DE3702111A1 - Poroeses schichtsilikat/natriumsulfat-agglomerat - Google Patents
Poroeses schichtsilikat/natriumsulfat-agglomeratInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein sprühgetrocknetes Schichtsilikat/
Natriumsulfat-Agglomerat, das als Bestandteil von festen,
rieselfähigen Wasch- und Reinigungsmitteln geeignet ist und aufgrund
seiner Porösität in der Lage ist, zusätzliche flüssige Bestandteile
von Wasch- und Reinigungsmitteln aufzunehmen.
Manche Bestandteile von festen, rieselfähigen Wasch- und Reinigungsmitteln
sind für die in der Waschmittelherstellungstechnik am
weitesten verbreitete Sprühtrocknung aus den unterschiedlichsten
Gründen nicht geeignet. Sauerstoffabgebende Verbindungen neigen
unter den bei der Sprühtrocknung herrschenden hohen Temperaturen
zur vorzeitigen Zersetzung. Andere Bestandteile, wie
beispielsweise Enzymzubereitungen, verlieren unter den Bedingungen
des Sprühtrocknens ihre Aktivität. Wieder andere, zum Beispiel
nichtionische Tenside, werden mit dem verdampfenden Wasser
während der Sprühtrocknung aus dem Waschmittelansatz entfernt
und gehen so dem getrockneten Waschmittel verloren. Das
gleiche gilt für Duftstoffe. Aus diesem Grunde werden in der Regel
diejenigen Bestandteile, die man ohne Komplikationen der
Sprühtrocknung unterwerfen kann, sprühgetrocknet, und diesem
Primärprodukt gibt man in einer weiteren Waschmittelherstellungs-
Stufe gegebenenfalls solche Waschmittelbestandteile zu, die man
aus den genannten Gründen der Sprühtrocknung nicht unterwerfen
kann. Häufig stellt dabei die Einarbeitung von in größeren
Mengen als Waschmittelbestandteile vorkommenden flüssigen
nichtionischen Tensiden in ein weitgehend getrocknetes, rieselfähiges
Produkt ein Problem dar. An die Gleichmäßigkeit der Verteilung
dieser in größeren Mengen dem sprühgetrockneten Primärprodukt
zuzusetzenden Flüssigkomponente werden hohe Anforderungen
gestellt.
In der älteren europäischen Patentanmeldung 86/1 09 717.8 sind
smectitähnliche synthetische Schichtsilikate beschrieben, die in
üblicherweise zusammengesetzten Waschmitteln eine inkrustationsinhibierende
Wirkung ausüben. Anders als Schichtsilikate vom
Smectittyp besitzen diese synthetischen Schichtsilikate kein oder
kein ausgeprägtes Weichmachungsvermögen. Wegen seiner inkrustationsinhibierenden
Wirkung ist dieses synthetische Schichtsilikat,
dessen Herstellung in der genannten älteren europäischen
Patentanmeldung beschrieben wird, ein wertvoller Bestandteil von
modernen Wasch- und Reinigungsmitteln. Dies gilt um so mehr,
als sowohl die weichmachenden Smectittone als auch die als
Phosphatsubstitut beschriebenen Alkalialumosilikate vom Zeolith-
A-Typ wasserunlösliche Waschmittelbestandteile darstellen, die unter
bestimmten Bedingungen zu Gewebeinkrustationen führen können.
Derartige Gewebeinkrustationen können mit den in der älteren
europäischen Patentanmeldung beschriebenen synthetischen
Schichtsilikaten wirksam unterdrückt werden. Die synthetischen
Schichtsilikate fallen bei ihrer Herstellung nach dem in der genannten
älteren europäischen Patentanmeldung beschriebenen Verfahren
als die wäßrige Suspension eines Gemischs aus Schichtsilikat
und Natriumsulfat an. Man kann das Natriumsulfat zwar
durch Auswaschen des abfiltrierten Schichtsilikats von dem
Schichtsilikat abtrennen; da aber Natriumsulfat selbst ein in den
meisten Waschmitteln vorhandener Waschmittelbestandteil darstellt,
ist es zweckmäßig, das Schichtsilikat/Natriumsulfat-Gemisch bei
der Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln gemeinsam
weiterzuverarbeiten. Die Weiterverarbeitung der Natriumsulfat
enthaltenden Schichtsilikate zusammen mit den meisten übrigen
Waschmittelbestandteilen ist in der genannten älteren europäischen
Patentanmeldung bereits beschrieben; der Offenbarungsgehalt dieser
europäischen Patentanmeldung ist daher ausdrücklich auch Bestandteil
der Offenbarung der vorliegenden Patentanmeldung.
Nicht bekannt ist bisher die Verarbeitung des Gemischs aus Natriumsulfat
und synthetischem Schichtsilikat zu Schichtsilikat/
Natriumsulfat-Agglomeraten sowie gegebenenfalls deren Weiterverarbeitung
zu rieselfähigen Wasch- und Reinigungsmitteln. Die
Aufgabe, die mit der vorliegenden Erfindung gelöst wird, besteht
daher in der Bereitstellung von Schichtsilikat/Natriumsulfat-
Agglomerat, bei dem das Schichtsilikat das oben genannte synthetische
Schichtsilikat ist. Die Lösung der Aufgabe besteht in der
Bereitstellung eines porösen Schichtsilikat/Natriumsulfat-Agglomerats,
bei dem das Schichtsilikat ein synthetisches Schichtsilikat
mit smectitähnlicher Kristallphase, jedoch erhöhten Gehalten an
gebundenem Alkali und Silikat und mit gegenüber reinen Smectiten
deutlich reduziertem Quellvermögen in wäßriger Suspension und
mit der Oxidsummenformel I
MgO · a M₂O · b Al₂O₃ · c SiO₂ · n H₂O (I)
worin M für Natrium, gegebenenfalls zusammen mit Lithium mit der
Maßgabe steht, daß das Mol-Verhältnis Na/Li wenigstens 2 beträgt
und worin a = 0,05 bis 0,4, b = 0 bis 0,3, c = 1,2 bis 2,0,
n = 0,3 bis 3,0 bedeuten, und dabei n für das in der Kristallphase
gebundene Wasser steht, ist.
Die synthetischen Schichtsilikate der Formel I können als Mischkristalle
verstanden werden, bei denen Natriumpolysilikat in
Smectit eingelagert ist. Durch die Mischkristallbildung wird gegenüber
den natürlichen und synthetischen Smectiten (Bentonit,
Hectorit, Saponit) ein anderes Eigenschaftsbild erzeugt: Die
synthetischen Schichtsilikate quellen nicht oder nur sehr wenig.
Sie können daher beispielsweise keine langkettigen Tenside
einlagern und auch keine Gele bilden, wie es für den genannten
reinen Smectite bekannt ist.
Das Verhältnis von synthetischem Schichtsilikat zu Natriumsulfat
in dem erfindungsgemäßen Agglomerat ist nicht kritisch, jedoch
werden Agglomerate mit besonders wertvollen Eigenschaften erhalten,
wenn das Gewichts-Verhältnis von Schichtsilikat zu Natriumsulfat
im Bereich von 3 : 1 bis 1 : 3 liegt. Gemäß einer besonders
bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße
Agglomerat zusätzlich zu dem in der Kristallphase gebundenen
Wasser, das, wie oben angegeben, zu 0,3 bis 3 Mol in dem
Schichtsilikat der Oxidsummenformel I enthalten ist, 0,5 bis
15 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht des Agglomerats.
Aus der deutschen Patentanmeldung DE 35 41 410 A1 ist ein Agglomerat
aus einem Schichtsilikat und Natriumsulfat bekannt. Bei
dem Schichtsilikat dieser Patentanmeldung handelt es sich aber
anders als bei dem Schichtsilikat der vorliegenden Patentanmeldung
um einen natürlich vorkommenden textilweichmachenden Bentonit,
wie er als weichmachender Waschmittelbestandteil beispielsweise
aus der DE 23 34 899 A1 bekannt ist. Auch das Agglomerat
aus dem textilweichmachenden Schichtsilikat und Natriumsulfat
wird als Waschmittelkomponente beschrieben. Es hat sich aber
herausgestellt, daß überraschenderweise das Agglomerat gemäß
der vorliegenden Erfindung ein wesentlich höheres Aufnahmevermögen
für Flüssigkeiten aufweist als das Agglomerat der
DE 35 41 410 A1. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung ist daher ein Agglomerat, welches in den
Poren eine zusätzliche Flüssigkomponente in solchen Mengen adsorbiert
enthält, daß das Agglomerat ein sich äußerlich trocken
anfühlendes, rieselfähiges Produkt darstellt. Die zusätzliche
Flüssigkomponente ist zweckmäßigerweise kein weiteres Wasser,
sondern ein bei Raumtemperatur flüssiger oder in einer Flüssigkeit
gelöster oder dispergierter oder durch Erhitzen verflüssigter
Waschmittel- oder Reinigungsmittelbestandteil, insbesondere ein
nichtionisches Tensid. Das erfindungsgemäße Agglomerat nimmt
beispielsweise 35 Gew.-% oder mehr an flüssigem nichtionischen
Tensid auf, wobei es sich immer noch um ein äußerlich trocken
anfühlendes rieselfähiges Agglomerat handelt. Im Vergleich dazu
ist ein Agglomerat aus Natriumsulfat und Schichtsilikat vom Smectittyp,
das 10 Gew.-% nichtionisches Tensid aufgenommen hat,
nicht mehr rieselfähig, und es fühlt sich feucht an. Ein Agglomerat
mit einer zusätzlichen Flüssigkomponente ist daher ein weiterer
bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Patentanmeldung,
insbesondere wenn das Agglomerat 2 bis 50 Gew.-%, bezogen auf
das Gemisch aus Schichtsilikat und Natriumsulfat zusätzliche Flüssigkomponente
adsorbiert enthält.
Das erfindungsgemäße Agglomerat läßt sich durch jede bekannte
Technik zur Herstellung von Agglomeraten, beispielsweise durch
Granulieren, durch Tablettieren, durch Kompaktieren und insbesondere
durch Sprühtrocknen, herstellen. Zur Herstellung versprüht
man eine homogenisierte Suspension, wie man sie nach der
älteren europäischen Patentanmeldung 86/1 09 770.8 erhält, in
einem Sprühturm unter Trocknung bis auf einen Wassergehalt von
0,5 bis 15 Gew.-%, wobei man ein erfindungsgemäßes Produkt erhält,
das als solches oder nach Adsorption einer oder mehrerer
flüssiger Waschmittelkomponenten als Waschmittelbestandteil verwendet
werden kann. Die Verwendung eines derartigen Agglomerats
als Bestandteil von festen, rieselfähigen Waschmitteln oder
Reinigungsmitteln ist daher ebenso ein Gegenstand der vorliegenden
Erfindung wie Waschmittel mit einem Gehalt an derartigen
Schichtsilikat/Natriumsulfat-Agglomeraten. Außer als äußerst
aufnahmefähiges Trägermaterial für flüssige Reinigungsmittel- oder
Waschmittelbestandteile können die erfindungsgemäßen Granulate
beispielsweise auch als Träger für Textilweichmacher, für eventuell
zusätzlich bodenverbessernde Träger für Dünger oder
Schädlingsbekämpfungsmittel, oder als Abrasivstoffe verwendet
werden.
Erfindungsgemäße Waschmittel enthalten außer den bereits genannten
erfindungsgemäßen Agglomeraten übliche Tenside, übliche
Gerüststoffe sowie weitere in Waschmitteln übliche Bestandteile.
Übliche Tenside im Rahmen der vorliegenden Erfindung besitzen
im Molekül wenigstens einen hydrophoben organischen Rest und
eine wasserlöslichmachende anionische, zwitterionische oder nichtionische
Gruppe. Bei dem hydrophoben Rest handelt es sich meist
um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 26, vorzugsweise
10 bis 22 und insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder um einen alkylaromatischen Rest mit 6 bis 18, vorzugsweise 8
bis 16 aliphatischen Kohlenstoffatomen.
Als anionische Tenside sind z. B. Seifen aus natürlichen oder
synthetischen, vorzugsweise gesättigten Fettsäuren, gegebenenfalls auch
aus Harz- oder Naphthensäuren brauchbar. Geeignete synthetische
anionische Tenside sind solche vom Typ der Sulfonate, Sulfate
und der synthetischen Carboxylate.
Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkylbenzolsulfonate (C₉- bis
C₁₅-Alkyl), Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise
aus C₁₂- bis C₁₈-Monoolefinen mit end- oder innenständiger
Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid
und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch die
Alkansulfonate, die aus C₁₂- bis C₁₈-Alkanen durch
Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse
bzw. Neutralisation bzw. durch Bisulfitaddition an Olefine
erhältlich sind, sowie die Ester von alpha-Sulfofettsäuren, z. B.
die alpha-sulfonierten Methyl- oder Ethylester der hydrierten
Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren.
Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester
aus primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs,
d. h. aus Fettalkoholen, wie z. B. Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen,
Oleylalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl- oder
Stearylalkohol, oder den C₁₀- bis C₂₀-Oxoalkoholen, und die sekundären
Alkohole dieser Kettenlänge. Auch die Schwefelsäuremonoester
der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten aliphatischen
primären Alkohole bzw. ethoxylierten sekundären Alkohole
bzw. Alkylphenole sind geeignet. Ferner eignen sich sulfatierte
Fettsäurealkoholamide und sulfatierte Fettsäuremonoglyceride.
Weitere geeignete anionische Tenside sind die Fettsäureester bzw.
-amide von Hydroxy- oder Amino-carbonsäuren bzw. -sulfonsäuren,
wie z. B. die Fettsäuresarcoside, -glykolate, -lactate,
-tauride oder -isethionate.
Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium-
und Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie
Mono-, Di- oder Triethanolamin, vorliegen.
Als nichtionische Tenside sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 40,
vorzugsweise 2 bis 20 Mol Ethylenoxid, an 1 Mol einer Verbindung
mit im wesentlichen 10 bis 20 Kohlenstoffatomen aus der Gruppe
der Alkohole, Alkylphenole, Fettsäuren, Fettamine, Fettsäureamide
oder Alkansulfonamide verwendbar. Besonders wichtig sind die
Anlagerungsprodukte von 8 bis 80 Mol Ethylenoxid an primäre
Alkohole, wie z. B. Kokos- oder Talgfettalkohole, an Oleylalkohol,
an Oxoalkohole, oder an sekundäre Alkohole mit 8 bis 18, vorzugsweise
12 bis 18 Kohlenstoffatomen, sowie an Mono- oder Dialkylphenole
mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten.
Neben diesen wasserlöslichen Nonionics sind aber auch nicht bzw.
nicht vollständig wasserlösliche Polyglykolether mit 2 bis 7
Ethylenglykoletherresten im Molekül von Interesse, insbesondere, wenn
sie zusammen mit wasserlöslichen nichtionischen oder anionischen
Tensiden eingesetzt werden.
Weiterhin sind als nichtionische Tenside die wasserlöslichen, 20
bis 250 Ethylenglykolethergruppen und 10 bis 100 Propylenglykolethergruppen
enthaltenden Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
an Polypropylenglykol, Alkylendiamin-polypropylenglykol und an
Alkylpolypropylenglykol mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette
brauchbar, in denen die Polypropylenglykolkette als hydrophober
Rest fungiert. Auch nichtionische Tenside vom Typ der
Aminoxide oder Sulfoxide sind verwendbar, beispielsweise die
Verbindungen N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid, N-Hexadecyl-N,
N-bis(2,3-dihydroxypropyl)-aminoxid, N-Talgalkyl-N,
N-dihydroxyethylaminoxid.
Bei den zwitterionischen Tensiden handelt es sich bevorzugt um
Derivate aliphatischer quartärer Ammoniumverbindungen, in denen
einer der aliphatischen Reste aus einem C₈- bis C₁₈-Rest besteht
und ein weiterer eine anionische, wasserlöslichmachende Carboxy-,
Sulfo- oder Sulfato-Gruppe enthält. Typische Vertreter
derartiger oberflächenaktiver Betaine sind beispielsweise die Verbindungen
3-(N-Hexadecyl-N,N-dimethylammonio)-propansulfonat;
3-(N-Talgalkyl-N,N-dimethylammonio)-2-hydroxypropansulfonat;
3-(N-Hexadecyl-N,N-bis(2-hydroxyethyl)-ammonio)-2-hydroxypropylsulfa-t;
3-(N-Kokosalkyl-N,N-bis(2,3-dihydroxypropyl)-
ammonio)-propansulfonat; N-Tetradecyl-N,N-dimethyl-ammonioacetat;
N-Hexadecyl-N,N-bis(2,3-dihydroxypropyl)ammonioacetat.
Das Schäumvermögen der Tenside läßt sich durch Kombination geeigneter
Tensidtypen steigern oder verringern; eine Verringerung
läßt sich ebenfalls durch Zusätze von nichttensidartigen organischen
Substanzen erreichen. Ein verringertes Schäumvermögen,
das beim Arbeiten in Maschinen erwünscht ist, erreicht man vielfach
durch Kombination verschiedener Tensidtypen, z. B. von
Sulfaten und/oder Sulfonaten mit nichtionischen Tensiden
und/oder mit Seifen. Bei Seifen steigt die Schaumdämpfung mit
dem Sättigungsgrad und der Anzahl der Kohlenstoffatome des
Fettsäurerestes an. Seifen der gesättigten C20-24-Fettsäuren eignen
sich deshalb besonders als Schaumdämpfer.
Bei den nichttensidartigen Schauminhibitoren handelt es sich im
allgemeinen um wasserunlösliche, meist aliphatische C₈- bis C₂₂-
Kohlenwasserstoffreste enthaltende Verbindungen. Geeignete
nichttensidartige Schauminhibitoren sind z. B. die N-Alkylamino-triazine,
d. h. Umsetzungsprodukte von 1 Mol Cyanurchlorid mit
2 bis 3 Mol eines Mono- oder Dialkylamins mit im wesentlichen 8
bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest. Geeignet sind auch
propoxylierte und/oder butoxylierte Aminotriazine, z. B. die
Umsetzungsprodukte von 1 Mol Melamin mit 5 bis 10 Mol Propylenoxid
und zusätzlich 10 bis 50 Mol Butylenoxid sowie die aliphatischen
C₁₈- bis C₄₀-Ketone, wie z. B. Stearon, die Fettketone aus gehärteter
Tranfettsäure oder Talgfettsäure sowie ferner die Paraffine
und Halogenparaffine mit Schmelzpunkten unterhalb 100°C
und Silikonölemulsionen auf Basis polymerer siliciumorganischer
Verbindungen.
Als übliche Gerüststoffe oder Buildersubstanzen eignen sich organische
oder anorganische, schwach sauer, neutral oder alkalisch
reagierende Salze, insbesondere Alkalisalze, die in der Lage sind,
Calciumionen auszufällen oder komplex zu binden. Von den anorganischen
Salzen sind die wasserlöslichen Alkalimeta- oder Alkalipolyphosphate,
insbesondere das Pentanatriumtriphosphat, neben
den Alkaliortho- und Alkalipyrophosphaten von besonderer Bedeutung.
Diese Phosphate können ganz oder teilweise durch organische
Komplexbildner für Calciumionen ersetzt werden. Dazu gehören
Verbindungen vom Typ der Aminopolycarbonsäuren wie zum
Beispiel Nitrilotriessigsäure (NTA), Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Diethylentriaminpentaessigsäure sowie höhere Homologe.
Geeignete phosphorhaltige organische Komplexbildner sind die
wasserlöslichen Salze der Alkanpolyphosphonsäuren, Amino- und
Hydroxyalkanpolyphosphonsäuren und Phosphonopolycarbonsäuren
wie z. B. Methandiphosphonsäure, Dimethylaminomethan-1,1-diphosphonsäure,
Aminotrimethylentriphosphonsäure, 1-Hydroxyethan-
1,1-diphosphonsäure, 1-Phosphonoethan-1,2-dicarbonsäure,
2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure.
Unter den organischen Gerüstsubstanzen sind die stickstoff- und
phosphorfreien, mit Calciumionen Komplexsalze bildenden Polycarbonsäuren,
wozu auch Carboxylgruppen enthaltende Polymerisate
zählen, von besonderer Bedeutung. Geeignet sind z. B. Citronensäure,
Weinsäure, Benzolhexacarbonsäure und Tetrahydrofurantetracarbonsäure.
Auch Ethergruppen enthaltende Polycarbonsäuren
sind geeignet wie 2,2′-Oxydibernsteinsäure sowie mit Glykolsäure
teilweise oder vollständig veretherte mehrwertige Alkohole oder
Hydroxycarbonsäuren, zum Beispiel Biscarboxymethylethylenglykol,
Carboxymethyloxybernsteinsäure, Carboxymethyltartronsäure und
carboxymethylierte bzw. oxydierte Polysaccharide. Weiterhin eignen
sich polymere Carbonsäuren mit einem Molekulargewicht zwischen
350 und 1 500 000 in Form wasserlöslicher Salze. Besonders
bevorzugte polymere Polycarboxylate haben ein Molekulargewicht
im Bereich von 500 bis 175 000 und inbesondere im Bereich von
10 000 bis 100 000. Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise
Polyacrylsäure, Poly-alpha-hydroxyacrylsäure, Polymaleinsäure
sowie die Copolymerisate der entsprechenden monomeren Carbonsäuren
untereinander oder mit ethylenisch ungesättigten Verbindungen
wie Vinylmethylether. Geeignet sind weiterhin die wasserlöslichen
Salze der Polyglyoxylsäure. Als wasserunlösliche anorganische
Gerüstsubstanzen eignen sich die in der DE-OS 24 12 837
als Phosphatsubstitute für Wasch- und Reinigungsmittel näher
beschriebenen feinteiligen, synthetischen, gebundenes Wasser enthaltenden
Natriumalumosilikate vom Zelith-A-Typ.
Die kationen-austauschenden Natriumalumosilikate kommen in der
üblichen hydratisierten, feinkristallinen Form zum Einsatz, d. h.
sie weisen praktisch keine Teilchen größer als 30 Mikron auf und
bestehen vorzugsweise zu wenigstens 80% aus Teilchen einer
Größe kleiner als 10 Mikron. Ihr Calciumbindevermögen, das nach
den Angaben der DE-OS 24 12 837 bestimmt wird, liegt im Bereich
von 100-200 mg CaO/g. Geeignet ist insbesondere der Zeolith
NaA, ferner auch der Zeolith NaX und Mischungen aus NaA und
NaX.
Geeignete anorganische, nichtkomplexbildende Salze sind die -
auch als "Waschalkalien" bezeichneten - Alkalisalze der Bicarbonate,
Carbonate, Borate, Sulfate und Silikate. Von den Alkalisilikaten
sind die Natriumsilikate, in denen das Verhältnis Na₂O :
SiO₂ zwischen 1 : 1 und 1 : 3,5 liegt, besonders bevorzugt.
Weitere Grüstsubstanzen, die wegen ihrer hydrotropen Eigenschaften
meist in flüssigen Mitteln eingesetzt werden, sind die
Salze der nichtkapillaraktiven 2 bis 9 Kohlenstoffatome enthaltenden
Sulfonsäuren, Carbonsäuren und Sulfocarbonsäuren, beispielsweise
die Alkalisalze der Alkan-, Benzol-, Toluol-, Xylol-
oder Cumolsulfonsäuren, der Sulfobenzoesäuren, Sulfophthalsäure,
Sulfoessigsäure, Sulfonbernsteinsäure sowie die Salze der Essigsäure
oder der Milchsäure. Als Lösungsvermittler sind auch Acetamid
und Harnstoff geeignet.
Als weitere Komponente können die Wasch- und Reinigungsmittel
gemäß der vorliegenden Erfindung Schmutzträger enthalten, die
den von der Faser abgelösten Schmutz in der Flotte suspendiert
halten und so das Vergrauen verhindern. Hierzu sind wasserlösliche
Kolloide meist organischer Natur geeignet, wie beispielsweise
die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine,
Salze von Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren der Stärke
oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der
Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen
enthaltende Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin
lassen sich lösliche Stärkepräparate und andere als die oben genannten
Stärkeprodukte verwenden, wie z. B. abgebaute Stärke,
Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar. In
vielen Fällen unterdrückt ein Zusatz von Polyvinylpyrolidon die
unerwünschte Übertragung von Farbstoffen, die von stark gefärbten
Textilien abgelöst worden sind, auf weniger stark oder
ungefärbte Textilien.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H₂O₂ liefernden
Verbindungen haben das Natriumperborat-tetrahydrat (NaBO₂ ·
H₂O₂ · 3 H₂O) und das -monohydrat (NaBO₂ · H₂O₂) besondere
Bedeutung. Es sind aber auch andere H₂O₂ liefernde Borate
brauchbar, z. B. der Perborax Na₂B₄O₇ · 4 H₂O₂. Diese Verbindungen
können teilweise oder vollständig durch andere Aktivsauerstoffträger,
insbesondere durch Peroxypyrophosphate,
Citratperhydrate, Harnstoff/H₂O₂- oder Melamin/H₂O₂-Verbindungen
sowie durch H₂O₂ liefernde persaure Salze, wie z. B. Caroate
(KHSO₅), Perbenzoate oder Peroxyphthalate, ersetzt werden.
Da die erfindungsgemäßen Waschmittel insbesondere zum Waschen
bei niedrigen Waschtemperaturen vorgesehen sind, arbeitet man
vorzugsweise aktivatorhaltige Bleichkomponenten in die Waschmittel
ein. Als Aktivatoren für in Wasser H₂O₂ liefernde Perverbindungen
dienen bestimmte, organische Persäuren bildende N-Acyl-
bzw. O-Acyl-Verbindungen. Brauchbare Verbindungen sind u. a.
N-diacylierte und N,N′-tetraacylierte Amine, wie z. B.
N,N,N′,N′-Tetraacetyl-methylendiamin bzw. -ethylendiamin oder
das Tetraacetylglykoluril.
Die Waschmittel können zusätzlich optische Aufheller beispielsweise
für Baumwolle oder Polyamidfasern enthalten.
Durch Vermischen einer wäßrigen Magnesiumsulfat-Lösung mit
einer wäßrigen Natriumsilikat-Lösung gemäß Beispiel 1 der älteren
europäischen Patentanmeldung 86/1 09 717.8, Vermischen der
dabei entstehenden Suspension mit Natronlauge und Hydrargillit
und Behandlung dieses Gemischs im Autoklaven bei 190°C erhielt
man eine Schichtsilikat-Suspension; das Schichtsilikat enthielt
nach dem Isolieren und Trocknen bei 100°C 22,8 Gew.-% MgO,
5,7 Gew.-% Na₂O, 3,2 Gew.-% Al₂O₃, 46,8 Gew.-% SiO₂ und 21,2
Gew.-% H₂O. Das Röntgenbeugungsdiagramm wies breite Reflexe
mit Maxima bei d (Å) 13.4, 4.5, 2.57 und 1.535 auf.
Aus einer Schichtsilikat-Suspension, enthaltend 10,6 Gew.-% des
oben beschriebenen Schichtsilikats, 13,2 Gew.-% Na-Sulfat, Rest
Wasser, wurde durch Sprühtrocknung in einem Sprühturm ein
hellweißes, körniges Produkt mit einem Restwassergehalt von
8,6 Gew.-% hergestellt, das einen Haupt-Siebanteil von 67 Gew.-%
auf einem 0,2-mm-Sieb enthielt. Das Litergewicht betrug 506 g.
Nach Besprühen dieses körnigen Produktes mit 35 Gew.-% eines
nichtionischen Tensids, bestehend aus einem Gemisch aus 80 Teilen
C12/18-Fettalkohol + 5 Mol Ethylenoxid und 20 Teilen C12/14-
Fettalkohol + 3 Mol Ethylenoxid, erhielt man ein Produkt, das sich
äußerlich trocken anfühlte und gut rieselfähig war.
Einen anderen Schichtsilikat-Ansatz als in Beispiel 1, der 13,3
Gew.-% Schichtsilikat der zuvor angegebenen Art, 14,2 Gew.-%
Natriumsulfat, Rest Wasser, enthielt, versprühte man auf die gleiche
Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben. Man erhielt ein hellweißes,
körniges Produkt mit einem Restwassergehalt von 7,0 Gew.-%
und einem Haupt-Siebanteil von 81 Gew.-% auf einem 0,2-mm-Sieb.
Das Litergewicht betrug 421 g. Nach Besprühen dieses Produktes
mit 35 Gew.-% des nichtionischen Tensids aus Beispiel 1, wieder
bezogen auf das Gewicht des Sprühprodukts, erhielt man ein
ebenfalls sich äußerlich trocken anfühlendes und gut rieselfähiges
Produkt.
Für die Sprühprodukte aus den Beispielen 1 und 2 gilt, daß sie
einerseits gut druckfest waren, andererseits aber leicht in Wasser
zu einer feinteiligen Suspension zerfielen.
Man erzeugte, wie zuvor beschrieben, aus einer Bentonit-Suspension
mit 13,3 Gew.-% Bentonit ("DIS THIX EXTRA", Firma
Schwegmann), 14,2 Gew.-% Natriumsulfat, Rest Wasser, ein dunkelweißes,
körniges Sprühprodukt. Bei einem Litergewicht von
420 g hatte es einen Haupt-Siebanteil von 93 Gew.-% auf einem
0,2-mm-Sieb. Der Restwassergehalt betrug 9,9 Gew.-%. Während
dieses Sprühprodukt gut rieselfähig war, klumpte ein mit nur
10 Gew.-% des zuvor beschriebenen nichtionischen Tensids, wieder
bezogen auf das Gewicht des Sprühprodukts, besprühtes Produkt
zu einer aus groben, feuchten Partikeln bestehenden Masse
zusammen, die nicht mehr rieselfähig war.
Claims (8)
1. Poröser Schichtsilikat/Natriumsulfat-Agglomerat, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Schichtsilikat ein synthetisches
Schichtsilikat mit smectitähnlicher Kristallphase, jedoch
erhöhten Gehalten an gebundenem Alkali und Silikat und gegenüber
reinen Smectiten deutlich reduziertem Quellvermögen
in wäßriger Suspension und mit der Oxidsummenformel I
MgO · a M₂O · b Al₂O₃ · c SiO₂ · n H₂O (I)worin M für Natrium, gegebenenfalls zusammen mit Lithium
mit der Maßgabe steht, daß das Molverhältnis Na/Li wenigstens
2 beträgt und worin a = 0,05 bis 0,4, b = 0 bis 0,3,
c = 1,2 bis 2,0, n = 0,3 bis 3,0 bedeuten, und dabei n für
das in der Kristallphase gebundene Wasser steht, enthält.
2. Agglomerat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es das Schichtsilikat und Natriumsulfat im Verhältnis 3 : 1
bis 1 : 3 enthält.
3. Agglomerat nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich zu dem in der Kristallphase gebundenen
Wasser 0,5 bis 15 Gew.-% Wasser enthält.
4. Agglomerat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine zusätzliche Flüssigkomponente in
den Poren in solchen Mengen adsorbiert enthält, daß ein sich
äußerlich trocken anfühlendes, rieselfähiges Agglomerat
resultiert.
5. Agglomerat nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzliche Flüssigkomponente ein bei Raumtemperatur
flüssiger oder in einer Flüssigkeit gelöster oder dispergierter
oder durch Erhitzen verflüssigter Waschmittel-
oder Reinigungsmittelbestandteil, insbesondere ein nichtionisches
Tensid ist.
6. Agglomerat nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es 2 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch aus
Schichtsilikat und Natriumsulfat, zusätzliche Flüssigkomponente
adsorbiert enthält.
7. Verwendung eines Agglomerats nach einem der Ansprüche 1
bis 6 als Bestandteil von festen rieselfähigen Waschmitteln
oder Reinigungsmitteln.
8. Waschmittel mit einem Gehalt an Agglomeraten aus Schichtsilikat
und Natriumsulfat, dadurch gekennzeichnet, daß es
Agglomerate nach einem der Ansprüche 1 bis 6 enthält.
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