molverhältnissen vor, die zum Erhalt
einer ausreichenden Struktur benötigt
werden. In vielen Fällen
liegen auch nicht alle Sterole, die für die Strukturierung benötigt werden,
in den Pflanzen vor, aus denen die Öle erhalten werden. Derzeit
werden diese in geringeren Mengen vorkommenden Komponenten oft teilweise
während
der Ölraffination
entfernt. Demnach besteht eine der Aufgaben der vorliegenden Erfindung
in der Bereitstellung eines neuen Verfahrens, um einem flüssigen Fett,
insbesondere einem essbaren Glycerid, Festigkeit zu verleihen, ohne
dass eine chemische Modifizierung irgendeiner der Ingredienzien
erforderlich ist.
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Vorzugsweise
Sterole und Sterolester, für
die festgestellt wurde, dass sie in hohem Maße geeignet sind, um der Flüssigkeit
Härte zu
verleihen, werden aus der Gruppe der Phytosterole ausgewählt. In
dieser Erfindung wird der Ausdruck Phytosterol verwendet, um die
gesamte Gruppe freier Phytosterole, Phytosterolfettsäureester
und (acylierter) Phytosterolglucoside abzudecken.
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Es
gibt drei Haupt-Phytosterole, nämlich
beta-Sitosterol, Stigmasterol und Campesterol. Schematische Darstellungen
der bezeichneten Komponenten werden in "Influence of Processing on Sterols of
Edible Vegetable Oils",
S. P. Kochhar; Prog. Lipid Res. 22: S. 161–188 angegeben.
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Sitosterol
beispielsweise kann aus Holz und aus Raffinationspflanzenöl erhalten
werden und umfasst normalerweise auch eine geringere Menge an anderen
Sterolen, wie Capesterol, Stigmasterol, verschiedene Avenasterole
usw. Für
die vorliegende Erfindung ist es nicht erforderlich, dass die Sterole
und/oder Sterolester, die verwendet werden, hochrein sind; es können einige
Verunreinigungen vorliegen, und es wird insbesondere nicht als relevant
angesehen, wenn die Polarität
relativ niedrig ist.
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Oryzanol
besteht aus einem Gemisch von Ferulasäureestern ungesättigter
Triterpenalkohole und wird auch als gamma-Oryzanol bezeichnet. In
der vorliegenden Erfindung wird nur der Ausdruck Oryzanol verwendet.
Für eine
weitere Beschreibung und eine schematische Zeichnung von Oryzanol
wird auf "Separation
of Vitamin E and gamma-Oryzanols from Rice Bran by Normal-Phase
Chromatography",
M. Diack und M. Saska, JAOCS, Bd. 71, Nr. 11, S. 1211 verwiesen.
Oryzanol kann z. B. aus Reiskleie erhalten werden und umfasst Ferulasäureester
verschiedener Phytoserole.
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Cholesterin
ist aus offensichtlichen Gesundheitsgründen weniger erwünscht, wenn
die Verwendung in Lebensmittelprodukten ins Auge gefasst wird. Für eine beliebige
andere der Anwendungen kann es allerdings sehr gut anwendbar sein.
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Die
gemeinsame Verwendung von Oryzanol und Sitosterol erwies sich insbesondere
für Lebensmittelprodukte
als eine sehr geeignete Kombination.
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Das
Organogel der Erfindung hat eine Festigkeit, die größer ist
als die des flüssigen
Fetts, wenn man Vergleiche bei derselben Temperatur, normalerweise
Raumtemperatur, anstellt. In einer äußerst bevorzugten Ausführungsform
hat die Festigkeit des Organogels, das aus einem flüssigen Öl und einem
Gemisch aus Sterol und Sterolestern gemäß der Erfindung besteht, eine
Stevens 4,4-Härte
("Stevens 4,4"-Wert) von mindestens
20 g, gemessen bei 20°C.
Die Stevens-Härte St,
ausgedrückt
in g, wird eine Woche nach Herstellung des Organogels, wenn dieses
bei 5°C
gelagert wurde und danach für
24 Stunden bei der angegebenen Temperatur äquilibriert worden war, unter
Verwendung eines Zylinders mit einem Durchmesser von 4,4 mm in einem
Stevens-LFRA-Texture Analyzer (von Stevens Advanced Weighing Systems,
UK), Lastbereich 1.000 g, Einstellung "Normal" und auf 10 mm Penetrationstiefe und
2,0 mm/s Penetrationsgeschwindigkeit eingestellt, bestimmt.
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Somit
wird die Stevens-Härte
für diesen
Zweck als Parameter angesehen, der ausreicht, um zwischen dem flüssigen Fett
und dem "strukturierten" flüssigen Fett
(dem Organogel) zu unterscheiden.
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Das
Gemisch des Sterols (der Sterole) und des Sterolesters (der Sterolester)
der Erfindung kann ein flüssiges
Fett strukturieren, wenn es in einer Menge von mindestens je 1 Gew.-%,
bezogen auf die Menge an flüssigem
Fett, einem flüssigen
Fett zugesetzt wird. Die Sterole und Sterolester haben in flüssigem Fett
eine begrenzte Löslichkeit,
wobei der Sättigungspunkt
von den spezifischen Komponenten, die verwendet werden, abhängt. In
den meisten Fällen
ist die Menge, die zur Strukturierung ausreichend ist, der Level,
bei dem alle Struktur verleihenden Sterole und Sterolester zu einem
Gesamtlevel zugesetzt werden, der gleich dem Sättigungspunkt der Lösung ist
oder darüber
liegt. Die Mindestgesamtmenge an Sterolen (d. h. Sterole plus Sterolester)
ist insbesondere mindestens 2 Gew.-% und vorzugsweise 3 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtmenge an flüssigem Fett, die in der Zusammensetzung
vorliegt.
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Die
Sterole und Sterolester werden in dem flüssigen Fett gelöst, und
es wird davon ausgegangen, ohne eine Bindung an eine Theorie eingehen
zu wollen, dass die Strukturierung durch die Sterole und Sterolester
erreicht wird, die mit einer Konzentration über der Sättigung der Lösung zugesetzt
werden, was bedeutet, dass es die nicht-gelösten Sterole sind, von denen
angenommen wird, dass sie der Flüssigkeit
Struktur verleihen. Es wurde festgestellt, dass das Molverhältnis von
Sterolen zu Sterolestern im Bereich von 1 : 5 bis 5 : 1, vorzugsweise
1 : 3 bis 3 : 1, sein muss, wobei festgestellt wurde, dass fast
gleiche Molverhältnisse
eine optimale Strukturierungswirkung zur Bereitstellung von Festigkeit
für ein
flüssiges
Fett, insbesondere ein flüssiges
Triglycerid, erzielen.
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In
einer besonderen und bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
das flüssige
Fett insgesamt apolar. Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass durch die Verwendung einer Kombination
aus einem Sterol (Gemisch) und einem Sterolester (Gemisch), der
vorzugsweise der Ester des spezifischen Sterols (des Sterolgemischs),
der verwendet wird, ist, fast alle apolaren flüssige Fette Festigkeit erhalten
können.
Die Erfindung ist auf dem Lebensmittelgebiet besonders vorteilhaft,
so dass die Verwendung von essbarem flüssigem Fett und essbarem Sterol
(essbaren Sterolen) und essbarem Sterolester (essbaren Sterolestern)
bevorzugt ist. Für
Lebensmittelprodukte ist das flüssige
Fett demnach ein essbares Fett und die verwendeten Sterole sind
ein Gemisch aus Phytosterolen, vorzugsweise Oryzanol und Sitosterol,
mit einer Mindestgesamtgewichtskonzentration von 2%, vorzugsweise
4%, bei einem klaren Optimum des Molverhältnisses zwischen 3 : 1 und 1
: 3, weiter bevorzugt zwischen 1 : 2 und 2 : 1. Nach Auflösung der
Sterole in der Fettverbindung bei erhöhter Temperatur zeigte sich
durch rasches Abkühlen
eine Verbesserung des Strukturierungsvermögens der Sterole.
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In
einer weiter bevorzugten Ausführungsform
für Lebensmittelprodukte
zeigte sich, dass Sitosterol und Oryzanol eine deutliche und ausreichende
Struktur für
ein essbares flüssiges
Acylglycerid bereitstellen, wenn beide in einer Gesamtmenge von
jeweils mindestens 2 Gew.-%, bezogen auf das flüssige Acylglyceridfett vorliegen.
Es wurde festgestellt, dass ein Optimum bei der Bereitstellung von
Härte für ein Produkt
die Verwendung von Oryzanol und Sitosterol in einem etwa gleichen
Molverhältnis
in Kombination mit der Verwendung eines flüssigen Polyolesters, vorzugsweise
eines Mono-, Di- und/oder Triacylglycerids, liegt. Neuerdings wird davon
ausgegangen, dass die Verwendung von Sitosterol und Oryzanol außerdem günstige gesundheitliche Wirkungen
bei ihrer täglichen
Aufnahme, insbesondere bezüglich
eine Verringerung der Erkrankungen der Herzkranzgefäße, mit
sich bringt. Beispielsweise offenbart die WO-A-92/19640 die Verwendung
eines Sitostanolesters in Produkten, z. B. Margarine, Kochöl, Butter,
Mayonnaise, Salatdressing, Shortening, zur Senkung des Serumcholesterinspiegels.
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Für viele
Anwendungen und insbesondere für
Lebensmittel ist die Verwendung von essbaren flüssigen Acylglyceriden und insbesondere
von Triacylglyceriden als die flüssige
Fettkomponente bevorzugt. Als geeignete Triacylglyceride können Fette
und Öle
(hier als Synonyme verwendet), sowohl pflanzliche wie auch tierische
Fette, die aus natürlichen
und synthetischen Quellen erhalten werden, eingesetzt werden. Bevorzugt
sind flüssige
pflanzliche und/oder tierische Fette, die aus natürlichen
Quellen stammen. Es ist ferner bevorzugter, dass diese Öle eine
wesentliche Menge an C14-C22-Glyceriden und bevorzugter eine wesentliche
Menge an Glyceriden mit C16-C20-Triglyceriden umfassen. Die C-Zahlen
beziehen sich auf die Anzahl der Kohlenstoffatome pro Fettsäuregruppe.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die flüssige
Fettverbindung eine wesentliche Menge an gesättigten Acylglyceriden, insbesondere
gesättigten
Triglyceriden, da festgestellt wurde, dass die Verwendung derselben
für die
Härte des
Produktes vorteilhaft ist. Es wurde beobachtet, dass eine weiter
erhöhte
Menge der strukturierenden Sterole für Zusammensetzungen erwünscht ist,
die im Vergleich zu den Konzentrationen, die für denselben Strukturierungsgrad
erforderlich sind, hohe Konzentrationen an ungesättigten Acylglyceriden umfassen.
Je weniger ungesättigte
Glyceride verwendet werden, desto härter ist das Produkt mit derselben
Menge an Sterolen. Für
Lebensmittelprodukte kann es aus gesundheitlichen Gründen allerdings
erwünscht
sein, weniger gesättigte
Glyceride und eine höhere
Menge an Sterolen zu verwenden.
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Die
pflanzlichen Triglyceride, die oft in Konsumgütern verwendet werden, umfassen
solche, die aus Samen, Bohnen, Früchten und Nüssen oder Teilen dieser Pflanzenmaterialien,
wie z. B. ihren Keimen, erhalten werden und werden oft durch mechanisches
Pellen und/oder durch Lösungsmittelextraktion
erhalten. Beispiele für
flüssige
Triglyceride, die zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung besonders
geeignet sind, sind Sonnenblumenöl,
Rapssamenöl,
Flachs- oder Leinsamenöl, Sojabohnenöl, Maiskeimöl oder Maisöl, Weizenkeimöl, Reiskleieöl, Palmöl, Olivenöl, Erdnussöl und dergleichen.
In der vorliegenden Erfindung können auch Öle tierischen
Ursprungs eingesetzt werden und umfassen die, die aus der Verarbeitung
von Fisch erhalten werden können,
z. B. Fischöl.
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Andere
flüssige
Fett, die in der vorliegenden Erfindung angewendet werden können, umfassen
Saccharosepolyolpolyester oder bestehen aus diesen.
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Innerhalb
des Rahmens der vorliegenden Erfindung liegt eine Zusammensetzung
gemäß dem Hauptanspruch,
in dem das verwendete Fett ein Fett ist, das bei Raumtemperatur
nicht flüssig
ist. Der Ausdruck flüssiges
Fett bezieht sich auf Fett, das bei der angewendeten Temperatur
flüssig
ist. Der Ausdruck flüssiges
Fett bezieht sich auf Fett, das bei der angewendeten Temperatur
flüssig
ist. Beispielsweise können
Fette bei Temperaturen über
Raumtemperatur verwendet werden, wobei es noch erwünscht ist,
dass das Fett bei seiner Anwendungstemperatur nicht flüssig ist,
aber eine gewisse Struktur hat. Wie es bekannt ist, schmelzen die
meisten Fette beim Erwärmen;
auch oberhalb ihrer Schmelztemperatur können sie mit Hilfe der Sterole, wie
sie derzeit in der vorliegenden Erfindung in Betracht gezogen werden,
strukturiert werden. Es wird noch erwünscht sein, eine Menge bei
der Sättigungskonzentration
oder darüber
bei der ins Auge gefassten Anwendungstemperatur einzusetzen. Vorzugsweise
beträgt
die Anwendungstemperatur für
die Organogel enthaltende Zusammensetzung weniger als 80°C, da festgestellt
wurde, dass das Organogel bei Temperaturen über dieser weniger stabil wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein flüssiges
Fett oder Öl
pflanzlichen oder tierischen Ursprungs verwendet, wie es oben genannt
wurde, dem zusätzlich
zu den Sterolen mindestens 1 Gew.-% Monoglyceride, bezogen auf die
Menge an verwendeter flüssiger
Fettverbindung, zugesetzt wird. Es wurde festgestellt, dass durch
den Zusatz von 1% oder mehr, z. B. 2 bis 10%, Monoglycerid eine
zusätzliche Erhöhung der
Härte erzielt
wird oder dass durch den Zusatz eines Monoglycerids eine Verringerung
der Menge an Sterolen, die zur Erzielung von Härte oder Viskosität bei der
flüssigen
Fettverbindung benötigt
wird, auftritt.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann durch das einfache Auflösen
des Sterols (der Sterole) im flüssigen
Fett hergestellt werden. Beispielsweise wird eine Zusammensetzung
mit einer im Vergleich zu der Flüssigkeit
selbst signifikanten Härte
erhalten, indem ein Phenolsäureester
eines Sterols und ein Sterol durch Mischen der Ingredienzien und
Rühren
bei erhöhten
Temperaturen gelöst
werden.
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Für viele
Fette und Öle
wird eine Temperatur von mehr als z. B. 40 bis 50°C, oft mehr
als 75°C
oder 85°C,
ausreichend sein, in einigen Fällen
werden 90°C
erwünscht
sein, um eine schnelle Auflösung
zu erreichen. Sobald eine klare transparente Lösung erhalten wird, kann die
flüssige
Lösung
abkühlen
gelassen werden, beispielsweise auf Raumtemperatur.
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Die
Bildung des strukturierten Systems läuft oft eher langsam ab und
in Einzelfällen
kann es mehr als einen Tag und bis zu mehreren Tagen in Anspruch
nehmen, bevor der endgültige
Strukturierungsgrad erreicht ist. Es wurde festgestellt, dass durch
Anwendung eines raschen Abkühlens
eine schnellere und sogar sofortige Strukturierung der Lösung erzielt
wird. Ein sehr geeignetes Mittel hierfür ist eine Dünnschicht-Kühlvorrichtung, zum
Beispiel ein Votator (A-Einheit).
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Unter
Ernährungsgesichtspunkten
ist es erwünscht,
dass in Lebensmittelprodukten wenig gesättigtes Fett (gesättigte Fettsäuregruppen
enthaltende Triglyceride) vorhanden sind. Daher ist es derzeit oft
erwünscht, unbehandelte Öle und Fette
mit einer hohen Menge an ungesättigten
Fettsäuregruppen
zu verwenden. Solche Öle
sind allerdings sehr oft bei Raumtemperatur gießfähig und daher zur Verwendung
in Produkten, die eine gewisse Festigkeit haben sollten, z. B. Aufstriche,
Dressings, Mayonnaise und auch ausdrückbare Margarinen, die als
pflanzliche Überzüge, Cremes,
Füllungen
und Überzüge verwendet
werden, wenig geeignet. Bis heute wurden diese Öle behandelt, wobei sie durch
die Behandlung eine gewisse Festigkeit oder Härte erhielten. Allerdings hat
eine solche Behandlung den ernsten Nachteil der Sättigung
der ungesättigten
Fettsäuregruppen. Unter
Ernährungsgesichtspunkten
ist es wünschenswert,
so viele unbehandelte Öle
und Fette in einem Lebensmittelprodukt zu verwenden, wie es die
Härte zulässt. Erfindungsgemäß kann nun
einem flüssigen Öl Festigkeit
durch Zusatz mindestens eines Sterols und mindestens eines Sterolesters
in einer Menge von jeweils mindestens 1 Gew.-%, bezogen auf das
flüssige
Fett, dem die Festigkeit verliehen werden soll, verliehen werden.
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Das
Organogel wird vorzugsweise in Konsumgütern, z. B. kosmetischen Produkten
und Lebensmittelprodukten, eingesetzt. Auch diese Produkte, die
eine solche Zusammensetzung umfassen, sind Teil der Erfindung. Somit
ermöglicht
es die vorliegende Erfindung, Lebensmittelprodukte auf Fettbasis
herzustellen, in denen eine Dispersion eines Organogels verwendet
wird. Obgleich es sehr gut möglich
ist, Lebensmittel herzustellen, in denen das gesamte Fett in Form
eines erfindungsgemäßen Organogels
vorliegt, umfasst das Lebensmittelprodukt in einer Ausführungsform
Fett in Form eines Organogels, wie es in dieser Anmeldung definiert
ist, und ein anderes (festes) Fett.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
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In
diesen Beispielen sind Prozentangaben Gewichtsprozente, wenn nichts
anderes angegeben ist.
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Der
Strukturierungsgrad der Proben wurde mit Hilfe eines Stevens-Penetrometers
unter den folgenden Bedingungen bestimmt:
- – Sondendurchmesser:
6,4 mm;
- – Penetrationstiefe:
20 mm;
- – Penetrationsgeschwindigkeit:
20 mm/s;
- – Temperaturen:
Umgebungstemperatur (ca. 20°C).
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Beispiel I
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Zur
Bestimmung der Löslichkeit
des Reiskleie-spezifischen Phytosterols "Oryzanol", das Ferulasäureester für verschiedene Phytosterole
umfasst, in raffinierten Sonnenblumenöl, wurden 1 bis 10% reines
Oryzanol (erhalten von Tsuno Rice Fine Chemicals Co. Ltd., Japan, > 98% Ferulasäureester)
und β-Sitosterol (von Kaukas
Oy, Chemical Mill, Finnland, umfassend 92% B-Sitosterol, 7% Campesterol
und etwa 1% Artenole, durchschnittliches Molekulargewicht war 413)
dem Öl
bei erhöhten
Temperaturen zwischen 50 und 100°C
unter Rühren,
zugemischt, bis eine klare und transparente Lösung erhalten wurde.
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Die
Löslichkeit
von Oryzanol in Sonnenblumenöl,
definiert als die (G/G)-Konzentration,
die eine klare Lösung
nach verlängerter
Lagerungszeit bei bestimmter Temperatur ergibt, wurde so entwickelt,
dass sie etwa linear von ca. 2% bei 20°C bis ca. 10% bei 90°C zunahm.
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Als
eine gesättigte
Lösung
abkühlen
gelassen wurde und für
längere
Zeit gehalten wurde, um mit einer oft auftretenden verzögerten Kristallisation – Supersättigung – zurecht
zu kommen, zeigte die Lösung
die Bildung von einzelnen Oryzanolkristallen am Boden des Gefäßes. Unter
diesen Bedingungen wurde überhaupt keine
Strukturierung der Ölphase
beobachtet (= Experiment Nr. I.1).
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Ähnliche
Löslichkeitsbestimmungen
wurden mit einem reinen Sitosterolprodukt auf Holzbasis durchgeführt, das
aus ca. 92% natürlichem
Sitosterol und etwa 8% Capesterol bestand. Die Löslichkeit dieses Sitosterols
in raffiniertem Sonnenblumenöl
wurde mit ca. 1% bei 20°C
festgestellt und nahm linear bis 4% bei 90°C zu, wobei geringe Mengen davon
in dem reinen Öl
nicht berücksichtigt
worden.
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Als
die Temperatur unter die Sättigungstemperatur
der Sitosterollösung
sinken gelassen wurde, trat nach einiger Zeit eine deutliche Präzipitation
von Sitosterolkristallen auf. Auch in diesen Löslichkeitstests wurde überhaupt
kein Strukturierungsphänomen
bemerkt (= Experiment Nr. I.2).
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Um
die Löslichkeit
für verschiedene
Phytosterole zu untersuchen, wurden auch Löslichkeitsexperimente mit den
beiden Sterolen, gelöst
im Öl,
durchgeführt.
Diese Lösungen
der kombinierten Phytosterole blieben so lange flüssig, wie
die Temperatur über
50°C gehalten
wurde.
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Sehr überraschend
wurde festgestellt, dass, beginnend bei einem Level von etwa 2%
Oryzanol und 2% Sitosterol, gelöst
in Sonnenblumenöl,
die Lösung
der Phytosterole gelartig und sogar nach einigen Tagen fest wurde,
wenn die Lösungen
auf Umgebungstemperaturen abgekühlt
wurden und kein Rühren
mehr angewendet wurde (= Experiment Nr. I.3).
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Beispiel II
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Die
unerwartete Strukturierungsfähigkeit
der kombinierten Auflösung
von Oryzanol und Sitosterol in flüssigem Sonnenblumenöl wurde
weiter geklärt,
indem eine Reihe von Auflösungsexperimenten
durchgeführt wurde,
wobei das Massenverhältnis
Oryzanol : Sitosterol eine Variable war.
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Die
konstanten Bedingungen in dieser Reihe von Experimenten folgen aus
der Beschreibung der Behandlung:
- – Gebe 94,0
g raffiniertes (und gewintertes) Sonnenblumenöl in ein Becherglas unter Rühren;
- – mische
die erforderlichen Mengen an Oryzanol und Sitosterol mit einem konstanten
Gesamtkonzentrationslevel von 6,0% zu dem Öl;
- - erhöhe
die Temperatur des Gemisches unter Rühren auf 90°C;
- – rühre für 30 Minuten
nach Erreichen einer klaren Lösung
weiter;
- – lasse
die Lösung
auf Umgebungstemperatur abkühlen;
- – halte
die Lösung
bei Umgebungstemperatur für
6 Tage in Ruhe.
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Die
Resultate für
die Stevens-Härte
in 9 Kraft, gemessen in Lösungen,
die unterschiedliche Mengen an Oryzanol und Sitosterol enthalten,
sind in Tabelle II aufgelistet. Experiment II.1 und II.9 sind Vergleichsbeispiele.
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Die
Reihe der Experimente zeigt das Strukturierungsphänomen deutlich,
wenn die zwei betrachteten Phytosterole zusammen im Sonnenblumenöl gelöst sind.
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Beispiel III
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Die
Gesamtphytosterolkonzentration wird durch das folgende Beispiel
erläutert:
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Verhältnis und
Gesamtgewichtsmenge sind in der Tabelle unten angegeben.
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Die
anderen konstanten Bedingungen während
dieser Tests waren wie in Beispiel II beschrieben, außer dass
eine variable Menge an Sonnenblumenöl involviert war (in der Tabelle
angegeben), und der Haltezeit, die in diesem Experiment 3 Tage war.
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Die
Resultate dieser Bedingungen sind in der folgenden Tabelle angegeben:
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Aus
dieser Tabelle folgt, dass die Härte
des strukturierten Sonnenblumenöls
wesentlich zunimmt, wenn die Gesamtmenge der Phytoserole zunimmt.
Es stellte sich heraus, dass Beispiel III.1 zur Zeit der Messung
keine Härte
hatte. In einem zusätzlichen
Experiment wurde allerdings die Stevens-Härte mit etwa 20 nach 26 Tagen
festgestellt.
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Beispiel IV
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In
dieser Reihe von Experimenten waren die veränderten Bedingungen:
- – Haltezeit
nach Kühlung:
1–4–7 Tage;
- – Haltetemperatur:
5–15–25°C.
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Die
Gesamtsterolkonzentration wurde nun bei 5% gehalten und das Molverhältnis Oryzanol
: Sitosterol war 1 : 1. Die Messung der Stevens-Härte wurde
bei Umgebungstemperatur durchgeführt.
Das Auflösen
wurde in einem doppelwandigen Glasreaktor mit Rührer und Schaufeln durchgeführt. Die
Resultate sind in der folgenden Tabelle angegeben:
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Effekt
der Zeit, der Temperatur und des Sterolverhältnisses auf die Härte
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Aus
diesen Resultaten wird klar, dass die Strukturierung mehrere Tage
erfordert und dass sie bei niedrigerer Temperatur schneller fortschreitet.
Bei einem weiter verlängerten
Stehen lassen der Zusammensetzung zeigte sich, dass die Härte weiter
zunahm. Eine rasche Strukturierung erfolgte bei Verwendung eines
Votators (A-Einheit) zum Abkühlen
der Zusammensetzungen.
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Beispiel V
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Es
wurden verschiedene unterschiedliche Typen an flüssigen Triglyceridölen mit
einem unterschiedlichen Unsättigungsgrad
in diesem Experiment eingesetzt. Die verwendeten Öle wurden
erhalten aus: Palmolein, Oliven-, Reiskleie-, Rapssamen-, Sonnenblumen-
und Flachs- oder Leinsamenöl.
Das Palmolein stammt aus einer Trockenfraktionierung bei 15°C.
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Diese
Experimente wurden bei den folgenden Bedingungen durchgeführt:
- – Gesamtsterolkonzentration:
6%;
- – Gewichtsverhältnis Oryzanol
: Sitosterol: 1 : 1;
- – Auflösungstemperatur:
90°C;
- – Haltezeit:
6 Tage;
- – Haltetemperatur:
20°C.
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Die
erhaltenen Resultate für
die Stevens-Härte
sind nachfolgend aufgelistet:
-
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Beispiel VI
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Der
Einfluss einer Verwendung des Tiercholesterins anstelle von Sitosterol
auf das Strukturierungsverhalten wurde untersucht, indem eine Strukturierung
mit 46 g Sonnenblumenöl
+ 3 g Oryzanol + 1 g Cholesterin durchgeführt wurde.
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Bald
nach Auflösen
der Tier- und der Gemüsesterole
in Sonnenblumenöl
bei 90°C
wurde das Strukturierungsverhalten sichtbar. Siehe die nächste Tabelle:
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Während der
ersten paar Tage sah das Cholesterin-strukturierte Öl sehr transparent
aus, nach einer Zeit wurde die Probe aber "trüber", wie bei allen vorherigen
Tests.
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Beispiel VII
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Das
raffinierte Sonnenblumenöl,
das für
die bisher beschriebenen Versuche verwendet wurde, kann noch geringe
Mengen polares Material wie Di- und Monoglyceride und freie Fettsäuren enthalten.
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Zur
Untersuchung der Sterolstrukturierung in gereinigtem Triacylglycerin
wurde raffiniertes und gewintertes Sonnenblumenöl zusätzlich bei Umgebungstemperatur
unter den folgenden Bedingungen mit einer SiO2-Säule behandelt:
1
Teil Öl
wurde in zwei Teilen Hexan aufgelöst;
Säulenbehandlung mit Silikagel
(Nr. 60 von Merck).
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Im
gereinigten Öl
wurden 3% Oryzanol und 3% Sitosterol bei 90°C gelöst. Nach 6 Tagen Halten bei Umgebungstemperatur
wurde mit dem gereinigten Triglycerid eine sehr harte Struktur erhalten,
was sich in einer Stevens-Härte
von 1049 g wiederspiegelte.
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Beispiel VIII
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Der
Einfluss des Vorliegens variierender Mengen an Monoglyceriden in
raffiniertem Sonnenblumenöl wurde
durch die Strukturierungsexperimente Nrn. VIII.1-4 ohne und mit
Zumischen von 3, 6 oder 9% reinem Monoacylglycerin (mag) (Hymono)
untersucht. Die Härteresultate
sind in der folgenden Tabelle aufgelistet:
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Aus
dieser Tabelle folgt, dass der Zusatz von reinen Monoglyceriden
einen positiven Effekt auf die Härte
der Sterolstrukturierung hat.
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Beispiel IX
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Es
wurde eine Reihe von Strukturierungstests mit einer Anzahl verschiedener
organischer Nicht-Triglyceridflüssigkeiten
mit 6% Gesamtsterolkonzentration und mit einem Molverhältnis von
1 : 1 für
Oryzanol : Sitosterol durchgeführt.
Die Resultate sind in der folgenden Tabelle angegeben:
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Phytosterol-Strukturierung
in Nicht-TAG-Flüssigkeiten
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Die
Resultate zeigen eine ziemlich deutliche Strukturierungsfähigkeit
von Phytosterolen in Paraffinöl, Propylenglykol,
Hexan und zu gewissem Ausmaß Ölsäure.
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Beispiel X
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Ein
Vermischen von mit Sterolen strukturierten Sonnenblumenöl mit Umgebungstemperatur
mit entmineralisiertem Wasser bei steigendem Öl : Wasser-Verhältnis
in Schritten von 10% resultierte in weiß gefärbten, stabilen, weichen Emulsionen
mit einem Verhältnis
von 50 : 50 oder höher.
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Bei
niedrigeren Verhältnissen
blieb die Ölphase
als getrennte Phase im Wasser.
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Bei
Vermischen von Oryzanol und Sitosterol enthaltendem Sonnenblumenöl – Gesamtsterolkonzentration
von etwa 6% und bei einem Molverhältnis von 1 : 1 – mit 20%
Wasser wurde ein ziemlich harter margarineartiger Aufstrich erhalten,
indem ein schnelles Abkühlen
in einem Votator (A-Einheit) bei einem Temperaturprofil von 60 bis
90°C auf
0 bis 5°C
durchgeführt
wurde.
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Nach
wenigen Tagen im Kühlschrank
wurde der erhaltene Aufstrich weich und konnte sehr gut als herausdrückbare Margarine
verwendet werden.
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Beispiel XI
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In
diesem Experiment wurden Aufstriche hergestellt, die das Organogel
und Wasser umfassen. Das Organogel wurde aus Ultrasitosterol (ein
Sterol, erhalten aus Holzpulpe) hergestellt, das Oryzanol wurde
von Kaukas Oy erhalten.
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Es
wurden zwei Serien hergestellt, beide wurden hergestellt, indem
zwei getrennte Phasen, d. h. eine wässrige Phase und eine Fettphase,
vorbereitet wurden und diese Phasen nach einer Vorbehandlung in
einer C-Einheit kombiniert wurden. Die Vorbehandlung der Fettphase
umfasste das Erhitzen der Fettphaseningredienzien auf 90°C, Abkühlen auf
60°C, Führen der
Zusammensetzung durch eine A-Einheit, so dass sie rasch auf 15°C abkühlte.
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Die
wässrige
Phase wurde hergestellt, indem die kombinierten Ingredienzien auf
60°C erhitzt
wurden, durch eine A-Einheit geführt
wurden, so dass sie rasch auf 15°C
abgekühlt
wurden.
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In
Beispiel XI.A enthielt die wässrige
Phase Salz, Sirup oder keine Additive; die Konzentration an Sterol
: Sterolestern (1 : 1 M/M) war 5 Gew.-%, bezogen auf die Fettphase.
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Beispiel
XI.A umfasst sechs Experimente einschließlich eines Referenzbeispiels.
Die Resultate werden in der folgenden Tabelle angegeben:
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In
Beispiel XI.B enthielt die wässrige
Phase etwa 12% des Gesamtfettgehalts und so war die wässrige Phase
eine Vormischung als solche. Alle Sterole wurden der Fettphase zugesetzt.
Entsprechend war die Sterolkonzentration in der Fettphase 5,65%,
wohingegen die Sterolkonzentration auf der Basis der Gesamtfettmenge
in der Zusammensetzung 5% war. Der Fettphase wurden 0,5% Dimodan
BP und eine geringere Menge an Caroten zugesetzt.
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