DE3723149C2 - Vorrichtung zum Auftragen einer Beschichtungsmasse auf einen Träger - Google Patents
Vorrichtung zum Auftragen einer Beschichtungsmasse auf einen TrägerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen einer Beschichtungsmasse auf
einen Träger, der im Anspruch 1 erläuterten Art.
Der in dieser Beschreibung verwendete Begriff "Träger" umfaßt allgemein ein biegsa
mes, bandähnliches Material mit einer Breite von 0,3 bis 3 m, einer Länge von 45 bis
10000 m und einer Dicke von 5 bis 200 µm. Ein solcher Träger kann ein Film aus Harz
sein, wie z. B. Polyäthylenterephthalat, Polyäthylen-2,6-naphthalat, Zellulosediazetat,
Zellulosetriazetat, Zelluloseazetatpropionat, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Poly
karbonat, Polyimid, Polyamid und dgl. Er kann aber auch aus Papier oder beschichtetes
oder laminiertes Papier aus α-Polyolefin mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen sein, wie z. B.
Polyäthylen, Polypropylen, Äthylen-Buten-Kopolymer und dgl. Er kann ferner auch eine
Metallfolie aus z. B. Aluminium, Kupfer, Zinn und dgl. sein. Der Begriff "Träger" umfaßt
weiterhin bandähnliches Material, das durch Aufbringen von vorher behandelten
Schichten auf Flächen des vorerwähnten bandähnlichen Materials als Unterlagen her
gestellt ist.
Im allgemeinen werden auf Träger der vorstehend beschriebenen Art entsprechend dem
gewünschten Zweck Beschichtungsmassen aufgetragen, wie etwa eine photographi
sche, lichtempfindliche Beschichtungsmasse, eine magnetische Beschichtungsmasse,
eine Beschichtungsmasse zum Oberflächenschutz, eine antistatische Beschichtungs
masse, eine Beschichtungsmasse für Schmierungszwecke oder dgl. Die auf den Träger
aufgebrachte Beschichtungsmasse wird getrocknet und der Träger auf die erforderliche
Breite und Länge geschnitten, um dadurch fertiggestellte Gegenstände zu erhalten. Ty
pische Beispiele derartiger fertiggestellter Gegenstände sind verschiedene Arten photo
graphischen Films, photographischen Papiers, magnetischen Bandes und dgl.
Um die Beschichtungsmasse sehr dünn und gleichmäßig aufzutragen, während der Trä
ger mit einer relativ hohen Geschwindigkeit, beispielsweise mit 50 bis 100 m/min. bewegt
wird, sind bisher Extruder unter Verwendung eines Abstreichmessers von verschiedenen
Seiten her untersucht und geprüft worden. Typische Beispiele derartiger, untersuchter,
bekannter Verfahren umfassen ein Extrusionsverfahren der Bahnanpreß-Ausführung,
wie in Fig. 1 schematisch gezeigt, ein Parallelschlitz-Extrusionsverfahren, wie in Fig. 2
dargestellt, und dgl. mehr.
Der Bahnanpreß-Extruder 10 nach Fig. 1 weist ein von einem Abstreichmesser 11 und
einem Frontmesser 12 gebildetes oberes Endteil auf. Der hier verwendete Begriff
"Frontmesser" bedeutet ein dem Abstreichmesser gegenüberliegend angeordnetes
Messer bzw. Klinge. Die Messer 11 und 12 bilden einen Austrittsbereich, in welchem die
Beschichtungsmasse aus dem Schlitz heraus und auf einen Träger W extrudiert wird.
Mittels einer Führungseinrichtung, wie z. B. Führungsrollen und dgl., wird der Träger W
auf die vorstehenden Flächen der Messer 11 und 12 gedrückt, so daß er leicht entlang
den Flächen der Messer 11 und 12 gekrümmt ist. Sodann wird die Entfernung zwischen
dem Träger W und dem bezüglich der Bewegungsrichtung des Trägers W an der Rück
seite des Schlitzes angeordneten Abstreichmesser 11 entsprechend der Änderung der
zugeführten oder extrudierten Menge der durch den Schlitz extrudierten Beschichtungs
masse geändert, so daß die Beschichtungsmasse auf die Fläche des Trägers aufgetra
gen wird.
Dabei besteht jedoch das Problem, daß eine Änderung des Abstandes zwischen dem
Träger W und dem Abstreichmesser 11 durch verschiedene Faktoren in Abhängigkeit
vom Träger W verursacht wird, beispielsweise eine Änderung der Dicke des Trägers W,
Unregelmäßigkeiten des Young-Moduls des Trägers W und dgl. Diese Änderungen ver
ursachen Abweichungen der Dicke des Filmes, der durch Aufbringen der Beschich
tungsmasse auf dem Träger W gebildet ist. Es besteht ein weiteres Problem dahinge
hend, daß mit dem Träger W herangebrachte Fremdsubstanzen, wie z. B. Staubteilchen
und dgl., oft am Abstreichmesser 11 hängenbleiben, so daß streifenähnliche Unregel
mäßigkeiten des Films in Bewegungsrichtung des Trägers auftreten.
Ein Beispiel eines Bahnanpreß-Extruders ist in der US-PS 4 424 762 offenbart. Bei die
sem Extruder ist das bezüglich der Bewegungsrichtung des Trägers vorlaufende Messer
vom Träger zurückgesetzt, um Kratzer durch dieses Messer zu vermeiden. Das Problem
einer ungleichmäßigen Filmdicke soll durch eine im Querschnitt dreieckige Messerfläche
des Abstreichmessers gelöst werden, was jedoch die Verkratzungsgefahr durch dieses
Messer etwas erhöht.
Der in Fig. 2 gezeigte Parallelschlitz-Extruder 20 unterscheidet sich von dem in Fig. 1
dargestellten Extruder dadurch, daß er kein Abstreichmesser und nicht das vorerwähnte
Problem der durch Hängenbleiben von Fremdsubstanzen verursachten streifenähnli
chen Unregelmäßigkeiten aufweist. Insbesondere ist in dem Fall, wo eine Beschich
tungsmasse hoher Viskosität mit hoher Geschwindigkeit aufgetragen wird, eine hohe
Austrittsgeschwindigkeit an der Schlitz-Austrittsseite für die Beschichtungsmasse erfor
derlich, so daß die Schlitzbreite (l) klein sein muß. Infolgedessen wird der Druckabfall in
der durch den Schlitz hindurchströmenden Beschichtungsmasse problemhaft. Mit ande
ren Worten, der Druck an der Austrittsseite für die Beschichtungsmasse ist vergleichs
weise zu niedrig im Vergleich zu dem Druck in der Beschichtungsmasse bevor deren
Eintritt in die Schlitzöffnung. Dementsprechend muß die Beschichtungsmasse dem Ex
truder mit sehr hohem Druck, z. B. 50 kg/cm2, zugeführt werden (der Druck ist entspre
chend den Aufbringungsbedingungen unterschiedlich). Demgemäß muß eine Hoch
druck-Dosierpumpe bereitgestellt werden. Jedoch besteht dabei ein ernsthaftes Problem
dahingehend, daß es schwierig ist, eine solche Hochdruck-Dosierpumpe herzustellen,
und daß die Pumpe, falls sie doch gefertigt werden kann, teuer ist.
Ein Beispiel eines Parallelschlitz-Extruders ist in der JP 53-2194 offenbart.
Eine Vorrichtung zum Auftragen einer Beschichtungsmasse auf einen Träger ist aus der
DE 32 46 692 A1 bekannt. Die vorbekannte Vorrichtung ist speziell zum Auftragen dün
ner Filme mit hoher Geschwindigkeit ausgelegt. Der Extrusionskopf weist eine vordere
und eine hintere Klinge auf, die zwischen sich einen Spalt ausbilden, durch den die Be
schichtungsmasse dem Träger zugeführt wird. Der Schlitz hat eine über seine gesamte
Länge konstante Breite. Die vordere Klinge weist zwar eine konvex gekrümmte Schnei
denfläche auf, diese konvexe Krümmung ist jedoch im wesentlichen parallel zur Krüm
mung des Trägers. Die Schneidenfläche der hinteren Kante ist zunächst um einen senk
rechten Abstand zum Träger gegenüber der vorderen Klinge zurückversetzt, dann ver
ringert sich jedoch der Abstand zwischen der Schneidenfläche und dem Träger bis zu
einer stumpfen Spitze, ab der der Abstand im wesentlichen konstant bleibt. Der gesamte
Zwischenraum zwischen der Schneidenfläche der hinteren Klinge und dem Träger ist mit
der Beschichtungsmasse gefüllt. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß diese bekannte
Vorrichtung noch verbesserungsbedürftig ist. Insbesondere ist bei dieser bekannten
Vorrichtung das Problem nicht gelöst, daß hängengebliebene Staubpartikel streifenartige
Unregelmäßigkeiten in der Beschichtung hinterlassen können. Weiterhin müßte bei hö
her viskosen Beschichtungsmassen mit der bekannten Vorrichtung bei sehr hohem
Druck gearbeitet werden.
Aus der DE 33 17 998 A1 (Fig. 3) ist eine Vorrichtung bekannt, bei der die Schneidenflä
che der vorderen Klinge gerade und parallel zum Träger und die Schneidenfläche der
hinteren Klinge etwa so geformt ist, wie die Schneidenfläche der hinteren Klinge der
oben diskutierten DE 32 46 692 A1. In allen Fällen ist jedoch der Abstand zwischen der
Schneidenfläche der hinteren Klinge und dem Träger gleich der Dicke der Beschichtung
zwischen der Schneidenflächen und dem Träger, so daß in den Bereich der Beschich
tung gelangende Staubpartikel weiter transportiert werden.
Die DE 85 33 284 U1 zeigt eine Schlitzdüse zum Auftragen von flüssigem Klebstoff, bei
der die Anforderungen an die Qualität der Beschichtung nicht so groß sind. Die Schlitz
düse (Fig. 2) enthält eine vordere Klinge und eine hintere Klinge, die im Bereich des
Schlitzausganges rechtwinklig zum Schlitzausgang und somit parallel zum Träger sowie
fluchtend miteinander ausgerichtet sind. Erst später weichen die Schneidenkanten zu
rück, ob sie dies nun parallel zum Träger tun, und welchen Abstand sie vom Träger ha
ben, hängt von der Krümmung des Trägers ab, der nicht eingezeichnet und beschrieben
ist.
Die EP 117 212 A1 (Fig. 3) zeigt einen Extrudierkopf, dessen Zulieferschlitz L-förmig
verläuft, wobei derjenige Schenkel der L-Form, der die Eintrittsöffnung enthält, eine sich
in Richtung auf den anderen Schenkel verringernde Breite aufweist, während der zweite
Schenkel, der den Austritt aufweist, im wesentlichen parallel zueinander verlaufende Be
grenzungswände hat, deren Abstand einstellbar ist. Die Schneidenfläche beider Klingen
ergänzen sich zu einem Halbrund, wobei der Träger exakt an der Schneidenfläche der
hinteren Klinge anliegt.
Aus der DE-AS 10 52 703 ist eine Vorrichtung zum Auftragen einer oder mehrerer
Magnettonspuren auf ein biegsames Band bekannt, wobei die Vorrichtung einen
sich zum Träger hin verjüngenden Schlitz aufweist. Die vordere Klinge ist jedoch
mit dem Krümmungsradius des Trägers gekrümmt, und die hintere Klinge bestimmt
die Dicke der Beschichtung, so daß auch hier mitgerissene Staubpartikel Probleme
verursachen können.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art so
zu verbessern, daß die obengenannten Nachteile vermieden werden.
Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkma
len gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung können Staubpartikel keine Probleme mehr
verursachen, da sie von der Schneidenfläche der hinteren Klinge nicht mehr mitgerissen
werden können. Sie gelangen allenfalls nur bis in den Bereich des Schlitzausgangs, wo
ein Ausgleich durch die dort noch flüssige Beschichtungsmasse möglich ist. Darüber
hinaus kann mit einem wesentlich geringeren Druck gearbeitet werden, ohne daß die
Zufuhr der Beschichtungsmasse im Schlitz stockt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entneh
men.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nun im Detail unter
Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 schematische Schnittdarstellungen herkömmlicher Extruder,
Fig. 3 einen Schnitt eines Extruders einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 4 eine teilgeschnittene perspektivische Darstellung eines Ausführungsbei
spiels des Extruders nach Fig. 3, und
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung eines anderen Ausführungsbeispiels, bei
dem das Verfahren zur Zufuhr von Beschichtungsmasse zu dem in Fig. 3
gezeigten Extruder modifiziert ist.
Die Fig. 3 bis 5 zeigen einen "Extruderkopf ohne Abstreichmesser" (nachstehend ledig
lich als Extruder 1 bezeichnet), der im wesentlichen aufgeteilt ist in ein Zuführungssy
stem 2 für die Beschichtungsmasse, einen Hohlraumabschnitt 3, einen Schlitz 4, einen
Abschnitt der vorderen Klinge 5 und einen Abschnitt der rückwärtigen Klinge 6. Diese
werden jeweils im Detail beschrieben.
Das Zuführungssystem 2 für die Beschichtungsmasse umfaßt eine an der Außenseite
des Extruders 1 angeordnete Dosierpumpen-Einrichtung (nicht gezeigt), um die kontinu
ierliche und genaue Zufuhr der Beschichtungsmasse C zu ermöglichen. Ein Leitungsteil
verbindet die Pumpeinrichtung mit dem Hohlraumabschnitt 3. Das Leitungsteil durchsetzt
den Körper des Extruders 1 senkrecht zur Bewegungsrichtung des Trägers W.
Der Hohlraumabschnitt 3 ist eine Art Reservoir für die Beschichtungsmasse und im
Schnitt im wesentlichen kreisrund, wie in Fig. 3 gezeigt, ausgebildet. Das Reservoir er
streckt sich mit diesem Querschnitt rechtwinklig zur Bewegungsrichtung des Trägers W
und parallel zu dessen Ebene. Die effektive Länge des Hohlraumabschnittes 3 ist allge
mein so gewählt, daß sie gleich der oder etwas größer als die Beschichtungsbreite ist.
Der Innendurchmesser des Hohlraumabschnittes 3 ist allgemein so gewählt, daß sein
Wert innerhalb eines Bereichs von 10 bis 50 mm liegt. Wie in Fig. 4 und 5 gezeigt, sind
Öffnungen an gegenüberliegenden Enden des Hohlraumabschnittes 3 mit Schutzplatten
7 bzw. 8 abgedeckt, die an gegenüberliegenden Enden des Extruders 1 angeordnet
sind.
Das Zuführungssystem 2 für die Beschichtungsmasse ist an ein sich von der Schutzplat
te 7 aus erstreckendes kurzes Rohr 9 angeschlossen, so daß der Hohlraumabschnitt 3
durch das Rohr 9 hindurch mit der Beschichtungsmasse C gefüllt werden kann. Als Er
gebnis kann die Beschichtungsmasse C durch den nachstehend beschriebenen Schlitz
4 hindurch gleichmäßig zur Außenseite gepumpt werden.
Wie in Fig. 3 gezeigt, verjüngt sich die Breite des Schlitzes 4, so daß sich die Schlitzbrei
te mit vom Hohlraumabschnitt 3 in Richtung des Trägers W, d. h. von einem Einlaß 4a bis
zu einem Ausgang 4b, strömender Beschichtungsmasse verringert. Vorzugsweise hat
der Schlitz 4 am Einlaß 4a eine Breite (d1) von 0,1 bis 5 mm und am Ausgang 4b eine
Breite von 0,02 bis 0,3 mm. Ein derartiger Schlitz 4 schafft einen relativ engen Strö
mungsquerschnitt, der den Körper des Extruders 1 durchsetzt und rechtwinklig zur Be
wegungsrichtung des Trägers W in der gleichen Weise verläuft, wie vorstehend für den
Hohlraumabschnitt 3 beschrieben. Die Länge des Schlitzes 4 senkrecht zum Träger W
ist im wesentlichen gleich der Beschichtungsbreite.
Die Länge der Strömungsbahn des Schlitzes 4 in Richtung des Trägers W kann unter
Berücksichtigung der Beschaffenheit der Beschichtungsmasse C, wie etwa Zusammen
setzung, physikalische Eigenschaften, Zufuhrgeschwindigkeit, Druck der zugeführten
Flüssigkeit und dgl., passend bestimmt werden. Kurz gesagt, die Beschichtungsmasse C
strömt vorzugsweise laminar vom Hohlraumabschnitt 3 aus mit einer in Längsrichtung
senkrecht zur Bewegungsrichtung des Trägers W gleichmäßigen Strömungsgeschwin
digkeit und Druckverteilung in der Flüssigkeit.
Am Ausgang 4b des Schlitzes 4 ist die vordere Klinge 5 in vertikaler Richtung mit einem
Abstand t von der rückwärtigen Klinge 6 angeordnet. Die vordere Klinge 5 ist bezüglich
der Bewegungsrichtung des Trägers W stromaufwärts des Ausgangs des Schlitzes 4
angeordnet und ragt um etwa 0,01 bis 5 mm weiter in Richtung zum Träger als die rück
wärtige Klinge vor, um dadurch den vorerwähnten Abstand t zu bilden.
Ferner weist die vordere Klinge 5 eine dem Träger W zugewandte Schneidenfläche auf,
die im Querschnitt mit einem Krümmungsradius (r) von 1 bis 50 mm gebogen ist, so daß
sie gegenüber dem Träger konvex ausgebildet ist.
Vorzugsweise ist die Länge (l3) der Schneidenfläche der vorderen Klinge 5 (gegenüber
dem Träger W) 0,5 bis 10 mm.
Betreffs der den vorerwähnten Abstand t bildenden Höhen der gegenüberliegenden
Wandungen des Schlitzes 4 ist zu sagen, daß die Höhe (l1) der von der vorderen Klinge
5 gebildeten vorderen Wandung 4c und die Höhe (l2) der von der rückwärtigen Klinge 6
gebildeten rückwärtigen Wandung 4d auf ein geeignetes Maß innerhalb eines Bereichs
von 20 bis 100 mm ausgewählt werden können.
Der Extruder 1 besteht aus abriebsfestem, harn Metall, wie beispielsweise einem sol
chen mit einer Rockwell-Härte von ungefähr 90.
Gemäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Träger W mittels einer Lauf-
Führungseinrichtung, wie etwa Führungsrollen und dgl., mit im wesentlichen konstanter
Spannung gespannt. Der Träger W ist mittels einer nicht gezeigten Stützeinrichtung des
Extruders entlang der Schneidenfläche der vorderen Klinge 5 etwas gebogen. Wenn die
Beschichtungsmasse C vom Zuführungssystem 2 für die Beschichtungsmasse mit einer
geeigneten Strömungsgeschwindigkeit zugeführt wird, strömt sie nacheinander durch
den Hohlraumabschnitt 3 und den Schlitz 4 und wird mit einer über die Länge rechtwinklig zur
Bewegungsrichtung des Trägers W gleichmäßigen Strömungsgeschwindigkeit und
Druckverteilung zum Ausgang 4b des Schlitzes 4 extrudiert.
Andererseits wird der Träger W vor dem Auftragen der Beschichtungsmasse C mit einer
in dieser löslichen Vorbeschichtungsschicht B mittels einer geeigneten Beschichtungs
methode (nicht gezeigt) beschichtet. Die Vorbeschichtungsschicht dient in Doppelfunkti
on dazu, den Einschluß von Luft zu verhindern und sich mit der Beschichtungsmasse C,
wenn diese aufgetragen wird, zu vermischen.
Die zum Ausgang 4b des Schlitzes 4 extrudierte Beschichtungsmasse C berührt nicht
die Oberfläche der rückwärtigen Klinge 6, sondern strömt von der Kante der rückwärti
gen Klinge 6 ab, die mit einem Abstand, der im wesentlichen gleich dem vorerwähnten
Abstand t ist, dem Träger W gegenüberliegt. Als Ergebnis wird die Beschichtungsmasse
C entlang der Oberfläche des kontinuierlich in Richtung des Pfeiles A bewegten Trägers
verteilt, so daß sie auf die Vorbeschichtungsschicht B aufgebracht wird. Die Schneiden
fläche der vorderen Klinge 5 und die Oberfläche des Trägers W sind durch
die Vorbeschichtungsschicht B stets mit einem konstanten Abstand voneinander ge
trennt.
Die Dicke des von der Beschichtungsmasse C gebildeten Films wird durch die Bedin
gungen bestimmt, wie etwa die Spannung des Trägers W, den Abstand zwischen dem
Träger W und dem Extruder 1, der zugeführte Menge (Flüssigkeitsdruck) der Beschich
tungsmasse C, der Geschwindigkeit des Trägers W und dgl. Insbesondere kann eine
erforderliche Dicke dadurch leicht und genau bestimmt werden, daß lediglich die Bedin
gung der Zufuhrmenge der Beschichtungsmasse C geändert wird.
Dementsprechend kann die mittels des Extruders 1 extrudierte Beschichtungsmasse C
mit einem erforderlichen Abstand von der Schneidenfläche der rückwärtigen Klinge 6 auf
den Träger W aufgetragen werden. Das vorgenannte Problem der durch Hängenbleiben
von Substanzen an der Fläche des herkömmlichen Abstreichmessers verursachten
streifenähnlichen Unregelmäßigkeiten des Films aus der Beschichtungsmasse kann
vermieden werden.
Weiterhin unterscheidet sich die Konstruktion gemäß der Erfindung von der herkömmli
chen Konstruktion, bei der die Schneidenfläche des Abstreichmessers dazu dient, die
Beschichtungsmasse C auf den Träger aufzustreichen, dadurch, daß gemäß der Erfin
dung der Abflußdruck der Beschichtungsmasse C feinfühlig auf Änderungen der Dicke
oder des Young-Moduls des Trägers W reagieren kann, so daß ein Film mit sehr gleich
mäßiger Dicke erhalten wird.
Ferner verjüngt sich der Schlitz 4, um die Schlitzbreite in Richtung des Trägers W zu
verringern, so daß der Druckabfall in der Beschichtungsmasse C auf ein Kleinstmaß re
duziert ist.
Im herkömmlichen Fall, wo der Schlitzausgang die gleiche Breite wie der Schlitzeinlaß
aufweist, wird der Druck der Beschichtungsmasse C bei deren Bewegung im Schlitz in
Richtung des Schlitzausgangs in relativ großem Maße im Vergleich zum anfänglichen
Druck reduziert. In dem Fall jedoch, daß sich der Schlitz 4 in Richtung des Schlitzaus
gangs 4b verjüngt, kann der Druckabfall gerade vor dem Ausströmen der Beschich
tungsmasse C aus dem Schlitzausgang auf ein Geringstmaß reduziert werden.
Dementsprechend ist es in der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht immer erforderlich,
daß der Druck der Beschichtungsmasse im Zuführungssystem 2 für dieselbe so groß wie
im herkömmlichen Extruder ist; in diesem muß der Druck der Beschichtungsmasse im
Zuführungssystem relativ groß sein im Vergleich zu dem beim Aufbringen der Beschich
tungsmasse C auf den Träger W erforderlichen Abflußdruck. Demgemäß ist es möglich,
eine relativ kleine Dosierpumpen-Einrichtung für die erfindungsgemäße Vorrichtung zu
verwenden.
Das Verfahren zur Zufuhr der Beschichtungsmasse C zu dem in Fig. 4 gezeigten Extru
der 1 ist eine Art einseitigen Zuführungsverfahrens durch ein kurzes Rohr 9 hindurch.
Dieses Verfahren ist im US-Patent Nr. 4 465 707 offenbart. Vorzugsweise kann ein an
deres kurzes Rohr an der Schutzplatte 8 angebracht sein, so daß die vom kurzen Rohr 9
aus dem Hohlraumabschnitt 3 zugeführte Beschichtungsmasse C durch das an der
Schutzplatte 8 befestigte kurze Rohr teilweise nach außen abströmen kann. Ein derarti
ger Teil-Abfluß ermöglicht es, zu verhindern, daß die Beschichtungsmasse C für einen
fangen Zeitraum im Hohlraumabschnitt 3 verbleibt. Deshalb ist die Abflußeinrichtung zum
Handhaben von Beschichtungsmasse C mit kohäsiven und thixotropen Eigenschaften
geeignet.
Fig. 5 zeigt ein Zentralzuführungs-Verfahren, bei dem die Beschichtungsmasse C von
einem anderen kurzen Rohr 11 zugeführt wird, welches im Zentrum des Hohlraumab
schnittes senkrecht zur Ebene des Trägers W angeordnet ist.
Bei dem Zentralzuführungs-Verfahren nach Fig. 5 wird die dem Hohlraumabschnitt 3
zugeführte Beschichtungsmasse C von beiden, an gegenüberliegenden Enden des
Hohlraumabschnitts 3 angeordneten kurzen Rohren 9 und 10 teilweise nach außen ab
gegeben. Der andere Teil der Beschichtungsmasse C verbleibt nicht im Hohlraumab
schnitt 3, sondern wird mit gleichmäßigem Flüssigkeitsdruck vom Schlitz 4 abgegeben.
Es versteht sich von selbst, daß die in der vorliegenden Erfindung verwendete Zufüh
rungsmethode für die Beschichtungsmasse nicht auf die in den Fig. 4 und 5 gezeigten
besonderen Ausführungsformen beschränkt ist, und daß diese Ausführungsformen auch
in Kombination verwendet werden können. Ferner ist es eine Selbstverständlichkeit, daß
die Form des Hohlraumabschnittes 3 nicht auf die vorerwähnte kreisrunde Form be
schränkt ist, und daß der Hohlraumabschnitt viereckig oder wie ein Schiffsboden geformt
sein kann, und zwar solange wie gleichmäßiger Druck der Beschichtungsmasse in
Längsrichtung erreicht wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung, wie sie vorstehend beschrieben ist, weist die folgen
den Wirkungen auf.
- 1. Da ein geeigneter Abstand zwischen dem Träger W und der Schneidenfläche der rückwärtigen Klinge 6 des Extruders 1 ausgebildet ist, bleiben Fremdsubstanzen, wie etwa auf dem Träger W abgelagerter Staub, in keinem Fall an der Schneidenfläche der rückwärtigen Klinge 6 hängen. Dementsprechend können die durch Fremdsubstanzen verursachten streifenähnlichen Unregelmäßigkeiten auf der Filmoberfläche vermieden werden.
- 2. Da die Beschichtungsmasse C mittels des Abflußdrucks der Beschichtungsmasse selbst auf den Träger W aufgebracht werden kann, kann die Beschichtungsmasse infol ge ihrer Anpassungsfähigkeit, ohne von der Schneidenfläche der rückwärtigen Klinge 6 beeinflußt zu werden, feinfühlig auf durch Abweichungen der Dicke oder des Young- Moduls des Trägers W verursachten Änderungen der Laufbedingungen des Trägers W reagieren. Demgemäß können Unregelmäßigkeiten der Dicke des Beschichtungsfilms wirksam verhindert werden.
- 3. Da sich der Schlitz 4 verjüngt, so daß seine Breite sich vom Hohlraumabschnitt 3 aus in Richtung zum Schlitzausgang verringert, kann eine große Abflußgeschwindigkeit der Beschichtungsmasse erzielt werden. Infolgedessen ist es möglich, eine Beschich tungsmasse hoher Viskosität sehr dünn und schnell aufzubringen, um die Kapazität des Zuführungssystems 2 für die Bevorratung mit der Beschichtungsmasse auf ein Ge ringstmaß zu reduzieren und das System 2 im Vergleich zu einem herkömmlichen Sy stem relativ klein zu gestalten.
In den nachstehenden Beispielen sind die Wirkungen der erfindungsgemäßen Vorrich
tung beschrieben.
Die in Gewichtsteilen in Tabelle 1 aufgeführten Grundbestandteile wurden in einer Ku
gelmühle vollständig gemischt und verteilt, um eine magnetische Beschichtungsmasse
herzustellen.
γ-Fe2O3-Pulver (nadelähnliche Teilchen mit einer mittleren Länge von 0,5 µm in der Längsachse und 0,05 µm in der kurzen Achse; Koerzitivkraft 320 Oersted; SBET = 25 m2/g) | 95 Teile |
Polyurethanharz | 10 Teile |
Epoxidharz | 10 Teile |
Polyisozyanat | 8 Teile |
Ruß (mittlerer Teilchendurchmesser 20 µm) | 2 Teile |
Stearinsäure | 1 Teil |
Cyclohexanon | 300 Teile |
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Auftragen einer Beschichtungsmasse auf einen Träger,
mit einer Laufführungseinrichtung zum Spannen und Bewegen des Trägers in einer vor bestimmten Krümmung und
mit einem Extrusionskopf (1) mit einer bezüglich der Bewegungsrichtung des Trägers vorderen Klinge (5) und einer hinteren Klinge (6) sowie einem zwischen den Klingen an geordneten Schlitz (4) für die Beschichtungsmasse (C), wobei die vordere Klinge (5) von der hinteren Klinge (6) durch einen bezüglich des Trägers senkrechten Abstand (t) be abstandet ist, wobei
sich der Schlitz (4) in Richtung auf den Träger (W) mit zum Träger (W) hin abnehmender Breite verjüngt,
die vordere Klinge (5) eine Schneidenfläche aufweist, die in Richtung auf den Träger (W) und bezüglich seiner vorbestimmten Krümmung konvex gebogen ist, und
die dem Träger (W) gegenüberliegende Schneidenfläche der hinteren Klinge (6) vom Träger (W) zurückweicht, wobei der Abstand dieser Schneidenfläche vom Träger (W) größer als die Dicke der Beschichtung zwischen dieser Schneidenfläche und dem Träger (W) ist.
mit einer Laufführungseinrichtung zum Spannen und Bewegen des Trägers in einer vor bestimmten Krümmung und
mit einem Extrusionskopf (1) mit einer bezüglich der Bewegungsrichtung des Trägers vorderen Klinge (5) und einer hinteren Klinge (6) sowie einem zwischen den Klingen an geordneten Schlitz (4) für die Beschichtungsmasse (C), wobei die vordere Klinge (5) von der hinteren Klinge (6) durch einen bezüglich des Trägers senkrechten Abstand (t) be abstandet ist, wobei
sich der Schlitz (4) in Richtung auf den Träger (W) mit zum Träger (W) hin abnehmender Breite verjüngt,
die vordere Klinge (5) eine Schneidenfläche aufweist, die in Richtung auf den Träger (W) und bezüglich seiner vorbestimmten Krümmung konvex gebogen ist, und
die dem Träger (W) gegenüberliegende Schneidenfläche der hinteren Klinge (6) vom Träger (W) zurückweicht, wobei der Abstand dieser Schneidenfläche vom Träger (W) größer als die Dicke der Beschichtung zwischen dieser Schneidenfläche und dem Träger (W) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Breite (d1) des Schlitzes (4) am Einlaß (4a) für die Beschichtungsmasse (C) 0,2 bis 5 mm,
die Breite (d2) des Schlitzes (4) am Ausgang (4b) 0,02 bis 0,3 mm,
die Höhe (l1) einer von der vorderen Klinge (5) gebildeten vorderen Wandung (4c) des Schlitzes (4) in Strömungsrichtung der Beschichtungsmasse (C) durch den Schlitz (4) 20 bis 100 mm,
die Länge (l3) der Schneidenfläche der vorderen Klinge (5) in Bewegungsrichtung des Trägers (W) 0,5 bis 10 mm,
die Höhe (l2) einer von der rückwärtigen Klinge (6) gebildeten rückwärtigen Wandung (4d) des Schlitzes (4) 20 bis 100 mm,
der rückspringende Abstand (t) - zwischen vorderer (5) und hinterer (6) Klinge - 0,01 bis 5 mm, und
der Krümmungsradius (r) an der Schneidenfläche der vorderen Klinge (5) 1 bis 50 mm beträgt.
die Breite (d1) des Schlitzes (4) am Einlaß (4a) für die Beschichtungsmasse (C) 0,2 bis 5 mm,
die Breite (d2) des Schlitzes (4) am Ausgang (4b) 0,02 bis 0,3 mm,
die Höhe (l1) einer von der vorderen Klinge (5) gebildeten vorderen Wandung (4c) des Schlitzes (4) in Strömungsrichtung der Beschichtungsmasse (C) durch den Schlitz (4) 20 bis 100 mm,
die Länge (l3) der Schneidenfläche der vorderen Klinge (5) in Bewegungsrichtung des Trägers (W) 0,5 bis 10 mm,
die Höhe (l2) einer von der rückwärtigen Klinge (6) gebildeten rückwärtigen Wandung (4d) des Schlitzes (4) 20 bis 100 mm,
der rückspringende Abstand (t) - zwischen vorderer (5) und hinterer (6) Klinge - 0,01 bis 5 mm, und
der Krümmungsradius (r) an der Schneidenfläche der vorderen Klinge (5) 1 bis 50 mm beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen mit dem Schlitz
(4) auf der dem Träger (W) gegenüberliegenden Seite in Verbindung stehenden Hohl
raumabschnitt (3) und durch eine Einrichtung (2) zur kontinuierlichen Zufuhr der Be
schichtungsmasse (C) zum Hohlraum (3).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des
Hohlraumabschnitts (3) kreisrund mit einem Durchmesser von 10 bis 50 mm ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufüh
rungseinrichtung (2) entweder ein Zuführungs-Rohr (11) in der Mitte des Hohlraumab
schnitts (3) umfaßt, oder Rohre (9, 10) vorsieht, die zum Zu- und Abführen der Beschich
tungsmasse jeweils an den den Seitenrändern des Hohlraums (3) angeschlossen sind.
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