DE835454C - Druckluftbremse mit einem Anlegekolben und einem Festbremskolben - Google Patents

Description

Gegenstand des Hauptpaterites ist eine Druckluftbremse mit einem Anlegekolben und einem Festbremskoll>en, deren erfinderische Neuheit darin besteht, daß im Bremsgestänge ein von dem Anlegekolben Ijoeinflußtes Kniehebelwerk angeordnet ist, welches l>ei Ansprechen des Anlegekolbens das Anlegen der Bremsklötze bewirkt. Die Übertragung der Kraft des Anlegekoll>ens ül>er ein Kniehebelwerk bringt den wesentlichen Vorteil mit sich, daß infolge der Wirkungscharakteristik des Kniehebelgetriebes die Kraftverhältnisse mit fortschreitendem Anlegevorgang günstiger werden, so daß am Ende des Anlegehubes die aus verschiedenen Gründen erwünschten größeren Kräfte verfügbar sind. Es besteht dabei allerdings die Gefahr, daß, wenn die Gestängebewegung bis zur gestreckten Lage des Kniehebehverkes getrieben wird, bei Vorhandensein einer Gestängespannung die Reibungswiderstände in den Gelenken so groß werden können, daß beim Lösen der Bremse die Rückstell- ao feder des Anlegekolbens nicht ausreicht, das Kniehebelwerk in seine dem gelösten Zustand der Bremse entsprechende Winkelstellung zurückzuholen. Aufgabe der Zusatzerfindung ist es, die Bremseinrichtung so zu gestalten, daß diese Gefahr beseitigt wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden Hebel des vom Anlegekolben beeinflußten Kniehebelwerkes am

Ende des Anlegehubes eine solche gegenseitige Stellung einnehmen, daß beim Lösen der Bremse auch bei Vorhandensein einer Restspannung im Gestänge und entsprechend großen Reibungswiderständen in den Gelenkpunkten des Hebelwerkes die auf den Anlegekolben wirkende Rückstellkraft sicher zur Rückbewegung¹ des Systems' in die gelöste Stellung ausreicht. Der weiteren Erfindung gemäß ist es dabei vorteilhaft, die Bewegungs-Verhältnisse so zu gestalten, daß am Hubende die Glieder des Kniehebelwerkes eine gegenseitige Winkelstellung einnehmen, bei welcher die rückstellende Wirkung der Gestängespannung mindestens annähernd gleich ist der Summe der Wider stände in den Gelenken des Kniehebelwerkes. Die Folge dieses Gleichgewichtes ist, daß die Wirkung der Rückstellfeder durch Reibungswiderstan.de in den Gelenken nicht mehr beeinträchtigt wird. Es kann bei der praktischen Auslegung der Einrich-

ao tung der definierte Grenzwert noch etwas überschritten werden, wobei dann die Reibungswiderstände nicht mehr völlig ausgeglichen sind, aber immer noch die sichere Gestängerückstellung gewährleistet ist.

»5 In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in Anlehnung an das zur Erläuterung des Haupterfindungsgedankens gewählte Ausführungsbeispiel dargestellt. Im einzelnen ist hierbei der Festbremszylinder mit ι und der Anlegezylinder mit 5 bezeichnet. Der Kniehebel 7 des Hebelpaares 7, 8 ist im Festpunkt 6 des Hauptzylinders 1 und der Kniehebel 8 in der dem Hauptpatent entsprechenden Weise im Punkt 9 an das in vorliegendem Fall nicht gezeigte Bremsgestänge 3 angelenkt. Im gemeinsamen Gelenkpunkt 10 ist die Kolbenstange des Anlegekolbens befestigt.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist zunächst dieselbe wie die der im Hauptpatent beschriebenen Druckluftbremse. Die Gestängeabmessungen und die Bewegungsgrößen der einzelnen Teile sind jedoch so gewählt, daß bei Beendigung des Anlegehubes die Hebel 7, 8 noch solche Winkel mit der Verbindungslinie ihrer Anlenkpunkte 6 bzw. 9 einschließen, daß auch bei Vorhandensein von Gestängespannungen und damit verhältnismäßig hohen Reibungswiderständen in den Gelenken diese Reibungswiderstände praktisch völlig kompensiert werden durch die Spannungen.

Wird beim Lösen der' Bremse" der Anlegezylinder entlüftet, womit die Kraft auf seinen Kolben aufhört, so kann bei Einhaltung vorstehender Gleichgewichtsbedingung, trotz Vorhandenseins einer Gestängespannung, die Rückholfeder 11 im Anlegezylinder 5 das Gestänge sicher aus seiner Ruhestellung herausbewegen, weil, wie betont, die Gestängespannung den Reibungswiderständen in den Gelenken 6, 9, 10 das Gleichgewicht hält, so daß diese Widerstände die Tätigkeit der Feder 11 nicht behindern. Wie schon in der Einleitung erwähnt, kann dabei auch noch etwas über die Gleichgewichtsbedingung hinausgegangen werden, wobei dann die Feder 11 noch einen entsprechenden Betrag an Bolzenreibung mit zu überwinden hat.

Der einzuhaltende Grenzwinkel ist so klein, daß die gegen das Ende des Anlegehubes· gewollten Vorteile des Kniehebelwerkes voll ausgenutzt werden können, wobei aber außerdem noch die volle Sicherheit für das Herausholen der Hebel 7, 8 aus ihrer dem Bremszustand entsprechenden gegenseitigen Ruhestellung gewährleistet ist.

Um trotz der im Betrieb sich einstellenden Abnutzung der Bremsklotz« im Rahmen der erfindungsgemäßen Bedingung zu bleiben, wird in bekannter und daher nicht gezeigter Weise ein in seinem Aufbau ebenfalls bekannter Gestängesteller in das Bremsgestänge eingegliedert, der das Gestänge zum Ausgleich der Bremsklotzabnutzung selbsttätig nachstellt.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Druckluftbremse mit einem Anlegekolben und einem Festbremskolben nach Patent 824650, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Hebel (7, 8) des vom Anlegekolben beeinflußten Kniehebelwerkes am Ende des Anlegehubes eine solche gegenseitige Stellung einnehmen, daß beim Lösen der Bremse auch bei Vorhandensein einer Restspannung im Gestänge und entsprechend großen Reibungswiderständen in den Gelenkpunkten des Hebelwerkes die auf den Anlegekolben wirkende Rückstellkraft sicher zur Rückbewegung des Systems in die gelöste Stellung ausreicht.

2. Druckluftbremsenach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Ende des Anlegehubes die Glieder (7, 8) des Kniehebelwerkes eine gegenseitige Winkelstellung einnehmen, bei welcher die rückstellende Wirkung der Gestängespannung auf das Kniehebelwerk mindestens annähernd gleich ist der Summe der Reibungswiderstände in den Gelenken desselben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

O 3674 3.52