DE4014863C2 - Steuervorrichtung zur Verteilung des Drehmomentes auf vier Räder - Google Patents
Steuervorrichtung zur Verteilung des Drehmomentes auf vier RäderInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung zur Verteilung des Dreh
momentes auf alle vier angetriebenen Räder eines Fahrzeuges mit einer vorderen
und einer hinteren Antriebsachse und einem Motor nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Fahrzeuge mit Vierrad-Antrieb, die ein Verteilergetriebe im Antriebszug zur Auf
teilung der Antriebskraft auf eine vordere und hintere Antriebsachse besitzen, sind
bekannt. Bei derartigen Fahrzeugen ist das Verteilergetriebe üblicherweise mit zwei
oder mehr Ausgangswellen versehen, die durch eine Haupt- oder Eingangswelle
angetrieben werden. Die angetriebenen Wellen können als Ausgangs-Antriebswel
len bezeichnet werden, da sie dazu dienen, die Räder des Fahrzeuges über die An
triebsachsen anzutreiben. Eine gewisse Differenz in der Drehzahl zwischen den
Wellen ist erforderlich, damit unterschiedliche Drehzahlen der Antriebsräder eine
Lenkung des Fahrzeuges ermöglichen. Es ist bekannt, diese Ausgangswellen mit
Hilfe eines Differentials zu koppeln. Bei einigen Anwendungsfällen wird ein Kegel
rad-Differential, das das Drehmoment zwischen den Antriebsachsen gleichmäßig
aufteilt, im Verteilergetriebe verwendet, um die Vorder- und Hinterachse jederzeit
anzutreiben, jedoch eine Relativdrehung zwischen den Achsen zur Anpassung an
die Lenkgeometrie zu ermöglichen. Der Einsatz eines Zahnrad-Differentials in
einem Antriebszug besitzt jedoch einen schwerwiegenden Nachteil. Wenn sich ir
gendein Rad des Fahrzeuges auf einer Fläche mit niedriger Traktion bewegt, er
möglichen die diversen Achs- und Verteilergetriebe-Differential-Anordnungen, dass
sich das Rad frei drehen kann. Hierdurch wird jedoch nur wenig Antriebskraft oder
Drehmoment den verbleibenden Rädern zugeführt.
Um den Radschlupf auf ein Minimum zu bringen, ist das Verteilergetriebe-Diffe
rential manchmal mit einem manuell betätigten Blockier- bzw. Überbrückungsme
chanismus versehen. Ein solcher Mechanismus wird entweder im blockierten oder
nicht blockierten Zustand betätigt. Im blockierten Zustand verbindet ein derartiger
Mechanismus die Vorderachse mit der Hinterachse und treibt beide Achsen an. Ein
solcher Mechanismus ermöglicht jedoch keine Differenzierung zwischen den Dreh
zahlen der vorderen und hinteren Antriebsachse.
Es sind diverse Systeme vorgeschlagen worden, die ein Fahrzeug automatisch vom
Zweirad-Antrieb auf Vierrad-Antrieb schalten. Bei solchen Systemen werden die
vorderen und hinteren Antriebsräder miteinander verblockt, wenn Radschlupf er
fasst wird. Solche Systeme, die selbsttätig zwischen Zweirad- und Vierrad-Antrieb
hin und her schalten, besitzen jedoch diverse Nachteile. Als erstes gewähren die
Systeme keinen Vierrad-Antrieb über die gesamte Zeit. Die verbesserten Fahrzeug
handhabungs- und Sicherheitseigenschaften, die mit einem Vollzeit-Vierrad-Antrieb
erreichbar sind, können daher mit solchen Systemen nicht erzielt werden. Als
zweites fehlt solchen Systemen, die selbsttätig zwischen einem nicht-blockierten
oder blockierten Zustand hin und her schalten, die Flexibilität. Wenn das System
einmal die vorderen und hinteren Antriebsräder miteinander verblockt hat, kann
zwischen diesen Rädern keine Drehzahldifferenz mehr erreicht werden. In vielen
Fällen (beispielsweise beim um die Ecke fahren) ist es wünschenswert, Drehmo
ment von einer Antriebswelle auf die andere zu schalten, während Drehzahlunter
schiede zwischen den Wellen zugelassen werden. Des weiteren kann in den Fällen,
in denen ein Zweirad-Antrieb in Abhängigkeit vom Radschlupf automatisch in
einen Vierrad-Antrieb umgewandelt wird, die selbsttätige Blockiereigenschaft be
wirken, dass die vorher greifenden Räder ihre Traktion verlieren. Somit verbleibt
ein Bedarf nach einem System, bei dem Drehmoment zwischen einem Vorderrad-
und einem Hinterrad-Antrieb bei etwas weniger als vollständigem Blockieren ge
schaltet werden kann.
Es gibt auch Systeme, die in Abhängigkeit von einem Lenksensor ein Fahrzeug von
Vierrad-Antrieb auf Zweirad-Antrieb umschalten. Solche Systeme arbeiten wie
derum entweder in einem blockierten oder in einem nicht-blockierten Zustand. Sie
gewähren nicht die Vorteile eines Vollzeit-Vierrad-Antriebes. In vielen Fällen, ein
schließlich bei Kurvenfahrten ist es wünschenswert, die Drehmomentaufteilung
zwischen den Vorder- und Hinterrädern zu steuern.
Die DE 34 27 725 A1 offenbart eine Steuervorrichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1, welche umfasst: ein Verteilergetriebe, das mit dem Motor in
Verbindung steht, und eine Eingangswelle hat, und zum Verbinden der Eingangs
welle mit der vorderen und der hinteren Antriebsachse ein Differential aufweist, um
auf diese Weise Drehmoment von der Eingangswelle in vorgegebener Weise auf die
vordere und die hintere Antriebsachse zu übertragen, eine kontinuierlich veränder
bare Kupplungseinrichtung, die mit dem Verteilergetriebe verbunden ist und eine
elektromagnetisch betätigte Kupplungseinheit mit einer erregbaren Magnetspule
aufweist, wobei diese Kupplungseinheit das Eingangsdrehmoment in Abhängigkeit
von der Erregung der Magnetspule so im Verteilergetriebe verteilt, dass die Dreh
momentverteilung von einem Nominalwert, der vom Differential festgelegt wird,
auf einen eingestellten Wert geändert wird, und Sensoren zur Ermittlung der Fahr
zeuggeschwindigkeit und der Drehzahl der vorderen und der hinteren Antriebs
achse.
Bei dieser vorbekannten Steuervorrichtung wird die Drehzahldifferenz zwischen
Vorder- und Hinterachse mit einem Schlupfsollwert verglichen, um die Eingriffs
kraft der Kupplung so zu steuern, dass dieser Schlupfsollwert zwischen Vorder- und
Hinterachse beibehalten wird. Dabei wird der Schlupfsollwert als Funktion des
Lenkeinschlages und der Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung zur
Verteilung des Drehmomentes auf alle vier angetriebenen Räder eines Fahrzeuges
zu schaffen, bei der eine hinsichtlich der Traktionseigenschaften optimale und au
tomatische Verteilung des Drehmomentes auf die vier Räder des Fahrzeuges erfolgt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Steuereinrichtung,
die einen Schlupfgeschwindigkeitsollpunkt in Abhängigkeit von der Fahrzeugge
schwindigkeit ermittelt, um den Schlupfgeschwindigkeitsollpunkt während des
Fahrzeugbetriebes zu ändern, eine Rückkopplungsregelschleifeneinrichtung, die die
tatsächliche Schlupfgeschwindigkeitdifferenz zwischen der Geschwindigkeit der
vorderen Antriebsachse und der Geschwindigkeit der hinteren Antriebsachse ermit
telt und die tatsächliche Schlupfgeschwindigkeitsdifferenz und den Schlupfge
schwindigkeitsollpunkt für die gegebene Fahrzeuggeschwindigkeit subtrahiert, um
ein Schlupfgeschwindigkeitsfehlersignal zu erzeugen, und einen Schalter, der in
Abhängigkeit vom Vorzeichen des Schlupfgeschwindigkeitsfehlersignals zur Kupp
lungsbetätigung als Steuersignal ein Ein- oder Ausschaltsignal erzeugt.
Erfindungsgemäß ist somit eine Schlupfgeschwindigkeitssollpunktsteuerung vorge
sehen, die das Verhältnis von Schlupfgeschwindigkeitssollpunkt zur Fahrzeugge
schwindigkeit in Abhängigkeit von einer Schätzung des Fahrzeugzustandes wie z. B.
Reifenschlupfgeschwindigkeit wählt und vorgibt. Die erfindungsgemäß vorgese
hene Rückkopplungsregelschleifeneinrichtung vergleicht den Schlupfgeschwin
digkeitssollpunkt mit einem addierten Wert der aktuellen Geschwindigkeitsdiffe
renz zwischen vorderer und hinterer Antriebsachse und leitet ihren Ausgang an ei
nen Ein/Aus-Schalter weiter, der ein zyklisches Signal zur Kupplungsbetätigung
erzeugt.
Auf diese Weise wird ein ungewöhnlich weicher, automatischer Betrieb des Ver
teilergetriebes erreicht.
Durch die Erfindung werden die Traktionseigenschaften des Fahrzeuges verbessert.
Die erfindungsgemäß ausgebildete Steuervorrichtung arbeitet automatisch, ohne
dass ein Eingriff der Bedienungsperson erforderlich ist.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich aus Patentanspruch 2.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei
spiels in Verbindung mit der Zeichnung im einzelnen erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Fahrzeuges, bei dem die vorliegende
Erfindung Anwendung findet;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Ver
teilergetriebes dieser Erfindung;
Fig. 3 eine Schnittansicht, die weitere bau
liche Einzelheiten einer Ausführungsform
eines Verteilergetriebes, das für die
Erfindung geeignet ist, zeigt;
Fig. 4 eine vergrößerte Schnittansicht eines
Kugelrampenmechanismus, der der erfin
dungsgemäßen Kupplungseinheit zugeordnet
ist;
Fig. 5 ein Blockdiagramm eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Steuersystems;
Fig. 6 ein Blockdiagramm, in dem die gegen
wärtig bevorzugte Radschlupf-Detektor-
Stufe des Steuersystems im Detail darge
stellt ist;
Fig. 7 ein Blockdiagramm, in dem ein Teil der
gegenwärtig bevorzugten Rechnerstufe des
Steuersystems im Detail dargestellt ist;
Fig. 8 ein Blockdiagramm, in dem ein anderer
Teil der Rechnerstufe des Steuersystems
gezeigt ist;
Fig. 9 eine grafische Darstellung, die für das
Verständnis des Betriebes des Steuer
systems nützlich ist;
Fig. 10 eine schematische Darstellung einer
Steuereinheit auf der Basis eines Mikro
prozessors gemäß einer anderen Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 11 ein Blockdiagramm eines Fahrzeughandha
bungsstrategiemoduls und eines Regel
schleifen-Moduls des Mikroprozessors
der Fig. 10;
die Fig. 12 und 13 Vergleichsdiagramme für den simulierten
Betrieb einer Steuereinheit für ge
wünschte Schlupfdrehzahlsollpunkte von
15 und 30 UpM;
Fig. 14 Vergleichsdiagramme von tatsächlichen
Kupplungsbefehlssignalen, die durch die
Ausführungsform der Fig. 10 bei einem
Schlupfdrehzahlsollpunkt von 20 UpM er
zeugt worden sind; und
Fig. 15 Vergleichsdiagramme von tatsächlichen
Kupplungsbefehlssignalen für aufge
splittete Drehzahlsollpunkte von 50 UpM.
In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugsziffern gleiche
Teile in allen Figuren. In Fig. 1 ist in schematischer
Weise ein Fahrzeug 10 mit Vierrad-Antrieb dargestellt, das
vordere und hintere Paare von Rädern 12 und 14 besitzt. Die
Räder 12 und 14 sind jeweils an einer vorderen und einer
hinteren Antriebsachse 16 und 18 montiert. Das Fahrzeug 10
ist des weiteren mit einer Kraftübertragungseinheit ein
schließlich einer Kraftquelle oder eines Motors 20 ver
sehen, dessen Ausgangsenergie über ein Getriebe 22 und eine
Antriebsübertragungseinheit 24 auf jede Antriebsachse über
tragen wird. Die Antriebsübertragungseinheit besitzt eine
mittige oder zwischen den Achsen angeordnete Differential
einheit. Der Motor 20 ist mit einem Vergaser 26 mit einem an
einer Spindel montierten Ventil 28 versehen, um den Luftein
laß in den Induktionskanal des Vergasers zu regeln, so daß
ein Ansaugkrümmerunterdruck entsteht. Das Fahrzeug kann des
weiteren einen Lenkmechanismus 30 umfassen. Der Lenk
mechanismus 30 besitzt ein Lenkgehäuse 32, das mit einem
Lenkrad 34 verbunden ist. Mit Ausnahme des Verteilergetrie
bes ist die Funktionsweise der anderen Teile des Fahrzeuges
bekannt, so daß hier auf keine weiteren Einzelheiten einge
gangen werden muß.
Wie schematisch in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist, sind
die Bestandteile der Antriebsübertragungseinheit 24 in einem
separaten, ein Strömungsmittel enthaltenden Gehäuse 36
untergebracht und umfassen ein Getriebe 38, eine drehbar ge
lagerte Eingangsantriebswelle 40, die mit einer Getriebe
ausgangswelle 41 verbunden ist, zwei drehbar gelagerte Aus
gangswellen 42 und 44 sowie eine Betätigungseinrichtung 46
in der Form einer elektromagnetischen Kupplungseinheit. Bei
der bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Ge
triebe 38 um eine mittige Differentialeinheit, die ein Pla
netengetriebe umfaßt. Für die Zwecke dieser Beschreibung
bedeuten die Begriff "Differential" und "Differentialein
heit" eine mechanische Verbindung, die Drehmoment zwischen
den Vorderrädern und den Hinterrädern in einem bestimmten
Verhältnis, das durch eine gewählte Zahnradanordnung (Gang)
festgelegt wird, aufteilen.
Das gegenwärtig bevorzugte Planetengetriebe 38 besitzt drei
Sätze von hintereinander gelagerten und relativ zueinander
drehbaren Elementen, nämlich ein Rad 48 mit Außenverzahnung,
ein Ringrad 50 mit Innenverzahnung und zwei Planetenräder 52
und 52A, die miteinander und mit dem Sonnenrad 48 sowie dem
Ringrad 50 kämmen. Die Planetenräder 52 und 52A werden von
einem Planetenträger 54 getragen. Je nach der gewünschten
Drehmomentübertragung kann einer der drei Sätze von Elemen
ten mit der Eingangswelle 40 verbunden werden. Bei der dar
gestellten Ausführungsform dreht sich das Sonnenrad 48 um
seine Drehachse und steht mit der Ausgangswelle 44 in Ver
bindung. Das Ringrad 50 ist um eine Achse drehbar, die im
wesentlichen koaxial zur Drehachse des Sonnenrades 48 ver
läuft und mit der Eingangswelle 40 verbunden. Der Planeten
träger 54 des Differentials dreht sich um die Drehachse des
Sonnenrades und steht mit einem Ende der Ausgangswelle 42 in
Verbindung. Durch diese Konstruktion bewirkt eine Drehbewegung
irgendeiner Welle eine Drehbewegung der anderen beiden
Wellen in einer vorgegebenen aufeinander abgestimmten Be
ziehung.
Die Ausgangswelle 42 ist relativ zur Eingangswelle 40
koaxial im Gehäuse gelagert. Wie in Fig. 1 gezeigt, ist das
andere Ende der Ausgangswelle 42 mit einer hinteren Diffe
rentialeinheit 56 verbunden. Die hintere Differentialeinheit
56 steht mit den Hinterrädern 14 über eine Hinterradan
triebsachseinrichtung IB in Verbindung und treibt die Hin
terräder 14 an. Die Hinterraddifferentialeinheit 56 ermög
licht es, daß sich die Hinterräder mit unterschiedlichen
Drehzahlen drehen und absorbiert Drehzahlunterschiede
zwischen den Rädern.
Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, ist bei der dargestellten
Ausführungsform das Sonnenrad 48 der Differentialeinheit 38
an einem Ende einer Hohlwelle 58 angeordnet, die teleskop
artig drehbar um die Eingangswelle 40 gelagert ist. Eben
falls auf der Hohlwelle 58 ist ein erstes Kettenrad 60 gela
gert. Das erste Kettenrad 60 steht über eine geeignete
Kraftübertragungs- oder Ketteneinrichtung 64 mit einem
zweiten Kettenrad 62 in Verbindung. Das zweite Kettenrad 62
wird von der anderen Ausgangswelle 44 der Differentialein
heit getragen. Die zweite Ausgangswelle 44 ist mit seit
lichem Abstand zur Ausgangswelle 42 angeordnet, erstreckt
sich parallel zu dieser und ist drehbar im Gehäuse 36 gela
gert. Wie am besten in Fig. 1 gezeigt ist, steht die zweite
Ausgangswelle 44 mit einer vorderen Differentialeinheit 66
in Verbindung. Die vordere Differentialeinheit 66 ist so
angeordnet, daß sie die Vorderräder 12 über eine vordere
Antriebsachseinrichtung 16 antreibt. Die vordere Differen
tialeinheit 66 ermöglicht es, daß sich die Vorderräder mit
unterschiedlichen Drehzahlen drehen können, und absorbiert
die Drehzahldifferenz zwischen den Rädern.
Wie vorstehend erläutert, umfaßt die Kraftübertragungsein
heit des weiteren eine Kupplungseinheit 46 zum Modulieren
der Drehmomentübertragung über das mittig angeordnete
Differential. Mit anderen Worten, die Kupplungseinheit er
höht oder erniedrigt das den Ausgangswellen zugeführte
Drehmoment. Bei der bevorzugten Ausführungsform, die in
Fig. 3 gezeigt ist, umfaßt die elektromagnetische
Kupplungseinheit 46 eine stationäre Magnetspule, die in
geeigneter Weise im Gehäuse 36 angeordnet und teilweise von
einem Weicheisenrotor 72 umgeben ist. Wie nachfolgend er
läutert werden wird, wird über geeignete elektrische Lei
tungen der Magnetspule 70 ein Kupplungsstrom zugeführt, um
einen Magnetfluß zu erzeugen. Auf einer Seite ist der Rotor
72 mit einer geeigneten geschlitzten Endfläche 76 versehen.
Eine mit der Welle 58 verbundene Verbindungshülse bzw. ein
entsprechendes Element 78 ist benachbart zur gegenüberlie
genden Seite des Rotors 72 vorgesehen. Wie am besten in
Fig. 4 gezeigt ist, ist der Rotor 72 über eine Kugelrampen
kupplung mit der Welle 58 gekoppelt. Die Kugelrampen
kupplung besitzt eine Reihe von lose beweglichen Verriege
lungskugeln 80, die in einer Reihe von Taschen angeordnet
sind, welche durch konisch geformte Ausnehmungen oder Rampen
82 (Fig. 4) gebildet werden, die sowohl am Rotor 72 als
auch an der Verbindungshülse 78 vorgesehen sind. Ein
wichtiger Aspekt dieser Vorrichtung ist darin zu sehen, daß
die Geometrie der Kugel/Rampen-Einheit des Kupplungs
mechanismus derart ist, daß die Kupplungseinheit nicht
selbsthemmend ist. Dies ist erforderlich, um sicherzustel
len, daß die Kupplung ohne ein zusätzliches Steuersignal
nicht selbst einrückt, und sichert eine zwangsweise Freigabe
bzw. Modulationsfähigkeit bei Entfernung des Steuer
signales oder bei einem reduzierten Signaleingang.
Eine oder mehrere elastische Federn 73 sind vorgesehen, um
den Rotor axial in Richtung auf das Verbindungselement oder
die Hülse 78 zu drücken. Diese Federn sind zwischen einer
radialen Fläche 75 am Rotor 72 und einem Sprengring 77 an
der Welle 58 angeordnet. Hierdurch wird der Rotor 72 auto
matisch so angeordnet, daß er im wesentlichen keine Druck
kraft auf die Reibkupplung ausübt, wenn die Spule 70 ab
erregt ist.
Wie man wiederum Fig. 3 entnehmen kann, umfaßt die
Kupplungseinheit 46 des weiteren einen in geeigneter Weise
geschlitzten Anker oder eine Reibscheibe 84. Diese Scheibe
kann mit Ausnehmungen oder Zähnen 86 versehen sein, die
antreibend mit komplementären Ausnehmungen oder Zähnen 88
zusammenwirken, welche auf einer Verlängerung 53 des Plane
tenträgers 52 vorgesehen sind. Die Scheibe 84 kann axial
relativ zur Welle 58 verschoben werden und kann mit der ge
schlitzten Endfläche 76 des Rotors 72 in Reibeingriff tre
ten. Mit axialem Abstand von der Reibscheibe 84 ist eine
ringförmige Stütz- oder Druckplatte 90 vorgesehen, die mit
der Welle 58 verbunden ist. Zwischen der Stützplatte 90 und
der Reibscheibe 84 befindet sich eine Reihe von ineinander
verschachtelten Reibplatten oder Scheiben 92 und 94, die je
weils der Verlängerung 53 und der Hohlwelle 58 zugeordnet
sind.
Im Betrieb kann die Magnetspule 70 anfangs aberregt sein, so
daß keine direkte Antriebsverbindung zwischen den Ausgangs
wellen 42 und 44 existiert. Hierbei wird die Drehmomentauf
teilung auf jede Antriebsachse durch die Zahnradgeometrie
des Planetenradsatzes bestimmt. Wenn ein Kupplungsstrom an
die stationäre Spule 70 angelegt wird, wird ein Magnetfluß
erzeugt, der bewirkt, daß die Reibscheibe oder der Anker 84
in Richtung auf die Endfläche 76 des Rotors 72 gezogen wird,
wodurch eine Reibantriebsverbindung zwischen dem Rotor 72
und der Reibscheibe 84 hergestellt wird. Da die Reibscheibe
84 mit der Ausgangswelle 42 in Verbindung steht, dreht sich
diese mit der gleichen Drehzahl. Da der Rotor 72 über den
Kettenantrieb und die Welle 58 mit der Ausgangswelle 44 ver
bunden ist, dreht er sich mit der gleichen Drehzahl wie die
Ausgangswelle 44. Wenn zwischen den Ausgangswellen 42 und 44
eine Relativbewegung existent ist, bewirkt eine solche Be
wegung, daß die Kugeln 80 auf den konisch geformten Aus
nehmungen 82 nach oben rollen. Hierdurch drückt und bewegt
der Kupplungsmechanismus den Rotor 72 und die Reibscheibe 84
in Axialrichtung als Einheit derart, daß die Reibplatten 92
und 94 aufgrund einer Druckkraft oder einer Keilwirkung
unter Druck gesetzt werden. Im zusammengepreßten Zustand
übertragen die Reibplatten 92 und 94 eine Bewegungskraft
zwischen den Ausgangswellen 42 und 44. Hierdurch beauf
schlagt die Kupplung die sich langsamer drehende Welle der
beiden Ausgangswellen mit zusätzlichem Drehmoment und
entfernt von der sich schneller drehenden Ausgangswelle
Drehmoment. Durch Modulation des Kupplungsstromes kann auf
diese Weise die Relativdrehung der Ausgangswellen 42 und 44
moduliert werden. Mit anderen Worten, wenn der Kupplungs
mechanismus so ausgebildet ist, daß er unter Drehmoment
ausrückt, muß der vorläufigen Kupplung zusätzliches Dreh
moment zugeführt werden, um die erforderliche Axialkraft zum
Halten der Reibplatten 92 und 94 in Eingriff erzeugt werden.
Dieses Drehmoment wird über die magnetische Kupplungsein
heit 46 geliefert.
Durch das Niveau des der Magnetspule 70 der Kupplungsein
heit 46 zugeführten Kupplungsstromes wird das Beaufschlagungsdrehmoment
der Kupplungseinheit gesteuert. Mit anderen
Worten, eine genaue Steuerung in bezug auf das Beaufschla
gungsdrehmoment kann erreicht werden, indem man den der
Spule 70 zugeführten Kupplungsstrom erhöht oder erniedrigt.
Erfindungsgemäß ist ein Steuersystem oder eine Informations
verarbeitungseinheit 100 (Fig. 1) vorgesehen, um das Niveau
des Stromes zu regulieren, der der Kupplungseinheit zuge
führt wird, und auf diese Weise die Drehmomentbeaufschla
gung in bezug auf die vordere und hintere Antriebsachsein
richtung 44 und 42 zu steuern. Allgemein gesagt umfaßt das
Steuersystem 100, wie am besten in Fig. 5 dargestellt ist,
eine Sensorstufe 101, eine Rechner- oder Steuerstufe 103 und
eine Betätigungsstufe 105. Die Sensorstufe 101 des Steuer
systems besitzt eine Reihe von Sensoren zum überwachen oder
Erfassen von verschiedenartigen Fahrzeugbetriebsbedingungen.
Die Rechner- oder Steuerstufe 103 des Steuersystems empfängt
Eingangssignale von jedem Sensor, die in der Sensorstufe
angeordnet sind, und erzeugt ein Ausgangssignal, das als
Funktion des zum Verteilergetriebe 24 geführten Gesamtdreh
momentes errechnet wird. Dieses Ausgangssignal wird der
Betätigungsstufe 103 des Steuersystems zugeführt, um das
Niveau der Kupplungserregung derart zu steuern, daß hier
durch die Drehmomentverteilung zwischen der vorderen und
hinteren Antriebsachse 44 und 42 eingestellt wird. Unter
Berücksichtigung dieser Gesamtbetrachtung werden nunmehr
Einzelheiten einer jeden Stufe des Steuersystems erläutert.
Die Sensorstufe 101 des Steuersystems umfaßt eine Vielzahl
von Sensoren 102, 104, 106, 108, 110 und 112, die verän
derliche Fahrzeugbetriebsbedingungen überwachen. Typischer
weise kann der Sensor 102 so angeordnet sein (Fig. 3), daß
er die Drehzahl der Antriebswelle 44 erfaßt, während der
Sensor 104 so angeordnet sein kann (Fig. 3), daß er die
Drehzahl der Antriebswelle 42 erfaßt. Die Sensoren 102 und
104 können herkömmlich ausgebildet sein, beispielsweise als
magnetische Sensoren, die beim Durchgang eines jeden Zahnes
eines Zahnrades oder Rotors, der an der entsprechenden Aus
gangswelle befestigt ist und sich zusammen mit dieser dreht,
einen Ausgangsimpuls liefern. Die Frequenz eines jeden Sen
sorsignales ist proportional zur Drehzahl der entsprechenden
Ausgangswelle. Die Sensoren 106 und 108 überwachen die Mo
torbetriebsbedingungen. Insbesondere erzeugt der Sensor 106
(Fig. 1) ein Signal, das die gegenwärtige Motordrehzahl
anzeigt. Der Sensor 108 (Fig. 1) kann ein Potentiometer
oder irgendeine andere Vorrichtung zum Erfassen der Last des
Motors - wie sie vom Fahrzeuglenker gewählt worden ist - und
zum Anlegen eines Ausgangssignales, das diese Last anzeigt,
an das Steuersystem sein.
Alternativ dazu können die Sensoren 106 und 108 durch einen
echten Drehmomentsensor ersetzt werden. Der Lenkwinkel
sensor 110 (Fig. 1) überwacht den Lenkwinkel der Vorder
räder 12 und erzeugt ein Signal, das diesen Zustand anzeigt.
Des weiteren kann ein Differential-Öltemperatursensor 112
vorgesehen sein, um die Temperatur des Öles des Differen
tials und im Strömungsmittelgehäuse 24 zu überwachen und ein
Ausgangssignal zu erzeugen, das diese Temperatur wieder
gibt.
Die Ausgangssignale der Sensoren stellen Eingangssignale für
die Steuer- oder Rechnerstufe 103 des Steuersystems dar. Die
Rechnerstufe 103 besitzt Einrichtungen zum Empfang der Ein
gangssignale von den verschiedenen Sensoren und des weiteren
eine analoge und/oder digitale elektronische Rechner- und
Logik-Schaltung, vorzugsweise auf Mikrocomputer-Basis.
Die Rechner- oder Steuerstufe 103 des Steuersystems besitzt
Radschlupferfassungseinrichtungen 116 und Kupplungsdrehmomentbefehlserzeugungseinrichtungen
118. Die Aufgabe der
Radschlupferfassungseinrichtungen besteht darin, den Zustand
zu erfassen, wenn eines der vier Räder seine Traktion verlo
ren hat. Die Radschlupferfassungseinrichtungen 116 besitzen
Einrichtungen zum Empfang von Signalen, die das Fahrzeugver
triebsverhalten anzeigen, von den Drehzahlsensoren 102 und
104 der vorderen und hinteren Antriebswelle. Im Betrieb
vergleichen die Radschlupferfassungseinrichtungen die Dreh
zahlen der vorderen und hinteren Antriebswelle miteinander
und als Funktion des Lenkwinkels des Fahrzeuges. Wenn die
Radschlupferfassungseinrichtungen einen übermäßigen Rad
schlupf erfassen oder errechnen, wird ein Ausgangs- oder
Auslösungssignal über die Leitung 160 den Kupplungsdreh
zahlbefehlserzeugungseinrichtungen 11B zugeführt. Ein über
die Leitung 160 erzeugtes Ausgangssignal zeigt an, daß die
Traktion zwischen den Rädern und der Straßenfläche unter
brochen ist. Zusätzlich zu der Radschlupfanzeige, die über
die Leitung 160 empfangen wird, benutzen die Kupplungs
drehzahlbefehlserzeugungseinrichtungen Motordaten von dem
Motordrehzahlsensor 106 und dem Drosselklappenstellungs
sensor 108. Die Aufgabe der Kupplungsdrehzahlbefehlser
zeugungseinrichtungen 11B besteht darin, ein zeitabhängiges
Steuersignal zu erzeugen, das der Betätigungsstufe 103 des
Steuersystems zugeführt wird, um die Erregung der elektro
magnetischen Kupplung 46 zu steuern oder zu regeln.
Die Radschlupferfassungseinrichtungen 116 sind mit Ein
richtungen versehen, die in der Lage sind, zu erfassen, wenn
ein oder mehrere Räder die Traktion zur Straßenoberfläche
verloren haben. Wie dem Fachmann bekannt ist, können solche
Einrichtungen verschiedenartige Ausführungsformen besitzen.
Die verschiedenen und gegenwärtig bevorzugten Funktionen von
solchen Einrichtungen sind in den Blockdiagrammen der Fig.
6 dargestellt. Wie gezeigt, erfassen die Radschlupferfassungseinrichtungen
116 Eingangsdaten von drei Sensoren. Mit
anderen Worten, der Drehzahlsensor 102 für die vordere
Welle, der Lenkwinkelsensor 110 und der Drehzahlsensor 104
für die hintere Welle geben Eingangssignale entlang den
Leitungen 122, 124 und 126 ab und führen diese den Rad
schlupferfassungseinrichtungen 116 zu. In seiner bevor
zugten Ausführungsform besitzt der Schlupfdetektor 116 zwei
Methoden zur Erfassung des Radschlupfes. Eine dieser
Methoden basiert auf der relativen Drehzahl der beiden Aus
gangswellen 44 und 42. Die andere Methode basiert auf der
Beschleunigung der einzelnen Antriebswellen 44 und 42. Um
diese Ziele zu erreichen, umfassen die Radschlupferfas
sungseinrichtungen 116 vier Signalübersetzungsbahnen 128,
130, 132 und 134, die alle zu einer ODER-Schaltung 136
führen. Eine von der ODER-Schaltung 136 von irgendeinem der
Signalübersetzungsbahnen empfangene Radschlupfanzeige er
zeugt ein Ausgangssignal, das den Radschlupf wiedergibt.
Die erste Signalübersetzungsbahn 128 empfängt Eingangssig
nale von dem Sensor 102 der vorderen Antriebswelle über die
Leitung 122. Die Eingangssignale, die die Drehzahl der vor
deren Antriebswelle anzeigen, werden mit vorgegebenen Werten
in einer Vergleichsstufe 13B verglichen. In der Stufe 138
wird das Eingangssignal vom Sensor 102 dazu verwendet, um
eine Maximalgrenze für die Drehzahl der hinteren Antriebs
welle zu erzeugen. Das Ausgangssignal der Stufe 13B wird
über die Leitung 140 abgegeben und dient als Eingangssignal
für eine weitere Rechnerstufe 142. Um Wellendrehzahldiffe
renzen zu ermöglichen, die beim um die Ecke Fahren auftre
ten, wird der Rechnerstufe 142 auch ein anderes Eingangs
signal über die Leitung 124 zugeführt, das den gegenwärti
gen Lenkwinkel anzeigt. Die Rechnerstufe 142 erzeugt ein
Ausgangssignal, das einen theoretischen Rechenwert darüber
darstellt, was die maximale Drehzahl des Hinterrades auf der
Basis der gegenwärtigen Drehzahl der vorderen Antriebswelle
44 und des gegenwärtigen Lenkwinkels sein sollte. Das Aus
gangssignal der Rechnerstufe 142, das anzeigt, wie schnell
sich die Hinterräder auf der Basis der überwachten Bedin
gungen drehen sollten, wird über die Leitung 144 abgegeben
und von einer Vergleichsstufe 146 empfangen. Die Vergleichs
stufe 146 ist ebenfalls über die Leitung 126 an den Dreh
zahlsensor 104 für die hintere Antriebswelle angeschlossen.
Die Eingangssignale von der Rechnerstufe 142 und vom Dreh
zahlsensor 104 werden in der Vergleichsstufe 146 verarbei
tet, und es wird eine Entscheidung darüber getroffen, ob
sich die Hinterräder mit einer Drehzahl drehen, die Schlupf
bedingungen anzeigt. Wenn ein Radschlupfzustand erfaßt oder
errechnet worden ist, liefert die Vergleichsstufe 146 über
die Leitung 148 eine Radschlupfanzeige zur ODER-Schaltung
136 der Radschlupfanzeigeeinrichtungen 116. Es versteht
sich, daß die Signalübersetzungsbahn 130 im wesentlichen die
gleichen Rechnerstufen besitzt wie die Übersetzungsbahn 12B.
Da die Stufen entlang der Bahn 130 im wesentlichen die
gleichen sind und im wesentlichen in der gleichen Weise ar
beiten wie die in der Übersetzungsbahn 128, sind die ent
sprechenden Stufen mit gleichen Bezugsziffern versehen. Eine
obere Drehzahlgrenze für die überwachte Drehzahl der vorde
ren Welle wird von der zweiten Übersetzungsbahn 130 er
rechnet und in analoger Weise wie die von der Signalbahn 128
erzeugte Drehzahlgrenze verwendet.
Diese Relativdrehzahlmethode zum Erfassen des Radschlupfes
kann aus diversen Gründen genauer arbeiten als die von an
deren Systemen. Als erstes ist die Schlupferfassungsmethode
gegenüber dem Lenkwinkel sensitiv, der Drehzahldifferenzen
erzeugt, die keinen Radschlupf erzeugen. Daher kann mit
dieser Methode die Quelle der Drehzahldifferenz unterschieden
und somit mit engeren Toleranzen gearbeitet werden. Als
zweites kann die zulässige Drehzahldifferenz getrennt für
das Vorderrad und für das Hinterrad über die Drehzahl ein
gestellt werden. Als drittes können zulässige Drehzahldiffe
renzen als Funktion der Fahrzeugdrehzahl programmiert
werden, um enge und lose Toleranzen zu erhalten, wie dies
von den Antriebsbedingungen gefordert wird.
Die Signalübersetzungsbahnen 132 und 134 stellen ein Be
schleunigungsverfahren zum Erfassen des Radschlupfes zur
Verfügung. Die Signalübersetzungsbahn 132 leitet darüber
hinaus ein Eingangssignal vom Drehzahlsensor 102 für die
vordere Antriebswelle über die Leitung 122 ab. Die Ein
gangssignale über die Bahn 132 werden zuerst an einer
Differenzierstufe 150 empfangen. Diese Differenzierstufe
wandelt diese Eingangssignale in ein Beschleunigungssignal
um. Alternativ dazu kann anstelle der Differenzierstufe ein
Wellenbeschleunigungssensor verwendet werden. Das Ausgangs
signal von der Differenzierstufe 150 wird über die Leitung
152 abgegeben und dient als eines von zwei Eingangssignalen
für eine Vergleichsstufe 154. Das andere Eingangssignal der
Vergleichsstufe 154 wird über die Leitung 156 abgegeben und
stellt einen Beschleunigungsgrenzwert für die vordere An
triebswelle dar. Dieser Beschleunigungsgrenzwert für die
vordere Antriebsachse wird in der Vergleichsstufe vorge
geben, indem ein Wert eingestellt wird, der nicht über
schritten werden kann, ohne daß die Räder ihre Traktion mit
der Straßenoberfläche verlieren. Das Ausgangssignal von der
Differenzierstufe 150 und der Beschleunigungsgrenzwert wer
den in der Vergleichsstufe 154 verarbeitet, und es wird eine
Entscheidung getroffen, ob die Beschleunigung der über
wachten Welle den Grenzwert übersteigt, so daß Schlupfbedin
gungen angezeigt werden. Wenn ein Radschlupfzustand erfaßt
oder errechnet wird, gibt die Vergleichsstufe 154 über die
Leitung 15B eine Radschlupfanzeige an die ODER-Schaltung ab.
Die Signalübersetzungsbahn 134 besitzt im wesentlichen die
gleichen Rechnerstufen wie die Übersetzungsbahn 132. Die Be
schleunigungsgrenzen und Werte der Bahn 134 werden errechnet
und in analoger Weise wie die entlang der Bahn 132 errechne
ten verwendet. Daher sind die Stufen der Bahn 134 mit ent
sprechenden Bezugsziffern wie die der Bahn 132 versehen. Wie
vorstehend erläutert, löst eine Schlupfanzeige von einer der
vier Signalübersetzungsbahnen 128, 130, 132 oder 134 für die
ODER-Schaltung 136 ein Ausgangssignal über die Leitung 160
aus, das einen Radschlupf anzeigt.
Fig. 7 ist ein Blockdiagramm, das die Haupt- oder Primär
stufen der Kupplungsdrehmomentbefehlserzeugungseinrichtungen
118 zeigt. In ihrer gegenwärtigen Form lesen und rechnen die
Kupplungsdrehmomentbefehlserzeugungseinrichtungen 118 Ein
gangssignale von zwei Quellen und erzeugen ein Ausgangssig
nal über die Leitung 1BO. Eine Eingangsquelle wird durch die
Radschlupferfassungseinrichtungen 116 über die Leitung 160
gebildet. Der andere Eingangssensor stellt Motordaten zur
Verfügung und ist über die Leitung 162 an die Kupplungsdreh
momentbefehlserzeugungseinrichtungen geschaltet. Die Ein
richtungen 118 haben die Aufgabe, ein gewünschtes Kupplungs
drehmomentniveau zu errechnen oder zu bestimmen und ein
Drehmomentbefehl oder Ausgangssignal zu erzeugen, das zu
einem speziellen Zeitpunkt das gewünschte Kupplungsdrehmo
mentniveau wiedergibt.
Die Ableitung einer Radschlupfanzeige wurde vorstehend im
Detail erläutert, so daß hierfür keine weiteren Einzelhei
ten beschrieben werden müssen. Wie bei den Radschlupfanzei
geeinrichtungen 116 können die Kupplungsdrehmomentbefehls
erzeugungseinrichtungen 118 mehr als eine Ausführungsform
aufweisen. Das Blockdiagramm der Fig. 7 zeigt die verschiedenen
Funktionen und Stufen, die die Kupplungsdrehmoment
befehlserzeugungseinrichtungen 118 aufweisen. Es versteht
sich jedoch, daß auch andere Ausführungsformen vorgesehen
sein können, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu
verlassen. Über die Leitung 162 werden den Kupplungsdreh
momentbefehlserzeugungseinrichtungen 11B Motordaten zuge
führt. Diese Daten werden von zwei Signalen abgeleitet. Mit
anderen Worten, sowohl der Motordrehzahlsensor 106 als auch
der Drosselklappenpositionssensor 108 liefern Signale an
eine Verarbeitungseinheit 164. Die Verarbeitungseinheit er
zeugt in bekannter Weise ein Ausgangssignal, das das Motor
drehmoment wiedergibt. Grundsätzlich besitzen die Kupplungs
drehmomentbefehlserzeugungseinrichtungen zwei Stufen. Die
erste Stufe ist eine Zielstufe 166 für das Drehmoment. Diese
Stufe arbeitet in Kombination mit einer Profilerzeugungs
stufe 168. Die Aufgabe der Zielstufe 166 besteht darin, ein
geeignetes Solldrehmomentniveau für die Kupplungseinheit zu
bestimmen. Mit anderen Worten, die Zielstufe 166 stellt ein
spezielles oder gesteuertes Drehmomentniveau ein, das auf
dem Eingangsdrehmoment für das Verteilergetriebe basiert.
Die Aufgabe der Profilstufe 168 besteht darin, einen zeit
abhängigen Drehmomentbefehl zu erzeugen, der über die Lei
tung 180 der Betätigungsstufe 103 des Steuersystems zuge
führt wird.
Fig. 8 ist ein Blockdiagramm, das die Funktionen oder
Stufen der Zielstufe 166 zeigt. In ihrer bevorzugten Aus
führungsform besitzt die Stufe 166 eine erste und eine
zweite Rechnerstufe 170 und 172. Eine Vielzahl von Ein
gangssignalen, die das Motordrehmoment über die Leitung 162,
die Motordrehzahl vom Drehzahlsensor 106 über die Leitung
169 und die Drehzahlen der vorderen und hinteren Antriebs
welle von den Sensoren 102 und 104 über die Leitungen 122
und 126 wiedergeben, wird der ersten Rechnerstufe 170 zugeführt.
Wie vorstehend erläutert, werden die Messungen der
Motordrehzahl und der Drosselklappenstellung von der Vor
richtung 164 benutzt, um das Ausgangsdrehmoment des Motors
zu errechnen. An der ersten Stufe 170 wird die Messung der
Motordrehzahl und der Drehzahlen der Ausgangswelle des Ver
teilergetriebes dazu verwendet, um das Übersetzungsverhält
nis für das Getriebe zu errechnen. In dieser ersten Stufe
werden das Ausgangsdrehmoment des Motors und das Über
setzungsverhältnis des Getriebes weiterverarbeitet, um das
Gesamteingangsdrehmoment für das Verteilergetriebe zu be
stimmen. Das Ausgangssignal der Stufe 170 wird über die
Leitung 174 abgegeben und gibt das Niveau des gesamten Dreh
moments wieder, mit dem die Eingangswelle 41 des Verteiler
getriebes 24 beaufschlagt wird.
Der nächste Schritt besteht darin, ein geeignetes Drehmo
mentniveau zu ermitteln, das im Falle eines Radschlupfes
angelegt wird. Dieser zusätzliche Schritt wird in der
zweiten Rechnerstufe 172 der Zielstufe 166 durchgeführt. Die
zweite Stufe 172 ist so ausgebildet, daß sie ein Zielniveau
oder gesteuertes Maximalniveau für das Drehmoment für die
Kupplung als Funktion des Niveaus des Gesamtdrehmoments, mit
dem das Verteilergetriebe beaufschlagt wird, einstellt. Es
versteht sich, daß das Ziel- bzw. Solldrehmomentniveausignal
geringer sein kann als das, das zum vollständigen Blockieren
der Kupplung erforderlich ist. Das Ausgangssignal der zwei
ten Stufe 170 wird von der Zielstufe 166 über die Leitung
178 abgegeben.
Wie Fig. 7 zeigt, wird das Ausgangssignal der Zielstufe 166
über die Leitung 17B abgegeben und dient als ein Eingangs
signal für die Profilerzeugungsstufe 168. Diese Profiler
zeugungsstufe 168 spricht auf zwei Eingangssignale an. Das
andere Eingangssignal der Stufe 168 wird über die Leitung
160 von den Radschlupfanzeigeeinrichtungen 116 empfangen.
Wenn eine Radschlupfanzeige von den Radschlupfanzeigeein
richtungen 116 erzeugt wird, betrachtet die Profilerzeu
gungsstufe 168 dann die Solldrehmomentstufe 166, um das
Drehmomentniveau, das an die Kupplung angelegt werden soll,
zu ermitteln.
Fig. 9 zeigt in schematischer Weise das von der Profiler
zeugungsstufe 16B erzeugte Ausgangssignal. Wie vorstehend
erläutert, wird in dem Moment, in dem die Radschlupfanzeige
einrichtungen einen Radschlupf ermitteln, ein Auslösesignal
erzeugt und über die Leitung 160 der Profilerzeugungsstufe
168 zugeführt. Die Profilerzeugungsstufe 168 erzeugt einen
Kupplungsdrehmomentbefehl, der bewirkt, daß das Kupplungs
drehmoment auf ein maximales Solldrehmomentniveau ansteigt,
das von der Sollstufe 166 ermittelt worden ist. Wie sche
matisch in Fig. 9 dargestellt ist, steigt der Kupplungs
drehmomentbefehl über eine vorgegebene Zeitdauer, die als
"Anstiegsdauer"-Phase bezeichnet wird, an. Die Profiler
zeugungsstufe initiiert dann eine "Sollhalte"-Phase, während
der der Kupplungsdrehmomentbefehl auf einem im wesentlichen
konstanten Sollniveau über eine vorgegebene "Sollhalte"-
Periode oder -Phase gehalten wird. Beim Ablauf der "Soll
halte"-Phase reduziert die Profilerzeugungsstufe stetig das
Niveau des Kupplungsdrehmomentbefehles auf dessen Anfangs
einstellung über eine vorgegebene Zeitdauer, die als "Rück
führzeit"-Phase bezeichnet wird. Die Dauer von jeder der
vorstehend beschriebenen Phasen kann individuell vorein
gestellt werden.
Während der "Anstiegszeit"-Phase kann die Profilerzeugungs
stufe kontinuierliche oder wiederholte Radschlupfanzeigen
von den Radschlupfanzeigeeinrichtungen empfangen. Mit anderen
Worten, die Radschlupfanzeigeeinrichtungen 116 blei
ben aktiv und können an jedem beliebigen Punkt im Kupplungs
anlegezyklus einen Radschlupf anzeigen. Die Profilerzeu
gungsstufe ignoriert jedoch solche Anzeigen von den Rad
schlupfanzeigeeinrichtungen während der "Anstiegszeit"-Phase
und ignoriert derartige Anzeigen weiterhin für eine vor
gegebene "Aussperr"-Periode. Nach Beendigung der "Aussperr"-
Periode spricht die Profilerzeugungsstufe wieder auf Rad
schlupfanzeigen an, indem sie ein neues Drehmomentsoll
akzeptiert und zur "Anstiegszeit"-Phase zurückkehrt, bis das
neue Solldrehmomentniveau erreicht ist. Wie vorstehend er
läutert, können die "Sollhalte"- und "Rückführzeit"-Phasen
durch jede beliebige Zahl von nachfolgenden Wiederauslöse
bedingungen unterbrochen werden.
Wie Fig. 7 zeigt, wird das Ausgangssignal der Kupplungs
drehmomentbefehlserzeugungseinrichtungen 11B über die Lei
tung 180 der Betätigungsstufe 103 des Steuersystems zuge
führt. Die Betätigungsstufe 103 kann Kupplungsantriebsein
richtungen einschließlich einer Strombemessungseinrichtung
182 aufweisen. Die Vorrichtung 182 empfängt Eingangssignale
von den Drehmomentbefehlerzeugungseinrichtungen 118 und
übersetzt diese Kupplungsdrehmomentbefehle auf ein Strom
niveau, das dem Niveau entspricht, das zum Aufbau des
Kupplungsdrehmomentniveaus erforderlich ist, welches von den
Drehmomentbefehlerzeugungseinrichtungen 118 vorgegeben ist.
Die Einrichtung 182 legt den richtigen Strom über die Lei
tung 184 an den elektromagnetischen Erreger 70 an, um
zwischen den Reibelementen der Kupplungseinheit ein Drehmo
mentniveau zu erzeugen, das von den Kupplungsdrehmomentbe
fehlserzeugungseinrichtungen 118 gefordert wird. Die Ein
richtung 182 kann die Form eines Pulsbreitenmodulators be
sitzen. Sie kann ferner Eingangssignale über die Leitung 186
vom Temperatursensor 112 empfangen. Hierdurch kann das
Niveau des an die Kupplung angelegten Stromes als Funktion
der Betriebsmitteltemperatur des Verteilergetriebes und von
vorgegebenen Kupplungseigenschaften reguliert werden, um auf
diese Weise unabhängig von der Temperatur das anbefohlene
Kupplungsdrehmoment zu erzeugen.
Im Betrieb werden Drehzahlsignale, die die Antriebswellen
zahlen wiedergeben, von den Sensoren 102 und 104 abgeleitet.
Diese Signale zusammen mit Signalen, die andere gegenwärtige
Fahrzeugeigenschaften wiedergeben, werden als Eingangssig
nale der Rechner- oder Befehlsstufe 103 des Steuersystems
100 zugeführt. Die Ausgangssignale von den Sensoren 102, 104
und 110 werden an die Radschlupferfassungseinrichtungen der
Befehlsstufe 103 angelegt und werden gleichzeitig über die
Signalübersetzungsbahnen 12B, 130, 132 und 134 verarbeitet.
Eine Schlupfanzeige, die von einer der Signalübersetzungs
bahnen erzeugt worden ist, bewirkt, daß die ODER-Schaltung
136 ein Ausgangssignal über die Leitung 160 bewirkt. Dieses
Signal ist ein zweipegeliges Ausgangssignal, das das Vor
handensein oder die Abwesenheit eines übermäßigen Rad
schlupfes anzeigt.
Das Ausgangssignal der Radschlupferfassungseinrichtungen 116
wird von den Kupplungsdrehmomentbefehlserzeugungsein
richtungen 118 empfangen. Die Einrichtungen 118 errechnen
einen speziellen oder zeitabhängigen Drehmomentbefehl, der
das Einrücken der Kupplung steuert. Auf diese Weise wirkt
das von der Kupplungseinheit 46 angelegte Drehmoment in Ab
hängigkeit von den gegenwärtigen Fahrzeugbedingungen und den
Forderungen des Fahrzeuglenkers.
Wie in Fig. 7 gezeigt, empfängt die Betätigungsstufe 103
des Steuersystems Befehle von den Kupplungsdrehmomentbe
fehlserzeugungseinrichtungen 118, übersetzt diese Befehle in
elektrischen Strom und legt ein errechnetes Stromniveau über
die Leitung 184 an den elektromagnetischen Erreger 70 an,
wodurch die Spule 70 über eine vorgegebene Zeitdauer erregt
wird. Danach fällt der Kupplungsstrom ab, während das
Steuersystem in konstanter Weise weiterhin das Fahrzeug
vertriebsverhalten und die Befehle des Fahrzeuglenkers über
wacht. Falls gewünscht, kann das Ausgangssignal der Betä
tigungsstufe 103 so modifiziert werden, daß die Betätigung
der Kupplung als Funktion der Öltemperatur des Differentials
gesteuert wird.
Gemäß der in den Fig. 10 und 11 gezeigten Ausführungsform
der Erfindung besitzt diese eine Allradantrieb-Steuereinheit
200. Die Steuereinheit 200 arbeitet auf der Basis eines
Mikroprozessors und besitzt einen Mikrocomputer 202 (Typ
Motorola Model Nr. 68HC11). Der Mikrocomputer 202 besitzt
auf einem Chip einen Analog/Digital-Wandler 204 zur Umwand
lung der Fahrzeugbetriebsbedingungen, beispielsweise der
Drosselklappenposition, der Lenkradposition und der Öltem
peraturbedingungen im Verteilergetriebe, von einem Analog-
Signal in ein Digitalsignal zum nachfolgend beschriebenen
Programmieren.
Ferner weist der Mikrocomputer 202 einen internen Timer 206
mit drei Eingängen und vier Ausgängen auf. Der Mikrocompu
ter 202 besitzt ferner eine Vielzahl von Digitaleingängen
208. Er arbeitet im aufgeweiteten Busbetrieb und besitzt
einen äußeren Bus 210, der mit einem 32 Kbyte EPROM 212
kombiniert ist; einen 4 Kbyte EPROM 214 sowie einen
2 Kbyte RAM 216, der als Arbeitsraum zur Durchführung der
Programmfunktionen der Allradantrieb-Steuereinheit 200 ver
wendet wird.
Eine Drehzahlsensorschnittstelle 218 ist für die Signale der
Motordrehzahl, der Drehzahl der vorderen Welle und der Dreh
zahl der hinteren Welle vorgesehen. Die Drehzahlsensor
schnittstelle 218 besitzt eine geeignete Logik, um eine
Digital-Wellenform zu erzeugen, deren Periode durch einen
internen Timer des Mikrocomputers 202 gemessen wird. Das
Signal kann durch Digitalfiltern, vorgesehen in der Software
für den Mikrocomputer 202, weiter erhöht werden.
Eine Potentiometerschnittstelle 220 empfängt Signale vom
Drosselklappenpositions- und Lenkradpotentiometer. Die
Schnittstelle 220 beliefert die Signalpotentiometer der
Drosselklappen- und Lenkradposition mit einer Spannungs
quelle und konditioniert das Ausgangssignal von beiden
Potentiometern durch einen geeigneten Filtervorgang über
einen Pufferverstärker (nicht gezeigt), der einen Ausgang
besitzt, der direkt mit dem Analog/Digital-Wandler-Eingang
204 des Mikrocomputers 202 gekoppelt ist. Ein Brems
schaltersignalmodul 222 ist über geeignete Filter- und
Digital-Logikeinrichtungen mit einem der Digitaleingänge 208
des Mikrocomputers 202 kombiniert. Ein Öltemperatursignal
wird an einer Thermistor-Schnittstelle 224 verarbeitet, um
einen kontinuierlich abgetasteten Temperaturbetriebszustand
zur Verfügung zu stellen, damit die Mikrocomputer-Basis
steuerung 202 einer Kupplungsantriebsschaltung 226, die mit
dem äußeren Bus 210 des Mikrocomputers 202 über einen Digi
tal/Analog-Wandler 228 gekoppelt ist, übergangen werden
kann.
Für die Zwecke der vorliegenden Beschreibung ist es ledig
lich erforderlich zu verstehen, daß es sich bei der
Kupplungsantriebsschaltung 226 um eine stromabtastende ge
schlossene Schleife handelt. Der Mikrocomputer 202 erzeugt
ein Kupplungsbefehlssignal, das eine elektromagnetisch betätigte
Kupplung des vorstehend beschriebenen Typs steuert,
um auf diese Weise die Schlupfdrehzahl zwischen der Dreh
zahl der vorderen Welle und der Drehzahl der hinteren Welle
zu steuern und damit eine Regelung der Drehmomentaufteilung
vorzusehen, so daß eine optimierte Fahrzeugantriebsstrate
gie erreicht wird. Der vom Mikroprozessor angeforderte Be
fehlsstrom wird dazu verwendet, um eine Spannung über den
Digital/Analog-Wandler 228 einzustellen. Diese Spannung wird
mit einer Spannung über einem Stromabtastwiderstand (nicht
gezeigt) verglichen. Das Vergleichsergebnis wird dann zum
Steuern von Schaltvorrichtungen verwendet, die den tat
sächlichen Erregungsstrom der Magnetspule der Kupplung zu
führen.
Der Mikrocomputer 202 umfaßt des weiteren eine Schnitt
stellenplatine 230, die serielle Anschlüsse und eine
diagnostische Ausrüstung einschließlich diagnostischer
Software miteinander koppelt.
Der Betrieb des Mikrocomputers 202 wird durch Software
gesteuert, die schematisch in Fig. 11 dargestellt ist und
einen Fahrzeughandhabungsstrategie-Steuermodul 230 sowie
einen Regelschleifenmodul 232 aufweist. Der Fahrzeughand
habungsstrategiemodul 230 empfängt die Fahrzeugbetriebs
signale und kann Ausgangssignale erzeugen, die das Gesamt
betriebsverhalten des Fahrzeuges wiedergeben.
Der Regelschleifenmodul 232 empfängt Befehlssignale vom
Fahrzeughandhabungsstrategiemodul 230 und kann den Betrieb
der elektromagnetisch betätigten Kupplung glätten, so daß in
Abhängigkeit von verschiedenartigen Fahrzeugbetriebsbedin
gungen die Drehmomentaufteilung zwischen der vorderen und
hinteren Antriebswelle des Fahrzeuges kontinuierlich einge
stellt werden kann, um den Betrieb des Verteilergetriebes
oder der Antriebsübertragungseinheit 24 zu glätten und
abrupte Änderungen im Niveau der Drehmomentübertragung
dazwischen zu verhindern, so daß der Fahrzeuglenker diese
Änderungen nicht bemerkt.
Es wird nunmehr speziell auf den Fahrzeughandhabungs
strategiemodul 230 Bezug genommen. Der Modul erzeugt ein
gewünschtes Schlupfgeschwindigkeitssollpunktsignal für die
verschiedenen angegebenen Betriebsbedingungen, die im
Mikrocomputer 202 von der Sensoranordnung für den Fahrzeug
betriebszustand zugeführt werden.
Die grundlegenden Richtlinien zur Erstellung eines Betriebs
programmes des Fahrzeughandhabungsstragiemoduls können eine
oder mehrere der nachfolgenden Betrachtungen umfassen.
Die Fahrzeugstabilität kann aufrechterhalten werden,
indem beim Anstieg der Fahrzeuggeschwindigkeit mehr Drehmo
ment auf die Vorderachse verteilt wird. Das Kupplungsdreh
moment kann in Abhängigkeit von Änderungen des Motordreh
moments verändert werden. Der Schlupfdrehzahlsollpunkt, der
vom Fahrzeughandhabungsstrategiemodul 230 erzeugt wird, kann
Unterschiede aufgrund der um die Ecke Fahreigenschaften des
Fahrzeuges kompensieren. Spezielle Vorgänge können für
Bremsen und eine fehlersichere Betriebsweise eingebaut werden,
falls gewünscht.
Die übliche Richtungsstabilitätsgrenze nimmt ab, wenn die
Fahrzeuggeschwindigkeit ansteigt. Daher sollte der Schlupf
drehzahlsollpunkt, der vom Fahrzeughandhabungsstrategiemodul
230 erzeugt wird, mit einem Vorschubdrehmomentsignal koor
diniert werden, um eine gewünschte Drehmomentverteilung als
Funktion der Fahrzeuggeschwindigkeit vorzusehen.
Gemäß bestimmten Aspekten der vorliegenden Erfindung wird
ein Vorschubdrehmomentsignal vom Fahrzeughandhabungsstra
tegiemodul 230 vorgesehen, um das Kupplungsdrehmoment un
mittelbar zu beeinflussen, während der Schlupfdrehzahlsoll
punkt aus den Fahrzeugeigenschaften, wie beispielsweise der
Straßendrehmoment-Reifenschlupfdrehzahleigenschaften eines
bestimmten Fahrzeuges, geschätzt wird.
Üblicherweise wird das Vorschubsignal durch Analysieren der
Eingangssignale und Erzeugen einer konservativen Annäherung
des Kupplungsdrehmomentes gewonnen, das zur Aufrechterhal
tung einer gewünschten Drehmomentverteilung, die durch eine
ausgewählte Fahrzeughandhabungsstrategie festgelegt wird,
erforderlich ist. Die Aufgabe eines derartigen Vorschubsig
nales besteht darin, bleibende Abweichungen im Regelschlei
fenmodul 232 herabzusetzen und ein dynamisches Signal zu
erzeugen, um Störungen im Regelschleifenmodul 232 zu kom
pensieren. Beispielsweise kann das Vorschubdrehmomentsignal
vom Fahrzeughandhabungsstrategiemodul 230 derart ausgewählt
werden, daß es auf ein Ansteigen des Motordrehmomentes an
spricht und ein Kupplungssteuersignal derart erhöht, daß
eine gewünschte Drehmomentverteilung zwischen der Vorder
achse und Hinterachse eines Fahrzeuges aufrechterhalten
wird. Das Vorschubdrehmomentsignal wird in den Speicher des
Mikrocomputers eingegeben und später mit dem Ausgangssignal
eines Kontrollgesetzes summiert, das auf der Basis eines
Bang-Bang-Algorithmus (2 Punkt-Algorithmus) arbeitet, um den
Durchschnittswert des Kupplungsdrehmomentes nach oben oder
unten zu bewegen und damit Systemstörungen zu kompensieren.
Alternativ dazu kann das Ausgangssignal des Kontrollge
setzes gemäß einem Kontrollgesetz auf der Basis einer Puls
breitenmodulation basierend auf dem Rückkopplungssignal oder
einem Kontrollgesetz auf der Basis einer proportionalen integrierten
Differentation des Rückkopplungssignales erzeugt
werden.
Der vom Fahrzeughandhabungsstrategiemodul 230 bestimmte
Schlupfdrehzahlsollpunkt stellt für den Regelschleifenmodul
232 ein Befehlssignal dar. Dieser Sollpunkt wird mit einem
tatsächlichen, vom Fahrzeug erzeugten Schlupfdrehzahlsignal
verglichen. Bei der Differenz zwischen dem Befehlswert und
dem tatsächlichen Schlupfdrehzahlwert handelt es sich um ein
Schlupfdrehzahlfehlersignal, das vom Mikrocomputer 202 in
der noch zu beschreibenden Art und Weise verarbeitet wird,
um für die Kupplungsantriebsschaltung 226 ein Signal zu er
zeugen. Bei dem Fehlersignal handelt es sich um ein niedrig
pegeliges Signal, das den von der Kupplungsantriebsschaltung
226 angelegten Spulenstrom festlegt, um das Kupplungsdrehmo
ment entweder zu erhöhen oder zu erniedrigen und auf diese
Weise den gewünschten Schlupfdrehzahlsollpunkt zu treffen.
In Fig. 11 ist ein Diagramm einer Funktion 234 gezeigt.
Diese Funktion wird in den Mikrocomputer 202 eingegeben und
analysiert ein Fahrzeugdrehzahlsignal und erzeugt ein ge
wünschtes Schlupfdrehzahlsollpunktausgangssignal vom Modul
230, wie auf der Funktionserzeugungskurve 234 dargestellt
ist. Bei niedrigen Fahrzeuggeschwindigkeiten ist der
Schlupfdrehzahlsollpunkt konstant. Wenn die Fahrzeugge
schwindigkeit ansteigt, steigt der Schlupfdrehzahlsollpunkt
in der dargestellten Weise an. Der lineare Abschnitt der
Kurve zeigt an, daß es sich bei dem Sollpunkt um einen
konstanten Prozentsatz der Fahrzeuggeschwindigkeit handelt.
Eine solche Funktion führt zu einer gewünschten festgeleg
ten Drehmomentverteilung zwischen der vorderen und hinteren
Antriebswelle während einer derartigen Fahrzeuggeschwindig
keit. Wenn die Steigung der Kurve 234 abnimmt, nimmt der
Prozentsatz der Schlupfdrehzahl ab, so daß auf diese Weise
die Drehmomentverteilung von der Hinterachse zur Vorderachse
des Fahrzeuges bewegt wird. Die von der Kurve 234 verkör
perte Transferfunktion ist beispielhaft für Funktionen, die
in den Mikrocomputer 202 eingegeben werden können, welcher
danach eine Analyse der Fahrzeugbetriebsbedingungen erzeugen
kann, um einen gewünschten Schlupfdrehzahlsollpunkt vorzu
sehen, der mit dem Vorschubsignal koordiniert werden kann,
um beispielsweise eine gewünschte Drehmomentverteilung als
Funktion der Fahrzeuggeschwindigkeit zu erreichen. Die Fahr
zeughandhabungsstrategie kann des weiteren zusätzliche Funk
tionen umfassen, die spezielle Zustandsbefehle sowie Aus
fallsicherungssignale für den Regelschleifenmodul 232 vor
sehen. Beispielsweise zeigt eine Analyse in bezug auf die
Stabilität des Fahrzeuges mit Vierradantrieb an, daß sich
ein offenes Differential minimal auf einen normalen Brems
vorgang oder einen ABS-Betrieb auswirkt. Somit kann der
Fahrzeughandhabungsstrategiemodul 230 Grenzen besitzen,
innerhalb von denen die Spule einer elektromagnetisch
betätigten Kupplungseinheit jedesmal dann aberregt wird,
wenn die Bremsen betätigt werden.
Ein Ausfallsicherungszustand für Regelsysteme des vor
stehend beschriebenen Typs ist ebenfalls ein offenes
Differential, bei dem die Spule der Kupplung aberregt ist.
Wenn irgendein Ausfall von einer elektronischen Komponente
auftritt, kann der Modul 230 mit einer Funktion versehen
werden, die ein einen solchen Ausfall reflektierendes Sig
nal erfaßt und ein Sollpunktsignal erzeugt, das die elektro
magnetische Kupplung aberregt, um das Drehmoment zwischen
der Vorderachse und Hinterachse zu verteilen und auf diese
Weise das Differential zu öffnen und eine nominelle Dreh
momentverteilung zwischen der Vorder- und Hinterachse vor
zusehen.
Des weiteren kann die Programmierung des Moduls 230 diverse
Eigentestvorgänge zur Fehlerentdeckung einschließen. Eine
solche Programmsequenz erfordert einen Test, der anzeigt,
daß jeder Komponententeil des Mikrocomputers der Steuer
einheit 200 mit Energie versorgt wird, wenn die Zündung des
Fahrzeuges eingeschaltet wird. Die Programmsequenz kann
ferner einen Schritt enthalten, gemäß dem ein Realzeittest
durchgeführt wird, der periodisch während des Betriebes der
Steuereinheit 200 realisiert wird. Schließlich kann der
Mikrocomputer 202 einen Programmschritt enthalten, bei dem
jede Komponente getestet wird, um eine komplette Überprüfung
des Systems vor dessen Betrieb zu erzielen.
Es wird nunmehr speziell auf den Regelschleifenmodul 232
Bezug genommen. Die gemessene Drehzahl der vorderen Welle
und die gemessene Drehzahl der hinteren Welle werden im
Speicher des Computers gespeichert und einem Summierglied
236 zugeführt. Das Summierglied 236 erzeugt ein Drehzahl
differenzsignal oder ein tatsächliches Schlupfdrehzahlsig
nal, das im Computerspeicher gespeichert werden kann. Das
tatsächliche Schlupfdrehzahlsignal und das gewünschte Soll
punktsignal werden vom Speicher entnommen und einem Sum
mierglied 238 zugeführt, um ein Schlupfdrehzahlfehlersignal
zu erzeugen. Wenn die tatsächliche Schlupfdrehzahl den Soll
punktwert (Fehler ist negativ) übersteigt, erzeugt der
Mikrocomputer 202 ein maximales Ausgangssignal für die
Kupplungsantriebsschaltung 226. Ein positives Fehlersignal
bewirkt ein Minimalwertsignal, das der Kupplungsantriebs
schaltung 226 zugeführt wird.
Genauer gesagt, bei dem Regelschleifenmodul 232 handelt es
sich um einen Servomechanismus, dessen Aufgabe es ist, das
Verhältnis zwischen der vorderen und hinteren Schlupfdreh
zahl auf den Sollpunkt zu bringen, der vom Fahrzeughandhabungsstrategiemodul
230 festgelegt worden ist. Um dieses
Ziel zu erreichen, handelt es sich in erfindungsgemäßer
Weise bei dem Schlupfdrehzahlsignal des tatsächlichen
Schlupfes, das am Summierglied 236 erzeugt worden ist, um
ein Rückkopplungssignal, das dazu verwendet wird, die Ge
nauigkeit der Regelschleife bei der Erzeugung eines
Kupplungsdrehmomentsteuersignales für die Kupplungsan
triebssteuereinheit 226 zu verbessern. Ein Aspekt der vor
liegenden Erfindung besteht darin, daß das durch Summieren
des tatsächlichen Schlupfdrehzahlrückkopplungssignales mit
dem gewünschten Schlupfdrehzahlsollpunkt am Summierglied 238
erzeugte Fehlersignal dazu verwendet wird, um ein EIN-AUS-
Steuersignal mit einer Frequenz zu erzeugen, die durch eine
obere und eine untere Fehlersignalgrenze festgelegt ist.
Genauer gesagt, wird das Fehlersignal, wie in Fig. 4 ge
zeigt, einem EIN-AUS-Schaltmechanismus 240 zugeführt, der
unter einer Steuerung betrieben wird, bei der das Ausgangs
signal vom Schalter 240 entweder ein Maximum oder Null dar
stellt, je nach dem Vorzeichen des Fehlersignales. Die
Frequenz des EIN-AUS-Zyklus der Schalteinrichtung wird zum
Teil durch die Eigenschaften des Allradantriebssystems be
stimmt. Die Frequenz der vom Schalter 240 erzeugten EIN-AUS-
Impulse wird ebenfalls durch die Eigenschaften des Fahrzeugs
festgelegt, einschließlich solcher Parameter, wie der
Kupplungshysterese und der primären Fahrzeugdynamik sowie
der Lastübertragung von der Vorderachse auf die Hinterachse
des Fahrzeuges, der Motordynamik, nicht linearer Reifenkur
ven, nicht linearer Kupplungsreibeigenschaften und der Aus
wirkungen des vom Mikrocomputer 202 durchgeführten Sampling.
Die Simulation von Modellen unter Einschluß von derartigen
Variablen hat gezeigt, daß die Grenzzyklusfrequenzen der
Schaltvorrichtung 240 in einem Bereich von 4 bis 9 Hz in
Abhängigkeit vom Schlupfdrehzahlsollpunkt liegen, der vom
Fahrzeughandhabungsstrategiemodul 230 dem Regelschleifenmodul
232 zugeführt wird. Das Vorschubdrehmomentsignal wird
in den Regelschleifenmodul eingegeben, wo es am Summier
glied 242 mit dem Ausgangssignal des Steuergesetzes summiert
wird, um das Kupplungsdrehmoment zu modulieren.
Fig. 12 zeigt Vergleichsdiagramme der Schlupfdrehzahlände
rung über die Zeit, des Kupplungsdrehmomentes über die Zeit
und der Drehmomentaufteilung über die Zeit für ein simu
liertes Fahrzeughandhabungsstrategie-Sollpunktsignal von
15 U/min. Um diesen gewünschten Schlupfdrehzahlsollpunkt
aufrechtzuerhalten, erfaßt die Steuereinheit 202 Änderungen
in der tatsächlichen Schlupfdrehzahl und erzeugt eine Ände
rung in der tatsächlichen Schlupfdrehzahl, die einer Kurve
244 folgt. Das Kupplungsdrehmoment variiert gemäß einer
Kurve 246, während die Drehmomentaufteilung gemäß einer
Kurve 248 variiert. Wenn die Schlupfdrehzahl über den Soll
punkt auf eine vorgegebene obere Grenze ansteigt, wird das
Kupplungssignal eingeschaltet, und das Drehmoment beginnt
anzusteigen, wie in der Kurve 246 gezeigt. Durch das an
steigende Drehmoment fällt schließlich die Raddrehzahldif
ferenz ab. Wenn die Drehzahldifferenz unter den Sollpunkt
fällt, wird das Kupplungssignal abgeschaltet, und die Dreh
zahldifferenz beginnt wieder anzusteigen. Dieses Verhalten
läuft periodisch ab. Bei einem Sollpunkt von 15 U/min be
trägt die Schaltfrequenz etwa 9 Hz und die Schlupfdrehzahl
amplitude von Peak zu Peak etwa 10 U/min. Die Frequenz für
den 30 U/min Sollpunkt-Fall liegt bei etwa 6 Hz und die
Peak zu Peak-Schlupfdrehzahlamplitude etwa bei 10 U/min, wie
durch die Schlupfdrehzahlkurve 250 verdeutlicht wird. Die
Fig. 13 enthält auch eine Vergleichskupplungsdrehmoment
kurve 252 und eine Vergleichsdrehmomentaufteilungskurve 254
für den Sollpunkt-Fall von 30 U/min. Bei jedem Sollpunkt-
Fall sind die Frequenzen noch hoch im Vergleich zu den normalen
dynamischen Fahrzeugbedingungen, so daß das Ansprech
verhalten des Systems angemessen ist.
Betrachtet man die Fig. 12 und 13, so stellt man als
erstes die periodische Natur des Grenzzyklusverhaltens des
Systems fest. Wie die Kurven 244, 250 zeigen, wird bei einem
Anstieg des Schlupfes über den Sollpunkt ein Kupplungssignal
eingeschaltet, und das Drehmoment beginnt anzusteigen, wie
in den Kurven 246, 252 gezeigt. Das erhöhte Drehmoment er
zeugt eine Raddrehzahldifferenz, die schließlich abfällt.
Wenn die Drehzahldifferenz, d. h. das tatsächliche Schlupf
drehzahlsignal, unter den Sollpunkt fällt, wird das
Kupplungssignal abgeschaltet. Dies bewirkt einen Anstieg
der Drehzahldifferenz, so daß der Zyklus wiederholt wird.
Das Verhalten ist somit klar periodisch.
Ein weiteres Funktionsmerkmal der Steuereinheit 200 ist in
den Kurven 248, 254 gezeigt. Allgemein ist es wünschens
wert, eine Drehmomentverteilung zu haben, die in Richtung
auf die Hinterachse verschoben ist. Somit neigen die Hin
terräder zu einem größeren Schlupf als die Vorderräder. Wenn
der Schlupf den in den Kurven 244 und 250 gezeigten Soll
punkt erreicht, wird die Kupplung eingeschaltet, um Dreh
moment auf die Vorderachse zu übertragen, was durch die
Drehmomentverteilungskurven wiedergegeben wird. Daher wird
die Drehmomentverteilung mehr in Richtung auf die Vorder
achse verschoben.
Wie aus den Kurven 246, 252 hervorgeht, wird beim Abfallen
des Schlupfsollpunktes das zur Aufrechterhaltung des Soll
punktes erforderliche Kupplungsdrehmoment größer. Diese
Beziehung wird durch Reifencharakteristikkurven herge
stellt. Wenn der Schlupfsollpunkt abfällt, besitzen die
hinteren Reifen einen geringeren Schlupf und die Vorderreifen
einen größeren Schlupf. Hierdurch wird vorne ein
größeres Drehmoment und hinten ein geringeres Drehmoment
erzeugt. Somit wird das Kupplungsdrehmoment, das zum
Ausgleich des Systems erforderlich ist, größer. Diese Er
gebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt,
die die Beziehung zwischen den Reifenschlupfeigenschaften,
dem Kupplungsdrehmoment, der Drehmomentverteilung und der
Untersteuerung wiedergibt.
Durch die Fähigkeit der Modifizierung der Drehmomentver
teilung mit der Steuereinheit 200 kann die Handhabung des
Fahrzeuges automatisch durch die Steuereinheit 200 verän
dert werden. Wenn der Schlupfpunkt abfällt, wird die Dreh
momentverteilung mehr nach vorne verschoben. Somit können
die Handhabungseigenschaften des Fahrzeuges so eingestellt
werden, daß sie sich denen eines Fahrzeuges mit Frontan
trieb annähern, d. h. das Fahrzeug untersteuert mehr. Wenn
der Sollpunkt ansteigt, wird die Drehmomentverteilung mehr
nach hinten verschoben, so daß das Fahrzeug gegenüber Unter
steuern weniger empfindlich wird. Somit werden durch den
Fahrzeughandhabungsstrategiemodul durch Bestimmen des Soll
punktes gewünschte Handhabungseigenschaften in der erforderlichen
Weise erhalten. Die Steuereinheit 200 kann eine aus
reichende Drehmomentverschiebung nach hinten sicherstellen,
um ein gutes Ansprechvermögen bei niedrigen Drehzahlen zu
erreichen, während sie auch bei höheren Drehzahlen aus Sta
bilitätsgründen Drehmoment nach vorne verschiebt.
Die Ergebnisse eines Testprogramms sind in den Fig. 14
bis 17 wiedergegeben.
Ein Ford Sierra XR4 × 4 wurde zur Aufnahme des Drehmoment
nach Bedarf-Systems von Borg Warner entsprechend modi
fiziert. Es wurden Starts mit vollständig geöffneter Dros
selklappe aus dem Stand mit einer simulierten Aufteilung des
vorderen/hinteren Reibungskoeffizienten durchgeführt. Die
Tests wurden unter Verwendung von diversen unterschiedlichen
Schlupfdrehzahlsollpunkten abgewickelt. Während der Test
läufe wurden Messungen der Schlupfdrehzahl und des
Kupplungsdrehmomentbefehls durchgeführt und aufgezeichnet.
Bei üblichen Bedingungen mit trockener Straße ist es schwie
rig, einen großen Radschlupf zu erzeugen. Des weiteren ist
es bei Flächen mit niedriger Reibung schwierig, Bedingungen
aufrechtzuerhalten, die große Kupplungsdrehmomente zu
Steuerzwecken erfordern. Für die Zwecke der Kontrollsystem
tests wurde der Teilreibungskoeffizient durch Einsatz eines
Fahrzeugs simuliert. Bei diesem Fahrzeug handelte es
sich um ein fahrbares Gerät mit vier Rädern, das die Räder
mit einer beliebigen Gewichtsgröße entlasten und dieses Ge
wicht auf das Rollenrad des Gerätes verlagern kann. Das Ge
wicht der Vorder- und Hinterräder kann unabhängig vonein
ander gesteuert werden. Eine Entlastung der Fahrzeugräder
hat einen ähnlichen Effekt wie eine Reduzierung des Reib
koeffizienten des Untergrundes. Durch separate Steuerung der
vorderen und hinteren Belastung wird es möglich, eine große
Differenz zwischen der Drehmomentverteilung im Mitteldiffe
rential und der zur Verfügung stehenden Traktionsdrehmoment
verteilung zu erhalten. Dies wiederum macht es möglich, eine
Situation aufrechtzuerhalten, bei der ein großes Kupplungs
drehmoment zum Steuern des Radschlupfes erforderlich ist.
Bei jedem Test wurde ein fixierter Schlupfdrehzahlsollpunkt
über die Testlänge verwendet. Dieser wurde nicht durch die
Fahrzeughandhabungsstrategie festgelegt, sondern durch die
Notwendigkeit, einfache wiederholbare Versuche durchzu
führen.
Die Tests wurden auf nassem Asphalt durchgeführt. Der
gleiche Abschnitt der Partie wurde als Startpunkt für jeden
Lauf verwendet. Bei dem Versuchsgerät waren die Hinterräder
um etwa 50% entlastet und die Vorderräder voll belastet. Es
wurde geschätzt, daß die wirksamen Reibungskoeffizienten
vorne 0,6 und hinten 0,3 betrugen.
Zur Übereinstimmung wurden Starts mit vollständig durch
getretenem Gaspedal bei jedem ausgewählten Schlupfdreh
zahlsollpunkt durchgeführt. Die Motordrehzahl wurde anfangs
auf etwa 4000 U/min erhöht, danach wurde das Gaspedal voll
durchgetreten, und die Kupplung wurde in einer Weise frei
gegeben, die die Motordrehzahl hoch hielt. In den Fig. 14
und 15 sind die Daten von zwei Läufen bei zwei Schlupfdreh
zahlsollpunkten (20 und 50 U/min) wiedergegeben. Die Auf
zeichnungen zeigen den Drehmomentbefehl (EIN oder AUS) von
dem Zweipunkt-Algorithmus und die von der Steuereinheit 200
errechnete Schlupfdrehzahl (Hinterachsendrehzahl - Vorder
achsendrehzahl).
Die erste Beobachtung, die man macht, ist die, daß das Be
triebsverhalten dem durch Simulation vorhergesagten Grenzzyklusverhalten
gleicht. In jedem Fall zeigen die Daten, daß
der Schlupfdrehzahlanstieg (als die Hinterräder Traktion
verloren), daß die Kupplung angelegt wurde, daß der Schlupf
gesteuert wurde und die Kupplung freigegeben wurde und der
Zyklus wiederholt wurde. Beide Fälle zeigen eine Schwin
gungsdauer von etwa 0,2 s, die dem durch die Simulation
vorhergesagten Wert von 5 Hz entspricht.
Das wichtigste Testergebnis besteht in der Auswirkung des
Sollpunktes auf die tatsächliche Schlupfdrehzahl. Ein Ver
gleich der Schlupfdrehzahlwerte für diese Läufe zeigt, daß
die durchschnittliche Schlupfdrehzahl nahe am Sollpunkt
liegt.
Das vom Zweipunkt-Algorithmus abgegebene Drehmomentbe
fehlssignal änderte sich von Lauf zu Lauf in einer der
Schlupfdrehzahländerung entsprechenden Weise. In jedem Fall
wurde das Kupplungsbefehlssignal zwischen EIN und AUS hin-
und hergeschaltet, als die Schlupfdrehzahl den Sollpunkt
kreuzte. Die Daten zeigen, daß die eingeschaltete Kupplungs
zeit im Fall mit 20 U/min größer war als im Fall mit
50 U/min. Der Grund hierfür ist darin zu sehen, daß man eine
größere Drehmomentverteilung nach vorne benötigt, um eine
kleinere Schlupfdrehzahl aufrechtzuerhalten. Eine solche
größere Drehmomentverteilung nach vorne benötigt mehr
Kupplungsdrehmoment, was bedeutet, daß der Zweipunkt-
Algorithmus die Kupplung über eine größere Zeitdauer ein
schalten muß.
Subjektiv gesehen fand das Betriebsverhalten des Systems
großen Anklang. Das Einrücken der Kupplung konnte nicht
wahrgenommen werden, ohne daß eine Höranzeige im Armatu
renbrett installiert war. Es gab keine Stöße, ruckartige
Erscheinungen oder Geräusche vom Getriebe. Wenn man das
Betriebsverhalten des Fahrzeuges in den verschiedenen Fällen
miteinander vergleicht, so nahm der Fahrer die Traktion und
Beschleunigung bei dem 20 U/min-Sollpunkt sehr gut war. Im
Gegensatz hierzu drehten die Räder sehr stark durch ohne
viel Bewegung, als der Sollpunkt größer war.
Der erfindungsgemäß ausgebildete Schlupfdrehzahlservokreis
steuert somit in wirksamer Weise die Differenz zwischen der
Drehzahl der Vorder- und Hinterräder. Trotz des Einsatzes
einer EIN-AUS-Steuerung ist der Kupplungsbetrieb ziemlich
glatt, und die resultierenden Schwingungen sind gering.
Die Fahrzeughandhabungsstrategieeinheit gibt an diesen
Servokreis Befehle zum Ändern der Drehmomentverteilung für
alle Räder des Fahrzeuges mit Allradantrieb als Funktion der
Betriebsbedingungen. Auf diese Weise werden hohe Niveaus in
bezug auf Traktion, Stabilität und Ansprechverhalten des
Fahrzeuges erzielt.
Claims (2)
1. Steuervorrichtung zur Verteilung des Drehmomentes auf alle vier
angetriebenen Räder (12, 14) eines Fahrzeuges mit einer vorderen und einer hinte
ren Antriebsachse (16 und 18) und einem Motor (20), die die folgenden Bestand
teile umfaßt:
ein Verteilergetriebe (24), das mit dem Motor (20) in Verbindung steht, und eine Eingangswelle (40) hat, und zum Verbinden der Eingangswelle (40) mit der vorderen und der hinteren Antriebsachse (16 und 18) ein Differential (38) aufweist, um auf diese Weise Drehmoment von der Eingangswelle (40) in vorgegebener Weise auf die vordere und die hintere Antriebsachse (16 und 18) zu übertragen,
eine kontinuierlich veränderbare Kupplungseinrichtung (46), die mit dem Verteilergetriebe (24) verbunden ist und eine elektromagnetisch betätigte Kupp lungseinheit mit einer erregbaren Magnetspule (70) aufweist, wobei diese Kupp lungseinheit das Eingangsdrehmoment in Abhängigkeit von der Erregung der Mag netspule (70) so im Verteilergetriebe (24) verteilt, daß die Drehmomentverteilung von einem Nominalwert, der vom Differential (38) festgelegt wird, auf einen einge stellten Wert geändert wird, und
Sensoren (102; 104; 116) zur Ermittlung der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Drehzahl der vorderen und der hinteren Antriebsachse (16 und 18),
gekennzeichnet durch
eine Steuereinrichtung (230), die einen Schlupfgeschwindigkeitsollpunkt in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt, um den Schlupfgeschwin digkeitsollpunkt während des Fahrzeugbetriebes zu ändern,
eine Rückkopplungsregelschleifeneinrichtung (232), die die tatsächliche Schlupfgeschwindigkeitdifferenz zwischen der Geschwindigkeit der vorderen Antriebsachse (16) und der Geschwindigkeit der hinteren Antriebsachse (18) ermittelt und die tatsächliche Schlupfgeschwindigkeitsdifferenz und den Schlupfgeschwindigkeit sollpunkt für die gegebene Fahrzeuggeschwindigkeit subtrahiert, um ein Schlupfge schwindigkeitsfehlersignal zu erzeugen, und
einen Schalter (240), der in Abhängigkeit vom Vorzeichen des Schlupfge schwindigkeitsfehlersignals zur Kupplungsbetätigung als Steuersignal ein Ein- oder Ausschaltsignal erzeugt.
ein Verteilergetriebe (24), das mit dem Motor (20) in Verbindung steht, und eine Eingangswelle (40) hat, und zum Verbinden der Eingangswelle (40) mit der vorderen und der hinteren Antriebsachse (16 und 18) ein Differential (38) aufweist, um auf diese Weise Drehmoment von der Eingangswelle (40) in vorgegebener Weise auf die vordere und die hintere Antriebsachse (16 und 18) zu übertragen,
eine kontinuierlich veränderbare Kupplungseinrichtung (46), die mit dem Verteilergetriebe (24) verbunden ist und eine elektromagnetisch betätigte Kupp lungseinheit mit einer erregbaren Magnetspule (70) aufweist, wobei diese Kupp lungseinheit das Eingangsdrehmoment in Abhängigkeit von der Erregung der Mag netspule (70) so im Verteilergetriebe (24) verteilt, daß die Drehmomentverteilung von einem Nominalwert, der vom Differential (38) festgelegt wird, auf einen einge stellten Wert geändert wird, und
Sensoren (102; 104; 116) zur Ermittlung der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Drehzahl der vorderen und der hinteren Antriebsachse (16 und 18),
gekennzeichnet durch
eine Steuereinrichtung (230), die einen Schlupfgeschwindigkeitsollpunkt in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit ermittelt, um den Schlupfgeschwin digkeitsollpunkt während des Fahrzeugbetriebes zu ändern,
eine Rückkopplungsregelschleifeneinrichtung (232), die die tatsächliche Schlupfgeschwindigkeitdifferenz zwischen der Geschwindigkeit der vorderen Antriebsachse (16) und der Geschwindigkeit der hinteren Antriebsachse (18) ermittelt und die tatsächliche Schlupfgeschwindigkeitsdifferenz und den Schlupfgeschwindigkeit sollpunkt für die gegebene Fahrzeuggeschwindigkeit subtrahiert, um ein Schlupfge schwindigkeitsfehlersignal zu erzeugen, und
einen Schalter (240), der in Abhängigkeit vom Vorzeichen des Schlupfge schwindigkeitsfehlersignals zur Kupplungsbetätigung als Steuersignal ein Ein- oder Ausschaltsignal erzeugt.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Sensoren (106;
108) zur Ermittlung des Motordrehmoments und eine Einrichtung (242) zum Addie
ren des Ein- oder Ausschaltsignales mit dem Motordrehmomentsignal, um das Steu
ersignal zu verändern, damit der Mittelwert des Kupplungsdrehmoments erhöht
wird, wenn die tatsächliche Schlupfgeschwindigkeitsdifferenz zwischen der vorde
ren und der hinteren Antriebsachse (16 und 18) ansteigt, und damit der Mittelwert
erniedrigt wird, wenn die tatsächliche Schlupfgeschwindigkeitsdifferenz zwischen
der vorderen und der hinteren Antriebsachse (16 und 18) abnimmt.
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