DE3812977A1 - Bremsanlage fuer zweiraeder - Google Patents
Bremsanlage fuer zweiraederInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremsanlage für Zweiräder.
Bekanntlich weisen die Fahrzeuge mit vier Rädern seit
jeher das Merkmal auf, daß sämtliche Bremsaggregate
des Fahrzeuges durch Betätigen eines bestimmten Bremsorgans
gleichzeitig betätigt werden. Bei Zweirädern wurde die
ses Merkmal in einigen Anwendungsfällen im wesentlichen
mit dem Zweck eingeführt, mit einem Betriebsbremsorgan,
das eben sowohl auf das vordere als auch auf das hintere
Bremsaggregat des Fahrzeuges wirkt, und mit einem Notbrems
organ, das im Notfall nur auf ein Bremsaggregat wirkt,
eine bessere Bremswirkung zu erzielen.
Die gleichzeitige Betätigung beider Bremsaggregate
eines Zweirades kann gegenüber der Betätigung von nur
einem Bremsaggregat zu durchschnittlich um 50% kürzeren
Bremswegen unter fast allen Reifen/Straße-Haftreibungsbe
dingungen führen.
Durch die gleichzeitige Betätigung wird nämlich unter
sämtlichen Reibungsbedingungen der größtmöglichen Bremswir
kung erzielt. Vor allem bei niedrigen Reibwerten ist
die gleichzeitige Betätigung vorteilhaft, und zwar insbeson
dere gegenüber der Betätigung nur des hinteren Bremsaggrega
tes, wie es die meisten Zweiradfahrer tun.
Man muß jedoch die Tatsache berücksichtigen, daß die
gleichzeitige Anwendung beider Bremsaggregate bei Zweirädern
leichter zu gefährlichen Lagen führen kann, weil die
Möglichkeit besteht, daß das Rad, auf das sowohl das
Betätigungsorgan der Betriebsbremse, als auch dasjenige
der Notbremse wirken, wenn sie zusammen benutzt werden,
blockiert wird und daher durchdreht.
Ein solches Durchdrehen kann sich in der Tat auch bei
Fahrzeugen mit vier Rädern einstellen, aber mit weit
weniger Gefahr.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den oben geschil
derten, schweren Nachteil zu beseitigen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bremsanlage
für Zweiräder gelöst, die mit einem Bremsaggregat für
das Vorderrad, einem Bremsaggregat für das Hinterrad,
einem Betriebsbremsorgan, das mit beiden Bremsaggregaten
verbunden ist, einem Notbremsorgan, das mit einem der
beiden Bremsaggregate verbunden ist, und Mitteln zur
Übertragung der Betätigungskraft von diesen Bremsorganen
auf Reibungsorgane der Bremsaggregate versehen ist,
wobei Mittel zum Ausgleich der Betätigungskraft des
Betriebsbremsorgans und der Betätigungskraft des Notbremsor
gans, die auf das eine der beiden Bremsaggregate ausgeübt
werden, vorgesehen sind, die die größte der beiden
Betätigungskraft dazu befähigen, die Bremskraft auszuüben.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand nicht beschränkender,
in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbei
spiele näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer ersten erfindungsge
mäßen Bremsanlage für Zweiräder,
Fig. 2 eine schematische Ansicht einer zweiten erfindungsge
mäßen Bremsanlage für Zweiräder,
Fig. 3 eine Variante der schematischen Ansicht von Fig. 2,
Fig. 4 eine weitere Variante der schematischen Ansicht von
Fig. 2 und
Fig. 5 ein sich auf die Anlage nach Fig. 2 beziehendes Dia
gramm.
Die in Fig. 1 dargestellte Bremsanlage für Zweiräder umfaßt
ein Trommelbremsaggregat 1 für das Vorderrad, ein Trommel
bremsaggregat 2 für das Hinterrad, ein Betriebsbremsorgan,
das aus einem auf beide Bremsaggregate 1 und 2 wirkenden
Fußhebel 3 besteht, ein Notbremsorgan, das aus einem
auf das vordere Bremsaggregat 1 wirkenden Handhebel
4 besteht, und Übertragungsmittel der auf diese Organe
ausgeübten Kräfte, die aus zugfesten Drähten und den
entsprechenden Hüllen bestehen und insgesamt mit 5 bezeichnet
sind. Die Bremsanlage umfaßt außerdem ein mechanisches
Betätigungsmittel des Bremsaggregates 2 des Hinterrades
das aus einem Nocken 6 besteht, der zwei Backen 2 A mit
Reibbelägen gegen eine zum Teil dargestellte Trommel
2 B des Bremsaggregates 2 drückt, ein mechanisches Betäti
gungsmittel für das Bremsaggregat 1 des Vorderrades,
das aus einem Nocken 7 besteht, der zwei Backen 1 A mit
Reibbelägen gegen eine zum Teil dargestellte Trommel
1 B des Bremsaggregates 1 drückt, einen ersten Hebel
8, der mit den Übertragungsmitteln der auf den Fußhebel
3 ausgeübten Kraft verbunden ist, und einen zweiten
Hebel 9, der mit den Übertragungsmitteln der auf den
Handhebel 4 ausgeübten Kraft verbunden ist, wobei die
Hebel 8 und 9 auf den Nocken 7 über einen weiteren am
Nocken 7 befestigten Hebel 13 wirken. Zwischen den Übertra
gungsmitteln 5 und den Hebeln 8 und 9 ist außerdem
ein Ausgleichelement 10 vorgesehen.
In der in Fig. 1 dargestellten Ruhestellung ist der
Hebel 8 mit einem Anschlag 11 in Berührung, der an
einem festen Teil der Bremsanlage befestigt ist. Wird
ausgehend von dieser Lage der Handhebel 4 betätigt,
so ist das Endergebnis eine Drehung des Nockens 7, und
zwar aufgrund der durch einen Draht 5 A auf den Hebel
9 ausgeübten Wirkung, der daher den Hebel 13 und den
Nocken 7 in Drehbewegung setzt, so daß das Bremsaggregat
1 wirksam wird. Dieser Zug kann sich entfalten, wenn
die aus dem Anschlag 11, dem Hebel 8, dem Ausgleichelement
10, der Hülle des Drahtes 5 A und dem Halter des Handhebels 4
bestehende kinematische Kette vollständig geschlossen
ist. Schließlich wird hierbei eine einfache Arbeitsweise
des vorderen Bremsaggregates erzielt, wie sie bei den
mit einer herkömmlichen Bremsanlage versehenen Fahrzeugen
üblich ist.
Wird dagegen der Handhebel 4 in einer Lage betätigt,
die nicht der Ruhestellung entspricht, d. h. in einer
Lage, bei der bereits das Betriebsbremsorgan, und zwar
der Fußhebel 3, betätigt worden ist, so hat die auf
das Notbremsorgan, d. h. auf den Hebel 4, ausgeübte Kraft
keine zusätzliche nutzbare Wirkung, und zwar wenigstens
solange an der Seite A des Ausgleichelementes 10 keine
Kraft angreift, die genau so groß wie die bereits an
der Seite B des Ausgleichelements angreifende, durch
den Fußhebel 3 ausgeübte Kraft ist. Im Augenblick,
in dem die an der Seite A angreifende Kraft größer
als die an der Seite B angreifende Kraft wird, wird
das Ausgleichelement 10 wieder nach der Ruhestellung
hin geschoben und der Hebel 9 ist der einzige, der auf
den Nocken 7 wirkt. Ähnliches passiert im Fall, in dem
der Fußhebel 3 betätigt wird, wenn der Handhebel 4
schon wirksam geworden ist. Schließlich ist das durch
das Bremsaggregat 1 entwickelte Bremsmoment nur mit
der größsten der an den Seiten A und B des Ausgleichelements
10 angreifenden Kräfte verhältnisgleich, während das
durch das Bremsaggregat 2 entwickelte Bremsmoment nur
mit der auf den Fußhebel 3 ausgeübten Kraft verhältnis
gleich ist, und zwar sowohl wenn diese Kraft kleiner
als auch wenn sie größer als die auf den Handhebel
4 ausgeübte Kraft ist. Die auf das Bremsaggregat 1 durch
den Fußhebel 3 und den Handhebel 4 ausgeübten Kräfte sum
mieren sich dahe bei gleichzeitiger Anwendung derselben
nicht und es wird dadurch ein Blockieren und daher ein
Durchdrehen des Vorderrades vermieden.
Der Fußhebel 3 wird auf die Bremsaggregate 1 und 2
folgendermaßen: der Hebel 3 verformt die Hülle 5 B indem
er sie an einem Ende so drückt, daß ein Draht 5 C im
Inneren der Hülle 5 B gespannt wird und an den Enden
auf den den Nocken 7 betätigenden Hebel 8 sowie auf
einen den Nocken 6 betätigenden Hebel 12 eine Zugkraft
ausübt.
Die in Fig. 2 dargestellte Bremsanlage umfaßt wiederum
ein Bremsaggregat 1.1 für das Vorderrad, ein Bremsaggregat
2.1 für das Hinterrad, einen Fußhebel 3.1 zur Betriebsbrem
sung und einen Handhebel 4.1 zur Notbremsung. Die Anlage
umfaßt außerdem ein Hydraulikaggregat 30, das durch
den Fußhebel 3.1 betätigt wird, einen Ölbehälter 14,
Hydraulikkreise 31 zur Übertragung der auf den Fußhebel
3.1 ausgeübten Kraft, Hydraulikmittel 32 zur Betätigung
des Bremsaggregates für das Hinterrad, Hydraulikmittel
32 zur Betätigung des Bremsaggregates für das Vorderrad
und mechanische Mittel 34 zur Betätigung des Bremsaggregates
für das Vorderrad, die über einen Hebel 16 mit Mitteln
5.1 zur Überführung der auf den Handhebel 4.1 ausgeübten
Kraft verbunden sind. Außerdem ist ein Regler 17 für
den im Hydraulikkreis herrschende Druck vorgesehen,
der mit den Betätigungmitteln 32 verbunden ist.
Die hydraulischen Betätigungsmittel 32 und 33 weisen
je einen Zylinder auf, in dem zwei entgegengesetzte
Kolben verschiebbar sind. Der Zylinder und die beiden
Kolben der Mittel 32 sind jeweils mit 32 A bzw. 32 B bezeich
net, während diejenigen der Mittel 33 jeweils mit 33 A
bzw. 33 B bezeichnet sind. Jeder Zylinder ist über den
Hydraulikkreis 31 mit dem Hydraulikaggregat 30 verbunden.
Durch die Wirkung des Fußhebels 3.1 auf das Hydraulikaggre
gat 30 entfernen sich die beiden Kolbenpaare voneinander.
Dabei drücken die Kolbenpaare je zwei Backen mit Reibbelägen
gegen die Trommel eines entsprechenden Bremsaggregates.
Die beiden Backen und die zum Teil dargestellte Trommel
des vorderen Bremsaggregates 1.1 sind jeweilsmit 1.1 A und
1.1 B bezeichnet, während diejenigen des hinteren Bremsaggre
gates 2.1 mit 2.1 A und 2.1 B bezeichnet sind.
Die mechanischen Betätigungsmittel 34 umfassen einen
Nocken 15, der durch den Hebel 16 betätigt wird, der
über einen zugfesten Draht 5.1 A der Übertragungsmittel
5.1 mit dem Handhebel 4.1 verbunden ist.
Der Nocken 15 wirkt ebenfalls auf die Backen 1.1 A und
drückt sie gegen die Trommel 1.1 B. Diese Wirkung wird
auf die Enden der Backen 1.1 A ausgeübt, die gegenüber
den Enden liegen, auf die die Kolben 33 wirken.
Im Bremsaggregat 1.1 sind zwei Federn 20 und 22 vorgesehen,
die auf die Backen 1.1 A im Bereich des Nockens 15 bzw.
der Kolben 33 B wirken, um die Backen in Ruhestellung
zurückzuführen.
Im Bremsaggregat 2.1 wirkt nur eine Feder 21 im Bereich
der Kolben 32 B, um die Backen 2.1 A in Ruhestellung zurückzu
führen.
Ähnlich wie bei der in Fig. 1 dargestellten Anlage,
wird bei der Betätigung des Handhebels 4.1 nur das Bremsag
gregat 1.1 des Vorderrades betätigt, was wegen der direkten
Verbindung zwischen dem Nocken 15 und dem Handhebel
4.1 hier noch deutlicher als bei der schematischen Ansicht
von Fig. 1 ersichtlich ist. In diesem Fall erfolgt die
Betätigung an der Seite, die der Seite diametral entgegenge
setzt ist, auf die die mit dem Fußhebel 3.1 verbundenen
Betätigungsmittel wirken, aber das Endergebnis bleibt
offensichtlich unverändert.
Ähnlich wie es für die gleichbleibende Betätigung der
beiden Bremsaggregate in der schematischen Ansicht von
Fig. 1 dargestellt ist, hat auch bei dieser Anlage die an
schließende Ausübung einer Kraft auf den Handhebel
4.1 gegenüber einer bereits auf den Fußhebel 3.1 ausgeübten
Kraft keine zusätzliche nutzbare Wirkung, und zwar wenigstens
solange die beiden Kolben 33 B der Betätigungsmittel
33 nicht ganz in das Innere des entsprechenden Zylinders
33 a eingeschoben sind und so zwei Anhaltspunkte wieder
entstehen, um die die Backen 1.1 A des Bremsaggregates
1.1 weiter drehen und so das Bremsmoment am Vorderrad
erhöhen können; jedenfalls bleibt jedoch der im Hydraulik
kreis herrschende Druck unverändert und nur der Kraft
zugeordnet, die auf dem Fußhebel 3.1 ausgeübt wird.
Die Umstände sind ähnlich wie diejenigen, die für die
Anlage nach Fig. 1 beschrieben worden sind. In diesem
Fall sind es die Backen 1.1 A, die als Ausgleichelemente
dienen. Der Druckregler 17 ist ein Ventil, das die Aufgabe
erfüllt, den höchsten Wert des im Hydraulikkreisabschnitt
zwischen dem Regler und dem Bremsaggregat 2.1 herrschenden
Druckes zu begrenzen. Zie dieser Druckminderung ist
die größstmögliche Annäherung an ein optimales Bremsmomenten
verteilungsgesetz.
Insbesondere zeigt das Diagramm von Fig. 5 die Abbremsung
(an den Ordinaten) in Abhängigkeit vom Reifen/Straßen-Haft
reibungswert (an den Abszissen) unter den verschiedenen
Bremsbedingungen. Die Kurve "c" bezieht sich auf die
Betätigung nur des vorderen Bremsaggregates, die Kurve
"d" auf die Betätigung nur des hinteren Bremsaggregates
(bei den dargestellten Anlagen ist letztere Betätigung
nicht möglich), die Gerade "e" bezieht sich auf die
Betätigung beider Bremsaggregate. Die Kurve "r" zeigt
das optimale Bremsmomentenverteilungsgesetz zwischen
den beiden Rädern des Fahrzeuges, um die höchstmöglichen
Abbremsungswerte des Fahrzeuges zu erhalten, die Ordinaten
unterhalb der Kurve "r" sind mit den am Hinterrad aufzubrin
genden Bremsmomenten verhältnisgleich, während die Ordinaten
zwischen der Kurve "r" und der Geraden "e" mit den am
Vorderrad aufzubringenden Bremsmomenten verhältnisgleich
sind.
Aus Gründen der gewerblichen Verwertbarkeit besteht
die Linie "1" in Wirklichkeit aus einer gebrochenen
Linie und drei Segmenten. Diese Art, die Kurve "r" zu
annähern, stellt nämlich den besten Kompromiß zwischen
Wirtschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit
dar.
Die drei obengenannten Segmente sind jeweils darauf
zurückzuführen, daß
- - hinsichtlich des Segments, das vom Nullpunkt zu P 1 führt, die Feder 22 des Bremsaggregates 1.1 eine größere Feder kraft als die Feder 21 des Bremsaggregates 2.1 hat; dadurch ist bei niedrigen Belastungswerten des Fußhebels 3.1 das Bremsaggregat 2.1 das einzige, das betätigt wird, und zwar selbst wenn dies nicht das Optimum der Bremsmomentenverteilung darstellt, ermöglicht es die Linearisierung des anschließenden Abschnittes dieses Verteilungsgesetzes, was zweifelsohne für die gewerbliche Verwertbarkeit günstig ist,
- - hinsichtlich des zwischen P 1 und P 2 liegenden Segments die entsprechende Neigung nur dem Ansprechgesetz der Federn 21 und 22 der beiden Bremsaggregate untergeordnet ist,
- - hinsichtlich des letzten Segments, das bei P 2 anfängt, das selbe einfach durch den Eingriff des Reglers 17 entspricht, der das durch das Bremsaggregat 2.1 entwickelte Moment gleichbleibend hält, wenn die Belastung des Fußhebels 3.1 einen bestimmten Wert überschreitet, wobei der Lastwechsel nur das vom Bremsaggregat 1.1 entwickelte Moment beeinflußt.
Die oben geschilderten Annäherungskriterien der Verteilungs
kurve der Bremsmomente sowie die dazu angewandten Mittel
können jeweils abgeändert werden. Insbesondere könnten
sie durch Anwendung von in der Funktion gleichwertigen
Bestandteilen auch auf die Anlage nach Fig. 1 übertragen
werden, um genau dasselbe Bremsmomentenverteilungsgesetz
zu erhalten, das sich an das optimale Gesetz annähert.
Die Anlage nach Fig. 2 könnte außerdem in anderen Formen
als die oben geschilderten ausgeführt werden. Fig. 3
zeigt zum Beispiel eine Ausführungsform des Bremsaggregates
für das Vorderrad, bei dem zwar die Betätigungsmittel
der beiden Backen 1.1 A getrennt und diametral entgegen
gesetzt bleiben, jedoch rein mechanische Lösungen zur
Anwendung kommen. Während nämlich der Nocken 15, der
Hebel 16 und die Übertragungsmittel 5.1 zwischen dem
Handhebel 4.1 und dem Nocken 15 unverändert bleiben,
wirkt in diesem Fall an der entgegengesetzten Seite
ein weiterer Nocken 23, der durch einen Hebel 24 betätigt
wird, der über aus Draht und Hülle bestehende Übertragungs
mittel 5.2 mit dem Fußhebel verbunden ist. Der Draht
der Übertragungsmittel 5.2 ist dann, ähnlich wie in
Fig. 1 gezeigt, mit dem Bremsaggregat des Hinterrades
verbunden, und zwar mit den aufbau- und funktionsmäßigen
Merkmalen, die für die vollmechanische Anlage bereits
beschrieben wurden.
Fig. 4 zeigt ein ganz anderes Bremsaggregat für das
Vorderrad der Bremsanlage nach Fig. 2, und zwar ein
mit 40 bezeichnetes Scheibenbremsaggregat mit schwimmendem
Bremssattel 51, das ähnlich wie bei dem Bremsaggregat
1.1 von Fig. 2 sowohl mechanisch als auch hydraulisch
betätigt wird.
In diesem Fall sind die dem Nocken 15 und dem Hebel
16 (Fig. 2) entsprechenden Elemente jeweils das Element
41, das an der Seite F des Bremssattels 51 ein Gewinde
aufweist, und der Hebel 42, der wiederum über nicht
dargestellte Übertragungsmittel mit dem Handhebel 4.1
verbunden ist. Auch hier entspricht einer nur auf den
Handhebel 4.1 ausgeübte Kraft eine normale Betätigung
des Bremsaggregates des Vorderrades, wobei zwei Reibungsele
mente 43 an die auf die Radachse x aufgezogene Scheibe
44 gleichzeitig herangeführt werden, was einfach dadurch
gewährleistet wird, daß der Bremssattel schwimmend
gelagert ist.
An der Seite G des Bremsaggregates 40 sind Betätigungsmittel
45 sichtbar, die den Mitteln 33 von Fig. 2 ähnlich sind.
Über hydraulische Übertragungsmittel 46 sind sie mit
dem Fußhebel 3.1 verbunden und bestehen im wesentlichen
aus einem Kolben 47, der auf das eine der Reibungselemente
43 wirkt und durch den Druck gesteuert wird, der sich
in der Kammer 48 zwischen dem Kolben 47 und dem äußeren
Teil 49 des Bremssattels 51 aufbaut. Zwischen dem Kolben
47 und dem Teil 49 ist außerdem ein allgemein mit 50
bezeichnetes Element angeordnet, das die Aufgabe erfüllt,
das Spiel automatisch auszugleichen, das wegen des Ver
schleißes der Werkstoffe entsteht, aus denen die Reibungs
elemente 43 bestehen. Es versteht sich, daß auch in
diesem Fall dieselben Aufgaben wie bei den oben beschriebe
nen Ausführungsformen gelöst werden: nachdem der Fußhebel
3.1 mit entsprechendem Eingriff der Betätigungsmittel
45 betätigt wurde, erzeugt eine eventuelle weitere auf
den Handhebel 4.1 und daher auf das Element 41 ausgeübte
Kraft kein zusätzliches Bremsmoment am Vorderrad, und
zwar wenigstens solange die aufgrund der auf das Element
41 ausgeübten Kraft an der Seite F des Teils 49 entstehende
Rückwirkung, die auf die Seite G des Teils 49 übertragen
wird, die gegensinnige Kraft nicht ausgleicht, die durch
den Druck der in der Kammer 48 vorhandenen Flüssigkeit
entsteht, der sowohl den Kolben 47 als auch den Teil
49 des Bremsaggregates 40 beaufschlagt. Wenn die durch das
Element 41 entwickelte Kraft die durch den Druck in
der Kammer 48 erzeugte Kraft übersteigt, kehrt der Teil
49 in die Ruhestellung zurück, in der derselbe wieder
einen stabilen Reaktionspunkt für das Element 41 bildet,
das daher einen weiteren Druck auf die Reibungselemente
43 ausüben kann, wenn auf dasselbe eine entsprechende
Kraft durch den Hebel 42 ausgeübt wird, der - wie gesagt
- mit dem Handhebel 4.1 verbunden ist. Die Umstände
sind im allgemeinen denjenigen ähnlich, die für die
erste Anlage nach Fig. 2 beschrieben wurden.
In diesem Fall besteht das Ausgleichselement aus dem
Körper des schwimmend gelagerten Bremssattels 51. Aus
der obigen Beschreibung geht schließlich die Tatsache
hervor, daß man mit jedem der geschilderten Ausführungsbei
spiele eine Arbeitsweise erzielt, bei der bei gleichzeitigem
Wirken auf das Betriebsbremsorgan und auf das Notbremsorgan
eines Zweirades das hintere Bremsmoment zu der auf das
Betriebsbremsorgan ausgeübten Kraft direkt proportional
ist, während das vordere Bremsmoment dem Verlauf der
auf das Notbremsorgan ausgeübten Kraft folgt, wenn diese
größer als die auf das Betriebsbremsorgan ausgeübte
Kraft ist, sonst dem Verlauf der auf das Betriebsbremsorgan
ausgeübten Kraft folgt.
Claims (15)
1. Bremsanlage für Zweiräder, mit einem Bremsaggregat für
das Vorderrad, einem Bremsaggregat für das Hinterrad,
einem Betriebsbremsorgan, das mit beiden Bremsaggregaten
verbunden ist, einem Notbremsorgan, das mit einem
der beiden Bremsaggregaten verbunden ist, und Mitteln
zur Übertragung der Betätigungskraft von diesen Bremsor
ganen auf Reibungsorgane der Bremsaggregate, wobei
Mittel zum Ausgleich der Betätigungskraft des Betriebs
bremsorgans und der Betätigungskraft des Notbremsorgans,
die auf das eine der beiden Aggregate ausgeübt werden,
vorgesehen sind, die die größte der beiden Betätigungs
kräfte dazu befähigen, die Bremskraft auszuüben.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgleichsmittel wenigstens ein Ausgleichselement
umfassen, auf das die Betätigungskräfte wirken, wenn
eine dieser beiden Betätigungskräfte größer als
die andere ist, wobei sich das Ausgleichelement in
eine Lage bewegt, in der die kleinere Kraft neutralisiert
wird und die größere Kraft ihre Bremswirkung auf
das eine der beiden Bremsaggregate ausübt.
3. Bremsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bremsaggregat des Vorderrades und das Bremsaggregat
des Hinterrades als Reibungselemente je zwei Backen
mit Reibbelägen aufweisen, die durch einen Nocken
gegen eine Trommel gedrückt werden, daß das Mittel
zur Übertragung der Betätigungskraft des Betriebsbremsor
gans einen in einer Hülle geführten Draht umfaßt,
der mit dem Nocken des Bremsaggregates des Vorderrades
und mit dem Nocken des Bremsaggregates des Hinterrades
verbunden ist, und daß das Mittel zur Übertragung
der Betätigungskraft des Notbremsorgans ebenfalls
einen in einer Hülle geführten Draht umfaßt, der
mit dem Nocken des einen der beiden Bremsaggregate
verbunden ist, wobei die Verbindung zwischen dem
Nocken des einen der beiden Bremsaggregate und den
beiden Drähten über zwei jeweils mit dem einen und
mit dem anderen der beiden Drähte verbundene Hebel
erfolgt, die auf ein gemeinsames, am Nocken befestigtes
Element wirken, und das Ausgleichelement aus einem
an den Drähten so verschiebbaren mechanischen Element
besteht, daß auf das eine Ende des Ausgleichelements
ein erster der beiden obengenannten Hebel wirkt,
der mit einem ersten der beiden Drähte verbunden
ist, während auf das entgegengesetzte Ende des Ausgleich
elementes ein Ende der Hülle des zweiten Drahtes
wirkt, wenn die durch den zweiten Draht übertragene
Betätigungskraft, größer als die durch den ersten
übertragene Betätigungskraft ist, wobei das Ausgleichsele
ment den ersten Hebel in eine Anschlagstellung schiebt,
um die Betätigung des zweiten Hebels zu ermöglichen.
4. Bremsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das eine der beiden Bremsaggregate, mit dem sowohl das
Notbremsorgan als auch das Betriebsbremsorgan verbunden
ist, als Reibungselemente zwei Backen mit Reibbelägen
umfaßt, die aufgrund der Wirkung von zwei Betätigungsvor
richtungen gegen eine Trommel gedrückt werden, wobei
die eine der beiden Betätigungsvorrichtungen je
weils auf zwei Enden der einen und der anderen Backe
wirkt und die andere Vorrichtung auf die anderen
entgegengesetzten Enden der einen und der anderen
Backe wirkt und jede Backe als Ausgleichelement dient.
5. Bremsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die eine Betätigungsvorrichtung aus einem Paar Hydraulik
zylinder besteht, die über einen Hydraulikkreis mit
dem Betriebsbremsorgan verbunden sind, während die
andere Betätigungsvorrichtung aus einem Nocken besteht,
der über einen in einer Hülle geführten Draht mit
dem Notbremsorgan verbunden ist.
6. Bremsanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der mit dem Betriebsbremsorgan verbundene Hydraulikkreis
auch mit einem weiteren Paar Hydraulikzylinder verbunden
ist, die auf die jeweiligen Enden der einen und der
andern Backe wirken, die gegen eine Trommel des
anderen Bremsaggregates gedrückt werden.
7. Bremsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
auf die Backen des einen und des anderen Bremsaggregates
elastisch angepaßte Elemente gegen die Kraft des
Nockens und der Hydraulikzylinder wirken.
8. Bremsanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeich
net, daß der mit dem weiteren Paar Zylinder verbundene
Abschnitt des Hydraulikkreises durch einen Druckregler
abgesperrt wird.
9. Bremsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Druckregler ein Druckminderventil ist.
10. Bremsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungsvorrichtungen aus zwei Nocken
bestehen, von denen der eine über einen in einer
Hülle geführten Draht mit dem Betriebsbremsorgan
und der andere über einen weiteren in einer Hülle
geführten Draht mit dem Notbremsorgan verbunden ist.
11. Bremsanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit dem Betriebsbremsorgan verbundene Draht
auch mit einem Betätigungsnocken von zwei Backen
verbunden ist, die gegen eine Trommel des anderen
Bremsaggregates gedrückt werden.
12. Bremsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das eine der Bremsaggregate, mit dem sowohl
das Notbremsorgan als auch das Betriebsbremsorgan
verbunden sind, zwei Reibungselemente umfaßt, die
gegen eine Scheibe über zwei Betätigungsvorrichtungen
gedrückt werden, die auf den Körper eines Bremssattels
wirken, der das Ausgleichselement darstellt.
13. Bremsanlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Betätigungsvorrichtung aus einem Hydraulikzy
linder besteht, der über einen Hydraulikkreis mit
dem Betriebsbremsorgan verbunden ist, und die andere
Betätigungsvorrichtung aus einem Element besteht,
das in einer Gewindeaufnahme im Körper des Bremssattels
eingeschraubt ist und durch einen über einen in
einer Hülle geführten Draht mit dem Notbremsorgan
verbundenen Hebel betätigt wird.
14. Bremsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das eine der beiden Bremsag
gregate das Bremsaggregat des Vorderrades ist.
15. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
am Übertragungsmittel, das das Notbremsorgan mit
dem anderen Bremsaggregat verbindet, ein Regler
der Betätigungskraft angeordnet ist.
Applications Claiming Priority (1)
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Family Applications (1)
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GB (1) | GB2204371B (de) |
IN (1) | IN170949B (de) |
IT (1) | IT1215454B (de) |
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