DE3812977A1 - Bremsanlage fuer zweiraeder - Google Patents

Bremsanlage fuer zweiraeder

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DE3812977A1
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Marco Nuti
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Piaggio Veicoli Europei SpA
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Piaggio and C SpA
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    • B62LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
    • B62LBRAKES SPECIALLY ADAPTED FOR CYCLES
    • B62L3/00Brake-actuating mechanisms; Arrangements thereof
    • B62L3/08Mechanisms specially adapted for braking more than one wheel
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T11/00Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator without power assistance or drive or where such assistance or drive is irrelevant
    • B60T11/04Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator without power assistance or drive or where such assistance or drive is irrelevant transmitting mechanically
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  • Braking Arrangements (AREA)
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Description

Die Erfindung betrifft eine Bremsanlage für Zweiräder.
Bekanntlich weisen die Fahrzeuge mit vier Rädern seit jeher das Merkmal auf, daß sämtliche Bremsaggregate des Fahrzeuges durch Betätigen eines bestimmten Bremsorgans gleichzeitig betätigt werden. Bei Zweirädern wurde die­ ses Merkmal in einigen Anwendungsfällen im wesentlichen mit dem Zweck eingeführt, mit einem Betriebsbremsorgan, das eben sowohl auf das vordere als auch auf das hintere Bremsaggregat des Fahrzeuges wirkt, und mit einem Notbrems­ organ, das im Notfall nur auf ein Bremsaggregat wirkt, eine bessere Bremswirkung zu erzielen.
Die gleichzeitige Betätigung beider Bremsaggregate eines Zweirades kann gegenüber der Betätigung von nur einem Bremsaggregat zu durchschnittlich um 50% kürzeren Bremswegen unter fast allen Reifen/Straße-Haftreibungsbe­ dingungen führen.
Durch die gleichzeitige Betätigung wird nämlich unter sämtlichen Reibungsbedingungen der größtmöglichen Bremswir­ kung erzielt. Vor allem bei niedrigen Reibwerten ist die gleichzeitige Betätigung vorteilhaft, und zwar insbeson­ dere gegenüber der Betätigung nur des hinteren Bremsaggrega­ tes, wie es die meisten Zweiradfahrer tun.
Man muß jedoch die Tatsache berücksichtigen, daß die gleichzeitige Anwendung beider Bremsaggregate bei Zweirädern leichter zu gefährlichen Lagen führen kann, weil die Möglichkeit besteht, daß das Rad, auf das sowohl das Betätigungsorgan der Betriebsbremse, als auch dasjenige der Notbremse wirken, wenn sie zusammen benutzt werden, blockiert wird und daher durchdreht.
Ein solches Durchdrehen kann sich in der Tat auch bei Fahrzeugen mit vier Rädern einstellen, aber mit weit weniger Gefahr.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den oben geschil­ derten, schweren Nachteil zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bremsanlage für Zweiräder gelöst, die mit einem Bremsaggregat für das Vorderrad, einem Bremsaggregat für das Hinterrad, einem Betriebsbremsorgan, das mit beiden Bremsaggregaten verbunden ist, einem Notbremsorgan, das mit einem der beiden Bremsaggregate verbunden ist, und Mitteln zur Übertragung der Betätigungskraft von diesen Bremsorganen auf Reibungsorgane der Bremsaggregate versehen ist, wobei Mittel zum Ausgleich der Betätigungskraft des Betriebsbremsorgans und der Betätigungskraft des Notbremsor­ gans, die auf das eine der beiden Bremsaggregate ausgeübt werden, vorgesehen sind, die die größte der beiden Betätigungskraft dazu befähigen, die Bremskraft auszuüben.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand nicht beschränkender, in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbei­ spiele näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer ersten erfindungsge­ mäßen Bremsanlage für Zweiräder,
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer zweiten erfindungsge­ mäßen Bremsanlage für Zweiräder,
Fig. 3 eine Variante der schematischen Ansicht von Fig. 2,
Fig. 4 eine weitere Variante der schematischen Ansicht von Fig. 2 und
Fig. 5 ein sich auf die Anlage nach Fig. 2 beziehendes Dia­ gramm.
Die in Fig. 1 dargestellte Bremsanlage für Zweiräder umfaßt ein Trommelbremsaggregat 1 für das Vorderrad, ein Trommel­ bremsaggregat 2 für das Hinterrad, ein Betriebsbremsorgan, das aus einem auf beide Bremsaggregate 1 und 2 wirkenden Fußhebel 3 besteht, ein Notbremsorgan, das aus einem auf das vordere Bremsaggregat 1 wirkenden Handhebel 4 besteht, und Übertragungsmittel der auf diese Organe ausgeübten Kräfte, die aus zugfesten Drähten und den entsprechenden Hüllen bestehen und insgesamt mit 5 bezeichnet sind. Die Bremsanlage umfaßt außerdem ein mechanisches Betätigungsmittel des Bremsaggregates 2 des Hinterrades das aus einem Nocken 6 besteht, der zwei Backen 2 A mit Reibbelägen gegen eine zum Teil dargestellte Trommel 2 B des Bremsaggregates 2 drückt, ein mechanisches Betäti­ gungsmittel für das Bremsaggregat 1 des Vorderrades, das aus einem Nocken 7 besteht, der zwei Backen 1 A mit Reibbelägen gegen eine zum Teil dargestellte Trommel 1 B des Bremsaggregates 1 drückt, einen ersten Hebel 8, der mit den Übertragungsmitteln der auf den Fußhebel 3 ausgeübten Kraft verbunden ist, und einen zweiten Hebel 9, der mit den Übertragungsmitteln der auf den Handhebel 4 ausgeübten Kraft verbunden ist, wobei die Hebel 8 und 9 auf den Nocken 7 über einen weiteren am Nocken 7 befestigten Hebel 13 wirken. Zwischen den Übertra­ gungsmitteln 5 und den Hebeln 8 und 9 ist außerdem ein Ausgleichelement 10 vorgesehen.
In der in Fig. 1 dargestellten Ruhestellung ist der Hebel 8 mit einem Anschlag 11 in Berührung, der an einem festen Teil der Bremsanlage befestigt ist. Wird ausgehend von dieser Lage der Handhebel 4 betätigt, so ist das Endergebnis eine Drehung des Nockens 7, und zwar aufgrund der durch einen Draht 5 A auf den Hebel 9 ausgeübten Wirkung, der daher den Hebel 13 und den Nocken 7 in Drehbewegung setzt, so daß das Bremsaggregat 1 wirksam wird. Dieser Zug kann sich entfalten, wenn die aus dem Anschlag 11, dem Hebel 8, dem Ausgleichelement 10, der Hülle des Drahtes 5 A und dem Halter des Handhebels 4 bestehende kinematische Kette vollständig geschlossen ist. Schließlich wird hierbei eine einfache Arbeitsweise des vorderen Bremsaggregates erzielt, wie sie bei den mit einer herkömmlichen Bremsanlage versehenen Fahrzeugen üblich ist.
Wird dagegen der Handhebel 4 in einer Lage betätigt, die nicht der Ruhestellung entspricht, d. h. in einer Lage, bei der bereits das Betriebsbremsorgan, und zwar der Fußhebel 3, betätigt worden ist, so hat die auf das Notbremsorgan, d. h. auf den Hebel 4, ausgeübte Kraft keine zusätzliche nutzbare Wirkung, und zwar wenigstens solange an der Seite A des Ausgleichelementes 10 keine Kraft angreift, die genau so groß wie die bereits an der Seite B des Ausgleichelements angreifende, durch den Fußhebel 3 ausgeübte Kraft ist. Im Augenblick, in dem die an der Seite A angreifende Kraft größer als die an der Seite B angreifende Kraft wird, wird das Ausgleichelement 10 wieder nach der Ruhestellung hin geschoben und der Hebel 9 ist der einzige, der auf den Nocken 7 wirkt. Ähnliches passiert im Fall, in dem der Fußhebel 3 betätigt wird, wenn der Handhebel 4 schon wirksam geworden ist. Schließlich ist das durch das Bremsaggregat 1 entwickelte Bremsmoment nur mit der größsten der an den Seiten A und B des Ausgleichelements 10 angreifenden Kräfte verhältnisgleich, während das durch das Bremsaggregat 2 entwickelte Bremsmoment nur mit der auf den Fußhebel 3 ausgeübten Kraft verhältnis­ gleich ist, und zwar sowohl wenn diese Kraft kleiner als auch wenn sie größer als die auf den Handhebel 4 ausgeübte Kraft ist. Die auf das Bremsaggregat 1 durch den Fußhebel 3 und den Handhebel 4 ausgeübten Kräfte sum­ mieren sich dahe bei gleichzeitiger Anwendung derselben nicht und es wird dadurch ein Blockieren und daher ein Durchdrehen des Vorderrades vermieden.
Der Fußhebel 3 wird auf die Bremsaggregate 1 und 2 folgendermaßen: der Hebel 3 verformt die Hülle 5 B indem er sie an einem Ende so drückt, daß ein Draht 5 C im Inneren der Hülle 5 B gespannt wird und an den Enden auf den den Nocken 7 betätigenden Hebel 8 sowie auf einen den Nocken 6 betätigenden Hebel 12 eine Zugkraft ausübt.
Die in Fig. 2 dargestellte Bremsanlage umfaßt wiederum ein Bremsaggregat 1.1 für das Vorderrad, ein Bremsaggregat 2.1 für das Hinterrad, einen Fußhebel 3.1 zur Betriebsbrem­ sung und einen Handhebel 4.1 zur Notbremsung. Die Anlage umfaßt außerdem ein Hydraulikaggregat 30, das durch den Fußhebel 3.1 betätigt wird, einen Ölbehälter 14, Hydraulikkreise 31 zur Übertragung der auf den Fußhebel 3.1 ausgeübten Kraft, Hydraulikmittel 32 zur Betätigung des Bremsaggregates für das Hinterrad, Hydraulikmittel 32 zur Betätigung des Bremsaggregates für das Vorderrad und mechanische Mittel 34 zur Betätigung des Bremsaggregates für das Vorderrad, die über einen Hebel 16 mit Mitteln 5.1 zur Überführung der auf den Handhebel 4.1 ausgeübten Kraft verbunden sind. Außerdem ist ein Regler 17 für den im Hydraulikkreis herrschende Druck vorgesehen, der mit den Betätigungmitteln 32 verbunden ist.
Die hydraulischen Betätigungsmittel 32 und 33 weisen je einen Zylinder auf, in dem zwei entgegengesetzte Kolben verschiebbar sind. Der Zylinder und die beiden Kolben der Mittel 32 sind jeweils mit 32 A bzw. 32 B bezeich­ net, während diejenigen der Mittel 33 jeweils mit 33 A bzw. 33 B bezeichnet sind. Jeder Zylinder ist über den Hydraulikkreis 31 mit dem Hydraulikaggregat 30 verbunden. Durch die Wirkung des Fußhebels 3.1 auf das Hydraulikaggre­ gat 30 entfernen sich die beiden Kolbenpaare voneinander. Dabei drücken die Kolbenpaare je zwei Backen mit Reibbelägen gegen die Trommel eines entsprechenden Bremsaggregates. Die beiden Backen und die zum Teil dargestellte Trommel des vorderen Bremsaggregates 1.1 sind jeweilsmit 1.1 A und 1.1 B bezeichnet, während diejenigen des hinteren Bremsaggre­ gates 2.1 mit 2.1 A und 2.1 B bezeichnet sind.
Die mechanischen Betätigungsmittel 34 umfassen einen Nocken 15, der durch den Hebel 16 betätigt wird, der über einen zugfesten Draht 5.1 A der Übertragungsmittel 5.1 mit dem Handhebel 4.1 verbunden ist.
Der Nocken 15 wirkt ebenfalls auf die Backen 1.1 A und drückt sie gegen die Trommel 1.1 B. Diese Wirkung wird auf die Enden der Backen 1.1 A ausgeübt, die gegenüber den Enden liegen, auf die die Kolben 33 wirken.
Im Bremsaggregat 1.1 sind zwei Federn 20 und 22 vorgesehen, die auf die Backen 1.1 A im Bereich des Nockens 15 bzw. der Kolben 33 B wirken, um die Backen in Ruhestellung zurückzuführen.
Im Bremsaggregat 2.1 wirkt nur eine Feder 21 im Bereich der Kolben 32 B, um die Backen 2.1 A in Ruhestellung zurückzu­ führen.
Ähnlich wie bei der in Fig. 1 dargestellten Anlage, wird bei der Betätigung des Handhebels 4.1 nur das Bremsag­ gregat 1.1 des Vorderrades betätigt, was wegen der direkten Verbindung zwischen dem Nocken 15 und dem Handhebel 4.1 hier noch deutlicher als bei der schematischen Ansicht von Fig. 1 ersichtlich ist. In diesem Fall erfolgt die Betätigung an der Seite, die der Seite diametral entgegenge­ setzt ist, auf die die mit dem Fußhebel 3.1 verbundenen Betätigungsmittel wirken, aber das Endergebnis bleibt offensichtlich unverändert.
Ähnlich wie es für die gleichbleibende Betätigung der beiden Bremsaggregate in der schematischen Ansicht von Fig. 1 dargestellt ist, hat auch bei dieser Anlage die an­ schließende Ausübung einer Kraft auf den Handhebel 4.1 gegenüber einer bereits auf den Fußhebel 3.1 ausgeübten Kraft keine zusätzliche nutzbare Wirkung, und zwar wenigstens solange die beiden Kolben 33 B der Betätigungsmittel 33 nicht ganz in das Innere des entsprechenden Zylinders 33 a eingeschoben sind und so zwei Anhaltspunkte wieder entstehen, um die die Backen 1.1 A des Bremsaggregates 1.1 weiter drehen und so das Bremsmoment am Vorderrad erhöhen können; jedenfalls bleibt jedoch der im Hydraulik­ kreis herrschende Druck unverändert und nur der Kraft zugeordnet, die auf dem Fußhebel 3.1 ausgeübt wird. Die Umstände sind ähnlich wie diejenigen, die für die Anlage nach Fig. 1 beschrieben worden sind. In diesem Fall sind es die Backen 1.1 A, die als Ausgleichelemente dienen. Der Druckregler 17 ist ein Ventil, das die Aufgabe erfüllt, den höchsten Wert des im Hydraulikkreisabschnitt zwischen dem Regler und dem Bremsaggregat 2.1 herrschenden Druckes zu begrenzen. Zie dieser Druckminderung ist die größstmögliche Annäherung an ein optimales Bremsmomenten­ verteilungsgesetz.
Insbesondere zeigt das Diagramm von Fig. 5 die Abbremsung (an den Ordinaten) in Abhängigkeit vom Reifen/Straßen-Haft­ reibungswert (an den Abszissen) unter den verschiedenen Bremsbedingungen. Die Kurve "c" bezieht sich auf die Betätigung nur des vorderen Bremsaggregates, die Kurve "d" auf die Betätigung nur des hinteren Bremsaggregates (bei den dargestellten Anlagen ist letztere Betätigung nicht möglich), die Gerade "e" bezieht sich auf die Betätigung beider Bremsaggregate. Die Kurve "r" zeigt das optimale Bremsmomentenverteilungsgesetz zwischen den beiden Rädern des Fahrzeuges, um die höchstmöglichen Abbremsungswerte des Fahrzeuges zu erhalten, die Ordinaten unterhalb der Kurve "r" sind mit den am Hinterrad aufzubrin­ genden Bremsmomenten verhältnisgleich, während die Ordinaten zwischen der Kurve "r" und der Geraden "e" mit den am Vorderrad aufzubringenden Bremsmomenten verhältnisgleich sind.
Aus Gründen der gewerblichen Verwertbarkeit besteht die Linie "1" in Wirklichkeit aus einer gebrochenen Linie und drei Segmenten. Diese Art, die Kurve "r" zu annähern, stellt nämlich den besten Kompromiß zwischen Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit dar.
Die drei obengenannten Segmente sind jeweils darauf zurückzuführen, daß
  • - hinsichtlich des Segments, das vom Nullpunkt zu P 1 führt, die Feder 22 des Bremsaggregates 1.1 eine größere Feder­ kraft als die Feder 21 des Bremsaggregates 2.1 hat; dadurch ist bei niedrigen Belastungswerten des Fußhebels 3.1 das Bremsaggregat 2.1 das einzige, das betätigt wird, und zwar selbst wenn dies nicht das Optimum der Bremsmomentenverteilung darstellt, ermöglicht es die Linearisierung des anschließenden Abschnittes dieses Verteilungsgesetzes, was zweifelsohne für die gewerbliche Verwertbarkeit günstig ist,
  • - hinsichtlich des zwischen P 1 und P 2 liegenden Segments die entsprechende Neigung nur dem Ansprechgesetz der Federn 21 und 22 der beiden Bremsaggregate untergeordnet ist,
  • - hinsichtlich des letzten Segments, das bei P 2 anfängt, das­ selbe einfach durch den Eingriff des Reglers 17 entspricht, der das durch das Bremsaggregat 2.1 entwickelte Moment gleichbleibend hält, wenn die Belastung des Fußhebels 3.1 einen bestimmten Wert überschreitet, wobei der Lastwechsel nur das vom Bremsaggregat 1.1 entwickelte Moment beeinflußt.
Die oben geschilderten Annäherungskriterien der Verteilungs­ kurve der Bremsmomente sowie die dazu angewandten Mittel können jeweils abgeändert werden. Insbesondere könnten sie durch Anwendung von in der Funktion gleichwertigen Bestandteilen auch auf die Anlage nach Fig. 1 übertragen werden, um genau dasselbe Bremsmomentenverteilungsgesetz zu erhalten, das sich an das optimale Gesetz annähert.
Die Anlage nach Fig. 2 könnte außerdem in anderen Formen als die oben geschilderten ausgeführt werden. Fig. 3 zeigt zum Beispiel eine Ausführungsform des Bremsaggregates für das Vorderrad, bei dem zwar die Betätigungsmittel der beiden Backen 1.1 A getrennt und diametral entgegen­ gesetzt bleiben, jedoch rein mechanische Lösungen zur Anwendung kommen. Während nämlich der Nocken 15, der Hebel 16 und die Übertragungsmittel 5.1 zwischen dem Handhebel 4.1 und dem Nocken 15 unverändert bleiben, wirkt in diesem Fall an der entgegengesetzten Seite ein weiterer Nocken 23, der durch einen Hebel 24 betätigt wird, der über aus Draht und Hülle bestehende Übertragungs­ mittel 5.2 mit dem Fußhebel verbunden ist. Der Draht der Übertragungsmittel 5.2 ist dann, ähnlich wie in Fig. 1 gezeigt, mit dem Bremsaggregat des Hinterrades verbunden, und zwar mit den aufbau- und funktionsmäßigen Merkmalen, die für die vollmechanische Anlage bereits beschrieben wurden.
Fig. 4 zeigt ein ganz anderes Bremsaggregat für das Vorderrad der Bremsanlage nach Fig. 2, und zwar ein mit 40 bezeichnetes Scheibenbremsaggregat mit schwimmendem Bremssattel 51, das ähnlich wie bei dem Bremsaggregat 1.1 von Fig. 2 sowohl mechanisch als auch hydraulisch betätigt wird.
In diesem Fall sind die dem Nocken 15 und dem Hebel 16 (Fig. 2) entsprechenden Elemente jeweils das Element 41, das an der Seite F des Bremssattels 51 ein Gewinde aufweist, und der Hebel 42, der wiederum über nicht dargestellte Übertragungsmittel mit dem Handhebel 4.1 verbunden ist. Auch hier entspricht einer nur auf den Handhebel 4.1 ausgeübte Kraft eine normale Betätigung des Bremsaggregates des Vorderrades, wobei zwei Reibungsele­ mente 43 an die auf die Radachse x aufgezogene Scheibe 44 gleichzeitig herangeführt werden, was einfach dadurch gewährleistet wird, daß der Bremssattel schwimmend gelagert ist.
An der Seite G des Bremsaggregates 40 sind Betätigungsmittel 45 sichtbar, die den Mitteln 33 von Fig. 2 ähnlich sind. Über hydraulische Übertragungsmittel 46 sind sie mit dem Fußhebel 3.1 verbunden und bestehen im wesentlichen aus einem Kolben 47, der auf das eine der Reibungselemente 43 wirkt und durch den Druck gesteuert wird, der sich in der Kammer 48 zwischen dem Kolben 47 und dem äußeren Teil 49 des Bremssattels 51 aufbaut. Zwischen dem Kolben 47 und dem Teil 49 ist außerdem ein allgemein mit 50 bezeichnetes Element angeordnet, das die Aufgabe erfüllt, das Spiel automatisch auszugleichen, das wegen des Ver­ schleißes der Werkstoffe entsteht, aus denen die Reibungs­ elemente 43 bestehen. Es versteht sich, daß auch in diesem Fall dieselben Aufgaben wie bei den oben beschriebe­ nen Ausführungsformen gelöst werden: nachdem der Fußhebel 3.1 mit entsprechendem Eingriff der Betätigungsmittel 45 betätigt wurde, erzeugt eine eventuelle weitere auf den Handhebel 4.1 und daher auf das Element 41 ausgeübte Kraft kein zusätzliches Bremsmoment am Vorderrad, und zwar wenigstens solange die aufgrund der auf das Element 41 ausgeübten Kraft an der Seite F des Teils 49 entstehende Rückwirkung, die auf die Seite G des Teils 49 übertragen wird, die gegensinnige Kraft nicht ausgleicht, die durch den Druck der in der Kammer 48 vorhandenen Flüssigkeit entsteht, der sowohl den Kolben 47 als auch den Teil 49 des Bremsaggregates 40 beaufschlagt. Wenn die durch das Element 41 entwickelte Kraft die durch den Druck in der Kammer 48 erzeugte Kraft übersteigt, kehrt der Teil 49 in die Ruhestellung zurück, in der derselbe wieder einen stabilen Reaktionspunkt für das Element 41 bildet, das daher einen weiteren Druck auf die Reibungselemente 43 ausüben kann, wenn auf dasselbe eine entsprechende Kraft durch den Hebel 42 ausgeübt wird, der - wie gesagt - mit dem Handhebel 4.1 verbunden ist. Die Umstände sind im allgemeinen denjenigen ähnlich, die für die erste Anlage nach Fig. 2 beschrieben wurden.
In diesem Fall besteht das Ausgleichselement aus dem Körper des schwimmend gelagerten Bremssattels 51. Aus der obigen Beschreibung geht schließlich die Tatsache hervor, daß man mit jedem der geschilderten Ausführungsbei­ spiele eine Arbeitsweise erzielt, bei der bei gleichzeitigem Wirken auf das Betriebsbremsorgan und auf das Notbremsorgan eines Zweirades das hintere Bremsmoment zu der auf das Betriebsbremsorgan ausgeübten Kraft direkt proportional ist, während das vordere Bremsmoment dem Verlauf der auf das Notbremsorgan ausgeübten Kraft folgt, wenn diese größer als die auf das Betriebsbremsorgan ausgeübte Kraft ist, sonst dem Verlauf der auf das Betriebsbremsorgan ausgeübten Kraft folgt.

Claims (15)

1. Bremsanlage für Zweiräder, mit einem Bremsaggregat für das Vorderrad, einem Bremsaggregat für das Hinterrad, einem Betriebsbremsorgan, das mit beiden Bremsaggregaten verbunden ist, einem Notbremsorgan, das mit einem der beiden Bremsaggregaten verbunden ist, und Mitteln zur Übertragung der Betätigungskraft von diesen Bremsor­ ganen auf Reibungsorgane der Bremsaggregate, wobei Mittel zum Ausgleich der Betätigungskraft des Betriebs­ bremsorgans und der Betätigungskraft des Notbremsorgans, die auf das eine der beiden Aggregate ausgeübt werden, vorgesehen sind, die die größte der beiden Betätigungs­ kräfte dazu befähigen, die Bremskraft auszuüben.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsmittel wenigstens ein Ausgleichselement umfassen, auf das die Betätigungskräfte wirken, wenn eine dieser beiden Betätigungskräfte größer als die andere ist, wobei sich das Ausgleichelement in eine Lage bewegt, in der die kleinere Kraft neutralisiert wird und die größere Kraft ihre Bremswirkung auf das eine der beiden Bremsaggregate ausübt.
3. Bremsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsaggregat des Vorderrades und das Bremsaggregat des Hinterrades als Reibungselemente je zwei Backen mit Reibbelägen aufweisen, die durch einen Nocken gegen eine Trommel gedrückt werden, daß das Mittel zur Übertragung der Betätigungskraft des Betriebsbremsor­ gans einen in einer Hülle geführten Draht umfaßt, der mit dem Nocken des Bremsaggregates des Vorderrades und mit dem Nocken des Bremsaggregates des Hinterrades verbunden ist, und daß das Mittel zur Übertragung der Betätigungskraft des Notbremsorgans ebenfalls einen in einer Hülle geführten Draht umfaßt, der mit dem Nocken des einen der beiden Bremsaggregate verbunden ist, wobei die Verbindung zwischen dem Nocken des einen der beiden Bremsaggregate und den beiden Drähten über zwei jeweils mit dem einen und mit dem anderen der beiden Drähte verbundene Hebel erfolgt, die auf ein gemeinsames, am Nocken befestigtes Element wirken, und das Ausgleichelement aus einem an den Drähten so verschiebbaren mechanischen Element besteht, daß auf das eine Ende des Ausgleichelements ein erster der beiden obengenannten Hebel wirkt, der mit einem ersten der beiden Drähte verbunden ist, während auf das entgegengesetzte Ende des Ausgleich­ elementes ein Ende der Hülle des zweiten Drahtes wirkt, wenn die durch den zweiten Draht übertragene Betätigungskraft, größer als die durch den ersten übertragene Betätigungskraft ist, wobei das Ausgleichsele­ ment den ersten Hebel in eine Anschlagstellung schiebt, um die Betätigung des zweiten Hebels zu ermöglichen.
4. Bremsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das eine der beiden Bremsaggregate, mit dem sowohl das Notbremsorgan als auch das Betriebsbremsorgan verbunden ist, als Reibungselemente zwei Backen mit Reibbelägen umfaßt, die aufgrund der Wirkung von zwei Betätigungsvor­ richtungen gegen eine Trommel gedrückt werden, wobei die eine der beiden Betätigungsvorrichtungen je­ weils auf zwei Enden der einen und der anderen Backe wirkt und die andere Vorrichtung auf die anderen entgegengesetzten Enden der einen und der anderen Backe wirkt und jede Backe als Ausgleichelement dient.
5. Bremsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Betätigungsvorrichtung aus einem Paar Hydraulik­ zylinder besteht, die über einen Hydraulikkreis mit dem Betriebsbremsorgan verbunden sind, während die andere Betätigungsvorrichtung aus einem Nocken besteht, der über einen in einer Hülle geführten Draht mit dem Notbremsorgan verbunden ist.
6. Bremsanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Betriebsbremsorgan verbundene Hydraulikkreis auch mit einem weiteren Paar Hydraulikzylinder verbunden ist, die auf die jeweiligen Enden der einen und der andern Backe wirken, die gegen eine Trommel des anderen Bremsaggregates gedrückt werden.
7. Bremsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Backen des einen und des anderen Bremsaggregates elastisch angepaßte Elemente gegen die Kraft des Nockens und der Hydraulikzylinder wirken.
8. Bremsanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich­ net, daß der mit dem weiteren Paar Zylinder verbundene Abschnitt des Hydraulikkreises durch einen Druckregler abgesperrt wird.
9. Bremsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckregler ein Druckminderventil ist.
10. Bremsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtungen aus zwei Nocken bestehen, von denen der eine über einen in einer Hülle geführten Draht mit dem Betriebsbremsorgan und der andere über einen weiteren in einer Hülle geführten Draht mit dem Notbremsorgan verbunden ist.
11. Bremsanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Betriebsbremsorgan verbundene Draht auch mit einem Betätigungsnocken von zwei Backen verbunden ist, die gegen eine Trommel des anderen Bremsaggregates gedrückt werden.
12. Bremsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das eine der Bremsaggregate, mit dem sowohl das Notbremsorgan als auch das Betriebsbremsorgan verbunden sind, zwei Reibungselemente umfaßt, die gegen eine Scheibe über zwei Betätigungsvorrichtungen gedrückt werden, die auf den Körper eines Bremssattels wirken, der das Ausgleichselement darstellt.
13. Bremsanlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Betätigungsvorrichtung aus einem Hydraulikzy­ linder besteht, der über einen Hydraulikkreis mit dem Betriebsbremsorgan verbunden ist, und die andere Betätigungsvorrichtung aus einem Element besteht, das in einer Gewindeaufnahme im Körper des Bremssattels eingeschraubt ist und durch einen über einen in einer Hülle geführten Draht mit dem Notbremsorgan verbundenen Hebel betätigt wird.
14. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß das eine der beiden Bremsag­ gregate das Bremsaggregat des Vorderrades ist.
15. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Übertragungsmittel, das das Notbremsorgan mit dem anderen Bremsaggregat verbindet, ein Regler der Betätigungskraft angeordnet ist.
DE3812977A 1987-05-04 1988-04-19 Bremsanlage fuer zweiraeder Withdrawn DE3812977A1 (de)

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