DE3721629A1 - Kraftfahrzeug mit allradantrieb und antischlupfeinrichtung - Google Patents
Kraftfahrzeug mit allradantrieb und antischlupfeinrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit
Allradantrieb und eine Antischlupfeinrichtung, die vor
gesehen ist, um das Auftreten von Schlupf zu erfassen
und zwei unterschiedliche Beschleunigungen miteinander
zu vergleichen sowie den Grad des Eingriffs einer
Vorderrad- und Hinterrad-Eingriffseinrichtung auf der
Grundlage des Ergebnisses dieses Vergleiches zu steuern.
Im allgemeinen ist für den Antrieb von Kraftfahrzeugen
der Frontantrieb dem Hinterradantrieb in bezug auf das
Fahrverhalten bei Geradeausfahrt überlegen, bei Kurven
fahrten tritt jedoch beim Frontantrieb das Problem auf,
daß es verhältnismäßig schwierig ist, dem Fahrzeug eine
stabile Kurvenfahrt zu verleihen, da die erforderliche
Kraft den Reifen über das Lenkrad vermittelt werden muß,
so daß die Reifen daran gehindert werden, in ihre Nor
malstellung zurückzukehren, die sie während der Gerade
ausfahrt einnehmen. Andererseits ermöglicht es der Hin
teradantrieb, das Fahrzeug verhältnismäßig leicht durch
Kurven zu steuern , er ist jedoch insofern nachteilig
als eine übermäßig große Antriebskraft das Fahrzeug ver
anlassen kann, eine stärkere Kurvenfahrt auszuführen,
als dies gewünscht ist. Entsprechend besteht eine ideale
Lösung vom Standpunkt der antriebsseitigen Auslegung und
Betrieb des Fahrzeuges darin, die Vorder- und Hinter
räder gleichmäßig mit im wesentlichen gleichen Kräften
anzutreiben und Kraftfahrzeuge mit Vierradantrieb (All
radantrieb) sind von diesem Standpunkt aus auch be
trächtlich besser als Fahrzeuge mit Vorderradantrieb
oder Hinterradantrieb.
Bei Kurvenfahrten bewegen sich die rechten und linken
Räder des Fahrzeuges entlang unterschiedlicher Kurven
radien. Um diese Differenz auszugleichen und hierdurch
eine glatte Kurvenfahrt zu gewährleisten, sind Kraft
fahrzeuge im allgemeinen mit Getriebemechanismen ver
sehen, die vorgesehen sind, um die Drehzahldifferenzen
zwischen den rechten und linken Rändern entsprechend dem
unterschiedlichen Kurvenradius auszugleichen, d.h. es
sind Ausgleichsgetriebe (vorderes und hinteres Differen
tial) vorgesehen. Diese Differenz bezüglich des Kurven
radius tritt auch zwischen den Vorder- und Hinterrädern
auf. Es ist daher ein Kraftfahrzeug mit Allradantrieb
vorgeschlagen worden, das mit einer Einrichtung versehen
ist, die die Drehzahldifferenz zwischen den Vorder- und
Hinterrändern entsprechend der Differenz im Kurvenradius
ausgleicht, d.h. es ist ein Zentralausgleichsgetriebe
Bei dem Zentralausgleichsgetriebe tritt jedoch die fol
gende Schwierigkeit auf. Da das Differential so ausge
legt ist, daß es das Drehmoment gleichmäßig auf die
Vorder- und Hinterräder verteilt, wird der Grenzwert der
Kraftübertragung auf diejenige der Antriebskräfte, die
auf die Vorder- und Hinterräder wirken, abgestellt, die
den niedrigeren Wert hat. Wenn z.B. eines der Vorder
räder rutscht, wird hierüber Antriebsenergie abgeleitet,
so daß die Antriebskraft für die Hinterräder äußerst
klein wird. Aus diesem Grund sind allradgetriebene
Kraftfahrzeuge mit einem zentralen Ausgleichsgetriebe in
bezug auf die Übertragung der Antriebsleistung einem
Kraftfahrzeug mit Allradantrieb ohne zentralem
Ausgleichsgetriebe dann unterlegen, wenn z.B. das Fahr
zeug sich auf einem Straßenbelag mit verhältnismäßig
kleinem Reibungskoeffizienten bewegt. Entsprechend kann
es dann, wenn eine verhältnismäßig große Antriebs
leistung, z.B. während der Beschleunigung, erzeugt wird,
unmöglich sein, diese Antriebsleistung ausreichend auf
die Fahrbahn zu übertragen, mit dem Ergebnis, daß die
Vorder- oder Hinterräder in nachteiliger Weise rutschen.
Um das Auftreten einer solch nachteiligen Erscheinung zu
verhindern wurden bisher Kraftfahrzeuge mit Allradan
trieb und einem zentralen Ausgleichsgetriebe mit einer
Verriegelungseinrichtung versehen, die geeignet ist, die
Differential-Begrenzungseinrichtungen für die Vorder-
und Hinterräder ohne Einschaltung des zentralen Aus
gleichsgetriebes direkt miteinander zu kuppeln, so daß,
wenn eine verhältnismäßig große Antriebsleitung erfor
derlich ist, z.B. wenn das Fahrzeug beschleunigt wird
oder sich auf einer unebenen Straße bewegt, das zentrale
Differential manuell blockiert wird, während, wenn sich
das Fahrzeug in einem normalen Bewegungszustand, in dem
kein besonders großes Antriebsdrehmoment erforderlich
ist, bewegt, das zentrale Differential manuell unverrie
gelt und wirksam ist.
Fig. 7 zeigt eine Kraftübertragungseinrichtung (Getrie
be), das bei einem ständig allradgetriebenen Kraftfahr
zeug verwendet wird, mit einem zentralen Ausgleichsge
triebe, wobei dieses Fahrzeug einen Frontmotor besitzt.
Bei dieser Kraftübertragung wird die Antriebsleistung
vom Motor zu einem Drehmomentenwandler 41, einem Haupt
getriebe 42, einem Hilfsgetriebe 43, die innerhalb eines
automatischen Getriebes 40 angeordnet sind, übertragen
und das Ausgangsmoment vom Hilfsgetriebe 43 wird auf ein
Antriebsgetriebe 44 und anschließend durch das Antriebs
getriebe 44 auf eine Vorderrad-Antriebswelle 46 übertra
gen, so daß die Vorderräder angetrieben werden. Das
Frontausgleichsgetriebe 45, das in diesem Getriebezug
vorgesehen ist, ist ein Ausgleichsgetriebe, das zwischen
dem rechten und linken Vorderrad wirkt. Andererseits ist
eine Kardanwelle 47 zum Antrieb der Hinterräder durch
ein Kegelrad 48 mit einem Zentraldifferential 49 gekup
pelt, das vorgesehen ist, um zwischen den Vorder- und Hin
terrädern zu wirken und das mit einer Kraftübertragung
bzw. einem Getriebe 30 für die Hinterräder gekuppelt
ist.
Außerdem ist parallel zum Zentraldifferential 49 eine
Kupplung 38 zur Verriegelung bzw. Blockierung des Zen
traldifferentials 49 vorgesehen. Folglich wird die Ver
riegelung des Zentraldifferentials 49 durch Steuerung
des Eingriffszustandes der Kupplung 38 mit Hilfe eines
Öl-Hydraulikkreises (Drucksteuerspule) 39
gesteuert.
Die vorerläuterte Kraftübertragungseinrichtung wird
unter Bezugnahme auf Fig. 8 im einzelnen erläutert. Die
Rotation der Kurbelwelle des Motors wird durch einen
Zahnkranz 51 auf ein Frontdifferenztialgehäuse 52 über
tragen, nachdem die Drehzahl durch ein automatisches
Getriebe angemessen verändert wurde. Im Normalbetrieb
ist eine Kupplung 53 zur Blockierung bzw. Verriegelung
eines Zentraldifferentiales A außer Betrieb, d.h. im
Nichteingriffszustand, wobei in diesem Zustand die
Rotation des Frontdifferentialgehäuses 42 durch eine
erste Hohlwelle 55 auf einen Differentialträger 57 im
Zentraldiffential A übertragen wird und über diesen
Ritzelträger weiter von einem Ausgleichskegelrad 59 auf
das linke und rechte Achswellenrad 60 und 61 übertragen
wird. Die Rotation des linken Achswellenrades 60 wird
durch eine zweite Hohlwelle 62 auf einen
Differentialträger bzw. Ritzelträger 63 im Frontdiffe
rential B und von einem Kegelrad 65 weiter auf das linke
und rechte Achswellenrad 66 und 67 für den Vorderradan
trieb übertragen, deren Drehung auf die linke und rechte
Vorderrad-Achswelle 69 und 70 übertragen wird. Anderer
seits wird die Rotation des rechten Achswellenrades 61
auf ein Zentraldifferentialgehäuse 71 übertragen, das
über eine Feder- oder Keilnutkupplung mit dem Achswel
lenrad 61 gekuppelt ist, und die Drehung wird weiter auf
eine Antriebsritzelwelle 75 durch Zahnkränze 72 und 73
zum Antrieb der Hinteräder übertragen und wird anschlie
ßend auf die linke und rechte Hinterrad-Achswelle (nicht
gezeigt) durch eine Kardanwelle und ein
Hinterrad-Differential (nicht gezeigt) übertragen.
Wenn eine verhältnismäßig große Antriebskraft erforder
lich ist, z.B. weil das Fahrzeug über eine schlechte
Straße, wie z.B. eine überfrorene, sandige oder sehr un
ebene Straße fährt, oder wenn die Gefahr besteht, daß an
den Rädern Schlupf auftritt, d.h. daß sie rutschen oder
durchdrehen, wird die Kupplung 53 in ihre Eingriffsstel
lung gebracht, um das Zentraldifferential A zu sperren.
In diesem Zustand wird die Rotation des
Frontdifferentialgehäuses 52 direkt durch die Kupplung
53 auf den Differentialträger 53 im Frontdifferential B
übertragen und wird vom Kegelrad 65 weiter auf die Achs
wellenräder 66 und 67 übertragen, deren Rotation auf die
linke und rechte Vorderrad-Antriebsachswelle 69 und 70
übertragen wird. Gleichzeitig werden der Differential
träger 57 und das linke Achswellenrad 60 im Zentraldif
ferential 90, die jeweils durch die Hohlwellen 55 und 62
mit dem Frontdifferentialgehäuse 52 und dem Differen
tialträger 63 gekuppelt sind, gemeinsam als ein Bauteil
ohne Ausführung einer Differentialbewegung gedreht und
diese Rotation wird weiter auf das
Zentraldifferentialgehäuse 71 übertragen. Somit wird
eine Drehung, deren Drehzahl die gleiche ist, wie die
jenige des Differentialträgers 63 für den Antrieb der
Vorderräder auf den Antriebszahnkranz 72 für den Antrieb
der Hinterräder übertragen und werden auf diese Weise
die rechte und Linke Hinterrad-Antriebsachswellen ange
trieben.
Im allgemeinen werden unter Kraftfahrzeugen mit Allrad
antrieb sowohl solche verstanden, bei denen ein ständi
ger Allradantrieb besteht und die mit einem zentralen
Ausgleichsgetriebe, wie vorbeschrieben, ausgerüstet
sind, als auch solche, die nur zeitweilig im Allradan
trieb betrieben werden und kein Zentraldifferential auf
weisen. Beim letztgenannten Typ vierrädriger Kraftfahr
zeuge werden entweder die Vorder- oder die Hinterräder
normal angetrieben und nur dann, wenn ein verhältnis
mäßig großes Antriebsdrehmoment erforderlich ist, z.B.
dann, wenn das Fahrzeug sich über eine schneebedeckte
Straße bewegt, werden die anderen Räder in geeigneter
Weise direkt mit der Antriebswelle durch eine Kupplung
od.dgl. gekuppelt, so daß auf diese Weise der Zweirad-
oder Vierrad-Antriebszustand wie gewünscht ausgewählt
wird.
Unter Anwendung des Vierrad- bzw. Allradantriebs sind
bisher Techniken vorgeschlagen worden, um das Rutschen
eines Fahrzeuges zu verhindern. Ein Beispiel solcher
Maßnahmen aus dem Stand der Technik betrifft ein Kraft
fahrzeug mit zeitweiligem Vierradantrieb, um Schlupf
bzw. das Rutschen durch Anwendung von Beschleunigung zu
verhindern. Nach dieser Technik wird, wenn sich das
Fahrzeug in der Betriebsart "Zweiradantrieb" bewegt,
eine Winkelbeschleunigung des Antriebsrades erfaßt und
der erfaßte Wert wird mit einem Vergleichswert verglei
chen, der unter Berücksichtigung der zeitlichen Änderung
der Antriebskraft, der Fahrzeuggeschwindigkeit und der
Ände
rung der Belastung festgelegt ist. Wenn aus dem Ergebnis
dieses Vergleichs auf das Auftreten von Schlupf bzw.
Rutschen der Räder zu schließen ist, wird die Betriebs
art "Zweiradantrieb" automatisch auf die Betriebsart
"Allradantrieb" umgeschaltet. Da die Antriebskraft sowohl
durch die Fahrzeuggeschwindigkeit als auch durch die Be
lastung bestimmt wird und das Maß des Schlupfes bzw. des
Rutschens sich in Übereinstimmung mit dem Niveau der An
triebskraft ändert, wird der Vergleichswert, der zur
Entscheidung darüber, ob Schlupf auftritt, verwendet
wird, auf der Basis des erfaßten Niveaus der Antriebs
kraft korrigiert und die Entscheidung über das Auftreten
von Schlupf bzw. Rutschens der Räder wird auf der Grund
lage des korrigierten Vergleichswertes getroffen.
Die Beschleunigung (Antriebskraft) kann jedoch für die
gleiche Fahrzeuggeschwindigkeit oder Belastung unter
schiedliche Werte annehmen, in Abhängigkeit von der Art
der Bewegung des Fahrzeuges, z.B. wenn das Fahrzeug sich
auf abschüssiger Fahrbahn talwärts bewegt. Die Motoraus
gangsleistung hängt bei gleichem Öffnungsgrad der Dros
selklappe auch von weiteren Umständen oder der Jahres
zeit ab. Aus diesem Grunde leidet der vorbeschriebene
Stand der Technik an dem Mangel, daß es unmöglich ist,
unmittelbar einen kritischen Vergleichswert festzustel
len, der der Entscheidung zugrundegelegt werden kann,
und daher kann das Auftreten von Schlupf bzw. Rutschen
nicht exakt erfaßt werden. Beim Stand der Technik tritt
außerdem das Problem auf, daß, wenn die Betriebsart
"Zweiradantrieb" gewählt ist und der Antrieb mit ver
hältnismäßig geringer Kraft erfolgt und der Antrieb auf
der Grundlage einer Entscheidung, die auf dem Vergleich
eines einzigen Vergleichswertes beruht, plötzlich auf
die Betriebsart "Allradantrieb" in einen Betriebszustand
mit hoher Antriebskraft umgeschaltet wird, die Fahrzeug
karosserie einem beträchtlichen Stoß ausgesetzt wird
und im Fahrzeugverhalten eine plötzliche Veränderung
eintritt, die es schwierig macht, die erforderliche
Betriebs- und Lenkstabilität des Fahrzeuges aufrechtzu
erhalten. Dieses Problem tritt sowohl bei Kraftfahrzeu
gen mit beständigem Allradantrieb als auch bei Kraft
fahrzeugen mit zeitweilig auf Allradantrieb umschaltba
rem Antrieb auf. Nimmt man an, daß die Antriebsräder
eines Kraftfahrzeuges, das wahlweise auf Allradantrieb
umschaltbar ist, die im normalen Zweiradantriebszustand
angetrieben werden, oder entweder die Vorder- oder Hin
terräder eines beständig im Allradantrieb laufenden
Kraftfahrzeuges im Schlamm durchdrehen, dann wird, wenn
vom Zweiradantrieb auf Allradantrieb umgeschaltet wird
oder das Zentraldiffential gesperrt wird und diese Um
schaltung bzw. Sperrung auf der Grundlage der Erfassung
des Durchdrehens bzw. Rutschens durchgeführt wird, die
Antriebskraft plötzlich erhöht und dies führt zu einer
Veränderung im Fahrzeugverhalten, derart, daß es in
nachteiliger Weise nach vorn "schießt" oder einer Stoß
belastung unterworfen wird, die zu Erschütterungen der
Fahrzeugkarosserie führt.
Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein
Kraftfahrzeug mit Allradantrieb zu schaffen, bei dem das
Auftreten von Schlupf bzw. Rutschen bei der Steuerung
des Eingriffsgrades der Eingriffseinrichtung für die
Vorder- und Hinterräder verhindern ist.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht
darin, das Auftreten von Schlupf bzw. Räderrutschen
äußerst genau mit einer vereinfachten Anordnung zu er
fassen.
Noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung be
steht darin, eine plötzliche Änderung im Verhalten des
Kraftfahrzeuges zu unterdrücken, die auftreten kann,
wenn von einem Zustand mit niedriger Antriebsleistung
auf einen Zustand mit hoher Antriebsleistung umgeschal
tet wird, wobei dies durch Erfassen des Auftretens von
Schlupf bzw. Räderrutschen erfolgen soll.
Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung werden im
einzelnen auch noch von der nachfolgenden detaillier
ten Beschreibung deutlich.
Die Erfindung umfaßt demzufolge die Konstruktionsmerk
male, Elementenkombinationen und Teileanordnungen, die
nachfolgend erläutert werden, wobei der Umfang der Er
findung in den Ansprüchen bestimmt ist.
Um die vorerwähnten Ziele zu erreichen, umfaßt die vor
liegende Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einem Vierrad
antrieb (Allradantrieb) mit einer Eingriffseinrichtung
für die Vorder- und Hinterräder, die gestattet, daß die
Differentialbegrenzungseinrichtung, die zwischen den
Vorder- und Hinterräder angeordnet ist, im Bereich von
einer Direktkupplungsstellung bis zur Außereingriffs
position, dem Bereich in dem Schlupf auftreten kann,
durch die Steuerung des Grades des Eingriffs der Ein
griffseinrichtung gesteuert wird, gekennzeichnet durch
eine Eingriffseinrichtung zum Betrieb der Eingriffsein
richtung für die Vorder- und Hinterräder mit einem be
stimmen Eingriffsgrad, eine Erfassungseinrichtung für
die Radbeschleunigung, eine Erfassungseinrichtung für
eine Vergleichsbeschleunigung und eine Steuereinrich
tung zur Steuerung der Eingriffseinrichtung derart, daß
der Eingriffsgrad auf der Basis des Ergebnisses eines
Vergleichs zwischen der erfaßten Winkelbeschleunigung
der Räder und der erfaßten Vergleichsbeschleunigung
festgelegt wird.
Vorzugsweise kann das vorbeschriebene Fahrzeug mit einer
Beschleunigungserfassungseinrichtung zur Erfassung der
Dreh- bzw. Winkelbeschleunigung der Vorder- und Hinter
räder versehen sein und eine Steuereinrichtung zur
Steuerung der Eingriffseinrichtung aufweisen, derart,
daß der Grad des Eingriffs auf der Grundlage des Ergeb
nisses eines Vergleichs zwischen den erfaßten Winkelbe
schleunigungen für die Vorder- und Hinterräder bestimmt
wird.
Durch die vorbeschriebene Anordnung werden die folgenden
Vorteile erreicht. Da die Eingriffseinrichtung bezüglich
des Grades ihres Eingriffs gesteuert wird, der in Abhän
gigkeit vom Ergebnis des Vergleiches zwischen der erfaß
ten Winkelbeschleunigung der Räder und der erfaßten Ver
gleichsbeschleunigung bestimmt wird, werden die Vorder-
und Hinterräder direkt gekuppelt, wenn die Differenz
zwischen diesen Beschleunigungen infolge des Auftretens
von Schlupf (Räderrutschen) extrem groß ist. Wenn die
Differenz sich in einem mittleren Bereich befindet, wird
der Eingriffsgrad der die Vorder- und Hinterräder ver
bindenden Eingriffseinrichtung derart festgelegt, daß in
der Eingriffseinrichtung Schlupf auftreten kann, und
wenn das Ergebnis dieses Vergleiches keine Differenz er
gibt, wird die Eingriffseinrichtung zwischen den Vorder-
und Hinterrädern in eine Nichteingriffsstellung ge
bracht. Entsprechend ist es möglich, ein stabiles Fahr
verhalten des Fahrzeuges zu sichern.
Nach einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann das Auftreten von Schlupf bzw. Räderrut
schen mit einem hohen Genauigkeitsgrad durch die Ausfüh
rung eines Vergleiches zwischen den Dreh- oder Winkelbe
schleunigungen der Vorder- und Hinterräder erfaßt wer
den, so daß es möglich ist, eine
Schlupfverhinderungssteuerung schnell auszuführen. Im
einzelnen wird darauf hingewiesen, daß die Drehbeschleu
nigung der Räder zum Zeitpunkt des Auftretens von
Schlupf sich beträchtlich von derjenigen unterscheidet,
die auftritt, wenn kein Schlupf zu beobachten ist und
das Fahrzeug selbst beschleunigt wird. Demzufolge lie
fert ein Vergleich zwischen der Drehbeschleunigung der
Vorderräder und der Drehbeschleunigung der Hinterräder
ein Ergebnis, das proportional dem Grad des Schlupfes
ist und es ist auf der Grundlage dieses Vergleichsergeb
nisses möglich, die Betätigung des Differentials ent
sprechend dem Schlupfzustand zu einem sehr frühen Zeit
punkt zu begrenzen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungs
beispielen und zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
In diesen zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung nach einem ersten Aus
führungsbeispiel einer Antischlupfeinrichtung für ein
Kraftfahrzeug mit Allradantrieb nach der vorliegen
den Erfindung,
Fig. 2 ein Beispiel einer Vergleichsbeschleu
nigungstabelle, die im Speicher der Steuereinrichtung,
gezeigt in Fig. 1, gespeichert ist,
Fig. 3 ein Beispiel einer Tabelle für das
Tastverhältnis für eine Magnetspule die im
Speicher der Steuereinrichtung gespeichert ist,
Fig. 4 ein Flußdiagramm des durch die Steuer
einrichtung abgearbeiteten Arbeitsablaufes,
Fig. 5 ein Blockdiagramm eines weiteren Aus
führungsbeispiels nach der vorliegenden Erfindung,
Fig. 6 ein Diagramm eines Beispiels für die
Festlegung eines hydraulischen Druckes, das durch die
Steuereinrichtung realisiert wird,
Fig. 7 schematisch eine Kraftübertragung für
ein Kraftfahrzeug mit ständigem Allradantrieb, mit einem
zentralen Ausgleichsgetriebe, wobei das Fahrzeug mit
einem Frontmotor ausgerüstet ist, und
Fig. 8 die Kraftübertragungseinrichtung nach
Fig. 7 im einzelnen im Schnitt.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
vorliegenden Erfindung im einzelnen unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen erläutert.
Bezugnehmend auf Fig. 1 bezeichnet das Bezugszeichen 1
einen Drosselventilsensor, 2 einen Motordrehzahlsensor,
3 eine Getriebesteuereinrichtung, 4 einen
Vorderrad-Drehzahlsensor, 5 einen
Hinterrad-Drehzahlsensor, 6 und 13 A/D-Wandler, 7 bis 9
Schaltkreise zur Beeinflussung der Signalwellenform, 10
eine Steuereinheit, 11 einen Betriebsschaltkreis für
eine Magnetspule, 12 eine Magnetspule zur Drucksteuerung
und 14 einen Hydraulikdrucksensor. Die Steuereinheit 10
ist z.B. eine Zentralprozessoreinheit (CPU), die einen
Speicher enthält. Die Steuereinheit 10 enthält eine
Vergleichsbeschleunigungstabelle und eine Tabelle für
das Tastverhältnis bzw. das Arbeitsverhältnis der
Magnetspule, die in dem Speicher gespeichert sind. Die
Steuereinheit 10 ist so angeordnet, daß die Signale von
den vorerwähnten Sensoren eingelesen werden und die
Magnetspule 12 zur Drucksteuerung durch den Betriebs
schaltkreis 11 der Magnetspule gesteuert wird. Der Hy
draulikdrucksensor 14 und der A/D-Wandler 13 bilden in
Kombination einen Rückkopplungsschaltkreis zur Steuerung
der Drucksteuerungsmagnetspule 12 auf einen Hydraulik
druck, der in der Steuereinheit 10 festgelegt wird. Die
Vergleichsbeschleunigungstabelle ist, wie Fig. 2 zeigt,
so ausgebildet, daß eine Vergleichsbeschleunigung aus
dem Öffnungsgrad des Drosselventils, der Motordrehzahl
und der Schaltstellung des Getriebes abgeleitet wird,
während die Tabelle für das Tast- bzw. Arbeitsverhältnis
der Magnetspule, wie Fig. 3 zeigt, so ausgebildet ist,
daß das Magnetspulen-Arbeitsverhältnis aus dem berech
neten Beschleunigungsverhältnis bestimmt wird.
Der Arbeitsablauf, der durch die Steuereinheit 10 ausge
führt wird, ist nachfolgend unter Bezugnahme auf Fig. 4
erläutert.
Wie in Fig. 4 gezeigt, wird zuerst ein den Öffnungsgrad
des Drosselventils repräsentierendes Signal des
Drosselventilsensors 1, ein Motordrehzahlsignal vom
Motordrehzahlsensor 2, und ein die Getriebestellung re
präsentierendes Signal von der Getriebesteuereinrich
tung 3 jeweils in einer bestimmten Häufigkeit eingelesen
und für jedes Signal wird ein Durchschnittswert (1) bis
(5) gebildet.
Anschließend wird aus den Durchschnittswerten der
Signale eine Adresse A zum Ablesen der
Vergleichsbeschleunigungstabelle erhalten (6).
Anschließend werden die Signale von den Vorder- und
Hinterrad-Drehzahlsensoren 4 und 5 abgelesen, um die Pe
riode jedes Signals zu messen und eine Differenz zwi
schen den früher und momentan gemessenen Werten zu be
rechnen, um hierdurch eine Drehbeschleunigung B der Rä
der zu erhalten (7), (8).
Mit der Adresse A wird eine Vergleichsbeschleunigung C
aus der Tabelle abgelesen, die in dem Speicher gespei
chert ist, um ein Verhältnis D der Radbeschleunigung B
zur Vergleichsbeschleunigung C zu berechnen, d.h. D =
B/C und es wird eine Adresse E zur Ablesung der Tabelle
für das Tast- bzw. Arbeitsverhältnis der Magnetspule aus
dem Beschleunigungsverhältnis D erhalten (9) bis (11).
Mit der Adresse E wird ein Arbeitsverhältnis für die
Magnetspule aus der Tabelle, die in dem Speicher ge
speichert ist, abgelesen und der Betriebsschaltkreis 11
für die Magnetspule wird mit dem abgelesenen Arbeitsver
hältnis gesteuert (12), (13).
In der vorerläuterten Signalverarbeitung wird die Radbe
schleunigung B und das Beschleunigungsverhältnis D je
weils für die Vorder- und Hinterräder erhalten und das
jenige Beschleunigungsverhältnis in bezug auf diejeni
gen Räder, das ein größeres Verhältnis aufweist, wird
weiter verwendet, um eine Adresse E zu erhalten. An
schließend wird der Betriebsschaltkreis 11 für die
Magnetspule mit einem Arbeitsverhältnis bzw. Tastver
hältnis für die Magnetspule gesteuert, das mit der
Adresse E abgelesen wurde.
Nachfolgend wird ein weiteres Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung erläutert.
In diesem Ausführungsbeispiel ist die Steuereinheit 10
angeordnet, um Signale von den Drehzahlsensoren 4 und 5
der Vorder- und Hinterräder zu lesen, ein Verhältnis der
Drehbeschleunigungen der Vorder- und Hinterräder zu
erhalten, außerdem ein Tast- bzw. Arbeitsverhältnis für
eine Magnetspule aus dem Beschleunigungsverhältnis zu
erhalten und den Betriebsschaltkreis 11 für die Magnet
spule mit dem erhaltenen Tastverhältnis zu steuern.
Es wird darauf hingewiesen, daß zwischen den Drehzahl
sensoren 4 und 5 für die Vorder- und Hinterräder und den
Schaltkreisen 8 und 9 für die Signalformgebung Rausch
beseitigungsschaltungen eingesetzt sein können, um Stör
größen bzw. Rauschpegel zu beseitigen und jedes Signal
in die Form eines Rechtecksignals
zu bringen, so daß die Signale von den Sensoren 4 und 5
in der Steuereinheit 10 verarbeitet werden können.
Eine praktische Anordnung der Steuereinheit 10 und eines
Beispiels der Signalverarbeitung, die durch diese ausge
führt wird, wird im Anschluß unter Bezugnahme auf Fig. 5
erläutert.
In Fig. 5 bezeichnet das Bezugszeichen 21 einen Ab
schnitt, in den ein Rechtecksignal vom
Vorderrad-Drehzahlsensor eingegeben ist, 22 und 25 sind
Abschnitte zur Messung der Signalperiode, 23 und 26 sind
Mittelwertbildner, 24 ein Abschnitt, an dem als Ein
gangssignal ein Rechtecksignal vom
Hinterrad-Drehzahlsensor anliegt, 27 ist ein Abschnitt
zur Berechnung eines Beschleunigungsverhältnisses oder
einer Beschleunigungsdifferenz, 28 ein
Adressenübersetzungsabschnitt, 29 ein Ableseabschnitt
für das Tast- bzw. Arbeitsverhältnis für die Magnetspu
le, 30 ein Abschnitt zur Speicherung einer Tabelle, die
verwendet wird, um den Hydraulikdruck festzulegen, 31
eine Einheit zur Lieferung eines Hydraulikdrucksignals,
32 ein Abschnitt zur Festlegung des Arbeitsverhältnisses
der Magnetspule und 33 ein Magnetspulen-Betriebsab
schnitt.
Zuerst werden Rechtecksignale von den Drehzahlsensoren 4
und 5 der Vorder- und Hinterräder (vgl. Fig. 1) über
Rauschunterdrückungsschaltungen und Signalformungs-
Schaltungen 8 und 9 eingegeben und wird in den Meßab
schnitten 22 und 25 für die Erfassung der Signalperiode
die Periode der Rechtecksignale gemessen. Anschließend
wird in bezug auf den Betrag der Abweichung bezüglich
der Periodendauer ein Durchschnittswert erhalten mit
Δ S=(S ti-S ti-1)/t, für n Perioden in jedem der Mittel
wert bildenden Abschnitte 23 und 26. Mit anderen Worten
sind die so erhaltenen Durchschnittswerte Durchschnitts
beschleunigungen α f und α r für n Perioden.
Nachdem die Beschleunigungen α f und α r im Verhältnis zu
den Vorder- und Hinterrädern erhalten wurden, wird ein
Beschleunigungsverhältnis α f/α r oder eine
Beschleunigungsdifferenz A f-α r im Berechnungsabschnitt
27 berechnet. Das erhaltene Beschleunigungsverhältnis
oder die erhaltene Beschleunigungsdifferenz wird in eine
Adresse übersetzt, mit der ein Arbeitsverhältnis für die
Magnetspule aus der Tabelle für die Festlegung des
Hydraulikdruckes, gespeichert im Abschnit 30, abgelesen
wird.
Die Bestimmungstafel für den Hydraulikdruck ist z.B. so
ausgelegt, daß der Hydraulikdruck auf 0 gesetzt wird,
wenn das Beschleunigungsverhältnis bei oder nahe 1 ist,
d.h. wenn die Vorder- und Hinterräder die gleiche Be
schleunigung aufweisen, und der Hydraulikdruck steigt
allmählich an, wenn das Beschleunigungsverhältnis von 1
aus ansteigt, und dcr Hydraulikdruck steigt auch allmäh
lich an, wenn das Beschleunigungsverhältnis von 1 ab
nimmt, wie dies in Fig. 6 gezeigt ist. Mit anderen Wor
ten wird der Hydraulikdruck derart gesteuert, daß, wenn
das Beschleunigungsverhältnis von 1 abweicht, der Grad
des Eingriffs zwischen den Vorder- und Hinterrädern er
höht wird. Der Hydraulikdruck kann so festgelegt werden,
daß er sich linear oder in einem nichtlinearen funktio
nalen Verhältnis mit dem Beschleunigungsverhältnis än
dert. Außerdem kann ein "Totbereich" von bestimmter
Breite Δ W um das Beschleunigungsverhältnis 1 vorgesehen
sein, da, wenn Schlupf auftritt, das
Beschleunigungsverhältnis einen Wert annimmt, der um ein
bestimmte Maß von 1 abweicht. Das gleiche ist der Fall,
wenn eine Hydraulikdruck-Bestimmungstabelle auf der
Basis der Beschleunigungsdifferenz festgelegt wird.
Nachdem ein Tast- oder Arbeitsverhältnis für die Magnet
spule von der Tafel abgelesen wurde, wird das Hydraulik
drucksignal entsprechend dem abgelesenen Arbeitsverhält
nis (z.B. 30%) gesteuert und hierdurch die Magnetspule
12 gespeist.
Im allgemeinen besteht, wenn sich das Fahrzeug auf einer
Straßenoberfläche mit einem niedrigen Reibungskoffizien
ten bewegt, für die Vorder- und Hinterräder im wesentli
chen keine Möglichkeit, gleichzeitig die Haftfähigkeit
zu verlieren, und zwar wegen der ungleichmäßigen Vertei
lung der Belastung und Abweichungen im Reibungskoeffi
zienten. Wenn die Vorder- und Hinterräder gleichzeitig
Schlupf aufweisen, erweist sich eine Sperrung des zen
tralen Ausgleichsgetriebes als nicht wirksam, um diesen
Schlupf zu unterdrücken. Wenn Schlupf auftritt, werden
der Reifen und die zugehörige Antriebseinrichtung be
schleunigt im Vergleich zu dem Fall, bei dem das Fahr
zeug in einem schlupffreien Zustand beschleunigt wird
und daher wird die Drehbeschleunigung des Schlupf auf
weisenden bzw. durchdrehenden Rades extrem groß. Dem
Rechnung tragend sind in der vorliegenden Erfindung zwei
der Fahrzeuggeschwindigkeitssensoren angewandt und die
Vorder- und Hinterrad-Drehzahlsensoren werden verwandt,
um die Änderungsgeschwindigkeiten pro Zeiteinheit zu
vergleichen und hierdurch über den Grad des Schlupfes zu
entscheiden und der Hydraulikdruck wird in mehrstufiger
Weise über einen Bereich von 0% bis 100% auf der
Grundlage der Entscheidung über das Ausmaß des Schlupfes
variiert. Damit wird die
Differentialbegrenzungseinrichtung für das zentrale Aus
gleichsgetriebe betätigt, wodurch für das Fahrzeug ein
Schlupf oder Rutschen wirksam verhindert wird.
Es wird darauf hingewiesen, daß die vorliegende Erfin
dung nicht auf das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel
begrenzt ist und von diesem verschiedene Änderungen und
Abweichungen vorgenommen werden können.
Obwohl in dem vorerläuterten Ausführungsbeispiel die
Eingriffseinrichtung zur Verbindung der Vorder- und Hin
terräder an einem Fahrzeug mit ständigem Allradantrieb
und mit einem zentralen Ausgleichsgetriebe angewandt
wurde, kann diese in gleicher Weise auf ein Fahrzeug mit
nur zeitweiligem Allradantrieb angewandt werden. Die
Eingriffseinrichtung für die Vorder- und Hinterräder ist
in diesem Fall so gestaltet, daß sie eine Steuerung der
zwischen den Vorder- und Hinterrädern vorgesehenen
Differentialbegrenzungseinrichtung über den ganzen
Schlupfbereich durch Steuerung des Eingriffsgrades von
direkter Kupplung bis völliger Außereingriffstellung
vornimmt. Im Falle eines Kraftfahrzeuges mit stän
digem Allradantrieb ist die Einrichtung eine Kupplung
zur Sperrung des zentralen Ausgleichsgetriebes, im Falle
eines Kraftfahrzeuges mit zeitweiligem Allradantrieb ist
die Einrichtung eine Zentralkupplung zum direkten Kup
peln der Vorder- und Hinterräder. Insbesondere ist die
Kupplung nicht notwendigerweise auf eine Hydraulikkupp
lung begrenzt und es ist möglich jede Art von Kupplung
anzuwenden, die in der Lage ist, eine Steuerung des Ein
griffsgrades zu bewirken, wie z.B. eine Elektromagnet
kupplung. Die Vergleichsbeschleunigung kann von Ver
gleichsdaten (Tabelle) erhalten werden, die auf der Ba
sis von Drosselventilöffnungsgrad und
Fahrzeuggeschwindigkeit vorbereitet wurden, da das Fahr
zeug im wesentlichen durch die Leistung des Motors be
schleunigt wird. Die Anordnung kann auch so getroffen
sein, daß ein Beschleunigungssensor an der Fahrzeug
karosserie befestigt ist, z.B. unter dem Vordersitz, wo
der Sensor zumindest durch die Schwingungen des Motors
und der Aufhängung beeinflußt ist, um ein Ausgangssignal
von dem Beschleunigungssensor als Vergleichssignal zu
benutzen. In dem Fall, in dem eine Vergleichsbeschleuni
gung aus Vergleichsdaten erhalten wird, die unter Ver
wendung des Öffnungsgrades des Drosselventils als einer
Variablen festgelegt wurden, kann eine Mehrzahl von Ver
gleichsdaten festgelegt werden, um die Auswahl eines von
ihnen entsprechend Laufleistung oder in Abhängigkeit von
einem Schaltvorgang oder auf der Basis des Ergebnisses
einer Messung der Umgebungslufttemperatur erfolgen, da,
selbst für den gleichen Drosselöffnungsgrad die entspre
chende Beschleunigung sich entsprechend der Laufleistung
und der Anzahl der Jahre (d.h. in Abhängigkeit von der
Zeit) ändern kann und, wenn sich die Lufttemperatur mit
der Jahreszeit ändert, die zugeführte Sauerstoffmenge
sich ändern kann und zu Veränderungen in der Ausgangs
leistung, d.h. in der Beschleunigung des Fahrzeuges füh
ren kann. Die Vergleichsdaten können unter Verwendung
einer Adresse als Bestimmungsgrößen herangezogen werden,
die durch die Differenz zwischen der Radbeschleunigung
und der Vergleichsbeschleunigung bestimmt wird.
Von der vorangegangenen Beschreibung ist deutlich, wenn
ein Schlupf aufweisendes, durchrutschendes Rad zu einer
normalen Anzahl von Umdrehungen zurückkehrt, wird die
Trägheitsenergie, die in den Teilen des Antriebssystems
gespeichert ist, freigesetzt und es tritt ein Antriebs
moment auf, das größer ist als das Antriebsmoment, das
durch die Ausgangsleistung des Motors erzeugt wird. Da
her veranlaßt der plötzliche Eingriff der Eingriffsein
richtung zwischen Vorder- und Hinterrädern das
Auftreten
einer Antriebsspitze, die zu einer plötzlichen Verände
rung des Fahrzeugverhaltens führt. Nach der vorliegenden
Erfindung wird jedoch der Grad des Eingriffs entspre
chend dem Verhältnis oder der Differenz zwischen der
Radbeschleunigung und der Vergleichsbeschleunigung ver
ändert. Es ist daher möglich, den Eingriffsgrad allmäh
lich und derart zu ändern, daß, wenn der Grad des auf
tretenden Schlupfes gering ist, der Eingriffsgrad ab
nimmt, während, wenn ein großer Schlupf auftritt, der
Eingriffsgrad erhöht wird. Entsprechend wird die Träg
heitsenergie allmählich wirksam und die Änderung im
Fahrzeugverhalten wird dadurch minimal. Außerdem ist es
möglich, den Schlupf genau und leicht lediglich unter
Verwendung eines Motordrehzahlsensors zu erfassen, ohne
daß die Notwendigkeit besteht, einen Drosselsensor
od.dgl. anzuwenden. Da es schließlich möglich ist, den
Grad des Eingriffs der Eingriffseinrichtung zwischen
Vorder- und Hinterrädern entsprechend dem Grad des
Schlupfes von einem frühen Stadium des Auftretens von
Schlupf einzustellen, kann der Eingriffsgrad glatt und
allmählich geändert werden, so daß es möglich ist, das
Auftreten nachteiliger Erscheinungen, wie das
Vorwärts-"Schießen" des Fahrzeuges zu vermeiden, das
sonst bei Auftreten von Schlupf durch das plötzliche
direkte Kuppeln von Vorder- und Hinterrädern durch die
zwischen Vorder- und Hinterrädern wirksame Eingriffsein
richtung erfolgen würde. Entsprechend ist es möglich,
die Fahr- und Lenkstabilität des Fahrzeuges zu verbes
sern.
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit Allradan
trieb und eine Eingriffseinrichtung zwischen Vorder- und
Hinterrädern, die als Differentialbegrenzungseinrichtung
zwischen den Vorder- und Hinterrädern ausgelegt ist oder
eine solche steuert und über den Bereich des möglichen
Schlupfes zwischen Vorder- und Hinterrädern hinweg durch
die Steuerung des Eingriffsgrades der Einrichtung vom
Direktkupplungszustand bis zum völligen Außereingriffs
zustand steuerbar ist. Das Fahrzeug ist mit Mitteln zum
Betrieb der Eingriffseinrichtung zwischen den Vorder-
und Hinterrädern mit einem bestimmten Eingriffsgrad ver
sehen, ferner mit einer
Beschleunigungserfassungseinrichtung, einer
Vergleichsbeschleunigungserfassungseinrichtung und einer
Steuereinheit zur Steuerung der Eingriffseinrichtung
durch Festsetzen des Eingriffsgrades auf der Grundlage
des Ergebnisses eines Vergleichs zwischen der erfaßten
Drehbeschleunigung der Räder und der erfaßten
Vergleichsbeschleunigung. Wahlweise ist das Fahrzeug mit
Einrichtungen zum Betrieb der Eingriffseinrichtung zwi
schen den Vorder- und Hinterrädern mit einem festgeleg
ten Eingriffsgrad versehen, einer
Beschleunigungserfassungseinrichtung zur Erfassung der
Drehbeschleunigungen der Vorder- und Hinterräder und
einer Steuereinheit zur Steuerung der Eingriffseinrich
tung durch Festlegen des Eingriffsgrades auf der Grund
lage des Ergebnisses eines Vergleiches zwischen der er
faßten Drehbeschleunigung der Vorder- und Hinterräder.
Wenn somit das Auftreten von Schlupf erfaßt wird, wird
der Grad des Eingriffes der Eingriffseinrichtung zwi
schen den Vorder- und Hinterrädern entsprechend dem
Grad des auftreten Schlupfes gesteuert. Entsprechend ist
es möglich, wirksam ein Auftreten von Schlupf, d.h. von
Drehzahldifferenzen zwischen den Vorder- und Hinterrä
dern zu verhindern.
Claims (15)
1. Kraftfahrzeug mit Allradantrieb und einer Eingriffs
einrichtung zwischen den Vorder- und Hinterrädern, vor
gesehen, um eine Differentialbegrenzungseinrichtung zwi
schen den Vorder- und Hinterrädern zu schaffen oder zu
steuern, und die durch die Steuerung des Eingriffsgrades
über den Bereich möglichen Schlupfes zwischen den
Vorder- und Hinterrädern zwischen dem Zustand direkter
Kupplung der Räder bis zur völligen Außereingriffstel
lung der Eingriffseinrichtung steuerbar ist,
gekennzeichnet durch:
eine Eingriffseinrichtung (12) zum Betrieb der Ein griffseinrichtung (39) zwischen Vorder- und Hinterrä dern mit einem bestimmten Eingriffsgrad,
einer Beschleunigungserfassungseinrichtung (4, 5) zur Erfassung einer Drehbeschleunigung der Räder (B) und der Erfassung einer Vergleichsbeschleunigung (C), und
eine Steuereinheit (10) zur Steuerung der Eingriffs einrichtung (12) durch Festlegen eines Eingriffsgrades auf der Grundlage des Ergebnisses eines Vergleiches zwischen der erfaßten Drehbeschleunigung der Räder und der Beschleunigung, die auf die Kraftfahrzeugkarosserie einwirkt.
eine Eingriffseinrichtung (12) zum Betrieb der Ein griffseinrichtung (39) zwischen Vorder- und Hinterrä dern mit einem bestimmten Eingriffsgrad,
einer Beschleunigungserfassungseinrichtung (4, 5) zur Erfassung einer Drehbeschleunigung der Räder (B) und der Erfassung einer Vergleichsbeschleunigung (C), und
eine Steuereinheit (10) zur Steuerung der Eingriffs einrichtung (12) durch Festlegen eines Eingriffsgrades auf der Grundlage des Ergebnisses eines Vergleiches zwischen der erfaßten Drehbeschleunigung der Räder und der Beschleunigung, die auf die Kraftfahrzeugkarosserie einwirkt.
2. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
ein zentrales Ausgleichsgetriebe (49) zum Ausgleich
einer Differenz im Kurvenradius zwischen den Vorder-
und Hinterrädern, wobei das zentrale Ausgleichsgetriebe
(49) parallel zu der Eingriffseinrichtung (38) für die
Steuerung der Kupplung zwischen den Vorder- und Hinter
rädern angeordnet ist.
3. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuereinheit (10) Vergleichsdaten
enthält, die jeweils dem Eingriffsgrad entsprechend Wer
ten festlegen, die aus dem Vergleich zwischen der Dreh
beschleunigung der Räder und der Vergleichsbeschleuni
gung resultieren und die den Eingriffsgrad auf der
Grundlage dieser Vergleichsdaten festlegen.
4. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Vergleichswerte Differenzen zwischen der
Drehbeschleunigung der Räder und der Vergleichsbeschleu
nigung sind.
5. Kraftfahrzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Vergleichswerte Verhältnisse zwischen der
Drehbeschleunigung der Räder und der Vergleichsbeschleu
nigung sind.
6. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (10) Ver
gleichsdaten enthält, die verwendet werden, um eine Ver
gleichsbeschleunigung auf der Basis eines Signals zu er
mitteln, das durch die Vergleichsbeschleunigungs
erfassungseinrichtung erfaßt wurde.
7. Kraftfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Vergleichsbeschleunigungserfassungs
einrichtung durch einen Drosselventilsensor (1), einen
Motordrehzahlsensor (2) und einen Sensor (3) für die
Erfassung der Getriebestellung gebildet ist.
8. Kraftfahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Vergleichsbeschleunigungserfassungsein
richtung durch einen die Drosselstellung erfassenden
Sensor und einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor ge
bildet ist.
9. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Vergleichsbeschleunigungs
erfassungseinrichtung durch einen Beschleunigungssensor
gebildet ist.
10. Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Eingriffsgrad in Werten
des Arbeitsverhältnisses für den Betrieb der Eingriffs
einrichtung (12, 39) festgelegt ist.
11. Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Beschleunigungserfassungseinrichtung die
Beschleunigung der Vorder- und Hinterräder erfaßt und
die Steuereinheit (12) entweder die Drehbeschleunigung
der Vorderräder oder die Drehbeschleunigung der Hinter
räder als auf die Fahrzeugkarosserie wirksame und die
Beschleunigung der Fahrzeugkarosserie repräsentierende
Beschleunigung berücksichtigt und diese Beschleunigun
gen (Radbeschleunigung-Karosseriebeschleunigung) mit
einander vergleicht.
12. Kraftfahrzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinheit (10) Vergleichsdaten enthält,
die jeweils zugehörige Eingriffsgrade betreffen, ent
sprechend Werten, die aus einem Vergleich zwischen der
Drehbeschleunigung der Vorderräder mit der Drehbe
schleunigung der Hinterräder resultieren.
13. Kraftfahrzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß diese Vergleichswerte Verhältnisse der Drehbe
schleunigung zwischen Vorder- und Hinterrädern sind.
14. Kraftfahrzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Vergleichswerte Differenzen der Drehbe
schleunigung zwischen Vorder- und Hinterrädern sind.
15. Kraftfahrzeug nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Eingriffsgrade in Einheiten des
Arbeitsverhältnisses für den Betrieb der Eingriffsein
richtung (12, 39) festgelegt sind.
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