DE3600918A1 - Verfahren zum herstellen eines ausgesparten gummituches - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines ausgesparten gummituchesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
eines Gummituches für Inline-Lackierungen mit Dispersionslack
auf wässriger Basis oder in Verbindung mit
UV-Lack resistenten Gummitüchern auch zum Auftrag von
niedrig viskosem UV-Lack in Rotationsdruckmaschinen
nach dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.
Beim Inline-Lackieren (Farbe-Lack, naß-in-naß) ist es
manchmal erforderlich, Klebelaschen, Stempelfelder
und ähnliches frei vom Lackauftrag zu halten. In diesen
Fällen wird die oberste Gummischicht des auf einem Formzylinder
aufgespannten Gummituches (Lacktuches) entsprechend
der Lage und Größe der auszusparenden Flächen
eingeschnitten und abgezogen. Bei genauen Arbeiten wird
die Lage der nicht zu lackierenden, d. h. auszuschneidenden
Partien des zum Lackieren eingesetzten Gummituches
so bestimmt, daß ein Farbabklatsch der die Anhaltslinien
liefernden Farbform, übertragen durch den Bedruckstoff,
durch Abdruck auf das trockene Gummituch (Lacktuch) aufgebracht
wird. Das Ausschneiden der entsprechenden
Stellen in der Maschine ist zeitaufwendig und verlängert
die Rüstzeit. Auch das Ausspannen des Gummituches, nachdem
es den Farbabklatsch erhalten hat, um es zeitlich
parallel zum kompletten Einrichten der Farbformen der
inline-laufenden Druckmaschine auszuschneiden, ist, weil
es erneut eingespannt werden muß, immer noch zeitaufwendig
und vor allen Dingen nicht vorab zu erledigen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu finden,
mit dem anstelle des Farbabklatsches vorab die vom
Lackauftrag freizuhaltenden Stellen auf einem Gummituch
lokalisierbar sind.
Gelöst wird diese Aufgabe nach dem Kennzeichen des ersten
Patentanspruchs.
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der Beschreibung.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß Rüstzeiten
gesenkt werden, weil die nicht zu lackierenden Stellen
in rationaler Weise vorab auf kopiermäßigem Wege auf dem
Gummituch (Lacktuch) lokalisierbar sind, was bisher nicht
möglich war. Damit wurde erstmalig ein Anhaltskopierverfahren
auf Offset-Gummituch gefunden. Außerdem können
an Formzylindern mit Lackiermöglichkeiten in Verbindung
mit einer Doppelzweckspannmaschine zum wahlweisen Spannen
eines Gummituches oder einer Druckplatte mit einem
oder mehreren körperselbstklebenden Gummitüchern auch
Druckplatten eingespannt und damit eine ausgesparte
Inline-Lackierung ausgeführt werden.
Nachstehend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
Bei der Herstellung einer Anhaltskopie auf Offset-Gummitüchern
wird die folgt vorgegangen. Nach einer besonders
auf die Oberflächeneigenschaften eines Offset-Gummituches
abgestimmten chemisch-physikalischen Vorbehandlung
wird eine speziell dafür ausgesuchte durch Chromierung
sensibilisierte Polyvinylalkohol-Kopierschicht aufgeschleudert,
aufgegossen oder aufgewischt. Das Verhältnis
beträgt ca. 40 cm3 Chromierung auf etwa ca. 1000 cm3-Schicht.
Die chromierte Kopierschicht wird durch ein weiches Papierfilter
filtriert, um die beim Einmischen (Schütteln) entstandenen
Blasen zu entfernen. Die Oberfläche eines
neuen selbstklebenden Gummituches, welches auf eine Alu-Offsetplatte
aufgezogen ist, wird mit Schlämmkreide und
wenig Wasser mittels Plüschtampon oder einer sehr weichen
Bürste in kleinen kreisförmigen Bewegungen intensiv
bearbeitet. Anschließend wird mit viel Wasser gespült.
Gummitücher, die bisher zum Drucken bereits eingesetzt
wurden und nun zum Lackieren verwendet werden sollen,
können mit Kleber oder doppelseitig klebenden Material
auf Alu-Offsetplatten aufgezogen werden. Der Klebstoff
darf nicht durch Wasser anlösbar sein. Bereits vor dem
Aufziehen ist die Gummituchoberfläche mit Lösemittel-
Reinigern fettfrei zu machen, und Farbreste und ähnliches
sind zu entfernen. Stößt die Gummituchoberfläche
des aufgezogenen Tuches Wasser perlig ab, so wird vor
der Reinigung mit Schlämmkreide eine ca. 10%ige
Phosporsäurelösung aufgebracht, die ungefähr 2 Minuten
einwirken soll. Anschließend ist wieder mit Wasser klar
zu spülen.
Die Präparation der gutgereinigten Gummituchoberflächen
mit den sensibilisierten Kopierschichten kann auf verschiedene
Art erfolgen.
- 1. Aufschleudern der Kopierschicht bei 100 bis 150 Umdrehungen in der Minute auf eine nasse Gummituchoberfläche und anschließende Trocknung, Kopierschicht und Gummituch sollen dabei nicht wärmer als 50°C werden.
- 2. Aufgießen der Kopierschicht auf eine schräggestellte nasse Gummituchoberfläche, wobei der Überschuß ablaufen kann. Anschließend erfolgt Trocknung mit Warmluft wie oben.
- 3. Aufbringen einer Kopierschicht mit einem weichen Schwamm auf die nach der Reinigung getrocknete Gummituchoberfläche, diese Schicht muß ebenfalls anschließend wie oben gut getrocknet werden.
Ein weicher, kaum feuchter Viskoseschwamm soll ausschfließlich
für das Auftragen der Kopierschichten verwendet
werden. Beim Auftragen der Kopierschichten mit
dem Schwamm lassen sich Wischspuren nicht vermeiden.
Diese sind jedoch ohne Bedeutung für eine Anhaltskopie.
Nach der Belichtung, die sowohl mit einem Positiv als
auch mit einem Negativ vorgenommen werden kann, wird
entweder mit Wasser entwickelt und anschließend eingefärbt
oder auch direkt mit einem Farbstoffkonzentrat
passend zur Kopierschicht, entwickelt, anschließend
klar gespült und getrocknet. Je nach dem ob ein Positiv
oder ein Negativ verwendet wird, stellt sich ein auszuschneidender
Klebestreifen z. B. als gehärtete, gefärbte
Schicht oder als ausentwickelte Partie dar.
Belichtungsbeispiel: 5000 Watt Metall-Halogenid-Lampe,
Abstand 1 m, ca. 90 Sek., je nach Farbe der Gummituchoberfläche.
Allgemein gilt, daß ca. das doppelte der Lichtmenge,
die zur Belichtung einer vorbeschichteten Positivplatte
für Offset benötigt würde, verwendet wird.
Bei den Polyvinylalkohol-Kopierschichten handelt es sich
um ungefärbte Schichten, so daß der Farbumschlag durch
die Belichtung nicht sehr groß ist. Auch der Einsatz
bereits vor dem Beschichten angefärbter Schichten bringt
wegen der kräftigen Eigenfarbe des Untergrundes keinen
gut sichtbaren Kontrast.
Es gibt zwei Methoden, die gehärtete Schicht einzufärben.
Es gibt zwei Methoden, die gehärtete Schicht einzufärben.
- 1. Entwickeln mit einem Wasserstrahl (Brause) bis die ungehärtete Schicht restlos entfernt ist. Ablaufenlassen des Wassers und Nachgießen mit Farbbad-Konzentrat (Einwirkungsdauer ca. 1 bis 2 Minuten), anschließend mit Wasser klarspülen und trocknen.
- 2. Nach dem Belichten reichlich Farbbad-Konzentrat direkt unverdünnt aufgießen und mit dem Wattebausch oder weichem Tampon über die gesamte Oberfläche verteilen, ca. 1 bis 2 Minuten einwirken lassen, anschließend mit Wasser klarspülen und trocknen.
Nur geschleuderte oder gegossene Kopierschichten ergeben
eine sehr gleichmäßige Einfärbung. Aufgewischte Kopierschichten
werden auch nach dem Einfärben noch etwas
streifig aussehen, sind aber für den vorgesehenen Zweck
einer Anhaltskopie zum Ausschneiden lackfreier Klebelaschen
vollauf ausreichend.
Zum Kopieren kann das Gummituch entweder auf eine Alu-
Druckplatte d. h. also einen Metallträger mittels Klebstoff
oder beidseitig klebender Folie aufgezogen werden
oder es können auch ein käuflich zu erwerbendes selbstklebendes
Gummituch oder mehrere Teilstücke direkt auf
eine geeignete Trägerplatte geklebt werden.
Geeignet ist auch das Beschichten und Kopieren auf ein
mit der gleichen Kraft gespanntes Gummituch, wie sie zum
Spannen eines Gummituches auf einem Gummituchzylinder
benötigt wird.
Ferner können bei der Beschichtung auf ein flachliegendes,
weder gespanntes noch aufgeklebtes Gummituch Kopiervorlagen
verwendet werden, die in Druckumfangsrichtung,
d. h. Laufrichtung des Bedruckstoffes durch die Druckmaschine,
um soviel Prozent in der Umfangsrichtung verkleinert
wurden, wie die Dehnung des zum Lackieren verwendeten
Gummituches beim Aufspannen auf den Zylinder
beträgt, je nach Gummituchtyp ca. zwischen 1 bis 3%.
Welche der hier geschilderten Methoden zur Lokalisierung
der auszuschneidenden, nicht mit zu lackierenden Stellen
eingesetzt wird, hängt weitgehend von der vorhandenen
Spannvorrichtung des zum Lackieren eingesetzten Formzylinders
ab.
Geeignet sind auch sogenannte Wipe-on-Kopierschichten.
Diese Kopierschichten werden nur mit einem Schwamm auf
die gereinigte, trockene Oberfläche aufgewischt, sie
werden nicht geschleudert oder gegossen. Die Wipe-on-
Kopierschicht arbeitet mit Diazosalzen und nicht mit
Bichromat als lichtempfindlichen Bestandteil.
Für die Kopiervorlagen gilt das bisher erwähnte in
gleicher Weise. Zur Entwicklung der belichteten Schicht
wird ein Lackentwickler eingesetzt. Wipe-on-Kopierschichten
bzw. Lackentwickler sind z. B. unter "Neganol-Verfahren"
bekannt geworden. Auch mit diesem Kopierprozeß ist eine
Anhaltskopie auf Gummituchoberflächen möglich.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen eines Gummituches für
Inline-Lackierung mit Dispersionslacken auf
wässriger Basis oder in Verbindung mit UV-Lack
resistenten Gummitüchern auch zum Auftrag von
niedrigviskosem UV-Lack in Rotationsdruckmaschinen,
bei dem vom Lackauftrag frei zu haltende Stellen
durch Ausschneiden der obersten Gummituchschicht
gebildet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die freizuhaltenden Stellen auf ein auf eine Trägerplatte, insbesondere Druckplatte aufgeklebtes Gummituch nach einer auf dessen Oberflächeneigenschaften abgestimmten chemisch-physikalischen Vorbehandlung mittels Anhaltskopie übertragen werden.
daß die freizuhaltenden Stellen auf ein auf eine Trägerplatte, insbesondere Druckplatte aufgeklebtes Gummituch nach einer auf dessen Oberflächeneigenschaften abgestimmten chemisch-physikalischen Vorbehandlung mittels Anhaltskopie übertragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise nach einer intensiven Behandlung
der gesamten gereinigten Oberfläche mittels Schlämmkreide
und wenig Wasser, zunächst eine durch Bichromat
sensibilisierte Polyvinylalkohol-Kopierschicht aufgetragen
wird und anschließend auf ein derart vorbehandeltes
Gummituch eine positive oder negative
Vorlage in an sich bekannter Weise in direktem Kontakt
kopiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil von Bichromat in der Polyvinylalkohol-
Kopierschicht vorzugsweise 4 Volumenprozent beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf eine gereinigte trockene Oberfläche zunächst
eine durch Diazosalze sensibilisierte Kopierschicht,
sogenannte Wipe-on-Kopierschicht, aufgetragen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sensibilisierten Kopierschichten auf ein mit
der gleichen Kraft gespanntes Gummituch, wie diese
zum Spannen eines Gummituches auf einem Formzylinder
mit Lackiermöglichkeit benötigt wird, aufgebracht und
in diesem Zustand belichtet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sensibilisierten Kopierschichten auf ein
flach liegendes, weder gespanntes noch aufgeklebtes
Gummituch aufgebracht werden und Kopiervorlagen verwendet
werden, die in Druckumfangsrichtung, d. h. in
Laufrichtung des Bedruckstoffes durch die Druckmaschine,
um soviel Prozent in der Umfangsrichtung
verkleinert sind, wie die Dehnung des zum Lackieren
verwendeten Gummituches beim Aufspannen auf den
Zylinder beträgt.
Priority Applications (5)
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