DE3606036A1 - Schlittenaggregat, insbesondere fuer eine stanzbiegemaschine - Google Patents
Schlittenaggregat, insbesondere fuer eine stanzbiegemaschineInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21F—WORKING OR PROCESSING OF METAL WIRE
- B21F1/00—Bending wire other than coiling; Straightening wire
Description
Die Erfindung betrifft ein Schlittenaggregat, insbesondere
für eine Stanzbiegemaschine mit mehreren zur spanlosen
Verformung eines Werkstücks zusammenwirkenden Schlitten,
bestehend aus einer wahlweise in verschiedener Lage
montierbaren Platine, auf welcher ein ein Werkzeug
tragender Schlitten in Längsrichtung verschiebbar geführt
ist, an welchem eine auf der Platine drehbar gelagerte
Kurvenscheibe oder eine Kurbel angreift.
Bekannte automatische Stanzbiegemaschinen haben einen
meist vertikal gestellten Aufspanntisch, der in der Mitte
ein rundes Fenster hat, in welchem eine zentrale
Antriebsscheibe mit Stirnverzahnung drehbar gelagert ist.
Die Antriebsscheibe ist etwa bündig mit dem Aufspanntisch
und hat meist eine größere zentrale Öffnung, in deren
Bereich sich vorwiegend der Verformungsvorgang abspielt.
Um die Antriebsscheibe herum sind die einzelnen
Schlittenaggregate mit ihren Kurvenscheiben angeordnet,
wobei sich die Schlitten typischerweise in etwa radialer
Richtung bewegen. Die Kurvenscheiben sind jeweils mit
einem Zahnrad fest verbunden und diese Zahnräder kämmen
alle mit der Antriebsscheibe, die deshalb auch Sonnenrad
genannt wird. Zum Antrieb von senkrecht zum Aufspanntisch
verlaufenden Schlitten, deren Werkzeuge von hinten durch
die Öffnung der Antriebsscheibe greifen, ist es bekannt,
eine parallel zum Aufspanntisch verlaufende hintere
Steuerwelle vorzusehen, die mehrere Kurvenscheiben trägt
und mit der Antriebsscheibe getrieblich verbunden ist. Die
bekannten Stanzbiegeautomaten umfassen ferner eine meist
seitlich vorgeschaltete Einzugsstation für die genau
gesteuerte Zufuhr eines strangförmigen Werkstoffes und
hieran anschließend eine oder mehrere Stanzvorrichtungen.
Schließlich können noch Zusatzvorrichtungen, wie z. B.
Schweißvorrichtungen o. dgl., vorgesehen sein.
Ein prinzipieller Nachteil der bekannten
Stanzbiegemaschinen besteht darin, daß die Schlitten nur
zum Aufspanntisch parallele oder senkrechte Bewegungen
ausführen können und deshalb bei der Konstruktion von
Werkzeugen für komplizierte räumliche Biegeteile
Schwierigkeiten auftreten. Außerdem ist durch die
Abmessungen der Antriebsscheibe einer bestimmten Maschine
die Anzahl der einsetzbaren Schlittenaggregate begrenzt,
was bei der gleichzeitig vorherrschenden räumlichen Enge
den Werkzeugkonstrukteur vor weitere Probleme stellt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einem
Stanzbiegeautomat entsprechende Vorrichtung zu schaffen,
bei der die Schlittenaggregate räumlich beliebig
angeordnet werden können, also insbesondere auch mit zum
Aufspanntisch schräger Hubrichtung.
Diese Aufgabe wird ausgehend von Schlittenaggregaten der
einleitend bezeichnenden Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Schlitten jedes Schlittenaggregats von
einem eigenen Servomotor angetrieben wird. Dabei werden
Servomotoren verwendet, die mittels einer gemeinsamen
Gleichlauf-Regeleinrichtung im Gleichlauf betrieben werden
können, wodurch nicht nur gleiche Drehzahlen sondern auch
in jedem Zeitpunkt übereinstimmende Winkelstellungen der
einzelnen Kurvenscheiben zu erzielen sind. Die
Servomotoren können aber auch, ggf. zusätzlich, nach einem
bestimmten Programm gesteuert sein, z. B. wenn anstelle
von Kurvenscheiben zur Bewegung der Schlitten mit
Kurbeltrieben gearbeitet wird.
Auf diese Weise werden die einzelnen Schlittenaggregate
von der bisherigen zentralen Antriebsscheibe bzw. einer
räumlich vorgegebenen Steuerwelle unabhängig. Sie können
vielmehr schräg und kreuz und quer im Raum angeordnet
werden, auch in größerer Entfernung, wie immer das zu
biegende Teil es fordert und wie es im Hinblick auf
möglichst einfach gestaltete Biegewerkzeuge wünschenswert
ist. Zu diesem Vorteil universeller Verwendbarkeit der
Schlittenaggregate mit Einzelantrieb kommt hinzu, daß der
Kostenaufwand für eine Vorrichtung, der Planungsaufwand
für die Werkzeuge und der Verbrauch an Antriebsenergie
geringer werden.
Bezüglich der Konstruktion des einzelnen
Schlittenaggregats ist es vorteilhaft, die Welle des
Servomotors bzw. im Falle eines Winkelgetriebes die
Getriebeabtriebswelle senkrecht zur Platine anzuordnen und
mit der Kurvenscheibe oder Kurbel, deren Achse ebenfalls
senkrecht zur Platine steht, mittels in die Grundplatte
eingelassener Stirnräder oder Kettenräder (über
Zahnketten) in Antriebsverbindung zu bringen. Ferner ist
es vorteilhaft, sofern nicht Topfkurvenscheiben verwendet
werden, die erforderliche Rückdruckfeder, welche den
Biegeschlitten gegen die Außenkontur der Kurvenscheibe
schiebt, unter dem Biegeschlitten in die Platine
einzulassen. Es ergeben sich dadurch verhältnismäßig
flache Platinen mit ebener Auflagefläche, die vorzugsweise
Schlitze oder Langlöcher zum Festschrauben haben.
Die angestrebte räumlich freizügige Anordnung der
Schlittenaggregate wird vorzugsweise dadurch
bewerkstelligt, daß eine vorzugsweise beidseitig mit T-
Nuten versehene Basisplatte vorgesehen ist, an der die
Schlittenaggregate mit Hilfe von Aufspannkonsolen montiert
sind. Die Aufspannkonsolen können Winkel, schräge Böcke,
brückenförmige Konstruktionselemente o. dgl. sein, die
reichlich mit Schraubenlöchern oder Schlitzen versehen
sind, um einerseits mit den Platinen der
Schlittenaggregate und andererseits mit in den T-Nuten der
Basisplatte verschiebbaren Nutsteinen verbunden zu werden.
Beabsichtigt ist jedenfalls eine vielfache Verwendbarkeit
auch dieser Aufspannkonsolen. Die Basisplatte wird
vorteilhafterweise leicht gegenüber der Vertikalen
zurückgeneigt angeordnet, wodurch die Bearbeitungszone der
Biegewerkzeuge am besten zugänglich ist.
Die vorzugsweise mit einem Mittelfenster ausgestattete
Basisplatte bildet das wesentliche tragende Element einer
Stanzbiegevorrichtung, die mit Schlittenaggregaten nach
vorstehender Beschreibung arbeitet. An der Basisplate
können wie an sich bekannt Einzugs-, Stanz- und
Zusatzvorrichtungen seitlich, vorne oder hinten angebaut
sein. Es können aber auch anstelle einer ebenen
Basisplatte eine gewölbte Aufspannplatte oder irgend ein
räumliches Spanngerüst zum Anbringen der
Schlittenaggregate vorgesehen sein.
Im Prinzip kann die Maschine bzw. Vorrichtung als
Baukastensystem konzipiert sein. Es werden nur jeweils so
viele Schlittenaggregate benötigt, wie das zu fertigende
Biegeteil erfordert. Der Grundaufbau der Vorrichtung,
nämlich im wesentlichen die Basisplatte oder sonstige
Tragkonstruktion, die keinen Antrieb und keine beweglichen
Teile umfaßt, ist verhältnismäßig einfach und
kostengünstig. Im Laufe der Zeit können dann zusätzliche
Schlittenaggregate entsprechend der Produktionsplanung
zusätzlich angeschafft werden. Auch für besonders große
oder sperrige Biegeteile ist die Vorrichtung infolge ihrer
außerordentlichen Anpassungsfähigkeit hervorragend
geeignet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung erläutert. Im einzelnen zeigt
Fig. 1 die Seitenansicht des zentralen Teils einer
automatischen Biegevorrichtung,
Fig. 2 die Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 von
rechts gesehen,
Fig. 3 die Draufsicht und
Fig. 4 die Seitenansicht eines der bei der Vorrichtung
nach Fig. 1 verwendeten Schlittenaggregate in
größerem Maßstab.
Die Fig. 1 und 2 zeigen eine parallelflächige
Basisplatte (1), die auf beiden Seiten mit parallel
verlaufenden T-Nuten (2) versehen ist, wie sie im
Werkzeugmaschinenbau üblich sind. Die Basisplatte (2) ist
um einen Winkel von etwa 15° gegenüber der Vertikalen nach
hinten geneigt und mittels eines Fußgestells (3) fest
angeordnet. Sie hat in der Mitte ein rechteckiges Fenster
(4). Die Basisplatte kann rechts oder links durch weitere
Befestigungsflächen (5) vergrößert sein, die
strichpunktiert angedeutet sind. Hieran können eine
Einzugsstation, Stanzvorrichtungen usw. befestigt sein.
Mit Hilfe von Aufspannkonsolen (6 und 7) sind
Schlittenaggregate (9 und 10) an der Basisplatte (1)
befestigt. Die Aufspannkonsole (6) hat die Form eines
Pultes und die Aufspannkonsole (7) ist winkelförmig. Beide
sind an die Basisplatte (1) angeschraubt und auch mit den
aufgesetzten Schlittenaggregaten durch Schrauben
verbunden. Im Bereich des Fensters (4) befindet sich das
Gehäuse (11) eines mehrteiligen Biegewerkzeugs, mit dem
die verschiedenen Schlittenaggregate zusammenwirken. Wie
anhand der folgenden Figuren noch erläutert wird, tragen
die einzelnen Schlitten Stanz-, Biege- oder
Montierwerkzeuge und Fig. 1 läßt erkennen, daß dieselben
jede Bewegungsrichtung einnehmen können. Das
Schlittenaggregat (9) ist so angeordnet, daß die
Hubrichtung von vorne schräg ansteigend auf das
Werkzeuggehäuse (11) trifft, während das Schlittenaggregat
(10) auf der Rückseite angeordnet ist und seine
Bewegungsrichtung senkrecht zur Basisplatte durch das
Fenster (4) verläuft. Zwei weitere Schlittenaggregate (12)
sind an der Vorderseite unmittelbar auf der Basisplatte
(1) befestigt, ebenfalls mit unterschiedlichen Richtungen.
Weitere Schlittenaggregate (13 und 14) in abermals anderer
Orientierung sind strichpunktiert angedeutet. Sie
erfordern entsprechende, nicht gezeigte Aufspannkonsolen.
Wie an sich bekannt baut sich das in den Fig. 3 und 4
gezeigte einzelne Schlittenaggregat auf einer Platine (15)
auf, deren im wesentlichen rechteckige Grundfläche sich an
einer Seite verjüngt und die zwei Befestigungsschlitze
(16) aufweist. In zwei parallelen Führungen (17) ist ein
Schlitten (18) verschiebbar gelagert, der einen nach unten
stehenden Ansatz (19) und einen nach oben stehenden Ansatz
(20) aufweist. An der Oberfläche hat der Schlitten (18)
kreuzweise verlaufende Nuten und Gewindelöcher zum
Befestigen des zugehörigen Biegefingers (21), der
strichpunktiert angedeutet ist. Unter dem Schlitten (18)
befindet sich eine Aussparung in der Platine (15), welche
eine Rückdruckfeder (22) und den Ansatz (19) aufnimmt. Die
Feder ist zwischen dem Ansatz und der Stirnwand der
Aussparung eingespannt. Der Ansatz (20) trägt eine mit
Hilfe von Schrauben in Bewegungsrichtung des Schiebers
justierbare Tastrolle (23), die an einer Kurvenscheibe
(24) anliegt.
Mittels eines Lagers (25) ist die Kurvenscheibe (24) so
gelagert, daß sich ihre Achse senkrecht zur Platine (15)
erstreckt und am unteren Ende der Kurvenscheibenwelle
sitzt ein Antriebszahnrad (26), das in eine entsprechend
groß bemessene Vertiefung an der Unterseite der Platine
(15) eingelassen ist. Hinter der Kurvenscheibe ist ein
Servomotor (27) so angebaut, daß dessen Antriebszahnrad
(28) ebenfalls von der Vertiefung an der Unterseite der
Platine (15) aufgenommen wird und mit dem Antriebszahnrad
(26) kämmt. Die Vertiefung kann durch einen mit der
Unterseite der Platine (15) bündigen Deckel abgeschlossen
sein. Wahlweise könnte anstelle des Servomotors (27) ein
Servomotor (29) über ein Winkelgetriebe (30) angebaut
sein. Beide sind strichpunktiert angedeutet. Die
Abtriebswelle des Winkelgetriebes würde in diesem Fall das
Zahnrad (28) antreiben.
Beim Betrieb mehrerer Schlittenaggregate mit Einzelantrieb
durch Servomotoren innerhalb einer Vorrichtung ist durch
eine elektrische Regeleinrichtung dafür gesorgt, daß die
Kurvenscheiben sämtlicher Schlittenaggregate gleichlaufend
angetrieben werden.
Claims (7)
1. Schlittenaggregat, insbesondere für eine
Stanzbiegemaschine mit mehreren zur spanlosen Verformung
eines Werkstücks zusammenwirkenden Schlitten, bestehend
aus einer wahlweise in verschiedener Lage montierbaren
Platine, auf welcher ein ein Werkzeug tragender Schlitten
in Längsrichtung verschiebbar geführt ist, an welchem eine
auf der Platine drehbar gelagerte Kurvenscheibe oder eine
Kurbel angreift, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten
(18) von einem eigenen Servomotor (27) angetrieben wird.
2. Schlittenaggregat nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Servomotor (27) auf der
betreffenden Platine (15) montiert ist.
3. Schlittenaggregat nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Welle des Servomotors (27) oder
-getriebes (30) und die Kurvenscheibe (24) oder Kurbel mit
senkrecht zur Platine (15) verlaufender Achse angeordnet
und mittels in die Platine eingelassener Stirnräder (26,
28) oder Ketten und Kettenräder miteinander in
Antriebsverbindung stehen.
4. Schlittenaggregat nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Rückdruckfeder (22) vorgesehen
ist, die unter dem Schlitten (18) in die Platine (15)
eingelassen ist und den Schlitten gegen die Außenkontur
der Kurvenscheibe (24) schiebt.
5. Stanzbiege- oder Montiermaschine mit
Schlittenaggregaten nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Gleichlauf-Regeleinrichtung für
die Servomotoren (27) sämtlicher Schlittenaggregate (10)
vorgesehen ist.
6. Stanzbiege- oder Montiermaschine mit
Schlittenaggregaten nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Servomotoren (27) der
Schlittenaggregate (10) programmgesteuert sind.
7. Stanzbiege- oder Montiermaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlittenaggregate (9, 10)
mit Hilfe von Aufspannkonsolen (6, 7) an einer mit
vorzugsweise beidseitig angeordneten T-Nuten (2)
versehenen Basisplatte (1) montiert sind.
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