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Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Zeichnungen auf festen Oberflächen,
insbesondere auf Leichtmetallblechen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
mehrfarbiger Zeichnungen mit Hilfe lichtempfindlicher Bichromateiweißschichten auf
festen Oberflächen, insbesondere auf Leichtmetallblechen.
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Es ist an sich bekannt, ein- oder mehrfarbige Bilder oder Beschriftungen
auf Gegenständen aus festem Werkstoff, z. B. aus Blech, Holz oder Kunstharz, auf
fotomechanischem Wege, bei welchem nach Belichtung einer lichtempfindlichen Schicht,
z. B. Chromateiweißschicht, Farben auf den Werkstoff aufgetragen werden, herzustellen.
Es ist auch bereits bekannt, die verschiedenen Farben nacheinander einzeln in aufeinänderfolgenden
Arbeitsgängen auf den Werkstoff aufzubringen und dabei die jeweils bereits aufkopierte
Farbe vor dem Aufbringen der nächstfolgenden Kopierschicht durch eine Schutzschicht,
z. B. durch eine Schutzpaste, so zu präparieren, daß der Werkstoff nur an' den gewünschten
Stellen neue Farbe aufnimmt. Derartige Verfahren haben aber den Nachteil, daß sie
nicht auf allen Werkstoffen mit Erfolg anw endbar sind, z. B. ist es nicht möglich,
fetthaltige Schichten, wie es ja die Farbschichten sind, mit wasserlöslichen chemischen
Mitteln zu behandeln, weil die Fettschicht das Wasser ständig abweist. Diesen Mangel
will die Erfindung beseitigen.
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Es ist ferner bekannt, die für Schablonierüngs- oder Abdeckzwecke
herzustellenden Schablonen mit einer Hektographenmasse zu bestreichen, d:ie zum
großen Teil aus Glycerin besteht, um die Schmiegsamkeit zu erhalten, die notwendig
ist, um eine solche Schablone auf unebenen Mauerflächen festzukleben. Die Verwendung
von Glycerin hat also hier den Zweck, den Trockenprozeß des Tischlerleims zu verhindern.
Die
Ernudung besteht nun darin, daß auf die zuerst belichtete, entwickelte und mit F
ettfarbe eiligewalzte Schicht eine Paste aus Magnesia mit Glycerin unter Zusatz
von Gummiarabikum oder Arabinsäure und Sali-@ylsäure aufgetragen wird. worauf eine
neue lichltempfindliche Schicht angebracht und inler gleichen Art, aber mit einer
anderen Farbe als die erste Schicht behandelt wird und dieser zweite Verfahrensschritt
noch ein oder mehrere Male wiederholt werden kann.
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Da die belnötigten Mengen -meistens nicht groß sind. bedient man sich
der verschiedensten fototechnischen Verfahren zur Übertragung der Zeichnungen auf
die Werkstoffe. Nach de n erfindungs gemäßen Verfahren werden van der Originalzeichnung
je nach leg Farbelnzahl ein oder mehrere Negative auf Reprodukltionsfilm im fotografischen
Apparat hergestellt. Bei mehrfarbigen Zeichnungen werden außerhalb der Zeichnung
Paßkreuze auf dem Original angeordnet, damit die einzelnen Farben genau an der richtigen
Stelle eingesetzt werden können. Hat z. B. ein Leitungsplan drei Farben, rot, blau,
grüin, so wird auf den Negativ, welches für die rote Farbe bestimmt ist, auf der
Rückseite nmit Abdeckfarbe die Zeichnung für blau und grün albg@deckt; auf dem Negativ
für die blaue Farbe werden die rote und grüne und auf demn Negativ für die grüne
Farbe, die rote und blaue Zeichnung abgedeckt, so daß drei Negative gefertigt sind,
die jedes für sich die rote, blaue oder grüne Farbzeichnung zeigen. Die Paßkreuze
müssen selbstverständlich auf jedem Negativ zu sehen sein.
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Zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zunächst eine an
sich bekannte Blechdruckfarbe in hauchdünner Schicht mit einer Leimwalze auf die
unter einem Negativ bei etwa I8° anlopierte lichtempfindliche Schiclht, z. B. Chromateiweißschicht,
aufgewalzt, in Ammoniaklösung entwickelt und nach demn Trocknen mit Warmluft etwa
2 Minuten bei 3o° bis 5o° in bekannter Weise mit Talkum eingestaubt. Würde nun über
diese Zeichnung das zweite Bild kopiert und eingefärbt, dann mühte die erste Farbe
beine Anwalzen die zweite Farbe ebenfalls mnit annehmen, weil die erste Farbe infolge
ihrer Fetthaltigkeit die schützende lichtempfindliche Schicht abstößt. Um dieses
Abstoßen zu verhindern, wird die zuerst kopierte, entwickelte, eingefärbte und gepuderte
Platte mit der erfindungsgemniäße n Paste, die sich z. B. aus 25 g kohlensaurer
Magnesia, 35 ä Glycerin, 45 g Gummiarabicunm und I g Salicylsaure zusammensetzt,
eingerieben, und nach kurzer Einwirkungsdauer wieder abgewaschen. wobei siC auf
die zuerst aufgetragene IF arbsclhicht eine neutralisierende -Wirkung ausübt. d.
lh. die lichtempfindliche Schicht für die Aufnahme der zweiten lichtempfindlichen
Schicht empfänglich macht. Auf diese Weise lassen sich die allerfeinsten Strichzeichnungen
in verschiedenen Farben neben- oder übereinander auf die jeweiligern Körper übertragen,
ohne befürchten zu müssen, daß die einzelnen Farben ineinanderlanfen. Die Platte
wird über die Gesamtfläiclhe eingewalzt, und dlas Übertreten einer Farbe in die
andere wird durch die Behandlung mit der erfindungsgemäßen Paste verhindert.
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Um nun die mit Farben versehene Oberfläche eines Werkstückes haltbar
zu machen, ist es bereits bekannt, die ganze Oberfläiche einheitliclh mit einem
Einbrennlack zu überziehen. Es hat sich aber gezeigt, daß der Einbrennlack bei der
bisher üblichen normalen Behandlung nur so lange als Schutzschicht dient, als nicht
die Lackschicht selbst, z. B. durch me chanische Beschädigungen, ganz oder teilweise
zerstört ist. In diesem Falle können dann die unter der Lackschicht befindlichen
Farben wieder einzeln entfernt werden. Bei Schildern, die abwechselnd starken Hitze-und
starken Kältegraden oder auch starken Erschütterungen ausgesetzt sind. bietet deshalb
das bisher geübte Verfahren keiner ausreichenden Schatz vor zerstörenden Einflüssen.
Die Schilder werden unansehnliclh, undl die Farben verlieren die gewünschte Unterscheidtu
ngskraft.
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Nach der Erfindung soll null der mit dlen verschiedenen Farben versebene
ard mit einem an sich bekannten Einbrennlack überzogene Körper einer derartigen
Wärmebehandlung ausgesetzt werden, daß alle aufgebrachten Farbschichten zu einer
einheitlichen Mlasse verschmelzen uni durch irgendwelche schädlichen Einflüsse nicht
mehr voneinande r getrennt werden können.
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Die besonderen Vorteile rdes Verfahrens nach der Erfindung sind folgende:
I. die Anfertigung jeglicher Schablone fällt weg, 2. ein Aufspritzen der Farbe erübrigt
sich, und 3. der Farbstoff dringt bei der Entwicklung in die Schicht ein und liegt
nicht als loser Körper auf der Oberfläche auf.