DE3702067A1 - Textilweichmachendes waschmittel - Google Patents
Textilweichmachendes waschmittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein textilweichmachendes
Waschmittel, enthaltend übliche Tenside, übliche Gerüststoffe,
textilweichmachendes Schichtsilikat vom Smectittyp mit einem Zusatz
an inkrustationsinhibierenden synthetischen Schichtsilikaten.
In vielen Fällen ist es erforderlich, gewaschenen Textilien einen
weichen vollen Griff zu vermitteln. Eine Möglichkeit zur Verbesserung
des genannten Tragekomforts der Textilien besteht in
der Behandlung der gewaschenen Textilien mit textilweichmachenden
Wirkstoffen im letzten Spülbad nach der Wäsche. Hierbei
läßt man in der Regel kationische Verbindungen auf die gewaschenen
Textilien einwirken, so daß sich die Textilien unter
Aufnahme der kationischen Verbindungen nach dem Trocknen
weich anfühlen. Eine andere Möglichkeit zur Erzielung dieses
Effektes besteht darin, daß man die textilweichmachenden Wirkstoffe
beim anschließenden Trocknen der gewaschenen Wäsche in
einem automatischen Wäschetrockner auf die Textilien einwirken
läßt. Beiden Verfahren zur Weichmachung von Textilien ist gemeinsam,
daß man die weichmachenden Wirkstoffe nach dem
eigentlichen Waschvorgang getrennt vom Waschmittel auf die
Textilien einwirken lassen muß. Dies ist mit einem zusätzlichen
Aufwand verbunden, der vermieden werden könnte, wenn man die
weichmachenden Wirkstoffe gleichzeitig mit dem Waschmittel auf die
Textilien einwirken lassen könnte. Leistungsfähige Waschmittel
enthalten aber in der Regel anionische Tenside, die mit den
kationischen Textilweichmachern nicht verträglich sind,
weil sie sich mit diesen zu Stoffen verbinden, die hinsichtlich
ihrer Waschwirkung und ihrer Weichmachungswirkung weitgehend
unwirksam sind. Dieses grundsätzliche Problem hat man durch die
Verwendung von nichtionischen Textilweichmachern zu überwinden
versucht; nichtionische Verbindungen haben aber gegenüber kationischen
Textilweichmachern den Nachteil, daß sie nicht wie die
kationischen Verbindungen auf die Textilfasern praktisch vollständig
aufziehen. In der DE OS 23 34 899 wurde daher vorgeschlagen,
als weichmachende Wirkstoffe tonartige Materialien vom Smectittyp,
die mit Aniontensiden verträglich sind, zu verwenden. Die
genannten tonartigen Materialien lagern sich an die Fasern der
Textilien an und bewirken aufgrund ihrer schichtartigen Kristall
struktur einen Weichmachungseffekt bei der Anwendung während
der eigentlichen Textilwäsche. Derartige Schichtsilikate werden
daher seit einiger Zeit in textilweichmachenden Waschmitteln eingesetzt.
Ein Nachteil dieser weichmachenden Schichtsilikate ist,
daß sie sich auf den Textilien anreichern und somit unter manchen
Bedingungen zu einer zusätzlichen Inkrustation der gewaschenen
Textilien beitragen können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Bereitstellung
eines textilweichmachenden Waschmittels, enthaltend übliche Tenside
und übliche Gerüststoffe sowie textilweichmachendes Schichtsilikat
vom Smectittyp mit verringerter Inkrustationsneigung. Es
wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man derartige
Waschmittel erhält, wenn sie einen zusätzlichen Gehalt an inkrustationsinhibierenden
synthetischen Schichtsilikaten mit smectit
ähnlicher Kristallphase und mit der Oxidsummenformel I
MgO · a M₂O · b Al₂O₃ · c SiO₂ · n H₂O (I)
worin M für Natrium, gegebenenfalls zusammen mit Lithium mit der
Maßgabe steht, daß das Mol-Verhältnis Na/Li wenigstens 2 beträgt
und worin a = 0,05 bis 0,4, b = 0 bis 0,3, c = 1,2 bis 2,0 und
n = 0,3 bis 3,0 bedeuten, und dabei n für das in der Kristallphase
gebundene Wasser steht, wobei das textilweichmachende
Schichtsilikat in solchen Mengen vorliegt, daß eine merkliche
Weichmachung der damit gewaschenen Textilien festgestellt wird
und das inkrustationsinhibierende Schichtsilikat in solchen Mengen
vorliegt, daß eine merkliche Inkrustationsverringerung festgestellt
wird, enthalten. Inkrustationsinhibierende synthetische Schicht
silikate mit der Oxidsummenformel (I) wurden in der älteren europäischen
Patentanmeldung Nummer 86/1 09 717. 8 als Bestandteil von
Wasch- und Reinigungsmitteln vorgeschlagen. Diese Schichtsilikate
haben ein beschränktes Quellvermögen und leisten selbst keinen
oder nur einen geringen Beitrag als Textilweichmacher. Um so erstaunlicher
ist daher die Feststellung, daß erfindungsgemäß zusammengesetzte
Waschmittel bei unveränderter Waschleistung eine
bessere Weichheitsleistung aufweisen als Waschmittel, die nur tex
tilweichmachendes Schichtsilikat vom Smectittyp in gleicher Menge
enthalten. Um die gleiche Weichheitsleistung wie die erfindungs
gemäßen Waschmittel zu erzielen, müßte man bei herkömmlichen
Waschmitteln den Anteil an textilweichmachenden Schichtsilikaten
vom Smectittyp deutlich erhöhen. Die Steigerung der Weichheit
der erfindungsgemäß zusammengesetzten Waschmittel durch den
Zusatz von synthetischem Schichtsilikat ist deswegen überraschend,
weil das synthetische Schichtsilikat praktisch selbst nicht
weich macht.
Die erfindungsgemäß gemeinsam mit den textilweichmachenden
Schichtsilikaten vom Smectittyp einzusetzenden synthetischen
Schichtsilikate mit smectitähnlicher Kristallstruktur sind feinteilige,
wasserunlösliche Schichtsilikate mit smectitähnlicher Kristall
phase, jedoch erhöhten Gehalten an gebundenem Alkali und Silikat
und einem im Vergleich zu reinen Schichtsilikaten dieses Typs
deutlich reduzierten Quellvermögen in wäßriger Suspension. Sie
weisen Strukturmerkmale glimmerartiger Schichtsilikate auf, allerdings
mit einer Fehlordnung bezüglich der Verknüpfung benach
barter Schichten. Die chemische Zusammensetzung der Schichtsilikate
weist mehr Na₂O und SiO₂ auf als die zugehörigen Smectite
Saponit beziehungsweise Hectorit. Es ist anzunehmen, daß die
synthetischen Schichtsilikate neben dem für glimmerartige Verbindungen
dieser Art typischen Schichtverband Baueinheiten von
eingelagerten Natriumsilikaten enthalten. Die Kristallisation der
erfindungsgemäßen Schichtsilikate kann vermutlich aufgrund von
Struktur- und Synthese-Aspekten als Mischkristallbildung verstanden
werden, bei der Natriumpolysilikat in Smectit eingelagert
wird. Aus den Röntgenbeugungsdiagrammen ist zu entnehmen,
daß eine solche Einlagerung nicht regelmäßig erfolgt, sondern in
den Kristalliten zu Fehlordnungen führt. Eine kristallographische
Charakterisierung durch Gitterkonstanten, die eine Elementarzelle
beschreiben, ist somit nicht möglich. Als synthetische Schichtsilikate
im Sinne der vorliegenden Erfindung kommen aufgrund der
gewählten chemischen Zusammensetzung saponit- und hectoritähnliche
Phasen in Frage. Das Mischkristallsystem sollte demnach mit
der Strukturformel
zu beschreiben sein, wobei der erste Formelteil den Smectit und
der zweite das Natriumpolysilikat charakterisiert. Beide Komponenten
bilden eine Phase, in der der Smectit strukturbestimmend
ist.
Die Variablen können dabei folgende Zahlenwerte annehmen:
Die von den reinen Smectiten deutlich abweichende Zusammensetzung
der synthetischen Schichtsilikate und die damit im Zusam
menhang stehende Fehlordnung im Kristallverbund führt zu Ver
änderungen in einer Reihe von für Schichtsilikate an sich typischen
Eigenschaften, insbesondere bezüglich der Quellfähigkeit
und damit der Gelbildungseigenschaften, aber auch im Austausch
vermögen. Zur weiteren Charakterisierung der erfindungsgemäß
einzusetzenden synthetischen Schichtsilikate wird auf die ältere
europäische Patentanmeldung Nr. 86/1 09 717. 8 verwiesen, deren
Offenbarung ausdrücklich Bestandteil der vorliegenden Patentanmeldung
sein soll.
Übliche Tenside im Rahmen der vorliegenden Erfindung besitzen
im Molekül wenigstens einen hydrophoben organischen Rest und
eine wasserlöslichmachende anionische, zwitterionische oder nicht
ionische Gruppe. Bei dem hydrophoben Rest handelt es sich meist
um einen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 26, vorzugsweise
10 bis 22 und insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder um einen alkylaromatischen Rest mit 6 bis 18, vorzugsweise 8
bis 16 aliphatischen Kohlenstoffatomen.
Als anionische Tenside sind z. B. Seifen aus natürlichen oder
synthetischen, vorzugsweise gesättigten Fettsäuren, ggf. auch
aus Harz- oder Naphthensäuren brauchbar. Geeignete synthetische
anionische Tenside sind solche vom Typ der Sulfonate, Sulfate
und der synthetischen Carboxylate.
Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkylbenzolsulfonate (C₉- bis
C₁₅-Alkyl), Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und
Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise
aus C₁₂- bis C₁₈-Monoolefinen mit end- oder innenständiger
Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid
und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonie
rungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch die Alkansulfonate,
die aus C₁₂- bis C₁₈-Alkanen durch Sulfochlorierung
oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation
bzw. durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind, sowie
die Ester von alpha-Sulfofettsäuren, z. B. die alpha-sulfonierten
Methyl- oder Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder
Talgfettsäuren.
Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester
aus primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs,
d. h. aus Fettalkoholen, wie z. B. Kokosfettalkoholen, Talgfett
alkoholen, Oleylalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Palmityl- oder
Stearylalkohol, oder den C₁₀- bis C₂₀-Oxoalkoholen, und die se
kundären Alkohole dieser Kettenlänge. Auch die Schwefelsäure
monoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten alipha
tischen primären Alkohole bzw. ethoxylierten sekundären Alkohole
bzw. Alkylphenole sind geeignet. Ferner eignen sich sulfatierte
Fettsäurealkoholamide und sulfatierte Fettsäuremonoglyceride.
Weitere geeignete anionische Tenside sind die Fettsäureester bzw.
-amide von Hydroxy- oder Amino-carbonsäuren bzw. -sulfonsäuren,
wie z. B. die Fettsäuresarcoside, -glykolate, -lactate,
-tauride oder -isethionate.
Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium-
und Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie
Mono-, Di- oder Triethanolamin vorliegen.
Als nichtionische Tenside sind Anlagerungsprodukte von 1 bis 40,
vorzugsweise 2 bis 20 Mol Ethylenoxid an 1 Mol einer Verbindung
mit im wesentlichen 10 bis 20 Kohlenstoffatomen aus der Gruppe
der Alkohole, Alkylphenole, Fettsäuren, Fettamine, Fettsäureamide
oder Alkansulfonamide verwendbar. Besonders wichtig sind die
Anlagerungsprodukte von 8 bis 80 Mol Ethylenoxid an primäre Alkohole,
wie z. B. Kokos- oder Talgfettalkohole, an Oleylalkohol,
an Oxoalkohole, oder an sekundäre Alkohole mit 8 bis 18, vor
zugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, sowie an Mono- oder Di
alkylphenole mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen in den Alkylresten.
Neben diesen wasserlöslichen Nonionics sind aber auch nicht bzw.
nicht vollständig wasserlösliche Polyglykolether mit 2 bis 7
Ethylenglykoletherresten im Molekül von Interesse, insbesondere,
wenn sie zusammen mit wasserlöslichen nichtionischen oder anionischen
Tensiden eingesetzt werden.
Weiterhin sind als nichtionische Tenside die wasserlöslichen, 20
bis 250 Ethylenglykolethergruppen und 10 bis 100 Propylenglykol
ethergruppen enthaltenden Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid
an Polypropylenglykol, Alkylendiamin-polypropylenglykol und an
Alkylpolypropylenglykol mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen in der
Alkylkette brauchbar, in denen die Polypropylenglykolkette als
hydrophober Rest fungiert. Auch nichtionische Tenside vom Typ
der Aminoxide oder Sulfoxide sind verwendbar, beispielsweise die
Verbindungen N-Kokosalkyl-N, N-dimethylaminoxid, N-Hexadecyl-N,
N- bis (2,3-dihydroxypropyl)-aminoxid, N-Talgalkyl-N, N-di
hydroxyethylaminoxid.
Bei den zwitterionischen Tensiden handelt es sich bevorzugt um
Derivate aliphatischer quartärer Ammoniumverbindungen, in denen
einer der aliphatischen Reste aus einem C₈- bis C₁₈-Rest besteht
und ein weiterer eine anionische, wasserlöslichmachende Car
boxy-, Sulfo- oder Sulfato-Gruppe enthält. Typische Vertreter
derartiger oberflächenaktiver Betaine sind beispielsweise die Ver
bindungen 3-(N-Hexadecyl-N,N-dimethylammonio)-propansulfonat;
3-(N-Talgalkyl-N,N-dimethylammonio)-2-hydroxypropansulfonat;
3-(N-Hexadecyl-N,N- bis(2-hydroxyethyl)-ammonio)-2-hydroxy
propylsulfat; 3-(N-Kokosalkyl-N,N-bis(2,3-dihydroxypropyl)-
ammonio)-propansulfonat; N-Tetradecyl-N,N-dimethyl-ammonio
acetat; N-Hexadecyl-N,N-bis(2,3-dihydroxypropyl)ammonioacetat.
Das Schäumungsvermögen der Tenside läßt sich durch Kombination ge
eigneter Tensidtypen steigern oder verringern; eine Verringerung
läßt sich ebenfalls durch Zusätze von nichttensidartigen organischen
Substanzen erreichen. Ein verringertes Schäumungsvermögen,
das beim Arbeiten in Maschinen erwünscht ist, erreicht man viel
fach durch Kombination verschiedener Tensidtypen, z. B. von
Sulfaten und/oder Sulfonaten mit nichtionischen Tensiden
und/oder mit Seifen. Bei Seifen steigt die Schaumdämpfung mit
dem Sättigungsgrad und der Anzahl der Kohlenstoffatome des
Fettsäurerestes an. Seifen der gesättigten C20-40-Fettsäuren eignen
sich deshalb besonders als Schaumdämpfer.
Bei den nichttensidartigen Schauminhibitoren handelt es sich im
allgemeinen um wasserlösliche, meist aliphatische C₈- bis C₂₂-
Kohlenwasserstoffreste enthaltende Verbindungen. Geeignete
nichttensideartige Schauminhibitoren sind z. B. die N-Alkylamino-
triazine, d. h. Umsetzungsprodukte von 1 Mol Cyanurchlorid mit
2 bis 3 Mol eines Mono- oder Dialkylamins mit im wesentlichen 8
bis 18 Kohlenstoffatomen im Alkylrest. Geeignet sind auch
propoxylierte und/oder butoxylierte Aminotriazine, z. B. die Um
setzungsprodukte von 1 Mol Melamin mit 5 bis 10 Mol Propylenoxid
und zusätzlich 10 bis 50 Mol Butylenoxid sowie die aliphatischen
C₁₈- bis C₄₀-Ketone, wie z. B. Stearon, die Fettketone aus ge
härteter Tranfettsäure oder Talgfettsäure sowie ferner die Paraffine
und Halogenparaffine mit Schmelzpunkten unterhalb 100°C
und Silikonölemulsionen auf Basis polymerer siliciumorganischer
Verbindungen.
Als übliche Gerüststoffe oder Buildersubstanzen eignen sich organische
und anorganische, schwachsauer, neutral oder alkalisch
reagierende Salze, insbesondere Alkalisalze, die in der Lage sind,
Calciumionen auszufällen oder komplex zu binden. Von den anorganischen
Salzen sind die wasserlöslichen Alkalimeta- oder Alkali
polyphosphate, insbesondere das Pentanatriumtriphosphat, neben
den Alkaliortho- und Alkalipyrophosphaten von besonderer Bedeutung.
Diese Phosphate können ganz oder teilweise durch organische
Komplexbildner für Calciumionen ersetzt werden. Dazu gehören
Verbindungen vom Typ der Aminopolycarbonsäuren wie zum
Beispiel Nitrilotriessigsäure (NTA), Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), Diethylentriaminpentaessigsäure sowie höhere Homologe.
Geeignete phosphorhaltige organische Komplexbildner sind die
wasserlöslichen Salze der Alkanpolyphosphonsäuren, Amino- und
Hydroxyalkanpolyphosphonsäuren und Phosphonopolycarbonsäuren
wie z. B. Methandiphosphonsäure, Dimethylaminomethan-1, 1-di
phosphonsäure, Aminotrimethylentriphosphonsäure, 1-Hydroxy
ethan-1, 1-diphosphonsäure, 1-Phosphonoethan-,1,2-dicarbonsäure,
2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure.
Unter den organischen Gerüstsubstanzen sind die stickstoff- und
phosphor-freien, mit Calciumionen Komplexsalze bildenden Polycar
bonsäuren, wozu auch Carboxylgruppen enthaltende Polymerisate
zählen, von besonderer Bedeutung. Geeignet sind z. B. Citronen
säure, Weinsäure, Benzolhexacarbonsäure und Tetrahydrofurante
tracarbonsäure. Auch Ethergruppen enthaltende Polycarbonsäuren
sind geeignet wie 2,2′-Oxydibernsteinsäure sowie mit Glykolsäure
teilweise oder vollständig veretherte mehrwertige Alkohole oder
Hydroxycarbonsäuren zum Beispiel Biscarboxymethylethylenglykol,
Carboxymethyloxybernsteinsäure, Carboxymethyltartronsäure und
carboxymethylierte bzw. oxydierte Polysaccharide. Weiterhin eignen
sich polymere Carbonsäuren mit einem Molekulargewicht zwischen
350 und 1 500 000 in Form wasserlöslicher Salze. Besonders
bevorzugte polymere Polycarboxylate haben ein Molekulargewicht
im Bereich von 500 bis 175 000 und insbesondere im Bereich von
10 000 bis 100 000. Zu diesen Verbindungen gehören beispiels
weise Polyacrylsäure, Poly-alpha-hydroxyacrylsäure, Polymalein
säure sowie die Copolymerisate der entsprechenden monomeren
Carbonsäuren untereinander oder mit ethylenisch ungesättigten
Verbindungen wie Vinylmethylether. Geeignet sind weiterhin die
wasserlöslichen Salze der Polyglyoxylsäure. Als wasserunlösliche
anorganische Gerüstsubstanzen eignen sich die in der DE-OS 24 12 837
als Phosphatsubstitute für Wasch- und Reinigungsmittel
näher beschriebenen feinteiligen, synthetischen, gebundenes Wasser
enthaltenden Natriumalumosilikate vom Zelith-A-Typ.
Die kationen-austauschenden Natriumalumosilikate kommen in der
üblichen hydratisierten, feinkristallinen Form zum Einsatz, d. h.
sie weisen praktisch keine Teilchen größer als 30 mikron auf und
bestehen vorzugsweise zu wenigstens 80% aus Teilchen einer Größe
kleiner als 10 mikron. Ihr Calciumbindevermögen, das nach
den Angaben der DE-OS 24 12 837 bestimmt wird, liegt im Bereich
von 100-200 mg CaO/g. Geeignet ist insbesondere der Zeolith
NaA, ferner auch der Zeolith NaX und Mischungen aus NaA und
NaX.
Geeignete anorganische, nichtkomplexbildende Salze sind die -
auch als "Waschalkalien" bezeichneten - Alkalisalze der Bicarbonate,
Carbonate, Borate, Sulfate und Silikate. Von den Alkalisilikaten
sind die Natriumsilikate, in denen das Verhältnis Na₂O : SiO₂
zwischen 1 : 1 und 1 : 3,5 liegt, besonders bevorzugt.
Weitere Gerüstsubstanzen, die wegen ihrer hydrotropen Eigen
schaften meist in flüssigen Mitteln eingesetzt werden, sind die
Salze der nichtkapillaraktiven 2 bis 9 Kohlenstoffatome enthaltenden
Sulfonsäuren, Carbonsäuren und Sulfocarbonsäuren, bei
spielsweise die Alkalisalze der Alkan-, Benzol-, Toluol-, Xylol-
oder Cumolsulfonsäuren, der Sulfobenzoesäuren, Sulfophthalsäure,
Sulfoessigsäure, Sulfobersteinsäure sowie die Salze der Essigsäure
oder der Milchsäure. Als Lösungsvermittler sind auch Acetamid
und Harnstoff geeignet.
Stark quellfähige feinteilige Schichtsilikate sind als Bestandteil in
Waschmittel seit vielen Jahrzehnten bekannt. Es sind sowohl na
türliche als auch synthetische kristalline Smectite mit stark quell
fähiger Schichtstruktur in verschiedenstem Zusammenhang als Bestandteil
von Textilwaschmitteln vorgeschlagen worden. Insbesondere
Bentonit wurde als Waschmittel oder als Waschmittelzusatz
häufig erwähnt. Entsprechende synthetische oder halbsynthetische,
wasserunlösliche, feinteilige Schichtsilikate mit Smectitstruktur
und insbesondere entsprechende Hectorite, Saponite und
Montmorillonite sind heute bekannte Handelsprodukte für zahlreiche
Anwendungsgebiete. Stets spielt hier die hohe Quellfähigkeit,
die auf die Fähigkeit der hier betroffenen Klasse von Schichtsilikaten
zurückgeht, Wasser und/oder organische, kationische Verbindungen
unter Aufweitung der Schichtabstände in das Kristallgitter
einlagern zu können, eine entscheidende Rolle. Quellfähige
Schichtsilikate und insbesondere Montmorillonit, Hectorit und
Saponit lagern sich in der Natriumform auf Textilfasern in dünner
Schicht ab und beeinflussen damit die Weichheit und den Griff der
gewaschenen Textilien. Auf diese Weise Waschen und Weichmachen
von Textilien in einem Vorgang zu verbinden ist unter anderem
Gegenstand der bereits genannten DE-OS 23 34 899. Die dort be
schriebenen quellfähigen Smectite mit weichmachenden Eigenschaften
finden auch in den erfindungsgemäßen Waschmitteln der vor
liegenden Patentanmeldung Verwendung.
Waschmittel mit besonders wertvollen Eigenschaften enthalten das
synthetische smectitähnliche Schichtsilikat der Formel I und den
textilweichmachenden Smectit im Gewichtsverhältnis von 4 : 1 bis
1 : 6. Innerhalb dieses Bereichs lassen sich Waschmittel mit besonders
ausgewogenen Eigenschaften hinsichtlich ihrer Waschleistung
und Weichheitsleistung herstellen, wobei es möglich ist,
Waschmittel mit sowohl guter Weichmachungsleistung als auch
geringer Inkrustationsneigung zu formulieren. In einer bevorzugten
Ausführungsform liegen die beiden Schichtsilikate der erfin
dungsgemäßen Waschmittel in einem innigen Gemisch vor. Ein derartiges
inniges Gemisch ist beispielsweise herstellbar, indem man
ein Vorgemisch bildet, das ein inkrustationsinhibierendes Schicht
silikat der Formel I und ein textilweichmachendes Schichtsilikat
vom Smectittyp, vorzugsweise im Gewichtsverhältnis von 4 : 1 bis
1 : 6 sowie gegebenenfalls Hilfs- und Zusatzstoffe enthält. Die
Hilfs- und Zusatzstoffe können verwendet werden, um dem innigen
Gemisch der beiden Schichtsilikate besondere Eigenschaften,
wie beispielsweise eine bestimmte Kornfestigkeit oder eine hohe
Dispersionsfähigkeit in der Waschflotte zu verleihen. Entsprechende
Vorgemische lassen sich durch bekannte Misch- und Aufberei
tungsverfahren wie beispielsweise Granulieren oder Sprühtrocknen
herstellen. Ein Waschmittelvorgemisch, enthaltend die beiden
Schichtsilikate, und ein Waschmittel, das ein derartiges Vorgemisch
enthält, sind daher weitere Gegenstände der vorliegenden
Erfindung. Erfindungsgemäße Waschmittel enthalten insbesondere 2
bis 12 Gew.-% inkrustationsinhibierendes Schichtsilikat der
Formel I und 3 bis 15 Gew.-% textilweichmachendes Schichtsilikat
vom Smectittyp. Innerhalb dieses Rahmens lassen sich Waschmittel
mit optimierten Eigenschaften herstellen.
Als weitere Komponente können die Wasch- und Reinigungsmittel
gemäß der vorliegenden Erfindung Schmutzträger enthalten, die
den von der Faser abgelösten Schmutz in der Flotte suspendiert
halten und so das Vergrauen verhindern. Hierzu sind wasserlösliche
Kolloide meist organischer Natur geeignet, wie beispielsweise
die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine,
Salze von Ethercarbonsäuren oder Ethersulfonsäuren der Stärke
oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern der
Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen
enthaltende Polyamide sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin
lassen sich lösliche Stärkepräparate und andere als die oben ge
nannten Stärkeprodukte verwenden, wie z. B. abgebaute Stärke,
Aldehydstärken usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar. In
vielen Fällen unterdrückt ein Zusatz von Polyvinylpyrrolidon die
unerwünschte Übertragung von Farbstoffen, die von stark ge
färbten Textilien abgelöst worden sind, auf weniger stark oder
ungefärbte Textilien.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H₂O₂ liefernden
Verbindungen haben das Natriumperborat-tetrahydrat (NaBO₂ · H₂O₂ · 3 H₂O)
und das -monohydrat (NaBO₂ · H₂O₂) besondere
Bedeutung. Es sind aber auch andere H₂O₂ liefernde Borate
brauchbar, z. B. der Perborax Na₂B₄O₇ · 4 H₂O₂. Diese Verbindungen
können teilweise oder vollständig durch andere Aktiv
sauerstoffträger, insbesondere durch Peroxypyrophosphate,
Citratperhydrate, Harnstoff/H₂O₂-oder Melamin/H₂O₂-Verbindungen
sowie durch H₂O₂ liefernde persaure Salze, wie z. B. Caroate
(KHSO₅), Perbenzoate oder Peroxyphthalate ersetzt werden.
Da die erfindungsgemäßen Waschmittel insbesondere zum Waschen
bei niedrigen Waschtemperaturen vorgesehen sind, arbeitet man
vorzugsweise aktivatorhaltige Bleichkomponenten in die Waschmittel
ein. Als Aktivatoren für in Wasser H₂O₂ liefernde Perverbindungen
dienen bestimmte, organische Persäuren bildende N-Acyl-
bzw. O-Acyl-Verbindungen. Brauchbare Verbindungen sind u. a.
N-diacylierte und N,N′-tetraacylierte Amine, wie z. B.
N,N,N′,N′-Tetraacetyl-methylendiamin bzw. -ethylendiamin oder
das Tetraacetylglykoluril.
Die Waschmittel können zusätzlich optische Aufheller beispielsweise
für Baumwolle oder Polyamidfasern enthalten.
Die erfindungsgemäßen Waschmittel können sowohl in teilchenförmiger,
d. h. im allgemeinen durch Sprühtrocknung, Sprühkühlung
oder durch Granulation hergestellten Ausführungsformen aber
auch in flüssiger Form oder pastöser Form vorliegen. Bei der
Herstellung flüssiger oder pastöser Formen verwendet man zusätzlich
organische Lösungsmittel, beispielsweise niederer Alkohole,
Etheralkohole oder Ketone mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
Eine wäßrige Lösung von Magnesiumsulfatheptahydrat wurde mit
einer wäßrigen Na-Silikat-Lösung (SiO₂ : Na₂O = 3,5 : 1) vermischt.
Es bildete sich eine feinteilige Suspension, die mit
Natronlauge und Hydrargillit vermischt wurde, so daß der Ansatz
pro Mol MgO 1,4 Mol Na₂O, 0,03 Mol Al₂O₃, 1,3 Mol SiO₂ und 50
Mol Wasser enthielt. Dieses Gemisch wurde in einem Rührautoklaven
innerhalb von 20 Minuten auf 190°C aufgeheizt und 4 Stunden
lang bei dieser Temperatur gerührt. Nach Abkühlen auf
100°C wurde das entstandene Schichtsilikat von der Mutterlauge
abfiltriert und der Filterkuchen im Trockenschrank bei 100°C getrocknet.
Das trockene Produkt enthielt Schichtsilikat und Na-
Sulfat im Gew.-Verhältnis 1 : 1.
Mit einem Waschmittel D der folgenden Zusammensetzung wurden
Testgewebe 25mal gewaschen und dann die Gewebeasche ermittelt:
8,0 Gew.-%Alkylbenzolsulfonat-Na-Salz
1,5 Gew.-%C12/18-Fettalkohol + 5 Mol Ethylenoxid
C12/14-Fettalkohol + 3 Mol Ethylenoxid im Verhältnis 80 : 20 0,5 Gew.-%Talgalkohol + 14 Mol Ethylenoxid 2,4 Gew.-%Talgalkohol + 5 Mol Ethylenoxid 0,8 Gew.-%C12/18-Fettsäure-Na-Salz 2,75 Gew.-%Wasserglas 3,5 : 1 20,0 Gew.-%Na-Perborat-Tetrahydrat 1,5 Gew.-%TAED 25,0 Gew.-%Zeolith A 0,8 Gew.-%Na-Carbonat 0,75 Gew.-%CMC/MC 0,3 Gew.-%Phosponat 4,0 Gew.-%synthetisches Schichtsilikat von Beispiel 1 8,0 Gew.-%natürlicher Montmorillonit (DTE) ("Dis-Thix-Extra"®) RestNa-Sulfat, Wasser
C12/14-Fettalkohol + 3 Mol Ethylenoxid im Verhältnis 80 : 20 0,5 Gew.-%Talgalkohol + 14 Mol Ethylenoxid 2,4 Gew.-%Talgalkohol + 5 Mol Ethylenoxid 0,8 Gew.-%C12/18-Fettsäure-Na-Salz 2,75 Gew.-%Wasserglas 3,5 : 1 20,0 Gew.-%Na-Perborat-Tetrahydrat 1,5 Gew.-%TAED 25,0 Gew.-%Zeolith A 0,8 Gew.-%Na-Carbonat 0,75 Gew.-%CMC/MC 0,3 Gew.-%Phosponat 4,0 Gew.-%synthetisches Schichtsilikat von Beispiel 1 8,0 Gew.-%natürlicher Montmorillonit (DTE) ("Dis-Thix-Extra"®) RestNa-Sulfat, Wasser
Als Vergleich wurden entsprechend zusammengesetzte Waschmittel
hergestellt, die A kein Schichtsilikat und B nur DTE, und C nur
synthetisches Schichtsilikat gemäß Beispiel 1 enthielten. Die
Waschmittel wurden durch Sprühtrocknung hergestellt und die
Schichtsilikate anschließend untergemischt.
In einer automatischen Haushaltswaschmaschine (Miele W 433) wurden
außerdem bei 60°C im Einlaugen-Waschverfahren Testgewebe
zur Prüfung der Weichmachung und der Primär-Waschleistung gewaschen.
Die Weichmachung wurde durch sensorische Prüfung von
5 geübten Personen geprüft, die Waschleistung durch Messung
der Remission.
Das hinsichtlich Waschleistung, weichmachender Wirkung und
Aschebildung am günstigsten beurteilte Produkt war das erfindungsgemäße
Produkt D, während das in jeder Hinsicht am
schlechtesten beurteilte Produkt das schichtsilikatfreie Produkt A
war.
Vergleichbare Ergebnisse wie mit Produkt D erhielt man mit
Waschmitteln, die gleichzeitig natürliche Smectite und synthetische
Schichtsilikate in anderen Mengenverhältnissen und in anderen
absoluten Mengen enthielten.
Claims (6)
1. Textilweichmachendes Waschmittel, enthaltend übliche Tenside,
übliche Gerüststoffe und textilweichmachendes Schichtsilikat
vom Smectittyp, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen
Gehalt an inkrusttationsinhibierenden synthetischen
Schichtsilikaten mit smectitähnlicher Kristallphase und mit
der Oxidsummenformel I
MgO · a M₂O · b Al₂O₃ · c SiO₂ · n H₂O (I)worin M für Natrium, gegebenenfalls zusammen mit Lithium
mit der Maßgabe steht, daß das Mol-Verhältnis Na/Li wenigstens
2 beträgt und worin a = 0,05 bis 0,4, b = 0 bis 0,3,
c = 1,2 bis 2,0, n = 0,3 bis 3,0 bedeuten, und dabei n für
das in der Kristallphase gebundene Wasser steht, wobei das
textilweichmachende Schichtsilikat in solchen Mengen vorliegt,
daß eine merkliche Weichmachung der damit gewaschenen
Textilien festgestellt wird und das inkrustationsinhibierende
Schichtsilikat in solchen Mengen vorliegt, daß eine
merkliche Inkrustationsverringerung festgestellt wird.
2. Waschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das synthetische smectitähnliche Schichtsilikat der Formel I
und der textilweichmachende Smectit im Gewichtsverhältnis
von 4 : 1 bis 1 : 6 vorliegen.
3. Waschmittel nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es die beiden Schichtsilikate in innigem Gemisch
miteinander enthält.
4. Waschmittelvorgemisch, dadurch gekennzeichnet, daß es ein
inkrustationsinhibierendes Schichtsilikat der Formel I und ein
textilweichmachendes Schichtsilikat vom Smectittyp vorzugs
weise im Gewichtsverhältnis von 4 : 1 bis 1 : 6 sowie gegebenenfalls
Hilfs- und Zusatzstoffe enthält.
5. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Waschmittelvorgemisch nach Anspruch
4 enthält.
6. Waschmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß es 2 bis 12 Gew.-% inkrustations
inhibierendes Schichtsilikat der Formel I und 3 bis 15 Gew.-%
textilweichmachendes Schichtsilikat enthält.
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