DE2403313C3 - Vorrichtung zum gleichzeitigen Auftragen mindestens zweier Schichten flüssiger Beschichtungsmaterialien auf eine Oberfläche eines Guts, insbesondere eines Bandes - Google Patents
Vorrichtung zum gleichzeitigen Auftragen mindestens zweier Schichten flüssiger Beschichtungsmaterialien auf eine Oberfläche eines Guts, insbesondere eines BandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen mehrerer Schichten flüssiger Beschichtungsmaterialien
auf eine Oberfläche eines Gutes, insbesondere eines Bandes, mit einer nach abwärts geneigt 'erlaufenden
Gleitfläche, über die mehrere Schichten flüssigen Beschichtungsmaterials herabfließen, bevor sie auf das
Gut aufbeschichtet werden, mit einer am oberen Ende der Gleitfläche gelegenen Austrittsöffnung für die Zu
fuhr von Beschichtungsmaterial /u der Gleitfläche und mit einer am unteren Ende der Gleitfläche angeoidneten
Einrichtung zum Heranbewegen des Gutes an das über die Gleitfläche herangeführte Beschichtungsmaterial
mit quer zu der Fließrichtung und nach aufwärts verlaufender Bewegungsrichtung, wobei die Einrichtung
so angeordnet ist. daß das /u beschichtende Gut in
einem solchen Abstand vom Fnde der Gleitfläche an diesem vorbeibewegt wird, daß der /wischen dem /u
beschichtenden Gut und dem F.nde der Gleitfliuhe gebildete
Spalt von einem Wulst des von der Gleitfläche abfließenden Beschichtungsmateriak überbrückt wird,
und wobei der unterste F.ndabschniu der geneigten Gleitfläche einen ungefähr 0.0b bi<
0.21 cm schmalen Randstreifen bildet, der im wesentlichen waagerecht
ausgerichtet ist. nach Patent 24 03 314.
Vorrichtungen der obengenannten Art. die nicht im Sinne des Hauptpatents verbessert sind. d. h.. die keinen
■»5 sich an die Gleitfläche anschließenden Endabschniit
aufweisen, der gegenüber der Waagerechten weniger stark geneigt ist als die zugehörige Gleitfläche, sind
bereits durch die deutschen Patentschriften 12 16 686
und 11 51 173 bekannt. Diese bekannten Vorrichtungen
können dazu verwendet werden, um das zu beschichten de Gut. bei dem es sich beispielsweise um ein Band aus
pho'ographischem Filmwerkstoff handelt, mit einer
Emulsionsschicht oder gleichzeitig mit mehreren Emul· sionsschichten zu versehen, indem ein Beschichtungs
kopf verwendet wird, der eine oder mehrere geneigt verlaufende Gleitflächen aufweist, über die man ein
flüssiges Beschichtungsmaterial oder mehrere flussige Beschichtungsmaterialien herabfließen läßt, bevor dieses
Beschichtungsmaterial oder diese Beschichtungsmaterialien in eine Flussigkeitsbrücke oder einen
Flüssigkeilswulsl einfließen, der einen kleinen Spalt
zwischen dem Beschichtungskopf und dem diesem eng benachbarten Gut überbrückt. Bei derartigen Vorrichtungen
ist es auch bekannt, einen Extruder-Gleitflächen*
Beschichtungskopf vorzusehen, der außer einer oder mehreren Gleitflächen mindestens eine Extruder^Aus*
triltsöffnung aufweist, aus der Beschichtungsmaterial direkt in den Flüssigkeitswulst hinein extrudierbar ist.
Der Gleitflächen-Teil des Beschichtungskopfs kann
einen Ausiriltsschlitz oder mehrere getrennte Austrittsschlitze aufweisen, durch die ein Beschichtungsmateria!
oder mehrere Beschichtungsmaterialien in dosierter Menge von je zugeordneten Zuführeinrichiungen her
zugeführt und gleichmäßig auf den zugehörigen geneigten Gleitflächen verteilt werden kann bzw.
können. Jedes der Beschichtungsmaterialien fließt durch Schwerkrafteinliuß als Flüssigkeitsschicht über die
geneigte Gleitfläche nach abwärts, wobei die Flüssigkeitsschichten sich glätten und eine gleichmäßige
Schichtstärke annehmen. Wenn mehr als eine Gleitfläche vorgesehen ist, sind diese so angeordnet, daß die
Flüssigkeitsschichten aufeinanderliegend über die Gleitflächen fließen. Am Ende der letzten oder untersten
Gleitfläche,d. h.der der Extruder-Austrittsöffnung oder
den Ex'rudcr-Austriusöffnungen nächstgelegenen Gleitfläche, fließt die diese Gleitfläche verlassende
Schicht oder fließen die diese Gleitfläche verlassenden
Schichten auf den Flüssigkeitswulst auf. der durch das aus der Extruder-Ausirittsoffnung des Besch'ehtungskopfs
extrudierte Beschichtungsma'.erial gebildet ist
Somit strömt das über den Gleitflachen-Yei! des
Beschichtungskopfes herangeführte Besihichtungsmalerial
oder strömen die über den Gleitflachen-Teil
herangeführten Beschichtungsmatenalien über den
Flussigkeilswulst hinweg, so daß das sich bewegende, in
Berührung mit dem V/ulst befindliche Gut gleichzeitig
sämtliche Flüssigkeitsschichten, also sowohl cue vom Extruder-Teil als auch vom Gleitflachen-Teil des
Beschk htungskopfs herangeführten Besthichtungsn.Kcrialien.
mit sich nimmt, die sich auf dem Gut in Form einer zusammengesetzten Beschichtung aus im
wesentlichen diskreten, aufeinanderlegenden Überzugsschichien
anlagern.
Durch die im Hauptpatent aufgezeigte Verbesserung derartiger bekannter Vorrichtungen, deren Beschich
tungskopf nur einen Gleitflächen-Teil. nicht jedoch zusätzlich eip°n Extruder-Teil aufweist, sind mehrere
Unzulänglichkeiten der bekannten Vorrichtungen beho- 4"
ben. E:s können bei den bekannten Vorrichtungen
nämlich Fehlstellen in den Überzugsschichten auftreten,
wenn der Wulst gestört wird. Ein sich besonders bemerkbar machender Fehler besteht z. B. in dem
Auftreten längs verlaufender Schräm neu oder Kerben. ^
die es völlig unmöglich machen, das betreffende beschichtete Band als pholographisches Erzeugnis in
den Handel zu bringen. Das Auftreten dieser längs verlaufenden Fehlstellen r ;rnmt rapide zu. wenn man die
Vorschubgeschwindigkeit des zu beschichtenden Ban w des vergröß°rt.
Bei derartigen Vorrichtungen ist es außerdem von Vorteil, eine Druckdifferenz zwischen den beiden freien
Oberflächen des V/uhies zu erzeugen, indem man
beispielsweise an der hinteren Fläche des Wulstes einen Unterdruck in dem Bestreben erzeugt, übermäßige
Vibrationen und/oder ein Einreißen des Wulstes zu verhindern. Natürlich ist die Pegelhöhc des Unterdrucks,
der zur Anwendung gebracht werden kann, begrenzt, weil bei zu hohem Unterdruckpegel die
starke, am Wulst anliegende Druckdifferenz Ursache für eine Störung und/oder ein Einreißen des Wulstes
sein kann, Gelegentlich kann es dazu kommen, daß die Stärke des angewendeten Unierdrucks nicht ausreN
chend hoch ist, um übermäßige Vibrationen im Wulst &5
auszuschalten und es datier erforderlich ist, den
Unterdruck zu erhöhen. Wenn nun aber eine Erhöhung des Unterdrucks selber eine Störung und/oder ein
Reißen des Wulstes verursacht, ist man in vielen Fällen gezwungen, die Beschichtungsbedingungen zu ändern.,
indem man in nachteilhafter Weise etwa die Vorschubgeschwindigkeit des Bandes verringert, wenn man
zufriedenstellende Beschichtungen erzielen möchte.
Ein weiteres Problem, das bei Benutzung der bekannten derartigen Vorrichtungen, die nicht im Sinne
des Hauptpatenis verbessert sind, auftritt, besteht darin, daß Partikel, die in dem flüssigen Beschichtungsmaterial
vorkommen, sich am Beschichtungskopf an der dem Band zugekehrten Kante anlagern können und eine
unerwünschte Streifen- oder Schlierenbildung in der auf das Band aufgetragenen Beschichtung hervorrufen
können.
Bei Vorrichtungen gemäß dem Hauptpatent sind die vorstehend erwähnten Nachteile der bekannten
Vorrichtung im wesentlichen dadurch aus der Welt geschafft, daß der sich an die dem Gut nächstgelegene
Gleitfläche anschließende kurze Endabschnitt derselben im wesentlichen waagerecht ai .gerichtet ist. d.h.
relativ zu der zugehörigen Gleitfläche „ine geringere
N ii'iing gegenüber der Waagerechten aufweist als
diese Gleitfläche.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Gegenstand
des Hauptpatents dahingehend weiter zu bilden, daß die durch die Lehre des Hauptpatents erreichten
Vorteile nicht nur bei Verwendung von Beschichtungskcpfen, die nur einen Gleitflächen-Teil aufweisen,
nutzbar sind, sondern auch bei Vorrichtungen ausgenutzt «,erden können, die Beschichtungsköpfe aufweisen,
die außer einem Gleitflächen-Teil auch einen hxtruder-Teil
besitzen
Ausgehend von e.ner Vorrichtung der eingangs genannten
Art ist diese A,ufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst. daU eir. außer der Gleitfläche für ein erstem
Beschichlungsmaterial mindestens eine Extruder-Ajstrittsöffnung
Für pin zweites Beschichtungsmaterial aufweisender
Ex truder-G leitflächen ■ Beschich tungskopf vorgesehen ist und daß der im wesentlichen waagerecht
ausgerichtete F.ndabschnitt der Gleitfläche oberhalb der Hxtruder-Austrittsöffnung angeordnet ist. die dem
zu beschit-htenden Gut eng benachbart ist. so daß das
aus der Extruder Ajstrittsöffnung extrudierte /weite
Beschichtungsmaterial zusammen mii <!em über den
Endabschnitt der Gleitflache strömenden ersten Be schichtungsmatcrial den den Spalt zwischen derselben
und dem Gut überbrückenden Flüssigkcitsvtulst bildet
Durch die erfindungsgemäße Kombination einer Extruder-Austrittsöffnung mit einem oberhalb derselben
angeordneten Endabschnitt einer Gleitfläche, der gegenüber der Waagerechten eine geringere Neigurg
aufweist als die Gleitfläche, wird die Möglichkeit
gescheffen. in vorteilhafter Weise mehrlagige Beschichtungen
mit höherer Arbeitsgeschwindigkeit herzustellen, als dies bei bekannten derartigen Vorrichtungen
möglich ist. wobei gleichzeitig fehlstellenfreie Beschichtungen verbesserter Gute erreicht werden.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Es zeigt
Fig. I eine teils geschnitten und abgebrochen gezeichnete Seitenansicht einer Beschickungsvorrichtung
üblicher Art und
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche Ansicht einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung, wobei der abgebrochen und geschnitten gezeichnete, der Beschichtungswalze nächstgelegene
Teil des Beschichtungskopfs im Vergleich zur Beschich·
tungswalze und zu den übrigen Teilen des Beschichtungskopfs übertrieben groß dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt eine bekannte Beschichlungsvorrichlung der Art, wie sie in der deutschen Patentschrift 12 11 488
gezeigt ist. Bei einer solchen Vorrichtung wird ein Gut, beim gezeigten Beispiel ein Band W, von einer
angetriebenen Beschichlungswalze 13 getragen und an einem Beschichtungskopf 10 vorbeibewegt. Das Band
kann aus Papier, Metall oder einem Kunslsioffilm bestehen und kann bereits eine oder mehrere, im
wesentlichen trockene, vorausgehend aufgetragene Beschichtungen aufweisen. Der Beschichtungskopf 10
ist aus Gründen der Übersichtlichkeit hier in einer Ausführungsform gezeigt, die dazu dient, um gleichzeitig
zwei Schichten auf das Band VV aufzutragen. Zu diesem Zweck sind zwei Zumeßpumpen P und P' mit
zugeordneten Vorratseinrichtungen für flüssige Beschichtungsmaterialien 16 bzw. 23 verbunden und
ιϋιιΓΟΐϊ UfCSC LfiSCiiiCtfiuTfgSrffatCriaffCn ifj, υ ΪΠ
gewünschten Mengen zugeordneten Hohlräumen 11,19 zu. die im Innern des Beschichtungskopfs 10 ausgebildet
sind. Die Beschichtungsmaterialien 16. 23 werden unter Druck gesetzt, so daß sie als Flüssigkeitsband durch
enge Austriltsschlitze 14 bzw. 21 hindurchfließen, die je
an einem Ende in den zugehörigen Hohlraum 11 bzw. 19 münden und mit ihrem anderen Ende in einer
Schlitzöffnung 15 bzw. 22 enden. Die Austrittsschlitze 14, 21 werden jeweils durch zwei einander gegenüberliegende,
im kleinen Abstand zueinander parallel verlaufende ebene Flächen 14', 14" bzw 21'. 21"
begrenzt. Das Band VV wird von der Beschichtungswalze 13 in engem Abstand von der Schlitzöffnung 22
gehalten, so daß eine extrudierte Brücke oder ein Wulst des Beschichtungsmaterials 23 gebildet werden kann,
der den Zwischenraum zwischen der Schlitzöffnung 22 und der Oberfläche des zu beschichtenden Bandes VV
überspannt. Die Schlitzöffnung 15 des Austnttsschlitzes
14 ist am oberen Ende einer geneigt nach abwärts verlaufenden, ebenen Gleitfläche 12 angeordnet. Das
Beschichtungsmaterial 16 kann diese ebene Gleitfläche 12 herabfließen. so daß das Beschichtungsmaterial
geglättet wird und eine gleichmäßige Schichtdicke annimmt. Die untere querverlaufende Kante der
Gleitfläche 12 ist der Schlitzöffnung 22 des Austrittsschlitzes 21 eng benachbart, und die Gleitfläche 12 ist
relativ zum Austrittsschlitz 21 in einem spitzen Winkel geneigt. Wenn die Flüssigkeitsschicht des Beschichtungsmaterials
16 die untere Kante der Gleitfläche 12 verläßt, fließt sie in die Flüssigkeitsbrücke oder den
Flüssigkeitswulst ein, und beide Beschichtungsmaterialien 16 und 23 wurden von dem sich im wesentlicher
nach aufwärts bewegenden Band W aufgenommen, während dieses mit hoher Vorschubgeschwindigkeit an
dem Wulst vorbeibewegt wird. Die Beschichtungsmaterialien 16.23 lagern sich an der zugekehrten Oberfläche
des Bandes Wats zusammengesetzte Beschichtung aus im wesentlichen diskreten, übereinanderliegenden
Schichten an. Als »sich nach aufwärts bewegend« werden hier alle jenen Stellen des Bandes Wbezeichnet.
bei denen die senkrechte Komponente der Geschwindigkeit betragsmäßig größer ist als die waagerechte
Geschwindigkeitskomponente.
Zur Stabilisierung der Brücke oder des Wulstes kann ein Sog oder ein Unterdruck an einer hinteren Fläche
des Wulstes angelegt werden, so daß eine Druckdifferenz zwischen den beiden freien Oberflächen des
Wulstes erzeugt wird. Der Unterdruck kann mittels einer Kammer 25 erzeugt werden, die mit einer
Säugpumpe P", 28 verbunden ist, die Luft aus der Kammer 26 abzieht.
In Fig. 2 ist ein Teil eines verbesserten Extruder·
Gleitflächen-Beschichtungskopfs 30 der hier zu bc-
·> schreibenden Art gezeigt. Zum Zwecke der Klarheit
und Übersichtlichkeit ist in der Darstellung von Fig.2
keine Absaugekammer gezeigt, eine solche Einrichtung zum Erzeugen einer Druckdifferenz ist jedoch auch in
Verbindung mit dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 vorteilhaft. Der Beschichtungskopf 30 ist in vieler
Hinsicht dem in Fig I gezeigten Beschichlungskopf ähnlich, unterscheidet sich jedoch von diesem darin, daß
der Beschichtungskopf 30 einen starren, nach oben abgebogenen Endabschnitt 31 aufweist, der sich mit
einem stumpfen Winkel 38 an das untere Ende einer Gleitfläche 32 anschließt und sich gegen die Oberfläche
des zu beschichtenden, sich im wesentlichen nach aufwärts bewegenden Guts hin erstreckt, bei dem es
rr 1IdItUCII.
Der Endabschnitl 31 ist vorzugsweise im wesentlichen eben, hat die gleiche in Querrichtung gemessene Breite
wie die ebene Gleitflache 32 und endigt in einer querverlaufenden Kante 34, die durch die ebene
Oberfläche des Endabschnitts 31 und eine Seitenfläche 39 einer Extruder-Austrittsöffnung 41 gebildet ist. Bei
der Herstellung des Endabschnitts 31 ist es vorteilhaft,
an dem stumpfen Winkel 38 zwischen der Oberfläche des Ei*, iabschnitts 31 und der Gleitfläche 32 eine
Abrundung vorzusehen, wie es in F i g. 2 gezeigt ist.
Die Extruder-Austrittsöffnung 41 ist in einem im wesentlichen waagerechten Abjtand von einer Bcschichtungswalze
33 angeordnet, der etwas größer ist als die Stärke des Bandes W. das beschichtet werden
soll, so daß bein Betrieb des Beschichtungskopfs eine
extrudierte Brücke oder ein extrudierter Wulst flüssigen Beschichtungsmaterials 43 den Spalt zwischen dem
Beschichtungskopf und der Oberfläche des Bandes W überbrückt. Vorzugsweise liegt die Breite des Spalts
zwischen der Austrittsöffnung 41 und der Oberfläche des zu beschichtenden Bandes zwischen ungefähr
0,13 mm und 0,76 mm. Wie aus F i g. 2 zu entnehmen ist.
fließt flüssiges Beschichtungsmaterial 36, nachdem es aus einem Hohlraum 46 heraus und durch einen engen
Zumeßschlitz 47 hindurchgedrückt wurde, auf der Gleitfläche 32 nach abwärts und dann längs dem im
wesentlichen waagerecht verlaufenden starren Endabschnitt 31 in den Wulst der Beschichtungsmaterialien
ein. Die Gleitfläche 32 ist gegenüber der Waagerechten in einem gewünschten Winkel geneigt, der vorzugsweise
größer als 10° und kleiner als 45° ist, je nach den Eigenschaften des aufzubeschichtenden flüssigen Beschichtungsmaterials.
Da der Endabschnitt 31 gegenüber der Waagerechten eine kleinere Neigung aufweist
als die Gleitfläche 32, fließt die Schicht des Beschichtungsmaterials 36 über den Endabschnitt 31 mit
verringerter Strömungsgeschwindigkeit, jedoch vergrößerter Schichtdicke (Tiefe). Die erhöhte Schichtdicke
auf dem abgebogenen Endabschnitt 31 ist von Vorteil, weil die Störeffekte, die sich ergeben, falls Teilchen sich
an der Kante 34 festsetzen sollten, durch die größere Dicke der Schicht an dem abgebogenen Endteil 31
abgeschwächt werden. D. h, ein Partikel bestimmter Größe, das sich an der Kante 34 festgesetzt hau erzeugt
eine größere Störung in einer dünneren (seichten) Flüssigkeitsschicht, wohingegen eine dicke (tiefe) an
dem Partikei voröeifiießende Fiüssigkeitsschicht weniger
gestört wird. Der Endabschnitt 31 hat eine im wesentlichen waagerechte Richtung und ist vorzugswei-
se genau waagerecht. Der Endabschnilt kann jedoch
gegenüber der Wangerechten in Fließrichiung des FlüssigkeitsMroms auch in einem Winkel geneigt «sein,
der vorzugsweise in dem Bereich von ±5° liegt. Die Länge des Endabschnilts 31. gemessen in Fließrichiung,
liegt etwa im Bereich von ungefähr 0,6 mm bis 2,1 mm und beträgt vorzugsweise ungefähr I mm. Derartige
Abmttasungen sind beim Aufbeschichten photographischer
Beschichtungsmaterialicn vorteilhaft, wobei die Beschichtungen in der Schichtstärke im trockenen
Zustand /wischen 0,002^ mm und 0.025 mm schwanken
und wobei Schutzschichten, die derartige Fmulsionsschichten
voneinander trennen, eine Starke in der
Größenordnung von I Mikron aufweisen.
Bei Verwendung der Beschichtungswalze 33 zur
Lagerung des Dandes in glattem Zustand ist es
wünschenswert, daß die Stelle des Anliegens des flüssigen Wulstes oder der Flüssigkeitsbrücke an dem
Band w innerhalb eines bevorzugten spitzen Winkeibereichs von »Anlegestellen« gelegen ist. Bei diesem
bevorzugten Bereich handelt es sich um den Bereich von
ungefähr 40" unterhalb des waagerechten Radius der Be-ichichtungsualze 33 bis ungefähr 30° oberhalb des
wangerechten Radius. Daß der Spalt im wesentlichen waagerecht ist. hat den Vorteil, daß die Schwerkraft auf
die hängende Brücke der flüssigen BeschichtungsTiaterialien
einwirken und die Bildung der Brücke oder des Wulstes erleichtern kann.
Bei der in F i g. 1 gezeigten bekannten Vorrichtung
besteht ein Faktor, der dazu beitragen kann, daß der Wulsi flüssiger Beschichtungsmaterialien gelegentlich
nicht in dpr Lage ist, höheren Druckdifferenzen zu
widerstehen, darin, daß dieser Wulst zusätzlich zu der an
ihm angreifenden Druckdifferenz sich selbst gegen die Kraft abstützen muß. die die nach abwärts herabschießende
Flüssigkeitsschicht(en) ausübt(-üben), die fortlaufend
dem Wulst zugeführt wird (werden). Die längs der im wesentlichen waagerechten Ebene des Endabschnitts
31 erfolgende Zufuhr von Beschichtungsmaterial zu dem Wulst ist. wie ersichtlich ist. dazu geeignet, die
Kraft der in den Wulst hineinschießenden Flüssigkeit zu verringern oder andei weitig die Stabilität des Wulstes
zu verbessern, so daß höhere Unterdrücke bei erhöhten Beschichtungsgeschwindigkeiten am Wulst zur Anwendung
gebracht werden können, ohne daß der Wulst gestört würde, was unbefriedigende Beschichtungsergebnisse
zur Folge hätte. Außerdem können bei Verwendung der hier gezeigten Vorrichtung auch ohne
Erhöhung der Stärke des angelegten Unterdrucks höhere Beschichtungsgeschwindigkeiten erreicht werden,
als sie bei den bekannten derartigen Vorrichtungen möglich sind.
Um die Vorteile der hier beschriebenen Vorrichtung aufzuzeigen, können durch gleichzeitiges Aufbeschichten
zweier übereinanderliegenden Schichten Beschichtungen hergestellt werden, wobei in einem Falle eine
Vorrichtung der hier beschriebenen Art zur Anwendung gebracht wird, wie sie in Fi g. 2 gezeigt ist. Die untere
Schicht flüssigen Beschichtungsmaterials kann eine Viskosität von 350 Centipoise und als Schicht ein
Auflagegewicht im nassen Zustand von 0308 kg/ 9,202 m2 (0,68 lbs/100 square feet) aufweisen. Die obere
Schicht flüssigen Beschichtungsmaterials kann eine Viskosität von 350 Centipoise und als Beschichtung im
nassen Zustand ein Auflagegewicht von 1,27 kg/ 9,2902 m2 (2,81bs/100 square "feet) aufweisen. An dem
FlUssigkeitswulst kann während des Beschichtungsvorgangs
ein Unterdruck aufrechterhalten werden, wobei der Spalt zwischen der Exlruder-Auslrittsöffnung 41
und dem Band W ungefähr 0,25 mm (0,010 Inches)
beträgt. Es zeigte sich, daß bei Betrieb der hier beschriebenen Vorrichtung Slreifenbildungen auf
Grund einer Instabilität des Wulstes, wie sie beim Betrieb der bekannten Vorrichtung auftraten, selbst bei
hoher ßeschichlungsgeschwindigkeii nicht zu beobachten waren.
Die Frfindung kann auch bei anderen Fxiruder Gleitflachen
Best hichliingsköpfen verwirklicht werden, als
sie hier beschrieben wurden Beispielsweise kann der Extruderteil des Beschichlungskopfs mehr als eine
Extruder Austrittsöffnung aufweisen, wio es z. B in der
bereits erwähnten deutschen Patentschrift 12 11 488
gezeigt ist Der Bcschichtungskopf kann auch mehr als
eme Gleitfläche aufweisen, wobei die Gleitflächen
übereinander angeordnet sind, so daß jede der
gebildeten zwei oder mehreren Flüssigkeitsschichten über die diesen Schichten jeweils zugeordneten
Gleitflächen fließen, bevor die betreffenden Schichten aufeinanderfließen und über die unterste Gleitfläche
und den nach oben abgebogenen Endabschnitt überninanderliegend hinwegfließen. Ein Beispiel eines Beschichiungskopfes
dieser letztgenannten Art, der ebenfalls in der hier aufgezeigten Weise verbessert
werden kann, ist ebenfalls in der genannten deutschen Patentschrift 12 11 488 (siehe dortige Fig. 4) gezeigt.
Die hier beschriebene Vorrichtung kann zum Aufbeschichten beliebiger Stoffe oder Mischungen aus
Stoffen verwendet werden, die im flüssigen Zustand durch Wulstbeschichten aufgetragen werden können,
beispielsweise in Form einer Lösung, einer Dispersion oder einer Suspension. Vielfach handelt es sich bei dem
Beschichtungsmaterial um eine Masse mit einer organischen Trägerflüssigkeit, es kommen jedoch auch
andere Trägerflüssigkeiten in Betracht, beispielsweise anorganische oder wäßrige Trägerflüssigkeiten oder
Naturstoffe. Die einzelnen Schichten können aus den gleichen oder aus verschiedenen flüssigen Beschichtungsmaterialien
bestehen, und diese Beschichtungsmaterialien können miteinander mischbar oder unvermischbar
sein. Hochviskose polymere Schichten können mit der beschriebenen Vorrichtung mit Vorteil aufbeschichtet
werden, indem wäßrige oder organische Trägerflüssigkeiten angewendet werden.
Außer für die Herstellung photographischer Materialien kann die hier beschriebene Vorrichtung in
beliebigen anderen Bereichen der Beschirhtungstechnik Anwendung finden, wenn eine oder mehrere gesonderte
Schichten verschiedener Beschichtungsmateriaiien aufbes-chichtet
werden sollen, um einem Produkt spezielle gewünschte Eigenschaften zu verleihen.
Besonders gut eignet sich die hier beschriebene Vorrichtung für das Mehrlagenbeschichten in Fällen, wo
es gewünscht wird, daß die obere Schicht eine verhältnismäßig hohe Deckung (Schichtgewicht pro m2
Schichtfläche), verglichen mit der unteren Schicht, aufweist
Die Erfindung wurde vorstehend unter Bezug auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel im einzelnen erläuterL
Es versteht sich jedoch, daß Abwandlungen und Weiterbildungen vorgenommen werden können, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Auftragen mehrerer Schichten flüssiger Beschichtungsmaterialien auf eine
Oberfläche eines Gutes, insbesondere eines Bandes, mit einer nach abwärts geneigt verlaufenden
Gleitfläche, über die mehrere Schichten flüssigen Beschichtungsmaterials herabfließen, bevor sie auf
das Gut aufbeschichtet werden, mit einer am oberen Ende der Gleitfläche gelegenen Austrittsöffnung für
die Zufuhr von Beschichtungsmaterial zu der Gleitfläche und mit einer am unteren Ende der Gleitfläche
angeordneten Einrichtung zum Heranbewegen des Gutes an das über die Gleitfläche herangeführte
Beschichtungsmaterial mit quer zu der Fließrichtung und nach aufwärts verlaufender Bewegungsrichtung,
wobei die Einrichtung so angeordnet ist, daß das zu beschichtende Gut in einem solchen
Abstand vom Ende der Gleitfläche an diesem vorbeibewegt wird, daß der zwischen dem zu beschichtenden
Gut und dem Ende der Gleitfläche gebildete Spalt von einem Wulst des von der Gleitfläche abfließenden
Beschichtungsmaterials überbrückt wird, und wobei der unterste Endabschnitt der geneigten
Gleitfläche einen ungefähr 0,06 bis 0.21 cm schmalen Randstreifen bildet, der im wesentlichen waagerecht
ausgerichtet ist, nach Patent 24 03 314. dadurch
gekennzeichnet, daß ein außer der Gleit
fläche (32) für ein erstes Beschichtungsmaterial (36) mindestens eine Extruder-Austrittsöffnung (4t) für
ein zweites beschichtungsmaterial (43) aufweisender Extruder-GIeitfläc'ien-Be .hichtungskopf (30)
vorgesehen ist und daß d^r im wesentlichen waage
recht ausgerichtete Endabschr, ι (31) der Gleitfläche
(32) oberhalb der Extruder-Austrittsöffnung (41) angeordnet ist. die dem zu beschichtenden Gut
^VV^eng benachbart ist. so daß das aus der Extruder
Austrittsöffnung (41) extrudierte zweite Beschich lungsmatertal (43) zusammen mit dem über den
Endabschnitt (31) der Gleitfläche (32) strömenden ersten Beschichtungsmaterial (36) den den Spalt
überbrückenden Fliissigkeitswulst bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch !.dadurch gekennzeichnet,
daß der F.ndabschniu (31) eine im wesent
liehen ebene Oberfläche besitz».
S. Vorrichtung nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet,
daß der f ndabscnnitt (Jl) in Richtung der
Flüssigkeitsströmung einen im Bereich von ± 5 liegenden Neigungswinkel relativ zur Waagerech
ten aufweist.
4 Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 3.
dadurch gekennzeichnet, daß die oberhalb der Gleitfläche (32) angeordnete Austnttsöffnung für
das erste Beschichtungsmaterial (36) einen züge hörigen engen Zumeßschlit/ (47) für das dosierte
Heranführen des der Gleitfläche zuzuführenden Beschichtungsmaterials
(3(>) aufweist und daß der Zu meßschlit/ (47) mit einem Hohlraum (46) für die
Aufnahme des /u dem Zumeßschlit/ (47) zuzuführenden ersten Besehiehtungsmaienals (36) in Verbindung
steht,
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Einrichtung zum
Bewegen des Guts (W) eine sich im wesentlichen waagerecht erstreckende Beschichlungswalze (33)
vorgesehen ist, Von deren Umfang zumindest ein Teil von dem Gut (W) umschlungen ist, und daß der
Endabschnitt (31) der Gleitfläche (32) relativ zu dem
die Beschichtungswalze (33) umschlingenden Gut (W) so angeordnet ist, daß das erste und das zweite
Beschichtungsmaterial (36 bzw. 43) auf dieses an einer Stelle aufgetragen werden, die in einem Bereich
zwischen ungefähr 40° unterhalb des waagerechten Radius der Beschichtungswalze (33) und ungefähr
30° oberhalb deren waagerechten Radius gelegen ist
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche (32) mit
ihrem Endabschnitt (31) einen zusammennängenden Körper bildet.
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