DE3702068A1 - Textilien weichmachendes waschmittel - Google Patents
Textilien weichmachendes waschmittelInfo
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Description
Die vorliegende Patentanmeldung betrifft ein Waschmittel, das übliche
Tenside und übliche Gerüststoffe sowie eine Textilweichmacherkomponente
aus einem tertiären Amin und einem Schichtsilikat
enthält.
Es sind zahlreiche Vorschläge bekannt, Textilwaschmittel mit einer
weichmachenden Komponente auszurüsten, wodurch Textilien beim
Waschen gleichzeitig eine den Griff der Textilien verbessernde
Substanz aufnehmen. Die zum Weichmachen von Textilien im Spülgang
des Waschprozesses am häufigsten verwendeten kationischen
Verbindungen lassen sich in Waschmitteln mit einem üblichen Gehalt
an anionischen Tensiden nicht verwenden, da die kationischen
Weichmacher mit den anionischen Tensiden zu unwirksamen
Verbindungen reagieren. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt,
die kationischen Weichmacher durch nichtionischen Weichmacher,
die mit anionischen Tensiden nicht reagieren, zu ersetzen.
Nichtionische Weichmacher erreichen aber in der Regel nicht die
Wirksamkeit der bekannten kationischen Weichmacher. In der
deutschen Patentanmeldung Nr. 23 34 899 werden als Weichmachungskomponente
für aniontensidhaltige Waschmittel tonartige
Schichtsilikate vom Smectittyp beschrieben. Waschmittel mit tonartigen
Materialien haben aber tendenziell schlechtere Waschleistungen.
Nach der Lehre der europäischen Patentschrift 11 340
wird dieser Nachteil vermieden, wenn man als Weichmachungskomponente
eine Kombination einer bestimmten Klasse von tertiären
Aminen und Smectite verwendet. In der älteren europäischen Patentanmeldung
Nr. 86/109 717.8 werden smectitähnliche synthetische
Schichtsilikate beschrieben, die in übliche zusammengesetzten
Waschmitteln eine inkrustationsinhibierende Wirkung ausüben. Diese
smectitähnlichen synthetischen Schichtsilikate besitzen kein
ausgeprägtes Weichmachungsvermögen.
Es wurde nun überraschenderweise festgestellt, daß Waschmittel
mit einem Gehalt an üblichen Tensiden und üblichen Gerüststoffen
sowie mit einer Textilweichmacherkomponente aus einem tertiären
Amin und einer Schichtsilikat-Kombination besonders wertvolle
Eigenschaften aufweisen. Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist daher ein Textilien weichmachendes Waschmittel, enthaltend
übliche Tenside und übliche Gerüststoffe sowie eine Textilweichmacherkomponente
aus a) einem tertiären Amin der Formel I
R¹R²R³N (I)
in der R¹ eine C₁₀- bis C₂₄-Alkyl- oder Alkenylgruppe, R²=R¹
oder eine C₁- bis C₄-Alkylgruppe, R³ eine C₁- bis C₄-Alkylgruppe
oder eine Mischung der genannten Amine und b) einem
Schichtsilikat. Das Schichtsilikat ist ein inkrustationsinhibierendes
synthetisches Schichtsilikat mit smectitähnlicher Kristallphase und
mit der Oxidsummenformel (II)
MgO · a M₂O · b Al₂O₃ · c SiO₂ · n H₂O (II)
worin M für Natrium, gegebenenfalls zusammen mit Lithium mit der
Maßgabe steht, daß das Mol-Verhältnis Na/Li wenigstens 2 beträgt
und worin a = 0,05 bis 0,4, b = 0 bis 0,3, c = 1,2 bis 2,0,
n = 0,3 bis 3,0 bedeuten, und dabei n für das in der Kristallphase
gebundene Wasser steht. Dieses synthetische Schichtsilikat ist
in der älteren europäischen Patentanmeldung Nr. 86/109 717.8 beschrieben,
auf deren Offenbarung im Rahmen dieser Patentanmeldung
ausdrücklich Bezug genommen wird. Diese synthetischen
Schichtsilikate haben ein im Vergleich zu natürlichen Smectiten
geringeres Quellvermögen in Wasser.
Übliche Tenside im Rahmen der vorliegenden Erfindung besitzen
im Molekül wenigstens einen hydrophoben organischen Rest und
eine wasserlöslichmachende anionische, zwitterionische oder nichtionische
Gruppe. Bei dem hydrophoben Rest handelt es sich meist
um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 26, vorzugsweise
10 bis 22 und insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder um einen alkylaromatischen Rest mit 6 bis 18, vorzugsweise 8
bis 16 aliphatischen Kohlenstoffatomen.
Als anionische Tenside sind z. B. Seifen aus natürlichen oder
synthetischen, vorzugsweise gesättigten Fettsäuren, ggf. auch
aus Harz- oder Naphthensäuren brauchbar. Geeignete synthetische
anionische Tenside sind solche vom Typ der Sulfonate, Sulfate
und der synthetischen Carboxylate.
Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkylbenzolsulfonate (C₉- bis
C₁₅-Alkyl), Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise
aus C₁₂- bis C₁₈-Monoolefinen mit end- oder innenständiger
Doppelbindung durch Sulfonieren mit Gasförmigem Schwefeltrioxid
und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht. Geeignet sind auch die Alkansulfonate,
die aus C₁₂- bis C₁₈-Alkanen durch Sulfochlorierung
oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation
bzw. durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind, sowie
die Ester von alpha-Sulfofettsäuren, z. B. die alpha-sulfonierten
Mehtyl- oder Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder
Talgfettsäuren.
Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester
aus primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs,
d. h. aus Fettalkoholen, wie z. B. Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen,
Oleylalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl- oder
Stearylalkohol, oder den C₁₀- bis C₂₀-Oxoalkoholen, und die sekundären
Alkohole dieser Kettenlänge. Auch die Schwefelsäuremonoester
der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten aliphatischen
primären Alkohole bzw. ethoxylierten sekundären Alkohole
bzw. Alkylphenole sind geeignet. Ferner eignen sich sulfatierte
Fettsäurealkoholamide und sulfatierte Fettsäuremonoglyceride.
Weitere geeignete anionische Tenside sind die Fettsäureester bzw.
-amide von Hydroxy- oder Amino-carbonsäuren bzw. -sulfonsäuren,
wie z. B. die Fettsäuresarcoside, -glykolate, -lactate,
-tauride oder -isothionate.
Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium-
und Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie
Mono-, Di- oder Triethanolamin vorliegen.
Als nichtionische Tenside sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 40,
vorzugsweise 2 bis 20 Mol Ethylenoxid an 1 Mol einer Verbindung
mit im wesentlichen 10 bis 20 Kohlenstoffatomen aus der Gruppe
der Alkohole, Alkylphenole, Fettsäuren, Fettamine, Fettsäureamide
oder Alkansulfonamide verwendbar. Besonders wichtig sind die
Anlagerungsprodukte von 8 bis 80 Mol Ethylenoxid an primäre Alkohole,
wie z. B. Kokos- oder Talgfettalkohole, an Oleylalkohol,
an Oxoalkohole, oder an sekundäre Alkohole mit 8 bis 18, vorzugsweise
12 bis 18 Kohlenstoffatomen, sowie an Mono- oder Dialkylphenole
mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten.
Neben diesen wasserlöslichen Nonionics sind aber auch nicht bzw.
nicht vollständig wasserlösliche Polyglykolether mit 2 bis 7 Ethylenglykoletherresten
im Molekül von Interesse, insbesondere, wenn
sie zusammen mit wasserlöslichen nichtionischen oder anionischen
Tensiden eingesetzt werden.
Weiterhin sind als nichtionische Tenside die wasserlöslichen, 20
bis 250 Ethylenglykolethergruppen und 10 bis 100 Propylenglykolethergruppen
enthaltenden Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
an Polypropylenglykol, Alkylendiamin-polypropylenglykol und an
Alkylpolypropylenglykol mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette
brauchbar, in denen die Polypropylenglykolkette als hydrophober
Rest fungiert. Auch nichtionische Tenside vom Typ der
Aminoxide oder Sulfoxide sind verwendbar, beispielsweise die
Verbindungen N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid, N-Hexadecyl-N,
N-bis(2,3-dihydroxypropyl)-aminoxid, N-Talgalkyl-N,
N-dihydroxyethylaminoxid.
Bei den zwitterionischen Tensiden handelt es sich bevorzugt um
Derivate aliphatischer quartärer Ammoniumverbindungen, in denen
einer der aliphatischen Reste aus einem C₈- bis C₁₈-Rest besteht
und ein weiterer eine anionische, wasserlöslichmachende Carboxy-,
Sulfo- oder Sulfato-Gruppe enthält. Typische Vertreter
derartiger oberflächenaktiver Betaine sind beispielsweise die Verbindungen
3-(N-Hexadecyl-N,N-dimethylammonio)-propansulfonat;
3-(N-Talgalkyl-N,N-dimethylammonio)-2-hydroxypropansulfonat;
3-(N-Hexadecyl-N,N-bis(2-hydroxyethyl)-ammonio)-2-hydroxy-propylsulf-at;
3-(N-Kokosalkyl-N,N-bis(2,3-dihydroxypropyl)-ammonio)-propansulfonat-;
N-Tetradecyl-N,N-dimethyl-ammonio-acetat;
N-Hexadecyl-N,N-bis(2,3-dihydroxypropyl)ammonioacetat.
Das Schäumvermögen der Tenside läßt sich durch Kombination geeigneter
Tensidtypen steigern oder verringern; eine Verringerung
läßt sich ebenfalls durch Zusätze von nichttensidartigen organischen
Substanzen erreichen. Ein verringertes Schäumvermögen,
das beim Arbeiten in Maschinen erwünscht ist, erreicht man vielfach
durch Kombination verschiedener Tensidtypen, z. B. von
Sulfaten und/oder Sulfonaten mit nichtionischen Tensiden
und/oder mit Seifen. Bei Seifen steigt die Schaumdämpfung mit
dem Sättigungsgrad und der Anzahl der Kohlenstoffatome des
Fettsäurerests an. Seifen der gesättigten C20-24-Fettsäuren eignen
sich deshalb besonders als Schaumdämpfer.
Bei den nichttensidartigen Schauminhibitoren handelt es sich im
allgemeinen um wasserunlösliche, meist aliphatische C₈- bis C₂₂-Kohlenwasserstoffreste
enthaltende Verbindungen. Geeignete
nichttensidartige Schauminhibitoren sind z. B. die N-Alkylamino-triazine,
d. h. Umsetzungsprodukte von 1 Mol Cyanurchlorid mit
2 bis 3 Mol eines Mono- oder Dialkylamins mit im wesentlichen 8
bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest. Geeignet sind auch
propoxylierte und/oder butoxylierte Aminotriazine, z. B. die Umsetzungsprodukte
von 1 Mol Melamin mit 5 bis 10 Mol Propylenoxid
und zusätzlich 10 bis 50 Mol Butylenoxid sowie die aliphatischen
C₁₈- bis C₄₀-Ketone, wie z. B. Stearon, die Fettketone aus gehärteter
Tranfettsäure oder Talgfettsäure sowie ferner die Paraffine
und Halogenparaffine mit Schmelzpunkten unterhalb 100°C
und Silikonölemulsion auf Basis polymerer siliciumorganischer
Verbindungen.
Als übliche Gerüststoffe oder Buildersubstanzen eignen sich organische
und anorganische, schwachsauer, neutral oder alkalisch
reagierende Salze, insbesondere Alkalisalze, die in der Lage sind,
Calciumionen auszufällen oder komplex zu binden. Von den anorganischen
Salzen sind die wasserlöslichen Alkalimeta- oder Alkalipolyphosphate,
insbesondere das Pentanatriumtriphosphat, neben
den Alkaliortho- und Alkalipyrophsphaten von besonderer Bedeutung.
Diese Phosphate können ganz oder teilweise durch organische
Komplexbildner für Calciumionen ersetztd werden. Dazu gehören
Verbindungen vom Typ der Aminopolycarbonsäuren wie zum
Beispiel Nitrilotriessigsäure (NTA), Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Diethylentriaminpentaessigsäure sowie höhere Homologe.
Geeignete phosphorhaltige organische Komplexbildner sind die
wasserlöslichen Salze der Alkanpolyphosphonsäuren, Amino- und
Hydroxyalkanpolyphosphonsäuren und Phosphonopolycarbonsäuren
wie z. B. Methandiphosphonsäure, Dimethylaminomethan-1,1-diphosphonsäure,
Aminotrimethylentriphosphonsäure, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure,
1-Phosphonoethan-,1,2-dicarbonsäure,
2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure.
Unter den organischen Gerüstsubstanzen sind die stickstoff- und
phosphor-freien, mit Calciumionen Komplexsalze bildenden Polycarbonsäuren,
wozu auch Carboxylgruppen enthaltende Polymerisate
zählen, von besonderer Bedeutung. Geeignet sind z. B. Citronensäure,
Weinsäure, Benzolhexacarbonsäure und Tetrahydrofurantetracarbonsäure.
Auch Ethergruppen enthaltende Polycarbonsäuren
sind geeignet wie 2,2′-Oxyddibernsteinsäure sowie mit Glykolsäure
teilweise oder vollständig veretherte mehrwertige Alkohole oder
Hydroxycarbonsäuren zum Beispiel Biscarboxymethylethylenglykol,
Carboxymethyloxybernsteinsäure, Carboxymethyltartronsäure und
carboxymethylierte bzw. oxydierte Polysaccharide. Weiterhin eignen
sich polymere Carbonsäuren mit einem Molekulargewicht zwischen
350 und 1 500 000 in Form wasserlöslicher Salze. Besonders
bevorzugte polymere Polycarboxylate haben ein Molekulargewicht
im Bereich von 500 bis 175 000 und insbesondere im Bereich von
10 000 bis 100 000. Zu diesen Verbindungen gehören beispielsweise
Polyacrylsäure, Poly-alpha-hydroxyacrylsäure, Polymaleinsäure
sowie die Copolymerisate der entsprechenden monomeren Carbonsäuren
untereinander oder mit ethylenisch ungesättigten Verbindungen
wie Vinylmethylether. Geeignet sind weiterhin die wasserlöslichen
Salze der Polyglyoxylsäure. Als wasserunlösliche anorganische
Gerüstsubstanzen eignen sich die in der DE-OS 24 12 837
als Phosphatsubstitute für Wasch- und Reinigungsmittel näher
beschriebenen feinteiligen, synthetischen, gebundenes Wasser enthaltenden
Natriumalumosilikate vom Zelith-A-Typ.
Die kationen-austauschenden Natriumalumosilikate kommen in der
üblichen hydratisierten, feinkristallinen Form zum Einsatz, d. h.
sie weisen praktisch keine Teilchen größer als 30 mikron auf und
bestehen vorzugsweise zu wenigstens 80% aus Teilchen einer
Größe kleiner als 10 mikron. Ihr Calciumbindevermögen, das nach
den Angaben der DE-OS 24 12 837 bestimmt wird, liegt im Bereich
von 100-200 mg CaO/g. Geeignet ist insbesondere der Zeolith
NaA, ferner auch der Zeolith NaX und Mischungen aus NaA und
NaX.
Geeignete anorganische, nichtkomplexbildende Salze sind die -
auch als "Waschalkalien" bezeichneten - Alkalisalze der Bicarbonate,
Carbonate, Borate, Sulfate und Silikate. Von den Alkalisilikaten
sind die Natriumsilikate, in denen das Verhältnis Na₂O : SiO₂
zwischen 1 : 1 und 1 : 3,5 liegt, besonders bevorzugt.
Weitere Gerüstsubstanzen, die wegen ihrer hydrotropen Eigenschaften
meist in flüssigen Mitteln eingesetzt werden, sind die
Salze der nichtkapillaraktiven 2 bis 9 Kohenstoffatome enthaltenden
Sulfonsäuren, Carbonsäuren und Sulfocarbonsäuren, beispielsweise
die Alkalisalze der Alkan-, Benzol-, Toluol-, Xylol-
oder Cumolsulfonsäuren, der Sulfonbenzoesäuren, Sulfophthalsäure,
Sulfoessigsäure, Sulfobernsteinsäure sowie die Salze der Essigsäure
oder der Milchsäure. Als Lösungsvermittler sind auch Acetamid
und Harnstoff geeignet.
Geeignete Amine der Formel I sind solche, in denen R¹ und R²
unabhängig voneinander C₁₂- bis C₂₂-Alkylgruppen sind, vorzugsweise
geradkettige Alkylgruppen und R³ ist vorzugsweise Methyl
oder Ethyl. Geeignete Amine sind beispielsweise Didecylmethylamin,
Dilaurylmethylamin, Dimyristylmethylamin, Dicethylmethylamin,
Distearylmethylamin, Diarachedylmithylamin, Dibehenylmethylamin,
Ditalgalkylmethylamin, Talgalkyldimethylamin sowie die
entsprechenden Ethylamine, Propylamine und Butylamine. Besonders
bevorzugt ist Ditalgalkylmethylamin.
Vorzugsweise enthält das erfindungsgemäße Waschmittel das tertiäre
Amin und das Schichtsilikat im Gewichtsverhältnis von 3 : 1
bis 1 : 3. Besonders geeignete Schichtsilikate der Oxidsummenformel
II sind solche, in denen a = 0,15 bis 0,30; b = 0 bis 0,10
und c = 1,3 bis 1,5 beträgt. Vorzugsweise ist dabei das Verhältnis
von a/b gleich oder größer 3. Die aus tertiärem Amin und
Schichtsilikat bestehende Textilweichmacherkomponente ist in dem
erfindungsgemäßen Waschmittel in Mengen von 5 bis 30 Gew.-%,
bezogen auf das gesamte Waschmittel enthalten.
Waschmittel mit besonders wertvollen Eigenschaften enthalten zusätzlich
wenigstens eine wasserlösliche oder wasserunlösliche
quartäre Ammoniumverbindung der Formel III
R⁴, R⁵, R⁶, R⁷ N⁺A-
worin R⁴ eine C₁₀- bis C₂₄-Alkyl- oder Alkenylgruppe, R⁵ = R⁴
oder eine C₁- bis C₂₄-Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppe, R⁵ = R⁶
oder eine C₁- bis C₄-Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppe und A- ein
Dielektroneutralität herstellendes Anion bedeuten, wobei die Menge
der quartären Ammoniumverbindungen in dem erfindungsgemäßen
Waschmittel vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte
Waschmittel ausmacht. Waschmittel mit einem Gehalt an erfindungsgemäßen
zusätzlichen quartären Ammoniumverbindungen
zeichnen sich durch weiter verbesserte weichmachende Leistung
und verbesserte Reinigungsleistung aus. Das vorzugsweise eingesetzte
Ditalkalkylmethylamin ist in dem erfindungsgemäßen Waschmittel
vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 15 Gew.-%, bezogen
auf das gesamte Waschmittel, enthalten. Größere Mengen als
15 Gew.-% bewirken keine verbesserte Weichmachungswirkung. Ein
merklicher, wenn auch geringer Effekt wird schon mit Mengen von
0,5 Gew.-% erzielt, wobei je nach der gewünschten Stärke des Effekts
auch mehr als 0,5 Gew.-% eingesetzt werden können. Die
Größe des Effekts ist aber nicht nur von der Menge des eingesetzten
Amins, sondern auch von der übrigen Zusammensetzung
des erfindungsgemäßen Waschmittels abhängig.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße
Waschmittel die Textilweichmacherkomponente aus dem tertiären
Amin und dem Schichtsilikat in Form einer innigen Mischung,
die dadurch hergestellt worden ist, daß man das geschmolzene
Amin mit dem pulverförmigen Schichtsilikat vorzugsweise in Mengenverhältnissen
im Bereich von 2 : 1 bis 1 : 2 vermischte. Dementsprechend
ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung
eine Textilweichmacherkomponente aus a) einem tertiären Amin
der Formel I und b) einem Schichtsilikat, das ein inkrustationsinhibierendes
Schichtsilikat mit smectitähnlicher Kristallphase und
mit der Oxidsummenformel II darstellt. Der Zusatz einer derart
separat herstellten Textilweichmacherkomponente zu einem
Waschmittel mit einem Gehalt an üblichen Tensiden und üblichen
Gerüststoffen führt zu einem Waschmittel mit ausgeprägter textilweichmachender
Wirkung und einer inkrustationsinhibierenden Wirkung.
Zur weiteren Verbesserung der Waschmittelleistung kann das
Waschmittel zusätzlich noch quartäre Ammoniumverbindungen enthalten.
Setzt man als quartäre Ammoniumverbindungen eine Verbindung
mit zwei langen C₁₀- bis C₂₄-Alkyl- oder Alkylenresten
ein, wobei diese langen Reste geradkettig oder verzweigt sein
können sowie durch Amid-, Ester- oder Ethergruppen unterbrochen
sein können, zeichnen sich die Waschmittel durch eine weiter
gesteigerte weichmachende Wirkung aus. Zur Verbesserung der
Reinigungsleistung ist der Zusatz von Lauryltrimethylammoniumsalz,
vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf
das gesamte Waschmittel, von Vorteil.
Als weitere Komponente können die Wasch- und Reinigungsmittel
gemäß der vorliegenden Erfindung Schmutzträger enthalten, die
den von der Faser abgelösten Schmutz in der Flotte suspendiert
halten und so das Vergrauen verhindern. Hierzu sind wasserlösliche
Kolloide meist organischer Natur geeignet, wie beispielsweise
die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine,
Salze von Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren der Stärke
oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der
Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen
enthaltende Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin
lassen sich lösliche Stärkepräparate und andere als die oben genannten
Stärkeprodukte verwenden, wie z. B. abgebaute Stärke,
Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar. In
vielen Fällen unterdrückt ein Zusatz von Polyvinylpyrrolidon die
unerwünschte Übertragung von Farbstoffen, die von stark gefärbten
Textilien abgelöst worden sind, auf weniger stark oder
ungefärbten Textilien.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H₂O₂ liefernden
Verbindungen haben das Natriumperborat-tetrahydrat (NaBO₂ · H₂O₂ · 3 H₂O) und das -monohydrat (NaBO₂ · H₂O₂) besondere
Bedeutung. Es sind aber auch andere H₂O₂ liefernde Borate
brauchbar, z. B. der Perborax Na₂B₄O₇ · 4 H₂O₂. Diese Verbindungen
können teilweise oder vollständig durch andere Aktivsauerstoffträger,
insbesondere durch Peroxypyrophosphate,
Citratperhydrate, Harnstoff/H₂O- oder Melamin/H₂O₂-Verbindungen
sowie durch H₂O₂ liefernde persaure Salze, wie z. B. Caroate
(KHSO₅), Perbenzoate oder Peroxyphthalate ersetzt werden.
Da die erfindungsgemäßen Waschmittel insbesondere zum Waschen
bei niedrigen Waschtemperaturen vorgesehen sind, arbeitet man
vorzugsweise aktivatorhaltige Bleichkomponenten in die Waschmittel
ein. Als Aktivatoren für in Wasser H₂O₂ liefernde Perverbindungen
dienen bestimmte, organische Persäuren bildende N-Acyl-
bzw. O-Acyl-Verbindungen. Brauchbare Verbindungen sind u. a.
N-diacylierte und N,N′-tetraacylierte Amine, wie z. B.
N,N,N′,N′-Tetraacetyl-methylendiamin bzw. -ethylendiamin oder
das Tetraacetylglykoluril.
Die Waschmittel können zusätzlich optische Aufheller beispielsweise
für Baumwolle oder Polyamidfasern enthalten.
Die erfindungsgemäßen Waschmittel können sowohl in teilchenförmiger,
d. h. im allgemeinen durch Sprühtrocknung, Sprühkühlung
oder durch Granulation hergestellten Ausführungsformen aber
auch in flüssiger Form oder pastöser Form vorliegen. Bei der
Herstellung flüssiger oder pastöser Formen verwendet man zusätzlich
organische Lösungsmittel, beispielsweise niederer Alkohole,
Etheralkohole oder Ketone mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. In vielen
Fällen ist es zweckmäßig, zusätzlich zu den beschriebenen
Schichtsilikaten mit geringem Quellvermögen hochquellfähige
Schichtsilikate vom Smectittyp mit einzusetzen. Durch einen Zusatz
an Smectiten kann die weichmachende Wirkung der erfindungsgemäßen
Waschmittel auf die Anwendung bei unterschiedlichen
Waschtemperaturen und unterschiedlichen Textilmaterialien
optimiert werden.
Aus einer wäßrigen Magnesiumsulfatheptahydrat-Lösung und einer
wäßrigen Natriumsilikat (SiO₂ · Na₂O = 3,5)-Lösung wurde durch
Vermischen eine feinteilige Suspension hergestellt, die man mit
Natronlauge, Hydrargillit, welcher 63 Gew.-% enthielt, und
Wasser vermischte. Die Ansatzverhältnisse wurden so gewählt,
daß auf 1 Mol MgO 1.4 Mole Na₂O, 0.05 Mole Al₂O₃, 1.5 Mole SiO₂
und 50 Mole Wasser entfielen. Dieses Gemisch wurde in einem
Rührautoklaven innerhalb von 20 Minuten auf 190°C erhitzt und
6,5 Stunden lang bei dieser Temperatur gerührt. Nach Abkühlen
auf 100°C wurde das entstandene Schichtsilikat von der Mutterlauge
abfiltriert und der Filterkuchen so lange mit Wasser gewaschen,
bis im Waschwasser kein Sulfat mehr nachweisbar war.
Nach dem Trocknen bei 100°C erhielt man ein Schichtsilikat mit
folgender Zusammensetzung der Oxide:
MgO · 0,25 Na₂O · 0,052 Al₂O₃ · 1,42 SiO₂ · 1,35 H₂O
Auf das Schichtsilikat von Beispiel 1 wurde unter Bewegung des
Schichtsilikats durch Erhitzen aufgeschmolzenes Ditalgalkylmethylamin
(Gew.-Verhältnis = 1 : 1) aufgesprüht. Zu einem Waschmittel
der folgenden Zusammensetzung wurden 10 Gew.-% Amin/Schichtsilikat-Gemisch
zugesetzt, so daß das Waschmittel je 5 Gew.-%
Amin und Schichtsilikat enthielt:
0,8 Gew.-% Na-Alkylbenzolsulfonat
2,4 Gew.-% Talgalkohol + 5 Mol Ethylenoxid
0,5 Gew.-% Talgalkohol + 14 Mol Ethylenoxid
1,5 Gew.-% Kokosalkohol + 4 Mol Ethylenoxid
0,8 Gew.-% C₁₆- bis C₂₂-Fettsäure, Na-Salz
25,0 Gew.-% Zeolith A
4,0 Gew.-% Polycarboxylat
5,0 Gew.-% Soda
1,5 Gew.-% Wasserglas
22,5 Gew.-% Na-Perborattetrahydrat
0,8 Gew.-% MC/CMC
Rest Gew.-% Na-Sulfat
2,4 Gew.-% Talgalkohol + 5 Mol Ethylenoxid
0,5 Gew.-% Talgalkohol + 14 Mol Ethylenoxid
1,5 Gew.-% Kokosalkohol + 4 Mol Ethylenoxid
0,8 Gew.-% C₁₆- bis C₂₂-Fettsäure, Na-Salz
25,0 Gew.-% Zeolith A
4,0 Gew.-% Polycarboxylat
5,0 Gew.-% Soda
1,5 Gew.-% Wasserglas
22,5 Gew.-% Na-Perborattetrahydrat
0,8 Gew.-% MC/CMC
Rest Gew.-% Na-Sulfat
Zum Vergleich wurde ein Waschmittel ohne Schichtsilikat aber mit
der gleichen Menge Amin hergestellt, bei dem anstelle des
Schichtsilikats der Na-Sulfat-Anteil entsprechend erhöht war. Mit
beiden Waschmitteln wurden Testgewebe aus Baumwollfrottier, Molton,
Polyester/Baumwolle, die zuvor 5mal mit einem handelsüblichen
Vollwaschmittel vorgewaschen worden waren, 1mal in einer
automatischen Trommelwaschmaschine (Siemens, Siewamat 570) bei
60°C im Einlaugenverfahren mit einer Dosierung von 252 g pro
3,5 kg Textilien gewaschen, 24 Stunden an der Luft hängend getrocknet
und anschließend die Weichheit der Testgewebe durch
fünf in der Beurteilung geübte Personen auf ihre Weichheit geprüft.
Über alle geprüften Gewebe gemittelt, wurden die mit dem
erfindungsgemäßen Waschmittel gewaschenen Textilien als deutlich
weicher beurteilt als das nur Amin enthaltende Vergleichswaschmittel.
Die Reinigungsleistung beider Waschmittel war gleich.
Claims (8)
1. Textilien weichmachendes Waschmittel, enthaltend übliche
Tenside und übliche Gerüststoffe sowie eine Textilweichmacherkomponente
aus a) einem tertiären Amin der Formel I
R¹R²R³N, in der R¹ eine C₁₀- bis C₂₄-Alkyl- oder Alkenylgruppe,
R²=R¹ oder eine C₁- bis C₄-Alkylgruppe, R³ eine
C₁- bis C₄-Alkylgruppe oder eine Mischung der genannten
Amine und b) einem Schichtsilikat, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schichtsilikat ein inkrustationsinhibierendes synthetisches
Schichtsilikat mit smectitähnlicher Kristallphase und
mit der Oxidsummenformel II ist,
MgO · a M₂O · b Al₂O₃ · c SiO₂ · n H₂O (II)worin M für Natrium, gegebenenfalls zusammen mit Lithium mit
der Maßgabe steht, daß das Mol-Verhältnis Na/Li wenigstens
2 beträgt und worin a = 0,05 bis 0,4, b = 0 bis 0,3,
c = 1,2 bis 2,0, n = 0,3 bis 3,0 bedeuten, und dabei n für
das in der Kristallphase gebundene Wasser steht.
2. Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es das tertiäre Amin und das Schichtsilikat im Gewichtsverhältnis
von 3 : 1 bis 1 : 3 enthält.
3. Waschmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es die aus tertiärem Amin und Schichtsilikat bestehende
Textilweichmacherkomponente in Mengen von 5 bis
30 Gew.-% enthält.
4. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich wenigstens eine wasserlösliche
oder wasserunlösliche quartäre Ammoniumverbindung
der Formel III R⁴R⁵R⁶R⁷N⁺A-, worin R⁴ eine C₁₀- bis C₂₄-Alkyl-
oder Alkenylgruppe, R⁵=R⁴ oder eine C₁- bis C₄-Alkyl-
oder Hydroxyalkylgruppe, R⁵=R⁶ oder eine C₁- bis
C₄-Alkyl- oder Hydroxyalkylgruppe und A- ein die Elektroneutralität
herstellendes Anion bedeuten, vorzugsweise in
Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, enthält.
5. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß es als tertiäres Amin Ditalgalkylmethylamin,
vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 15 Gew.-%, enthält.
6. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine Textilweichmacherkomponente aus
tertiärem Amin und Schichtsilikat, hergestellt durch innige
Vermischung des geschmolzenen Amins mit dem pulverförmigen
Schichtsilikat, vorzugsweise in Mengenverhältnissen im
Bereich von 2 : 1 bis 1 : 2, enthält.
7. Textilweichmacherkomponente aus a) einem tertiären Amin der
Formel I und b) einem Schichtsilikat, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schichtsilikat ein inkrustationsinhibierendes
synthetisches Schichtsilikat mit smectitähnlicher Kristallphase
und mit der Oxidsummenformel II ist.
8. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es als quartäre Ammoniumverbindung der
Formel III Lauryltrimethylammoniumsalz, vorzugsweise in
Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-%, enthält.
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