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Verfahren zur Herstellung von Wiedergaben von Zeichnungen u. dgl.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom a. Juni igii die Prioriuit
auf Grund der Anmeldung in Großbritannien vom 2.t.llai ioi8 beansprucht. Die Erfindung
richtet sich auf Wiedergaben feinster Zeichnungen, Druckschriften u. dgl. auf photomechanischem
Wege.
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Man hat bereits Yoshinopapier für Vervielfältigungszwecke benutzt,
aber nur für dasjenige Verfahren, bei welchem das überzogene Yoshinopapier eine
Unterlage erhält und die wiederzugebende Schrift o. dgl. durch einen Griffel eingeschnitten
oder auf einer Schreibmaschine eingeschlagen wird. Ein derartiges Schablonenblatt
kommt nicht in Berührung mit Wasser, wogegen ein Schablonenblatt für photomechanische
Zwecke in Wasser getaucht werden muß, damit diejenigen Teile des Schablonenträgers,
die dem Licht nicht ausgesetzt waren, ausgewaschen werden.
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Anderseits hat man Gewebe als Unterlagen für Schablonen mit einem
lichtempfindlichen Oberzuge angegeben, ohne aber eine genügende Feinheit der Wiedergabe
zu erzielen.
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Demgegenüber besteht -das Wesen der Erfindung der Hauptsache nach
darin, daß auf photomechanischem Wege hergestellte Schablonen aus Yoshinopapier
o. dgl. unmittelbar als Grundlage für die Herstellung der Wiedergaben benutzt werden.
Es gelingt auf diese Weise eine außergewöhnlich genaue Wiedergabe feinster Zeichnungen,
Druckschriften u. dgl.
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Vorzugsweise wird das Papier durch leichte; Tränken, unter Erhaltung
seiner Porosität, mit einem Festigungsmittel, wie Schellack, Harz o. dgl., für die
photomechanische Behandlung in günstiger `'"eise widerstandsfähig gemacht.
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Das Verfahren zur Herstellung der Vervielfältigungsschablonen besteht
darin, daß man das Yoshino- oder ähnliche Papier unmittelbar als poröse Unterlage
für die lichtempfindliche Schicht benutzt; die Behandlung des Belichtens und Entwickelns
geschieht in bekannter Art.
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Das Voshinopapier mit einem Festigungsmittel ztt versehen, empfiehlt
sich deshalb, weil Yoshino- und ähnliche Papiere beim Maßwerden an Festigkeit sehr
verlieren und daher besondere Sorgfalt im Umgehen mit den Bogen bei der Herstellung
der Schablonenblätter beobachtet werden muß.
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Die Auswahl des Festigungsstoffes richtet sich nach der Behandlung,
der das Schablonenblatt zu unterziehen ist. Soll das Papier beispielsweise mit einer
Flüssigkeit behandelt werden, so empfiehlt sich die Verwendung eines Stoffes, der
den Zusammenhang der Fasern, die in der für die Behandlung des Papiers zu benutzenden
Flüssigkeit unlöslich sind, begünstigt und fördert. So wird man, soll das Papier
mit Wasser oder wäl:,rigen 'Mischungen behandelt werden, zur Durchtränkung des Papiers
Lösungen von wasserunlölichen Stoffen benutzen.
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Dazu gehören Harzlösungen im allgemeinen und im besonderen Lösungen
von Schellack, Dammar, Mastix, Kopal, Kolophonium, Bernstein
usw.,
ferner Kautschuklösungen (Benzol), Guttapercha oder ein Gemisch solcher Stoffe,
wie z. B. Kautschuk, Terpentin und Schellack, oder einer der bekannten Marineleime.
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WeiterT können auch Lösungen synthetischer Harze, harzartiger Verbindungen
oder Gemische, Pyroxylin (Zelluloid) gleichermaßen zur Durchtränkung des Papiers
benutzt werden. Als Schellacklösung hat sich eine alkoholische von 3 bis 5 Prozent
Schellackgehalt bewährt. Für gewisse Fälle kann man auch Stoffe, wie Eiweiß oder
Phenolformaldehyd-Verdichtungsprodukte, benutzen, die bei geeigneter Behandlung
unlöslich gemacht werden können.
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Soll das Papier später nicht der Einwirkung von Wasser ausgesetzt
werden, so kann man auch wasserlösliche Stoffe zur Begünstigung und Förderung des
Zusammenhanges (Adhäsion) der Papierfasern verwenden, beispielsweise Gummiarabikum,
Kasein, Eiweiß, Stärke oder Stärkekleister.
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Das Yoshinopapier kann man mittels eines Klebmittels auf einem Träger
aus Papier von größerer Festigkeit oder Karton lagern, um bei der Behandlung mit
dem Kolloid oder bei der Entwicklung nach erfolgter Belichtung des mit dem Kolloid
behandelten Papiers bequem arbeiten zu können.
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Als Träger kann glasiertes Papier und als Klebmittel jeder in kaltem
oder warmem Wasser unlösliche, in heißem Wasser aber lösliche oder bei gewisser
Temperatur schmelzbare Klebstoff benutzt werden.
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Die Erfindung umfaßt auch Schablonenblätter aus Yoshinopapier oder
ähnlichen Papierarten, die mit einem Festigungsmittel behandelt sind und einen Überzug
aus einem lichtempfindlichen Stoff der angegebenen Art erhalten haben.
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Die Porosität des Papiers darf durch die Behandlung mit dem Festigungsmittel
nicht wesentlich beeinträchtigt werden, da sonst die Farbe oder Tinte durch die
Schablone nicht durchziehen kann; ist aber eine Herabsetzung der Porosität eingetreten,
so kann man zu deren Beseitigung das Blatt nach der Belichtung und Entwicklung noch
mit einem Lösemittel für das festigende Mittel nachbehandeln.
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Weiter kann man das Blatt auch noch durch Umfalten und Ankleben seiner
Kanten festigen und dabei ein Klebmittel verwenden, das in der Überzugflüssigkeit
oder im Entwickler unlöslich ist. So kann man die Gewebe- oder Papierstreifen auf
die Kanten des Bogens kleben oder die Kanten stärker mit der Festigungsflüssigkeit
imprägnieren oder überziehen.
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Das mit dem Überzug versehene Blatt kann auf einer zeitweiligen Unterlage,
einem Träger, gelagert werden, von dem es abgenommen wird, um nach Belichtung und
Entwicklung als Schablone benutzt werden zu können.
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Das nach dem Überziehen, beispielsweise mit Gelatine, und dem Behandeln
mit Bichromat dann noch mit einem festigenden Mittel behandelte Blatt wird unter
dem wiederzugebenden Gegenstand oder einem Diapositiv oder Negativ davon der Wirkung
des Lichtes ausgesetzt oder in sonstiger Art behandelt, um ein Bild des wiederzugebenden
Gegenstandes darauf zu erzeugen und danach mittels warmen Wassers entwickelt.
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Zu bemerken ist, daß man die Schablone, um ihre Entwicklung zu fördern,
zwischen zwei Blätter porösen Stoffes, wie feinen Musselins, Leinwand oder Drahtgase,
bringt, der auf Rahmen liegt, und die Entwicklungsflüssigkeit erst auf die eine
Seite und dann auf die andere Seite wirken läßt, bis alles Lösbare abgewaschen ist.
Alsdann nimmt man die zwischen den beiden Rahmen befindliche Schablone heraus und
bringt sie auf eine geeignete Unterlage zum Trocknen.